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Dresden

Altstadt

Am linken Elbufer, im Scheitel eines anmutigen Flussbogens gelegen,


befindet sich das historische Zentrum Dresdens. Jahrhundertelang von
mächtigen Festungsmauern geschützt, entfaltete die sächsische Residenz hier
Pracht und Betriebsamkeit.

Noch heute bestimmen die Bauten aus Renaissance, Barock und 19.
Jahrhundert die Schauseite unserer Stadt, die Elbfront. Vom jenseitigen oder von
einer der Elbbrücken aus betrachtet, zeigt sich Dresden schon auf den ersten
Blick als Kulturstadt von europäischem Rang.

Trotz schwerer Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg hat die Dresdner


Altstadt reizvolle Ensembles bewahrt oder wiedergewonnen. Der Wiederaufbau
des Stadtzentrums findet sein bekanntestes Symbol in der Dresdner
Frauenkirche, jenem prachtvollen barocken Kuppelbau, der nun wieder die
Dresdner Stadtsilhouette prägt.

Viele wichtige Kultureinrichtungen sind entlang des Altstädter Elbufers


zu finden: Von der Gemäldegalerie Alte Meister bis zur Schatzkammer der
sächsischen Kurfürsten und Könige, dem Grünen Gewölbe.

Die Altstadt ist gleichermaßen Zentrum des Stadtlebens: Im Sächsischen


Landtag werden die Geschicke Sachsens bestimmt, im Rathaus die der Stadt.
Um Altmarkt und Prager Straße finden sich Einkaufszentren und Gastronomie,
Kultur und Arbeit.
Zwinger

Dresdens schönstes barockes Bauwerk befindet sich im Zentrum der


Altstadt. Es zählt zu den bedeutendsten Bauten des Spätbarock in Europa. Das
Kronentor mit der vergoldeten Haube ist zu einem der Dresdner Wahrzeichen
geworden.
Die Bezeichnung »Zwinger« rührt von der ursprünglichen Lage zwischen
äußerer und innerer Festungsmauer her.
Die Anlage präsentiert sich heute mit ihrem weiten Innenhof, den verschiedenen
Pavillons, den Bogengalerien und dem Galeriebau als harmonische Einheit.
Tatsächlich ist die Entstehungsgeschichte des Zwingers von mehreren
Bauabschnitten geprägt.
Von 1710 und 1728 beauftragte Kurfürst Friedrich
August I. (August der Starke) die ersten Bauten. Insbesondere Baumeister
Daniel Pöppelmann und Bildhauer Balthasar Permoser prägten einen
einzigartigen barocken Festraum mit enger Verbindung von Architektur und
Plastik.
Die zunächst offene Südseite wurde 1855 mit einem Museumsbau im Stil der
italienischen Renaissance, entworfen von Gottfried Semper, geschlossen.
Nach starken Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg und raschem
Wiederaufbau beherbergt der Zwinger heute kostbare Sammlungen, so die
weltberühmte Gemäldegalerie Alte Meister, die Rüstkammer, die
Porzellansammlung, das Tierkundemuseum und den Mathematisch-
Physikalischen Salon.
Mit anmutigen Wasserspielen und seiner traumhaften Kulisse lädt der
Zwingerhof zum Verweilen ein. Im Sommer wird er zur Bühne für Open-Air-
Veranstaltungen.
Semperoper

Dresdens Operntradition reicht bis in die Renaissance zurück. Sie war


zunächst eng mit dem kurfürstlichen Hof verbunden, der verschiedene
Spielstätten nutzte. 1838 erhielt der Architekt Gottfried Semper den Auftrag, ein
repräsentatives Opernhaus am Theaterplatz zu errichten, das jedoch bereits 1869
abbrannte.

1871 bis 1878 entstand der zweite Bau unter Leitung von Sempers Sohn
Manfred im Stil der italienischen Renaissance.

Nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Oper zwischen


1977 und 1985 in originalgetreuer Form wieder aufgebaut und erhielt ihre
bildkünstlerische Dekoration und Ornamentik zurück.

Feinsinnige Architektur und besondere Akustik machen die Dresdner


»Semperoper« zu einem der Höhepunkte der Theaterarchitektur des 19.
Jahrhunderts.

Dank der bedeutenden Musiktradition und der hohen Qualität des


Ensembles der Sächsischen Staatsoper zählt sie wieder zu den bekanntesten
Opernhäusern der Welt.
Residenzschloss
Die Baugeschichte des Dresdner Schlosses reicht bis in das 13.
Jahrhundert zurück. Bis 1918 diente es den sächsischen Landesfürsten als
Wohn- und Regierungssitz.
In diesem Zeitraum erfuhr das Schloss zahlreiche Umbauten: Aus einer
romanischen Burganlage, auf die auch der heute 100 Meter hohe
Hausmannsturm zurückgeht, entstand im 16. Jahrhundert ein prachtvolles
Renaissanceschloss.
Nach einem Brand 1701 wurde das Schloss in der Regierungszeit
Friedrich Augusts I., Kurfürst von Sachsen und König von Polen, mit barocker
Ausstattung wieder aufgebaut.
Zwischen 1889 und 1901 war die bevorstehende
800-Jahr-Feier des sächsischen Königshauses Anlass für den letzten großen
Schlossumbau, der im Stil der Neorenaissance erfolgte.
Nach Luftangriffen in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs
brannte auch das Schloss mit seinen rund
500 Sälen und Zimmern bis auf die Grundmauern nieder. Der größte Teil der
kostbaren Innenausstattung ging verloren.
1985 startete der Wiederaufbau als Museumskomplex der Staatlichen
Kunstsammlungen Dresden.
Als erstes Museum zog das Kupferstich-Kabinett im Residenzschloss ein
und präsentiert dort seit April 2004 seine Schätze. Im September 2004 wurde
das "Neue Grüne Gewölbe" eröffnet und seit September 2006 ist das Historische
Grüne Gewölbe in seinen ursprünglichen Räumen zu bewundern.
Der Hausmannsturm kann bestiegen werden und bietet einen
faszinierenden Rundblick über das Stadtzentrum.
Kathedrale
Im Jahre 1697 konvertierte Friedrich August I., Kurfürst von Sachsen, auf
dem Weg zur polnischen Königskrone zum Katholizismus. Der von ihm
initiierte Bau einer katholischen Hofkirche konnte allerdings erst durch seinem
Sohn, Kurfürst August II., unter Protest der überwiegend evangelischen
Bevölkerung realisiert werden.

Die spätbarocke Kirche entstand zwischen 1738 und 1754 nach Entwürfen
des italienischen Baumeisters Gaetano Chiaveri.

Auf die Flusslandschaft ausgerichtet, dominiert die Hofkirche mit ihrem


eindrucksvollen Turm den berühmten »Canaletto-Blick« auf die Dresdner
Stadtsilhouette.
78 Steinfiguren schmücken Balustraden und Nischen.

Sehenswert sind im Inneren u.a. die Rokokokanzel von Baltasar


Permoser, die Silbermannorgel, das Hochaltarbild von Anton Raffael Mengs
und die vier Grufträume mit
49 Sarkophagen katholischer Herrscher Sachsens sowie das Herz »August des
Starken«, dessen Leib in Krakau ruht.

1980 erfolgte die Erhebung zur Kathedrale St. Trinitatis des Bistums
Dresden-Meißen der Römisch-Katholischen Kirche.
Seit 1709 besteht an der Hofkirche zudem ein Knabenchor:

Die »Dresdner Kapellknaben« pflegen neben ihren liturgischen Aufgaben


eine reiche Musizierpraxis mit weltweiten Konzertreisen.
Kreuzkirche
An der Südostseite des Altmarktes befindet sich der eindrucksvolle Bau
der protestantischen Kreuzkirche. Als Altstädter Pfarrkirche ist sie seit
Jahrhunderten eng mit den Geschicken der Stadt verbunden. Ihren Namen
verdankt die Kreuzkirche einer Kreuzreliquie, die im
14. Jahrhundert nach Dresden kam.

