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Njemačka književnost I
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2. Die althochdeutsche Dichtung: (8-11 Jh.)
b) Endreimdichtung:
Otfrid von Weißenburg: „Das Evangelienbuch“ (um 870)
- ein gelehrter Geistlicher aus dem kloster Weiβenburg im Elsaβ
- Seine Übersetzung christlichen Evangelien in seine Muttersprache (südrhein-
fränkisch)
- in 5 Büchern untergeteilt:
1) Geburt Christi und Begebenheiten bis zur seiner Taufe
2) + 3) seine Lehre und seine Wundertaten
4) die letzten Tage seines Lebens und seine Leidensgeschichte
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5) Darstellung von Auferstehung, Himmelfahrt und das Jüngste
Gericht
die Botschaft: Die Menschen sollen aus der hiesigen Welt in die
verlorene Heimat des Himmels zurückkehren. Dazu müssen sie jedoch den
neuen Weg der Demut und Liebe beschreiten.
- „Lob der Fränkischen Sprache“
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und der bevorstehende
„Weltuntergang“
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Unmittelbares Vorbild der deutschsprachigen höfischen Ritterromane waren die
Werke des Franzosen Chrestien de Troyes.
Minnesang; Kreuzzugslyrik; Spruchdichtung
Ritterromane:
Hartman von Aue: „Der arme Heinrich“ (1190-1195) – Roman mit
Prolog
- verbindet höfische und geistliche Erzählmuster
- Eine Verserzählung, die novellistichen, legendären und märchenhaften
Charakter hat
(=Novelle-glatte, spannende Erzählweise;
= Legende-Opfertum des Mädchens;
= Märchen-endet mit der Hochzeit)
Inhalt: Heinrich ist die Verkörperung eines idealen Ritters: edel, schön, reich,
beliebt... Aus diesem idealen Leben stürzt Heinrich, als Gott ihn mit Aussatz
zeichnet und seine Umwelt sich in Ekel und Furcht von ihm abwendet. Seine
Krankheit kann nur durch das Herzblut einer sich freiwillig opfernden Jungfrau
geheilt werden. Doch er bereut seine Selbstsucht und merkte sofort die Gnade
Gottes. Seine Krankheit verschwindet und er heiratet das Mädchen, das ihm das
leben retten wollte.
Der Entwicklungsroman stellt die geistig-seelische Entwicklung des Helden
dar. Eine spezifisch deutsche Romangattung. (Der Entwicklungsroman ist ein
Romantypus, in dem die geistig-seelische Entwicklung des Protagonisten im
Konflikt mit sich selbst und seiner Umwelt dargestellt wird. Bei der Hauptgestalt
handelt es sich zumeist um einen jungen Mann, dessen individueller
Reifeprozess bis zu einem gewissen Grad der inneren Vervollkommnung verfolgt
wird. In den inneren und äußeren Kämpfen findet der Leser seine eigenen
Konflikte literarisch gespiegelt.)
Der Hienrich ist „arme Heinrich“ weil er früher wirklich reich war und alles
leichtsinnig genossen hat, nun wo er krank ist scheint alles wertlos und
vergänglich.
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Wolfram von Eschenbach: „Parzival“ – Roman mit Prolog
- Versepos - Der höfisch-ritterliche Versroman
Inhalt: Parzivals Mutter Herzeloyde erzieht ihren Sohn nach dem Tode
des Vaters, des Königs
Gachmuret, in der Einsamkeit eines Waldes, um ihn vor den Gefahren der
ritterlichen Welt zu bewahren. Als er aber einesTages drei Rittern begegnet und
von ihnen vom Rittertum und von König Artus erfährt, verlässt er seine Mutter,
um ein Artusritter zu werden. Der greise Gurnemanz unterweist Parzival in allen
ritterlichen Tugenden. Nach zahlreichen Abenteuern gelangt er zur Gralsburg.
