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Analysis I - Vorlesung 1

von Prof. Dr. Aldo Pratelli


vom 19.10.17
Zusammengefasst von:
Florian Simon

Lemma:
Sei {xn } eine Folge und seien l1 , l2 ∈ R : xn → l1 xn →, l1 = l2
Beweis:
Nehmen wir an, dass gilt: l1 6= l2 . Sei  = |l1 −l
3
2|
6= 0
Es gilt n̄1 sodass ∀n > n̄1 : |xn − l1 | < 
Es gilt auch n̄2 sodass ∀n > n̄2 : |xn − l2 | < 
Sei n > n̄1 , n > n̄2 annehmbar, da n ∈ N
Dann, 3 = |l1 − l2 | = |l1 − xn + xn − l2 | ≤ |l1 − xn | + |xn − l2 | < 2
⇒ WIEDERSPRUCH

Beispiele:
Im folgenden wird n̄ definiert um den jeweiligen beweis zu führen. Dies ist
nötig, denn die Definition des Limes setzt voraus, dass min. ein n̄ mit der
jeweiligen Eigenschaft existiert. Wenn wir einen Term für n̄ definieren, finden
wir dieses exakte n̄
xn = n → ∞
Sei M ∈ R, definiere n̄ = [|M |] + 1 ([|M|] steht für größte nat. Zahl < n̄)
Dann ∀n > n̄, xn = n > n̄ > |M | ≥ M

xn = n1 → 0
Sei  > 0, sei n̄ = [ 1 ]+1
Für jedes n > n̄ gilt:
|xn − 0| = |xn | = n1 < n̄1 < 
n
xn = (−1) konvergiert nicht
Sei l ∈ R Zu Beweisen: xn → l ist falsch
xn → l meint, ∀ > 0∃n̄ : ∀n > n̄, |xn − l| < 
Also müssen wir zeigen, dass gilt: ∃ > 0 ∀n̄, ∃n > n̄, |xn − l| ≥ 
Sei  = 1 (können wir vorraussetzen, wir müssen ja min. irgendein  finden)
und sei n̄ ∈ N
Fallunterscheidung in gerade und ungerade n’s, d.h. in 1er und -1er:
Sei n > n̄ gerade, Dann |xn − l| <  ⇔ |1 − l| < 
⇒1−<l <1+⇒0<l <2
Da n gerade ist, ist n+1 ungerade und es gilt: n + 1 > n̄
|xn+1 − l| <  ⇔ −2 < l < 0
L kann nicht in beiden bereichen gleichzeitig sein ⇒ WIEDERSPRUCH

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Lemma:
Sei xn → l1 , yn → l2 , dann xn + yn → l1 + l2
Beweis:
Sei  > 0 Sei n̄ = max{n̄1 , n̄2 }
Sei dann n > n̄, |(xn + yn ) − (l1 + l2 )| = |x1 − l1 + yn − l2 | ≤ |xn − l1 | + |xn − l2 |
(Dreiecksgleichung)
Zu zeigen: Dieser Ausdruck soll < ( 2 + 2 = ) sein.
Wir schreiben:
∀n > n̄, |xn − l1 | < 2
∀n > n̄, |yn − l2 | < 2
Wir können das, da die Definition des Limes für alle erdenklichen  gilt.

Frage: xn + yn → 0 ist es sicher, dass xn und yn kovergieren? Nein.


Lemma:
Sei xn → l, yn → +∞ dann xn + yn → +∞
Beweis:
Sei M ∈ R, Sei  = 1, M̄ = M + 1 Es existiert:
n̄ : ∀n > n̄, |xn − l| < 1, yn > M̄
Sodass gilt: ∀n > n̄, xn + yn = xn − l + l + yn > −1 + l + M̄ = M

Frage: xn → ∞, yn → −∞ xn + yn →? Wir können ohne weitere Details nichts


darbüber aussagen.

Def.: Sei {xn } eine Folge. Wir sagen xn ist nach unten (oben) beschränkt,
wenn gilt:
∃M ∈ R, sodass ∀n ∈ Nxn > M bzw. xn < M
"Beschränkt" meint nach oben UND nach unten beschränkt.
Sei xn beschränkt und yn → ∞. Dann gilt: xn + yn → +∞

Lemma:
Sei xn → l1 , yn → l2 Dann xn yn → l1 l2
Sei xn → l > 0yn → ∞ Dann xn yn → ∞
Sei xn beschränkt yn → ∞ Dann xn yn → ∞
Beweis für: xn → l > 0, yn → ∞ xn yn → ∞
∀ > 0∃n̄ : ∀n > n̄, |xn − l1 | < ¯ (|yn − l2 | < ¯)
Sei ¯ = 1+|l1|+|l2 | − 1 Sei n > n̄, dann |xn yn − l1 l2 | = |xn yn − l1 yn + l1 yn − l1 l2 |
≤ |yn ||xn − l1 | + |l1 ||yn − l2 | ≤ (|l2 | + 1)¯
 + |l2 |¯
 = ¯(|l1 | + |l2 | + 1) < 

Lemma:
Sei xn → l Dann {xn } ist becshränkt.
Beweis:
Es existiert ein n̄, sodass ∀n > n̄, l − 1 < xn < l + 1
Dann ∀n ∈ N, −M < xn < M , mit M = |l| +1 für n > n̄
Pn̄
Und M = |l|+1+ |xi | für alle n
i=0

2
Def.: Sei {xn } eine Folge. Man sagt, {xn } ist monoton wachsend oder fallend,
wenn für jede nat. Zahl gilt: xn+1 ≥ xn bzw. xn+1 ≤ xn

Lemma:
Für eine monoton wachsende Folge gilt immer: lim xn = supxn ∈ R ∪ {+∞}
n→∞
Beweis:
Sei sup xn = l ∈ R falls sup xn = ∞ ist der Beweis einfacher.
Sei  = 0 Wir wissen l ≥ xn ∀n gilt, aber ∀α < l gilt: α ≥ xn ∀n ist falsch.
Dann, l −  < l Es existiert ein n̄ ∈ N: xn̄ > l − 
Sei jetzt n > n̄ |xn − l| = l − xn weil es negativ ist(l ≥ xn ). l − xn ≤ l − xn̄ < 
= Definition Limes

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