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Fakultet humanističkih nauka

Odsjek za njemački jezik i književnost

Njemačka književnost I

1. Das Echo germanisch-heidnischer Dichtung aus der Zeit der


Völkerwanderung
2. Die althochdeutsche Dichtung: (8-11 Jh.)
a) Stabreimdichtung
b) Endreimdichtung:
3. Die Dichtung der Übergangszeit: (9-11.Jh.)
a) Die lateinische Dichtung der Ottonischen Reinaissance:
b)Die geistliche Dichtung: Cluniazensische Reform: (11-12.Jh.)
4. Die mittelhochdeutsche Klassik:
a)Der höfisch-ritterliche Versroman (12.-13.Jh.):
b) Das volkstümliche Heldenepos
c)Der Minnesang: - Niedere Minne
- Hohe Minne
Große Synthese des Minnesangs
5. Literatur des späten Mittelalters: (13-14.Jh.)
6. Die Anfänge der neuhochdeutschen Dichtung:
Humanismus – Renaissance - Reformation
7.Barock
a)Lyrik
b)Epik
c)Drama

1. Das Echo germanisch-heidnischer Dichtung aus der Zeit der


Völkerwanderung:
 Edda - Eine Sammlung altgermanischer und nordischer Lieder (9-12 Jh).
- Inhalte dieser Lieder beruhen auf Mythos, Glaube, lehre und Heldentum
- Die Jüngere Snorra-Edda - Musterbeispiel der Skaldendichtung = Held- und
Götterdichtung
- Skalden waren in den Wikingerzeiten Träger der Preis-, Helden- und
Götterdichtung. Die Skaldendichtung entstand im Norden Europas um 800.
- „Volüspa“ oder „ Der Seherin Gesicht“- das Eröffnungsgedicht der
Edda (die Weissagungen einer Seherin (Völva), die das Chaos des
Weltuntergangs schildert, zum Teil aber auch das künftige Weltgeschehen
enthüllt.)

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2. Die althochdeutsche Dichtung: (8-11 Jh.)

a) Stabreimdichtung: = Variationen und schmückende Attribute, Stabreim ist der


deutsche Begriff für die Alliteration in germanischen Versmaßen. Eine
Übereinstimmung der ersten Buchstaben von zwei oder mehreren am stärksten
betonten Wörtern eines Verses
 „Die Merseburger Zaubersprüche“ (10 Jh.) älteste deutsche
Sprachzeugnisse (= einzige erhaltene Zeugen germanisch -heidnischer
Religiosität in althochdeutscher Sprache)
- „I Zauberspruch“ – gilt als ein Lösespruch
= beschreibt wie Idisi/Walküren auf dem Schlachtfeld gefangene Krieger von
ihren Fesseln mit magischen Spruch befreien
- „II Zauberspruch“ – behandelt die Heilung Wotans Pferdes durch eine
Besprechung

 „Das Hildebrandslied“ (9. Jh.) – Heldendichtung


- die Langzeile wird rhythmisch in zwei Hälften geteilt, durch Alliterationen
gebunden
- Konfrontation zwischen Vater Hildebrand und dem Sohn Hadubrand in einem
Kampf

 „Das Wessobrunner Gebet“ (9. Jh.),im Kloster Wessobrunn gefunden


- erste deutschprachige Bearbeitung eines christlichen Gebets
- zwei Teile 1.Erschaffung der Welt
2.Der christliche Gott existiert

 „Muspilli“ – (9 Jh.) – Untergang der sündigen Menschheit


3 Teile: 1) Tod des Menschen und Kampf zwischen Engeln und Teufeln um dessen
Seele
2) Kampf des Propheten Elias mit dem Antichrist (Satan) und die
Vorzeichen des
jüngsten Gerichtes
3) Darstellung des Weltgerichtes in Form einer altdeutschen
Gerichtssitzung
- „Es brennt die Erde“

 „Heliand“ (822-840) – poetische Erzählung über das Leben Christi


- Zeugniss der altniederdeutschen Stabreimdichtung
- „Der Seesturm“

b) Endreimdichtung:
 Otfrid von Weißenburg: „Das Evangelienbuch“ (um 870)
- ein gelehrter Geistlicher aus dem kloster Weiβenburg im Elsaβ
- Seine Übersetzung christlichen Evangelien in seine Muttersprache (südrhein-
fränkisch)
- in 5 Büchern untergeteilt:
1) Geburt Christi und Begebenheiten bis zur seiner Taufe
2) + 3) seine Lehre und seine Wundertaten
4) die letzten Tage seines Lebens und seine Leidensgeschichte

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5) Darstellung von Auferstehung, Himmelfahrt und das Jüngste
Gericht
 die Botschaft: Die Menschen sollen aus der hiesigen Welt in die
verlorene Heimat des Himmels zurückkehren. Dazu müssen sie jedoch den
neuen Weg der Demut und Liebe beschreiten.
- „Lob der Fränkischen Sprache“

