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Weiterer Temperaturanstieg
Ernteausfälle
Zunahme an Naturkatastrophen und Extremereignissen wie beispielsweise
o Schwere Niederschlagsereignisse
o Überschwemmungen
o Stürme
o Dürren
o Hitzewellen
o Waldbrände
o Hagelereignisse
o Lawinen
o Muren
Bodenerosion
Anstieg des Meeresspiegels
Gletscherschmelze
Die Lebensumstände für Menschen, Tiere und Pflanzen können sich ebenso
verändern:
2018 Dürre, im Jahr davor Dauerregen und Hochwasser – was wir derzeit erleben,
sind die Folgen der Klimaerwärmung.
Heute schon verlängert sich durch das wärmere Klima die Vegetationsperiode.
Der Klimareport Niedersachsen zeigt, dass der Frühling – mit regionalen
Unterschieden – seit 1991 zehn bis 16 Tage eher beginnt als noch in den drei
Dekaden davor. Gleichzeitig hat sich der Sommer verlängert; im Herbst werfen die
Laubbäume ihre Blätter knapp 20 Tage später ab.
In den Alpen breiten sich derzeit Pflanzen aus tieferen Lagen aus, die bislang dort
nicht überleben konnten. Nach einer Untersuchung von mehr als 300 europäischen
Gipfeln stellte ein internationales Forscherteam fest, dass es heute fünfmal mehr
fremde Arten gibt als in den vergangenen 50 Jahren. Diese wärmeliebenden
Pflanzen verdrängen auf den Alpengipfeln die eh schon seltenen angestammten
Gewächse. In einem Artikel der Fachzeitschrift Nature legen die Forscher dar, dass
sich dieser Prozess zeitgleich mit der globalen Erwärmung vollzieht und
beschleunigt.
„MEDITERRANISIERUNG“ DEUTSCHLANDS
Der Meteorologe Gerhard Lux vom DWD prognostizierte schon vor 15 Jahren
die „Mediterranisierung“ Deutschlands bis zum Ende dieses Jahrhunderts: „Unsere
Klimaanalysen und die Extrapolationen in die Zukunft signalisieren eine
zunehmende Häufigkeit von heißen Witterungsperioden“, sagt er. Am Ende des
Jahrhunderts könnte es in Deutschland um vier Grad wärmer sein als heute. Auch
der Klimaforscher Schellnhuber nimmt eine globale Erwärmung von drei bis vier
Grad an.
Als Folge der globalen Erderwärmung, so zeigt das Szenario, kommt es auch bei
uns zu mehr extremen Wetterereignissen wie Dürren, Starkregen und Hochwasser.
Temperaturschwankungen sind im Gegensatz zu den Unregelmäßigkeiten in den
1970er und -80er Jahren viel größer und schlecht planbar, was gerade für die
Landwirtschaft ein Problem wird. Im Sommer kommen auf uns vermehrt heftige
Hitze- und Dürreperioden zu mit deutlich mehr Tagen über 30 Grad: Vier bis fünf
waren es bisher durchschnittlich im Jahr, 2018 hatten wir 25 Hitzetage – mit
steigender Tendenz bis zum Ende des Jahrhunderts. Die Landwirtschaft gehört zu den
am stärksten vom Klimawandel betroffenen Aktivitätsfeldern. Aufgrund der
zunehmenden Trockenheit und der erhöhten Klimavariabilität werden Ertrags-
sowie Qualitätseinbußen und abnehmende Ertragssicherheit zum normalen
Wirtschaften gehören. Auszugehen ist auch von einer rascheren Entwicklung von
Schadinsekten, wobei sich wärmeliebende Arten stark nach Norden ausbreiten.
Ähnliche Probleme zeigen sich auch in der Forstwirtschaft. Die Fichte als häufigste
heimische Baumart ist der große Verlierer des Temperaturanstiegs. Durch den
zunehmenden Trockenstress und vermehrten Schädlingsbefall kommt sie stark unter
Druck. Vielerorts kommt es zum Verlust der Schutzfunktion des Bergwalds.
In den trockenen Regionen steigt damit die Gefahr von Waldbränden. Sommerliche
Unwetter werden zwar zu-, die Niederschläge insgesamt jedoch bis zu 30 Prozent
abnehmen. In der kalten Jahreszeit wird es dagegen deutlich mehr regnen. Im
Zusammenhang mit der Schneeschmelze steigt die Hochwassergefahr im Frühjahr.
Zudem werden sehr kalte Tage und strenge Winter in Deutschland seltener.
Auch die Meere sind vom Klimawandel betroffen. Bisher stieg ihr Spiegel an
deutschen Küsten langsam; 15 bis 20 Zentimeter waren es in den vergangenen
hundert Jahren. Bleibt es beim jetzigen Ausstoß von Treibhausgasen, ist bis zum
Ende unseres Jahrhunderts mit weiteren 20 bis 80 Zentimetern zu rechnen. Für
Deutschland ist schon ein Anstieg der Nord- und Ostsee um 25 Zentimeter
problematisch, denn etwa die Hälfte deutscher Küstengebiete liegt weniger als fünf
Meter über dem Meeresspiegel. Das steigende Meeresniveau begünstigt
Sturmfluten, wie sie in den vergangenen Jahren immer häufiger auftreten. In
Deutschland ist vor allem die Nord- und Ostseeküste bedroht, die Kosten für
Küstenschutzmaßnahmen steigen.
Die alpinen Gletscher haben in den letzten 100 Jahren rund 50 Prozent ihres Eises
aufgrund von Temperaturanstieg und veränderter Niederschlagssituation verloren.
Eine Fortsetzung dieses Trends wird erwartet. Der sichtbare Rückgang der
Gletscher in den Alpen bedeutet einen Verlust natürlicher Wasserspeicher und eine
deutlich verminderte Attraktivität der Bergregionen, was wieder hohe Bedeutung für
den Tourismus hat. Milde Winter ohne ausreichend Naturschnee könnten sich
negativ auf den Wintertourismus auswirken.