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Bewerbung Im Handwerk PDF
Bewerbung Im Handwerk PDF
© 2007 Bertelsmann, W. Verlag. Alle Rechte vorbehalten. Keine unerlaubte Weitergabe oder Vervielfältigung.
Bewerbung
im Handwerk
Maria Mall
Lizenziert für 2059033.
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© W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist
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Manuskript: Maria Mall tsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages
Lektorat: Josefine Janert unzulässig und strafbar. Dies gilt insbeson-
Gestaltung: Marion Schnepf, www.lokbase.com dere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und
Verarbeitung in elektronischen Systemen.
ISBN 978-3-7639-3484-3
Papier: 9lives Bestell-Nr. 600.1769
Printed in Germany
www.wbv.de
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Inhalt
5 Vorwort
6 Was im Handwerk anders ist
10 Arbeitssuche, leichter gemacht
19 Die schriftliche Bewerbung
25 Der Lebenslauf
35 Lücken, schwierige Zeiten und andere Fragen
39 Deckblatt, Foto, Zeugniskopien
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53 Das Anschreiben
66 Die persönliche Bewerbung
70 Die Initiativbewerbung
74 Die Stellenanzeige in der Presse
79 Die telefonische Bewerbung
83 Online-Bewerbungen
89 Das Vorstellungsgespräch
106 Die Absage
107 Ungewöhnliche Bewerbungen
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Mein Dank gilt den Mitarbeitern der Hochbaufirma Arbeit und Lernen
Hamburg GmbH (alh), insbesondere Hellge Groß und Ulrike Fuchs, die mir bei
der Erstellung des Buches sehr geholfen haben.
Vorwort
Es sind schon sehr viele Bewerbungsratgeber auf dem Markt. Doch
keiner geht auf die Besonderheiten des Handwerks ein. Viele Tipps, die
in diesen Büchern stehen, sind für Elektriker, Klempner und ähnliche
Berufe wenig hilfreich.
Das weiß ich aus eigener Erfahrung: Ich unterstütze seit Jahren
Handwerker auf der Suche nach einer neuen Anstellung und berate
sie beim Schreiben von Bewerbungen. Ich bin Diplompsychologin mit
den Schwerpunkten Kommunikation und Erwachsenenbildung und
mit einem Tischlermeister verheiratet.
In diesem Buch habe ich meine Erfahrungen aus Gesprächen mit Ar-
beitssuchenden, den Inhabern von Handwerksbetrieben und anderen
Personalverantwortlichen zusammengefasst. Es ist so aufgebaut, dass
Sie es von vorn bis hinten durchlesen oder sich die Kapitel anschauen
können, die für Sie gerade wichtig sind.
Wie kriegen Sie einen Job? Indem Sie eine tolle Bewerbungsmappe mit
ausgefeilten Formulierungen an die Firma schicken. Das empfehlen
die herkömmlichen Ratgeber. In Wirklichkeit ist etwas anderes ent-
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scheidend: Sie müssen zeigen, dass Sie zu dem Unternehmen passen.
Ihre Bewerbung ist also eine Botschaft an die Firma: Das bin ich und
das kann ich. Sie machen dem Geschäftsführer oder einem anderen
Personalverantwortlichen deutlich, welchen Nutzen er von Ihnen als
Mitarbeiter hätte. Es gibt keine „ideale“ Bewerbung, die in jeder Si-
tuation und bei allen Handwerksbetrieben gleichermaßen erfolgreich
wäre. Jeder Chef ist anders, und die Firmen unterscheiden sich natür-
lich auch voneinander. Trotzdem gelten einige Grundsätze. In diesem
Buch werden sie ausführlich erläutert. Sie erhalten viele Anregungen.
Darüber hinaus ist Ihre Fantasie gefragt.
Das Buch vermittelt Ihnen außerdem Basiswissen für die Arbeitssuche:
Wo und wie finden Sie einen Job, wer unterstützt Sie dabei? Ich
möchte Sie anregen, auch ungewöhnliche Wege auszuprobieren. Es
gibt viel mehr, als Sie jetzt vermutlich denken.
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Das Handwerk kennt viele Traditionen. Das gilt auch für die Be-
setzung von Stellen. Von jeher werden viele Jobs per Handschlag
vergeben. Besonders deutlich wird das im Bauhandwerk. Wer
Arbeit auf dem Bau sucht, geht einfach persönlich vorbei und
fragt den Chef. Bei Bedarf wird er eingestellt. In früheren Jahren
hat sich kaum jemand nach dem Lebenslauf und den Zeugnis-
sen erkundigt. Inzwischen werden sie meist nachgereicht. Die
schriftlichen Unterlagen sind jedenfalls weniger wichtig als in
anderen Berufen.
Qualifikation zählt
Ein Meister in einem Handwerksbetrieb ist in der Regel kein
Personalfachmann, der darauf geschult ist, in einem Lebenslauf
zwischen den Zeilen zu lesen und alle möglichen Details über
Ihren Werdegang herauszubekommen. Er hat noch mehr zu tun,
als Bewerbungen zu lesen. Er muss die Kollegen für die Schicht
einteilen und mit Kunden verhandeln. Nur einen geringen Teil
seiner Zeit verwendet er für die Suche nach einem passenden
neuen Mitarbeiter.
Dem Meister geht es darum, rasch das Wesentliche über den Be-
werber zu erfahren. In erster Linie zählt Qualifikation.
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Persönliche Kontakte
Sie sind im Handwerk noch wichtiger als in anderen Branchen.
Bevor sie eine neue Stelle besetzen, hören sich viele Geschäfts-
führer unter den Kollegen und in ihrem Freundeskreis um und
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fragen, ob jemand eine geeignete Fachkraft kennt. Das ist viel
billiger und weniger aufwendig als eine Stellenanzeige in einer
Tageszeitung. Einem Bekannten oder dem Bekannten eines Be-
kannten wird der Geschäftsführer in der Regel auch eher ver-
trauen als einem Unbekannten, von dem er nur den Lebenslauf
gelesen hat.
Nutzen Sie daher auch Ihre persönlichen Kontakte für die Ar-
beitssuche. Wie das geht, erfahren Sie im Kapitel Arbeitssuche,
leichter gemacht †S. 10.
Der Sympathiefaktor
Noch eine Besonderheit gibt es: Viele Handwerksbetriebe sind
entweder mittelgroß oder klein. Deshalb ist noch häufiger als in
anderen Branchen der Sympathiefaktor bei der Einstellung eines
neuen Kollegen entscheidend.
satz. Deshalb wird der Chef einen Bewerber aussuchen, von dem
er meint, dass er gut mit ihm auskommt und die Kollegen ihn
auch mögen.
Ein Mitarbeiter passt zu einer Firma: Was bedeutet das? Er ist an-
gemessen qualifiziert, er fügt sich in das Team ein und versteht
sich als Dienstleister am Kunden und an den Partnerunterneh-
men. Und: Die persönliche Chemie stimmt.
Warum einem jemand sympathisch ist oder nicht, lässt sich oft
schwer begründen. Jeder hat einen anderen Eindruck von einem
Menschen. Es kann deshalb passieren, dass Sie eine Stelle nicht
bekommen, obwohl Sie fachlich gesehen die Idealbesetzung
wären. Sie sollten deshalb nicht den Kopf hängen lassen. Wenn
Sie einmal aus persönlichen Gründen abgelehnt werden, ist das
kein Zeichen dafür, dass alle Sie für einen unangenehmen Zeit-
genossen halten. Menschen sind verschieden. Der nächste Chef
in der nächsten Firma wird Sie vielleicht auf Anhieb mögen.
Zusammenfassung
Im Handwerk werden nach wie vor viele Stellen per
Handschlag vergeben. Darüber hinaus können Sie
einen Job auch per Stellenanzeige, über die Agentur
für Arbeit oder auf andere Weise suchen.
Was vor allem zählt, sind Ihre Qualifikation und der
Sympathiefaktor.
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Die Frage „Wo wollen Sie hin?“ ist durchaus wörtlich gemeint:
Auf welche Region möchten Sie Ihre Jobsuche ausdehnen? Be-
werben Sie sich nur in Ihrer Stadt oder Ihrer Region oder im
gesamten Bundesgebiet? Davon ausgehend können Sie sich
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nach geeigneten Angeboten umschauen und beispielsweise in
der Jobbörse der Agentur für Arbeit bestimmte Regionen von
vornherein ausklammern.
Wenn Sie sich mit diesen Fragen gründlich befassen, hat das
auch den Vorteil, dass Ihnen vielleicht neue Ideen für die Arbeits-
suche in den Sinn kommen. Außerdem können Sie sich später
im Vorstellungsgespräch besser darstellen. „Warum möchten Sie
bei uns arbeiten?“ und „Welche Spezialkenntnisse haben Sie?“
– diese Fragen werden häufig gestellt.
Ziele setzen
Handwerker kommen oft über persönliche Kontakte zu einem
neuen Job. Man könnte meinen, sie haben einfach Glück gehabt
oder der Zufall wollte es so. In Wirklichkeit haben sie aber ihre
Augen und Ohren offen gehalten und im richtigen Moment die
richtige Person angerufen oder sich in einem passenden Augen-
blick in der Firma persönlich vorgestellt. Sie haben eine Antenne
dafür entwickelt, was für sie und ihre Arbeitssuche gut ist.
Gehen Sie die folgenden Fragen durch und machen Sie sich No-
tizen dazu. Der eine oder andere Punkt kommt Ihnen vielleicht
etwas banal vor, aber das ist nur auf den ersten Blick so. Es geht
darum, dass Sie sich Ihren beruflichen Werdegang vor Augen
führen, um später flüssiger darüber sprechen zu können:
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q Welche Ihrer Leistungen wurde von Ihrem Chef oder Ihren Kollegen
besonders gewürdigt – was können Sie besonders gut?
Wo fühlten Sie sich unterfordert?
Welche Aufgaben hätten Sie gern erledigt?
Die Treppe
Sich zu bewerben, bedeutet, eine Treppe hinaufzusteigen. Auf
der obersten Stufe wartet der Traumjob. Vermutlich harren Sie
zunächst einmal auf einer der unteren Stufe aus und üben eine
Zeit lang eine weniger angenehme oder schlechter bezahlte Tä-
tigkeit aus. Die Erfahrungen, die Sie dabei sammeln, bringen Sie
dem Traumjob näher.
Jobwechsel
Warum suchen Sie überhaupt eine neue Stelle? Vielleicht ist Ihr
derzeitiger Arbeitsplatz nur ein Kompromiss. Sie nahmen ihn
an, weil Sie aus familiären Gründen nicht jeden Tag in die nächs-
te größere Stadt fahren wollten. Jetzt sind die Kinder größer, und
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Sie schauen sich nach einer anderen Firma um. Oder so ähnlich.
Der aktuelle Job erscheint Ihnen nicht mehr attraktiv.
