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Bouterweck Lehrbuch
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0? d^I^OMI^
46748 X4I-I1'l4I>I4
der
speculativm Philosophie.
von
Friedrich Bouterwek.
Böttingen,
bt? Iohann Christian Dieterlch,
i 8 o o
V o r r e d e.^
'^ 188
IV Vorrede.
Sectirer.
Aber woran soll sich denn der jehrer der Philoso«
xhie bey seinem Unterrichte halten, wenn er nach kel,
nein Compendium lehren will?
Am besten wäre es, der lehxex der Philosophie
hielte sich bloß an seine Zuhörer und an sich selbst.
Vorrede. ZX
Einleitung.
I. Von der Philosophie überhaupt. E.z
II. Vom Verhaltnisse der Philosophie zur Ge«
lehrsamkeit. iz
III. Vom ersten und letzten Gegenstande alles phi«
losophischen Denkens. 17
IV. Von der Eintheilung der Philosophie. 2r
V. Von der Methode des philosophischen Studiums. ??
Propädeutische Psychologie.
Erst« Abtheilung. Von den ersten Bedingungen der
Selbstbeobachtung. zz
Iweple Abtheilung. Von der Entgegensetzung der
Sinnlichkeit und Vernunft.
b
xvill Inhalt.
Logik.
Einleitung. Vom Begriffe und den Theil«« den Logik, zr
Erster Theil der Logik. Analytik.
I. Vom logischen Elementarxrincip. ^
II. Von der Abstraccion. 56
II I. Von der logischen Reflexion und ihren Ge
setzen. So
Zweyter Theil der Logik. Synthetik.
Erster Abschnitt. Von der Synthefis uberbaupt.
Aweyter Abschnitt. Von den drey Arten ver Synthesis.
I. Von den Begriffen.
l. Vom Begriff eines Begriffes. Sz
2 Don der Verschiedenheit der Begriffe. ?r
z. Von der Verwan?richaft der Begriffe. ?y
II. Von den logischen UrrKeilen oder Satzen.
1. V"m Begriffe eines logischen Unheils oder
S tz's. 85
2. Von der Verschiedenheit der Satze.
z. Von der Verwandtschaft der Sätze. 102
III. Von den Schlüssen
Inhal,. NX
Einleitung.
I.
Von der Philosophie überhaupt.
26. Das ist denn auch der Nullen, den das Stu
dium der Philosophie selbst denen geiv,mrt, die nicht be
stimmi sind , es auf irgend eine Art systematisch zu be
nutzen. Es befördert mehr, als j'dcs andre Siudium , die
Erüwicke'imz aller vüfter specn'a,!scn und prakli'chcn Fähig«
leiten, indem es auf urmiitelbare Timigkeit unserS
wabren Selbst und auf strenge Aufmerksamkeit auf nus
selbst dringt.
II.
Vom Verhältnisse der Philosophie zur Ge»
leh'.'sumüic.
sophen, daj? 5er eine den Fn!id des andern Einbildung und
Jrribum i'ci'nt. R^chliger also siebt man den Philosophen,
sofern er Plnlosoph ist und vorlaufig alles Wsftn be
zweiselt, nicht öl? E lehnen , sondern als einen denkenden
Kopf an, der für alle Gelehrsamkeit eine sichere Bürg
schaft sucht.
2z. Iede Wissenschaft fleht von Principien aus.
Sieht man aber diese P.inclpicn genauer an, so ze 4t sich,
daß es Voraus setzu ngcn sind, bey denrn man «s
in der Sphare oes gemeinen Lebens bewenden läßt, weil
die Natur dafür gesorgt bat, daß man sie so leicht nicht
bezweifelt. Dieß ist btsrndcrs der Fall bey der Mathe
matik und bcv allen historischen Wissenschaften.
