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INHALTSVERZEICHNIS

Zeittafel Seite 2

Personal Seite 3

Studienberatung, Anmeldung Seite 4

Besondere Mitteilungen Seite 6

Sprechstunden Seite 7

Vorlesungen Seite 8

Proseminare Seite 9

Hauptseminare Seite 15

Übungen Seite 18
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ZEITTAFEL

VORLESUNGSZEIT:

Beginn: Montag, 14. April 2008


Ende: Samstag, 12. Juli 2008

EINFÜHRUNGSWOCHE DER UNIVERSITÄT MAINZ FÜR STUDIENANFÄNGER,


FACH- UND HOCHSCHULWECHSLER:

Montag, 7. April 2008 bis Freitag, 11. April 2008

EINFÜHRUNGSVERANSTALTUNG FÜR ALLGEMEINE UND VERGLEICHENDE


LITERATURWISSENSCHAFT:

Mittwoch, 9. April 2008, 14 – 16 Uhr, P 6 (00-411)

VORLESUNGSFREIE ZEIT:

Maifeiertag Donnerstag, 1. Mai 2008


Himmelfahrt Donnerstag, 1. Mai 2008
Fronleichnam Donnerstag, 22. Mai 2008
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PERSONAL

Geschäftsführender Universitätsprofessor Dr. Dieter Lamping


Leiter: 03-912, Tel. 39-23906
lamping@uni-mainz.de

Professor: Universitätsprofessor Dr. Winfried Eckel


03-934, Tel. 39-23904
eckel@uni-mainz.de

Hochschuldozent: HD Dr. Axel Dunker


03-936, Tel. 39-25143
dunker@uni-mainz.de

Juniorprofessorin: Juniorprofessorin Dr. Sandra Poppe


03-918, Tel. 39-25144
poppe@uni-mainz.de

Wiss. Mitarbeiter(innen): Dr. Frank Zipfel


03-936, Tel. 39-25143
fzipfel@uni-mainz.de

Dr. Sascha Seiler


02-512, Tel. 39-23905
seilersa@uni-mainz.de

Karolina Rakoczy M.A.


Pfeifferweg 12, Raum 01-123, Tel. 39-26445
rakoczy@uni-mainz.de

Lehrbeauftragter: Dr. Armin v. Ungern-Sternberg


ungernst@uni-mainz.de
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Geschäftszimmer: Zimmer 03-914, Tel. 39-22543, Fax 39-23064


E-Mail: instavl@uni-mainz.de

Besucheranschrift: Welderweg 18 (Philosophicum)


55128 Mainz

Postanschrift: Postfach 3980


55099 Mainz

Öffnungszeiten: Mo – Do, 9.30 – 11.30 Uhr

Sekretärinnen: Gabriella Zavar


Regina Hoyer

Studienberatung:

Allgemeine Studienberatung:

Dr. Frank Zipfel, 03-936, Tel. 39-25143


in der vorlesungsfreien Zeit (18.02. – 04.04.08): Do, 12 – 13 Uhr
in der Einführungswoche (Mo, 07.04. – Do, 10.04.08): Mi – Do, 12 – 13 Uhr
Sprechstunden im Semester (14.04. – 12.07.08): Mi, 11 – 13 Uhr

Vertrauensdozent für ausländische Studierende:


Dr. Frank Zipfel, 03-936, Tel. 39-25143 A
Sprechstunden: s. o.

Auslandsaufenthalte im Rahmen des Sokrates-/Erasmus-Programms:


Dr. Frank Zipfel, 03-936, Tel. 39-25143 A
Sprechstunden: s. o.

Dijon-Beauftragter:
Dr. Frank Zipfel, 03-936, Tel. 39-25143
Sprechstunden: s .o.
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Institutsanmeldung:

Studienanfänger melden sich beim Institut für Allgemeine und Vergleichende Litera-
turwissenschaft an, indem sie im Geschäftszimmer unter Vorlage ihres Studienbu-
ches und Abgabe eines Passfotos eine Seminarkarte erwerben (Montag, 7. April bis
Donnerstag, 10. April 2008, jeweils 9.30 bis 11.30 Uhr).

Seminarkartenverlängerung:

Die Seminarkarten können von Montag, 7. April bis Donnerstag, 17. April 2008 im
Geschäftszimmer verlängert werden; Nachzüglertermine für die Seminarkarten-
verlängerung sind Mittwoch, 30. April 2008 und Mittwoch, 7. Mai 2008, jeweils
9.30 bis 11.30 Uhr.

Seminaranmeldung:

Um Pro-, Haupt- und Oberseminare sowie Übungen besuchen zu können, müssen


sich die Studierenden zu den betreffenden Lehrveranstaltungen anmelden.
Die Anmeldelisten für die Proseminare und Übungen liegen im Geschäftszimmer
in der Einführungswoche von Montag, 7. April bis Donnerstag, 10. April 2008 aus.

Die Anmeldung für die Hauptseminare findet vom Montag, 11. bis Donnerstag,
14. Februar 2008 im Geschäftszimmer statt. Studienortwechsler können sich auch
noch am Mittwoch, 9. April 2008, in die Listen eintragen.

WICHTIG: Bitte halten Sie die angegebenen Termine unbedingt ein!

Seminarbesuch:

Bei Aufnahme des Studiums ist besonders darauf zu achten, wann die Lehrveran-
staltungen beginnen. Falls nicht anders angegeben, beginnen die Veranstaltungen
c. t. (d. h. mit akademischem Viertel). Dies gilt jedoch nicht, wenn der Beginn aus-
drücklich s. t. (d. h. ohne akademisches Viertel) oder auf 30 Minuten nach der vollen
Stunde (z. B. 9.30 – 11.00 Uhr) festgelegt ist.
Auf keinen Fall sollte die erste Stunde versäumt werden, da in ihr Ziel und Aufbau
der Lehrveranstaltung erläutert und praktische Hinweise wie Literaturempfehlungen
gegeben werden. In den Seminaren herrscht Präsenzpflicht, die durch Anwesen-
heitslisten überprüft wird.
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Besondere Mitteilungen des Instituts

Schwerpunktthema dieses Semesters ist „20. Jahrhundert“. Entsprechende Veran-


staltungen sind mit einem Asteriskus gekennzeichnet.

