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Motor
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Motor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . L 48/60
Werk--Nr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Informationsausgabe
Anlagen--Nr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6643-- 1
MAN B&W Diesel AG : D-86135 Augsburg : Postfach 10 00 80 : Telefon (0821) 3 22-0 : Telex 5 37 96-0 man d
Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdrucks, der auszugsweisen oder vollständigen photomechanischen
Wiedergabe (Fotokopie/Mikrokopie) und der Übersetzung vorbehalten.
N 1 Einleitung
: : : N 1.1 Vorwort
: : : N 1.2 Produzentenhaftung
: : N 1.3 Aufbau und Gebrauch der Betriebsanweisung
: : N 1.4 Adressen/Telefonnummern
N 2 Technik
Info--Kategorien
Information
Beschreibung
Vorschrift
Daten/Formeln/Symbole
Bevorzugte Adressaten
Spezialisten
Mittleres Management
Oberes Management
N 3 Betrieb/Betriebsstoffe
N 3.1 Voraussetzungen
: : N 3.1.1 Voraussetzungen/Gewährleistung
N 3.2 Sicherheit
: : N 3.2.1 Allgemeine Hinweise
: : : N 3.2.2 Bestimmung/Eignung des Motors
: : : N 3.2.3 Risiken/Gefahren
: : : N 3.2.4 Sicherheitshinweise
: : : N 3.2.5 Sicherheitsvorschriften
N 3.3 Betriebsstoffe
: : N 3.3.1 Qualitätsanforderungen an Gasöl/Dieselkraftstoff (MGO)
: : N 3.3.2 Qualitätsanforderungen an Marine Diesel Oil (MDO)
: : N 3.3.3 Qualitätsanforderungen an Schweröl (HFO)
: : N 3.3.4 Viskositäts--Temperatur--Diagramm für Kraftstoffe
: : N 3.3.5 Qualitätsanforderungen an Schmieröl
: : N 3.3.6 Qualitätsanforderungen an Schmieröl
: : N 3.3.7 Qualitätsanforderungen an Motorkühlwasser
: N 3.3.8 Untersuchung von Betriebsstoffen
: : N 3.3.11 Qualitätsanforderungen an Ansaugluft (Verbrennungsluft)
N 3.4 Betriebsführung I -- Motor in Betrieb setzen
: : N 3.4.1 Startvorbereitungen/ Motor anlassen und abstellen
: : N 3.4.2 Umschalten von Dieselölbetrieb auf Schwerölbetrieb und umgekehrt
: : N 3.4.3 Zulässige Leistungen und Drehzahlen
: : : N 3.4.4 Motor einfahren
N 3.5 Betriebsführung II -- Betriebswerte überwachen
: : N 3.5.1 Motor überwachen/ Routinearbeiten erledigen
: : N 3.5.2 Maschinentagebuch/ Motordiagnose/Motormanagement
: : N 3.5.3 Belastungsverlauf beim Hochfahren/Manövrieren
: : N 3.5.4 Teillastbetrieb
: N 3.5.5 Ermittlung der Motorleistung und der Lage des Betriebspunktes
: : N 3.5.6 Betrieb mit gedrückter Drehzahl
3.5.7 Einrichtungen zur Anpassung des Motors an spezielle
: : N Betriebsbedingungen
: N 3.5.8 Ladeluft umblasen
: N 3.5.9 Kondenswasser in Ladeluftleitungen und Druckbehältern
: : N 3.5.10 Lastaufschaltung
: N 3.5.11 Abgas abblasen
: N 3.5.12 Ladeluft abblasen
N 3.6 Betriebsführung III -- Betriebsstörungen
: : N 3.6.1 Störungen/Mängel und ihre Ursachen (Fehlersuche)
Info--Kategorien
Information
Beschreibung
Vorschrift
Daten/Formeln/Symbole
Bevorzugte Adressaten
Spezialisten
Mittleres Management
Oberes Management
N 4 Wartung/Reparatur
N 5 Anhang
: : N 5.1 Bezeichnungen/Begriffe
: : N 5.2 Formeln
: : N 5.3 Maßeinheiten/ Umrechnung von Maßeinheiten
: : N 5.4 Symbole und Kurzzeichen
: : N 5.5 Druckschriften
Info--Kategorien
Information
Beschreibung
Vorschrift
Daten/Formeln/Symbole
Bevorzugte Adressaten
Spezialisten
Mittleres Management
Oberes Management
1 Einleitung
2 Technik
3 Betrieb/Betriebsstoffe
4 Wartung/Reparatur
5 Anhang
N 1 Einleitung
: : : N 1.1 Vorwort
: : : N 1.2 Produzentenhaftung
: : N 1.3 Aufbau und Gebrauch der Betriebsanweisung
: : N 1.4 Adressen/Telefonnummern
Info--Kategorien
Information
Beschreibung
Vorschrift
Daten/Formeln/Symbole
Bevorzugte Adressaten
Spezialisten
Mittleres Management
Oberes Management
Motorenanlagen -- ihre Eigen- Motorenanlagen der MAN B&W Diesel AG sind das Ergebnis jahrzehnte-
schaften, berechtigte Erwartun- langer kontinuierlicher und erfolgreicher Forschungs- und Entwicklungsar-
gen, Voraussetzungen beit. Sie werden auch hohen Ansprüchen gerecht und sie verfügen über
Reserven gegenüber störenden oder schädlichen Einflüssen. Damit sie
solchen Erwartungen gerecht werden können, müssen sie bestimmungs-
gemäß eingesetzt und sachgerecht gewartet werden. Nur bei Erfüllung
dieser Voraussetzungen können uneingeschränkte Leistungsfähigkeit und
lange Lebensdauer erwartet werden.
Betriebs- und Arbeitsanweisung Die Betriebsanweisungen und die Arbeitsanweisungen (Arbeitskarten) sol-
Sinn und Zweck len Ihnen helfen, sich mit dem Motor vertraut zu machen. Sie sollen Ihnen
auch auf später auftretende Fragen eine Antwort geben und Ihnen als Leit-
faden bei der Betriebsführung und bei Wartungsarbeiten dienen. Ein
gleichwertiges Ziel sehen wir darin, das Verständnis für Wirkungsweisen,
für Ursachen und Folgen zu fördern und Erfahrungen weiterzugeben.
Nicht zuletzt erfüllen wir mit der Aushändigung der Betriebsanweisungen
und der Arbeitsanweisungen die gesetzliche Instruktionspflicht über die
Gefahren, die von dem Motor oder seinen Bauteilen ausgehen -- trotz ho-
hen Entwicklungsstandes und trotz aller konstruktiven Bemühungen --
oder die dadurch entstehen, daß damit unsachgemäß oder bestim-
mungswidrig umgegangen wird.
Bedingung 3 Die Technische Dokumentation wird auf die jeweilige Anlage zugeschnit-
ten. Daraus können erhebliche Unterschiede zu anderen Anlagen erfol-
gen. Informationen, die für einen Fall gelten, können deshalb in einem an-
deren zu Problemen führen.
Außerdem zu beachten... Bitte beachten Sie auch die Hinweise zur Produzentenhaftung im näch-
sten Abschnitt sowie die Sicherheitsvorschriften im Abschnitt 3.
Wir versuchen Ihnen dabei durch einen klar strukturierten Aufbau und
durch eine verständliche Sprache entgegenzukommen.
1 Einleitung
2 Technik
3 Betrieb/Betriebsstoffe
4 Wartung/Reparatur
5 Anhang
Motorausführung Die Betriebsanweisung wird dem aktuellen technischen Stand laufend an-
gepaßt und auf die bestellte Ausführung des Motors abgestimmt. Dennoch
können Abweichungen zwischen Blättern mit primär beschreibendem/dar-
stellendem Inhalt und der tatsächlichen Ausführung auftreten.
Adressen Die Tabelle 1 enthält die Adressen der Werke der MAN B&W Diesel AG
sowie des Technischen Büros in Hamburg. Die Adressen der MAN B&W
Service Center, der Agenturen und autorisierten Reparaturwerkstätten bit-
ten wir Sie der Druckschrift “Diesel and Turbocharger Service Worldwide”
im Band A1 zu entnehmen.
Standort Adresse
Werk Augsburg MAN B&W Diesel AG
86224 Augsburg
Telefon (0821) 322 0
Telefax (0821) 322 3382
Werk Hamburg MAN B&W Diesel AG
Service Center, Werk Hamburg
Rossweg 6
D--20457 Hamburg
Telefon (040) 7409 0
Telefax (040) 7409 104
Technisches Büro Hamburg MAN B&W Diesel AG
Vertriebsbüro Hamburg
Admiralitätstraße 56
D--20459 Hamburg
Telefon (040) 378515 0
Telefax (040) 378515 10
MAN B&W Service Center, Siehe Druckschrift
Agenturen und autorisierte “Diesel and Turbocharger Service
Reparaturwerkstätten Worldwide”
Tabelle 1. Standorte und Adressen der MAN B&W Diesel AG
Ansprechpartner Die Tabelle 2 enthält die Namen, Telefon-- und Telefaxnummern derjenigen
Verantwortlichen, die Ihnen bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Thema Ansprechpartner
Werk Augsburg Werk Hamburg MAN B&W Service
Service Center Center, Agenturen und
Telefon (0821) 322 ..... Telefon (040) 7409 ..... autorisierte Reparatur-
Telefax (0821) 322 ..... Telefax (040) 7409 ..... werkstätten
Service Motoren Waschezek MST Taucke MST4 Siehe Druckschrift
Telefon ..... 3930 Telefon ..... 149 “Diesel and Turbochar-
Telefax ..... 3838 Telefax ..... 249 ger Service Worldwide”
g
Service Turbolader Nickel TS i Band
im B d A1
Telefon ..... 3994
Telefax ..... 3998
Service Ersatzteile Stadler MSC
Telefon ..... 3580
Telefax ..... 3720
Tabelle 2. Ansprechpartner, Telefon-- und Telefaxnummern
1 Einleitung
2 Technik
3 Betrieb/Betriebsstoffe
4 Wartung/Reparatur
5 Anhang
N 2 Technik
Info--Kategorien
Information
Beschreibung
Vorschrift
Daten/Formeln/Symbole
Bevorzugte Adressaten
Spezialisten
Mittleres Management
Oberes Management
Gelieferte Positionen Eine Aufstellung dessen, was wir geliefert haben, enthält das folgende
Blatt. Mit dieser Aufstellung wollen wir gewährleisten, daß Sie Informatio-
nen/Unterstützung beim richtigen Partner suchen.
Bei allen Teilen, die wir geliefert Bei allen Fragen zu Teilen, die wir geliefert haben, sind Ihre Ansprechpart-
haben ... ner
- die MAN B&W Diesel AG in Augsburg
und speziell in Service-Fragen,
- die MAN B&W Service Center,
- die Agenturen und
- die autorisierten Reparaturwerkstätten rund um die Welt.
Bei allen Teilen, die wir Bei allen Teilen, die wir nicht geliefert haben, wenden Sie sich bitte direkt
nicht geliefert haben ... an den jeweiligen Lieferanten, es sei denn, die von MAN B&W Diesel AG
gelieferten Teile/Systeme seien in wesentlichem Umfang betroffen oder
das sei aus anderen Gründen naheliegend.
Motor 48/60 -- ein wichtiges Motoren mit der Bezeichnung 48/60 sind aufgeladene 4-Takt-Motoren in
Mitglied der Mittelschnelläufer- Reihen- oder V-Bauart mit 480 mm Zylinderbohrung und 600 mm Kolben-
familie -- 138 Motoren verkauft hub. Sie werden als Energieerzeuger in Schiffsantrieben sowie in stationä-
(Stand 09/98) ren Kraftwerken eingesetzt. Die Motoren weisen eine Reihe von konstruk-
tiven Merkmalen auf, die auch bei den anderen Mitgliedern der Mittel-
schnelläuferfamilie angewandt werden. Sie stützen sich damit auf den
breiten Erfahrungsschatz von 760 Motoren (Stand 09/98).
Die Nockenwelle liegt in einem Trog auf der Abgasgegenseite. Sie dient
zur Betätigung der Ein- und Auslaßventile und zum Antrieb der Einspritz-
pumpen. Mit einer manuellen oder elektrischen Verstelleinrichtung kann
der Einspritzzeitpunkt verändert werden.
Der Motor ist geeignet für Kraftstoffe bis 700 mm2/s bei 50 C bis ein-
schließlich CIMAC H/K 55. Auf Wunsch kann der Motor für den Betrieb mit
MDO eingerichtet werden.
Motoren der Baureihe 48/60 besitzen ein großes Hub-Bohrungs- und ein
hohes Verdichtungsverhältnis. Diese Werte erleichtern eine optimale
Brennraumgestalltung und tragen zum guten Teillastverhalten und zum
hohen effektiven Wirkungsgrad bei.
Kurbelgehäuse
Kurbelgehäuse/Kurbelwellenla- Das Kurbelgehäuse (4) des Motors besteht aus Gußeisen (siehe Bild 1 ).
ger/Zuganker Es ist einteilig und sehr steif ausgeführt. Zuganker (3) reichen von der Un-
terkante des hängenden Kurbelwellenlagers bis zur Oberkante des Kurbel-
gehäuses und von der Oberkante des Zylinderkopfes (1) bis zum Zwi-
schenboden. Die Lagerdeckel (6) der Kurbelwellenlager werden zusätzlich
seitlich mit dem Gehäuse verspannt. Die Nockenwellenantriebsräder und
das Schwingungsdämpfergehäuse sind im Kurbelgehäuse integriert.
1 Zylinderkopf
2 Stützring
3 Zuganker
4 Kurbelgehäuse
5 Kurbelwelle
6 Kurbelwellenlagerdek-
kel
7 Queranker
Bild 1. Hauptbauteile
Kühlwasser/Schmieröl Das Kurbelgehäuse weist keine Wasserräume auf. Das Schmieröl wird
dem Motor über ein Verteilerrohr zugeführt, das auf der Abgasseite über
den Kurbelraumdeckeln angeordnet ist. Aus dieser Leitung werden Kurbel-
wellenlager, Pleuellager, Steuerungsantrieb, Nockenwelle, Exzenterwelle,
Einspritzpumpen, der Blockverteiler der Zylinderschmierung und der Tur-
bolader versorgt.
Zugänglichkeit Durch große Deckel an den Längsseiten (siehe Bild 2 ) sind Triebwerk-
teile gut zugänglich. Die abgasseitigen Kurbelraumdeckel sind bei Schiffs-
motoren generell, bei Stationärmotoren teilweise, mit Sicherheitsventilen
versehen
Ölwanne
Die Ölwanne wird aus Stahlblech geschweißt. Sie fängt das von den Trieb-
werksteilen abtropfende Öl auf und leitet es in den tieferliegenden
Schmieröltank. Bei Motoren mit starrer oder halbelastischer Lagerung wird
eine Ölwanne ohne Einbauten (a) verwendet. Bei Motoren mit elastischer
Lagerung kommt eine verstärkte Ölwanne (b) zum Einsatz (siehe Bild 3 ).
Bild 3. Ölwanne
3Zuganker
4Kurbelgehäuse
5Kurbelwelle
6Kurbelwellenlager-
deckel
7 Bohrung für Queranker
8 Lagerschale
21 Nockenwellen-
antriebsrad
Paßlager Das Paßlager, das die axiale Lage der Kurbelwelle bestimmt, ist auf der
Kupplungsseite angeordnet. Es besteht aus dem zweiteiligen Nockenwel-
lenantriebsrad auf der Kurbelwelle und aus Anlaufringen, die sich an den
ersten Lagerstühlen abstützen.
Kurbelwelle
Kurbelwelle/Gegengewichte/ Die Kurbelwelle wird aus einem Spezialstahl geschmiedet. Sie ist hängend
Antriebsrad angeordnet und besitzt pro Zylinder zwei von Dehnschrauben gehaltene
Gegengewichte für einen weitgehenden Ausgleich der oszillierenden Mas-
sen (siehe Bild 5 ). Das Antriebsrad für den Rädertrieb besteht aus zwei
Segmenten. Sie werden durch vier tangential angeordnete Schrauben zu-
sammengehalten.
Drehschwingungsdämpfer
Pleuel mit zwei Teilfugen Die Teilfuge des Pleuels liegt unterhalb des Pleuelstangenauges (siehe
Bild 7 ). Beim Ziehen des Kolbens muß also das Pleuellager nicht geöff-
net werden. Das hat Vorteile für die Betriebssicherheit (keine Lageände-
rung/keine neue Anpassung) und diese Bauweise reduziert die Kolben-
ausbauhöhe.
Bild 7. Pleuel
Konstruktive Merkmale Der Kolben besteht im wesentlichen aus zwei Teilen (siehe Bild 9 ).
Die Kolbenkrone (9) wird aus hochwertigem Werkstoff geschmiedet. Das
Unterteil besteht aus einer Aluminium-Legierung. Werkstoffwahl und
konstruktive Gestaltung bewirken einen hohen Widerstand gegenüber den
auftretenden Zünddrücken und sie erlauben enge Kolbenspiele. Enge
Kolbenspiele sowie die Bauweise des Kolbens als Stufenkolben verringern
die mechanische Belastung der Kolbenringe (11), behindern den Zutritt
abrasiver Teilchen und schützen den Ölfilm vor Verbrennungsgasen.
Kühlung Die spezielle Formgebung der Kolbenkrone (9) erleichtert eine wirkungs-
volle Kühlung. Die Kühlung erfolgt durch Öl. Sie wird unterstützt durch den
Shaker-Effekt innen und außen sowie durch eine zusätzliche Reihe von
Kühlbohrungen am Kolbenrand. Damit werden die Temperaturen so
gesteuert, daß die thermisch/mechanischen Beanspruchungen gut
beherrscht werden können und gleichzeitig Naßkorrosion in den Ringnuten
vermieden werden kann. Die Ringnuten sind induktiv gehärtet. Eine Nach-
arbeit ist möglich.
Das Kühlöl wird durch die Pleuelstange zugeführt. Die Weiterleitung von
der oszillierenden Pleuelstange zum Kolbenoberteil erfolgt mit Hilfe eines
federnd gelagerten Trichters, der auf der Außenkontur des Pleuelstangen-
auges gleitet.
9 Kolbenkrone
10 Dehnschraube
11 Verdichtungsring
12 Ölabstreifring
20 Kolbenbolzenbohrung
“Stufenkolben” Die Kolbenkrone (9) weist gegenüber der restlichen Lauffläche einen et-
was kleineren Durchmesser auf. Kolben dieser Ausführung werden Stu-
fenkolben genannt. Erläuterungen zum Zweck der Stufe folgen beim Punkt
“Zylinderbuchse”.