Die Mathematik geht von Sätzen aus, die, sofern sie zur
Mathematik gehören, von keinem gesunden Verstande be
zweifelt werden können. Noch weniger fällt es dem
sinnlichen Menschen ein. Facta zu bezweiseln, die
sinnlich»gewiß sind. Wie aber? Wenn dessen un
geachtet ein Zweifler anfmtt, der sich zu zeigen getrauet,
daß die Grundiehrcn der Marhemank und jeder historischen
Wissenschaft Voraussetzungen und keine Principien
sind? Sellen wir ihm durch Machrsprüche plaitbin die ge
sunde Vernunft ab'precbcn, die er dann mit eben dem
Rechte uus absprechen dürfte?
2y. Wenn wir es auch darauf ankommen lassen woll
ten, uns von dem gemeinen Menschenverstande, der mit
Ei"l?l,"^g. ,s
III.
Vom ersten und letzten Gegenstände alles philo»
sophischen Denkens.
IV.
Von der Eintheilmig der Philosophie.
V.
Bon der Methode des philosophischen Studiums.
Erste Abtheilung.
62. Durch den Begriff der Seele haben wir noch nichts
gewonnen, als die Möglichkeit, weiter zu fragen: was
l5
zq. Propädeutische Psychologie.
Zweyte Abtheilung.
l.
Von der Sinnlichkeit.
auf ein Object (67.) denken, heißen sie auch wohl sini^
liche Anschauungen oder sinnlicheVorstel lungen.
II.
Von der Vernunft.
88. Äurch das SZewußtseyn (4r.) können wir uns über
die Sinnlichkeit (77—87 ) erheben, indem wir das Aner
kennen unsers eignen Daseyns dem Aiicrken„en von et
was Anderni entgegensetzen. Ohne den Grund dieser
Zrveyte Ablhellung. 4z
yo.. Das Ich ist also das reine, von allen Objecten
sich selbst isolirenöe Denkprincip. Zwischen dem
Ich und der Vernunft (8S) ist ursprünglich gar
kein Unterschied. Erst in der Fortsetzung des Den
kens sehen wir die Vernunft als eine Eigenschaft des
Ick an, indem wir (nach §. 8y.) den Begriff ves Ich
dem Begriffe des Subjects (67.) subsiituiren , und im
46 Propadeutische Psychologie.
Einleitung.
Analytik.
I.
10z. Was dieser erste aller Sätze sonst noch für Be«
deutungen hat, und wie er eigentlich verstanden werden
muß, wenn man ihn vollständig und gründlich ver«
stehen will, ist eine mehr als logische Frage. Für das
Bevürfniß der Logik braucht er nur in sefern als Wahrheit
anerkannt zu werden, als er das Prineip aller logischen
Lehrsätze oder das logische Elementarprineip, d.i.
das Princip der Möglichkeit einer Logik ist.
Analytik. ss
II.
Von der Abstraction.
III.
Von der logischen Rtfl rion und ihren Gesetzen.
allem kann keine Merkmale finden, weil sie sich als Phantasie,
nicht über die sinnliche Vorstellung cibcl't, in der zwar
Mannigfaltigkeit und Veranderung, aber kein Merkmal ist.
I20. Mit der logischen Ntflerion übei Haupt sind auch
die Gesetze oder nothwendigcn Bedingungen derselben in
der Abstraction begründet. Diese Gcjctze sind nichts an
ders als die nothwendigen Beziehungen des Mannig«
faltigen in der Vorstellung (ny ) auf das Nicht«
Mannigfaltige, d.i. das Einfache und logisch Beharr
liche . das wir im Begriffe des I ch ( yo. ) als das Denk«
priucip überhaupt denken. Tie Vcstrcbung, das Mannig
faltige nach Gesetzen auf die Einfachheit des Ich zu re«
dueiren, ist die reine Abstraction selbst (115.) in allen ih
ren Beziehungen ans das Mannigfaltige.