Natürlich bietet der Wechsel keine Garantie dafür, dass Sie sich
beruflich verbessern. Vielleicht überwiegen auch im nächsten
Betrieb die Nachteile. Sie haben denselben Ärger wie jetzt. Ver-
dienen genauso wenig, fühlen sich unterfordert. Der Jobwechsel
kann gefährlich sein. Sollten Sie der neuen Stelle nicht gewach-
sen sein, kann Ihnen der neue Arbeitgeber ja ohne Probleme in
der Probezeit kündigen.
Fragen Sie sich daher noch einmal genau, warum Sie Ihren Job
wechseln möchten. Haben Sie Ärger mit Ihrem Chef, langweilen
Sie Ihre Aufgaben, kommen Sie nicht mit den Kollegen zurecht?
Überlegen Sie, ob Ihre größten Probleme in der nächsten Fir-
ma tatsächlich verschwunden sind oder ob Ihre Unzufriedenheit
und Ihr Misserfolg andere Ursachen haben.
Treten Sie in Ihrem alten Job auf der Stelle? Hat Ihre Firma
wirtschaftliche Schwierigkeiten und Ihr Job ist gefährdet? Wie
akut sind diese Probleme? Sind sie schon länger vorhanden, ist
tatsächlich keine Veränderung in Sicht? Oder gibt es Aussicht
auf Besserung und eine Kündigung wäre möglicherweise eine
Kurzschlusshandlung?
Wenn Sie sich noch nicht im Klaren sind, ob Sie gehen sollen
oder nicht, nehmen Sie ein Blatt Papier zur Hand. Schreiben Sie
links alle Vorteile Ihres jetzigen Jobs auf und rechts alle Nach-
teile.
Beispiel
Vorteile Nachteile
• verstehe mich mit den Kollegen gut • häufig Überstunden
• fester Kundenkreis • nicht so gut bezahlt
• habe zu den Stammkunden ein
gutes Verhältnis
• bin zu Fuß in zehn Minuten in der
Firma
Oft ist es gar nicht nötig zu gehen. Sie können sich z.B. in eine
andere Filiale versetzen lassen. Sprechen Sie mit Ihrem Chef
über ein anderes Tätigkeitsfeld oder eine Weiterbildung. Nach
einem Wechsel innerhalb der Firma sind Sie vielleicht auch zu-
friedener.
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Der erste Rat an Sie ist also: Erzählen Sie möglichst vielen Be-
kannten, was für eine Stelle Sie suchen. Welche Branche interes-
siert Sie, welche Ausbildung haben Sie? Diese Menschen werden
dann hoffentlich an Sie denken, wenn sie von einer freien Stelle
erfahren. So mancher Arbeitsplatz wurde schon besetzt, weil je-
mand seinem Freund aus dem Sportverein oder aus der Stamm-
kneipe den richtigen Tipp gegeben hatte. Das läuft zum Beispiel
so: „Du, ich habe gehört, die Firma Mustermann Tiefbau sucht
einen neuen Maurergesellen.“
Stellenbörsen im Internet
Die Stellensuche im Internet ist für Handwerker nicht ganz so
ergiebig wie für andere Berufe, aber Sie können es auch auf die-
sem Weg versuchen. Es gibt überregionale und regionale Stel-
lenbörsen und solche, die sich auf bestimmte Branchen und Be-
rufe spezialisiert haben. Darüber hinaus finden Sie Infoportale
mit Informationen über neue Entwicklungen in Ihre Branche.
Hier ein paar Tipps:
Ist nicht das Richtige dabei? Dann geben Sie bei der Suchma-
schine www.google.de Ihren Beruf und das Stichwort „Jobs“ ein.
Sie können auch Begriffe in die Suchmaske eintippen, von de-
nen Sie glauben, dass die Firma sie in eine Stellenanzeige schrei-
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ben würde.
Setzen Sie vor jeden Begriff ein Pluszeichen. Dadurch teilen Sie
der Suchmaschine mit, dass dieses Wort im gesuchten Text vor-
kommen muss. Je mehr Sie jedoch in das Suchfeld eingeben,
desto weniger Ergebnisse werden Sie bekommen. Starten Sie
lieber mehrere Versuche mit nur zwei oder drei Wörtern.
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Wenn die Firma, die Sie interessiert, in Ihrer Nähe ist, können
Sie dort auch persönlich vorbeigehen. Nehmen Sie nicht nur
Informationsmaterial mit. Fragen Sie z.B. den Angestellten, der
Sie empfängt, nach freien Jobs.
Folgendes sollten Sie über den Betrieb wissen, bevor Sie sich be-
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werben: - transid - lib140eb6d6bd
q Welche Produkte und Dienstleistungen bietet er an?
q Wann wurde er gegründet?
q Wie groß ist die Firma?
q Welche Arbeit kommt dort für Sie infrage?
Zusammenfassung
Beginnen Sie Ihre Arbeitssuche mit einer Bestands-
aufnahme. Was können Sie der neuen Firma bieten
und was erhoffen Sie sich? Informieren Sie sich
über den Betrieb, bei dem Sie sich bewerben.
Die Bewerbungsmappe
Verschicken Sie Ihre Unterlagen niemals lose, denn sie könnten
auf dem Tisch des Personalverantwortlichen verloren gehen. Ste-
cken Sie alle Dokumente in eine Bewerbungsmappe. Nur das
Anschreiben liegt lose darauf.
Das Anschreiben bleibt bei der Firma, bei der Sie sich bewerben
– auch im Fall einer Absage. Die Bewerbungsmappe sollten Sie
zurückbekommen. Da viele Firmen jedoch Dutzende, Hunderte
von Anfragen erhalten, senden sie die Mappen nicht mehr zu-
rück, um Kosten zu sparen. Rechnen Sie im Zweifelsfall damit,
dass Sie die Mappe nicht mehr wiedersehen.
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allem blau, schwarz und farblos. Es ist nicht notwendig, das teu-
erste Exemplar auszusuchen.
Sie sollten sich unbedingt für eine Mappe entscheiden, die vorne
durchsichtig ist. Wenn sie auf dem Schreibtisch des Personalver-
antwortlichen liegt, sieht er sofort Ihren Namen. Der Klemmver-
schluss der Mappe hält Ihre Papiere zusammen. Man kann alle
Blätter mit einem Griff herausnehmen. Sie sollte den Lebenslauf
und die Kopien daher nicht lochen.
Die Bewerbungskosten
Arbeitssuchende können ihren Berater bei der Agentur für Ar-
beit nach einem Zuschuss zu den Bewerbungskosten fragen. Er
wird in Einzelfällen gewährt. Pro Jahr können für Porto, Fotos
und ähnliche Ausgaben maximal 260 Euro überwiesen werden.
Sie haben allerdings keinen Rechtsanspruch auf dieses Geld.
Auch wenn Sie nicht bei der Arbeitsagentur gemeldet sind (weil
Sie noch nicht gekündigt haben), sollten Sie die Belege aufhe-
ben. Sie können Bewerbungskosten am Ende des Jahres von der
Steuer absetzen.
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Rechtschreibung
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Sicher sind eine fehlerfreie Rechtschreibung und-Grammatik
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bei
Handwerkern in der Regel nicht so wichtig wie bei einem Beruf
im Büro. Aber die Arbeitgeber schließen von Ihrer Schriftspra-
che auch auf Ihre Fähigkeit, sich mündlich zu verständigen. Und
kaum einer möchte einen Angestellten haben, der sich mit Kol-
legen und Kunden nicht in vollständigen, verständlichen Sätzen
unterhalten kann.
Übernehmen Sie auf keinen Fall vollständige Sätze oder gar ganze
Textpassagen aus einem Bewerbungsratgeber.
Wenn Sie Ihre Bewerbung mit der Hand oder der Schreibma-
schine verfassen, können Sie Fehler nicht mehr ausmerzen.
Die Korrektur bleibt sichtbar. Wohl oder übel müssen Sie dann
noch einmal von vorn anfangen. Denn durchgestrichene oder
gar überschriebene Wörter wirken unsauber und zerstören den
guten Eindruck.
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Zusammenfassung
Verwenden Sie sauberes, weißes Papier im Format
DIN A4. Achten Sie auf die Rechtschreibung. Ein
Computer hat viele Vorteile gegenüber einer Schreib-
maschine und dem Schreiben mit der Hand.
Der Lebenslauf
Vielleicht kennen Sie die Regel: „Der Lebenslauf soll auf eine
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DIN-A4-Seite passen.“ Diese Begrenzung - lib140eb6d6bd
gilt allerdings nur für
das Anschreiben. Ein einseitiger Lebenslauf ist nur bei Schulab-
gängern angebracht, die noch nicht so viel Berufserfahrungen
haben.
Ihr Lebenslauf kann durchaus zwei oder drei Seiten lang sein,
wenn Sie viel über sich mitzuteilen haben. Das ist besser als ein
unübersichtliches Dokument, für das man eine Lupe braucht.
Der Aufbau
Diese Angaben gehören in Ihren Lebenslauf:
q persönliche Daten
q Schulausbildung
q Berufsausbildung
q ggf. Studium
q Berufstätigkeit
q ggf. Weiterbildung
q ggf. besondere Kenntnisse und Fähigkeiten
q ggf. Hobbys
q Datum, Unterschrift von Hand
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Übersichtlich
Der Lebenslauf sollte vor allem übersichtlich aufgebaut sein.
Sie können am Computer eine Tabelle einfügen. Das ist bei den
üblichen Textverarbeitungsprogrammen sehr einfach. Die linke
Seite ist schmaler, da fügen Sie die Überschriften („Ausbildung“)
und darunter die Zeiträume unter Angabe von Monat und Jahr
(„07/00–06/02“) ein. In die breite, rechte Spalte kommen die
Namen der Firmen und die Tätigkeiten, die Sie dort ausgeübt
haben, oder die Namen der Weiterbildungseinrichtung und des
Kurses, den Sie besucht haben.
Persönliche Daten
Die persönlichen Daten stehen ganz oben auf der ersten Seite:
q Vor- und Nachname (Ihr Rufname reicht aus)
q Straße und Hausnummer
q Postleitzahl und Wohnort
q Telefonnummern mit Vorwahl, erst Festnetz, dann Mobil
q Geburtsdatum
q Geburtsort
q Familienstand, evtl. Kinder
Der Lebenslauf
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Die Reihenfolge
Unter den persönlichen Daten stehen alle anderen Informatio-
nen über Ihren Werdegang. Sie können sich an die zeitliche
Reihenfolge halten, also mit dem Schulabschluss beginnen und
nacheinander alle Ihre beruflichen Stationen bis zur Gegenwart
aufzählen. Diese Variante ist vor allem für junge Menschen ge-
eignet.