Prof. Lamping hat für die Zeit vom 01.04.2008 bis 31.03.2009 eine Einladung an
das Freiburg Institute for Advanced Studies erhalten. Im Fall seiner Beurlau-
bung wird er in dieser Zeit keine Lehrveranstaltung anbieten, seine Stelle wird
aber in vollem Umfang vertreten werden. Bitte achten Sie auf den Aushang am
Schwarzen Brett.

Homepage Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft

Weitere, ständig aktualisierte Informationen zu Lehrveranstaltungen, Gastvorträgen


usw. finden sich auf der Homepage des Instituts: http://www.avl.uni-mainz.de

Fachschaft Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft

Es gibt in Mainz eine gemeinsame Fachschaft für die Fächer Germanistik, Kompara-
tistik, Theaterwissenschaft.
E-Mail: fs-gekothe@uni-mainz.de
Forum: www.studentenforum-mainz.de
Wer den Newsletter der Fachschaft abonnieren will, schreibt einfach eine Mail mit
dem Betreff: „subscribe gekothe“ an: majordomo@majordomo.uni-mainz.de.
Der Fachschaftsraum ist der Raum 02-517 (durchgehend geöffnet). Alle Studieren-
den sind herzlich willkommen!

Dekanat des Fachbereiches 05 – Philosophie und Philologie

Sekretariat: Elisabeth Bodenstein


00-223, Tel. 39-20005
E-Mail: fsb05@uni-mainz.de

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10.00 – 12.00 Uhr

Die Studienordnung für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie


die Zwischenprüfungsordnung sind online verfügbar:
http://www.uni-mainz.de/studlehr/1807_literaturwissenschaft.php#menu1
Die Prüfungsordnungen für Magister Artium und Promotion sind online verfügbar:
http://www.verwaltung.uni-mainz.de/studlehr/Ordnungen/prueford.htm
http://www.uni-mainz.de/studlehr/1807_literaturwissenschaft.php#menu1
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Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit


vom 18. Februar bis 12. April 2008

Univ.-Prof. Dr. Winfried Eckel Do, 28.02.08, 16 Uhr


Do, 27.03.08, 16 Uhr
Univ.-Prof. Dr. Dieter Lamping Do, 27.03.08,12:30 – 14 Uhr
und nach Vereinbarung
HD Dr. Axel Dunker Mi, 27.02.08, 14 – 15 Uhr
Mi, 19.03.08, 14 – 15 Uhr
und nach Vereinbarung
Junior-Prof. Dr. Sandra Poppe Mi, 05.03.08, 15 – 16 Uhr
Mi, 19.03.08, 15 – 16 Uhr
Mi, 02.04.08, 15 – 16 Uhr
Karolina Rakoczy M.A. Di, 19.02.08, 14 – 15 Uhr
Do, 03.04.08, 14 – 15 Uhr
Dr. Sascha Seiler Mo, 24.02.08, 14 – 15 Uhr
Mo, 31.03.08, 14 – 15 Uhr
Dr. A. v. Ungern-Sternberg nach Vereinbarung
Dr. Frank Zipfel Do, 12 – 13 Uhr

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Sprechstunden im Sommersemester 2008

Univ.-Prof. Dr. Winfried Eckel Do, 16 – 17 Uhr


Univ.-Prof. Dr. Dieter Lamping nach Vereinbarung
HD Dr. Axel Dunker Mi, 14 – 15 Uhr
Junior-Prof. Dr. Sandra Poppe Di, 16 – 17 Uhr
Karolina Rakoczy M.A. Do, 14 – 15 Uhr
Dr. Sascha Seiler Mo, 14 – 15 Uhr
Dr. Armin v. Ungern-Sternberg nach Vereinbarung
Dr. Frank Zipfel Mi, 11 – 13 Uhr
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LEHRVERANSTALTUNGEN

VORLESUNGEN

201 V Geschichte der Poetik II W. Eckel

2-std., Mi 12.00 – 14.00, P 3


Beginn: 16. April 2008

Die Veranstaltung führt die Vorlesung des WS 2007/08 fort, setzt deren
Besuch jedoch nicht zwingend voraus. Nachdem im Wintersemester vor
allem die Poetik Alteuropas behandelt wurde, jene relativ geschlossene
Formation des Nachdenkens über die Dichtkunst, die – von der Antike
bis ins 18. Jahrhundert – die Poesie wesentlich als eine erlernbare
Kunst (ars) begriff und in enger Allianz mit der Rhetorik auf die Bereit-
stellung eines praktischen Regelwissens zielte, welches die Anfertigung
von Werken ermöglichen sollte, soll im Sommersemester der Blick auf
die im 18. Jahrhundert anhebende, moderne poetologische Reflexion
gelenkt werden, die im Unterschied zur Tradition den Anspruch auf die
Formulierung überzeitlicher Einsichten in das Wesen der Dichtung
ebenso aufgegeben hat wie die normativ-ahistorische Orientierung am
Vorbild der griechisch-römischen Antike. Statt um die Herausarbeitung
großer Traditionslinien wird es deshalb verstärkt darum zu tun sein, die
rasche Abfolge immer neuer poetologischer Entwürfe von Generation
zu Generation, Epoche zu Epoche historisch nachzuzeichnen. Beson-
dere Aufmerksamkeit sollen die Poetiken der Romantik, des Realismus/
Naturalismus, des Ästhetizismus/ Symbolismus, der Avantgarden sowie
der Postmoderne erhalten. Auch auf die Entwicklung der modernen
wissenschaftlichen Literaturtheorie wird einzugehen sein.
Lektüreempfehlung: Histoire des poétiques. Sous la direction de Jean
Bessière et al., Paris 1997; Werner Jung: Poetik. Eine Einführung,
München 2007.