Im Siebenjährigen Krieg mit Preußen wurde die prachtvolle


Renaissancekirche 1760 zerstört und zwischen 1764 und 1792 in klassizistischer
Architektur neu errichtet. Nach einem Brand 1897 erhielt die Kirche eine
moderne Innenarchitektur.

Bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 wurde die Kirche
wiederum zerstört – nur der Turm und die Außenmauern blieben erhalten. Der
Wiederaufbau erfolgte in den Jahren von 1946 bis 1955.

Die äußere Bauhülle wurde denkmalsgerecht wiederhergestellt, das Innere


betont schlicht und ohne Bauplastik gestaltet.

Seit fast 700 Jahren ist die Kreuzkirche Heimstatt des Dresdner
Kreuzchores. Hier finden regelmäßig bedeutende kirchenmusikalische
Aufführungen statt.

Vor der Kirche, auf dem Altmarkt, findet zur Weihnachtszeit der
traditionelle Dresdner Striezelmarkt statt. Der 92 Meter hohe Turm an der
monumentalen Westfront ist Besuchern zugänglich.

Altmarktseite
Großer Garten
Der Große Garten, südöstlich des Stadtzentrums gelegen und mit diesem
durch die ebenfalls sehenswerte Bürgerwiese verbunden, ist der größte und
schönste Park der Stadt.

1676 beauftragte der spätere Kurfürst Johann Georg III. die Anlage eines
repräsentativen Gartens vor den Toren der Stadt. 1683 entstand das frühbarocke
Palaisgebäude. Park und Palais wurden zum Schauplatz kurfürstlicher
Repräsentation.

Der Große Garten

Heute ist der Große Garten mit seinen weiträumigen Gartenanlagen einer
der beliebtesten Erholungsorte Dresdens. Mehrere Freilichtbühnen laden zu
Kulturveranstaltungen ein, im Palais finden wieder Konzerte statt, hin und
wieder wird der Park zur Bühne für festliche Bälle und Feuerwerk.

Am Rande des Großen Gartens befinden sich mit Botanischem und


Zoologischem Garten weitere Anziehungspunkte. Die Parkeisenbahn, eine seit
1950 verkehrende Miniaturbahn, bietet einen mehrere Kilometer langen
Rundkurs durch den Großen Garten.
Frauenkirche und Neumarkt
Seit dem 30. Oktober 2005 überragt die Dresdner Frauenkirche wieder das
Dresdner Stadtpanorama. Der Wiederaufbau der Frauenkirche ist ein
eindrucksvolles Symbol internationaler Versöhnung nach dem zweiten
Weltkrieg.
Die Weihe der Kirche erzielte weltweite Aufmerksamkeit. Seitdem haben
über zwei Millionen Menschen die Frauenkirche besucht.
Glanzvolle Konzerte, besinnliche Gottesdienste und freie Besichtigungen
ermöglichen es jedem die Frauenkirche zu erleben.
Die Dresdner Frauenkirche stellt einen der Höhepunkte des
protestantischen Kirchenbaus in Sachsen und ein Meisterwerk des europäischen
Barock dar.
Unter der Leitung des Dresdner Baumeisters George Bähr wurde der
monumentale Zentralbau zwischen 1726 und 1743 errichtet. Über zwei
Jahrhunderte hinweg prägte die »steinerne Glocke« der Kuppel selbstbewusst
das Dresdner Stadtbild. Im Februar 1945 zerstört, wurde die eindrucksvolle
Ruine zum Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung.
Gleicher Intention folgte der 1994 begonnene Wiederaufbau: Unter
Verwendung der geborgenen Bauteile ist die Frauenkirche in »archäologischer
Rekonstruktion« neu entstanden — als Ort des Glaubens, der Hoffnung und der
Begegnung - unterstützt mit umfangreichen Spenden aus vielen Ländern der
Welt.
Auch der Dresdner Neumarkt und die die Frauenkirche umgebenden
Straßenzüge werden wieder aufgebaut.
Schloss Moritzburg