Falls Sie schon älter als 25 sind und mehrere Male an Weiterbil-
dungen teilgenommen haben, erscheinen diese Kurse zwischen
den Phasen der Berufstätigkeit. Sie wechseln also andauernd hin
und her zwischen „Berufstätigkeit“ und „Weiterbildung“. Das
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wirkt wenig übersichtlich. Für Sie wäre es besser, für die Zeit
nach der Ausbildung nur zwei Rubriken zu verwenden. Unter
„Berufstätigkeit“ zählen Sie in der entsprechenden zeitlichen
Abfolge alle Ihre Anstellungen bei den Unternehmen auf. Unter
„Weiterbildung“ nennen Sie alle Ihre Kurse. So bekommt der Le-
ser einen besseren Eindruck davon, wie Sie sich weiterentwickelt
und Ihr Wissen erweitert haben. Er muss nicht fortwährend hin-
und herspringen zwischen den einzelnen Rubriken.
Diese dritte Variante stammt aus den USA. Sie hat den Vorteil,
dass der Leser sofort erkennt, was Sie zuletzt gemacht haben.
Bei einem 45-Jährigen ist das viel interessanter als die Informa-
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tion über seinen Schulbesuch. Die dritte Variante sollten Sie al-
lerdings nicht wählen, wenn Sie seit Längerem arbeitslos sind.
Dann würden Sie diesen Umstand zu sehr in den Vordergrund
rücken.
Berufstätigkeit
Unter der Rubrik „Berufstätigkeit“ fassen Sie alle Ihre Anstel-
lungen bei verschiedenen Firmen zusammen – außerdem die
Zeiten der Arbeitslosigkeit, der Kindererziehung und den Wehr-
dienst.
Beispiel
Berufstätigkeit
6/00 – 1/07 Klempner bei der Firma Wassermann & Söhne, Hamm
Machen Sie jeweils unter der Tätigkeit ggf. auch Angaben über
die Art der Tätigkeit, die Sie ausgeführt haben. Hatten Sie Per-
sonalverantwortung? Waren Sie im Kundendienst tätig? Was war
Ihr Spezialgebiet? (siehe Beispiel †S. 33)
Die Zeiträume geben Sie mit Monat und Jahr an. Üblicherwei-
se nimmt man nicht den Monatsnamen, sondern die Zahl und
Der Lebenslauf
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setzt dann einen Schrägstrich und die Jahreszahl ohne „19“ oder
„20“ dahinter. Eine Jahresangabe ohne Monat wäre zu ungenau.
Die genaue Datumsangabe ist nur bei der allgemeinen Hoch-
schulreife üblich.
ef5fe1b5004f76881dd955 - gehören
Auch ehrenamtliche Tätigkeiten transid in die- Rubrik
lib140eb6d6bd
„Berufs-
tätigkeit“, sofern sie zu Ihrem Berufsbild passen. Sie können
Zeiten der Arbeitslosigkeit auf diese Weise gut kaschieren. Er-
wähnen Sie in diesem Fall nicht, dass es sich um eine ehrenamt-
liche Tätigkeit gehandelt hat.
Beispiel
03/98 Hausmeister bei der Evangelischen Kirchengemeinde Zum guten Hirten,
Musterstadt
Weiterbildung
In diese Rubrik kommen alle Fortbildungen und Seminare, die
Sie nach dem Ende der Berufsausbildung belegt haben.
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Studium
Wenn Sie studiert haben, geben Sie den Zeitraum, Namen der
Hochschule und das Fach an.
Berufsausbildung
Wiederum steht in der linken Spalte „Berufsausbildung“ und
darunter der Zeitraum, in der rechten Spalte die Institution.
Nennen Sie die vollständige Berufsbezeichnung, den Abschluss
und eventuell Ihre Note.
Schulausbildung
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Links steht „Schulausbildung“ und darunter der-Zeitraum.
lib140eb6d6bd
Hier
brauchen Sie ausnahmsweise nur die Jahreszahl anzugeben,
denn die Schuljahre enden immer im Sommer. Falls Sie die all-
gemeine Hochschulreife erworben haben, nennen Sie allerdings
das genaue Datum.
In die rechte Spalte kommen die Art und der Name der Schu-
le, der Ort (z.B. Goethe-Gesamtschule, Düsseldorf) und der Ab-
schluss. Sind Sie älter als Mitte zwanzig, brauchen Sie nur Ihre
letzte Schule und den letzten Abschluss einzutragen. Jüngere
Bewerber machen ausführlichere Angaben über ihre Schulzeit.
Der Lebenslauf
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Die Unterschrift
Unter die letzte Rubrik setzen Sie das aktuelle Datum. Wenn Sie
die Mappe abschicken, darf der Lebenslauf höchstens eine Wo-
che alt sein. Neben oder unter das Datum kommt handschriftlich
Ihre Unterschrift mit ausgeschriebenem Vor- und Zunamen:
„R. Meier“ reicht nicht aus, „Meier“ erinnert an Behörden-
deutsch. „Ronald Meier“ wäre richtig.
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Hier und im Anschreiben ist es nicht notwendig, den
Vor- und Zunamen in Druckschrift zu wiederholen.
Wie Sie heißen, steht ja im Briefkopf.
Für jede neue Bewerbung fertigen Sie eine Kopie der Datei an.
Überarbeiten Sie den Einheitslebenslauf entsprechend den An-
forderungen, die in dem gewünschten Job an Sie gestellt wer-
den. Setzen Sie Schwerpunkte. Verzichten Sie auf Details, die
nicht so gut ins Bild passen.
Der Lebenslauf
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Beispiel
Lebenslauf
Persönliche Daten Klaus-Dieter Mustermann
Bahnhofstr. 3
33333 Musterstadt
Tel.: 01 23/4 56 78 90
geboren am 31.01.1972
in Jederstadt
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder
Berufstätigkeit Maurer bei Jederbau, Musterstadt
seit 10/00 • Schal- und Betonarbeiten
• Poliertätigkeiten
• Kalksandstein mauern
• Gasbeton mauern
• Erstellen von Wärmedammverbund-Systemen
01/00–09/00 Arbeitssuchend
06/95–12/99 Maurer bei Hochbau AG, Jederstadt
• Klinker mauern
• Fugen
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• Putzarbeiten
Weiterbildung Computerkurs beim Verein Weiterbildung für alle,
02/00–05/00 Musterstadt
• Word
• Excel
• Internet
Berufsausbildung Ausbildung zum Maurer, Firma Musterfirma Hoch- und
08/91–07/94 Tiefbau, Musterstadt, mit Abschluss Gesellenbrief
Schulausbildung
1988–1990 Realschule Jederstadt
1982–1988 Hauptschule Jederstadt mit Abschluss
Besondere Kenntnisse und Führerschein Klasse B
Fähigkeiten Englisch Grundkenntnisse
Musterstadt, 11.08.2006
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Zusammenfassung
Verwenden Sie für Bewerbungen im Handwerk
den tabellarischen Lebenslauf. Er enthält nicht nur
Angaben über Berufstätigkeit und Ausbildung, son-
dern z.B. auch über Hobbys und Sprachkenntnisse.
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Mit den Menschen, bei denen Sie sich bewerben, werden Sie
vielleicht jahrelang Kontakt haben. Wenn Sie sich Fähigkeiten
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oder Erfahrungen andichten oder beispielsweise eine Allergie
verschweigen, kommen Sie möglicherweise schon beim ersten
Gespräch ins Schleudern. Spätestens wenn Ihr Chef Ihnen ge-
nau diese Fähigkeiten abverlangt, wird das Verhältnis schwierig.
Und Sie werden eventuell während der Probezeit gekündigt, was
dann in Ihrem Lebenslauf erkennbar ist und bei späteren Bewer-
bungen negativ auffällt.
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führen, sind vielleicht nicht einmal hoch, aber Sie müssen sie
überwinden. Die unteren Stufen haben Sie erklommen, wenn
Sie zum persönlichen Gespräch eingeladen wurden.
Geschönte Formulierungen
Haben Sie eine Sonderschule oder Förderschule besucht? Nach-
dem Sie fünf oder zehn Jahre berufstätig waren, ist das für Ih-
ren Arbeitgeber nicht mehr wichtig. Lassen Sie es weg, denn es
erzeugt möglicherweise ein falsches Bild von Ihnen. Schließlich
kommt es jetzt auf Ihre praktischen Fähigkeiten an. Schreiben
Sie einfach den Namen der Schule, also „Schillerschule, Berlin“
statt „Friedrich-Schiller-Förderschule, Berlin“.
Ein-Euro-Jobs, ABM-Stellen
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Heutzutage gibt es viele Ein-Euro-Jobber. - lib140eb6d6bd
Sie arbeiten zwar zu-
meist hart, sind aber trotzdem nicht so angesehen wie Vollzeit-
beschäftigte. Wenn Sie also einen Ein-Euro-Job oder eine ABM-
Stelle hatten, fügen Sie sie unter „Berufstätigkeit“ einfach als
ganz normalen Unterpunkt ein: also mit dem Zeitraum, dem
Namen der Firma, dem Ort und der Art der ausgeübten Tätig-
keit. Lassen Sie die Begriffe „Ein-Euro-Job“ und „ABM-Stelle“
weg. Dann entsteht beim Leser der Eindruck, dass es sich um
eine Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt gehandelt hat.
Sofern der Name der Firma sehr nach Ein-Euro-Job und ABM
klingt, benutzen Sie nur die Abkürzung. Ein Beispiel: Statt „Ler-
nen und Arbeiten München“ fügen Sie „Firma LAM GmbH,
München“ ein.
Lücken im Lebenslauf
Bis zu drei Monate können Sie unausgefüllt lassen, wenn Sie
beispielsweise arbeitslos waren oder Ihr Kind betreuten. Das ist
durchaus üblich. Längere Lücken sollten Sie jedoch nicht lassen.
Bedenken Sie: Jede Lücke weckt die Fantasie des Lesers. Mög-
licherweise ist das, was Ihnen widerfahren ist, gar nicht so
schlimm wie das, was der Leser sich ausmalt. Er wähnt Sie im
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Gefängnis, dabei waren Sie nur ein halbes Jahr arbeitslos.
Beispiel
1999 Tätigkeit als Schlosser bei verschiedenen Hamburger Firmen
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Schwierige Zeiten
Es gibt viele Gründe, die Berufstätigkeit zu unterbrechen. Den-
ken Sie beispielsweise an eine schwere Krankheit.
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Zusammenfassung - transid - lib140eb6d6bd
Im Lebenslauf sind Lücken bis zu drei Monaten
zulässig. ABM-Stellen oder Ein-Euro-Jobs können
Sie wie eine normale Vollbeschäftigung angeben.
Ein Deckblatt sollten Sie auch einfügen, wenn Sie bei der Firma
hin und wieder mit Computern zu tun haben. Mit dem Deckblatt
zeigen Sie, dass Sie die gängigen Textverarbeitungsprogramme
beherrschen. Es ist gewissermaßen eine Arbeitsprobe.