Kolbenringe Ober- und Unterteil werden durch Dehnschrauben (10) miteinander ver-
bunden. Zur Abdichtung des Kolbens gegenüber der Zylinderbuchse die-
nen 3 Verdichtungsringe (11) und ein Ölabstreifring (12). Der 1. Verdich-
tungsring besitzt eine Chrom-Keramik-Beschichtung. 2. und 3. Ring sind
chrombeschichtet. Alle Verdichtungsringe sind in der verschleißfesten und
gut gekühlten Stahlkrone angeordnet.
Kolbenbolzen Der Kolbenbolzen (20) ist im Kolben schwimmend gelagert und axial mit
Sicherungsringen fixiert. Bohrungen, die die Ölfilmbildung und die Festig-
keit beeinflussen könnten, sind nicht vorhanden.
2 Stützring
4 Kurbelgehäuse
14 Feuerstegring
15 Zylinderbuchse
2 Stützring
9 Kolbenkrone
14 Feuerstegring
15 Zylinderbuchse
Kühlung Das Kühlwasser erreicht die Zylinderbuchse über eine Leitung, die am
Stützring angeschlossen ist. Das Wasser kühlt die obere Partie der Zylin-
Bild 13. Arbeitsschritte bei der Demontage der Zylinderbuchse - Feuerstegring/Kolben/Zylinderbuchse (hier Motor L 32/40 --
prinzipiell gültig auch für größere Motoren)
Die Zylinderköpfe bestehen aus Sphäroguß. Sie werden durch acht Stift-
schrauben auf den Feuerstegring gepreßt. Der kräftige bohrungsgekühlte
Boden des Zylinderkopfes sowie das rippenverstärkte Innenteil gewährlei-
sten eine hohe Gestaltfestigkeit.
Ventile im Zylinderkopf Der Zylinderkopf besitzt je 2 Einlaß- (16) und 2 Auslaßventile (17). Die
Auslaßventile sind in der Regel in Ventilkörben (19) eingebaut. Daneben
besteht eine Ausführung ohne Ventilkörbe. Zusätzlich sind vorhanden 1
Anlaßventil sowie je 1 Indizierventil und (bei Schiffsmotoren) 1 Sicherheits-
ventil. Das Kraftstoff-Einspritzventil (18) ist zwischen den Ventilen in
zentraler Lage angeordnet. Es wird von einer Hülse umgeben, die im
unteren Bereich sowohl gegen den sie umgebenden Kühlwasserraum, als
auch gegen den Verbrennungsraum abgedichtet ist (siehe Bild 14 ).
1 Zylinderkopf
16 Einlaßventil
17 Auslaßventil
18 Kraftstoff-Einspritzventil
19 Ventilkorb
Anschlüsse Die Anschlüsse zwischen den Zylinderköpfen und der Abgasleitung erfol-
gen mit Hilfe von Schnellverschlüssen.
Kipphebelgehäuse/Ventilantrieb Der Zylinderkopf wird nach oben hin vom Kipphebelgehäuse und einem
Deckel verschlossen, durch den die Ventile und das Einspritzventil gut
zugänglich sind (siehe Bild 15 ).
Steuerungsantrieb/Nockenwellenantrieb
Anordnung des Steuerungs- Der Steuerungsantrieb ist im Kurbelgehäuse integriert (siehe Bild ).
antriebs und der Zwischenräder Er ist auf der Kupplungsseite zwischen den ersten Kurbelwellenlagern
angeordnet. Der Antrieb des Nockenwellenrades erfolgt über zwei gerad-
verzahnte Zwischenräder durch einen Zahnkranz auf der Kurbelwelle (1).
Das erste Zwischenrad besitzt auf der Antriebsseite einen größeren, auf
der Abtriebsseite einen kleinen Zahnkranz. Das zweite Zwischenrad treibt
die Nockenwelle (2) über ein aufgeschrumpftes Rad an.
1 Kurbelwelle
2 Nockenwelle
Die Zwischenräder laufen auf Achsen, die von der Außenseite her ein-
gesetzt und verschraubt werden.
Schmierölversorgung Die Lagerbuchsen der Zahnräder werden durch die Achsen, die Zahnein-
griffe durch Spritzdüsen mit Schmieröl versorgt.
Nockenwelle
Nockenwelle Der Motor besitzt eine mehrteilige Nockenwelle, welche die Gaswechsel-
organe und die Einspritzpumpen betätigt (siehe Bild ). Die Nocken wer-
den hydraulisch aufgeschrumpft. Die Verbindung der Wellenstücke erfolgt
mit Hilfe von Konushülsen.
3 Einspritznocken
4 Einlaßnocken
5 Auslaßnocken
6 Anlaßnocken
7 Impulsrohr des
Anlaßsteuerschiebers
8 Schwinghebel
Ventilantrieb
Nockenwelle-Schwinghebel- Der Antrieb der Stoßstangen für die Ein- und Auslaßventile erfolgt von der
Stoßstangen Nockenwelle über Ein- und Auslaßschwingen (8), die auf kurzen Achs-
stücken gelagert sind und die Nockenbewegung über eine Rolle aufneh-
men (siehe Bild ).
Ventilbetätigung Die Bewegung der Stoßstange der Einlaßventile wird durch einen Doppel-
hebel auf die Ventile übertragen. Der Antrieb der Auslaßventile erfolgt über
einen Zwischenhebel. Die Kipphebel sind im Gehäuse auf Steckachsen
gelagert (siehe Bild ).
Ventile
Ventile/Ventilführungen Pro Zylinderkopf sind 2 Einlaß- (11) und 2 Auslaßventile (12) vorhanden.
Sie werden von eingepreßten Ventilführungen (15) geführt (siehe Bild
). Die Auslaßventile sind in der Regel in Ventilkörben angeordnet.
10 Zylinderkopf
11 Einlaßventil
12 Auslaßventil
13 Einspritzventil
14 Ventilkorb
15 Ventilführung
Bild 5. Zylinderkopf
Ventile/Sitzringe Der Auslaßventilkegel und der zugehörige Sitzring sind mit einer Panze-
rung versehen (siehe Bild ). Der Auslaßventilkorb (falls vorhanden) wird
mit Wasser gekühlt.
Drehzahlregler
Einspritzzeitpunktverstellung
Anordnung/Antrieb Die Kraftstoff-Einspritzpumpen (siehe Bild und ) sind auf der Abgas-
gegenseite auf dem Steuerwellentrog angeordnet. Der Antrieb durch die
Kraftstoffnocken erfolgt über Schwinghebel (8). Die Hubbewegung des
Schwinghebels wird direkt auf den federbelasteten Pumpenstempel (22)
übertragen.
4 Nockenwelle
8 Schwinghebel
19 Pumpenzylinder
20 Prallschraube
21 Gleichdruck-
Entlastungsventil
22 Pumpenstempel
33 Stößel mit Rolle
Stellgerät betätigt Regelwelle Das Füllungsgestänge wird vom Drehzahlregler bzw. dem zugehörigen
Stellgerät betätigt. Dessen Hebelbewegung wird auf die Regelwelle (18)
übertragen. Sie liegt in Lagerböcken, die neben den Einspritzpumpen mit
dem Kurbelgehäuse verschraubt sind und schwenkt die Knickhebel (24),
die letztlich die Regulierstangen (23) der Einspritzpumpen (30) verschie-
ben (siehe Bild ).
18 Regelwelle
23 Regulierstange
24 Knickhebel
30 Einspritzpumpe
Einspritzleitungen
23 Regulierstange
24 Knickhebel
25 Kraftstoffeinspritz-
leitung (doppelwandig)
Einspritzventil
26 Lanze
27 Zylinderkopf
28 Düsenkörper
29 Brennraum
32 Einspritzdüse
Kühlung Das Einspritzventil wird mit Wasser (Regelfall) oder Dieselöl gekühlt.
Kühlmittelein- und -austritt liegen im mittleren Bereich des Ventils. Die
Versorgung mit Wasser und die Entsorgung erfolgen getrennt von der
Zylinderkühlung durch Leitungen, die auf der Abgasseite (Wasser) oder
auf der Abgasgegenseite (Dieselöl) liegen.
Aufladesystem/Turbolader
1 Abgasleitung
2 Turbolader
3 Ladeluftleitung
4 Diffusor
5 Ladeluftkühler
A Abgas
B Frischluft
Ladeluftleitung/Ladeluftkühler
Die vom Turbolader (2) angesaugte und verdichtete Frischluft wird über
einen Doppeldiffusor in das Gehäuse vor dem Ladeluftkühler (5) (siehe
Bild 1 ) geleitet. Im Ladeluftkühler oder (bei stationären Anlagen) in
einem Luft-Luft-Kühler wird sie zurückgekühlt und über die Ladeluftlei-
tung (3) zu den Zylindern geleitet. Der Ladeluftkühler ist ein- oder zwei-
stufig für die Beaufschlagung mit Frischwasser ausgeführt.
3 Ladeluftleitung
24 Spezialschelle
Schmierölversorgung/Zylinderschmierung
Der Turbolader, der Drehzahlregler und die Spritzdüsen für die Steue-
rungsantriebsräder werden durch eine Leitung auf der Kupplungsseite mit
Öl versorgt.
Schmierung der Die Schmierung der Laufflächen der Zylinderbuchsen erfolgt durch Spritzöl
Zylinderbuchsen und durch Öldunst. Das Kolbenringpaket wird von unten über Bohrungen
in der Zylinderbuchse mit Öl versorgt. Das Öl wird von der Abgasseite
durch den Zwischenboden des Gestells zugeführt. Hierfür sorgt ein
hydraulisch wirkender Blockverteiler, dem das Öl über eine Förderpumpe
aus der Eintrittsleitung zugeführt wird (siehe Bild 6 ).
Kraftstoffleitungen
Kraftstoffzulauf/ Die Kraftstoffversorgung des Motors erfolgt über eine auf der Abgas-
Kraftstoffrücklauf gegenseite angeordnete Sammelleitung. Aus dieser Leitung wird den Ein-
spritzpumpen der Kraftstoff zugeführt. Überschüssiger Kraftstoff wird in
einer Rücklauf-Sammelleitung aufgenommen. Die Anschlüsse beider
Leitungen liegen auf der Kupplungsgegenseite. Dort sind auch die zuge-
hörigen Pufferkolben und bei ortsfesten Anlagen das Druckhalteventil
angeordnet. Die Pufferkolben dienen der Verringerung von Druckstößen
im System. Das Druckhalteventil in der Kraftstoffrücklaufleitung hält das
motorseitige System unter Druck, damit keine Dampfblasen entstehen.
Kühlwasserleitungen
Gekühlt werden: die Zylinder, Mit Frischwasser werden versorgt der Ladeluftkühler Stufe 1 (HT) und mit
der Ladeluftkühler, die dem austretenden Wasser die Stützringe der Zylinderbuchsen und die
Einspritzdüsen Zylinderköpfe. Der Ladeluftkühler Stufe 2 (NT) bzw. der einstufige Lade-
luftkühler kann mit Frischwasser, Rohwasser oder Seewasser beauf-
schlagt werden. Die Kühlung der Einspritzdüsen erfolgt durch ein davon
getrenntes Frischwassersystem (siehe Bild 7 ).
C Kühlwasserzulauf
D Kühlwasserrücklauf
12 Kurbelgehäuse
13 Stützring
14 Zylinderbuchse
15 Feuerstegring
16 Zylinderkopf
18 Dichtheitskontrolle
C Kühlwasserzulauf
E Stegkühlung (Eintritt)
F Stegkühlung (Austritt)
Entlüftung/Entwässerung An den obersten Punkten der Zylinderköpfe und des Ladeluftkühlers ist
eine Dauerentlüftungsleitung angeschlossen. Zur Entwässerung der Zylin-
derköpfe und Stützringe ist die Zulaufleitung zu entleeren.
Kondenswasserleitung
Das Wasser, das durch die Verdichtung und Abkühlung der Luft nach dem
Ladeluftkühler und in der Ladeluftleitung anfällt, wird durch außenliegende
Leitungen abgeführt. Das geschieht durch ein Entwässerungsventil
(Schwimmerventil) und eine zu überwachende Überlaufleitung.
Kurbelraumentlüftung
1 Turbolader
2 Ladeluftkühler
17 Kurbelraum-
entlüftungsanschluß
Anlaßeinrichtung
Der Motor wird mit Druckluft gestartet. Sie wird in den beaufschlagten
Zylinder geleitet und drückt den Kolben nach unten. Vor dem Erreichen
des unteren Totpunktes wird der Luftstrom unterbrochen und der Vorgang
bei den nächsten Zylindern fortgesetzt. Dies geschieht solange, bis die
Zünddrehzahl erreicht ist.
Hauptanlaßventil Die Verbindung von den Luftflaschen zu den Anlaßventilen in den Zylinder-
köpfen wird vom zwischengeschalteten Hauptanlaßventil geöffnet/
geschlossen. Zur Betätigung dieser Ventile sind Steuerluftleitungen und
Bei Schiffsmotoren: Die Steuerung und Überwachung moderner Schiffsmotoren erfolgt mit
Standardisierter Schaltschrank Hilfe vorgefertigter Systemteile, eingebaut in einem oder mehreren Schalt-
schränken. Je nach Abgrenzung des Lieferumfanges umfassen sie fol-
gende Bestandteile:
- Das Fernbedienungssystem mit einer Einrichtung für manuellen
Fernstart/Fernstopp einschließlich Startblockierung/Startfreigabe
und Kupplungssteuerung,
- das Sicherheitssystem, u.a. mit Einrichtungen für manuellen/automa-
tischen Notstopp, automatische Leistungsreduzierung und Override-
Befehl,
- das Alarmsystem mit Grenzwert-, Drahtbruch- und Gerätefehler-
überwachung,
- das Anzeigesystem für Betriebswerte und Betriebszustände
(siehe Bild 12 ) und
- diverse Steuerungen für Hilfseinrichtungen, z. B. für den Ladeluft-
bypass, die Zylinderschmierung, für Temperaturregelungen u.s.w.
sowie
- serielle Schnittstellen zur Schiffsalarmanlage (Protokolldrucker, Sam-
melalarm, Hupe usw.) und zum MAN B&W-Motordiagnosesystem EDS.
Tableau zur Bedienung und Die Datenverarbeitung für diese Ein- und Ausgangssignale findet in
Überwachung programmierbaren Kompaktsteuerungen statt. Mit Hilfe eines Tableaus
(Bedienstation) (siehe Bild 13 ), eingebaut in der Schaltschranktür, kann
der Motor bedient und überwacht, können die aufgeführten Funktionen
gesteuert werden. Dazu sind zwei Tastenfelder und ein Display vorhanden.
Im Display werden Betriebswerte und Betriebs- und Steuerungszustände
in Klarschrift angezeigt.
Bei Stationärmotoren ... Bei Stationäranlagen wird von diesem vorgefertigten und teilweise mit dem
Motor erprobbaren System nur in Ausnahmefällen Gebrauch gemacht.
Hier ist es naheliegend den Steuerungs- und Überwachungsanteil des
Motors mit dem der Gesamtanlage zusammenzufassen und in der Hand
eines Lieferanten zu lassen. In der Regel wird deshalb nur ein Klemmen-
kasten mit den gewünschten Steuerungen für die Hilfseinrichtungen
geliefert.
Galerie
Elastische Motorlagerung
Starre Lagerung -- Die Lagerung des Motors auf dem Fundament erfolgt in der einfachsten
indirekte elastische Lagerung -- Lösung, sowohl bei ortsfesten Anlagen, als auch bei Schiffsanlagen durch
halbelastische Lagerung -- einen starren Verbund. Bei dieser Lösung werden dynamische Kräfte (ver-
elastische Lagerung ursacht durch das ungleichförmige Drehmoment und durch freie Massen-
kräfte und Massenmomente) und Körperschall auf das Fundament über-
tragen.
Um das zu vermeiden wird bei ortsfesten Anlagen die Einheit Motor/Gene-
rator oft auf einem elastisch gelagerten Fundamentblock aufgestellt (indi-
rekte elastische Lagerung), so daß auf diese Weise Schwingungsanregun-
gen und Körperschallübertragungen auf die Peripherie reduziert werden.
Um dieses Ziel auch bei Schiffsantrieben zu erreichen, wird entweder eine
halbelastische Lagerung auf Stahlmembranen oder als aufwendigere Lö-
sung eine direkte elastische Lagerung eingesetzt. Hierdurch wird der Mo-
tor schwingungstechnisch vom Fundament und durch eine hochelastische
Kupplung auch von den anzutreibenden Elementen getrennt.
Bild 2. Kurbelwellenverlängerung
Einheitsantrieb
Abgastemperatur - Mittelwertüberwachung
Werkzeuge
Der Weg der Abgase Die Abgase verlassen den Zylinderkopf auf der der Ladeluftleitung gegen-
überliegenden Seite. Sie werden in der Abgassammelleitung (18) zusam-
mengefaßt und zur Turbinenseite des Turboladers geführt. Thermoele-
mente in den Zylinderköpfen sowie vor und nach Turbolader dienen der
Temperaturüberwachung. Die Abgassammelleitung besteht aus zylinder-
langen Elementen. Die Verbindung zum Zylinderkopf erfolgt durch eine
Klemmverbindung. Zur Verbindung untereinander und zum Turbolader
werden Wellrohrkompensatoren verwendet. Die Abgase strömen radial
vom Turbinenrad ab.
21 Behälter A Verdichterreinigung
22 Druckspritze E Ladeluft zur
23 Luftpumpe Verdichterreinigung
F Süßwasser/Trinkwasser
Bild 2. Verdichterreinigung mit Hilfe von Ladeluft (links) oder Druckspritze (rechts)
Das Wasser wird entweder in den Behälter (21) gefüllt und mit Hilfe des
Ladeluftdruckes zum Anschluß A ausgeblasen (Variante 1 im Bild 2 )
oder in eine Druckspritze (22) gefüllt, dort durch eine Luftpumpe (23) unter
Druck gesetzt und vom Luftpolster verdrängt (Variante 2).
oder mit Feststoffen Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Reinigung mit granulierten, wei-
chen Feststoffen erfolgen. Das Reinigungsmittel wird mit Hilfe von Druck-
luft an der gleichen Stelle (C) in die Abgassammelleitung geblasen.
3 Turbolader
C Turbinenreinigung
J Abgas vom Motor
D Schmutzwasser
Mit dem Reduzierventil und der Drosselblende (31) werden Druck und
Durchsatz eingestellt. Durch eine Steuerung wird gewährleistet, daß genü-
gend Luft für Anlaßvorgänge zur Verfügung steht (siehe Bild 4 ).
4 Verdichter
5 Turbine
30 Zuströmbohrung
31 Drosselblende
M Druckluft
O Steuerluft
3 Turbolader
40 Absperrklappe
41 Umblaseleitung
42 Stellzylinder
43 Abblaseleitung
Druckluft wird benötigt zum Anlassen des Motors und für eine Reihe von
pneumatischen Steuerungen. Zum Anlassen sind $ 30 bar erforderlich.
Für die Steuerung sind 30 bar, 8 bar oder niedrigere Drücke erforderlich.