*202 V Intermedialität S. Poppe

2-std., Do 14.00 – 16.00, P 5


Beginn: 24. April 2008

Der Begriff Intermedialität steht seit den 1990er Jahren immer mehr im
Zentrum geisteswissenschaftlicher Diskussion. Er bezeichnet gemein-
hin Phänomene, die Mediengrenzen überschreiten, indem sie mindes-
tens zwei verschiedene Medien einbeziehen. Wie aber ist das konkret
vorzustellen? Welche Phänomene werden hier angesprochen und wie
ist die Literatur innerhalb der Intermedialität zu verorten? Diese Fragen
stehen im Mittelpunkt der Vorlesung, die zugleich einen Überblick der
aktuellen Intermedialitätsforschung gibt. Es werden sowohl verschiede-
ne theoretische Ansätze und Erklärungsversuche des Phänomens, bei-
spielsweise von Joachim Paech, Jürgen E. Müller, Werner Wolf, Irina
9

O. Rajewsky erläutert als auch unterschiedliche Formen der Intermedia-


lität wie Medienkombination, Medienwechsel, intermediale Bezüge vor-
gestellt. Zudem wird der Begriff gegen andere Konzepte wie das der
Intramedialität oder Transmedialität abgegrenzt. Alle Differenzierungen
werden anhand zahlreicher Beispiele aus der Literatur sowie anderen
Künsten und Medien veranschaulicht.

*203 V Lyrik der Gegenwart D. Lamping

2-std., Di 10.00 – 12.00, P 102


Beginn: 15. April 2008

siehe „Besondere Mitteilungen des Instituts“

PROSEMINARE

204 PrS Einführung in die Allgemeine und Vergleichende F. Zipfel


Literaturwissenschaft

2-std., Mi 16.00 – 18.00, P 207


Beginn: 16. April 2008

Ziel des Seminars ist es, ausgehend von konkreten Textbeispielen, in


grundlegende Fragestellungen und Themenbereiche der Allgemeinen
und Vergleichenden Literaturwissenschaft einzuführen. Hierzu gehören
insbesondere literaturwissenschaftliche Verfahren und Methoden der
Analyse und Interpretation von Texten, Probleme der Gattungstheorie,
das Phänomen der Intertextualität und Fragen literaturgeschichtlicher
Periodisierung.
Unter diesen Aspekten werden als Textbeispiele Shakespeares Sonette
und ihre Übersetzungen ins Deutsche behandelt. Zudem werden an-
hand einer Übersetzung von Paul Celan und deren Interpretation durch
Peter Szondi grundlegende Probleme der vergleichenden Überset-
zungsanalyse sowie exemplarische Positionen der Übersetzungs- und
Literaturtheorie erörtert.
Daneben werden Grundkenntnisse im „Handwerkszeug“ der Literatur-
wissenschaft vermittelt (Umgang mit Bibliographien und Handbüchern,
korrektes Zitieren, Hausarbeiten etc.).
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*205 PrS Europäische Literatur der 1930er Jahre A. Dunker

2-std., Do 16.00 – 18.00, P 102


Beginn: 17. April 2008

Die europäische Literatur der 1930er Jahre steht in mehrfacher Hinsicht


im Schatten. Die kulturelle Aufbruchsstimmung nach dem Ende des 1.
Weltkriegs ist nach der Weltwirtschaftskrise versiegt, die Avantgarde-
Bewegungen sind mehr oder weniger beendet, die großen Werke der
klassischen Moderne überwiegend bereits erschienen. Hinzu kommt
die Etablierung von Nationalsozialismus und Faschismus in Deutsch-
land, Italien und Spanien und die Drohung eines neuen Weltkriegs.
Dennoch erscheinen in diesen Jahren eine ganze Reihe bedeutender
Werke; in vielen davon wird die Stellung der Literatur nach dem Vereb-
ben eines kulturellen Innovationsschubs und unter dem Druck der öko-
nomischen und gesellschaftlichen Verhältnisse reflektiert.
Im Seminar sollen folgende Werke aus dieser Zeit gelesen werden (in
chronologischer Reihenfolge): Thomas Mann: Mario und der Zauberer,
Vladimir Nabokov: Otchayanie (Verzweiflung), Louis-Ferdinand Céline:
Voyage au bout de la nuit (Reise ans Ende der Nacht), Henry Miller:
Tropic of Cancer (Wendekreis des Krebses), Hermann Broch: Die Ver-
zauberung, Ödon von Horváth: Jugend ohne Gott, Paul Nizan: La
Conspiration (Die Verschwörung), Bertolt Brecht: Furcht und Elend des
Drittes Reiches, Ernst Jünger: Auf den Marmorklippen.
Am Schluss des Seminars soll ein Blick auf ein unlesbares Buch ste-
hen, das 1939 erscheint: Finnegans Wake von James Joyce.
Wenigstens die ersten Bücher sollten bis zum Beginn des Seminars be-
reits gelesen sein.