 „Das Ludwigslied“ (um881) – ein Lobgesang „christliches Heldenlied“


- beschreibt den Kampf zwischen Normanen und Franken und den Sieg
Ludwigs (Krieger und Gotttesdiener)
- betont besonders die Frömmigkeit und Gottgefälligeit des Königs (Ludwig III)
- ein christliches Gegenstück zum Hildebrandslied
3. Die Dichtung der Übergangszeit: (9-11.Jh.)

a) Die lateinische Dichtung der Ottonischen Reinaissance:


 Ottonischen Reinaissance = Wiedergeburt der Antike zur Zeit der Otonnen
 Die Spielleute = fahrende Sänger, Passenreißer und Marktschreier, waren
Erben der altrömischen
histriones und griechischen mimi
 Epos „Waltharius manu fortis“- Walther mit der starken Hand oder Das
Waltharilied von Ekkehard I. von St.Gallen oder Geraldus
- lateinische Heldendichtung – rein germanische Inhalt (Walther und sein Frau
Hiltgund fliehen vom Atillas Hof und treffen Hagen und Gunther im
Wasgenwald. Es kommt zum Kampf in dem alle drei schwer verletzt waren.
Walther verliert eine Hand, Gunther ein Bein und Hagen ein Auge und sechs
Zähne. Sie hatten keine andere Wahl als sich zu versöhnten.

 „Die 3 Notker“: Notker Balbus (Notker der Stammler)-erfand „sequentia“ eine


lat.Versform
Notker Labeo Teutonicus (Notker der Deutsche)-Übersetzer
Noker von Zwiefalten „Memento mori“

 In der Zeit der Ottonischen Renaissance – Anfänge des Dramas


- die Nonne Hrotsvith (auch:Roswitha) von Gandersheim – erste Frau
Dichterin, schrieb legenden in Dialogform: „Fall und Bekehrung des Vicedoms
Theophillus“

b) Die geistliche Dichtung: Cluniazensische Reform: (11-12.Jh.)


- in einigen Klöstern wurde kirchlich-geistliche Dichtung in deutscher Sprache
gepflegt
- Teil der deutsche Nationalliteratur
- religiöse Reformbewegung, das Ziel war die Kirchenreform
- die weltanschauliche Bild der Zeit „memento mori“
- diese Literatur hatte volkstümlichen Charakter und wandte sich an kleinen
und mittleren Adel
- stand in tiefem Wiederspruch zur spielerischen und optimistichen Kunst der
Ottonischen Reinaissance
- Themen der Dichtung in der Zeit der Cluniazensicher Reform: „Sündenfall“,
„das
Jüngste Gericht“

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und der bevorstehende
„Weltuntergang“

 „Ezzos Gesang“ (um1063) – mittelhochdeutsche Dichtung


- eine konzentrierte Darstellung der Heilgeschichte
- Inhalt: Opfertod Christi angesichts der sündigen Menschheit

 Notker von Zwiefalten: „Memento Mori“(um 1090)


- die erste deutsche Bußpredigt in Reimform
- Ein Mahngedicht = der Dichter mahnt den Menschen, die Versuchungen der
Welt zu meiden und dem Gesetz Gottes zu folgen.

 Heinrich von Melk: „Erinnerungen an den Tod“(um1160)


- auch ein Mahngedicht - Verachtung der Welt, alle Stände und alle Menschen
sollen vor Gott und Welt gleich sein
- für das adelige Publikum der damaligen Zeit geschrieben
- zweiteilige Reimpaarpredigt

4. Die mittelhochdeutsche Klassik:


- im Zeichen des Studium generale und einer universalen Sprache (Allgemeinbildende
Form der Univeristäten und lateinische Sprache)
- Dichtung ohne nationale Identität, ohne Grenzen (Universalismus) – höfisch und
christlich geprägt
- Zeit der Kreuzzüge und einer aufblühenden Ritterkultur

a) Der höfisch-ritterliche Versroman / der höfische Ritterroman (12.-13.Jh.):