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Es ist auch üblich, unter diesen Angaben den Inhalt der Bewer-
bungsmappe aufzuzählen, und zwar in der Reihenfolge, in der
die Papiere eingeheftet wurden.
Beispiel
Inhalt
Lebenslauf
Arbeitszeugnis der Mustermann GmbH, Memmingen
Arbeitszeugnis von Mustermann & Söhne, Passau
Ausbildungsnachweis
Fotos von Arbeitsproben
Besondere Fähigkeiten
• fünf Jahre Flachdachsanierung
• Führerschein Klasse 2
• solide Englischkenntnisse
• vier Jahre Arbeit mit AutoCAD
Die Dritte Seite kommt aus den USA. Dort ist es üblich, sich ohne
Anschreiben zu bewerben. Da man aber im Lebenslauf nicht
viele Informationen unterbringen kann, fügen viele Arbeitssu-
chende noch ein DIN-A4-Blatt bei, auf dem sie in knapper Form
über ihren Werdegang berichten.
ef5fe1b5004f76881dd955 - transid
Handwerker brauchen die Dritte - lib140eb6d6bd
Seite nur in Ausnahmefällen,
und zwar beispielsweise dann, wenn sie höher qualifiziert sind,
Personalverantwortung tragen, eine längere Krankheit hinter
sich haben oder sich beruflich völlig neu orientiert haben. Auf
der Dritten Seite teilen Sie dem Arbeitgeber die Beweggründe
mit, oder sie verweisen auf Spezialkenntnisse und besondere Be-
rufserfahrungen. Sie teilen also etwas Konkretes über sich mit,
was nicht schon im Anschreiben oder im Lebenslauf steht. Bitte
vermeiden Sie Wiederholungen, denn sie führen beim Leser zu
Unmut.
Beispiel
Sie bewerben sich um eine Stelle, bei der soziales Engagement gefragt ist. Auf
der Dritten Seite verweisen Sie darauf, dass Sie seit zehn Jahren Mitglied der frei-
willigen Feuerwehr sind. Oder Sie haben drei Jahre lang als Schlosser in Norwe-
gen gearbeitet und wollen jetzt einen Job in einem Betrieb, der einen skandina-
vischen Zulieferer hat. Ihre Sprach- und Landeskenntnisse sind sicher willkommen.
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Auf der Dritten Seite können Sie auch auf wunde Punkte einge-
hen. Sie erläutern, warum Sie dieses und jenes getan oder unter-
lassen haben. Damit beantworten Sie Fragen, die sich vielleicht
aus Ihrem Lebenslauf ergeben. Wenn Sie im Anschreiben dar-
auf eingehen würden, müssten Sie vier oder fünf Sätze einfügen.
Entscheiden Sie sich für die Dritte Seite, lassen Sie den Punkt im
Anschreiben einfach weg.
Die Dritte Seite können Sie relativ frei gestalten. Schreiben Sie
vollständige Sätze oder nur Stichpunkte. Hauptsache, Sie fassen
sich kurz, achten Sie auf Übersichtlichkeit.
Beispiel
1998 eröffneten mein Bruder, ein Gastronom, und ich ein Restaurant. Ich übernahm
die Geschäftsführung. Nach drei Jahren war mir jedoch klar, dass ich wieder als Tisch-
ler arbeiten möchte. Mein Bruder suchte sich deshalb einen anderen Teilhaber.
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Oder: - transid - lib140eb6d6bd
Durch einen Arbeitsunfall erlitt ich schwere Verbrennungen an den Oberschenkeln
und musste nach sechsmonatigem Krankenhausaufenthalt für ein Jahr in die Rehabi-
litation. 2005 wurde ich als vollständig geheilt entlassen und bin seitdem wieder so
einsatzfähig wie vor dem Unfall.
Das Foto
Zu einer schriftlichen Bewerbung gehört immer ein Bewer-
bungsfoto. Es vervollständigt das Bild vom Bewerber. Dass das
äußere Erscheinungsbild gepflegt ist, ist besonders für spätere
Kontakte zu Kunden wichtig.
Das Foto vermittelt einen ersten Eindruck von Ihnen. Der Ge-
schäftsinhaber entscheidet, ob er Sie persönlich kennenlernen
möchte oder nicht. Daher ist ein freundlicher Gesichtsausdruck
besonders wichtig. Ob die Aufnahme farbig ist oder schwarz-weiß,
spielt keine Rolle: Hauptsache, sie ist qualitativ hochwertig.
Schreiben Sie Ihren Vor- und Zunamen mit einem weichen Stift,
der nicht durchdrückt, auf die Rückseite. Falls die Aufnahme ab-
fällt, kann der Leser Ihr Bild Ihrer Bewerbungsmappe zuordnen.
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Nehmen Sie einen Klebestift. - transid
Alleskleber - lib140eb6d6bd
hinterlässt zu starke
Spuren – das Papier wellt sich. Möglich ist auch Spezialkleber
für Fotos, den Sie in Fachgeschäften kaufen können. Wenn Sie
den benutzen, lässt sich die Aufnahme später leichter wieder ab-
lösen, um es auf einen neuen Lebenslauf zu kleben.
Das Foto gehört in die rechte obere Ecke des Lebenslaufs oder in
die Mitte des Deckblatts. Es kann auch an einer anderen Stelle
als auf dem Deckblatt befestigt werden, sofern es optisch zu dem
Schriftbild passt.
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Lassen Sie sich von einer Person begleiten, die Ihnen sympa-
thisch ist. Wenn Sie ganz allein in die Kamera gucken, machen
Sie womöglich ein muffiges Gesicht. (Daher gefallen den meis-
ten Menschen ihre Bilder im Ausweis oder auf dem Führerschein
nicht.) Ist aber ein anderer dabei, wirken Sie automatisch aufge-
schlossener. Ihr Begleiter kommt natürlich nicht mit aufs Bild.
Auch die Frisur sollte ordentlich sein. Männer müssen frisch ra-
siert sein, wenn sie keinen Bart tragen.
Haben Sie Piercings? Überlegen Sie sich, ob Sie sie nicht besser vor
dem Fotografieren herausnehmen. Später, wenn Sie erst die Stelle
haben, können Sie ja herausfinden, ob sie Ihren Chef stören.
Achten Sie auf die Beleuchtung. Das Licht sollte schräg von vor-
ne auf Ihr Gesicht fallen. Dazu setzen Sie sich am besten schräg
vor ein Fenster. Mischen Sie möglichst nicht Kunstlicht und Ta-
geslicht, da sie einen unterschiedlichen Wärmeton haben. Ver-
suchen Sie, ohne Blitz auszukommen.
ef5fe1b5004f76881dd955 - transid
Machen Sie mehrere Aufnahmen - lib140eb6d6bd
in verschiedenen Positionen.
Lassen Sie sich von vorn und aus leicht seitlicher Richtung fo-
tografieren. Wählen Sie die Aufnahme, auf der Sie lockerer aus-
sehen.
Zeugniskopien
Hinter dem Lebenslauf liegen saubere Kopien von Ihren Zeug-
nissen. Schicken Sie niemals die Originale! Zu einer vollstän-
digen Bewerbung gehören, sofern vorhanden, Kopien folgender
Unterlagen:
q Arbeitszeugnisse
q Praktikumsbescheinigungen oder -zeugnisse (nur wenn das
Praktikum nicht ohnehin zur Ausbildung gehörte)
q Meisterbrief, Technikerzeugnis, Hochschulzeugnis
q Ausbildungszeugnis, Facharbeiter- oder Gesellenbrief
q Zertifikate von Weiterbildungen/Nachweise über Zusatzqua-
lifikationen, soweit sie für die Stelle, die Sie haben möchten,
wichtig sind
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Fakten
(2) Das Zeugnis muss klar und verständlich formuliert sein. Es darf keine Merk-
male oder Formulierungen enthalten, die den Zweck haben, andere als aus der
äußeren Form oder aus dem Wortlaut ersichtliche Aussage über den Arbeitneh-
mer treffen.
(3) Die Erteilung des Zeugnisses in elektronischer Form ist ausgeschlossen.
Sie haben sogar noch Jahre nach der Kündigung das Recht, Ihr
Arbeitszeugnis nachzufordern, sofern Sie es noch nicht erhalten
haben. Das gilt aber nur, wenn das Nachreichen überhaupt noch
möglich ist.
Wenn Ihnen also Zeugnisse aus den letzten drei Jahren fehlen,
sollten Sie auf jeden Fall versuchen, sie noch zu bekommen. Pro-
bieren Sie es zunächst telefonisch. Halten Sie dafür die genauen
Daten Ihres Beschäftigungsverhältnisses bereit. Wann haben Sie
bei der Firma angefangen und wann wieder aufgehört, was ha-
ben Sie dort gemacht?
Falls Sie keinen Erfolg haben, verlangen Sie das Zeugnis auf
ef5fe1b5004f76881dd955 - transid
schriftlichem Weg. Schreiben Sie - lib140eb6d6bd
in den Brief oder das Fax, von
wann bis wann Sie in dem Betrieb angestellt waren. In den Brief
können Sie einen an Sie adressierten und frankierten Rückum-
schlag legen, das beschleunigt die Angelegenheit vielleicht.
Sie können auch vorschlagen, dass Sie das Zeugnis selbst formu-
lieren und dem Chef den Entwurf zur Verfügung stellen.
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Das Zwischenzeugnis
Sie sind bei einer Firma beschäftigt und möchten sich um eine
neue Stelle bewerben, ohne zunächst bei der alten zu kündigen?
In diesem Fall bitten Sie Ihren Chef um ein Zwischenzeugnis.
Es enthält im Wesentlichen dieselben Fakten wie das normale
Arbeitszeugnis, allerdings ist es in der Gegenwartsform ge-
schrieben. Der Grund für das Ausscheiden aus der Firma wird
natürlich weggelassen.
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Wenn Sie sich nach einem Zwischenzeugnis erkundigen, erfährt
Ihr Meister natürlich, dass Sie sich um eine andere Arbeit be-
mühen. Das trägt nicht gerade zu einer guten Stimmung bei. Sie
geben dem Meister zu verstehen, dass es Ihnen hier nicht (mehr)
so gut gefällt. Deshalb verlangen viele Firmen keine Zwischen-
zeugnisse von den Bewerbern.
Zeugnisse verstehen
Sie glauben, dass Ihr ehemaliger Vorgesetzter nicht viel von
Ihnen und Ihrer Arbeit hält? Trotzdem sollten Sie ein Zeugnis
verlangen, damit Ihre Bewerbung komplett und aussagekräftig
ist. Sie können ja später noch entscheiden, ob Sie das Zeugnis
Ihrer Bewerbung beifügen oder nicht. Niemand zwingt Sie dazu,
wenn Sie das Gefühl haben, dass es Ihnen schaden könnte.