*206 PrS Literatur und Regel: Oulipo W. Eckel

2-std., Di 16.00 – 18.00, P 7


Beginn: 15. April 2008

Dass die Literatur oftmals besonderen Regeln folgt, die sie von anderen
Formen des Sprechens und Schreibens unterscheiden, ist bekannt.
Wer etwa ein Sonett verfassen will, ist gehalten, genaue Vorschriften
metrischer und reimtechnischer Art zu beachten, ebenso gewisse in-
haltlich-thematische Konventionen. Sieht man in der Literatur primär ein
Medium subjektiven Ausdrucks, erscheinen solche Regeln vor allem als
Hindernisse und Einschränkungen, die es zu überwinden gilt. Doch
kann man auch umgekehrt der Auffassung sein, dass es gerade die der
Literatur zugrunde liegenden Regeln sind, die den Geist auf unabseh-
bare Weise produktiv werden lassen und ihm Möglichkeiten erschlie-
ßen, auf die er von sich aus gar nicht gekommen wäre.
Dies jedenfalls ist die Überzeugung, die die Autoren der 1960 von
Raymond Queneau zusammen mit dem Mathematiker François Le Li-
onnais gegründeten Gruppe OuLiPo (= Ouvroir de littérature potentielle)
vereint. Geradezu mutwillig erfinden sie immer neue Regeln und Zwän-
ge („contraintes“), die sie bei ihren literarischen Experimenten leiten sol-
len. Mit Vorliebe legen sie ihren Texten abstrakte mathematische For-
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meln oder Gesetze der Kombinatorik (Permutation, Transmutation u.a.)


zugrunde, wobei sich diese auf die Anordnung der Signifikanten genau-
so beziehen können wie auf Gegebenheiten inhaltlich-thematischer Art.
Georges Perec etwa schreibt mit La disparition (1969) einen Roman,
der konsequent auf die Verwendung des Buchstabens „e“ verzichtet;
Italo Calvino lässt in Il castello dei destini incrociati (1973) die Erzäh-
lungen den zufälligen Sequenzen von Tarotkarten folgen; Queneaus
Cent mille milliards de poèmes (1961) ergeben sich aus der freien
Kombination von 10 mal 14 Sonett-Zeilen.
Das Seminar möchte einige der wichtigsten und bekanntesten Arbeiten
aus dem Umkreis von OuLiPo vorstellen. Auf die Dialektik von Regel
und Zufall soll dabei ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Zur
Diskussion stehen Texte von Raymond Queneau (Exercices de style,
1947), Georges Perec (La vie mode d’emploi, 1978), Italo Calvino (Il
castello dei destini incrociati, 1973), Oskar Pastior (Anagrammgedichte,
1985) u.a. Französisch-Kenntnisse erforderlich.
Zur Einführung: Böhnke, Heiner; Kuhne, Bernd: Anstiftung zur Poesie.
Theorie und Praxis der Werkstatt für potentielle Literatur, Bremen 1993;
OULIPO: Atlas de littérature potentielle, Paris 1988. Informativ ist auch
die Homepage der Gruppe: www.oulipo.net.

207 PrS Deutsch-Italienische Literaturbeziehungen D. Lamping


2-std., Do 14.00 – 16.00, P 208
Beginn: 17. April 2008

siehe „Besondere Mitteilungen des Instituts“

208 PrS Literarische Übersetzung S. Poppe

2-std., Di 14.00 – 16.00, P 109a


Beginn: 15. April 2008

Das Seminar beschäftigt sich mit der Theorie und Praxis der literari-
schen Übersetzung. Als Grundlage werden verschiedene Überset-
zungstheorien von Schleiermacher bis hin zu neueren Studien wie der
von Jörn Albrecht gelesen und diskutiert. Dabei sollen sowohl unter-
schiedliche Arten und Probleme des Übersetzens angesprochen wer-
den als auch die wichtige Rolle der Übersetzung als Vermittler zwi-
schen den Literaturen und Kulturen. Ein weiteres Element des Semi-
nars besteht aus der Untersuchung bedeutender Übersetzungen so-
wohl vom Deutschen ins Englische und Französische als auch vom
Englischen und Französischen ins Deutsche. Dabei sollen sowohl ein-
zelne Textausschnitte beispielsweise aus Kafkas, Prousts und Sternes
Werken sowie zeitgenössischer Autoren unter verschiedenen Aspekten
mit ihren Übersetzungen verglichen werden als auch eigene Überset-
zungen angefertigt werden. Um einen direkten Praxisbezug herzustel-
len werden verschiedene Gäste, die sich beruflich mit der literarischen
Übersetzung beschäftigen, über ihre Arbeit berichten.
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*209 PrS Science-Fiction und (Anti)-Utopie K. Rakoczy

2-std., Mi, 16.00 – 18.00, P 107


Beginn: 16. April 2008

Technische Neuerungen, wissenschaftliche Entdeckungen und politi-


scher Wandel werden in literarischen Werken nicht nur beschrieben,
sondern auch zur Basis von (anti-)utopischen Zukunftsvisionen ihrer
AutorInnen. Von einem Klassiker der Science Fiction-Literatur (SF) aus-
gehend, The Time Machine von H.G. Wells, werden in einzelnen Wer-
ken unterschiedliche Aspekte diskutiert werden, wie sie für AutorInnen
im Zentrum ihrer Überlegungen, Visionen oder ihrer Kritik stehen. SF-
und utopische Literatur erweist sich als Forum, auf dem gedankliche
Experimente durchgespielt werden, seien sie wissenschaftlich-
technischer, politisch-sozialer oder anthropologischer Natur. Meist sind
klassische Werke der utopischen Literatur Auseinandersetzungen mit
zeitgeschichtlichen Entwicklungen: Weltbilder werden hinterfragt oder
ad absurdum geführt, Geschlechterrollen stehen ebenso zur Disposition
wie Probleme im Umgang mit dem Andersartigen, zugespitzt in Begeg-
nungen der ‚3. Art’. Noch radikaler stellen manche AutorInnen die Fra-
ge, ob wir überhaupt auf eine Begegnung mit dem Unbekannten per se
vorbereitet sind wie Stansi]aw Lem in Solaris. Die gesellschaftlichen
und politischen (Anti-)Utopien in Fahrenheit 451 von Ray Bradbury (und
der Verfilmung von François Truffaut), Brave New World von Aldous
Huxley, die Auseinandersetzung mit den Antagonismen des Kalten
Krieges in The Dispossessed von Ursula LeGuin sind einige der The-
menkomplexe, die im Seminar genauer untersucht werden sollen. Wei-
tere Werke sind Doris Lessings The Memoirs of a Survivor und Piknik
na obotschine (dt.: Picknick am Wegesrand) der Strugatzki-Brüder und
die Verfilmung von Andrej Tarkowskij in Stalker.
Dabei wird auch die Frage nach den Grenzen zur Trivial- und Poplitera-
tur zu stellen sein: Nicht nur die Schnelligkeit der technologischen Ent-
wicklungen, sondern auch die Unüberschaubarkeit ihrer Implikationen
scheinen Phantasien jenseits des Bekannten herauszufordern – Alter-
nativen zu wirtschaftlichen, ökologischen und technologischen Prämis-
sen werden offenbar vorrangig im Bereich der SF abgehandelt.