17 Booster-Servomotor
22 Einspritzpumpe
23 Notstoppkolben
(Abstellkolben)
28 Nockenwelle
34a Drehzahlregler,
mechanisch
34b Drehzahlregler,
elektronisch (nicht mit
Druckluft beaufschlagt)
35 Füllungsgestänge
C Drehzahlsollwert
D Füllungsbegrenzung
F zur Reduzierstation
M615
Weg der Druckluft Die Druckluft strömt über den Anschluß 7171 zum Hauptanlaßventil (7)
(siehe Bild 1 , 2 und 3 ) und über pneumatisch gesteuerte Anlaßventile
(13) den Zylindern zu. Um ein einwandfreies Arbeiten der Steuerventile
auch dann zu gewährleisten, wenn der Druck in einem der Druckluftbehäl-
ter durch vorausgegangene Anlaßvorgänge reduziert ist, besitzen Schiffs-
hauptmotoren einen zweiten Druckluftanschluß 7172. Über diesen kann
die Steuerluftversorgung aus einem separaten Druckluftbehälter erfolgen.
Rückschlagventile verhindern einen Druckausgleich.
13 Anlaßventil
30 Zylinderkopf
31 Einlaßventil
32 Auslaßventil
36 Stützring
37 Feuerstegring
A Steuerluft vom
Anlaßsteuerschieber
B Druckluft vom
Hauptanlaßventil
Bild 5. Anlaßventil
Wenn das Verblockungsventil M306 (25) offen ist, d.h. das Törngetriebe
ausgerückt ist und keine Startverblockung aus der Sicherheitssteuerung
ansteht (nur bei Stationärmotoren), strömt die Luft weiter zum Vorsteuer-
ventil M329/1 (26). Sobald es einen Anlaßbefehl aus der Automatik oder
vom Bedienungsstand (16) erhält, kann es auf Durchgang schalten und
gibt den Weg frei zu den Anlaßsteuerschiebern (21), zum Steuerventil
M317 (9) und zum Booster Servomotor (17). Im Notfall kann das Vor-
Anlaßsteuerschieber Je nach Stellung der Nockenwelle (28) wird an einem Zylinder die Entlüf-
tungsbohrung des Anlaßsteuerschiebers (21) durch den Anlaßnocken (27)
abgedeckt (siehe Bild 6 ). Dadurch öffnet ein Kolben im Anlaßsteuer-
schieber den Durchgang und Luft strömt über die Steuerleitung (15) zum
betreffenden Anlaßventil und öffnet es. Die anstehende Druckluft strömt in
den Zylinder und drückt den Kolben nach unten, d.h. die Kurbelwelle
beginnt sich zu drehen. Wenn der Anlaßnocken aus dem Bereich des
Impulsrohres läuft, schließt sich der Anlaßsteuerschieber (21), die Luft-
zufuhr wird unterbrochen und die Leitung (15) entlüftet. Die Anlaßperioden
der einzelnen Zylinder überdecken sich, so daß ein sicheres Starten bei
jeder Kurbelwellenstellung gewährleistet ist.
21 Anlaßsteuerschieber mit
Impulsrohr
27 Anlaßnocke
28 Nockenwelle
Bild 6. Anlaßsteuerschieber/Nockenwelle
Füllungsbegrenzung Die Füllungsbegrenzung während des Startvorgangs und kurz nach dem
Start, erfolgt im Normalbetrieb durch Ansteuerung des Reglers aus der
Automatik, im Notbetrieb von Hand direkt am Regler.
Flammenbrecher In jede Abzweigleitung (14) ist ein Flammenbrecher eingebaut, der ein
Zurückschlagen von Flammen bei beschädigtem Anlaßventil verhindert.
Entspannen der Leitung Der Entspannungshahn ist vor dem Beginn von Wartungsarbeiten zu
vor Montagearbeiten öffnen. Dadurch wird verhindert, daß sich vor dem Hauptanlaßventil durch
Leckagen der Druckbehälterabsperrorgane ein Druck aufbauen kann.
Durchblasen Vor dem Anlassen des Motors sind die Verbrennungsräume mit Druckluft
durchzublasen. Das geschieht durch Einleiten des Anlaßvorgangs bei
geöffneten Indizierventilen. Dabei muß die Füllung der Kraftstoffpumpen
auf Null stehen/der Notstopp-Knopf gedrückt werden.
Durchdrehen mit Slow-turn- Bei Motoren, die im Automatikbetrieb gestartet werden, ist das Öffnen
Einrichtung der Indizierventile nicht sichergestellt. Hier wird vor dem Anlassen die
Slow-turn-Einrichtung aktiviert. Dies geschieht über das Steuerventil
M359.
Bild 1. Kraftstoffschema (Bild zeigt L 58/64 -- sinngemäß gültig auch für L+V 48/60)
Der Kraftstoff wird von einer freistehenden Pumpe über ein Filter in die
Verteilerleitung (3) gefördert (siehe Bild 1 ). Von hier zweigt zu jeder Ein-
spritzpumpe (15) eine Zulaufleitung (11) mit Absperrhahn (10) ab (siehe
auch Bild 2 ). Der Rücklauf des überschüssigen Kraftstoffes erfolgt durch
die Sammelleitung (1) die ebenfalls durch Rücklaufleitungen (13) mit Ab-
sperrhähnen (14) an die Einspritzpumpen angeschlossen ist. Hierdurch
kann jede einzelne Pumpe vom Kraftstoffzu- und -ablauf abgesperrt und
demontiert werden, ohne daß das ganze Leitungssystem entleert werden
muß.
Pufferkolben An der Sammelleitung (1) ist eine kleine Entlüftungsleitung (6) angeschlos-
sen, so daß sich keine Luftpolster bilden können. Die an den Leitungen (1
und 3) angebauten Pufferkolben (16) dämpfen die in den Leitungen auftre-
tenden Druckstöße (siehe Bild 3 ).
Heizleitungen Die für den Schwerölbetrieb zwischen Verteiler- und Sammelleitung an-
geordnete Heizleitung (2) dient dem Ausgleich von Wärmeverlusten. Mit
dem Heizleitungsrücklauf werden die Leckkraftstoffsammelleitungen
geheizt.
Bild 4. Kraftstoffeinspritzventil
Anlagenseitiges System
Motoren, die mit Schweröl betrieben werden, müssen mit einigen Hilfsge-
räten (Mischbehälter, Heizgerät,Viskosimeter usw.) ausgerüstet sein. Die
genaue Anordnung der einzelnen Geräte ist im Kraftstoffschema der je-
weiligen Anlage dargestellt.
Siehe Technische Dokumentation -- Motor- und Systemzubehör.
Aufgaben/Zusammenhänge
Die wichtigsten Aufgaben Im Zusammenhang mit der Motorleistung und der Motordrehzahl sind fol-
gende Aufgaben zu lösen:
- es sind Parameter zu verändern oder
- konstant zu halten,
- es ist in bestimmter Weise auf Störgrößen zu reagieren,
- Werte müssen begrenzt und
- bei mehreren Motoren in einer Anlage untereinander ausgeglichen
werden.
Beteiligte Systeme Diese Aufgaben können nicht von einem Element/einem System allein
bewältigt werden. Erforderlich sind je nach Ausführung der Anlage in un-
terschiedlicher Vollständigkeit
- ein Drehzahl- und Leistungsbegrenzungssystem,
- ein Drehzahl- und Leistungsregelsystem, eventuell
- ein Synchronisiersystem,
- ein Lastverteilungssystem und
- ein Frequenzregelsystem.
Alles geschieht über die Eine aktive Beeinflussung von Motordrehzahl und Motorleistung ist nur
Füllungseinstellung über die Fördermengeneinstellung der Kraftstoffpumpen möglich. Das ge-
schieht über das Regelgestänge und den Drehzahlregler. Bestimmte För-
dermengeneinstellungen (Füllungseinstellungen) ergeben
- bei Motoren, die Generatoren antreiben, einen bestimmten Leistungs-
punkt auf der (konstanten) Nenndrehzahllinie -
f A Pvar / nconst,
- bei Motoren, die Festpropeller antreiben, einen Punkt auf der Propeller-
kurve und
- bei Motoren, die Verstellpropeller antreiben, einen Punkt auf der Kom-
binatorkurve/im Propellerkennfeld.
In diesen zwei Fällen gilt
f A Pvar / nvar.
Drehzahl- und Das Drehzahl- und Leistungsregelsystem gleicht die Ist-Drehzahl der Soll-
Leistungsregelsystem Drehzahl an. Hierzu muß ein Istwert erfaßt und ein Sollwert, u.U. ein aus-
gewählter Sollwert, vorgegeben werden. Der Regler bestimmt das erfor-
derliche Korrektursignal. Er bestimmt durch seine Einstellung außerdem
das Reaktionsverhalten der Regelung und er begrenzt Drehzahlen und
damit Leistungen.
2 Impulsaufnehmer
4 Drehzahlregler mit
Stellgerät
5 Gestänge
6 Regelwelle
12 Induktiver Weggeber
14 Booster-Servomotor
15 Tachomaschine
Anordnung Der Drehzahlregler ist auf der Kupplungsseite angeordnet. Er wird vom
Steuerwellenantrieb angetrieben und er ist mechanisch über das Ge-
stänge (5) mit der Regelwelle (6) der Einspritzpumpen verbunden (siehe
Bild 2 ). Der eigentliche Drehzahlregler ist auf dem hydraulischen Stellge-
rät (4) angeordnet. Der Booster-Servomotor (14) unterstützt das Stellge-
rät. Er stellt den notwendigen Öldruck beim Anfahren des Motors sicher.
Die Fernverstell- und Abstelleinrichtung wird nach Bedarf am Motor oder
entfernt davon installiert.
17 Drehzahlfeder
18 Fliehgewichte
J Öl von Steuerschieber
Knickhebel Die Regelstangen der Kraftstoffpumpen sind über Knickhebel mit der
Regelwelle verbunden. Der Knickhebel ist so gestaltet, daß er in beiden
Bewegungsrichtungen abknicken kann, wenn eine bestimmte Stellkraft
überschritten wird (siehe Bild 4 ). Damit wird erreicht, daß eine klem-
mende Regelstange oder ein drehbehinderter Pumpenkolben das Regel-
gestänge und die übrigen Einspritzpumpen nicht blockieren kann. Im Nor-
malfall wird der geteilte Hebel durch eine Zugfeder in seinen Lagern
gehalten.
1 Regelwelle
2 Knickhebel
3 Zugfeder
4 einstellbare Gelenk-
stange
5 Regelstange
(gezeichnet in gedreh-
ter Position)
Bild 4. Wirkungsweise der Knickhebel (a Ausgangslage, b Regelstange blockiert in Stellung NULL, c Regelstange blockiert in
Stellung VOLL)
Anlassen und Hochfahren Beim Anlassen und beim Hochfahren des Motors dürfen bestimmte Fül-
(Füllungsbegrenzung) lungsbeträge nicht überschritten werden, z.B. um ein möglichst rauchfreies
Hochfahren oder ein Manövrieren ohne Überlastung zu gewährleisten.
Dazu wird der Ladeluftdruck direkt in die Begrenzungseinrichtung im Dreh-
zahlregler geleitet.
Notabstellung Im Notfall kann der Motor gestoppt werden, indem Steuerluft auf die
Notstoppkolben der Kraftstoffeinspritzpumpen geleitet wird (siehe
Abschnitt 2.4.2).
Füllungsanzeiger/ Am Ende der Regelwelle wird deren Ausschlag auf einen induktiven Weg-
Füllungsgeber geber übertragen (12) (siehe Bild 2 ). Damit werden 4-20 mA-Signale
erzeugt, die eine Fernanzeige oder eine andere Verarbeitung zulassen. An
den Regelstangen der Einspritzpumpen kann die Füllung auf der einge-
prägten Skala abgelesen werden.
22 Ölkühler
23 Umschalteinrichtung
(mechanisch --
elektronisch)
1 Steuerungsantrieb
2 Impulsaufnehmer
Als Drehzahl-Sollwert für den Regler ist ein analoges Stromsignal 4-20 mA
erforderlich. Im einfachsten Fall kann die Sollwertvorgabe auch durch
Drucktasten ”höher/tiefer” erfolgen, z.B. angeordnet im Bedienungsstand
am Motor.
Anlassen und Hochfahren Die Grenzkurven können im Regler frei programmiert werden. Das ge-
(Füllungsbegrenzung) schieht über ein kleines Programmiergerät oder am Generator selbst.
Abstellen des Motors Beim Abstellen werden elektrische Impulse an die Regelelektronik geleitet.
Im Notfall kann der Motor gestoppt werden, indem Steuerluft auf die
Notstoppkolben der Kraftstoffeinspritzpumpen geleitet wird (siehe
Abschnitt 2.4.2).
Manuelle Einspritzzeitpunktverstellung
Funktionsweise Der Schwinghebel (6), der die Nockenbewegung auf die Einspritzpumpe
überträgt, ist auf der Exzenterwelle (7) gelagert (siehe Bild 2 ). Diese
kann mit einem Schneckengetriebe (10) verdreht werden (siehe Bild 1 ).
Hierdurch wird die Lage des Schwinghebels zur Nockenwelle (8) verän-
dert.
Einstellung des Je nachdem, in welche Richtung die Verschiebung erfolgt, wird der Ein-
Einspritzzeitpunktes spritzzeitpunkt vor- oder zurückverlegt. Damit kann der Einspritzzeitpunkt
auf einfache Weise an unterschiedliche Kraftstoffqualitäten angepaßt wer-
den. Bei Verstellung in Richtung “früh” ist im Bereich der Serviceleistungen
eine Erhöhung des Zünddruckes auf den Auslegungswert möglich.
Andererseits ergibt sich bei Verstellung in Richtung “spät”, verbunden mit
einem Zünddruckabfall, eine wesentliche Verringerung der Stickoxidemis-
sion. Die jeweilige Einstellung kann an dem Skalenring (3) abgelesen wer-
den.
1 Einspritzpumpe
2 Verstellvorrichtung
3 Skalenring
5 Gelenkwelle
6 Schwinghebel
7 Exzenterwelle
8 Nockenwelle
10 Schneckengetriebe
12 Hydraulische Bremse
Elektrische Einspritzzeitpunktverstellung
9 Dreiphasen-Dreh-
stromgetriebemotor
10 Schneckengetriebe
11 Endschalter
12 Hydraulische Bremse
Bild 2. Einfahrfilter
Weg des Schmieröls Eine Schmierölpumpe (am Motor angebaut oder fremdangetrieben) saugt
das Schmieröl aus dem Vorratsbehälter an und drückt es durch Filter,
Kühler und ein Druckregelventil und einem Einfahrfilter (66) zu der unter
der Nockenwelle eingebauten Verteilerleitung (1) (siehe Bild 1 ).
Motorinterner Schmierölverlauf Über das Druckregelventil (14) erfolgt motorintern die Versorgung der
Schmierstellen mit geringem Druckniveau (Turbolader). Das vom Druckre-
gelventil abgesteuerte Öl läuft in einer Überströmleitung zum Vorratsbehäl-
ter zurück. Von der Verteilerleitung (1) führt zu jedem Kurbelwellenlager
(26) eine Zulaufleitung (10). Von diesen führen Abzweigleitungen (9) zu
den Bohrungen für die Kurbelwellen-Lagerschrauben (27) im Kurbelge-
häuse. Durch das zulaufende Öl wird erreicht, daß Schwingungen der lan-
gen Lagerschrauben gedämpft werden. Im oberen Bereich des Kurbelge-
häuses tritt das Öl durch Überlaufbohrungen wieder aus und läuft frei in
den Kurbelraum ab.
Schmierung der Nockenwelle Die Nockenwellenlager werden von der Verteilerleitung (1) über Abzweig-
und Einspritzpumpe leitungen (34) mit Öl versorgt. Die Abzweigleitungen (30) befördern das Öl
zu den Exzenterwellenlagern und weiter durch Bohrungen in der Exzenter-
welle (33) zu den Schwinghebeln (31) und Rollen für den Einspritzpum-
penantrieb. Die Schwinghebel und Rollen für den Ventiltrieb werden eben-
falls über die Abzweigleitung (30) und entprechende Bohrungen in Wellen
und Hebeln an den Ölkreislauf angeschlossen. Die Antriebsstößel der Ein-
spritzpumpen (3) werden durch Abzweigleitungen (32) ausgehend von der
Verteilerleitung (1) geschmiert, während die Einspritzpumpen (3) selbst
von der Leitung für die Kipphebelschmierung (5) und kurze Abzweigleitun-
gen mit Öl versorgt werden. Das Axiallager der Nockenwelle wird kup-
plungsseitig durch die Abzweigleitung (24) geschmiert.
Kipphebelschmierung Die Schmierung der Kipphebel (6), und des Ventiltriebes im Kipphebelge-
häuse erfolgt über die Leitung (5). Das von den Kipphebellagern ablau-
fende Öl sammelt sich auf dem jeweiligen Zylinderkopf und läuft durch das
Stoßstangenschutzrohr in den Nockenwellentrog und von dort in den Kur-
belraum zurück.
Ölwanne Die Ölwanne dient als Sammelbehälter für das aus allen Lagerstellen ab-
tropfende Schmieröl. Auf der Kupplungs- und Kupplungsgegenseite sind
stirnseitig Ablaufleitungen angeschlossen, in denen das Öl in den Vorrats-
behälter zurückgeführt werden kann.
Drehzahlregler Der Drehzahlregler (11) hat einen eigenen Schmierölkreislauf und ist somit
nicht an den Schmierölkreislauf des Motors angeschlossen. Bei Schiffsmo-
toren führt die Abzweigleitung (23) zum LastregeIsteuerschieber im Dreh-
zahlregler und die Ablaufleitung (12) wieder zurück ins Kurbelgehäuse.
Turbolader Die Versorgung des Turboladers erfolgt über die Zulaufleitung (15). Be-
schreibung siehe Betriebsanweisung des Turboladers im Band C1. Der
Schmierölablauf nach Turbolader erfolgt über den Anschluß 2599.
Zylinderschmierung/Ventilsitzschmierung
Schmierung der Die Schmierung der Laufflächen der Zylinderbuchsen erfolgt durch Spritzöl
Zylinderbuchsen und durch Öldunst. Das Kolbenringpaket wird von unten über bohrungen
in der Zylinderbuchse (36) mit Öl versorgt. Hierzu dienen auf der Kup-
plungsgegenseite angeordnete elektrische Ölpumpen (43), die Schmieröl
aus der Verteilerleitung ansaugen und über hydraulisch gesteuerte Block-
verteiler (46) zu den einzelnen Schmierstellen leiten (siehe Bild 3 ).
Schmierung der Ventilsitze Zwei vergleichbare Pumpen-Verteiler-Einheiten sind auf der Kupplungs-
seite angeordnet. Sie dienen zur Schmierung der Einlaßventilsitze. Das
zugeführte Öl wird in die Einlaßkanäle gespritzt.
