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Inhaltsverzeichnis
Βάλανε το λύκο να φυλάει τα πρόβατα.
Βαπτίζοντες αὐτοὺς εἰς τὸ ὄνομα τοῦ Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ ῾Αγίου
Πνεύματος.
Βασιλεία τῶν ῾Ρωμαίων
Βελλεροφόντος τὰ γράμματα
βῆ βῆ
βιβλιοθήκη ἔμψυχος
Beta
Βίβλος γενέσεως Ἰησοῦ Χριστοῦ, υἱοῦ Δαυὶδ υἱοῦ Ἀβραάμ.
βίοι παράλληλοι
Βίος ἀνεόρταστος μακρὰ ὁδὸς ἀπανδόκευτος.
Βλὰξ ἄνθρωπος ἐπὶ παντὶ λόγῳ ἐπτοῆσθαι φιλεῖ.
Βοιώτιον οὖς
Βουλεύου δὲ πρὸ ἔργου, ὅπως μὴ μῶρα πέληται.
Βοῦς Κύπριος εἶ.
βοῶπις ῞Ηρη
Βρήκε ο Φίλιππος τον Ναθαναήλ.
Βρῶμα θεῶν
Einzelnachweise
Diese neugriechische Redewendung mit der Bedeutung „den Bock zum Gärtner machen“ geht
auf die Äsopsche Fabel Der Wolf als Schäfer zurück, die auch vom französischen Fabeldichter
Jean de La Fontaine bearbeitet wurde, bei dem es in der deutschen Übersetzung heißt:
Mit diesen Worten setzte Jesus die Taufe als Sakrament ein. Das Evangelium nach Matthäus
endet mit dem so genannten Tauf- oder Missionsbefehl:
Die Taufe wird im Neuen Testament als etwas Bekanntes vorausgesetzt. Auch die Essener kannten ähnliche Riten. Die rituelle
Waschung wurde regelmäßig ausgeführt. Taufriten wurden ohne öffentliches Bekenntnis vorgenommen. Jedoch galt wohl die erste
dieser Waschungen als offizielle Aufnahme einesNovizen.
Die Taufformel „auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ kommt nicht in den Tauferzählungen der
Apostelgeschichte und der Briefe des Paulus, vor. Dort, wo die Taufhandlung selbst näher beschrieben wird, lautet die Taufformel
schlicht: „auf den Namen Jesu Christi“[2]
Das Oströmische Reich mit seiner Hauptstadt Konstantinopel (dem heutigen Istanbul) blieb staatsrechtlich noch bis in das 15.
Jahrhundert erhalten – und die Griechen bezeichnen sich noch heute volkstümlich auch als rhomoi („Römer“). Der katholische
Westen bevorzugte die Bezeichnung „Reich der Griechen“, da man den vom Papsttum abtrünnigen orthodoxen Christen des Ostens
keineswegs das Erbe des Römischen Reiches zusprechen wollte, vielmehr dies für sich selbst beanspruchte (z. B.: Heiliges
Römisches Reich Deutscher Nation), ausgedrückt in der Krönung des Kaisers durch den Papst und in der Theorie der Translatio
imperii ad Francos (Übertragung der Kaiserwürde auf die Franken)Umgekehrt wurde das untergegangene (west-)römische Reich von
den Byzantinern auch alsπαλαιὰ ῾Ρώμη („Altrom“) bezeichnet, um die eigene Nachfolgerschaft als dasNeue Rom zu betonen.
Sprachen Byzantiner selbst von den Griechen (῾Έλληνες - „Hellenes“), waren stets die vorchristlichen Griechen der Antike gemeint,
oft wie bei den griechischen Kirchenvätern im Sinn von Heiden. Auch bei den Einwohnern der muslimischen Reiche war der Name
„Rum“ („Römisches Reich“) üblich, wenn das Byzantinische Reich gemeint war
.
Die Urum sind eine kleine turksprachige Minderheit im Kaukasus, der Südwestukraine, der Krim und dem Balkan. Die Angehörigen
dieser Volksgruppe sind aus ethnischer Sicht als Griechen (türkisch Rum = Grieche) anzusehen, deren Vorfahren um das Jahr 1780
die tatarische Sprache annahmen. Bei Volkszählungen werden die Urum in Georgien aufgrund ihres orthodoxen Glaubens als
Griechen und nicht als Turkvolk aufgeführt.