- Stauferzeit, Blütezeit ritterlicher Dichtung, höfische Gesellschaft
- strenge strophische Gliederung, Endreim-Hauptcharakteristikum, Spruchdichtung als
Kritik an Missständen in der ritterlichen Gesellschaft,
- Versepos- bzw. Heldenepos, "aventiure", ritterliche Taten, ritterliche Tugenden
(Zucht, Ehre, Maße, Hoher Mut, Stetigkeit, Tapferkeit, Treue, Mitleid, Keuschheit),
höfisches Ieal, aber auch Tragik, Rache, Macht, Geschichtspessimismus
 Der höfische Roman entstand im Hochmittelalter nach französischen Vorlagen;
er war eine idealisierte Selbstdarstellung der höfischen Feudalgesellschaft. Die
bevorzugten Erzählstoffe waren die Artussage und die Gralssage. Aus diesen
Sagenkreisen stammen die meisten Helden; so auch Parzival in dem
gleichnamigen Epos von Wolfram von Eschenbach. Der Held hatte sich nicht nur
in ritterlichen Kämpfen, sondern auch im Dienst an den Schwachen und
Bedürftigen zu bewähren. Erst dann war er würdig, sein Amt als weiser und
gerechter Herrscher anzutreten. Die höfischen Romane des Hochmittelalters
waren Versepen. Gegen Ende des Mittelalters wurden sie für ein
stadtbürgerliches Publikum zu Prosaromanen umgeschrieben.
 Höfisches Ritterepos (Ritterroman) In den Verserzählungen wird der Lebensweg
eines Ritters geschildert, der eine Reihe von Abenteuern bestehen, viele Irrwege
gehen muss, bis er sich zum wahren Ritter geläutert hat und der höchsten
Weihe des Rittertums teilhaftig werden kann. Diese besteht i.d.R. in der
Aufnahme an den Hof König Arthus'. An seiner Tafelrunde sind viele berühmte
Ritter versammelt (z.B. Erec, Iwein, Parzival, Lancelot). Die Figur des idealen
Königs stammt aus einem bretonisch-irischen Sagen- und Märchenkreis.

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Unmittelbares Vorbild der deutschsprachigen höfischen Ritterromane waren die
Werke des Franzosen Chrestien de Troyes.
 Minnesang; Kreuzzugslyrik; Spruchdichtung

Ritterromane:
 Hartman von Aue: „Der arme Heinrich“ (1190-1195) – Roman mit
Prolog
- verbindet höfische und geistliche Erzählmuster
- Eine Verserzählung, die novellistichen, legendären und märchenhaften
Charakter hat
(=Novelle-glatte, spannende Erzählweise;
= Legende-Opfertum des Mädchens;
= Märchen-endet mit der Hochzeit)
 Inhalt: Heinrich ist die Verkörperung eines idealen Ritters: edel, schön, reich,
beliebt... Aus diesem idealen Leben stürzt Heinrich, als Gott ihn mit Aussatz
zeichnet und seine Umwelt sich in Ekel und Furcht von ihm abwendet. Seine
Krankheit kann nur durch das Herzblut einer sich freiwillig opfernden Jungfrau
geheilt werden. Doch er bereut seine Selbstsucht und merkte sofort die Gnade
Gottes. Seine Krankheit verschwindet und er heiratet das Mädchen, das ihm das
leben retten wollte.
 Der Entwicklungsroman stellt die geistig-seelische Entwicklung des Helden
dar. Eine spezifisch deutsche Romangattung. (Der Entwicklungsroman ist ein
Romantypus, in dem die geistig-seelische Entwicklung des Protagonisten im
Konflikt mit sich selbst und seiner Umwelt dargestellt wird. Bei der Hauptgestalt
handelt es sich zumeist um einen jungen Mann, dessen individueller
Reifeprozess bis zu einem gewissen Grad der inneren Vervollkommnung verfolgt
wird. In den inneren und äußeren Kämpfen findet der Leser seine eigenen
Konflikte literarisch gespiegelt.)
 Der Hienrich ist „arme Heinrich“ weil er früher wirklich reich war und alles
leichtsinnig genossen hat, nun wo er krank ist scheint alles wertlos und
vergänglich.

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 Wolfram von Eschenbach: „Parzival“ – Roman mit Prolog
- Versepos - Der höfisch-ritterliche Versroman
Inhalt: Parzivals Mutter Herzeloyde erzieht ihren Sohn nach dem Tode
des Vaters, des Königs
Gachmuret, in der Einsamkeit eines Waldes, um ihn vor den Gefahren der
ritterlichen Welt zu bewahren. Als er aber einesTages drei Rittern begegnet und
von ihnen vom Rittertum und von König Artus erfährt, verlässt er seine Mutter,
um ein Artusritter zu werden. Der greise Gurnemanz unterweist Parzival in allen
ritterlichen Tugenden. Nach zahlreichen Abenteuern gelangt er zur Gralsburg.
Weil er die höfische Sitte, nicht zu viel zu fragen, über das menschliche Mitleid
stellt, erlöst er den siechen König Amfortas nicht von seinem Leiden, und er
muss den Hof verlassen. Die Gralsbotin Kundrie verflucht ihn. Parzival
verzweifelt an Gott, seinem obersten Lehensherrn, und irrt freudlos in der Welt
umher. Durch den Klausner Trevrizent vernimmt er die Botschaft von der Liebe
und Gnade Gottes. Er erfährt, dass nicht ritterliche Taten, sondern Demut,
Sündenbewusstsein und Leidensbereitschaft zu Gott führen. Parzival kehrt
zurück, stellt die Mitleidsfrage und wird Gralskönig.

