Sie sind auf Seite 1von 4

Seit der Industrialisierung wurden weltweit auch verstärkt Treibhausgase

freigesetzt. Dadurch wurde ein massiver Eingriff in das weltweite Klimasystem


eingeleitet. Die durchschnittlichen Temperaturen auf der Erde werden in den
kommenden Jahrzehnten weiter steigen. (Diese Erwärmung wird durch den
sogenannten Treibhauseffekt verursacht.)
Auswirkung des Klimawandels auf globaler Ebene

 Weiterer Temperaturanstieg
 Ernteausfälle
 Zunahme an Naturkatastrophen und Extremereignissen wie beispielsweise
o Schwere Niederschlagsereignisse
o Überschwemmungen
o Stürme
o Dürren
o Hitzewellen
o Waldbrände
o Hagelereignisse
o Lawinen
o Muren
 Bodenerosion
 Anstieg des Meeresspiegels
 Gletscherschmelze

Die Lebensumstände für Menschen, Tiere und Pflanzen können sich ebenso
verändern:

 Heutige Wohngebiete könnten unbewohnbar werden durch Hitze, Dürre,


steigenden Meeresspiegel etc.
 Artensterben in der Tier- und Pflanzenwelt – viele bedrohte Tierarten und
Pflanzen werden die Anpassung an die veränderten Lebensumstände nicht
schaffen
 Das vermehrte Auftreten von in den jeweiligen Regionen bisher nicht
nachgewiesenen Krankheitserregern und Krankheiten wird Medizin und
Forschung vor neue Herausforderungen stellen

2018 Dürre, im Jahr davor Dauerregen und Hochwasser – was wir derzeit erleben,
sind die Folgen der Klimaerwärmung. 

Verglichen mit dem vorindustriellen Niveau stieg die Durchschnittstemperatur in


Deutschland um 1,37 Grad Celsius, so der Deutschen Wetterdienst (DWD). Die
vergangenen drei Jahre – 2018 nicht mitgerechnet - gelten als die wärmsten des
Jahrhunderts. 
LÄNGERE VEGETATIONSPERIODEN

Heute schon verlängert sich durch das wärmere Klima die Vegetationsperiode.
Der Klimareport Niedersachsen zeigt, dass der Frühling – mit regionalen
Unterschieden – seit 1991 zehn bis 16 Tage eher beginnt als noch in den drei
Dekaden davor. Gleichzeitig hat sich der Sommer verlängert; im Herbst werfen die
Laubbäume ihre Blätter knapp 20 Tage später ab.

ARTENVIELFALT: LEBEN UND STERBEN

In den Alpen breiten sich derzeit Pflanzen aus tieferen Lagen aus, die bislang dort
nicht überleben konnten. Nach einer Untersuchung von mehr als 300 europäischen
Gipfeln stellte ein internationales Forscherteam fest, dass es heute fünfmal mehr
fremde Arten gibt als in den vergangenen 50 Jahren. Diese wärmeliebenden
Pflanzen verdrängen auf den Alpengipfeln die eh schon seltenen angestammten
Gewächse. In einem Artikel der Fachzeitschrift Nature legen die Forscher dar, dass
sich dieser Prozess zeitgleich mit der globalen Erwärmung vollzieht und
beschleunigt.

Infolge wärmerer Temperaturen gelingt es auch Insekten wie dem Eichen-


Prozessionsspinner, Zecken und Malaria-Mücke in kältere Regionen vorzudringen.
Mit ihnen kommen die von ihnen übertragenen Krankheiten und neue
Allergierisiken. Höhere Durchschnittstemperaturen sorgen aber auch für
Artensterben. Die Trockenheit und Temperaturen bis fast 40 Grad im Sommer 2018
heizten Meere, Flüsse, und Seen stark auf. Die Folge: Fische starben aufgrund des
niedrigen Sauerstoffgehalts des Wassers. Denn das kann immer weniger Sauerstoff
aufnehmen, je wärmer es wird. Die größte Gefahr liegt in der Geschwindigkeit, mit
der die gegenwärtige Klimaerwärmung fortschreitet. Denn die Pflanzen- und
Tierwelt in ihren Ökosystemen kann sich nicht so schnell anpassen.

„MEDITERRANISIERUNG“ DEUTSCHLANDS

Der Meteorologe Gerhard Lux vom DWD prognostizierte schon vor 15 Jahren
die „Mediterranisierung“ Deutschlands bis zum Ende dieses Jahrhunderts: „Unsere
Klimaanalysen und die Extrapolationen in die Zukunft signalisieren eine
zunehmende Häufigkeit von heißen Witterungsperioden“, sagt er. Am Ende des
Jahrhunderts könnte es in Deutschland um vier Grad wärmer sein als heute. Auch
der Klimaforscher Schellnhuber nimmt eine globale Erwärmung von drei bis vier
Grad an.