Schloss Moritzburg von Osten gesehen

Das Schloss Moritzburg liegt in der gleichnamigen Gemeinde


Moritzburg nahe Dresden.

Der von Wasser umgebene Schlossbau mit vier Rundtürmen ist mit
barocker Wohnkultur aus der Zeit Augusts des Starken ausgestattet. Zu den
Kostbarkeiten gehören unter anderem vergoldete Ledertapeten aus dem 17.
Jahrhundert.

Im Schloss befinden sich Prunkräume mit Lack- und Prunkmöbeln,


Augsburger Silbermöbel, chinesisches, japanisches und Meißner Porzellan
sowie Jagdwaffen. Im Steinsaal ist die Geweihsammlung, im Billardsaal
Gemälde von de Silvestre und in der Eingangshalle eine Sammlung von
Galakutschen ausgestellt.

Die Ausstattung vieler Räume ist der höfischen Jagd gewidmet. Die
Sammlung der Rothirschgeweihe gilt als eine der bedeutendsten der Welt. Im
Monströsensaal befinden sich 39 krankhaft veränderte Geweihe, darunter auch
der berühmte 66-Ender, das mit 19,8 kg Gewicht bisher schwerste Hirschgeweih
der Welt.

Ein Märchenschloss und seine Schätze


Kurfürstlich jagen - barock feiern
Schloss Moritzburg bei Dresden

Schloss Moritzburg ist eines der reizvollsten Naherholungsziele Dresdens.


Die barocke Schlossanlage inmitten eines Teiches zieht jährlich tausende
Besucher an. Sie diente im 18. Jahrhundert Kurfürst Friedrich August I.
von Sachsen, genannt August der Starke, als Jagdaufenthalt und
prachtvolle Kulisse für königliche Lustbarkeiten.
Historie

Inmitten des wildreichen Friedewaldes ließ Herzog Moritz von Sachsen


von 1542 bis 1546 auf einer Granitkuppe ein Jagdschloss errichten, welches
stets zu den beliebtesten Jagdaufenthalten der sächsischen Kurfürsten und
Könige gehörte. Die Schlosskapelle aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
zählt zu den eindrucksvollen Bauten des Frühbarocks in Sachsen.

Kurfürst Friedrich August I., in Personalunion König von Polen und bekannt
unter dem Namen August der Starke, ließ das Schloss von 1723 bis 1733 nach
Plänen von Oberlandbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann unter
Einbeziehung der umliegenden Landschaft zu einem repräsentativen Jagd- und
Lustschloss umbauen.

Der Schlosspark

Der Schlosspark mit einer Grundfläche von etwa 3,3 ha liegt in Nord-
Südausrichtung in Achsenverlängerung der von Dresden kommenden Allee
hinter dem Schloss. Für seine Gestaltung gab es verschiedene Projekte, die alle
dem damals modernen französischen Grundrissschema folgten. Doch der Tod
Augusts des Starken im Jahre 1733 unterbrach die Vollendung. Wie weit
Gartenpläne aus der Regierungszeit König Augusts III. umgesetzt wurden, lässt
sich nur vermuten. Den Schritt zum englischen Garten ging man später
jedenfalls nicht.

Die derzeitige Rekonstruktion des Parks nach Plänen des Landesamtes für
Denkmalpflege Sachsen lehnt sich an einen Entwurf aus dem Jahre 1740 an.

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