Solch indirekte Kritik ist, wie gesagt, verboten und kommt selten
vor. Häufiger geschieht es, dass bestimmte, allgemein übliche Aus-
sagen einfach weggelassen werden. Dadurch wird dem Leser si-
gnalisiert, dass man in diesem Punkt mit Ihnen unzufrieden war.
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Dasselbe gilt für die Kunden. Hatten Sie zwar viel mit Kunden
zu tun, aber im Zeugnis ist gar nicht die Rede davon, war Ihre
Servicebereitschaft nach Ansicht Ihres Chefs unzureichend.
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Die Arbeitsleistung wird meist- transid
mit folgender- lib140eb6d6bd
Formulierung
bewertet: „Herr Lange erledigte alle Aufgaben zu unserer …
Zufriedenheit“. Steht da, wo die Pünktchen sind, nichts weiter
(„zu unserer Zufriedenheit“), ist das gleichbedeutend mit einer
schlechten Arbeitsmoral. „Volle“ oder „vollste Zufriedenheit“ be-
deutet, dass Ihre Leistungen gut oder sehr gut waren.
Mit den Arbeitsproben zeigen Sie, wie sorgfältig Sie sind und
welchen Stil Sie bevorzugen.
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stabiler als normales Papier. Die Farbe Weiß passt gut zu Ihren
übrigen Unterlagen.
Wenn Sie mit Fotoecken und Fotokleber arbeiten, können Sie die
Bilder im Fall einer Ablehnung später leichter wieder vom Un-
tergrund ablösen, um sie noch einmal zu verwenden. Sie sollten
auf jeden Fall gerade und stabil auf den Karteikarten befestigt
sein. Jedes Foto braucht eine Bildunterschrift: Sie erklärt, wo-
rum es sich handelt.
Zusammenfassung
Auf den Lebenslauf oder auf das Deckblatt kleben
Sie ein Porträtfoto. In die Bewerbungsmappe kom-
men außerdem saubere Kopien von Zeugnissen,
Aus- und Fortbildungsnachweisen. Verschicken Sie
ef5fe1b5004f76881dd955 - transid - lib140eb6d6bd
niemals die Originale! Bis zu drei Jahre nach Ihrem
Ausscheiden können Sie ein Arbeitszeugnis von
Ihrer alten Firma fordern.
Das Anschreiben
Das Anschreiben informiert über Sie und wirbt für Sie. Mehr
ef5fe1b5004f76881dd955 - transid
noch als der stichpunktartige Lebenslauf zeigt- es,
lib140eb6d6bd
was für ein
Mensch Sie sind.
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Über der Anrede („Sehr geehrter ...“) befindet sich die so genannte
Betreffzeile. Da teilen Sie dem Empfänger mit, um welche Stelle
Sie sich bewerben und aufgrund welcher Quelle („Anzeige in der
Leipziger Volkszeitung vom 6. Januar 2007“). Gerade für große
Betriebe ist diese Information wichtig, denn sie schalten viele
Annoncen. Grundsätzlich gilt: Kommen Sie Ihrem Gegenüber
so weit wie möglich entgegen! Helfen Sie ihm, die Post richtig
zuzuordnen.
Das Anschreiben
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wortlichen gucken sich erst das Anschreiben an, andere erst den
Lebenslauf. Dann entscheiden sie, ob sie sich überhaupt mit den
anderen Unterlagen beschäftigen.
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Warum bewirbt er sich ausgerechnet - lib140eb6d6bd
bei unserer Firma?
Informieren Sie sich möglichst gründlich über das Unterneh-
men, bei dem Sie sich bewerben. Das ist auch wichtig im Hin-
blick auf die Frage: Will ich wirklich in dieser Firma arbeiten?
Passe ich dorthin? Interessiert mich die Tätigkeit? Überlegen
Sie, was für den Betrieb spricht: der gute Ruf, eine besondere
Technologie, das Arbeitsklima, ein Tätigkeitsschwerpunkt oder
Ähnliches.
Beispiel
Der Orthopädieschuhmacher Krause, bei dem Sie sich bewerben, arbeitet mit dem
Krankenhaus zusammen, in dem Sie schon ein Praktikum gemacht haben.
Oder:
Das Fotostudio, bei dem Sie sich ausbilden lassen möchten, ist schon 80 Jahre alt. In
Ihrer Stadt gilt es als eines der besten.
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das nicht der Fall, erwähnen Sie sie nur kurz. Konzentrieren Sie
sich dann auf andere Informationen.
Der Aufbau
Im Briefkopf stehen, wie gesagt, Ihr vollständiger Name, Ihre
Anschrift, ggf. E-Mail-Adresse und die Telefonnummern. Er
kann sehr schlicht sein. Setzen Sie ihn einfach in die linke oder
rechte obere Ecke des DIN-A4-Blatts.
Unter der Adresse des Empfängers steht eine Zeile, die früher
mit den Wörtern „Betreff “ oder „Bezug“ begann. Diese Wörter
werden heute weggelassen. Trotzdem verraten Sie hier, worauf
Sie sich mit dem Anschreiben beziehen. Das sind die Stellen-
anzeige oder der freie Arbeitsplatz, um den Sie sich bewerben.
Und die Quelle, aus der Sie von der freien Stelle erfahren haben
(„Ihre Ausschreibung auf der Internetseite www.musterhand-
werk.de“), oder auch ein Gespräch („Unser Telefongespräch am
12. Dezember“).
Das Anschreiben
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Begründen Sie, warum Sie gerade diesen Job haben und bei die-
sem Betrieb anfangen möchten.
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Einfache Sätze, die Sie selbst formuliert haben, wirken auf einen
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Meister in einem kleinen Betrieb - lib140eb6d6bd
viel überzeugender. Sie klin-
gen auch nicht so glatt. Wie gesagt: Im Handwerk geht es eher
ums kräftige Zupacken und um Freundlichkeit gegenüber dem
Kunden.
Der Leser darf trotzdem nicht den Eindruck gewinnen, dass Sie
verzweifelt auf Jobsuche sind. Selbst wenn folgende Sätze stim-
men, sollten Sie diese niemals schreiben, denn Sie zerstören
damit den guten Eindruck:
q „Ich bin zu allem bereit und akzeptiere alle Bedingungen.“
q „Ich brauche den Job unbedingt.“
q „Schuld an meinem Scheitern in der vorherigen Firma waren
meine Kollegen.“
Das Anschreiben
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Der Text
In der Einleitung (Musteranschreiben, Textelement 1, †S. 64)
beziehen Sie sich zunächst noch einmal auf den Kontakt, den Sie
bereits zum Unternehmen hergestellt haben. Der Leser erfährt,
warum Sie diesen Brief verfassen: „Wie wir am 20. September
am Telefon besprochen haben, sende ich Ihnen hiermit meine
Bewerbungsunterlagen.“ Oder: „Herr Jederfreund, der in Ihrem
Unternehmen als Polier arbeitet, sagte mir, dass Sie einen …
brauchen.“
Gehen Sie kurz auf Ihre letzten Tätigkeiten ein – auch auf Wei-
terbildungen, falls sie etwas mit der neuen Stelle zu tun haben.
So können Sie Ihren zukünftigen Chef davon überzeugen, dass
Sie der geeignete Mitarbeiter sind. Im Idealfall denkt er: „Dieser
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Das Anschreiben
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Lassen Sie den Brief, wenn Sie die Zeit haben, noch reifen. Le-
gen Sie ihn beiseite, versuchen Sie, ihn zu vergessen. Nehmen
Sie ihn erst nach zwei Tagen wieder zur Hand. Über manche
Textpassagen denken Sie nun vielleicht anders. Sie haben neue
Ideen für Formulierungen, oder Ihnen fällt noch etwas anderes
ein. Das hängt damit zusammen, dass das menschliche Gehirn
Aufgaben löst, während man sich gar nicht bewusst damit be-
schäftigt.
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Beispiel
Ort, Datum
Bewerbung als ..., Informationsquelle
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Sehr geehrter Herr ... (Sehr geehrte Frau-...),transid - lib140eb6d6bd
erste Textzeile
Textelement 1
Textelement 2
Textelement 3
Textelement 4
letzte Textzeile
(handschriftliche Unterschrift)
Anlagen: Bewerbungsmappe
Das Anschreiben
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Beispiel
Beispiel für eine schriftliche Bewerbung
Klaus-Dieter Mustermann
Bahnhofstr. 3
33333 Musterstadt
Tel.: 0 45 67/7 31 03 03
E-Mail: k-d.mustermann@gmx.de
Firma Jedermann
Susanne Beispielfrau
Geschäftsführerin
Industriestr. 11
44444 Jederstadt
Hamburg, 19.07.07
ef5fe1b5004f76881dd955
Sehr geehrte Frau Beispielfrau, - transid - lib140eb6d6bd
hiermit bewerbe ich mich als Maurergeselle auf Ihre Stellenanzeige vom 14.07.
auf der Internetseite „meinestadt.de“.
Vor zwölf Jahren machte ich meinen Gesellenbrief bei der Hoch- und Tiefbau
Musterfirma in Musterstadt. Anschließend war ich vier Jahre bei der Hochbau AG
in Jederstadt tätig. Leider verlor ich diesen Job, weil die Firma in Konkurs ging.
Seit fünf Jahren arbeite ich im Tiefbau bei der Firma Jederbau in Musterstadt.
Da ich gerne wieder im Hochbau tätig werden und auch aus familiären Gründen
nach Jederstadt ziehen möchte, interessiert mich Ihr Stellenangebot sehr.
Ich habe vier Wochen Kündigungsfrist und könnte frühestens zum 01.09. bei
Ihnen anfangen.
Anlage: Bewerbungsmappe
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Textelement 1 (Einleitung)
Hiermit bewerbe ich mich als ... auf Ihre Stellenanzeige vom ... im ...
Wie am ... telefonisch mit Frau ... besprochen, sende ich Ihnen hier meine Bewer-
bungsunterlagen.
Zurzeit bin ich als ... bei der Firma ... beschäftigt. Dort übe ich folgende Tätigkeiten
aus: ...
Als ... war ich ... Jahre bei der Firma ... angestellt. Leider verlor ich den Arbeitsplatz,
weil die Firma in Konkurs ging.
ef5fe1b5004f76881dd955
Ich bewerbe mich bei Ihnen, weil ich nach-... transid
ziehen möchte. - lib140eb6d6bd
Die ausgeschriebene Stelle interessiert mich sehr, weil ich gerne wieder in dem
Bereich ... tätig werden möchte.
Textelement 3 (Eintrittstermin)
Der frühestmögliche Eintrittstermin in Ihre Firma wäre ...
(Falls es passt)
Zunächst kann ich Ihnen ein unbezahltes und unverbindliches Praktikum über
... Wochen anbieten, damit wir uns näher kennenlernen.