Βελλεροφόντος τὰ γράμματα
Βελλεροφόντος τὰ γράμματα
Bellerophontos ta grammata
„Bellerophontusbrief“
Nachdem all diese Versuche, Bellerophon umkommen zu lassen, fehlgeschlagen waren, glaubte Iobates, Bellerophon sei ein Liebling
der Götter, gab ihm seine Tochter zur Frau und schenkte ihm die Hälfte seines Königreichs.
Ähnlich geht die alttestamentliche Geschichte vomUrijasbrief. Urija war einer der 30 Helden des Königs David. Urija befand sich an
der Front, als sich David in seine Frau Batseba verliebte. David ließ Urija an die Front schicken und übergab ihm einen Brief an den
Feldherrn. Darin ordnete er an, dass Urija während der Schlacht in vorderster Linie eingesetzt werden sollte und die Mitkämpfer sich
schlagartig zurückziehen sollten. Urija wurde, wie beabsichtigt, getötet; Batseba wurde W
itwe.
βῆ βῆ
βῆ βῆ
bē bē
„bäh bäh“
Die Humanisten des 16. Jahrhunderts befehdeten sich heftig, wie altgriechische Texte zu lesen seien. Auf der einen Seite bezüglich
der Aussprache des Η standen die Etazisten wie Erasmus von Rotterdam, die für die Aussprache „ä“ plädierten, während sich die
Itazisten um Johannes Reuchlin für die neugriechische Aussprache „i“ starkmachten. Nach der neugriechischen Lesung hätten aber
die Schafe „wi, wi“ blöken müssen.
Der Philosoph Georg Christoph Lichtenberg griff in diese Auseinandersetzung ein, indem er eine Satire gegen Johann Heinrich Voß
richtete, in der es heißt:
Herodot berichtet in seinen Historien, dass Pharao Psammetich I. wissen wollte, welches die ersten Menschen waren, und dafür ein
Experiment durchführte. Er ließ zwei neugeborene Kinder von einem Hirten in einer einsamen Hütte aufziehen, wo sie nur stumm
gefüttert wurden. Nach etwa zwei Jahren riefen beide Kinder
, als der Hirte kam:
„Bekos!“
Der Hirte berichtete dies dem König, und dessen Nachforschungen nach der Ursprache ergaben, dass „bekos“ bei den Phrygern in
Kleinasien Brot heißt. Man folgerte daraus, dass die Phryger älter seien als die Ägypter. Dieses Experiment soll vom Stauferkaiser
Friedrich II. wiederholt worden sein, wobei die Kinder jedoch wegen mangelnder Zuwendung starben.
„Vom Altertum bis zur Rechtschreibreform am Ende des 20. Jahrhunderts wurden alle
Vokale zu Beginn eines Worts mit einem ‘Hauchzeichen’ versehen, das die Humanisten der
Renaissance in Westeuropa in vielen Fällen als h übersetzt haben“[4]
Dagegen mit größerer wissenschaftlichen Korrektheit Hans Zinsmeister (Griechische Grammatik I S. 20, § 7): „3. H hatte noch den
Lautwert 'h'; erst als dieser Hauchlaut [...] im Jonischen verstummte (Psilosis), wurde H als Zeichen für das lange offene e = ä
verwendet.“
βιβλιοθήκη ἔμψυχος
βιβλιοθήκη ἔμψυχος
bibliothēkē empsychos
„beseelte Bibliothek“
Der Philosoph Longinos sagte von seinem Lehrer Porphyrios, einem umfassend
gebildeten Universalgelehrten, er sei „eine beseelte Bibliothek und ein wandelnder
Musenhain“. Der Kirchenvater Augustinus nannte ihn den „gelehrtesten der
Philosophen“. In seinen mehr als 60 Werken befasste er sich mit Religion und
imaginäre Debatte zwischenAverroës
Mythos, Rhetorik und Grammatik, Literarkritik, Mathematik, Musik und
und Porphyrios
Astronomie.