Wäre eine vollkommen« Rednetion des Man«
nigsaltigen auf die Einfachheit des Ich in der menschlichen
Vernunft moglich , so könnte von einer Mehrheit von Be
griffen und damit Pen civem solchen Denken, wie das
menschliche ist, unter uns gar nicht die Ncde seyn; denn
die Mehrheit der Begriffe beruht auf ihrer Mannigfaltigkeit
durch die Merkmale (iil ). Also beruht unser menschliches
Denken in Begriffen auf der U «Vollkommenheit der
Reduction des Mannigfaltigen auf die Einfachheit des Ich.
122. Darauf beruhen denn auch die logischen Ne«
flexionsge setze (i2<z.), die man gewöhnlich für etwas
62 Elster Theil der iogik.
Logische Reflexionsgesetze.
^. Ursprüngliche Verbindung der Merkmale zur
Möglichkeit eines Begriffs,
s. Vollendete Verbindung. Identität,
b. Unvollendete Verbindung. Aehnlichkeit.
IZ. Ursprüngliche Trennung der Merkmale zur Mg«
lichkcit eines Begriffs,
e. Vollendete Trennnng. Widerspruch,
b. Unvollendete Trennung. Verschiedenheit.
12z. Kein Begriff ist möglich ohne Verbindung
von Merkmalen. Denn eben darauf beruht der Bcgiiff,
daß wir etwas in der Mannigfaltigkeit der Vorstellungen
Verschiedenes als zusammengehörig denken. Kein Begriff
ist aber auch möglich ohne Trennung der Merkmale.
Denn nur dadurch unterscheidet sich jeder Beanff von je
dem andern Begriffe. Trennung und Verbindung der
Merkmale sind also die ursprünglichen Bedingungen der lo
gischen Reflcrion und der Möglichkeit der Begriffe.
124. Sofern mehrere Begriffe diesclb.n Merkmale
haben, sind sie im Verstande dasslbe Objcct, d. i. diesel
ben Begriffe (lio.). Wäre es nun möglich, daß mehrere
Analytik. 6Z
S y n t h e t i k.
tkrster Abschni«t.
Von der Synthesis überhaupt.
Jwexrer Abschni«t.
I.
Von den Begriffen.
1.
Vom ZSegriff eines Begriffe».
2.
Von der Verschiedenhei« der Begriffe.
3.
Von der Verwandtschaf« der Segriffe.
II.
Von den logischen Urlheilen oder Säßen.
1.
Vom Legriffe eines logischen Unheils «der Sayes.
2.
Von der Verschiedenheit der Säye.
«ol. Ieder Satz läßt sich zur Prob.», wenn wir ihn
bezweifeln, um ihn zu prüfen, hypothetisch, d. i. durch
Hypvthesis (200.) denken. Wir nennen aber gewöhnlich
nur diejenigen Sätze hypothetisch, deren hypvihetischen Ju«
sammenbang wir kraft der Begriffe Wenn und So als
Einen Satz denken. Dann nennen wir den Theil des
Satzes, von dem der andre Theil abhängig gedacht wird,
den Vordersatz. Der andre oder abhängige Theil heißt
der Nach sa tz. Nach einem andern Sprachgebrauch, beißt
jeder Satz, der nur untrr Voraussetzung der Wabrheit
eines andern Satzes als wahr gedacht wird, eine Hy«
pothese.
Z.
Von der Verwand«schaf« der Sätze.
dern, daß man das Subject zum Prädicate und das Piä«
dicat zum Subject macht, heißt, ihn umkehren. Ist
die Umkelming mir einer doppelten Verneinung verbunden,
so heißt sie Contraposition.
III.
Von den Schlüssen,
i.
Vom ZSegriffe eine» Schlusses.
2.
Von der Verschiedenheit der Schlüsse.
zerstören droht.
255. Aber eben dieses Räihsel ist in der That schon durch
die Theorie der Umkehrung der Sätze (2l6— ,24.)
geldset. Denn seitdem Kant die wahre Entstehung der
syllogistischen Figuren entdeckt hat, darf man nur bey je
dem Schlüsse, der in einer der drey letzten Figuren möglich
ist, die Probe machen, um sich zu überzeugen, daß solche
Zmeyter Abschnitt. ,2s
Z.