Bild 3. Zylinderschmierölschema
Ölnebeldetektor
Bild 6. Ölnebeldetektor
Übersicht
Zylinderkühlung
Düsenkühlung
5 Einspritzventil
31 Verteilerleitung
32 Zulaufleitung
33 Ablaufleitung
34 Sammelleitung
41 Abgasleitung
42 Turbolader
43 Ladeluftleitung
44 Schmutzwasserablauf
45 Kondenswasserablauf
46 Entleerungsschraube
47 Ladeluftkühler
48 Entlüftungsschraube
49 Ablaufleitung
50 Zulaufleitung
51 Kondenswasserablauf
Ladelufttemperatur-Regelung
1 Ladeluftkühler
2 Temperaturregelventil
3 CHATCO-Schrank
A Ladeluft
B Kühlwasser
c Ansauglufttemperatur
d Ladelufttemperatur
ST Motordrehzahl
GT Kraftstoffpumpenfül-
lung
TE1 Ansauglufttemperatur
TE2 Ladelufttemperatur
TC Temperaturregler
Motor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Werknummer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Turbolader . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Werknummer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . siehe Typenschild
Aufladeverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Staubetrieb
Abnahmegesellschaft/Werksabnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Einsatzfall zutreffend
Stationärmotor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..............
Schiffshauptmotor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..............
Schiffshilfsmotor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..............
Antriebskonfiguration zutreffend
Festpropeller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..............
Verstellpropeller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..............
Generator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..............
andere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..............
Kraftstoff zutreffend
Dieselöl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..............
Schweröl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 700 mm2/s ..............
Bedienung/Überwachung zutreffend
Fernbedienungsautomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..............
Fernbedienung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..............
Zentrale Kontrolle/Wachfreier Betrieb . . . . . . . . . . . . . . ..............
Standardüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..............
Schmierölverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g/kWh
................................................ kg/h
Zylinderöleinsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . siehe Probelauf-
protokoll
Technische Daten
Sperrbereiche/ .................................................................
Leistungsbeschränkungen .................................................................
.................................................................
Siehe auch Abschnitte 3.4.3 und 3.6.2
Betriebstemperaturen*
Betriebsdrücke (Überdrücke)*
Prüfdrücke (Überdrücke)
* Gültig für Nennleistung und Nenndrehzahl. Verbindliche Referenzwerte siehe Probelauf- oder Inbetriebsetzungsprotokoll im Band B5 und
“Liste der Meß- und Regelgeräte” im Band D.
1) Entsprechend der Leistungsdefinition. Bei höheren Temperaturen/niedrigeren Drücken ist eine Leistungsreduzierung erforderlich.
2) Höherer Wert bei hoher Luftfeuchtigkeit anzustreben (Kondenswasseranfall).
3) Abhängig von Kraftstoffviskosität und Einspritzviskosität. Siehe Abschnitt 3.3.4 - Betriebsstoffe.
80 geregelte Temperatur
Erläuterungen Explanations
Die nachstehende Tabelle ist geordnet nach dem The table below has been organised by the MAN sub-
MAN--Baugruppensystem, d.h. nach den fett gedruck- assembly group system, i.e. by the subassembly
ten, in den Zwischentiteln rechts angeordneten Bau- group numbers in bold face entred at the right of the
gruppennummern. intermediate titles.
Toleranzangaben werden aus drucktechnischen Grün- For convenience of printing, tolerances are not given
den nicht wie üblich like
+0,080 +0.080
200 200
+0,055 +0.055
A * -- **
A 415 -0,040 -- --
B -- 0,360 ... 0,500 *
C 330 -0,100 -- --
D -- 0,500 ... 0,760 0,95
* Grenzwert für Lagerschalendicke im Hauptbela- * Limiting value for thickness of bearing shells in the
stungsbereich. Austauschkriterien siehe Arbeits- zone of maximum loading. For criterias of replacement
karte 000.11. see work card 000.11.
A 1500 Durchmesser
Diameter
B 382 Breite (Schwungmasse)
Width (flywheel mass)
C 440 Breite (gesamt)
Width (complete)
A 415 -0,040 -- --
B -- 0,460 ... 0,600 *
C 220 +0,320/+0,250 -- --
D -- 0,250 ... 0,350 0,45
E 220 -0,025 -- --
F 1,500 ... 2,100 --
* Grenzwert für Lagerschalendicke im Hauptbela- * Limiting value for thickness of bearing shells in the
stungsbereich. Austauschkriterien siehe Arbeits- zone of maximum loading. For criterias of replacement
karte 000.11. see work card 000.11.
A 220 +0,080/+0,055 -- --
B -- 0,055 ... 0,105 0,12
C 220 -0,025 -- --
Die Außendurchmesser sind infolge der ballig--ovalen Checking the outer dimensions of the piston is rather
Form nur schwer zu kontrollieren. Auf die Angabe ge- difficult due to its crowned, oval form. Exact dimen-
nauer Maße wurde verzichtet, da die Lebensdauer des sions are not listed because normaly the life of the
Kolbens normalerweise durch den Verschleiß der piston is, in any case, determined by the wear of the
Ringnuten bestimmt wird. ring grooves.
A 8 +0,230/+0,200 -- --
B -- 0,213 ... 0,265 0,70
C 8 -0,013/-0,035 -- --
D 8 +0,200/+0,170 -- --
E -- 0,183 ... 0,235 0,32
F 12 +0,070/+0,040 -- --
G -- 0,056 ... 0,110 0,12
H 12 -0,016/-0,040 -- --
J* -- 1,000 ... 1,400 --
J** -- 0,800 ... 1,350 --
Maße A, B, C gültig für Zylinderbuchse, nicht für Dimensions A, B, C apply to cylinder liner, not to top
Feuerstegring. land ring.
Das Maß A wird im oberen Umkehrpunkt des ersten The dimension A is measured at the point of reversal
Kolbenringes quer und längs zur Motorlängsachse ge- of the top ring parallel with and at right angles to the
messen. longitudinal engine axis.
A 689 -- --
B 816 -- --
C 1050 -- --
D 670 -- --
E 1790 -- --
F/G M56x4 -- --
A 185 -- --
B -- 0,159 ... 0,246 *
C 185 -0,029 -- --
D -- 0,168 ... 0,266 *
E 185 +0,237/+0,168 -- --
F -- 0,200 ... 0,450 --
* Grenzwert für Lagerschalendicke im Hauptbela- * Limiting value for thickness of bearing shells in the
stungsbereich. Austauschkriterien siehe Arbeits- zone of maximum loading. For criterias of replacement
karte 000.11. see work card 000.11.
A 66 +0,062/+0,003 -- --
B -- 0,063 ... 0,141 0,16
C 66 -0,060/-0,079 -- --
D 60 +0,120/+0,100 -- --
E -- 0,067 ... 0,100 0,13
F 60 +0,033/+0,020 -- --
G -- 0,200 ... 0,500 --
A 60 +0,046 -- --
B -- 0,070 ... 0,142 0,16
C 60 -0,030/-0,060 -- --
D 75 +0,046 -- --
E -- 0,063 ... 0,139 0,16
F 75 -0,060/-0,079 -- --
G -- 0,400 ... 0,840 --
H -- 0,400 ... 0,740 --
J* -- 0,161 ... 0,243 --
K* -- 0,150 ... 0,500 --
A -- 0,2 +0,100 --
A 10 +0,100/+0,080 -- --
B -- 0,100 ... 0,180 --
C 9,95 +0,030/-0,030 -- --
D 45 +0,062 -- --
E -- 0,020 ... 0,023 --
F 45,2 -0,050 -- --
G 78 +0,046 -- --
H -- 0,030 ... 0,106 0,11
J 78 -0,030/-0,060 -- --
A 90 +0,160/+0,090 -- --
B -- 0,090 ... 0,182 0,21
C 90 -0,022 -- --
D 75 +0,140/+0,120 -- --
E -- 0,081 ... 0,120 0,16
F 75 +0,039/+0,020 -- --
G 75 +0,100/+0,080 -- --
H -- 0,041 ... 0,080 0,10
J -- 0,900 ... 1,600 --
K -- 0,500 ... 0,700 --
L 185 +0,046 -- --
M -- 0,050 ... 0,142 0,15
N 185 -0,050/-0,096 -- --
A* -- 1,2 +0,050/-0,050 --
B** -- -- --
C 531 -- --
D 87,7 -- --
Antrieb für am Motor angebaute Pumpen Drive for on engine attached pumps 300/350
A 90 +0,035 -- --
B -- 0,036 ... 0,106 0,11
C 90 -0,036/-0,071 -- --
1 Einleitung
2 Technik
3 Betrieb/Betriebsstoffe
4 Wartung/Reparatur
5 Anhang
N 3 Betrieb/Betriebsstoffe
N 3.1 Voraussetzungen
: : N 3.1.1 Voraussetzungen/Gewährleistung
N 3.2 Sicherheit
: : N 3.2.1 Allgemeine Hinweise
: : : N 3.2.2 Bestimmung/Eignung des Motors
: : : N 3.2.3 Risiken/Gefahren
: : : N 3.2.4 Sicherheitshinweise
: : : N 3.2.5 Sicherheitsvorschriften
N 3.3 Betriebsstoffe
: : N 3.3.1 Qualitätsanforderungen an Gasöl/Dieselkraftstoff (MGO)
: : N 3.3.2 Qualitätsanforderungen an Marine Diesel Oil (MDO)
: : N 3.3.3 Qualitätsanforderungen an Schweröl (HFO)
: : N 3.3.4 Viskositäts--Temperatur--Diagramm für Kraftstoffe
: : N 3.3.5 Qualitätsanforderungen an Schmieröl
: : N 3.3.6 Qualitätsanforderungen an Schmieröl
: : N 3.3.7 Qualitätsanforderungen an Motorkühlwasser
: N 3.3.8 Untersuchung von Betriebsstoffen
: : N 3.3.11 Qualitätsanforderungen an Ansaugluft (Verbrennungsluft)
N 3.4 Betriebsführung I -- Motor in Betrieb setzen
: : N 3.4.1 Startvorbereitungen/ Motor anlassen und abstellen
: : N 3.4.2 Umschalten von Dieselölbetrieb auf Schwerölbetrieb und umgekehrt
: : N 3.4.3 Zulässige Leistungen und Drehzahlen
: : : N 3.4.4 Motor einfahren
N 3.5 Betriebsführung II -- Betriebswerte überwachen
: : N 3.5.1 Motor überwachen/ Routinearbeiten erledigen
: : N 3.5.2 Maschinentagebuch/ Motordiagnose/Motormanagement
: : N 3.5.3 Belastungsverlauf beim Hochfahren/Manövrieren
: : N 3.5.4 Teillastbetrieb
: N 3.5.5 Ermittlung der Motorleistung und der Lage des Betriebspunktes
: : N 3.5.6 Betrieb mit gedrückter Drehzahl
3.5.7 Einrichtungen zur Anpassung des Motors an spezielle
: : N Betriebsbedingungen
: N 3.5.8 Ladeluft umblasen
Info--Kategorien
Information
Beschreibung
Vorschrift
Daten/Formeln/Symbole
Bevorzugte Adressaten
Spezialisten
Mittleres Management
Oberes Management
Info--Kategorien
Information
Beschreibung
Vorschrift
Daten/Formeln/Symbole
Bevorzugte Adressaten
Spezialisten
Mittleres Management
Oberes Management
3.1 Voraussetzungen
3.2 Sicherheit
3.3 Betriebsstoffe
3.4 Betriebsführung I - Motor in Betrieb setzen
3.5 Betriebsführung II - Betriebswerte überwachen
3.6 Betriebsführung III - Betriebsstörungen
3.7 Betriebsführung IV - Motor stillsetzen
Zu den Voraussetzungen, die für den täglichen Betrieb immer wieder ge-
schaffen werden müssen, gehören
- die Auswahl geeigneten Personals und dessen Einweisung und Schu-
lung,
- die Bereitstellung der technischen Dokumentation für die Anlage, ins-
besondere der Betriebsanweisungen und der Sicherheitsvorschriften,
- die Gewährleistung der Betriebsbereitschaft und Betriebssicherheit,
orientiert an den Betriebszielen und Betriebsergebnissen,
- die Organisation von Kontrollen, Wartungs- und Reparaturarbeiten,
- die Inbetriebnahme der Systeme, Hilfseinrichtungen und Motoren nach
einer chronologisch geordneten Checkliste und
- die Bestimmung der Betriebsziele im Kompromiß zwischen Aufwand
und Nutzen.
Die folgenden Abschnitte vermitteln Informationen zu den genannten
Punkten.
Gewährleistung
Punkt 1
”MAN B&W Diesel AG leistet Gewähr für Einhaltung ausdrücklich zugesi-
cherter Eigenschaften sowie für mangelfreie Konstruktion und Herstellung
sowie für fehlerfreies Material in der Weise, daß sie Teile, die infolge sol-
cher Mängel unbrauchbar wurden oder deren Brauchbarkeit erheblich be-
einträchtigt wurde, nach ihrer Wahl entweder unentgeltlich nachbessert
oder solche Teile auf eigene Kosten und Gefahr neu liefert.”
Punkt 4
”Die Gewährleistung bezieht sich nicht auf natürliche Abnützung und Teile,
die infolge ihrer stofflichen Beschaffenheit oder nach Art ihrer Verwendung
einem vorzeitigen Verbrauch unterliegen; ferner nicht auf Schäden infolge
unsachgemäßer Lagerung, Behandlung oder Verwendung, übermäßiger
Beanspruchung, ungeeigneter Betriebsmittel, mangelhafter Bauarbeiten
oder Fundamente, ungeeigneten Baugrundes, chemischer, elektrochemi-
scher oder elektrischer Einflüsse.”
Punkt 5
”Der Besteller kann MAN B&W Diesel AG nur dann auf Gewährleistung in
Anspruch nehmen, wenn
- die Aufstellung und Inbetriebsetzung des Liefergegenstandes durch
Personal der MAN B&W Diesel AG erfolgt ist,
- die Feststellung eines gewährleistungspflichtigen Mangels MAN B&W
Diesel AG unverzüglich, spätestens 2 Monate nach Ablauf der Gewähr-
leistungszeit, schriftlich gemeldet wurde,
- der Besteller die Vorschriften der MAN B&W Diesel AG über die Be-
handlung und Wartung des Liefergegenstandes beachtet hat und ins-
besondere etwa vorgeschriebene Überprüfungen ordnungsgemäß
durchführen ließ,
- keine Nachbesserungsarbeiten ohne Einwilligung der MAN B&W Diesel
AG vorgenommen wurden,
- keine Ersatzteile fremder Herkunft eingebaut wurden.”
3.1 Voraussetzungen
3.2 Sicherheit
3.3 Betriebsstoffe
3.4 Betriebsführung I - Motor in Betrieb setzen
3.5 Betriebsführung II - Betriebswerte überwachen
3.6 Betriebsführung III - Betriebsstörungen
3.7 Betriebsführung IV - Motor stillsetzen
Gefahrlose Verwendung Deutsche Gesetze und Normen sowie Richtlinien der Europäischen Union
(EU) fordern, daß technische Produkte gegenüber den Benutzern die not-
wendige Sicherheit aufweisen und den technischen Regeln entsprechen.
Dabei wird betont, daß die gefahrlose Verwendung und die Sicherheit von
Maschinen durch sachgemäße Planung und Konstruktion gewährleistet
werden müssen und nicht durch einschränkende Verhaltensregeln erreicht
werden können.
Bestimmungsgemäße Verwen- Die Technische Dokumentation muß Aussagen enthalten über die “Bestim-
dung mungsgemäße Verwendung” und über Einschränkungen der Verwendung.
Beitrag der MAN B&W Diesel Diesen Forderungen folgt die MAN B&W Diesel AG durch besondere An-
AG strengungen bei Entwicklung, Konstruktion und Ausführung und durch ent-
sprechende Gestaltung der Technischen Dokumentation, insbesondere
durch die Hinweise in diesem Abschnitt. Die teilweise stichwortartige Zu-
sammenstellung entbindet aber nicht von der Beachtung der jeweiligen
Abschnitte der Technischen Dokumentation. Bitte beachten Sie auch, daß
Fehlverhalten den Verlust von Gewährleistungsansprüchen nach sich zie-
hen kann.
Bestimmungsgemäße Verwendung
Der gelieferte Viertakt-Dieselmotor ist bestimmt (1.) für den Betrieb unter
den Randbedingungen
- der Technischen Daten Abschnitt 2.5.1,
- der Technischen Spezifikation Abschnitt 2.1 und
- der Auftragsbestätigung.
Bestimmt desweiteren (2.) für
- den Betrieb mit den vorgeschriebenen Betriebsstoffen
- unter Berücksichtigung einer Auslegung/Gestaltung der Versorgungs-,
Meß-, Steuer- und Regelsysteme sowie einer Festlegung der Randbe-
dingungen (z.B. Ausbauräume/Krankapazitäten) entsprechend den
Empfehlungen der MAN B&W Diesel AG bzw. entsprechend dem
Stand der Technik.
Bestimmt desweiteren (3.) für das
- Starten, Betreiben und Stoppen nach den üblichen betriebstechnischen
Regeln, ausschließlich durch autorisierte, qualifizierte, geschulte und
mit der Anlage vertraute Personen.
Bestimmt desweiteren (4.) für
Wartungsarbeiten/Reparaturarbeiten im Hafen:
Ausführung durch Maschinisten, Technical Assistants oder Monteure und
Helfer. Einweisend und in schwierigen Fällen: Technischer Offizier oder
Leitender Ingenieur.
Wartungsarbeiten/Reparaturarbeiten im Hafen:
Wie oben.
Wartungsarbeiten/Reparaturarbeiten:
Ausführung durch Maschinisten, Technical Assistants oder Monteure und
Helfer. Einweisend und in schwierigen Fällen: Ingenieur oder Leitender
Ingenieur.
Ergänzend gilt Für betriebsführende Personen und solche, die Wartungsarbeiten und Re-
paraturarbeiten ausführen/überwachen, muß in Deutschland entsprechend
dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) u.a. der Nachweis erbracht wer-
den, daß die technische Betriebsführung durch zahlenmäßig ausrei-
chendes und qualifiziertes Personal sichergestellt ist. In anderen Ländern
sind vergleichbare Gesetze/Richtlinien zu beachten. Mängel bei Personal/
Ausbildungstand können durch andere Anstrengungen nicht ausgeglichen
werden.
Bilder 1 und 2, Tabelle 2 Siehe Bilder 1 und 2 sowie Tabelle 2. Diese Blätter sollen Gefahren-
stellen ins Bewußtsein rücken.
Tabellen 3 und 4 Nicht nur von Bauteilen und Systemen können Gefahren ausgehen, son-
dern auch von bestimmten Betriebssituationen oder Eingriffen. Gefahren
dieser Art werden in den Tabellen 3 und 4 zusammengefaßt. Sie stellen
erweiterte Hinweise zu der stichwortartigen Aufzählung im Abschnitt 3.2.2
dar.