Im Projekt ReKliEs-De errechneten Wissenschaftler im Auftrag des


Bundesministeriums für Bildung und Forschung drei Jahre lang ein regionales
Klimamodell für Deutschland. Diese Projektion mittels mehrerer
Computersimulationen geht davon aus, dass die Treibhausgas-Emissionen noch
über Jahrzehnte ansteigen werden – es heißt daher „Weiter so“-Szenario. In Berlin
wäre es dann im Jahresdurchschnitt so warm, wie heutzutage in Südfrankreich.
TROCKENE SOMMER, MILDE WINTER

Als Folge der globalen Erderwärmung, so zeigt das Szenario, kommt es auch bei
uns zu mehr extremen Wetterereignissen wie Dürren, Starkregen und Hochwasser.
Temperaturschwankungen sind im Gegensatz zu den Unregelmäßigkeiten in den
1970er und -80er Jahren viel größer und schlecht planbar, was gerade für die
Landwirtschaft ein Problem wird. Im Sommer kommen auf uns vermehrt heftige
Hitze- und Dürreperioden zu mit deutlich mehr Tagen über 30 Grad: Vier bis fünf
waren es bisher durchschnittlich im Jahr, 2018 hatten wir 25 Hitzetage – mit
steigender Tendenz bis zum Ende des Jahrhunderts. Die Landwirtschaft gehört zu den
am stärksten vom Klimawandel betroffenen Aktivitätsfeldern. Aufgrund der
zunehmenden Trockenheit und der erhöhten Klimavariabilität werden Ertrags-
sowie Qualitätseinbußen und abnehmende Ertragssicherheit zum normalen
Wirtschaften gehören. Auszugehen ist auch von einer rascheren Entwicklung von
Schadinsekten, wobei sich wärmeliebende Arten stark nach Norden ausbreiten.
Ähnliche Probleme zeigen sich auch in der Forstwirtschaft. Die Fichte als häufigste
heimische Baumart ist der große Verlierer des Temperaturanstiegs. Durch den
zunehmenden Trockenstress und vermehrten Schädlingsbefall kommt sie stark unter
Druck. Vielerorts kommt es zum Verlust der Schutzfunktion des Bergwalds. 

Weitere Mögliche Konsequenzen eines weiteren Temperaturanstiegs sind im


Alpenraum: wachsende Intensität und Frequenz von Niederschlägen, mehr Hagel,
aber auch mehr Dürreperioden, Verringerung des Bodenwassergehalts, Hochwasser,
Murenabgänge, Gletscherrückgang, Schädlingsinvasionen etc.

Der Anstieg der Permafrostgrenze führt zu einer zunehmenden Gefahr von


Bergstürzen in alpinen Regionen.

In den trockenen Regionen steigt damit die Gefahr von Waldbränden. Sommerliche
Unwetter werden zwar zu-, die Niederschläge insgesamt jedoch bis zu 30 Prozent
abnehmen. In der kalten Jahreszeit wird es dagegen deutlich mehr regnen. Im
Zusammenhang mit der Schneeschmelze steigt die Hochwassergefahr im Frühjahr.
Zudem werden sehr kalte Tage und strenge Winter in Deutschland seltener.

NORD- UND OSTSEE: DER MEERESSPIEGEL STEIGT

Auch die Meere sind vom Klimawandel betroffen. Bisher stieg ihr Spiegel an
deutschen Küsten langsam; 15 bis 20 Zentimeter waren es in den vergangenen
hundert Jahren. Bleibt es beim jetzigen Ausstoß von Treibhausgasen, ist bis zum
Ende unseres Jahrhunderts mit weiteren 20 bis 80 Zentimetern zu rechnen.  Für
Deutschland ist schon ein Anstieg der Nord- und Ostsee um 25 Zentimeter
problematisch, denn etwa die Hälfte deutscher Küstengebiete liegt weniger als fünf
Meter über dem Meeresspiegel. Das steigende Meeresniveau begünstigt
Sturmfluten, wie sie in den vergangenen Jahren immer häufiger auftreten. In
Deutschland ist vor allem die Nord- und Ostseeküste bedroht, die Kosten für
Küstenschutzmaßnahmen steigen.

Die alpinen Gletscher haben in den letzten 100 Jahren rund 50 Prozent ihres Eises
aufgrund von Temperaturanstieg und veränderter Niederschlagssituation verloren.
Eine Fortsetzung dieses Trends wird erwartet. Der sichtbare Rückgang der
Gletscher in den Alpen bedeutet einen Verlust natürlicher Wasserspeicher und eine
deutlich verminderte Attraktivität der Bergregionen, was wieder hohe Bedeutung für
den Tourismus hat. Milde Winter ohne ausreichend Naturschnee könnten sich
negativ auf den Wintertourismus auswirken.

Das könnte Ihnen auch gefallen