 Gottfried von Straßburg: „Tristan und Isolde“(um1230)


- Versepos – Der späthöfische Ritterroman
- nicht nur spirituelle Liebe (Minne) sondern auch körperliche
- der Author wendet sich nicht an das höfische Publikum sondern an eine
annonyme Gemeinde der „edlen Herzen“ bei denen Leben und Tod, Liebe
und Leid sehr eng verbunden sind
- ein tragisches Werk
 Inhalt: Tristan, ein vermeintlich besonders tugendhafter Ritter, hat den Auftrag,
die schöne Königstochter Isolde von Irland ihrem zukünftigen Ehemann Marke,
dem König von Cornwall, zuzuführen. Während der Überfahrt nach Britannien
trinken die beiden versehentlich von einem eigentlich für Isolde und Marke
bestimmten Liebestrank. Tristan und Isolde verlieben sich sofort unsterblich
ineinander. In der Folgezeit brechen die Liebenden alle gesellschaftlichen und
religiösen Gesetze, ziehen Verderben auf sich selbst und die Menschen in ihrem
Umfeld. Nach mehreren, immer unwahrscheinlicheren abenteuerlichen
Verstrickungen erliegt das Liebespaar schließlich einer Täuschung, infolge derer
zunächst Tristan und gleich darauf vor Kummer auch Isolde stirbt.

b) Das volkstümliche Heldenepos / Volksepos


- Thematik und Art und Weise ihrer Behandlung beruhen auf mündliche
Überlieferung
- Inhalte im Heldenepos: blutige Kämpfe und die tragische Schicksale
germanischer Stämme
- gemeinsame Charakteristika des Heldenepos:
 eine poetische Umgestaltung historischer oder mythischer Stoffe
 der Held in einer tragischen Lebenssituation
 die Handlung ist um eine Heldengestalt konzentriet
 die Elemente des Wunderbaren

 „Das Nibelungenlied“ (um 1200)


- wurde in vielen Handschriften überliefert. Drei wichtigste: Münchener,
St.Gallener u.Donaueschinger Handschrift
- wurde in Volkssprache, Mittelhochdeutsch geschrieben
 Das Nibelungenlied besteht aus zwei Teilen:
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Im ersten Teil steht Kriemhilds erste Ehe mit Siegfried und Siegfrieds Tod,
im zweiten Teil steht Kriemhilds Rache im Mittelpunkt. Das räumliche Umfeld
ist das Burgundenreich am Rhein, sowie (im zweiten Teil) Südostdeutschland
und das Donaugebiet des heutigen Österreichs und Ungarns.
 Inhalt: Erster Teil - Am Königshof in Worms lebt Kriemhild mit ihren drei
Brüdern Gunther, Gernot und Giselher und die Handlung beginnt mit
Kriemhildens Traum vom Tod eines Falken als dunkle Vordeutung. Bald nach
dem Traum kommt ein Ritter, Siegfried. Sein Ziel ist die schöne Prinzessin
kennenzulernen und heiraten. Man erfährt über seine sagenhafte
Vergangenheit, nämlich dass er einst den Drachen erschlug, sich in dessen
Blut badete und so unverwundbar wurde, dass er Besitzer des
Nibelungenhortes und der Tarnkappe ist. Siegfrid sollte dem Gunther helfen
die Walküre Brünhild zu heiraten um mit Kriemhiled heiraten zu können. Als
Trophäen seines Sieges raubte er ihr den Ring und berühmten
Keuschheitsgürtel. Kriemhild und Siegfried lebten in Niederlande und
bekamen einen Sohn. Nach 10 Jahren besuchen sie Worms. Da kommt es
zum Streit den beiden Königinen um die Frage nach de Vorherrschaft des
Ehemanns. Sobald Brünhilde erfuhr, dass Siegfried sie zu seiner Frau machte
und nicht Gunther, beschließt sie Siegfrids Tod. Siegfried sollte bei einer Jagd
sterben. Hagen versprach Kriemhilde ihren Mann zu beschützen und so
erfuhr über seine Verwundbarkeit zwischen den Schultern, wo ihm ein Blatt
heruntergefallen ist, als er sich damals im Drachenblut badete. So pirschte
Hagen Siegfrieds Schulter und tötete ihn. Kriemhild bleibt in Worms und
versöhnt sich mit ihren Brüdern. Sie trauerte 13 Jahre um ihren Gatten
 Zweiter Teil: beginnt mit Kriemhildens und Etzels (ungarischen
Hunnenkönig) Hochzeit. Sie verbringen 13 Jahren in glücklicher Ehe und
bekommen einen Sohn. Trotz des Glücks gibt sie den Gedanken an Rache
nicht auf. Später täuscht Kriemhild vor, sie sehne sich nach ihren Brüdern
und überredet Etzel, die Burgunder einzuladen. Kriemhild plant ein Gemetzel
zwischen Hunnen und Burgunder. Hagen erschlägt Kriemhilds Sohn Ortlieb.
Von den Burgundern leben schließlich nur noch Hagen und Gunther, und die
nimmt Dietrich von Bern gefangen. In ihrer Gier nach dem Goldschatz will
Kriemhild von den beiden das Versteck des Nibelungenhorts erfahren. Als
Hagen schwört, das Versteck nicht zu verraten, solange König Gunther lebe,
lässt die Rasende ihrem Bruder den Kopf abschlagen. Da lacht Hagen
höhnisch: Jetzt wissen nur noch Gott und er, wo sich der Goldschatz befindet.
Außer sich vor Zorn schlägt Kriemhild ihm mit Siegfrieds Schwert "Balmung"
eigenhändig den Kopf ab – und wird deshalb selbst von Dietrichs altem
Waffenmeister Hildebrand getötet.
 „Gudrun“ (Mitte 13.Jh.)
- Das Werk gliedert sich in drei Teile, den Hagenteil, den Hildeteil und
schließlich den Kudrunteil.