210 PrS Erzählen im 21. Jahrhundert S. Seiler

2-std., Mo 12.00 – 14.00, P 7


Beginn: 14. April 2008

Zeitgenössisches Erzählen steht meist im Kontext laufender Diskurse,


beschäftigt sich mit aktuellen Problematiken und möchte, in einem im-
mer schwieriger werdenden Literaturmarkt, auch von möglichst vielen
Menschen rezipiert werden. Aber wer weiß schon, ob viele der Namen,
die heute die Feuilletons und die Medien bevölkern, in 50 Jahren noch
ein Begriff sein werden. Wie also Gegenwartsliteratur untersuchen?
Legt man besonderen Wert auf ihre Position innerhalb zeitgenössischer
Diskurse, auf ihre Rolle als kommentierende und analysierende Instanz
der Gegenwart? Oder betrachtet man ihren ästhetischen Wert unab-
13

hängig von aktuellen Debatten? Welche Thematiken tauchen im 21.


Jahrhundert in der Literatur verstärkt auf? Und vor allem: Sollte die Lite-
ratur neue Wege gehen, um mit den elektronischen Medien „mithalten“
zu können, oder vielmehr auf ihrem autonomen Status beharren?
Untersucht werden diese Fragen einerseits anhand von Romanen, die
sich mit aktuellen Themen wie Terrorismus, Globalisierung und dem
Verlust von Individualität beschäftigen; andererseits aber soll auch ein
besonderes Augenmerk auf avantgardistische Strömungen gelegt wer-
den, die den Versuch unternehmen, den traditionellen Rahmen des
Romans – das Buch – zu sprengen, und die medienübergreifend arbei-
ten. Hierbei werden auch andere Medien wie der Film oder der Comic
miteinbezogen.
Behandelt werden unter anderem Romane von Mark Z. Danielewski
(„House of Leaves“), Steven Hall („The Raw Shark Texts“), Thomas
Glavinic („Die Arbeit der Nacht“) und Don DeLillo („Falling Man“), sowie
Filme von David Lynch („INLAND EMPIRE“) und Peter Greenaway
(„The Tulse Luper Suitcases“).
Der umfangreiche Roman „House of Leaves“ von Mark Z. Danielewski
sollte bis zum Beginn des Seminars gelesen sein.

211 PrS Gedichte und Gesellschaft: Lyrik und Lyrik- A. v. Ungern-


theorie im 18. Jahrhundert Sternberg
2-std., Mo 19.00 – 20.30, P 101
Beginn: 14. April 2008

Gedichte sind für viele eine besonders persönliche Form von Literatur.
Andere Epochen sahen das ganz anders und stellten strenge formale
Anforderungen an sie. Verse werden seit Menschengedenken ge-
schrieben – der Begriff 'Lyrik' ist jedoch erstaunlich neu: Erst das 18.
Jahrhundert fasst die vielen unterschiedlichen Gedichtformen zu einer
'Gattung' zusammen. Wie kommt es dazu und warum ausgerechnet im
Zeitalter der Aufklärung?
Das 18. Jahrhundert ist eine erstaunliche und sehr komplexe Epoche.
Um 1700 sind noch Vorstellungen des Barock lebendig; um 1800 hat in
England die industrielle Revolution bereits eingesetzt. Fortschritt, Rati-
onalität und Gerechtigkeit scheinen die Zeichen der Zeit zu sein, doch
am Ende der Epoche sind Sklaverei und Leibeigenschaft keineswegs
abgeschafft. Vernunft ist im 18. Jahrhundert kein ganz neuer Begriff;
neu ist eine Vorstellung von gesellschaftlicher Öffentlichkeit. Im Laufe
des Jahrhunderts wachsen Zweifel an der Kraft von Rationalität und am
Fortschritt in der Geschichte. Pessimisten beschäftigen sich schon mit
den Problemen wachsender Überbevölkerung und wirtschaftlicher Um-
verteilung. Es ist eine Zeit, in der unsere moderne Welt entsteht und in
der diese Neuerungen zugleich grundsätzlich diskutiert werden.
Gedichte des 18. Jahrhunderts spiegeln Interessen und Entwicklungen
dieser Zeit besonders wider. Das ist durchaus überraschend, denn wir
können auch fragen, ob für die Aufklärung 'Lyrik' überhaupt ein geeig-
netes Medium war? Manche Texte wirken zunächst fern oder schwer
verständlich; ihre Themen und die Erfahrungen, die sie verarbeiten,
sind uns jedoch sehr nah. Wir wollen also auch fragen: Wieso wurde
damals so geschrieben? Welche Vorstellungen von Literatur gab es,
14

welche Erwartungen wurden mit Literatur verbunden? Und was sagt


das aus über unseren heutigen Umgang mit Literatur und Kunst? In un-
serem Seminar können wir die Kürze vieler Texte nutzen, um beispiel-
haft und genau zu arbeiten und dabei auch zu diskutieren: Was kann
und was soll Literaturwissenschaft leisten?