Textelement 4
Gerne komme ich zu einem Vorstellungsgespräch.
Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch würde ich mich sehr freuen.
Das Anschreiben
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Beispiel
Hier noch ein etwas allgemeineres Beispiel für ein sehr kurzes
Anschreiben:
so und so bin ich auf Ihr Unternehmen aufmerksam geworden und interessiere
mich für die von Ihnen ausgeschriebene Stelle in Ihrem Unternehmen als ...
Ich war bisher bei ... als ... tätig und bin deshalb geeignet, als ... für Ihr Unter-
nehmen zu arbeiten.
Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch würde ich mich freuen.
Anlagen
Zusammenfassung
Das Anschreiben soll den Arbeitgeber davon über-
zeugen, Sie einzustellen. Es informiert kurz über
Ihren Werdegang. Betreiben Sie ruhig Werbung in
eigener Sache. Vermeiden Sie aber Übertreibungen.
Gehen Sie auf die Stellenanzeige ein. Seien Sie
freundlich.
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Bewerbungsunterlagen einstecken
Wenn Sie zu Ihrer Vorstellungsrunde aufbrechen, sollten Sie
eine ausreichende Anzahl von Unterlagen einstecken, also Be-
werbungsmappen mit dem Lebenslauf und den Kopien von Ih-
ren Unterlagen. Ein Anschreiben ist nicht nötig. Nach Ihrem Ge-
spräch kann der Chef noch einmal in Ruhe nachlesen, wer Sie
sind und was Sie dem Betrieb zu bieten haben. Fragen Sie ihn,
ob er nur den Lebenslauf dabehalten möchte oder die gesamte
Mappe. Meist wird der Lebenslauf reichen, eventuell mit Foto.
Das Anschreiben
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Rufen Sie nicht vorher an, denn dann riskieren Sie, von der Se-
kretärin oder einem Mitarbeiter, der über den Personalbedarf
nicht informiert ist, abgewiesen zu werden. Besuche ohne Vor-
ankündigung lohnen sich besonders in kleinen und mittleren
Firmen. Da ist die Chance recht groß, dass Sie den Chef persön-
lich antreffen – ohne dass jemand versucht, Sie abzuwimmeln.
Natürlich riskieren Sie, viele Wege umsonst zu machen. Aber
wenn Sie vorher erst telefonisch nachfragen, ob Sie kommen
dürfen, und die Antwort lautet „Nein!“, können Sie nicht mehr
hingehen.
Lücken im Lebenslauf
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Manche Menschen können in ihrem - lib140eb6d6bd
Lebenslauf wenig vorwei-
sen. Sie haben eine Ausbildung abgebrochen, waren lange ohne
Arbeit. Sie können mit einer persönlichen Bewerbung Sympa-
thiepunkte sammeln und die mangelnden Erfahrungen auf die-
se Weise wettmachen. Auch können sie gleich auf Fragen nach
den Lücken im Lebenslauf antworten. Falls Sie solche Lücken
haben: Überlegen Sie sich eine Erklärung dafür!
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Ist der Weg dorthin recht weit, rufen Sie am besten vorher an,
um zu klären, ob es den Betrieb überhaupt noch gibt. Sie müs-
sen ja am Telefon nicht gleich verraten, dass Sie sich dort bewer-
ben wollen. Sonst riskieren Sie gleich ein Nein.
Eventuell führt der Chef gleich ein längeres Gespräch mit Ihnen.
Darauf sollten Sie sich vorbereiten, siehe Kapitel Vorstellungs-
gespräch †S. 89.
Das Anschreiben
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Zusammenfassung
Die persönliche Bewerbung ist besonders bei klei-
nen bis mittleren Firmen angebracht. Erscheinen
Sie dort am besten gegen 7:15 oder 17:00 Uhr. Neh-
men Sie Ihren Lebenslauf und Kopien von Zeugnis-
sen und Belegen über Fortbildungen mit.
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Die Initiativbewerbung
Statt nur Adressen anzuschreiben, die Sie sich aus dem Bran-
chenverzeichnis herausgesucht haben, sollten Sie gezielt vor-
gehen.
Die Initiativbewerbung
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Auf dem Schild, das auf das neue Bauvorhaben hinweist, stehen
die Namen, Adressen und Telefonnummern der Firmen, die dar-
an beteiligt sind. Erkundigen Sie sich, ob Mitarbeiter gebraucht
werden. Wenn ein Gewerbegebiet erweitert wird, können Sie
nach demselben Prinzip vorgehen.
Beispiel
In der XY-Zeitung steht ein Artikel darüber, dass in einigen Wochen ein neues Möbel-
haus eröffnen wird. Diese Information ist für Tischler interessant, denn in einem
Möbelhaus werden die Ausstellungsstücke ja auch aufgebaut und repariert.
Bei größeren Firmen werden Sie mit Ihrem Anruf in der Zentra-
le landen. Sagen Sie, dass Sie sich bewerben wollen und als was.
Fragen Sie, an wen Sie sich wenden können: an die Personalab-
teilung, den Geschäftsführer, den Bauleiter oder einen anderen
Kollegen. Bitten Sie den Mitarbeiter der Zentrale, dass er Ihnen
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Zusammenfassung
Versenden Sie Initiativbewerbungen nicht nach dem
Gießkannenprinzip. Gehen Sie mit offenen Augen
durch Ihre Stadt. Überlegen Sie, wo Sie sich bewer-
ben können. Rufen Sie vorher die Firma an.
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Schneiden Sie die Stellenanzeige, auf die Sie sich bewerben wol-
len, aus, kopieren Sie sie (z.B. in der Bibliothek) oder schreiben
Sie sie wörtlich ab. Für Ihre Bewerbung brauchen Sie alle Infor-
mationen, nicht nur die Adresse der Firma.
Gehen Sie die Anzeige Wort für Wort durch. Dabei überlegen Sie
sich: „Kann ich diese Anforderung erfüllen? Was habe ich in der
Hinsicht zu bieten? Welche Erfahrungen bringe ich mit?“
Wenn Sie älter sind als gefordert, können Sie den Personalver-
antwortlichen vielleicht trotzdem von sich überzeugen, indem
Sie auf Ihre langen Berufserfahrungen verweisen.
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Telefonisch nachfragen
Wenn Ihnen nicht klar ist, ob die Voraussetzungen, die an den
Bewerber gestellt werden, zwingend sind oder nicht, rufen Sie
an. Sie können sich auch mit anderen Fragen an das Unterneh-
men wenden. Ist die Stellenanzeige schon älter als zwei Wochen,
erkundigen Sie sich, ob der Job schon vergeben wurde. Oder
stellen Sie sich ganz einfach vor (siehe Kapitel Die telefonische
Bewerbung †S. 79).
q Notieren Sie sich vorher alle Ihre Fragen. Nur so können Sie
sicher sein, nichts Wichtiges zu vergessen.
q Halten Sie Ihren Lebenslauf und Ihren Kalender bereit. Even-
tuell können Sie schon einen Termin fürs Vorstellungsge-
spräch vereinbaren.
q Legen Sie Papier und Schreibzeug zurecht.
q Fragen Sie nach der Person, die in der Anzeige genannt wird.
Steht dort kein Name, lassen Sie sich mit dem Personalleiter
oder einem Mitarbeiter der zuständigen Fachabteilung ver-
binden. Handelt es sich um ein kleines Unternehmen, reden
Sie mit dem Chef.
q Wenn Sie sich am Telefon melden, sagen Sie deutlich Ihren
Vor- und Zunamen und warum Sie anrufen.
q Teilen Sie mit, auf welche Anzeige Sie sich beziehen. Große
und mittelständische Unternehmen schalten häufig mehrere
Anzeigen gleichzeitig.
q Seien Sie freundlich und zuvorkommend. Fragen Sie zu Be-
ginn des Telefonats Ihren Gesprächspartner, ob er einen Mo-
ment Zeit für Sie hat.
Hin und wieder verbirgt sich hinter einer Chiffre jedoch auch
ein zweifelhaftes Angebot. Dem Leser werden „ein Top-Ver-
dienst vom Sofa aus“, oder „mehrere Tausend Euro monatlich
für eine leichte Tätigkeit bei freier Zeiteinteilung“ versprochen
– ohne dass er erkennen kann, um was für eine Art von Arbeit
es sich handelt. Wenn Sie an einem teuren Lehrgang teilnehmen
sollen als Voraussetzung für den neuen Job, lassen Sie lieber die
Finger davon. Verbraucherschutzorganisationen raten dringend
davon ab, in solchen Fällen zuzusagen.
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Nachfassen
Ungefähr zwei Wochen, nachdem Sie sich auf eine Stellenanzei-
ge beworben haben, sollten Sie auf jeden Fall Kontakt aufneh-
men, wenn Sie noch nichts von der Firma gehört haben. Wenn
Sie eine Initiativbewerbung geschickt haben (siehe Kapitel Die
Initiativbewerbung †S. 70), können Sie schon nach vier bis fünf
Tagen nachfragen.
Zusammenfassung
Lesen Sie genau, was in der Stellenanzeige steht.
Fragen Sie ggf. in der Firma nach, welche Anforde-
rungen gemeint sind. Seien Sie vorsichtig mit Chiffre-
Anzeigen.
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Nebengeräusche
Telefonieren Sie vom Festnetz aus. Die Sprachqualität eines Mo-
biltelefons ist nicht so hoch, außerdem kann die Verbindung
ef5fe1b5004f76881dd955 - transid - lib140eb6d6bd
gestört werden. Sorgen Sie dafür, dass Sie in Ruhe telefonieren
können. Es dürfen im Hintergrund keine Musik und kein Fern-
seher laufen. Auch andere Nebengeräusche sind zu vermeiden.
Ihr Mobiltelefon muss ausgestellt sein. Ihr Partner und Ihre Kin-
der dürfen Sie nicht unterbrechen.
Essen oder trinken Sie während des Gesprächs nicht, denn das
kann der andere hören. Es macht einen schlechten Eindruck.
Natürlich sollten Sie auch nicht Kaugummi kauen!
Die Stimme
Bevor Sie die Nummer wählen, sollten Sie sich räuspern und
„mi-mi-mi“ sagen, damit Ihre Stimme gut klingt. Es hört Sie ja
niemand. Wenn man länger geschwiegen hat und noch dazu
nervös ist, ist die Stimme oft belegt. Sie können sich auch kurz
vor den Spiegel stellen und sich anlächeln. Erstaunlicherweise
nimmt man am Telefon wahr, dass jemand beim Sprechen ein
freundliches Gesicht macht.