„Er las, wo er ging und stand, auf dem Spaziergange, in der Kirche, in dem Kaffeehause, er las ohne Auswahl
alles, was ihm vorkam, wiewohl nur aus der ältern Zeit, da ihm das Neue verhaßt war. So studierte er heute auf
dem Kaffeehause ein algebraisches Buch, morgen das Kavalleriereglement Friedrich Wilhelms des Ersten und
dann das merkwürdige Buch »Cicero, als großer Windbeutel und Rabulist dargestellt in zehn Reden« aus dem
Jahre 1720. Dabei war Tusmann mit einem ungeheuren Gedächtnisvermögen begabt. Er pflegte alles, was ihm bei
dem Lesen eines Buches auffiel, zu zeichnen und dann das Gezeichnete wieder zu durchlaufen, welches er nun
nie wieder vergaß. Daher kam es, daß Tusmann ein Polyhistor, ein lebendiges Konversationslexikon wurde, das
man aufschlug, wenn es auf irgendeine historische oder wissenschaftliche Notiz ankam.“
– Die Serapionsbrüder, 3. Band, 5. Abschnitt, Die Brautwahl, 3. Kapitel[5]
Βίβλος γενέσεως Ἰησοῦ Χριστοῦ, υἱοῦ Δαυὶδ υἱοῦ Ἀβραάμ.
Βίβλος γενέσεως Ἰησοῦ Χριστοῦ, υἱοῦ Δαυὶδ υἱοῦ Ἀβραάμ.
Biblios geneseōs Iēsou Christou, hyiou Dauid hyiou Abraam.
„Dies ist das Buch von der Geburt Jesu Christi, der da ist ein
Sohn Davids, des Sohnes Abrahams.“
Anfang des Evangeliums nach Matthäus, des ersten Buchs des Neuen Testaments der
christlichen Bibel, das für gläubige Juden ursprünglich in hebräischer Sprache geschrieben
wurde. Das Matthäusevangelium hat ein großes Interesse daran, Jesus von Nazaret als den
Messias der alttestamentlichenProphetie zu zeigen und beginnt mit demStammbaum Jesu:
1 Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Stammbaum Jesu imBook
Abrahams: of Kells (lateinisch: Liber
2 Abraham war der Vater von Isaak, Isaak von Jakob, Jakob generationis - Βίβλος
von Juda und seinen Brüdern. γενέσεως)
...
16 Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; von ihr
wurde Jesus geboren, der der Christus (der Messias) genannt wird.
17 Im Ganzen sind es also von Abraham bis David vierzehn Generationen, von David bis
zur Babylonischen Gefangenschaft vierzehn Generationen und von der Babylonischen
Gefangenschaft bis zu Christus vierzehn Generationen.
Der Evangelist Matthäus führt Jesu Stammbaum bis auf Abraham zurück, während der Evangelist Lukas noch weiter bis auf Adam
zurückgeht.[6] Abraham war der Stammvater Israels, mit dem Gott einen Bund bis hin zu seinen Nachkommen schloss, dessen
Erfüllung nun durch Christus erfolgte. Matthäus stellt damit das auserwählte Volk in den Vordergrund, während Lukas den Anspruch
an alle Menschen bekundet.
Matthäus weist die rechtliche Herkunft Jesu in der Linie Josefs nach, während Lukas möglicherweise die Herkunft über Maria
darlegt. Die Stammbäume weichen nach David voneinander ab, decken sich dann wieder und gehen bis zu Josef abermals
auseinander. Von Abraham bis Josef nennt Matthäus 42 Namen. Für dieselbe Spanne nennt Lukas aber 56 Namen. Die
unübersehbaren Unterschiede zwischen den Stammbäumen bereitete der Theologie Probleme, die sie nicht befriedigend lösen konnte.
An der Stelle zwischen Josef und Jesus bricht die natürliche Generationenfolge ab:
„Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria, von der geboren ist Jesus, der da heißt Christus.“
Aus dem restlichen Evangelium geht hervor,dass Matthäus davon ausging, dass Josef nicht der lei
bliche Vater Jesu ist.
βίοι παράλληλοι
βίοι παράλληλοι
bioi parallēloi
„parallele Leben“
„vitae parallelae“
Die Parallelen Lebensbeschreibungen sind biografische Arbeiten des griechischen Historikers Plutarch, in denen jeweils ein Grieche
mit einem Römer verglichen wird. Es handelt sich um 23 Biografienpaare, die jeweils einen Griechen und einen Römer
zusammenstellen, deren Leben Ähnlichkeiten aufweisen (z. B. Alexander der Große und Caesar, Demosthenes und Cicero), die er
mit negativen und positiven Eigenschaften beschreibt.