Weil er die höfische Sitte, nicht zu viel zu fragen, über das menschliche Mitleid
stellt, erlöst er den siechen König Amfortas nicht von seinem Leiden, und er
muss den Hof verlassen. Die Gralsbotin Kundrie verflucht ihn. Parzival
verzweifelt an Gott, seinem obersten Lehensherrn, und irrt freudlos in der Welt
umher. Durch den Klausner Trevrizent vernimmt er die Botschaft von der Liebe
und Gnade Gottes. Er erfährt, dass nicht ritterliche Taten, sondern Demut,
Sündenbewusstsein und Leidensbereitschaft zu Gott führen. Parzival kehrt
zurück, stellt die Mitleidsfrage und wird Gralskönig.
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Hagenteil: Im ersten Teil berichtet der unbekannte Autor vom „wilden Hagen
von Irland“, dem Sohn von König Sigebant und Ute, der während eines
höfischen Festes von Greifen geraubt wird. Auf einer Insel trifft dieser auf
drei Prinzessinnen; es gelingt Hagen schließlich, die Greifen zu besiegen und
ein Pilgerschiff anzuhalten, das sie nach Irland bringt. Zu Hause
angekommen heiratet Hagen Hilde, eine der Prinzessinnen, und hat mit ihr
zusammen eine Tochter, die ebenfalls Hilde heißt.
Hildeteil: Um die Tochter Hilde wirbt der König Hetel von Hegelingen, schickt
den Boten (Sänger Horant) nach Irland, der durch den wunderschönen
Gesang die Gunst des Hofes und Hagens (Vater) gewinnt. So kann Hilde
schließlich mit einer List entführt werden. Es kommt bei der Verfolgung zum
Kampf zwischen Hetel und Hagen, in welchem beide verwundet werden.
Zuletzt schließen sie Frieden, und Hetel und Hilde feiern Hochzeit.
Kudrunteil: Hetel und Hilde haben zusammen einen Sohn, Ortwin, und eine
Tochter, Gudrun. Gudruns Geschichte verläuft ähnlich, wie die ihre Mutter.
König Herwig von Seeland gewann ihr Herz. Nach der Verlobung wir Herwigs
Reich von abgewiesenem Siegfried überfallen. Gudruns Vater eilte ihm zu
helfen und dann kam der dritte Freier (Hartmut) und entführte Gudrun. 13
Jahre weigerte sie sich Hartmut zu heiraten. Endlich wurde sie befreit und
heiratete Herwig.
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Diermar von Aist/Eist: „Abschied am Morgen“
- ein Tageslied,
- der Abschied der Liebenden
- die Frau steht zu ihren Gefühlen, aber für den Mann ist diese Situation nur
ein neues Erlebnis
- Hohe Minne:
- entstand als Nachbildung der romanisch-provenzalischen Toubadourpoesie
- höfische unerfüllte Liebe
- ein Vertreter des hohen Minnesangs durfte kaum die stränge Normen des
höfischens Verhaltens verletzen, um seine wahre Gefühle auszudrücken
- die Ritter und seine „hohen frouwen“ folgten die Regel einer bestimmten
gesellschaftlichen Konvention und Unterhaltung – Minnesdienst
- platonische Liebe, schwärmerische Sehnsucht, Verehrung verheirateter,edler
Frauen, Treue
- der Kult der Frauenverehrung und die Treue eines verliebten Ritters sind
spiritus movens des höfischen Minnesangs
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7. Barock: (17 Jh.)