Von der Verwandtschaf« der Schlüsse.
Didaktik.
Vorerinnerung.
Vom Begriffe einer Didaktik.
I.
Von den Definitionen.
II.
Von den Systemen.
«
146 Dritter Theil der logik.
III.
Von den Beweisen.
der
Elementarphilosophie.
Speculative Anfangsgründe
der
Elementarphilosophie.
Einleitung.
Vom Begriffe und den Theilen der Elemen«
tarphilosophie.
bezweifeln,
ziz. Dieses gewaltige Warum? beunruhigt freylich
nur wenige Menschen. Wem es genügt, seinen Sin
nen zu trauen, und wer durch Denken nichts weiter
sucht, als, nach den Denkgesetzen, so wie sie sich nun ein
mal auf die Sinnlichkeit beziehen, sinnlich sich selbst zu
verstehen, dem kann, wenn er philosophirt, die Psychologie
und die Logik genügen. Aber dann muß er «ergessen,
daß auch er, so gewiß er Mensch ist, ein höheres In
teresse in seinem Bewnßtseyn tragt. Er muß vergessen,
daß man Philosoph!««» nach übersinnlichen Dingen, an
denen der moralischen Menschheit gelegen ist, nach
Fxeyheit, Gottheit undUnsterblichkeit fragen kann.
deutung, so wie wir sie hier suchen (zi6.), sofern wir sie
nur in der Idee problematisch denken, Elementar
philosophie nennen, ohne mit diesem Worte etwas
mehr als eine mögliche Auflösung des gedachten
Problems anzudeuten.
ziy. In den meisten Schulen heißt die Elementar«
Philosophie (3l8) als schon gefundenes Snsicm noch im«
mer Met« Physik. In der genaueren Bestimmung dieses
Begriffs verstehen die meisten Schulen unter Metaphysik
eine demonstrative, d. i. auf Demonstration, (317.) ge«
gründete Wissenschaft der übersinnlichen Reali
tät. I« nachdem ein Systematiker den Begriff der
übersinnlichen Realität so oder anders bestimmt, und dies«
Bestimmung gemäß von einer oder andern höchsten Prä
misse ausgeht, kommen verschiedenartige Systeme der Me
taphysik zum Vorschein. Und alle diese Systeme wollen
den Grund der Erfahrung (zi6.) erklären.
Erster Theil
der Elementarphilosophie.
oder
Präliminarphilosophie.
I.
Skeptische Ersahrungslehre.
als ein Ratbsel keimt Czzr.), gar nicht die Nede se«n
kann. Der Dogmatiker, der dieses Naihsel nicht lösen
kann, hat also auch den Skeptiker nicht widerlegt.
zz8. Alle,s, was u„s die Sinne von einer außer uns
vorhandenen Welt lekrcn, laßt der Skeptiker als sinn«
liche Wahrheit in der Bedcucunz gelten, wie er über«
Kanpt die Eifahnmg gelten läßt (?z^.). Aber auch >.„r
in dieser Bedeutung lDt er das übereinstimmende Zeug«
niß mehrerer oder selbst aller Sinne für einen Beweis der
Nichtigkeit der Zlfahnmg, d. i eines solchen Ersah«
rung^veil»'iltnisscs gellen, das dem Aw.,isel ein Ende
macht. Wer den Skeptiker widei legen will, knm es also
nicht mit Argumenten durch das Gesübl und den Augen
schein, oder gar durch handgreifliche Argumente.
II.