Plutarch grenzt seine biografische Arbeit deutlich von der Geschichtsschreibung ab. So
schreibt er beispielsweise in der Einleitung seiner Doppelbiografie zu Alexander und Caesar:
Griechen Römer
1. Theseus 1. Romulus
2. Lykurg 2. Numa Pompilius Druck aus dem Jahr 1470
3. Solon 3. Poplicola
4. Themistokles 4. Camillus
5. Perikles 5. Fabius Maximus
6. Alkibiades 6. Coriolanus
7. Timoleon 7. Aemilius Paulus
8. Pelopidas 8. Marcellus
9. Aristides 9. Cato der Ältere
10. Philopoimen 10. Flamininus
11. Pyrrhus 11. Gaius Marius
12. Lysander 12. Sulla
13. Kimon 13. Lucullus
14. Nikias 14. Crassus
15. Eumenes 15. Sertorius
16. Agesilaos 16. Pompeius
17. Alexander der Große 17. Julius Caesar
18. Phokion 18. Cato der Jüngere
19. Agis und Kleomenes 19. Tiberius Gracchus
20. Demosthenes 20. Cicero
21. Demetrius 21. Mark Anton
22. Dion 22. Brutus
23. Aratus und Artaxerxes 23. Galba
1579 wurden die Parallelen Lebensbeschreibungen aus dem Französischen ins Englische übersetzt, was der Heldenverehrung im
damaligen England entgegenkam. In dieser Zeit orientierte sich William Shakespeare vor allem in seinen Dramen Julius Caesar,
Coriolanus und Antonius und Cleopatrazu großen Teilen an Plutarch.
Im 17. und 18. Jahrhundert waren Plutarchs Parallelbiografien die meistgelesene Schrift aus der Antike. Beispielsweise beschäftigte
sich Friedrich Schiller mit Plutarchs Werken, in dessen DramaDie Räuber Karl Moor seinen Ärger äußert:
„Mir ekelt vor diesem tintenklecksenden Säkulum, wenn ich in meinem Plutarch lese von
großen Menschen.“[7]
Nach dem Vorbild Plutarchs veröffentlichte der britische Historiker Alan Bullock 1991 ein Buch mit dem Titel Hitler and Stalin:
[8]
Parallel Lives (deutsch: Hitler und Stalin. Parallele Leben), in dem er auf Plutarchs Konzept der Doppelbiografie zurückgreift.
Sentenz des Philosophen Demokrit,[9] zu der Norbert Wokart in seinem Buch Die Sandalen
des Empedokles schreibt:
Wokart folgert:
„Nimmt man solche Sprüche ernst, findet das wahre Leben nicht im Alltag statt, sondern in
Ausnahmesituationen als mehr oder weniger rarer Sonderfall.“[10]
Zitat aus den Werken des Philosophen Heraklit, der eine scharfe Grenze zwischen menschlicher und göttlicher Weisheit zieht, denn
„der weiseste Mensch wird gegen Gott gehalten wie ein Affe erscheinen in Weisheit, Schönheit und allem andern.“[12]
Βοιώτιον οὖς
Βοιώτιον οὖς
Boiōtion ous
„böotisches Ohr“
Ein böotisches Ohr war im antiken Athen der Inbegriff an Geschmacklosigkeit und
Mangel an Bildung. Die Athener verachteten ihre nördlichen Nachbarn in Böotien
als ungebildet und ungehobelt. Der Humanist Erasmus von Rotterdam schreibt in
seiner SprichwörtersammlungAdagia:
Böotische Rätsel (verworrene, schwer verständliche Aussprüche, wie das Rätsel, das die Sphinx dem Ödipus
vorlegte. Lateinisch: Boeotica aenigmata)
Böotisches Genie (Böotischer Geist, alles Törichte hieß böotisch. Lateinisch:Boeoticum ingenium)
Böotisches Lied (Wenn jemand in Glück lebt, sein Ende aberstürmisch ist, wie der Gesang der Böotier, die mit
Jubelliedern begannen und mit Klagegesängen endeten. Lateinisch:Boeotica cantilena)
Böotisches Schwein (Ungeschliffener Mensch mit bäurischen Sitten. Lateinisch: Boeotica sus)
Βουλεύου δὲ πρὸ ἔργου, ὅπως μὴ μῶρα πέληται.