Denken Sie an Sprechpausen. Wenn Sie die ganze Zeit wie auf-
gezogen reden, wirkt Ihre Stimme abgehetzt. Außerdem hat Ihr
Gegenüber das Gefühl, nicht zu Wort zu kommen. Wenn Sie
eine Pause machen, können Sie Ihre Gedanken ordnen.
ef5fe1b5004f76881dd955 - transid - lib140eb6d6bd
So kann das Gespräch ablaufen
q Lassen Sie sich mit dem Geschäftsführer/dem Meister/der
Personalabteilung (nur in größeren Betrieben) verbinden.
Schreiben Sie den Namen auf.
q Stellen Sie sich vor. Sagen Sie deutlich Ihren Vor- und Nach-
namen.
q Nennen Sie den Grund des Anrufs: Sie möchten sich als …
bewerben. Oder: Sie haben gehört, dass die Firma das Bau-
vorhaben XY plant, und fragen nach, ob ein Maurer gebraucht
wird.
q Berichten Sie von Ihren Qualifikationen und Berufserfah-
rungen.
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Sie können auch nachfragen, wenn Sie etwas nicht genau ver-
standen haben. Das signalisiert Interesse und Selbstbewusst-
sein. Sie sollten Ihren Gesprächspartner jedoch nie unterbre-
chen. Warten Sie darauf, dass er eine Pause macht.
Denken Sie auch daran, Ihre eigenen Fragen zu stellen. Sie kön-
nen das gegen Ende des Gespräches tun oder wenn es inhaltlich
passt. Oder wenn der andere sich erkundigt, ob Sie Fragen ha-
ben.
Der Rückruf
Sie haben die Bewerbung abgeschickt und warten auf eine Re-
aktion? Wenn Sie der Personalverantwortliche auf Ihrem Mo-
biltelefon anruft, während Sie an der Supermarktkasse stehen,
vereinbaren Sie lieber einen Rückruftermin. Das ist besser, als
in der ungünstigen Situation zu reden. Wer eine Mobilnummer
wählt, rechnet damit, dass er den anderen vielleicht stört.
Zusammenfassung
Bereiten Sie sich auf das Telefonat vor wie auf ein
Vorstellungsgespräch. Notieren Sie vorher Ihre Fra-
gen. Wählen Sie die Nummer der Firma, wenn Sie
ungestört sind.
Online-Bewerbungen
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Ihr Bewerbungsfoto fügen Sie als jpg-Datei bei. Das ist ein häu-
fig genutztes Dateiformat für Bilder. Die Datei sollte nicht mehr
als 100 KB groß sein.
ef5fe1b5004f76881dd955 - Unterlagen
Wenn Sie keine Zeit haben, Ihre transidim- pdf-Format
lib140eb6d6bd
zu
speichern, schicken Sie den Lebenslauf als Word-Dokument.
Bieten Sie dem Empfänger an, die übrigen Dokumente nachzu-
reichen.
Bewerbungsformulare im Internet
Erkunden Sie zunächst, ob Ihre Wunschfirma ein Bewerbungs-
formular ins Internet gestellt hat. Sie finden es, wie gesagt,
auf der Homepage. Klicken Sie dort den Link > Karriere oder
> Jobs an.
Online-Bewerbungen
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E-Mail-Bewerbungen
Sie werden auch im Handwerk zunehmend gewünscht. Sie soll-
ten sich für diese Form natürlich dann entscheiden, wenn sie in
der Stellenanzeige ausdrücklich erwünscht ist. In allen anderen
Fällen sollten Sie lieber vorher telefonisch nachfragen, ob eine
E-Mail-Bewerbung angebracht ist und welche Dateiformate in
der Firma geöffnet und gelesen werden können.
Überlegen Sie sich vorher einen Text für das Anschreiben. Wie
auch bei einer schriftlichen Bewerbung sollte es auf die Firma
zugeschnitten sein.
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Ersetzen Sie im Text der E-Mail die Umlaute und den Buchsta-
ben „ß“ durch ae, oe, ue und ss. Es gibt bei E-Mail-Program-
men unterschiedliche Zeichensätze, die Umlaute jeweils anders
verarbeiten. Statt „ß“ würde der Empfänger ein Sonderzeichen
sehen.
Unter der Signatur listen Sie die einzelnen Anlagen mit den Na-
men der jeweiligen Dokumenten auf.
Online-Bewerbungen
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Beispiel
Anlagen:
Lebenslauf = Lebenslauf-Bewerbername.pdf
Arbeitszeugnisse = Zeugnisse-Bewerbername.pdf
Bewerbungsfoto = Foto-Bewerbername.jpg
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ankommt, wie Sie es sich gedacht hatten. Speichern Sie sie vor-
her unbedingt als Vorlage ab, damit Sie sie später an die Firma
senden können.
Rufen Sie Ihre E-Mails mindestens einmal täglich ab, damit Sie
schnell auf Interessenten reagieren können.
Bloggen Sie?
Wenn Sie sich gelegentlich in Internetforen zu irgendeiner Fra-
ge äußern, sollten Sie sich dafür eine gesonderte E-Mail-Adres-
se und einen anderen Namen zulegen. Ihr eigener Name darf
nicht erkennbar sein. Mancher Bewerber ist schon gescheitert,
weil der Personalverantwortliche seinen Namen in eine Suchma-
schine eingab und dann auf einen Beitrag stieß, der ihm nicht
gefiel.
Zusammenfassung
Schicken Sie eine Online-Bewerbung, wenn es in
der Stellenausschreibung gefordert wird oder wenn
es sich um eine größere oder sehr moderne Firma
handelt. Speichern Sie den Lebenslauf und alle Ihre
Unterlagen als pdf-Dateien. Verwenden Sie eine se-
riös klingende E-Mail-Adresse. Vermeiden Sie Flüch-
tigkeitsfehler und füllen Sie die Betreffzeile aus.
Online-Bewerbungen
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Das Vorstellungsgespräch
Gute Vorbereitung
ef5fe1b5004f76881dd955
Frischen Sie die Informationen- auf,
transid - lib140eb6d6bd
die Sie über die Firma ha-
ben (siehe Kapitel Arbeitssuche, leichter gemacht †S. 10). Bei vie-
len Unternehmen können Sie dazu das Internet benutzen. Der
künftige Arbeitgeber erwartet von Ihnen, dass Sie zumindest
einige Eckdaten wissen: Was wird hergestellt? Wie groß und wie
alt ist die Firma? Welche Aufgaben erwarten Sie dort?
Setzen Sie sich so früh wie möglich mit den Fragen auseinander,
die Ihnen beim Vorstellungsgespräch gestellt werden könnten.
Sie finden sie weiter unten.
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Die Haare sollten frisch gewaschen sein, eventuell ist ein neuer
Schnitt fällig. Achten Sie auch darauf, dass Ihre Schuhe geputzt
ef5fe1b5004f76881dd955 - transid - lib140eb6d6bd
und die Fingernägel rein sind.
Das Vorstellungsgespräch
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Pult stehen haben. Die Trinkpause ist auch aus einem anderen
Grund nützlich: Sie können kurz Ihre Gedanken sammeln.
Lehnen Sie sich während des Gesprächs nicht über den Schreib-
tisch des Personalverantwortlichen. Kommen Sie ihm auch
sonst nicht zu nahe, weil er sich sonst bedrängt fühlen könnte.
Angemessen ist ein Abstand von einer Armlänge.
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Hier finden Sie einige Fragen, die Ihnen eventuell gestellt wer-
den. Sie sollten sich schon vorher Gedanken über Ihre Antwor-
ten machen. Vielen Menschen hilft es, sie aufzuschreiben. Sie
können den Notizzettel zum Vorstellungsgespräch mitnehmen
und während dessen gelegentlich daraufschauen.
Das Vorstellungsgespräch
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• Was möchten Sie in den nächsten fünf Jahren/in der Zukunft erreichen?
• Was hat für Sie Vorrang bei Ihrer Arbeit?
• Was sind Ihre Stärken/was Ihre Schwächen?
• Welche Interessen oder Hobbys haben Sie?
• Sind Sie schwanger? Welche familiären Pläne haben Sie?
• Sind Sie in der Gewerkschaft?
Diese Liste ist nicht vollständig, und es werden auch nicht im-
mer alle Fragen gestellt. Vorstellungstermine können sehr un-
terschiedlich verlaufen. Ein gutes Gespräch mit einem Bewerber
zu führen ist eine Kunst, die nicht alle beherrschen. Und, wie
gesagt: Meister in Handwerksbetrieben sind in der Regel keine
Personalfachleute.
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Möchten Sie etwas trinken, ein Glas Wasser, einen Kaffee, ein Bier?
Nehmen Sie Wasser, Kaffee oder ein anderes nichtalkoholisches
Getränk gerne an. Wenn Ihnen Kaffee angeboten wird und Sie
möchten lieber Leitungswasser oder Selters, können Sie auch
darum bitten. Verlangen Sie aber von sich aus nichts Ausgefal-
lenes (z.B. Apfelschorle), sonst entsteht der Eindruck, dass Sie
sich wie in einem Restaurant fühlen.
Das Vorstellungsgespräch
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Sie sollten bei der Wahrheit bleiben oder zumindest bei einem
Teil der Wahrheit. Weisen Sie z.B. darauf hin, dass Sie Ihre Sucht
überwunden haben.
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Das gilt auch für Mobbing. Wenn Sie früher darunter gelitten
haben, sollten Sie das möglichst nicht erwähnen. Der Personal-
verantwortliche steht vermutlich nicht mitleidig auf Ihrer Seite,
sondern befürchtet, dass es wegen Ihnen bald auch im neuen
Betrieb Konflikte geben wird.
Aus welchen Gründen haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Der Personalverantwortliche möchte herausfinden, ob Sie Ihren
Beruf lieben oder nur an den Broterwerb denken. Dies ist eine
gute Gelegenheit, Ihre Leidenschaft für Ihren Beruf darzustellen.
Haben Sie sich seinerzeit eher aus praktischen Gründen für die
Ausbildung entschieden, versuchen Sie, diese im besten Licht
darzustellen. Kaum jemand möchte hören, dass Sie seinerzeit
nichts Besseres gefunden haben und nun einfach nur Ihren Job
machen. Eine Ausnahme gibt es natürlich: Sie bewerben sich auf
eine Tätigkeit, die nichts mit Ihrem erlernten Beruf zu tun hat.
Das Vorstellungsgespräch
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Warum bewerben Sie sich bei uns? Was ist Ihnen bei der neuen Stelle
am wichtigsten? Sind Sie wirklich an dieser Arbeit interessiert oder
geht es Ihnen nur darum, irgendeinen Job zu bekommen?
Wenn das der Fall ist und Sie nur Ihre Miete bezahlen wollen,
sollten Sie sich trotzdem einen Grund überlegen, der für die
neue Firma und die neue Stelle spricht. Aber tragen Sie nicht
zu dick auf. Übrigens könnte auch die Wahrheit gut ankommen,
denn es ist ja nichts Ehrenrühriges, einfach nur Geld verdienen
zu wollen.