- zwischen der Renaissance und Klassizismus
- kommt von dem portugiesischen Wort „barocco“ – eine unregelmäßig geförmte
Perle
- man bevorzugte die äußere Pracht und die Heiterkeit
- Deutsche Literatur wird reformiert und Ausdrucksformen werden gesteigert
- 4 karakristische Sachen für Barock sind: Das Werk von Opitz
Zentren und Institutionen
(Sprachgesellschaften)
Zweisprachigkeit (französisch und
latein)
Die Modernisierung verläuft
Konfliktenreich
- Im Barock entstehen die ersten Journale (Zeitungen)
- Die Sprachgesellschaften hatten die Aufgabe die deutsche Sprache von fremden
Wörtern zu „reinigen“ und wollten die Sprache standesgemäß für den Hof machen,
ihr einen feinen Ton geben
- In Schlesien entstehen Dichterschulen:
- 1. schlesische Schule: Martin Opitz, Andreas Gryphius, Friedrich von Logau, Paul
Fleming
- 2. schlesische Schule: Christian Hofmann von Hofmannswaldau, Daniel Caspar
von Lohenstein
- übertriebene Stilmittel, gepreizte Sprache voll von Schwulst, absichtlichen
Überladungen,
Gesuchtem und Unnatürlichem – MARINISMUS
- pomphafte und gezierte Modepoesie
a) Lyrik:
- In der Lyrik zeigen sich die gegensätzlichen Grundzüge des zwischen mystischer
Religiosität und Lebenslust schwankenden Lebensgefühls am stärksten.
Gelehrsamkeit steht neben innigem Erlebniston, zierliche Galantarie neben
üppiger Phantastik bei dem tonangebenden und häufig nachgeahmten Martin
Opitz
- Martin Opitz – der Vertreter der literarischen Reform – OPITZIANISMUS (eine
Dreistillehre:Lyrik, Dramatik, Romankunst)
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Martin Opitz: Das Buch von der Deutschen Poeterei
- eine Lehre der Dichtkunst, worin er Regeln gab, die Inhalt, Sprache und
Versbau der Dichtungen bestimmen
- Für Opitz gilt es den Augenblick zu genießen so lange noch Zeit ist
- Seien Worte richteten sich nur an die Gelehrten und die höfischen Kreise
Gelegenheitsgedichte – Gedichte die bei Geburt, Hohzeit oder
Todesfall in der Fürstenfamilie vorgetragen sind
Barock Gedichte erkennt man an der Stilform: Antithese, Häufung,
Metapher
Die Reihung von gleichartigen Metaphern gibt der
Aussage einen Nachdruck der zu
einem unangemessenem wuchern der Bilder werden kann,
dem sogenannten Schwulst
Sonet – ist ist eine Gedicht-Form. Der Name bedeutet „kleines
Tonstück“ und wurde im deutschen
Barock als „Klinggedicht“ übersetzt.
Das Sonett ist eine Lyrikform bestehend aus 14 Zeilen. Diese lassen
sich in zwei Quartette und
in zwei Terzette unterteilen. Die Versform der Sonette ist der
Alexandriner (6 Hebungen).
Der wohl bekannteste Sonettdichter des Barock war Andreas
Gryphius.
b) Epik:
Grimmelshausen: Der abenteuerliche Simplizissimus
- der bedeutendste deutsche Roman
- ein Abenteuer- und Entwicklungsroman
- Grimmelshausen schildert Simplizissmus = Einfältigste
- Zwischen den Allegorien und Symbolen Grimmelshausens finden sich nach
dieser Interpretation Botschaften, die nicht schelmisch, sondern sozial-,
kriegs- oder gesellschaftskritisch (wobei sich dies natürlich nicht
zwangsläufig ausschließt) und/oder christlich erbaulich wirken. Solche
Interpretationen berufen sich gerne auf das Gleichnis Grimmelshausens,
wonach man manch bittere Pille verzuckern müsse, bevor sie geschluckt
werde.
c) Drama:
Andreas Gryphius: Leo Armenius oder Fürstenmord, Cardenio und
Celinde,
Absurda Comica oder Herr Peter Squentz
- Lustspiele oder Scherzspiele – zum Teil in schlesischer Mundart geschriebene
Bauernkomödie
- humorvoll, Spiegel des damaligen Volkslebens
- „Peter Squentz“ – eine eigenwillige Bearbeitung eines Shakespears Motivs
(„Ein Sommernachtstraum“)
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