Βουλεύου δὲ πρὸ ἔργου, ὅπως μὴ μῶρα πέληται.
Bouleuou de pro ergou, hopōs mē mōra pelētai.
„Überlege vor der Tat, damit nichts Törichtes daraus
entstehe.“
Dieser Satz wird auf Äsops Fabel 45 zurückgeführt und findet sich in den pseudo-
pythagoräischen Goldenen Sprüchen sowie dem apokryphem Buch Jesus Sirach:
„Bei allem, was du tust, denk an das Ende, so wirst du Illustration zu der FabelDer Fuchs
und der Bock
niemals sündigen.“[14]
In Äsops Fabel Der Fuchs und der Bock geht es um einen Fuchs und einen
Ziegenbock, die an einem heißen Tag zusammen in einen Brunnen springen und dann nicht mehr herauskommen. Da hat der Fuchs
die Idee, auf den Rücken des Ziegenbocks zu steigen, herauszuklettern und ihm dann ebenfalls herauszuhelfen. Doch als der Fuchs
draußen ist, verspottet er den Bock und sagt voll Schadenfreude zum Abschied:
„Ich sehe schlechterdings keinen Ausweg zu deiner Rettung, mein Freund! Höre aber zum
Dank meine Ansicht: Hättest du so viel Verstand gehabt als Haare im Bart, so wärest du nie
in diesen Brunnen gestiegen, ohne auch vorher zu bedenken, wie du wieder herauskommen
könntest!“
„Quidquid agis prudenter agas et respice finem.“ - „Wie auch immer du handelst, handele
klug und bedenke die Folgen“.
„Σκοπέειν δὲ χρὴ παντὸς χρήματος τὴν τελευτήν, κῇ ἀποβήσεται·“ – „Auf das Ende einer
jeden Sache muss man schauen, wie sie einmal ausgehen wird.“
Die Rinder von der Insel Zypern galten im antiken Griechenland als besonders schmutzig. Man sagte ihnen sogar nach, dass sie von
menschlichen Exkrementen lebten.
βοῶπις ῞Ηρη
βοῶπις ῞Ηρη
boōpis Hērē
„kuhäugige Hera“
Epitheton ornans des Dichters Homer für die Göttin Hera, der die Kuh heilig war. Diese
Bezeichnung war als Kompliment gedacht. Die Augen der Kuh sind besonders groß und
galten als schön. Das Wort βοῶπις selbst ist abgeleitet von βοῦς (boûs = Rind, Kuh) und ὤψ
(ops = Auge).
Im weitesten Sinne mit Rindern hat auch der Name der jungen Dame zu tun: das
griechische euro steht für breit, die Silbe op- für Auge (wie beim Optiker). Je
[16]
nachdem wie galant man sein will, lässt sich Europa mit kuhäugig oder weitherzig übersetzen.“
Siehe auch:
Dieses neugriechische Sprichwort entspricht dem deutschen „Da haben sich zwei gesucht und
gefunden“. Sie geht zurück auf eine Stelle aus dem Evangelium nach Johannes, wo von der
Berufung der ersten Jünger durchJesus berichtet wird:
„43 Des andern Tages wollte Jesus wieder nach Galiläa ziehen
und findet Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach! 44
Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas W.J. Morgon:Philipp und
und Petrus. 45 Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Nathanael
Wir haben den gefunden, von welchem Moses im Gesetz und
die Propheten geschrieben haben, Jesum, Joseph's Sohn von
Nazareth.“
„46 Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann von Nazareth Gutes kommen? Philippus
spricht zu ihm: Komm und sieh es! 47Jesus sah Nathanael zu sich kommen und spricht von
ihm: Siehe, ein rechter Israeliter, in welchem kein Falsch ist. 48 Nathanael spricht zu ihm:
Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe denn dich Philippus rief,
da du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich. 49 Nathanael antwortete und spricht zu
ihm: Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!“[18]
Βρῶμα θεῶν
Βρῶμα θεῶν
Brōma theōn
„Mahl der Götter“
Angeblicher Ausspruch Neros über die vergifteten Pilze, mit denen seine Mutter Agrippina
die Jüngere ihren Onkel und Ehemann KaiserClaudius ermordete.