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Hagenteil: Im ersten Teil berichtet der unbekannte Autor vom „wilden Hagen
von Irland“, dem Sohn von König Sigebant und Ute, der während eines
höfischen Festes von Greifen geraubt wird. Auf einer Insel trifft dieser auf
drei Prinzessinnen; es gelingt Hagen schließlich, die Greifen zu besiegen und
ein Pilgerschiff anzuhalten, das sie nach Irland bringt. Zu Hause
angekommen heiratet Hagen Hilde, eine der Prinzessinnen, und hat mit ihr
zusammen eine Tochter, die ebenfalls Hilde heißt.

Hildeteil: Um die Tochter Hilde wirbt der König Hetel von Hegelingen, schickt
den Boten (Sänger Horant) nach Irland, der durch den wunderschönen
Gesang die Gunst des Hofes und Hagens (Vater) gewinnt. So kann Hilde
schließlich mit einer List entführt werden. Es kommt bei der Verfolgung zum
Kampf zwischen Hetel und Hagen, in welchem beide verwundet werden.
Zuletzt schließen sie Frieden, und Hetel und Hilde feiern Hochzeit.

Kudrunteil: Hetel und Hilde haben zusammen einen Sohn, Ortwin, und eine
Tochter, Gudrun. Gudruns Geschichte verläuft ähnlich, wie die ihre Mutter.
König Herwig von Seeland gewann ihr Herz. Nach der Verlobung wir Herwigs
Reich von abgewiesenem Siegfried überfallen. Gudruns Vater eilte ihm zu
helfen und dann kam der dritte Freier (Hartmut) und entführte Gudrun. 13
Jahre weigerte sie sich Hartmut zu heiraten. Endlich wurde sie befreit und
heiratete Herwig.

c) Der Minnesang: - Niedere Minne:


- Die Zeit der Dynastie der hohen Staufen
- Vorbilder waren volkstümliche Tanzlieder und Tradition der
Vagantendichtung
- einfache poetische Ausdrucksweise, Rhytmus war frei, Alliterationen und
Assonanzen verzierten diese Dichtung
- Die Lieder wurden häufig anonym überliefert und als „namenlose Lieder“
bezeichnet.
- behandeln meisten einen lyrischen Stoff
- „Mädchenlieder“- wurden Mädchen des niederen Standes gewidmet
- hier wurden sinnliche Wünsche ausgedrückt, aufrichtige, zärtliche
Liebesgefühle
- erfüllte Liebe zwischen Ritter und Landmädchen in idyllischer Umgebung,
seelisches Empfinden

„Du bist min, ich bin din“


- Aufrichtigkeit der Gefühle und einfache Form
- hat den Charakter einer Frauenbotschaft

„Auf der Heide“


- typisches Mädchenlied – sentimentaler, poetischer Ausdruck der Sehnsucht
einer verliebten und oft unbeobachteten Frau

Der von Kürnberg: „Der Falke“


- Liebe, Treue, Untreue, Hoffnung der verlassenen Frau, ihren Schmerz
überwinden zu können
- Das Bild des Falken – zentrales Motiv, das dieses Lied mit Nibelungenlied
verbindet

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Diermar von Aist/Eist: „Abschied am Morgen“
- ein Tageslied,
- der Abschied der Liebenden
- die Frau steht zu ihren Gefühlen, aber für den Mann ist diese Situation nur
ein neues Erlebnis