212 PrS Herakles F. Zipfel

2-std., Do 16.00 – 18.00, P 108


Beginn: 17. April 2008

Mit der Figur des Herakles sind im antiken Mythos die verschiedenar-
tigsten Episoden verknüpft. Neben den bekannten Heldentaten wie die
in sich bereits recht unterschiedlichen 10 (bzw. 12) Arbeiten oder die
Tötung des Kentauren Nessos stehen weniger rühmliche Episoden wie
die Ermordung der eigenen Kinder im Wahn, der Dienst bei Omphale
mit Geschlechterrollentausch, die Eifersuchts-Geschichte zwischen
Deianeira und Iole, die zum Tod des Herakles führt. Durch die Ver-
schiedenartigkeit dieser mit Herakles verbundenen Geschichten liefert
der Herakles-Mythos Anknüpfungspunkte für die unterschiedlichsten
thematischen Verarbeitungen. In Texten, die von der griechischen Anti-
ke bis in die Gegenwartsliteratur reichen, werden Themen wie Bedeu-
tung von Leid und Schmerz, die Entscheidung zwischen gut und böse,
übermenschlicher Mut und Heldentum, Bestrafung und Erlösung, das
Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, Geschlechterrollen, Liebe
und Eifersucht u. v. a. mit dem Herakles-Mythos verbunden. Durch die
vergleichende Analyse und Interpretation von Texten u. a. von Sopho-
kles, Euripides, Seneca, Friedrich Schiller, Friedrich Hölderlin, Ezra
Pound, Frank Wedekind, Heiner Müller, Peter Hacks vor dem jeweiligen
literatur- und kulturgeschichtlichen Hintergrund sollen die spezifischen
Verknüpfungen von Stoff, Motiven und Themen in den intertextuellen
Verarbeitungen des Mythos herausgearbeitet und diskutiert werden.
Zur Vorbereitung: Leis, Mario/Sourek, Peter (Hg): Mythos Herkules.
Texte von Pindar bis Peter Weiss. Leipzig 2005.
15

HAUPTSEMINARE
Wichtiger Hinweis: Voraussetzung für die Teilnahme an Hauptseminaren
ist ein abgeschlossenes Grundstudium in der Allgemeinen und Verglei-
chenden Literaturwissenschaft (inklusive Nachweis über Lektürefähig-
keit in zwei Fremdsprachen).

*213 HS Peter Weiss – Ein europäischer Künstler A. Dunker

2std., Di 16.00 – 18.00, P 103


Beginn: 15. April 2008

Peter Weiss, der nie deutscher Staatsbürger war und den größten Teil
seines Lebens in Schweden lebte, gilt als einer der bedeutendsten
deutschen Schriftsteller der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er war
aber nicht nur ein Autor berühmter Romane und Theaterstücke, der
sich intensiv mit allen Erscheinungsformen der historischen Avantgar-
den und der klassischen Moderne auseinandergesetzt hat, sondern
auch Maler und Filmemacher. Seine Werke sind daher nur verständlich,
wenn man sie in einen europäischen und intermedialen Kontext stellt.
Im Seminar sollen neben seinen wichtigsten Texten (Der Schatten des
Körpers des Kutschers, Abschied von den Eltern, Fluchtpunkt, Die Ver-
folgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schau-
spielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de
Sade, Die Ermittlung) auch seine Schriften zum Film (Avantgarde Film)
gelesen und seine experimentellen Kurzfilme und Bilder betrachtet wer-
den.
In der zweiten Hälfte des Seminars soll es um seinen großen Roman
Die Ästhetik des Widerstands gehen, in dem er die europäische Ge-
schichte des 20. Jahrhunderts (Arbeiterbewegung, spanischer Bürger-
krieg, Exil, Widerstand gegen den Nationalsozialismus) aufarbeitet und
eine Ästhetik erprobt, die sich widerständig zu den historischen Ver-
hängnissen der Vergangenheit und der Gegenwart verhalten soll.
Lektüreempfehlung: die genannten Texte.

*214 HS Historische Stoffe in der Gegenwartsliteratur A. Dunker


2-std., Mi 16.00 – 18.00, P 110
Beginn: 16. April 2008

Die Bestseller-Erfolge von Daniel Kehlmanns Die Vermessung der Welt


und Ilija Trojanows Der Weltensammler machen deutlich, dass in der
deutschen Literatur der Gegenwart wieder vermehrt von historischen
Gegenständen erzählt wird und dass dieser Stoff sich großer Aufmerk-
samkeit und Beliebtheit beim Lesepublikum erfreut. „Die Sehnsucht
nach der großen Erzählung ist geblieben“, war zu diesem Phänomen
zu lesen.
Zu fragen ist nicht nur nach den Gründen für diese Begeisterung, son-
dern auch, worin diese Bücher an den traditionellen historischen Ro-
man anknüpfen und worin sie sich davon unterscheiden. Dazu sollen
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neben den Büchern Kehlmanns und Trojanows zwei weniger verkaufs-


trächtige Beispiele aus der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
(Thomas Stangl: Der einzige Ort, Christof Hamann: Usambara) und
zum Vergleich internationale Romane mit historischen Stoffen (António
Lobo Antunes: As Naus (Die Rückkehr der Karavellen), Umberto Eco:
L’isola del giorno prima (Die Insel des vorigen Tages), Thomas Pyn-
chon: Mason & Dixon) herangezogen werden.
Christof Hamann, Autor des Romans Usambara (Göttingen: Steidl
2007) und Literaturwissenschaftler, wird sein Buch selbst im Seminar
vorstellen.
Lektüreempfehlung: Neue Rundschau, Heft 1/2007: Historische Stoffe.
Da der historische Stoff offenbar umfangreichere Erzählformen bedingt,
sollten einige der Bücher schon vor Semesterbeginn gelesen sein (wir
werden mit den ausländischen Beispielen beginnen).