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Was möchten Sie in den nächsten fünf Jahren/in der Zukunft er-
reichen?
Antworten Sie nicht: „Ich möchte auf Ihrem Stuhl sitzen.“ Das
hat tatsächlich einmal ein Bewerber gesagt. Dieser Satz enthält
die Botschaft: „Wenn Sie mich einstellen, verdränge ich Sie.“
Meist möchte der Firmeninhaber hören, dass Sie sich vorstel-
len können, auch noch in fünf Jahren in seiner Firma zu arbei-
ten, und dass Sie sich, je nach Arbeitsstelle, dabei weitergebil-
det haben. Wenn Sie planen, z.B. Ihren Meister in dieser Zeit
zu machen, sollten Sie sich vorher überlegen, ob es gut ist, das
zu erwähnen. Bewerben Sie sich bei einem größeren Betrieb,
könnte der Inhaber froh über Meisternachwuchs sein. Ist es ein
kleinerer Betrieb, signalisieren Sie damit, dass Sie wohl nicht
ef5fe1b5004f76881dd955 - transid - lib140eb6d6bd
lange bleiben werden.
Nennen Sie den Aspekt, der besonders gut zu der neuen Stelle
passt.
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Was der eine als Jähzorn bezeichnet, nennt der andere Durch-
setzungsfähigkeit.
Zeigen Sie sich von Ihrer Schokoladenseite. Denken Sie sich da-
bei aber keine Eigenschaften aus, die Sie nicht haben.
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Unzulässige Fragen
Einige Fragen dürfen im Vorstellungsgespräch nicht gestellt
werden, beispielsweise: Sind Sie schwanger? Welche familiären
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Pläne haben Sie? Das hat den Hintergrund, dass werdende Müt-
ter nicht diskriminiert werden dürfen.
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Auch Fragen wie die folgenden sind nicht zulässig: Sind Sie in
der Gewerkschaft? Gehören Sie einer Religionsgemeinschaft an? Sind
Sie Mitglied einer politischen Partei? Allerdings dürfen Sie gestellt
werden, wenn Sie sich bei der Gewerkschaft um eine Stelle be-
werben. Und auch, wenn eine Religionsgemeinschaft oder eine
Partei Ihre potenziellen neuen Arbeitgeber sind. In diesem Fall
hat der Personalverantwortliche ein berechtigtes Interesse dar-
an, die Wahrheit zu erfahren.
Erkundigen Sie sich außerdem über den neuen Betrieb und die
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Tätigkeit, die Sie hier ausüben wollen. - lib140eb6d6bd
Es ist kaum anzunehmen,
dass schon über alles ausführlich geredet wurde. Sie können den
Notizzettel benutzen, den Sie zu Hause geschrieben haben. Zei-
gen Sie, dass Sie gut vorbereitet und interessiert sind.
Dass Sie von einem Notizzettel ablesen, ist nicht weiter tragisch.
Viele Menschen machen sich in ihrem Beruf Notizen und ver-
wenden sie später. Ihre Fragen sollten allerdings nicht zu einfach
sein („Was stellt Ihr Betrieb her?“). Auch sollte Ihr Gegenüber
nicht den Eindruck gewinnen, dass Sie während des ersten Teils
des Vorstellungsgesprächs nicht richtig zugehört und sich im
Vorfeld nicht über die Firma informiert haben.
Das Vorstellungsgespräch
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Erhalten Sie jetzt schon eine Zusage, dass Sie den Job bekom-
men, können Sie sich freuen. Nach deutschem Recht ist auch
eine mündliche Absprache bindend, wenn sich beide Seiten
über wesentliche Punkte einig sind. Der schriftliche Arbeitsver-
trag sollte dann so bald wie möglich unterzeichnet werden.
Egal wie Sie verbleiben, bedanken Sie sich für die Einladung.
Sagen Sie, dass Sie sich darüber freuen, dass Sie den Betrieb
kennenlernen konnten. Oder sagen Sie etwas anderes Nettes.
Auch wenn Sie nach dem Gespräch kein gutes Gefühl haben, ist
ein höflicher Abgang wichtig!
ef5fe1b5004f76881dd955 - nicht
Verabschieden Sie sich transid
nur von -dem
lib140eb6d6bd
Gesprächs-
partner, sondern auch von anderen Mitarbeitern, die
Ihnen über den Weg laufen, z.B. von der Sekretärin
oder vom Pförtner.
Zusammenfassung
Bereiten Sie sich rechtzeitig auf alle Fragen vor, die
Ihnen gestellt werden könnten. Denken Sie auch
an unangenehme Themen. Kleiden Sie sich sauber
und ordentlich. Zeigen Sie sich von Ihrer Schokola-
denseite. Stellen Sie dem Personalverantwortlichen
Fragen. Erzählen Sie nichts Schlechtes über Ihre
alte Firma.
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Die Absage
Auch wenn Sie sich viel Mühe gegeben haben und gut qualifi-
ziert sind, müssen Sie mit der einen oder anderen Absage rech-
nen. Zurzeit suchen viele Menschen Arbeit. Ihre Mitbewerber
haben auch einiges vorzuweisen.
Sie können durchaus bei der Firma anrufen und sich nach dem
Grund für die Absage erkundigen. Das sollten Sie insbesondere
dann tun, wenn Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen wor-
den waren. Vorausgesetzt, Ihr Gesprächspartner ist ehrlich, kön-
nen Sie vielleicht etwas für die nächsten Bewerbungen lernen.
Diese Nachfragen werden von den meisten Arbeitgebern als völ-
lig normal empfunden. Selbstverständlich bleiben Sie sachlich
und freundlich. Machen Sie keine Vorwürfe und versuchen Sie
nicht, Mitleid zu erregen.
Mit Ihrer Nachfrage zeigen Sie noch einmal, dass Sie besonderes
Interesse an diesem Betrieb und dieser Tätigkeit haben. Sie blei-
ef5fe1b5004f76881dd955 - transid - lib140eb6d6bd
ben auf jeden Fall positiv in Erinnerung. Mit etwas Glück kommt
man auf Sie zu, wenn wieder eine Stelle frei ist.
Wie gesagt, die Firma behält das Anschreiben, aber die Bewer-
bungsmappe müsste Ihnen eigentlich zurückgeschickt werden.
Doch viele Unternehmen wollen inzwischen Zeit und Portokos-
ten sparen und behalten deshalb die Unterlagen. Versenden Sie
aus diesem Grund niemals die Originale Ihrer Arbeitszeugnisse
und Ausbildungsnachweise! Legen Sie Ihren Unterlagen auch
keine Rückumschläge bei. Damit würden Sie den Eindruck er-
wecken, dass Sie vom Erfolg Ihrer Bewerbung selbst nicht über-
zeugt sind. Selbstverständlich können Sie anrufen und anbieten,
dass Sie die Bewerbungsmappe persönlich abholen.
Zusammenfassung
Bleiben Sie auch im Fall einer Absage sachlich und
freundlich. Fragen Sie ggf. nach den Gründen.
Die Absage
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Ungewöhnliche Bewerbungen
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Wodurch zeichnet sich eine -ungewöhnliche
transid - Bewerbung
lib140eb6d6bd
im
Handwerk aus? Sie können das Anschreiben anders formulieren,
als es allgemein üblich ist, z.B. ein wenig persönlicher.
Oder Sie bewerben sich mit einer Arbeitsprobe. Ein Gas- und
Wasserinstallateur kann eine Bewerbungsmappe aus Blech schi-
cken, ein Tischler eine aus Holz und ein Elektrotechniker eine
mit blinkenden Lämpchen. Oder Sie benutzen gar keine Mappe,
sondern ein Gefäß aus einem Material, das zu Ihrem Beruf passt
und das mit der entsprechenden Technik ausgestattet ist.
Das sind nur Vorschläge, und es ist sicher recht aufwendig, sie
umzusetzen. Aufmerksamkeit würden sie garantiert erregen.
Das ist ein großer Vorteil angesichts der Flut von Bewerbungen,
die viele Unternehmen erreichen.
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Flugblätter
Noch ein Vorschlag für eine ungewöhnliche Bewerbung: Entwer-
fen Sie ein Flugblatt mit den Eckdaten Ihres Werdegangs und
verteilen Sie es an verschiedene Firmen. Da es im Handwerk
nicht auf tolle Bewerbungsunterlagen ankommt, kann diese kur-
ze Form genau die richtige für den Betrieb sein.
Ungewöhnliche Bewerbungen
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Ihre Qualifikationen
Wenn Sie Ihre Qualifikationen auflisten, überlegen Sie genau,
welche für die Empfänger interessant sind. Wenn Sie keine Lü-
cken im Lebenslauf haben (also nicht längere Zeit arbeitslos
oder krank waren) und für Ihren Wunschjob gut qualifiziert
sind, können Sie Ihren Lebenslauf in einer kleineren Schriftgrö-
ße in das Dokument einfügen. Er sollte aber noch lesbar sein.
Das bedeutet, dass die Schriftgröße mindestens 9 Punkt groß
sein muss.
Ihre Qualitäten
Außerdem können Sie noch weitere berufliche oder persönliche
Stärken nennen. Seien Sie konkret, nehmen Sie keine Beispiele,
die jeder anführen könnte. Fragen Sie ggf. Kollegen oder Per-
sonen, denen Sie vertrauen. „Neun Jahre Erfahrung in der Flach-
dachsanierung“ sagt weit mehr aus als die Floskel „flexibel, ver-
ef5fe1b5004f76881dd955 - transid - lib140eb6d6bd
antwortungsvoll, belastbar“.
Das Foto
Es kann, muss aber nicht auf das Flugblatt. Nehmen Sie ein Be-
werbungsfoto oder noch besser ein Bild, das Sie bei der Arbeit
zeigt. Dabei ist es egal, ob die Aufnahme gestellt ist oder nicht.
Tragen Sie Arbeitskleidung und lassen Sie sich möglichst bei ei-
ner Tätigkeit fotografieren, die für Ihren Beruf typisch ist. Man
sollte Ihr Gesicht gut erkennen können. Wenn es sich machen
lässt, schauen Sie freundlich in die Kamera. Auf dem Bild sollten
keine Betriebsfremden, keine Bierflaschen oder unpassenden
Wanddekorationen zu sehen sein.
Wenn Sie genügend Platz haben, ist auch ein zweites Bild mög-
lich. Nehmen Sie z.B. ein Porträt und ein Arbeitsfoto. Private
Bilder aus dem Urlaub oder von einer Familienfeier sind auch
hier völlig unangemessen.
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Zusammenfassung - transid - lib140eb6d6bd
Mit ungewöhnlichen Bewerbungen kommen Sie
wohl vor allem bei kleinen und mittelgroßen Betrie-
ben an. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf. Be-
halten Sie dabei immer im Blick, was das Ziel einer
Bewerbung ist, nämlich über Sie zu informieren.
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