- Hohe Minne:
- entstand als Nachbildung der romanisch-provenzalischen Toubadourpoesie
- höfische unerfüllte Liebe
- ein Vertreter des hohen Minnesangs durfte kaum die stränge Normen des
höfischens Verhaltens verletzen, um seine wahre Gefühle auszudrücken
- die Ritter und seine „hohen frouwen“ folgten die Regel einer bestimmten
gesellschaftlichen Konvention und Unterhaltung – Minnesdienst
- platonische Liebe, schwärmerische Sehnsucht, Verehrung verheirateter,edler
Frauen, Treue
- der Kult der Frauenverehrung und die Treue eines verliebten Ritters sind
spiritus movens des höfischen Minnesangs

Heinrich von Morungen: „Seelenminne“


- die sanfte und schöne Frau, die auch gleichgültig und unbarmherzig ist

Große Synthese des Minnesangs:


Walther von der Vogelweide: „Unter der Linde“
- in seiner Dichtung verschmelzen niedere und hohe Minne miteinander
- Mädchenlieder
- das wahre Gefühl der Liebe; Lob der sinnlichen Liebe; das Glück einer
erfüllten, erotisch gefärbten, gegenseitigen Liebe; reine, unberührte Natur
- das neue Ideal der gegenseitigen Liebe

Der Spruch/Die Spruchdichtung – sentenziös-lehrhafte Dichtung


des Mittelalters
- wurde von fahrenden Sänger mündlich und schriftlich verbreitet
- unterscheidet sich vom Minnesang durch ihre Thematik – alltägliche Liebe
und Denken des Volkes

5. Literatur des späten Mittelalters: (13-14.Jh.)

- Herrschaft der Habsburger, Kritik an der Lebensfremdheit des höfischen Minnesangs,


Verfall des Ritterstandes, Aufkommen neuer kreativer, bürgerlicher Schichten,
Erstarken der Städte, derb-volkstümliche Dichtung und "geistliches Spiel", Mystik,
Mysterienspiele, Fronleichnamsspiele, Marienklage, Legendenspiele, Fastnachtspiele,
Volkspredigten

 Das Volkslied: Das Mühlrad, Müllers Abschied, Ungleiche Liebe


- Themen des Volksliedes: Liebe, Treue, Untreue, Abschied, Tod, Heimatliebe,
Naturschönheiten
 Das Meistergesang:
- Minnesang und Meistergesang kann man schwer trennen
- Ihre Träger waren Einwohner der Städte, meist die Handwerker pflegten das
Meistergesang (Singschulen)
- lehrhafte Themen
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- eine Vorstufe weiterer Demokratisierungsprozesse in künftigen Epochen
- geistliche und weltliche Meistergesang – Streitereien über verschiedene
Punkte des alltäglichen Lebens – Liederwettstreit

 Hans Sachs: Der fünfte Psalm Davids


- volle Blüte erlebte die Meistersänger-Kunst mit den Gedichten von Hans
Sachs und seiner dichterischen Bearbeitung des Fünften Psalms Davids.

 Das Drama und die Schauspielkunst


- Anfänge der Schauspielkunst - im Ausgang des Mittelalters
- eine wichtige, kulturelle Errungenschaft der bürgerlichen Dichtung
- entwickelte sich aus 2 Quellen: das weltliche Drama – das Fastnachtsspiel
das geistliche Schauspiel – Passions-
oder Mysterienspiele
 Passions- oder Mysterienspiele – hatten liturgische Form, Bibel-
Thematik und wurden in Latein geschrieben
 Das Fastnachtsspiel – scherzhafte Spiele mit weltlichen Inhalten

6. Die Anfänge der neuhochdeutschen Dichtung:


Humanismus – Renaissance - Reformation

Humanismus, Renaissance, Reformation – geistig – historische Bewegungen ende


Mittelalters
 Die Renaissance Epoche ist in ganz Europa – Zeit der Wandlungen in allen
Bereichen des kulturellen und öffentlichen Lebens
 Humanistische Weltansicht – im Mittelpunkt steht Menschenlehre (studia
humana)
- Ideal der Humanisten war der schöpferisch tätige, allseitig gebildete mensch
(l’uomo universale)
- Deutsche Humanismus hatte vorwiegend lehrhaften Charakter
 Die Reforamtion – grundsätzliche Erneuerung der Kirche, eine
bürgerliche Revolution im religiösen Gewand
- Grundlage der Reformation ist die Auflehnung gegen den Reichtum und die
unantastbare Macht der katholischen Kirche und deren Ausbeutung der
Gläubigen, gegen der feudalen Status der Kirche
- Reformationsbewegung spaltete sich in zwei Flügel: den mäßigen mit Martin
Luther an der Spitze und den revolutionären Flügel der deutschen Bauern