CALIFORNIA
Proposition 65 Warning
Diesel engine exhaust and some of its constituents are known to
the State of California to cause cancer, birth defects, and other
reproductive harm.
Vorgesehene Arbeitsplätze
Persönliche Schutzmaßnahmen
Motor gesamt Fehlende/beeinträchtigte Betriebssicherheit Gefahr für Schiff und Besatzung bzw. Notsituation durch Mangel
1
an elektrischer Spannung
2 Schwungrad Zahnkranz/Befestigungsschrauben Kann Körper/Gliedmaßen erfassen, quetschen, schlagen
3 Törngetriebe Zahnkranz/Eingriffsstelle Kann Körper/Gliedmaßen erfassen, quetschen
6700
Raum vor Triebwerk auf Motor- Explosionsgefahr/Gefahr des Herausstoßens von Teile können herausgestoßen werden/wegfliegen
4
längsseiten Triebwerksteilen
3.2.3--01 D
Turbolader, insbesondere Raum Teile unter Innendruck, Teile mit hohen Drehzahlen Teile können brechen, wegfliegen
5
radial zum Rotor
Rohrleitungen/Druckbehälter/ Teile unter Innendruck, mit Flüssigkeiten/Gasen gefüllt Herausspritzen/Austreten von Medien, Gefahr von Verletzungen,
druckbeaufschlagte und flüssig- Brandgefahr, Betriebsstoffverlust, Verschmutzung, ggf. umwelt-
6
keits- oder gasgefüllte Teile/ und gesundheitsschädigend
Systeme
Kurbelraumverschalung Bewegte Teile, heißes/verwirbeltes Öl Bei Lager- oder Kolbenfressern Explosionsgefahr, Brand- und
7 Unfallgefahr durch Herausspritzen von Öl, Gefährdung von
Personen
Verschalung von Nockenwelle, Eingriff Nocken/Nockenwelle, Bewegung von Kann Kleidung/Gliedmaßen erfassen/quetschen, Austritt von Öl
08.99
8
Schwinghebeln und Stoßstangen Schwinghebeln und Stoßstangen
Isolierung und Ummantelung von Heiße Oberflächen, brennbares Medium, Teile unter Verbrennen, Herausspritzen von Kraftstoff, u.U. in durch-
9
Kraftstoff- und Einspritzleitungen hohem Innendruck dringenden Strahlen
Abgasleitung und Verschalung der Heiße Oberflächen, Teile unter Innendruck, mit heißem Verbrennen, Austreten von heißen Gasen, Brandgefahr
10
Abgasleitung Gas gefüllt
Meß-, Steuer- und Regel- Elektrische Spannung führend elektrischer Schlag, verbrennen, verblitzen, bei Fehlverhalten
11
geräte/-systeme (elektrisch) Beeinträchtigung der Funktion
L 40/54, L 48/60
Meß-, Steuer- und Regelge- Teile unter Innendruck, mit Flüssigkeiten/Gasen gefüllt Gefahr von Verletzungen durch Herausspritzen/Austreten von
12 räte/-systeme (hydraulisch/ Medien, durch Freiwerden von Spannungen, bei Fehlverhalten
pneumatisch) Beeinträchtigung der Funktion
Reguliergestänge der Kraftstoff- Bewegte, federgespannte Teile Quetschen, verletzen durch freiwerdende Federspannung
13
pumpen
14 Schraubverbindungen Teile unter hoher Druck-/Zugspannung Gefahr durch Abreißen/Davonfliegen von Schrauben/Muttern
Sicherheitsventile, Druckeinstell- Funktionsfehler/Funktionsunfähigkeit und Folgefehler Verletzungen durch berstende, wegfliegende Teile, durch
16 ventile (Zylinderkopf, Kurbelraum, austretende Medien
Meß-, Steuer- und Regelsysteme)
105/ 08
Gefa
fahrenstelle Quelle der Gefahr Mögliche Folgen
18
pumpe dringenden Strahlen möglich, Hydrauliköl ist gesund-
heitsschädlich
3.2.3--01 D
Betrieb mit gedrückter Drehzahl Drehmomentanstieg, negative Beeinflussung von Be- Verschmutzung, Verschleiß, Überlastung von Bauteilen, Pum-
(Schiffshauptmooter) triebswerten pen des Turboladers
Betrieb im Leerlauf bzw. mit niedri- Betrieb außerhalb des Betriebsbereiches, Verschlech- Unvollkommene Verbrennung, Ablagerungen im Verbren-
ger Last terung von Betriebswerten nungsraum
6700
Betrieb mit Generator in “Rücklei- Generator wird als Motor betrieben, Verbrennungsmo- Nicht vorgesehener Betriebszustand
stung” (bei Netzparallelbetrieb) tor wird geschleppt
3.2.3--01 D
Beschleunigtes Hochfahren/Entla- Erhöhte thermische und mechanische Belastungen, Nicht vorgesehener Betriebszustand
sten Abgastrübung, Turboladerüberlastung
Betrieb ohne Zylinderschmierung Schmierölmangel Verschlechterung der Schmierverhältnisse, Leistungen
70 % nicht erlaubt
Notbetrieb mit blockiertem/teilde- Leistungsvermögen des Motors beeinträchtigt, dro-
montiertem Turbolader hende Überlastung
Notbetrieb mit abgestellter Kraft- Leistungsreduzierung erforderlich, Betriebswerte kön-
stoffpumpe nen überschritten werden
Notbetrieb mit ausgebautem Trieb- Leistungsreduzierung erforderlich, Betriebswerte kön- Erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich
werk nen überschritten werden, drohende Startschwierig-
08.99
Inbetriebnahme des Motors/von Vorschädigung von Bauteilen, negative Beeinflussung Erhöhter Verschleiß, Dauerschädigung, Beeinflussung des
Teilen ohne Einfahren von Laufflächen Ölverbrauchs, im Extremfall Kolbenfresser
Betrieb mit beeinträchtigter Be- Ausfall der Betriebsstoff- oder Energieversorgung Überhitzung durch Kühlungs- und Luftmangel, Fresser durch
triebsstoff-/Energieversorgung Schmierölmangel
6700
Betrieb mit ausgefallenem Dreh- Drehzahlregelung nicht möglich Abstellung über Überdrehzahlrelais durch Notstoppeinrichtung
zahlregler oder Verharren auf Füllung nahe Null
Betrieb ohne angemessene Auf- Reaktion auf Geschehnisse nicht gesichert Diverse
sicht
Betrieb mit in starkem Maß redu- Verschlechterung der Betriebssicherheit, spontane Kumulative Effekte, Gewährleistungsverlust
zierten Wartungsaufwendungen Ausfälle zu befürchten, Zwang zur Improvisation, Son-
deraktionen zu ungünstigen Zeitpunkten
Unautorisierte Änderungen Gefahr der Verschlechterung der Betriebssicherheit Ausfall von Teilen mit Folgeschäden, Gewährleistungsverlust
durch unsolide Lösungen
08.99
Verwendung von Nicht-Originaltei- Zusammenwirken mit anderen Teilen nicht gewährlei- Ausfall von Teilen mit Folgeschäden, Gewährleistungsverlust
len stet, Verschlechterung der Betriebssicherheit und
spontane Ausfälle zu befürchten
Längerfristige Stillsetzung ohne Korrosion, Festsetzen von Teilen Korrosionsschäden, Ansammlung von Korrosionsprodukten,
Konservierung Start- und Betriebsschwierigkeiten
Tabelle 4. Gefahrensituationen bei nichtt bestimmungsgemäßem Gebrauch
L 40/54, L 48/60
108/ 08
Sicherheitshinweise 3.2.4
Kennzeichnung/Gefahrenskala
Kennzeichnung Nach den einschlägigen Gesetzen, Richtlinien und Normen ist auf Gefah-
ren mit Sicherheitshinweisen aufmerksam zu machen. Das gilt für die
Kennzeichnung am Produkt und in der technischen Dokumentation. Dabei
sollen folgende Informationen vermittelt werden:
Beispiele
Voraussetzungen
Personal Der Motor und die zu seinem Betrieb erforderlichen Systeme dürfen nur
von autorisiertem Personal in Betrieb gesetzt, betrieben und abgestellt
werden. Das Personal muß dafür ausgebildet, geschult und mit der Anlage
sowie den auftretenden Gefahren vertraut sein.
Technische Dokumentation Die Technische Dokumentation der Anlage, insbesondere die Betrieb-
sanweisungen für den Motor und für das zum Motorbetrieb erforderliche
Zubehör, müssen bekannt sein. Speziell zu beachten sind die jeweiligen
Sicherheitsvorschriften.
Unfallverhütungsvorschriften Beim Betrieb des Motors und bei Wartungs-- und Überholungsarbeiten
sind die geltenden Unfallverhütungsvorschriften zu beachten. Es ist
zweckmäßig, diese Vorschriften im Maschinenraum aufzuhängen und
immer wieder auf Unfallgefahren hinzuweisen.
Nachstehende Hinweise Die nachstehenden Hinweise erstrecken sich auf Maßnahmen gegen das
Bewegen von Triebwerksteilen und auf allgemeine Vorkehrungen bei
Arbeiten/Geschehnissen am Motor, seinen benachbarten Systemen und
im Maschinenraum. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Sicherheitshinweise an anderen Stellen der Technischen Dokumentation
sind ergänzend gültig und in gleicher Weise zu beachten.
Ursachen Zum unbeabsichtigten Drehen der Kurbelwelle und zum Bewegen damit
gekoppelter Bauteile kann es kommen:
- Bei Schiffsantriebsanlagen durch das fahrende Schiff oder bei liegen-
dem Schiff durch Wasserströmung gegen den Propeller,
- bei Generatoraggregaten durch Fehlschaltungen bei anstehender
Netzspannung,
- durch versehentliches oder fahrlässiges Anlassen des Motors,
- durch versehentliches oder fahrlässiges Betätigen der Motordreh-
vorrichtung (Törngetriebe).
Öffnen der Triebraumdeckel Triebraumdeckel dürfen erst 10 Minuten nach einem Alarm bzw. Motor-
stopp wegen erhöhter Lagertemperaturen oder erhöhter Ölnebelkonzen-
tration geöffnet werden.
Öffnen von Leitungen/Druckbe- Vor dem Öffnen von Leitungen, Flanschen, Verschraubungen oder Arma-
hältern turen ist zu prüfen, ob das System drucklos bzw. entleert ist.
Aus- und Einbau von Bei der Demontage sind alle wieder einzubauenden Rohre, insbesondere
Rohrleitungen diejenigen für Kraftstoff, Schmieröl und Luft, sorgfältig zu verschließen.
Neu einzubauende sind auf ihre Sauberkeit zu prüfen und evtl. durchzu-
spülen. Auf jeden Fall muß vermieden werden, daß irgendwelche Fremd-
körper ins System gelangen. Bei längerer Lagerung sind alle Einzelteile zu
konservieren.
Verwendung von hydraulischen Bei der Verwendung von hydraulischen Spannvorrichtungen sind die
Spannvorrichtungen speziellen Sicherheitsvorschriften der Arbeitskarte 000.33 zu beachten.
Ausbau/Abbau von Beim Ausbau bzw. Abbau von schweren Bauteilen ist unbedingt darauf zu
schweren Bauteilen achten, daß die Transportgeräte in einwandfreiem Zustand sind und die
erforderliche Tragfähigkeit aufweisen. Auch der gewählte Abstellort muß
die erforderliche Tragfähigkeit aufweisen. Bei Galerien, Treppenabsätzen
oder Gitterrostabdeckungen ist das nicht immer der Fall.
Entspannen von Druckfedern Zum Entspannen von Druckfedern sind die hierfür vorgesehenen Vor-
richtungen zu verwenden (siehe jeweilige Arbeitskarte).
Verwendung von Bei Verwendung von Reinigungsmitteln sind die Hinweise des Herstellers
Reinigungsmitteln bezüglich Anwendung, möglicher Gefahren und hinsichtlich Entsorgung zu
beachten.
▲ Achtung! Gefahr der Verätzung von Haut oder Augen, bei Ent-
stehung von Gasen eventuell auch der Atemwege.
Verwendung von Hochdruckrei- Bei Verwendung von Hochdruckreinigungsgeräten ist auf die sachgemäße
nigungsgeräten Anwendung zu achten. Wellenaustritte (auch solche mit Lippendicht-
ringen), Regler, spritzwassergeschützte Überwachungsanlagen, Kabel-
einführungen sowie Schall-- und Wärmeisolationen unter nicht wasser-
dichten Verschalungen müssen abgedeckt bzw. von einer
Hochdruckreinigung ausgenommen werden.
Ausfall des Drehzahlreglers/ Bei Ausfall des Drehzahlreglers oder des Überdrehzahlschutzes muß der
des Überdrehzahlschutzes Motor unverzüglich abgestellt werden. Ein Betrieb mit funktionsunfähigem
Regler bzw. Überdrehzahlschutz ist nur in Notsituationen zu tolerieren und
vom Betreiber zu verantworten.
Brandgefahr Durch die Verwendung von Kraftstoff und Schmieröl besteht im Motoren-
raum eine potentielle Brandgefahr. Kraftstoff-- und Ölleitungen dürfen nicht
an unisolierten heißen Motorteilen (Abgasleitung/Turbolader) vorbeigeführt
werden. Nach Überholungsarbeiten an Abgasleitungen und Turboladern
sind alle Isolierungen und Verschalungen wieder sorgfältig und komplett
anzubringen. Die Dichtheit aller Kraftstoff- und Ölleitungen ist regelmäßig
zu überprüfen. Leckagen sind sofort zu beseitigen.
Bei Ausbruch eines Brandes ist sofort der Zulauf von Kraftstoff und Öl
abzustellen (Motor stoppen, Förderpumpen abstellen, Ventile schließen)
und zu versuchen, den Brand mit Handfeuerlöschern zu löschen. Gelingt
das nicht oder ist der Maschinenraum nicht mehr zugänglich, so sind alle
Öffnungen zu verschließen, um die Luftzufuhr zu unterbinden und das
Feuer zu ersticken. Voraussetzung ist, daß alle Öffnungen abgedichtet
werden (Türen, Oberlichter, Zu-- und Ablüfter stillsetzen, Schornstein
soweit möglich verschließen). Kraftstoff benötigt zur Verbrennung viel
Sauerstoff. Der Luftabschluß des Brandherdes ist daher eine der wirk-
samsten Bekämpfungsmaßnahmen.
3.1 Voraussetzungen
3.2 Sicherheit
3.3 Betriebsstoffe
3.4 Betriebsführung I - Motor in Betrieb setzen
3.5 Betriebsführung II - Betriebswerte überwachen
3.6 Betriebsführung III - Betriebsstörungen
3.7 Betriebsführung IV - Motor stillsetzen
Dieselkraftstoff
Andere Bezeichnungen Gasoil, Marine Gasoil (MGO), High Speed Diesel Oil, Huile de Diesel
Herkunft Dieselkraftstoff ist ein Mitteldestillat, das aus Erdöl gewonnen wird und
somit keine Rückstandskomponenten enthalten darf.
Vorschrift
Die Verwendbarkeit des Kraftstoffes ist von der Einhaltung der nachfol-
gend angegebenen Kennwerte, die sich auf den Anlieferungszustand be-
ziehen, abhängig.
Bei der Festlegung der Kennwerte wurden die Standards DIN EN 590 und
ISO 8217--1987 (Sorte DMA) sowie CIMAC--1990 weitgehend berücksich-
tigt. Die Kennwerte beziehen sich auf die angegebenen Prüfmethoden.
Verwendung von Heizöl Wird in ortsfesten Dieselmotoren anstelle von Dieselkraftstoff ein Destillat
verwendet, das für Ölfeuerung vorgesehen ist (z.B. Heizöl EL nach DIN
51603 oder Fuel Oil No 1 bzw. No 2 nach ASTM D--396), so ist darauf zu
achten, daß eine ausreichende Zündwilligkeit und Kältebeständigkeit ge-
geben ist, d.h. die oben angegebenen Kennwerte für Filtrierbarkeit und
Cetanzahl müssen erfüllt sein.
Untersuchungen
Andere Bezeichnungen Diesel Fuel Oil, Dieselöl, Bunker Dieselöl, Marine Diesel Fuel.
Vorschrift
Die Verwendbarkeit des Kraftstoffes ist von der Auslegung des Motors und
der Reinigungseinrichtung sowie der Einhaltung der unten angegebenen
Kennwerte, die sich auf den Anlieferungszustand beziehen, abhängig.
Ergänzende Hinweise
Der Pourpoint (Stockpunkt) gibt einen Anhalt für das Erreichen der Fließ-
grenze des Kraftstoffes. Die niedrigste Temperatur, die der Kraftstoff im
System annehmen darf, muß ca. 10 C über dem Pourpoint liegen, um
eine ausreichende Förderung sicherzustellen.
Untersuchungen
Voraussetzungen
Schweröl (HFO)
Provenienz/Raffinerieverfahren Die Qualität des Schweröles wird weitgehend von der Rohölqualität
(Provenienz) und dem angewandten Raffinerieverfahren bestimmt. Aus
diesem Grund können sich Schweröle gleicher Viskosität abhängig vom
Bunkerplatz erheblich voneinander unterscheiden. Schweröl ist normaler-
weise eine Mischung aus Rückstandsöl und Destillat. Die Mischkompo-
nenten stammen vielfach aus modernen Raffinerieverfahren, wie Vis-
breaker oder katalytischen Krackanlagen. Diese Verfahren können einen
nachteiligen Einfluß auf die Stabilität des Kraftstoffes sowie auf die Zünd-
und Verbrennungseigenschaften haben. Letzten Endes beeinflussen diese
Faktoren die Aufbereitung des Schweröls und die Betriebsergebnisse des
Motors.
Das Mischen von Kraftstoff mit Motoröl (Altöl) ist mit erheblichen Gefahren
verbunden, weil die Schmieröladditive emulsionsbildend wirken und
Schmutz, Wasser und Katalysatorabrieb fein verteilt in Schwebe halten.
Sie erschweren oder verhindern damit die notwendige Kraftstoffreinigung.
Sowohl eigene, als auch fremde Erfahrungen zeigen, daß hieraus schwere
Verschleißschäden an Motor- und Turboladerteilen entstehen können.
Vorschriften
Kraftstoffspezifikation
CIMAC 1990 A10 B/C10 D15 E/F25 G/H/35 H/45 H/55
BS MA-100 M4 M5 M7 8/9 M8/-- M9/--
ISO F-RM A10 B/C10 D15 E/F25 G/H/35 H/45 H55
Verwendbarkeit bei Motortypen
Motortyp 20/27 23/30 25/30 28/32
Schiffshaupt- und ortsfeste Motoren
Schiffshilfsmotoren
Motortyp 16/24 21/31 27/38 32/36 32/40 40/45 40/54 48/60 52/55 58/64
Alle Motoren
Tabelle 1. Verwendbarkeit von Kraftstoffen bezogen auf Motortypen
Die Schweröle ISO F-RMK 35/45/55 mit einer max. Dichte von 1010 kg/m3
können nur verwendet werden, wenn entsprechende moderne Separato-
ren zur Verfügung stehen.