*215 HS Russischer Formalismus W. Eckel

2-std., Mo 16.00 – 18.00, P 205


Beginn: 14. April 2008

Der russische Formalismus, wie er sich von 1915 bis zur seiner Unter-
drückung 1930 durch Stalin vor allem in St. Petersburg und Moskau
entwickelt, steht am Beginn der Herausbildung einer modernen Litera-
turtheorie, die – inspiriert durch die moderne Linguistik ebenso wie die
zeitgenössische Avantgardekunst – erstmals konsequent die Frage
nach den Eigentümlichkeiten des literarischen Sprachgebrauchs im Un-
terschied zum alltäglichen in den Mittelpunkt der Überlegungen stellt
(„Literarizität“). Viktor Šklovskij, Osip Brik, Boris Ejchenbaum, Jurij Tyn-
janov, Roman Jakobson, Viktor Žirmunskij gehören zu den wichtigsten
Vertretern dieser Richtung. Kunst wird von ihnen wesentlich als ein Ver-
fahren der „Verfremdung“ begriffen, das die Automatismen der alltägli-
chen Wahrnehmung aufbricht. Neben einer Theorie der poetischen
Sprache entwickeln sie Überlegungen zur Theorie der Genres sowie
zur literarischen Evolution, wobei sie literaturhistorische mit literaturso-
ziologischen Perspektiven verknüpfen. Auch dem Film haben die russi-
schen Formalisten besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Das Seminar möchte die Theorieformation mit ihren wichtigsten Texten
vorstellen und zugleich nach ihrem theoriegeschichtlichen Stellenwert
fragen. Auf das Fortwirken und die Transformation formalistischer Im-
pulse in späteren Ansätzen (Strukturalismus, Systemtheorie) soll zu-
mindest ein Blick geworfen werden.
Auswahlausgaben wichtiger Primärtexte in deutscher Übersetzung:
Russischer Formalismus, Band I: Texte zur allgemeinen Literaturtheorie
und zur Theorie der Prosa, hg. von Jurij Striedter, München 1969, Band
II: Texte zur Theorie des Verses und der poetischen Sprache, hg. von
Wolf-Dieter Stempel, München 1972; Die Erweckung des Wortes. Es-
says der russischen Formalen Schule, hg. von Fritz Mierau, Leipzig
1987.
Zur Einführung: Viktor Erlich: Russischer Formalismus, München 1964;
Aage Hansen-Löve: Der russische Formalismus, Wien 1978.
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216 HS Lucifer W. Eckel

2-std., Di 12.00 – 14.00, P 208


Beginn: 15. April 2008

Die Veranstaltung knüpft thematisch an das Hauptseminar des WS


2007/08 über die „Ästhetik des Bösen“ an, setzt dessen Besuch indes
nicht zwingend voraus. Während es im Wintersemester um die literari-
sche Repräsentation vielfältiger Phänomene des Bösen, Grausamen,
Perversen ging, die, wenngleich sie bei Hoffmann, Poe, Baudelaire u.a.
gelegentlich auch mit der mythologischen Figur des Widersachers (Teu-
fels, Satans, Lucifers etc.) in eine mögliche Verbindung gebracht wur-
den, ihren Ort vornehmlich im Denken und Handeln des Menschen hat-
ten, soll im Sommersemester das Interesse vor allem der Gestalt des
Widersachers selbst gelten. Der Teufel zählt unter den zahlreichen Göt-
tern, Engeln, Dämonen der überlieferten Mythologien zu denen, die die
aufklärerische Kritik am Aberglauben relativ unbeschadet überlebt ha-
ben. Das lässt auf ein anhaltendes Bedürfnis schließen, die vom
menschlichen Bewusstsein erfahrene Versuchung zum Bösen (zur
Überschreitung von Regeln, zur Infragestellung von Ordnungen usw.)
auf einen Verursacher außerhalb des Bewusstseins zurückzuführen
und dem Bösen so eine greifbare Gestalt zu geben.
Das Seminar möchte anhand einiger herausragender literarischer Wer-
ke der Neuzeit den wechselnden Modellierungen der Teufelsgestalt
nachgehen. Zur genaueren Analyse schlage ich vor: John Milton: Para-
dise Lost (1667); Johann Wolfgang Goethe: Faust I und II (1808/32;
Auszüge); Michail Bulgakow: Der Meister und Margarita (1940); Tho-
mas Mann: Doktor Faustus (1947).
Zur Einführung: Jeffrey Burton Russell: Mephistopheles. The Devil in
the Modern World, Ithaca, London 1986.