Skeptische V e r n u n st l e h r e.
s«yn muß, weil die Sätze 0 und 1?, die das EcgcntKeil
von U und O aussagen, sich selbst widersprechen. Dieser
Argumentationsart spricht der Skeptiker ihren logischen
Werth nicht ab; aber ersieht nicht ein, wie sie als transcen«
dentale Sl^gumentaiionsart geltend gemacht werden kann,
um einen absolut wahren Satz zu finden. Denn daß
es contradictorisch verschiedene Sätze (2iz ) gibt,
räumt der Skeptiker in eben dem Sinne ein, wie er gegen
die ganze Logik nichts zu erinnern hat (z48.). Aber er
verlangt einen besendern Beweis, nm überzeugt zu wer
den, daß die Begriffe, die als Correlate einander
in der Synthesis contradictorisch entgegensichi„ (167.
l68.!) und durch dicscs Vcrhällmß contrsdiciorische Satze
möglich machen (21z ), noch etwas mehr bedeuten, als
subjectiveGedankenverhältnisse, deren Grund wir
nicht kennen.
355. Bis dahin sieht der Skeptiker in allen Demon
strationen nichts anders als einen logischen Zirkel
(z08.), in welchem man nach dem Princip des Wider
spruchs Sätze durch Sätze gegenseitig beweiset, indem
man erstens einen Begriff durch den andern so be
stimmt, daß keiner dem andern widerspricht, und zwey»
tens immer irgend einen Satz als eine Wahrheit vor
aussetzt, um in dieser Vorauos tznng einen cn^orn Satz
«ls eine Wahrheit zu beweisen. Diesen Zirkel Kumten die
alten Skeptiker den Diallelns. In dem Diallelus kann sich
!76 Erst« Thcil der Eleme^tarphllgsophle.
Zweyter Theil
der Elementarphllosophie.
Allgemeine Wissenslehre
oder
Transcenden talphilosophie.
Vorertnnerung.
Erste Abtheilung
der Transcendentalphilosophie.
Transcendentale Propädeutik.
1.
Von den transcendentalen Gesetzen der Sinn«
lichkelt.
II.
Von den transcer.dem'alen Denkgesehen.
zy5. Auch läßt sich, wenn man nicht über der Fein
heit der logisch « transcendentalen Speculation die Realbe
deutung der Begriffe aus den Augen verliert, kaum be
greifen, wie man in der Kantischen Schule mit der Kate
gorie der Causalität de« Schlüssel zum Begriffe einer N a«
turkraft gesunden und dadurch den Skepticismus,
der logisch, Erklarungen überhaupt nur psychologisch
gelten läßt (z48 ), widerlegt zu haben im Ernste be«
haupte« kann. Denn Naturkraft in der Realbedeu«
tung dieses Begriffs ist die Realität selbst, sofern sie er
stens theoretisch als objectiv vorhanden der Grund
der Naturbegebenheiten, und zweytens praktisch das
Prinrip des Widerstandes ist, den der Wille findet. Und
198 Zwc'yker Theil der Elementarphilosophie.
III.
Von der transcendeittalcn Verbindung der Vernunft
mit der Sinnlichkeit.
Iweyte Abtheilung
der Transcendentalphilosophie.
Transcendentale Apodiktik.
Vorbereitung.
I.
Vom absoluten Reolprlnclp.
424. Also bleibt uns zur Rettung des Begriffes der Rea
lität, die mehr alSVo stcllung ist, nichts übrig (q20.) als die
Behauptung eines Realprincips, das der Vernunft roie
der Sinnlichkeit zum Grunde liegt, sofern beide objectiv sind.
Da wir mm mit der Behauptung eines solchen Realprin«
cips auch realistisch das Beroußtseyn nicht überspringen
dürfen (vgl. 422 ), so «lüsten wir dieses Priucip dem Be
roußtseyn gemäß behaupten. Nun kommen wir mit aller
Selbsiprüfung, dem Bewußtseyn gemäß, nicht weiter als
bis zur ursprünglichen Entgegensetzung des Sub
jects und der Objecte (416.). Wir können also kein an
dres Realprincip behaupten, als Subjeet und Object
in ursprünglicher Entgegensetzung.
II.
Vom absoluten Jdealprinc.ip.
Beweiegiünde sind.
ist also, wie man ihn auch schon genannt hat, ein
Nihilismus.
Hl.
Von der kranscendentalen Resignation.