Bei der Kraftstoffbestellung sind z.B. in der Bunker- oder Charter Clause,
die den Motorbetrieb beeinflussenden Grenzwerte entsprechend Tabelle 2
vorzugeben. Die in der letzten Spalte der Tabelle 2 aufgeführten Ab-
schnitte sind zu beachten. Sie enthalten wichtige Hintergrundinfor-
mationen.
Ergänzende Hinweise
1. Schweröl-Auswahl
2. Viskosität/Einspritzviskosität
3. Schwerölaufbereitung
Ein störungsfreier Motorbetrieb ist in starkem Maße von der Sorgfalt bei
der Schwerölaufbereitung abhängig. Es ist besonders darauf zu achten,
daß die stark abrasiv wirkenden anorganischen, festen Fremdstoffe
(Katalysatorrückstände, Rost, Sand) weitgehend ausgeschieden werden.
Die Praxis zeigt, daß bei einem Aluminiumgehalt >10 mg/kg der abrasive
Verschleiß im Motor stark zunimmt.
Setztank Das Schweröl wird im Setztank vorgereinigt. Der Vorgang ist umso wirk-
samer, je länger die Verweilzeit im Tank und je niedriger die Viskosität des
Schweröles ist (maximale Vorwärmtemperatur 75 C, um Asphaltbildung
im Schweröl zu verhindern). Für Schwerölviskositäten unter 380 mm2/s
bei 50 C genügt im allgemeinen ein Setztank. Wenn das Schweröl erhöh-
ten Fremdstoffgehalt aufweist, oder eine Qualität gemäß CIMAC H/K35,
H/K45 oder H/K55 bevorzugt wird, sind zwei Setztanks erforderlich, wovon
jeder ausreichend bemessen sein muß, um einen störungsfreien Absetz-
vorgang innerhalb mindestens 24 Stunden zu ermöglichen. Bevor der In-
halt in den Betriebsbehälter separiert wird, sind Wasser und Schlamm aus
dem Setztank abzulassen.
Separatoren Ein Zentrifugalseparator ist das geeignete Gerät für das Ausscheiden von
spezifisch schwereren Stoffen, wie z.B. Wasser, feste Fremdstoffe und
Schlamm. Als Separatoren wurden bisher selbstaustragende Geräte (d.h.
mit automatisch eingeleiteten Reinigungsintervallen) verwendet.
Der wasserhaltige Schlamm muß vor jedem Umschalten auf den Separa-
tor aus dem Setztank und in regelmäßigen Abständen aus dem Betriebs-
behälter abgelassen werden. Das Entlüftungssystem der Tanks muß so
ausgelegt sein, daß Kondenswasser nicht in die Tanks zurückfließen kann.
Bei einem Natriumgehalt größer als 100 mg/kg sind zunehmend Salza-
blagerungen im Verbrennungsraum und im Abgassystem zu erwarten.
Hierdurch wird der Motorbetrieb gefährdet (unter anderem durch Pumpen
des Turboladers). Bei Motoren mit PTG muß der Natriumgehalt auf 50
mg/kg beschränkt werden.
Asche Schweröle mit einem hohen Aschegehalt in Form fester Fremdstoffe, wie
z.B. Sand, Rost und Katalysatorrückstände, fördern den mechanischen
Verschleiß im Motor. Schweröle aus katalytischen Krackanlagen können
Katalysatorrückstände (catfines) enthalten. Meistens ist dies Aluminium-
silikat, das hohen Verschleiß im Einspritzsystem und im Motor bewirkt. Der
festgestellte Aluminiumgehalt multipliziert mit 5-8 (je nach Katalysatorzu-
sammensetzung) ergibt in etwa den Gehalt an Katalysatormaterial im
Schweröl.
WESTFALIA Separatoren
Schiff und Stationär:
Parallelschaltung
1 Unitrol für 100% Durchsatz
1 Unitrol (Reserve) für 100%
Durchsatz
Bild 1. Schwerölreinigung/Separatoranordnung
Bei der von MAN B&W Diesel AG vorgeschriebenen Reinigung und richti-
ger Einstellung der Separatoren ist zu erwarten, daß die in Tabelle 3 an-
gegebenen Werte für Wasser und anorganische, feste Fremdstoffe im
Schweröl vor Eintritt in den Motor erreicht werden.
4. Flammpunkt (ASTMD-93)
Pourpoint Der Pourpoint (Stockpunkt) ist die Temperatur, bei der der Kraftstoff nicht
mehr fließfähig (pumpfähig) ist. Da auch niederviskose Schweröle vielfach
einen Pourpoint größer 0 C aufweisen, muß das Bunkersystem vorge-
heizt werden, es sei denn, daß Kraftstoff gemäß CIMAC A10 verwendet
Cloudpoint wird. Das gesamte Bunkersystem ist so auszulegen, daß das Schweröl
ca. 10 C über den Pourpoint vorgewärmt werden kann. Bezogen auf das
Filterzusetzen ist der Cloudpoint (Trübungspunkt) von Interesse.
6. Förderfähigkeit
Schwierigkeiten bei der Förderung sind gegeben, wenn der Kraftstoff eine
Viskosität von mehr als 1000 mm2/s (cSt) oder eine Temperatur erreicht,
die weniger als ca. 10 C über dem Pourpoint liegt. Siehe auch Punkt 5.
8. Zündqualität
9. Schwefelsäurekorrosion
Der Motor ist mit der in der Betriebsanleitung für die entsprechende Last-
stufe angegebenen Kühlwassertemperatur zu betreiben. Wenn die Tempe-
ratur der Bauteiloberfläche, die den säurehaltigen Verbrennungsgasen
ausgesetzt ist, unterhalb des Säuretaupunkts liegt, kann Säurekorrosion
auch durch ein alkalisches Schmieröl nicht mehr ausreichend verhindert
werden.
10. Verträglichkeit
Der Lieferant muß garantieren, daß das Schweröl auch nach der üblichen
Lagerzeit homogen und stabil bleibt. Wenn verschiedene Bunkerungen
vermischt werden, kann ein Entmischen auftreten, was Schlammbildung
im Kraftstoffsystem, starken Schlammanfall im Separator, Zusetzen der
Filter, ungenügende Zerstäubung und rückstandsreiche Verbrennung zur
Folge hat.
Wird z.B. das Schweröl für den Hauptmotor mit Gasöl (MGO) gemischt,
um die vorgeschriebene Schwerölqualität oder Viskosität für die Hilfsmoto-
ren zu erreichen, so ist Voraussetzung, daß die Mischkomponenten ver-
träglich sind (siehe Punkt 10).
V Viskosität in mm2/s
(cSt) bei 50 C
D Dichte in kg/m3
bei 15 C
CCAI Calculated Carbon
Aromaticity Index
A Normale Betriebsbe-
dingungen
B Schwierigkeiten kön-
nen auftreten
C zunehmende Schwie-
rigkeiten bis zu Motor-
schäden nach kurzer
Betriebsdauer
1 Motortyp
2 Die Verbindungsge-
rade durch die Dichte
und Viskosität eines
Schweröles ergibt den
CCAI
Bild 2. Nomogramm für die Ermittlung des CCAI (geeignet für Schweröle mit einer Viskosität 180 mm2/s bei 50 C) -
Zuordnung der CCAI-Bereiche zu Motortypen
Die Berechnung des CCAI kann auch mit folgender Formel durchgeführt
werden:
CCAI = D -- 141 log log (V+0,85) -- 81.
Heute übliche Zusatzmittel für Dieselmotoren und deren Wirkung auf den
Motorbetrieb:
Zusatzmittel Wirkung/Einfluß
Schlamm- und Wasser- Rückstandsbildung im Kraftstoffsystem
Dispergiermittel Demulgator Einemulgieren von Wasser
Verbrennungskatalysator, Verbrennungsraum und Abgassystem
Zündverbesserer
Ascheumwandler Verbrennungsraum und Abgassystem,
Heißkorrosion und Ascheablagerungen
Stockpunkterniedriger Fließverhalten bei niedrigen Temperatu-
ren
Tabelle 4. Schwerölzusatzmittel - Klassifizierung/Wirkungen
Untersuchungen
Proben entnehmen Damit im Bedarfsfall nachgeprüft werden kann, ob die vorgegebene Spe-
zifikation bzw. vereinbarte Lieferbedingung eingehalten wurde, empfehlen
wir, zumindest während der Garantiezeit für den Motor, von jeder Bunker-
ung Proben zurückzustellen. Damit die Probe repräsentativ für die Bun-
kerung ist, soll bei Beginn, in der Mitte und am Ende aus der Übernahme-
leitung eine Probe gezogen werden. Das ”Sample Tec” der Fa. Mar-Tec,
Hamburg ist ein geeignetes Gerät zur kontinuierlichen Probenentnahme
während der Bunkerung.
Proben untersuchen Die von der Bunkerfirma übergebenen Proben sind vielfach nicht identisch
mit dem übernommenen Schweröl. Auch ist es angebracht, die in den
Bunkerpapieren angegebenen Schwerölkennwerte, wie z.B. Dichte, Visko-
sität, Pour Point, nachzuprüfen. Weichen diese Werte von denen der Bun-
kerung ab, besteht die Gefahr, daß der Schwerölseparator und die Vor-
wärmtemperatur für die vorgegebene Einspritzviskosität falsch eingestellt
werden. Die für einen wirtschaftlichen Motorbetrieb interessierenden
Schweröl- und Schmierölkennwerte können mit dem”MAN B&W Fuel and
Lub Analysis Set” ermittelt werden.
Beispiel: Schweröl mit Von der Bezugstemperatur 50 C ausgehend wird eine senkrechte Linie
180 mm2/s bei 50 C gezogen, desgleichen eine waagerechte Linie (a), und zwar ausgehend
von der Viskosität 180 mm2/s. Vom Schnittpunkt dieser beiden Linien wird
parallel zu den im Diagramm eingezeichneten Diagonalen eine Parallele
gezogen (b). Diese stellt die Viskositäts-Temperatur-Linie eines Schwer-
öles mit 180 mm2/s bei 50 C dar.
Ein Schweröl mit 180 mm2/s bei 50 C besitzt bei 24 C eine Viskosität
von 1000 mm2/s (Linie e). Das ist die maximal zulässige Viskosität in Hin-
sicht auf die Pumpfähigkeit des Kraftstoffes.
Kraftstoffvorwärmung/Pumpfähigkeit
Schweröltemperatur Mit einem Endvorwärmer moderner Konzeption wird bei 8 bar Sattdampf
eine Schwerölaustrittstemperatur von 152 C erreicht. Bei höherer
Temperatur besteht die Gefahr von vermehrter Rückstandsbildung im
Vorwärmer, was die Heizleistung vermindert und eine thermische
Überbeanspruchung des Schweröles bewirkt. Das hat Asphaltneubildung,
d.h. eine Qualitätsverschlechterung zur Folge.
Einspritzviskosität Die Kraftstoffleitungen vom Austritt des Endvorwärmers bis zum Einspritz-
ventil sind so zu isolieren, daß ein Temperaturabfall von maximal 4 C
nicht überschritten wird. Nur dann kann auch bei einem Schweröl mit einer
Bezugsviskosität von 700 mm2/s = cSt/50 C (das ist in den internationalen
Spezifikationen, wie z.B. ISO, CIMAC oder British Standard, die max.
Viskosität) die vorgegebene Einspritzviskosität mit max. 14 mm2/s erreicht
werden. Wird ein Schweröl mit geringerer Bezugsviskosität gefahren, ist
eine Einspritzviskosität von 12 mm2/s anzustreben, da dann die Schweröl-
zerstäubung besser und damit die Schwerölverbrennung im Motor rück-
standsärmer ist.
Vorschrift
Grundöl Das Grundöl (legiertes Schmieröl = Grundöl + Additive) muß ein enger
Destillationsschnitt und nach modernen Verfahren raffiniert sein. Sind
Brightstocks enthalten, dürfen diese die thermische und die Oxidations-
stabilität nicht nachteilig beeinflussen. Das Grundöl muß, insbesondere
was die Alterungsbeständigkeit betrifft, die nachstehenden Grenzwerte
erfüllen.
Legiertes Schmieröl (HD-Öl) Das mit Additiven aufgemischte Grundöl (legiertes Schmieröl) muß
folgende Eigenschaften aufweisen:
Additive Additive müssen in Öl gelöst und so aufgebaut sein, daß sie bei der
Verbrennung möglichst wenig Asche ergeben. Die Asche muß eine weiche
Struktur aufweisen. Wird dies nicht erfüllt, ist mit vermehrter Rückstands-
bildung im Verbrennungsraum, insbesondere an den Auslaßventilen und
im Zuströmgehäuse der Turbolader, zu rechnen. Harte Wirkstoffasche
Reinigungsvermögen Das Reinigungsvermögen muß so hoch sein, daß sich die bei der Ver-
brennung des Kraftstoffes anfallenden koks- und asphaltartigen Rück-
stände nicht anlagern.
Verdampfungsneigung Die Verdampfungsneigung muß so gering wie möglich sein, da diese den
Ölverbrauch nachteilig beeinflußt.
Weitere Bedingungen Das Schmieröl darf mit Wasser keine stabile Emulsion bilden. Bei der
Prüfung nach ASTM-D 1401 sind nach 1 Stunde nur < 40ml Emulsion
zulässig.
Schmierölauswahl
Zylinderschmieröl Bei Motoren mit getrennter Zylinderschmierung werden die Kolben und die
Zylinderbuchsen über eine eigene Ölumpe mit Schmieröl versorgt. Die
Schmierölrate wird im Werk entsprechend der für den späteren Betrieb
Für die Zylinder- und Umlaufschmierung ist ein Schmieröl wie oben
spezifiziert zu verwenden.
Für die anderen am Motor angebauten Geräte ist die vom Hersteller
vorgeschriebene Schmierölqualität vorzusehen.
Zusätze zum Schmieröl Wir raten dringend davon ab, nachträglich Zusätze dem Schmieröl bei-
zugeben bzw. unterschiedliche Schmierölmarken zusammenzumischen,
da damit die Funktion des auf sich und das Grundöl abgestimmten Wirk-
stoffpaketes gestört werden kann. Damit wird auch die Verantwortlichkeit
der Lieferfirma für das Schmieröl aufgehoben.
Untersuchungen
Vorschrift
Mittelalkalisches Schmieröl Das mit Additiven aufgemischte Grundöl (mittelalkalisches Schmieröl) muß
folgende Eigenschaften aufweisen:
Reinigungsvermögen Das Reinigungsvermögen muß so hoch sein, daß sich die bei der Ver-
brennung des Schweröles anfallenden koks- und asphaltartigen Rück-
stände nicht anlagern.
Verdampfungsneigung Die Verdampfungsneigung muß so gering wie möglich sein, da diese den
Ölverbrauch nachteilig beeinflußt.
Weitere Bedingungen Das Schmieröl darf mit Wasser keine stabile Emulsion bilden. Bei der
Prüfung nach ASTM-D 1401 sind nach 1 Stunde nur < 40 ml Emulsion
erlaubt. Schaumverhalten nach ASTM-D 892: Nach 10 min. < 20 ml. Das
Schmieröl darf keine Viskositätsindex-Verbesserer enthalten. Das Frischöl
muß frei von Wasser und anderen Verunreinigungen sein.
Schmierölauswahl
Zylinderschmieröl Bei Motoren mit getrennter Zylinderschmierung werden die Kolben und die
Zylinderbuchsen über eine eigene Ölpumpe mit Schmieröl versorgt. Die
Schmierölrate wird im Werk entsprechend der für den späteren Betrieb
vorgesehenen Kraftstoffqualität und den zu erwartenden Betriebsbe-
dingungen eingestellt.
Für die Zylinder- und Umlaufschmierung ist ein Schmieröl wie oben
spezifiziert zu verwenden.
Für die anderen am Motor angebauten Geräte ist die vom Hersteller
vorgeschriebene Schmierölqualität vorzusehen.
Zusätze zum Schmieröl Wir raten dringend davon ab, nachträglich Zusätze dem Schmieröl
beizugeben bzw. unterschiedliche Schmierölmarken zusammenzumi-
schen, da damit die Funktion des auf sich und das Grundöl abgestimmten
Wirkstoffpaketes gestört werden kann. Damit wird auch die Verantwort-
lichkeit der Lieferfirma für das Schmieröl aufgehoben.
Untersuchungen
Voraussetzungen
Vorschriften
Prüfgeräte Das MAN B&W-Water Testkit enthält Geräte, mit denen u.a. oben-
genannte Wasserkennwerte auf einfache Weise bestimmt werden können.
Außerdem bieten die Hersteller von Korrosionsschutzmitteln leicht
anwendbare Prüfgeräte an. Hinweise zur Kühlwasserkontrolle gibt die
Arbeitskarte 000.07.
Ergänzende Hinweise
Härte Die Gesamthärte des Wassers setzt sich aus vorübergehender und
bleibender Härte zusammen. Sie wird weitgehend durch die Kalzium- und
Magnesiumsalze bestimmt. Der Hydrogen-Karbonanteil der Kalzium- und
Magnesiumsalze ergibt die vorübergehende Härte. Aus den übrigen
Kalzium- und Magnesiumsalzen (Sulfaten) läßt sich die bleibende (perma-
nente) Härte bestimmen. Die vorübergehende (Karbonat-)Härte ist
maßgebend für die Bildung von Kalkablagerungen im Kühlsystem.
Wasser mit größerer Härte als 10dH (deutsche Gesamthärte) muß mit
Destillat verschnitten oder enthärtet werden. Eine Aufhärtung eines sehr
weichen Wassers ist nur erforderlich, wenn mit einem emulgierbaren
Korrosionsschutzöl gefahren wird, um Schäumen zu verhindern.
Schäden im Kühlwassersystem
Korrosion Korrosion ist ein elektrochemischer Vorgang, der bei richtiger Auswahl der
Wasserqualität und sorgfältiger Wasseraufbereitung im Motorkühlsystem
weitgehend ausgeschaltet werden kann.
Erosion Erosion ist ein mechanischer Vorgang, bei dem es besonders an Stellen
mit erhöhten Strömungsgeschwindigkeiten oder starken Turbulenzen zu
Materialabtragungen und Zerstörung der Schutzfilme infolge mitgerissener
Feststoffe kommt.
Schutzschicht bilden Ziel der Aufbereitung des Motorkühlwassers ist es, mit Hilfe von
Korrosionsschutzmitteln an den Kühlraumwandungen eine geschlossene
Schutzschicht zu erzeugen, um obengenannte Schäden zu verhindern.