Laut Sueton soll Agrippina dreimal versucht haben, Claudius durch Gift zu töten, um für
Nero, ihren Sohn aus erster Ehe, die Thronfolge zu sichern. In den ersten Jahren übte sie
starken Einfluss auf Neros Regierungsarbeit aus, den sie aber in den folgenden Jahren verlor.
Grüner Knollenblätterpilzals
Im Jahr 59 ließ der bereits deutliche Anzeichen von Caesarenwahn aufweisende Nero „Mahl der Götter“ - Βρῶμα
schließlich seine Mutter ermorden. θεῶν
„Man ist sich darüber einig, daß Claudius durch Gift beseitigt wurde; aber wo es ihm
gegeben wurde und von wem, darüber gehen die Meinungen auseinander. Einige berichten,
daß es bei einem Mahl mit den Priestern auf der Burg geschehen sei durch seinen
Vorkoster, den Eunuchen Halotus ; andere, bei einem Gastmahl bei ihm zu Hause durch
Agrippina selbst, die ihm ein vergiftetes Pilzgericht – Pilze liebte er sehr – vorgesetzt habe.“
„Viele sagen, er habe gleich nach Genuß des Giftes die Sprache verloren, hätte während der
ganzen Nacht furchtbare Schmerzen ausgestanden und sei dann gegen Morgen gestorben.
Nach andern ist er zuerst eingeschlummert und hat dann, da sein Magen überladen war,
alles erbrochen; darauf wurde ihm nochmals Gift beigebracht, vielleicht in einem Brei,
gleichsam um den Erschöpften dadurch zu stärken, oder durch ein Klistier, um ihm
angeblich so zu helfen und seinen überladenen Magen zu erleichtern.“[19]
Für den Giftmord reicherte Agrippina das Essen ihres Mannes mit dem Extrakt des Grünen Knollenblätterpilzes an. Die tödliche
Dosis liegt bei 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht, kann also schon in einem einzelnen Pilz enthalten sein. Die ersten
Symptome treten in der Regel erst nach acht bis zwölf Stunden auf.
Einzelnachweise
1. Evangelium nach Matthäus28,18-20
2. Apostelgeschichte, 2,38
3. Hans Poeschel: Die griechische Sprache.
4. Werner van Gent, Paul L. Walser: Zimt in der Suppe. Überraschendes Griechenland . Zürich: Rotpunktverlag, 2004.
ISBN 3-85869-283-2. S. 36f.
5. Kapitel (http://www.zeno.org/Literatur/M/Hoffmann,+E.+T.+A./Erz%C3%A4hlungen,+M%C3%A4rchen+und+Schrifte
n/Die+Serapionsbr%C3%BCder/Dritter+Band/F%C3%BCnfter+Abschnitt/Die+Brautwahl/Drittes+Kapitel) auf
zeno.org; E. T. A. Hoffmann: Die Brautwahl. (http://gutenberg.spiegel.de/buch/3101/3)im Projekt Gutenberg-DE
6. Evangelium nach Lukas, 3,23-38
7. Die Räuber, 1. Akt, 2. Szene
8. Alan Bullock: Hitler und Stalin. ISBN 3-442-75504-2
9. Stobaios III, S. 485,13
10. Norbert Wokart: Die Sandalen des Empedokles. Berlin: Aufbau Taschenbuch Verlag, 2001. ISBN 3-7466-8056-5
11. Übersetzung: Diels/Kranz
12. DK 22 B 87
13. Erasmus von Rotterdam: Ausgewählte Schriften. Band 7. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. 1972
14. Jesus Sirach, 7.36
15. literaturnetz.org (http://literaturnetz.org/pages/1005.html)
16. Artikel (http://www.sueddeutsche.de/ausland/kolumne/786/129566/index.html/ausland/artikel/38/119890/article.html)
in: Süddeutsche Zeitung
17. Evangelium nach Johannes, 1.45
18. bibel-online.net (http://www.bibel-online.net/buch/43.johannes/1.html#1,45)
19. Sueton: Leben der Caesaren. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1972. ISBN 3-423-06005-0
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