*217 HS Kafkas Verwandlung D. Lamping


2-std., Di 14.00 – 16.00, P 205
Beginn: 15. April 2008

siehe „Besondere Mitteilungen des Instituts“

*218 HS Literarische Moderne D. Lamping

2-std., Do 10.00 – 12.00, P 102


Beginn: 17. April 2008

siehe „Besondere Mitteilungen des Instituts“


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*219 HS Groteske Dramen im 20. Jahrhundert F. Zipfel


2-std., Do 12.00 – 14.00, P 203
Beginn: 17. April 2008

Kennzeichnend für das Groteske als ästhetisches Gestaltungsprinzip in


der bildenden Kunst und in der Literatur ist die Kombination von eigent-
lich Unvereinbarem. Das Groteske ist zugleich monströs und ornamen-
tal, scheußlich und lächerlich, dämonisch und heiter, ernsthaft und spie-
lerisch, grässlich und schön, tragisch und komisch. Aus dieser Verbin-
dung von Gegensätzen ergeben sich oft Verzerrungen der Wirklichkeit,
Übertreibungen ins Paradoxe oder Übersteigerungen ins Absurde. Im
Drama des 20. Jahrhunderts kommt das Groteske sowohl als einzelnes
Gestaltungselement wie auch als werkbestimmende Struktur verstärkt
zum Einsatz. Zuweilen wird sogar davon gesprochen, dass das moder-
ne Theater des 20. Jahrhunderts eigentlich als das groteske Theater zu
bezeichnen sei. Im Seminar sollen unterschiedliche Realisierungen des
Grotesken in Dramen von Alfred Jarry (Ubu Roi), Arthur Schnitzler (Der
grüne Kakadu), Luigi Pirandello (L’uomo, la bestia e la virtù), Eugene
O’Neill (The Hairy Ape), Bertolt Brecht (Mann ist Mann), Eugène Ioneso
(La Leçon), Arthur Kopit (Oh Dad, Poor Dad, Mamma’s Hung You in the
Closet and I’m feelin’ so Sad), Joe Orton (Loot), Samuel Beckett
(Krapp’s Last Tape; Play), George Tabori (Mein Kampf) untersucht und
nach den jeweiligen Funktionen des Grotesken in den einzelnen Texten
gefragt werden.
Zur einführenden Lektüre empfohlen: Martin Esslin u.a.: Sinn oder Un-
sinn? Das Groteske im modernen Drama. Basel/Stuttgart 1963; Wolf-
gang Kayser: Das Groteske. Seine Gestaltung in Malerei und Dichtung.
Oldenburg 1957; Michail M. Bachtin: Literatur und Karneval. Frankfurt
1990.

ÜBUNGEN

220 Ü Lektüre und Übersetzungskritik französischer K. Rakoczy


Texte
2-std., Mo 16.00 – 18.00
Chemie-Bau M, 00-142 (gegenüber Philosophicum)
Beginn: 14. April 2008

In der Übung werden kurze französische Texte und Auszüge aus be-
rühmten Romanen der französischen Literatur vom 18. bis zum 20.
Jahrhundert im Zentrum einer textnahen Untersuchung stehen. (Die
genaue Textabsprache erfolgt zusammen mit den TeilnehmerInnen in
der ersten Sitzung – Vorschläge sind willkommen.) Die Übung ist in drei
große Abschnitte unterteilt: Im ersten Drittel werden wir die theoreti-
schen Grundsätze und die Methodik des ‚close reading’ und der ‚text-
immanenten Interpretation’ genauer betrachten und in Bezug auf litera-
rische Texte kritisch erproben. Im zweiten Drittel steht Übersetzungskri-
tik im Zentrum der Übung: Der genaue Vergleich des Originals mit je-
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weils einer Übersetzung soll den Blick schärfen für die Vielfalt von Mög-
lichkeiten übersetzerischer Arbeit und der Grenzen des Sprachtrans-
fers. Im letzten Drittel sollen allgemeine Aspekte des Kulturtransfers in
Auseinandersetzung mit einzelnen Texten diskutiert werden. Dabei geht
es um Schlüsselworte, aber auch kulturhistorische Hintergründe, die
nichtfrankophonen LeserInnen in der Regel schwer oder kaum zugäng-
lich sind.
Die Übung ist konzipiert für Studierende mit Grundkenntnissen des
Französischen bis zu denjenigen, die französische Literatur fließend le-
sen. Sie ist zugleich als Vorbereitung auf den Nachweis der Lektürefä-
higkeit (Übersetzungsklausur) geeignet.

221 Ü Was ist Literatur? F. Zipfel


2-std., Di 18.00 – 20.00
Chemie-Bau M, 00-155 (gegenüber Philosophicum)
Beginn: 15. April 2008

Die Frage, was Literatur ist, wird im Alltag oft implizit beantwortet: durch
die Auswahl der Verlage, durch die Einteilung des Sortiments im Buch-
handel, durch Meinungen von Literaturkritikern, durch Kaufentschei-
dungen der Leser. Die Literaturwissenschaft jedoch hat ein ambivalen-
tes Verhältnis zu dieser Frage: Sie scheint nicht abschließend beant-
wortbar, gleichzeitig jedoch hängt von ihrer Beantwortung die Gegen-
standsbestimmung der Wissenschaft ab. „Was ist Literatur?“ ist eine
dieser einfachen Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt.
Das liegt unter anderem daran, dass ihre Beantwortung von einer Reihe
von Voraussetzungen abhängig ist. Gibt es nur einen Literaturbegriff
oder mehrere? Wie lassen sich unterschiedliche Literaturbegriffe von-
einander abgrenzen? Wie verhält sich die alltagssprachliche Verwen-
dung des Begriffs zu seinen wissenschaftlichen Bestimmungen? Wel-
che Art der Definition ist für den Begriff Literatur adäquat? Kann Litera-
tur durch eine Reihe von Merkmalen bestimmt werden, die für alle lite-
rarischen Texte charakteristisch sind? Und welche wären das? Oder ist
Literatur nicht über Textmerkmale, sondern als Kommunikationsform
oder Institution zu fassen? Welches Ziel wird mit einer bestimmten Lite-
raturdefinition verfolgt? Anhand von klassischen und neueren literatur-
theoretischen Texten werden in der Übung unterschiedliche Antworten
auf die Frage „Was ist Literatur?“ kritisch reflektiert und in Hinblick auf
ihre Voraussetzungen und Funktionen diskutiert.
Zur Vorbereitung: Gottschalk, Jürn/Köppe, Tilman: Was ist Literatur?
Paderborn 2006.

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