Eine wichtige Voraussetzung für die volle Wirksamkeit eines Korrosions-
schutzmittels ist, daß das verwendete nichtaufbereitete Wasser den in Pkt.
2 genannten Anforderungen entspricht.
Aufbereitung vor der Inbetrieb- Die Aufbereitung mit einem Korrosionsschutzmittel hat vor der Inbetrieb-
nahme nahme des Motors zu erfolgen, um nichtreparierbare Anfangsschädigun-
gen zu vermeiden.
Kühlwasserzusatzmittel
Freigabe erforderlich Es dürfen nur solche Zusatzmittel verwendet werden, die eine MAN B&W-
Freigabe besitzen und in den Tabellen unter 2 bis 5 aufgeführt sind.
Die Garantie für die Wirksamkeit des Kühlwasserzusatzmittels hat die
Lieferfirma zu übernehmen.
Verwendung nur in geschlosse- Zusatzmittel können nur in geschlossenen Umlaufsystemen, die außer
nen Systemen Leck- und Verdunstungsverlusten keinen nennenswerten Verbrauch auf-
weisen, eingesetzt werden.
1. Chemische Zusatzmittel
Bewährt haben sich u.a. Zusätze auf Basis Natrium-Nitrit und Natrium-
Borat. Verzinkte Eisenleitungen oder Zinkanoden für kathodischen Schutz
in den Kühlsystemen dürfen nicht verwendet werden. Wir weisen darauf
hin, daß diese Art von Korrosionsschutz einerseits nicht erforderlich ist, da
eine Kühlwasseraufbereitung vorgeschrieben wird, andererseits bei den
heute gefahrenen Kühlwassertemperaturen damit Potentialumkehr auf-
treten kann. Ggf. müssen die Leitungen entzinkt werden.
2. Korrosionsschutzöl
Dieser Zusatz ist ein emulgierbares Mineralöl mit Zusätzen für den Korro-
sionsschutz. Auf den Wandungen des Kühlsystems lagert sich ein dünner
Ölschutzfilm ab, der Korrosion verhindert und dabei den Wärmedurchgang
nicht hemmt, sowie Kalkablagerungen verhindert.
Der Hersteller muß die Emulsionsstabilität mit dem zur Verfügung stehen-
den Wasser garantieren oder mit Erfahrungswerten aus der Praxis be-
legen. Wenn ein vollkommen enthärtetes Wasser verwendet wird, ist mit
der Lieferfirma des Korrosionsschutzöles zu klären oder selbst zu prüfen,
ob damit eine stabile nichtschäumende Emulsion hergestellt werden kann.
Erforderlichenfalls wird die Zugabe eines Antischaummittels oder ein Auf-
härten empfohlen (siehe Arbeitskarte 000.07).
3. Gefrierschutzmittel
1. Sauberes Kühlsystem
Schutzmaßnahmen
Längeres direktes Einwirken auf die Haut sollte vermieden werden. Nach
der Handhabung sind die Hände gut zu waschen. Ebenso ist stark
bespritzte oder durchnäßte Kleidung zu wechseln und vor Wiederver-
wendung auszuwaschen.
Spritzer in die Augen müssen sofort mit viel Wasser ausgespült werden
und ein Arzt ist zu konsultieren. Korrosionsschutzmittel sind im allgemei-
nen wassergefährdend.
Hersteller Produktbezeichnung
g Anfangsdo-
g Mindestkonzentration ppm
sierung
i pro Produkt Nitrit Na-Nitrit
1000 l (NO2 ) (NaNO2 )
Drew Ameroid Int. Liquidewt 15 l 15000* 700 1050
Stenzelring 8 Maxigard 40 l 40000 1330 2000
21107 Hamburg DEWT-NC 4,5 kg 4500 2250 3375
Unitor Chemicals Rocor NB Liquid 21,5 l 21500 2400 3600
KJEMI-Service A.S. Dieselguard 4,8 kg 4800 2400 3600
P.O.Box 49/Norway
3140 Borgheim
Vecom GmbH CWT Diesel/QC-2 16 l 16000 4000 6000
Schlenzigstr. 7
21107 Hamburg
Nalfleet Marine Nalfleet EWT Liq 3l 3000 1000 1500
Chemicals (9-108)
P.O.Box 11 Nalfleet EWT 9-131 C 10 l 10000 1000 1500
Northwich Nalfleet EWT 9-111 10 l 10000 1000 1500
CheshireCW8DX, U.K. Nalcool 2000 30 l 30000 1000 1500
Maritech AB Marisol CW 12 l 12000 2000 3000
P.O.Box 143
s-29122 Kristianstad
Uniservice N.C.L.T. 12 l 12000 2000 3000
Via al Santuario di N.S.
della Guardia 58/A Colorcooling 24 l 24000 2000 3000
16162 Genova, Italy
* Die Werte in den markierten Bereichen können mit dem Testkit des Chemical--Herstellers ermittelt werden.
Tabelle 2. Chemische Zusatzmittel -- nitrithaltig
3. Emulgierbare Korrosionsschutzöle
Hersteller Produktbezeich-
nung
BP Marine, Breakspear Way, Hemel Hempstead, Diatsol M
Herts HP2 4UL Fedaro M
Castrol Int., Pipers Way, Swindon SN3 1RE, UK Solvex WT 3
DEA Mineralöl AG, Überseering 40, 22297 Hamburg Targon D
Deutsche Shell AG, Überseering 35, Oil 9156
22284 Hamburg
Tabelle 4. Emulgierbare Korrosionsschutzöle
Hersteller Produktbezeich-
nung
BASF, Carl-Bosch-Str., 67063 Ludwigshafen, Rhein Glysantin G 48
Glysantin 9313
Glysantin G 05
Castrol Int., Pipers Way, Swindon SN3 1RE, UK Antifreeze
BP, Britannic Tower, Moor Lane, Antifrost X 139
London EC2Y 9B, UK anti-frost
DEA Mineralöl AG, Überseering 40, 22297 Hamburg Kühlerfrostschutz
Deutsche Shell AG, Überseering 35, Glycoshell
22284 Hamburg
Höchst AG, Werk Gendorf, 84508 Burgkirchen Genatin extra
(8021 S)
Mobil Oil AG, Steinstraße 5, 20095 Hamburg Frostschutz 500
Arteco, Technologiepark, Zwijnaarde 2, Havoline XLC
B-9052 Gent, Belgium
Tabelle 5. Gefrierschutzmittel mit Korrosionsschutz
Das Motorenöl und das Kühlwasser müssen während des Betriebes über-
wacht werden, da die Verschmutzung und Versäuerung den Einsatz des
Schmieröles begrenzt und bei ungenügender Wasserqualität oder zu
geringem Korrosionsschutzmittelanteil im Kühlwasser Schäden am Motor
auftreten können.
Prüfkoffer
** Nicht enthalten. Wird vom Lieferanten des Korrosionsschutzmittels zur Verfügung gestellt.
Tabelle 2. Kennwerte, die mit den Prüfkoffern untersucht werden können
Lube Oil Tec Zur Bestimmung des Wassergehalts, der Total-Base-Number (TBN) und
der Viskosität von Schmierölen (leistungsbeschränkte Alternative zu Prüf-
koffer A)
port-A-lab Zur Prüfung von Schmieröl. Testumfang vergleichbar mit Lube Oil Tec.
Bezugsquellen
Bezugsquelle Adresse
1 MAN B&W Diesel AG, Augsburg, Abteilung SK
2 Drew Marine Mar--Tec GmbH, Stenzelring 8, 21107 Hamburg
3 Martechnic GmbH, Schnackenbergallee 13, 22525 Hamburg
4 Lieferant des Korrosionsschutzmittels
5 Müller Gerätebau GmbH, Rangerdinger Straße 35, 72414 Höfendorf
Allgemein
Aus diesem Grund ist eine wirksame Reinigung der Ansaugluft (Verbren-
nungsluft) und regelmäßige Wartung/Reinigung der Luftfilter erforderlich.
Vorschriften
Grenzwerte Die Konzentrationen nach Luftfilter bzw. vor Turbolader-Eintritt dürfen die
folgenden Grenzwerte nicht überschreiten:
Partikelgröße max. 5 ³m
Staub (Sand, Zement, CaO, Al2O3 etc.) max. 5 mg/Nm3
Chlor max. 1,5 mg/Nm3
Schefeldioxid (SO2) max. 1,25 mg/Nm3
Schwefelwasserstoff (H2S) max. 15 mg/Nm3
* Nm3 Normkubikmeter
Bei der Auslegung des Ansaugluftsystems ist darauf zu achten, daß ein
Gesamt-Druckverlust (Filter, Schalldämpfer, Rohrleitung) von 20 mbar
nicht überschritten werden darf.
3.1 Voraussetzungen
3.2 Sicherheit
3.3 Betriebsstoffe
3.4 Betriebsführung I - Motor in Betrieb setzen
3.5 Betriebsführung II - Betriebswerte überwachen
3.6 Betriebsführung III - Betriebsstörungen
3.7 Betriebsführung IV - Motor stillsetzen
Systeme aktivieren/kontrollieren Pumpen für Kraftstoff, Schmieröl und Kühlwasser anstellen, falls nicht am
Motor angebaut. Motor vorschmieren. Nach mehr als 12 Stunden Be-
triebspause zusätzlich Indizierventile öffnen und Triebwerk mit Törnge-
triebe ca. 3 Umdrehungen durchdrehen. Bei Motoren, die automatisch
gestartet werden, ist ersatzweise die Slow-turn-Einrichtung zu aktivieren.
Kontrollieren, ob Kühlwasser und Schmieröl vorgewärmt sind (falls mög-
lich). Absperrorgane aller Systeme in Betriebsstellung bringen. Motor ist
dann startbereit.
Empfehlung: Bei Motoren mit Schwerölbetrieb wird empfohlen, den Motor mit Dieselöl
Starten mit Dieselöl zu starten und erst nach Erreichen der Betriebstemperatur auf Schweröl
umzuschalten. Ein Anfahren des Motors mit Schweröl ist möglich, wenn
die erforderlichen Heizeinrichtungen vorhanden sind oder das Schweröl
noch warm genug ist.
Das Anlassen des Motors erfolgt durch einen Impuls über das Ventil
M 388/1 auf das Ventil M 329/1 in der Bedienungseinrichtung am Motor.
Im Notfall kann das Ventil M 329/1 manuell betätigt werden.
1 Anzeige
2 Füllungshebel
3 Taster
4 Betätigungshebel
1 Anzeige
3 Taster
4 Betätigungshebel
1 Anzeige
2 Füllungshebel
3 Taster
4 Betätigungshebel
5 Feinregelventil
1 Anzeige
3 Taster
4 Betätigungshebel
5 Feinregelventil
Motor abstellen
Falls der Motor direkt aus dem Schwerölbetrieb abgestellt werden muß,
sind folgende Punkte zu beachten (siehe anlagenseitiges Kraftstoffschema
im Band E1):
- Wird der Motor nach wenigen Minuten wieder gestartet, so genügt es,
die Heizeinrichtungen und eine Förderpumpe in Betrieb zu halten.
- Dauert der Motorstillstand länger, müssen der Mischbehälter und die
Leitungen des Kraftstoffmoduls mit Dieselöl aus dem Dieselöl-Betriebs-
behälter geflutet werden (siehe Bedienungsanweisung für Kraftstoffmo-
dul -- Technische Dokumentation / Motor-und Systemzubehör im
Band E1).
- Die Einspritzleitungen von den Einspritzpumpen zu den Einspritzventi-
len und die Einspritzdüsen selbst können nicht durchgespült werden.
Der darin verbleibende Schwerölrest erstarrt je nach der verwendeten
Viskosität früher oder später. Vor der Wiederinbetriebnahme müssen
diese Teile evtl. abgebaut, erwärmt und entleert werden, wenn nicht
besondere Heizeinrichtungen für das Starten mit Schweröl vorgesehen
sind.
Notstopp
Um den Motor bei Ausfall der Schmierung bzw. Kühlung oder ähnlichem
möglichst schnell abstellen zu können, ist in jede Einspritzpumpe ein
pneumatischer Abstellkolben eingebaut, der diese bei Beaufschlagung mit
Druckluft auf Nullfüllung stellt.
Vorbemerkungen Bei Motoren, die mit einem Kraftstoff--Drucksystem für den Schwerölbe-
trieb ausgerüstet sind, ist darauf zu achten, daß bei längerem Betrieb mit
Dieselöl, durch Rücklauf von warmem Dieselöl zum Mischbehälter, die
maximal zulässige Dieselöltemperatur überschritten werden kann. Zu hohe
Temperatur bedeutet niedrige Viskosität und Schmierfähigkeit mit entspre-
chender Gefahr für die Einspritzpumpen. Deshalb sind in diesem Fall die
Absperrventile in der Rücklaufleitung so zu schalten, daß der Dieselölrück-
lauf zum Dieselöl--Betriebsbehälter erfolgt, nicht zum Mischbehälter (siehe
Abschnitt 2.4 oder anlagenspezifisches Kraftstoffschema).
Wichtig! Wenn auf Schweröl umgeschaltet wird, muß auch der
Rücklauf wieder zum Mischbehälter geschaltet werden, sonst läuft Schwe-
röl in den Dieselöl--Betriebsbehälter.
Voraussetzungen - Motor läuft mit Dieselöl, Bauteile haben Betriebstemperatur.
- Heizeinrichtung ist in Betrieb, Schweröltemperatur im Tagesbehälter
wird ständig auf ca. 75 C gehalten.
Arbeitsschritte - Etwa 30 Minuten vor Abstellen des Motors Dreiwegehahn (siehe anla-
genspezifisches Kraftstoffschema) auf Dieselöl umschalten.
- Bei Anlagen mit manueller Regelung des Endvorwärmers diesen ab-
stellen.
- Wenn das im Leitungssystem befindliche Schweröl verbraucht und
durch nachgelaufenes Dieselöl ersetzt ist, kann der Motor abgestellt
werden.
- Alle Heizeinrichtungen abstellen (soweit erforderlich).
Wichtig! Das Umschalten auf Dieselöl hat den Vorteil, daß der Mo-
tor jederzeit startbereit ist, ohne daß die Anlage zuvor stundenlang ange-
heizt werden muß. Wartungs-- und Überholungsarbeiten werden wesent-
lich erleichtert, wenn die Rohrleitungen und das Einspritzsystem mit
Dieselöl gefüllt sind.
Grundlagen
Leistung, Drehzahl ... Zwischen der Motorleistung, der Drehzahl, dem Drehmoment und dem
mittleren effektiven Druck bestehen folgende Zusammenhänge:
1200 ô P e
pe
und
VH ô n ô z
9550 ô P e
Md
n
Darin bedeuten
Mitteldruck Der mittlere effektive Druck entspricht dem Mittelwert der Zylinderdrücke
des gesamten Viertaktzyklus. Er ist der Leistung und dem Drehmoment
proportional, der Drehzahl umgekehrt proportional. Er läßt sich bei be-
kanntem mechanischen Wirkungsgrad hmech aus dem Mittelwert der indi-
zierten Drücke errechnen:
p e
pi ô ®mech
n
60pô f
Darin bedeuten
n Motornenndrehzahl [1 / min],
f Netzfrequenz [Hz] und
p Polpaarzahl des Generators.
Betriebspunkte/Kennlinien Stabile Betriebspunkte des Motors ergeben sich nur im Gleichgewicht von
Leistung, Drehzahl und der Fördermengeneinstellung der Kraftstoffpum-
pen (Füllung). Das Energieangebot muß dem Energiebedarf entsprechen.
Bild 1. Zulässige Leistungs-Drehzahl-Bereiche für Einmotorenanlagen mit Festpropellern (links) und für Einmotorenanlagen mit
Verstellpropeller ohne Wellengenerator (rechts)
1) 15 % nicht gültig für L/V 20/27 und 25/30. Dort gelten 20 % als untere Grenze des Dauerteillastbetriebes.
Voraussetzungen
Ergänzende Hinweise
Die Zeit bis zur Beendigung des Einfahrens wird u.a. von der Oberflächen-
beschaffenheit der Kolbenringe und der Zylinderbuchse, der Kraftstoff- und
Schmierölqualität sowie der Belastung und Drehzahl des Motors beein-
flußt. Die in Bild 1 bzw. 2 angegebenen Einfahrzeiten können deshalb
nur Richtwerte darstellen.
Betriebsstoffe
Kraftstoff Das Einfahren kann mit Dieselöl oder Schweröl erfolgen. Der verwendete
Kraftstoff muß den Qualitätsanforderungen (Abschnitt 3.3) und der Kraft-
stoffsystemauslegung entsprechen.
Für das Einfahren von Gas-Ottomotoren wird zweckmäßig das für den
späteren Betrieb vorgesehene Gas verwendet. Diesel-Gasmotoren
werden im Dieselbetrieb mit dem als Zündöl vorgesehenen Kraftstoff
eingefahren.
Schmieröl Das beim Einfahren des Motors verwendete Schmieröl muß, bezogen auf
die gefahrene Kraftstoffqualität, den Qualitätsanforderungen ( siehe
Abschnitt 3.3) entsprechen.
Bei 85% Last und nach Erreichen der Service-Leistung sind die Betriebs-
werte (Zünddrücke, Abgastemperaturen, Ladedruck usw.) zu überprüfen
und mit dem Abnahmeprotokoll zu vergleichen.
Einfahren bei der Inbetriebnahme Viertaktmotoren werden, von Ausnahmen abgesehen, immer einem
am Aufstellort Probelauf beim Hersteller unterzogen, so daß der Motor in der Regel
eingefahren ist. Trotzdem ist nach der Montage am endgültigen Aufstellort
ein erneutes Einfahren erforderlich, falls nach dem Probelauf Kolben oder
Lager zur Besichtigung ausgebaut wurden oder der Motor zum Transport
teilweise oder vollständig zerlegt wurde.
Einfahren nach Einbau neuer Werden bei Überholungsarbeiten Zylinderbuchsen, Kolben und/oder
Triebwerksteile Kolbenringe gewechselt, ist ein Neueinfahren erforderlich. Ein Einfahren
ist auch notwendig, wenn nur bei einem Kolben die Ringe gewechselt
werden. Das Einfahren ist entsprechend dem Bild 1 und 2 bzw. nach
den zugehörigen Erläuterungen vorzunehmen.
Einfahren nach Wiedereinbau Wenn gelaufene Lagerschalen wieder montiert oder neue Lagerschalen
von gelaufenen oder neuen eingebaut wurden, müssen diese Lager eingefahren werden. Die Einfahr-
Lagerschalen (Kurbelwellen-, zeit soll 3 bis 5 Stunden betragen mit stufenweiser Belastung. Die Hin-
Pleuel- und Kolbenbolzenlager weise in den vorstehenden Absätzen, insbesondere “Kontrollen”, sowie
das Bild 1 bzw. 2 sind zu beachten.
Hoher Leerlauf über längere Betriebszeit sollte nach Möglichkeit
vermieden werden.