a) Reformation und Martin Luther


- Martin Luther, Dichter und Übersetzer
- der geistige Anführer des Bürgertums und stand an der Spitze der deutschen
Reformationsbewegung
- studierte Rechtswissenschaften, danach triit er ins Kloster ein, erreicht das
Doktorat der Theologie und wir der Professor an der Uni in Wittenberg
- Seine Fassung von der Gerechtigkeit bildete die Grundlage seiner
theologischen Lehre, seiner Bibelübersetzung und seiner reformatorischen
Tätigkeit
- Im Jahr 1517 erhebt in der kleinen, unbedeutenden Stadt Wittenberg im
Nordosten Deutschlands der Augustinermönch Martin Luther seine Stimme.
Er fordert die Herrscher Europas, heraus, den Kaiser und den Papst. Luthers
Anspruch: Die christliche Kirche muss zu den Wurzeln Christi, zum
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Evangelium zurückkehren. Luther wird in die Geschichtsbücher eingehen, mit
ihm beginnt das Zeitalter der Reformation.
- Martin wurde mit seinen Lehren und Ideen im Konflikt mit kath.Kirche und
bald wurde er aus der kath.Gemeinschaft ausgeschlossen.
- Er distanzierte sich von revolutionären Teil der eigenen Bewegung und
widmete sich der theologischen und literarisch-übersetzerischen Tätigkeit,
- Seine Lehre verbreitete sich sehr schnell in Deutschland
- Bibelübersetzung war sein Lebenswerk, er versuchte die exakte
Entsprechung jedes Wortes zu finden
- Er machte den Weg frei für 3 neue Gattungen: das Kirchenlied, die Tischrede,
die Fabel
- Menschlich am nächsten tritt Luther uns in seinen Liedern.
b) Volkstümliche und bürgerliche Dichtung:
- eine deutschsprachige Dichtung die nicht mehr nur für ein humanistisch
gelehrtes und priviligirtes Lesepublikum war
- ihre Vertreter stammten aus niederen Volksschichten
- Form und Inhalt standen dem alltäglichen Leben nahe
- moralistisch und didaktisch auch manchmal satirisch geprägt (lit.Verspottung
von Mißständen, Unsitten, Anschauungen, Ereignissen und Personen einer
bestimmten Zeit
- diese Stilrichtung gehörte dem naiven Realismus

 Hans Sachs und seine Fastnachtsspiele


- Das Fastnachtsspiel stellt fröhliche Geselligkeit und Ausgelassenheit dar
- lachende Bejahung der Diesseitigkeit
- Die Wirkungsabsicht war nicht bloße Unterhaltung, sondern zugleich
Belehrung
- seine Werke beschreibt man als „satirische Lerwerke“

Die bürgerliche Satire / Narrenliteratur:


- Diese Dichtung spricht über die moralischen Laster der Menschen und ihre
ethische Versuchungen und negative erscheinungen des öffentlichen Lebens
in einem konkretem Zeitraum
- „Literarischer Narr“ – freiwillig gewählte, provokative oder durch die
Lebensumstände bedingte Isolation einer bestimmten Figur.
Sebastian Brant: Das Narren Schyff
- der erste deutsche Bestseller
- wurde gegen theoretische und praktische Neugierde, gegen Bibliophilie,
Reiselust gerichtet
- Brant weist auf menschliche Eitelkeit hin

 Die Volksbücher: Historia von Doktor Johann Fausten


 Volksbücher – Prosadichtungen des 15 und 16 Jh. deren Stoffe zum Teil aus der
deutschen und französischen Dichtung des MIttelalters stammen
- Volksbücher wurden auf Jahrmärkten verkauft
- Den Kernpunkt eines Volksbuches bildet eine übersichtliche auf Ereignisse
und Tatsachen beschränkte Fabel
 Historia von Doktor Johann Fausten – ein legendärer Zauberer, der, um
verbotenes Wissen, großen Reichtum und Genuß der sinnlichen Liebe einen Pakt
mit dem Teufel abschließt
- Dises Volksbuch beschreit in fast romanhafter Form das Leben des Dr.Faust

