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Mühlen
Andreas Klippe*, DR. KLIPPE Consult, Phnom Penh/Hanoi 04.08.2010
"Die ersten Ziele sind sehr bescheiden: Kambodscha hat 2010 bisher 15.000 Tonnen
selbst in eigenen Reismühlen geschälten Reis exportiert. 20.000 Tonnen wären
schön zu erreichen", sagt Mao Thuara, Staatssekretär im Handelsministerium. "Es
gibt jetzt einige Reis-Mühlen, vorher hatten wir gar keine!".
Zum Vergleich: Kambodscha produziert etwa 7 Millionen Tonnen Reis im Jahr und
liegt damit an 15. Stelle der Welt. Thailands Exportziel an geschältem Reis liegt bei
8,5 Mio. Tonnen, jenes Vietnams bei 6,1 Mio. Tonnen.
"Der Reis in Kambodscha ist wirklich gut. Aber wir haben keine qualitätsmäßig guten
Reis-Mühlen und auch keine Logistik wie Warenlager, um erfolgreich Reis zu
exportieren", sagte letzten Mittwoch der kambodschanische Premier Minister Hun
Sen zu Studenten in Phnom Penh. "Von den 7 Mio. Tonnen sind lediglich 3 Mio.
Tonnen für den Eigenverbrauch, der Rest könnte wesentlich ertragreicher exportiert
werden."
Die Exporteure hoffen auf Abnehmer aus der EU, kann doch Reis seit September
2009 zollfrei aus Kambodscha in die EU importiert werden. "Seit unsere
Ausrüstungen moderner werden, sind wir interessanter für den Markt und exportieren
nach Russland, Europa und die USA", sagt Phou Puy, der Präsident des
kambodschanischen Verbandes der Reis-Mühlen-Betreiber.
Als Reaktion auf die panikartig gestiegenen Preise für Reis im Jahr 2007/2008 haben
bereits die Golfstaaten in kambodschanische Reisfelder und Bewässerungssysteme
investiert, um späteren Engpässen vorzubeugen.
Europäer sind zu zögerlich
Wie so oft sind die Europäer zu zögerlich und erkennen weder das enorme Potential
noch den richtigen Zeitpunkt für ein Engagement in Ländern wie Kambodscha, das
als Mitgliedsland des ASEAN-Verbundes vom zollfreien Handel profitiert.
Europäische Unternehmen wie zum Beispiel aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz sollten bei Interesse auf jeden Fall mit einem in Südostasien vertretenen
und erfahrenen europäischen Partner starten. Ohne Business-Partner kann man nur
jedem raten, "lieber die Finger weg zu lassen und in Europa zu bleiben". Erst durch
die Präsenz und erste kleinere Geschäfte wird ein Beziehungsmanagement
aufgebaut, ohne das in Asien "gar nichts geht". Dieses Beziehungsverhältnis
ist die erforderliche Basis für größere Geschäfte.
(*) Dr. Andreas Klippe ist Managing Partner der DR. KLIPPE Consult Gruppe.
E-Mail: a.klippe@dr-klippe.com