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7. Barock: (17 Jh.)
- zwischen der Renaissance und Klassizismus
- kommt von dem portugiesischen Wort „barocco“ – eine unregelmäßig geförmte
Perle
- man bevorzugte die äußere Pracht und die Heiterkeit
- Deutsche Literatur wird reformiert und Ausdrucksformen werden gesteigert
- 4 karakristische Sachen für Barock sind: Das Werk von Opitz
Zentren und Institutionen
(Sprachgesellschaften)
Zweisprachigkeit (französisch und
latein)
Die Modernisierung verläuft
Konfliktenreich
- Im Barock entstehen die ersten Journale (Zeitungen)
- Die Sprachgesellschaften hatten die Aufgabe die deutsche Sprache von fremden
Wörtern zu „reinigen“ und wollten die Sprache standesgemäß für den Hof machen,
ihr einen feinen Ton geben
- In Schlesien entstehen Dichterschulen:
- 1. schlesische Schule: Martin Opitz, Andreas Gryphius, Friedrich von Logau, Paul
Fleming
- 2. schlesische Schule: Christian Hofmann von Hofmannswaldau, Daniel Caspar
von Lohenstein
- übertriebene Stilmittel, gepreizte Sprache voll von Schwulst, absichtlichen
Überladungen,
Gesuchtem und Unnatürlichem – MARINISMUS
- pomphafte und gezierte Modepoesie
a) Lyrik:
- In der Lyrik zeigen sich die gegensätzlichen Grundzüge des zwischen mystischer
Religiosität und Lebenslust schwankenden Lebensgefühls am stärksten.
Gelehrsamkeit steht neben innigem Erlebniston, zierliche Galantarie neben
üppiger Phantastik bei dem tonangebenden und häufig nachgeahmten Martin
Opitz
- Martin Opitz – der Vertreter der literarischen Reform – OPITZIANISMUS (eine
Dreistillehre:Lyrik, Dramatik, Romankunst)

 Ch. Hofmann von Hofmannswaldau: Vergänglichkeit der Schönheit,


Die Welt
- Alles Irdische ist vergänglich, eitel im biblischen Sinne d.h. falsch, nutzlos
- er dichtet für die obere Schicht, und wendet sich an die, die im Glanz und
Herrlichkeit leben, die groß und hoch sind, denen aber nur selten bewußt ist
auf welch dünner Kruste sie stehen.

 Andreas Gryphius: Tränen des Vaterlandes, Es ist alles eitel,


Vanitas! Vanitatum Vanitas!
- Lyriker und Dramatiker
- seine Gedichte sind zetbedingt; teils diesseitbejahend teils weltabsagend
- Vanitasmotiv – das Leiden und die Vergänglichkeit stehen im Mittelpunkt
- „Alles ist vergänglich außer der Seele!“
- Seine Weltanschauung war endlos pesimistisch. Der Mensch ist geboren um
leiden zu müssen, nur im Tod kann der Mensch selig werden

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 Martin Opitz: Das Buch von der Deutschen Poeterei
- eine Lehre der Dichtkunst, worin er Regeln gab, die Inhalt, Sprache und
Versbau der Dichtungen bestimmen
- Für Opitz gilt es den Augenblick zu genießen so lange noch Zeit ist
- Seien Worte richteten sich nur an die Gelehrten und die höfischen Kreise
 Gelegenheitsgedichte – Gedichte die bei Geburt, Hohzeit oder
Todesfall in der Fürstenfamilie vorgetragen sind
 Barock Gedichte erkennt man an der Stilform: Antithese, Häufung,
Metapher
Die Reihung von gleichartigen Metaphern gibt der
Aussage einen Nachdruck der zu
einem unangemessenem wuchern der Bilder werden kann,
dem sogenannten Schwulst
 Sonet – ist ist eine Gedicht-Form. Der Name bedeutet „kleines
Tonstück“ und wurde im deutschen
Barock als „Klinggedicht“ übersetzt.
Das Sonett ist eine Lyrikform bestehend aus 14 Zeilen. Diese lassen
sich in zwei Quartette und
in zwei Terzette unterteilen. Die Versform der Sonette ist der
Alexandriner (6 Hebungen).
Der wohl bekannteste Sonettdichter des Barock war Andreas
Gryphius.

b) Epik:
 Grimmelshausen: Der abenteuerliche Simplizissimus
- der bedeutendste deutsche Roman
- ein Abenteuer- und Entwicklungsroman
- Grimmelshausen schildert Simplizissmus = Einfältigste
- Zwischen den Allegorien und Symbolen Grimmelshausens finden sich nach
dieser Interpretation Botschaften, die nicht schelmisch, sondern sozial-,
kriegs- oder gesellschaftskritisch (wobei sich dies natürlich nicht
zwangsläufig ausschließt) und/oder christlich erbaulich wirken. Solche
Interpretationen berufen sich gerne auf das Gleichnis Grimmelshausens,
wonach man manch bittere Pille verzuckern müsse, bevor sie geschluckt
werde.

c) Drama:
 Andreas Gryphius: Leo Armenius oder Fürstenmord, Cardenio und
Celinde,
Absurda Comica oder Herr Peter Squentz
- Lustspiele oder Scherzspiele – zum Teil in schlesischer Mundart geschriebene
Bauernkomödie
- humorvoll, Spiegel des damaligen Volkslebens
- „Peter Squentz“ – eine eigenwillige Bearbeitung eines Shakespears Motivs
(„Ein Sommernachtstraum“)

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