Einfahren nach Niedriglastbe- Ein Dauerbetrieb im Niedriglastbereich kann zu starker innerer Motor-
trieb verschmutzung führen. Auf dem Feuersteg des Kolbens, in den Ringnuten
und evtl. auch in den Einlaßkanälen können sich Rückstände aus der
Verbrennung des Kraftstoffes und Schmieröles ablagern. Außerdem ist
eine Verölung der Ladeluft- und Abgasleitung, des Ladeluftkühlers, der
Turbolader und des Abgaskessels möglich.
Tip! Für weitere Auskünfte steht Ihnen der Kundendienst der MAN
B&W Diesel AG oder der des Lizenznehmers zur Verfügung.
A Verstellpropeller
B Festpropeller
C Motorleistung
(vorgeschriebener
Bereich)
D Einfahrzeit in [h]
E Motordrehzahl und
-leistung in [%]
A Verstellpropeller
B Festpropeller
C Motorleistung
(vorgeschriebener
Bereich)
D Einfahrzeit in [h]
E Motordrehzahl und
-leistung in [%]
3.1 Voraussetzungen
3.2 Sicherheit
3.3 Betriebsstoffe
3.4 Betriebsführung I - Motor in Betrieb setzen
3.5 Betriebsführung II - Betriebswerte überwachen
3.6 Betriebsführung III - Betriebsstörungen
3.7 Betriebsführung IV - Motor stillsetzen
Laufende Kontrollen Die laufenden Kontrollen sollten sich auf folgende Maßnahmen erstrecken:
(stündlich/täglich)
- Betriebsstatus der Anlage bewerten, Kontrolle auf Alarme und Abschal-
tungen,
- visuelle und akustische Begutachtung der Systeme,
- Kontrolle von Leistungs- und Verbrauchswerten,
- Kontrolle des Füllstandes aller Betriebsstoffbehälter,
- Kontrolle der wichtigsten Betriebswerte und Umgebungsbedingungen,
- Kontrolle der Laufruhe von Motor, Turbolader, Generator/Propeller.
Periodische Kontrollen In etwas längeren Intervallen sollte der Umfang der laufenden Kontrollen
(täglich/wöchentlich) ergänzt werden, um
- die Feststellung des Fortschrittes der Betriebsstunden und der Über-
einstimmung der Betriebsstunden bei Mehrmotorenanlagen,
- die Bewertung des Fortschrittes der Startzahlen,
- die Kontrolle von Drucker oder Schreiber,
- die Kontrolle aller relevanten Betriebswerte,
- die Bewertung der Stabilität des Drehzahlreglers und des Reglerge-
stänges,
- die Kontrolle auf unübliche Schwingungen und fremde Laufgeräusche,
- die Kontrolle der Funktionstüchtigkeit aller Systeme, Aggregate und
Hauptbauteile,
- die Kontrolle des Betriebsstoffzustandes.
Ergänzende Arbeiten/Hinweise
Maschinentagebuch
System Firma
Indikatorsystem Baewert GmbH
HLV 94 Postfach 177
D-08393 Meerane
Digital Pressure Indicator Leutert GmbH & Co.
DPI Schillerstraße 14
D-21365 Adenhofen
Spitzendruckindikator Lehmann & Michels GmbH
LEMAG-PREMET LS Marlowring 4
D-22525 Hamburg
Tabelle 1. Elektronische Indikatorsysteme
Hochfahren In Richtung VORAUS dürfen 60 % Leistung nicht vor Ablauf von 15 Se-
kunden bei Notmanövern bzw. 30 Sekunden bei Normalmanövern freige-
geben werden. Bis zum Anstieg auf 100 % Leistung müssen mindestens
30 Sekunden bzw. 3 Minuten vergehen. Diagramm Teil 3.
Herunterfahren Beim Herunterfahren von VOLL VORAUS bis STOPP müssen mindestens
15 Sekunden, von VOLL ZURÜCK bis STOPP mindestens 10 Sekunden
vergehen. Diagramm Teil 1/4. Beim schnelleren Entlasten kann der Turbo-
lader zum Pumpen kommen.
Außerdem ist zu beachten ... Nach Möglichkeit sollten Schiffshauptmotoren in vorgewärmtem Zustand
mit nicht mehr als ca. 75 % Drehzahl bzw. ca. 40 % Last betrieben wer-
den. Nach dem Erreichen der Betriebstemperaturen dürfen sie voll bela-
stet werden.
Bei der Festlegung der Be-- und Entlastungszeiten ist zu beachten, daß
die Zeitkonstanten für das dynamische Verhalten des Motors gegenüber
der Antriebsmaschine bzw. des Schiffes teilweise weit auseinander liegen.
Bei Schiffsantriebsmotoren treten Werte von 1:100 auf. Das heißt, der Mo-
tor reagiert viel schneller, als das Schiff. Höhere Be-- und Entlastungsge-
schwindigkeiten des Motors beeinflussen demzufolge das Manövrierver-
halten des Schiffes nur unwesentlich (ausgenommen z.B. Schlepper und
Fährschiffe).
Bei Motoren, die vor Ort bedient werden, obliegt die Einhaltung der Bela-
stungsverläufe dem Maschinenpersonal. Bei Motoren, die fernbedient wer-
den, müssen die Belastungsprogramme für Normal-- und Notmanöver in
die Fernsteuerung integriert werden. Hierzu ist eine Abstimmung zwi-
schen Besteller, Werft und Motorhersteller erforderlich.
Günstigere Bedingungen Für den Niedriglastbetrieb von vornherein besser gerüstet sind Motoren,
die
- über einen zweistufigen Ladeluftkühler verfügen, dessen zweite Stufe
zur Verbesserung der Betriebswerte abgeschaltet werden kann.
- über einen zweistufigen Ladeluftkühler und eine HT-LT Umschaltung
verfügen, die die Beaufschlagung der LT-Stufe mit HT-Wasser
ermöglicht.
Betrieb mit Schweröl Aus den eingangs genannten Gründen darf der Niedriglastbetrieb mit
Schweröl im Bereich 20 % der Vollastleistung nicht unbegrenzt ausge-
dehnt werden. Entsprechend Bild 1 muß der Motor nach einer Phase mit
Niedriglastbetrieb entweder auf Dieselölbetrieb umgestellt werden oder im
Schwerölbetrieb anschließend eine bestimmte Zeit mit hoher Last (> 70 %
der Vollastleistung) betrieben werden, um die Ablagerungen im Bereich
der Zylindern und des Abgasturboladers wieder zu reduzieren.
Soll ein Niedriglastbetrieb über eine größere Zeitspanne als im Bild 1
dargestellt erfolgen, so ist der Motor vorher auf Dieselölbetrieb umzu-
stellen.
Betrieb mit Dieselöl Für den Niedrigllastbetrieb mit Dieselöl gelten folgende Regeln:
- Ein Dauerbetrieb unter 15 % der Vollastleistung ist nach Möglichkeit zu
vermeiden.
Falls dieser unbedingt erforderlich ist, sind Sondermaßnahmen, (z.B.
der Einsatz von Teillast--Einspritzdüsen) mit MAN B&W Diesel AG
abzusprechen.
- Ein reiner Leerlaufbetrieb, insbesondere mit Nenndrehzahl (Generator-
betrieb) ist höchstens über einen Zeitraum von 1 ... 2 Stunden zulässig.
Bild 1. Zeitliche Begrenzung für den Teillastbetrieb mit Schweröl (links), Dauer des “Erholungsbetriebs” (rechts)
Erläuterungen Linkes Bild: Zeitliche Begrenzung für den Teillastbetrieb mit Schweröl.
Rechtes Bild: Notwendige Betriebszeit mit > 70% Vollastleistung nach
Niedriglastbetrieb mit Schweröl. Hochfahrzeit von gefahrener Leistung auf
70 % Vollastleistung mindestens 15 Minuten.
Vorbemerkungen
Die Motorleistung ist einer der wichtigsten Betriebswerte. Sie dient als
Maßstab bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit des
Motors, aber auch als Referenzwert bei der Beurteilung anderer Betriebs-
werte. Kombinationen aus Leistungen und zugehörigen Drehzahlen oder
aus Drehzahlen und zugehörigen Kraftstoffpumpenfüllungen ergeben
Betriebspunkte. Die Lage der Betriebspunkte läßt Rückschlüsse zu
- auf veränderte Widerstände (des Schiffes),
- auf Verluste, Leckagen, Beschädigungen und
- auf die Wirksamkeit des Einspritzsystems, des Aufladesystems und
des Ladungswechselsystems.
Bei älteren Anlagen (> 30 000 Betriebsstunden) ist eine sichere Bewertung
erst bei Betriebspunkten möglich, für die alle 3 oben genannten Parameter
bekannt sind. Unter Umständen müssen zur Absicherung des Urteils wei-
tere relevante Betriebswerte betrachtet werden.
Grundsätzliche Möglichkeiten
Bei Schiffsantriebsmotoren Bei Schiffsantriebsmotoren ist die effektive Motorleistung Pe nicht leicht
meßbar. Hierzu wäre eine Drehmomentmessung erforderlich. Auch aus
Indikatordiagrammen läßt sich bei mittelschnell laufenden 4-Takt-Diesel-
motoren nicht die indizierte Leistung Pi ermitteln.
Bei Generatoraggregaten Bei Generatoraggregaten kann die effektive Motorleistung relativ genau
aus der Generatorwirkleistung Pw, die kontinuierlich gemessen wird, und
aus dem Generatorwirkungsgrad ®gen, der sich im üblichen Betriebs-
bereich nur wenig ändert, ermittelt werden. Dieses Verfahren läßt aller-
dings keine Beurteilung eventueller Veränderungen am Motor oder Gene-
rator zu. Ersatzweise oder zusätzlich lassen sich Betriebspunkte wie oben
skizziert ermitteln und die gewonnenen Leistungswerte vergleichen.
Vorarbeiten
Beispiel (Schiffsantriebsmotor) Die Ermittlung des Betriebspunktes und der Motorleistung erfolgt sinn-
gemäß entsprechend dem Beispiel, eingetragen in Bild 1 . Die zugrunde-
liegenden Kennwerte sind hier
Motortyp XY,
Nennleistung 6200 kW,
Nenndrehzahl 450 1/min.
Festpropeller 85 -- 90 %,
Verstellpropeller 85 -- 100 %,
Generatoraggregate 100 %.
Da die Zahl der möglichen Einflußfaktoren groß und die Bewertung ihres
Einflusses nicht einfach ist, empfehlen wir Ihnen im Zweifelsfall den
nächstgelegenen Kundendienststützpunkt oder die Serviceleitstelle der
MAN B&W Diesel AG, Augsburg zu konsultieren.
Unter den genannten Bedingungen erreicht der Motor zwar nach wie vor
das volle Drehmoment, aber nicht mehr die volle Drehzahl -- jedenfalls
nicht mehr mit der zugelassenen Nennleistung. Ein Betrieb des Motors mit
auf diese Weise reduzierter/gedrückter Drehzahl ist wie folgt begrenzt:
Zulässige Zugehörige
Einsatzfall Drehzahl- Nennleistung
drückung 1) (blockiert)
Schiffshauptmotor mit ---- 100 %
Verstellpropeller
Schiffshauptmotor mit $ 10 % 100 %
Festpropeller
Saugbagger mit
Motor 20/27, 25/30 $ 30 % 90 %
Motor 32/40 - 58/64 $ 30 % 100 %
Fischereiboote/
Schlepper mit
Motor 20/27 - 32/40 $ 20 % 100 %
1) Diese Angaben sind Richtwerte. Maßgebend für die Betriebsführung sind die Festlegungen,
die zwischen Besteller, Werft/Planungsbüro und Motorhersteller getroffen wurden.
Tabelle 1. Maximal zulässige Drehzahldrückung
Übersicht
Kurzbeschreibungen
Einrichtung zum Abblasen von Beim Betrieb von Motoren mit Vollast bei niedriger Ansaugtemperatur
Ladeluft besteht aufgrund der hohen Luftdichte die Gefahr, daß der Ladedruck und
damit der Zünddruck zu hoch ansteigen. Um solche Zustände zu vermei-
den, wird überschüssige Ladeluft vor oder nach dem Ladeluftkühler ent-
nommen und in den Maschinenraum abgeblasen. Das geschieht mit Hilfe
einer elektropneumatisch gesteuerten oder federbelasteten Drosselklappe.
Siehe Abschnitte 2.4.1 und 3.5.12.
Einrichtung zum Umblasen Die Ladeluftleitung wird durch eine Leitung geringeren Durchmessers und
von Ladeluft eine Bypaßklappe mit der Abgasleitung verbunden. Die Klappe ist im Nor-
malbetrieb geschlossen. Im Propellerbetrieb zwischen 25 und 60 % Last
ist das Luftangebot für den Motor relativ klein, bzw. der Ladeluftdruck
relativ niedrig. Um dem Motor in diesem Zustand mehr Luft zur Verfügung
zu stellen, wird Ladeluft in die Abgasleitung geblasen. Dazu wird die
Einrichtung zum Anwärmen der Hohe Lufttemperaturen im Teillastbetrieb verbessern die Verbrennung und
Ladelufttemperatur damit die Abgastrübung. Dieser Zustand kann erreicht werden, wenn ein
(2stufiger Ladeluftkühler) zweistufiger Ladeluftkühler eingesetzt und im Teillastbetrieb (20 ... 60 %
Last) mittels der Niedertemperatur (NT)-Stufe die Ladeluft angewärmt
wird.
Einrichtung zum Beschleunigen Die Einrichtung wird eingesetzt, wenn besondere Ansprüche an ein
des Turboladers (Jet Assist) schnelles Hochfahren bzw. an die Lastaufschaltung gestellt werden. In
solchen Fällen wird Druckluft aus den Anlaßluftflaschen auf ca. 4 bar
reduziert, in das Verdichtergehäuse des Turboladers geleitet und durch
schrägliegende Bohrungen auf das Verdichterrad geblasen. Dadurch wird
dem Verdichter einerseits zusätzliche Luft zur Verfügung gestellt, dieser
andererseits auch beschleunigt und so der Ladeluftdruck erhöht. Der Ein-
satz der Beschleunigungseinrichtung wird durch eine Steuerung aktiviert
und auf einen festgelegten Lastbereich begrenzt. Siehe Bild im Abschnitt
2.4.1.
Abgas abblasen Durch das Abblasen von Abgas vor der Turbine und Rückführung in die
(Waste Gate) Abgasleitung nach der Turbine erfolgt eine Abgasdruckabsenkung am
Turbolader bzw. eine Turbinendrehzahlabsenkung bei Vollast. Diese Maß-
nahme ist notwendig wenn der Turbolader auf einen optimierten Teillast-
betrieb ausgelegt wird. Siehe Abschnitt 3.5.11.
Einrichtung zur Änderung Auf der Nockenwelle sind pro Zylinder 2 Doppelnocken angeordnet.
der Ventilsteuerzeiten Jeweils die kupplungsseitige Nockenbahn ist im Vollastzustand im Eingriff.
(nur bei Motor 32/40) Die Nockenwelle wird während des Motorlaufes durch eine hydropneuma-
tische Steuerung verschoben (ähnlich, wie bei umsteuerbaren Motoren).
Einrichtung zur Verstellung Beim Motor 32/40 erfolgt die Verstellung mit Hilfe einer Nockenwelle, die
des Einspritzzeitpunktes relativ zur Drehrichtung verstellt werden kann. Das geschieht durch eine
sich drehende, axial bewegbare und schrägverzahnte Buchse, die mit der
Verzahnung auf der Nockenwelle im Eingriff steht. Durch Verschieben der
Buchse wird die Nockenwelle verdreht, der Einspritzzeitpunkt verändert.
Ausführliche Darstellung siehe Abschnitt 2.4.5.
Bei den Motoren 40/54, 48/60 und 58/64 erfolgt die Verstellung durch
Verschieben der Schwinghebel, die zwischen der Nockenbahn und dem
Kraftstoffpumpenzylinder angeordnet sind, bzw. durch Verdrehen der
Exzenterwelle, auf der die Schwinghebel gelagert sind. Siehe Abschnitt
2.4.5. Durch diese Einrichtungen können bei Verstellung in Richtung
”Zündung früh” der Zünddruck und der Kraftstoffverbrauch beeinflußt wer-
den. Bei Verstellung in Richtung ”Zündung spät” kann die Stickoxidemis-
sion verringert werden.
1 Ladeluftleitung
2 Blende
3 Verbindungsleitung
4 Drosselklappe mit
pneumatischem An-
trieb
5 Hubbegrenzungs-
schraube
6 Elektropneumatisches
4/2-Wege-Ventil
(M392)
7 Kompensator
8 Abgasleitung
9 Hebel für manuelle
Umschaltung
10 Wellenende mit Schlitz
(Notbetätigung)
Wirkungsweise
* Obere Grenzwerte abhängig von der Motorgröße und der Zylinderzahl (bis 95 bzw. 75%).
Durch das Umblasen von Ladeluft in die Abgasleitung werden der Lade-
luftdruck und die spezifische Luft- und Abgasmenge erhöht, die Abgastem-
peratur vor und nach Turbine reduziert.
Einstellung
Das 4/2-Wege-Ventil kann notfalls mit dem Hebel (9) am Ventil unten per
Hand umgeschaltet werden. Die Drosselklappe kann über den Schlitz im
Wellenende (10) gedreht werden. Bild 3.
Grundlagen
Mit Hilfe des Nomogramms in Bild 1 läßt sich die Wassermenge ermitteln,
die bei der Verdichtung und Abkühlung von Luft in der Ladeluftleitung oder
in einem Druckbehälter anfällt. Das prinzipielle Verfahren wird anschlie-
ßend anhand von zwei Beispielen beschrieben.
1. Schritt Außentemperatur 35 C,
relative Luftfeuchtigkeit 90 %.
A
I II
0, 033 0, 021
0,012 kg Wasser/kg Luft.
Q A
A ô P ô le
0, 012 ô 12.400 ô 7, 1
1.055 kg Wasser/h
1 t Wasser/h.
1. Schritt Außentemperatur 35 C,
relative Luftfeuchtigkeit 90 %.
3. Schritt Die Differenz von I und III ist die ausfallende Kondenswassermenge B:
B
I III
0, 033 0, 0015
0,0315 kg Wasser/kg Luft.
4. Schritt Multipliziert mit der Luftmasse m im Behälter ergibt sich die Wassermenge
QB, die bei der Befüllung des Druckbehälters anfällt:
Q B
B ô m.
pôV
m
.
RôT
Dabei ist:
Absoluter Druck im Behälter pabs 31 ô 10 5 Nm2,
Volumen des Druckbehälters V 4000 dm3 = 4 m3,
Gaskonstante für Luft R 287 Nm/kgôK,
Temperatur T der Luft im Behälter 40 C = 313 K.
m
31 ô 10 ô 4
5
138 kg Luft.
287 ô 313
Q B
B ô m
0, 0315 ô 138 kg
4,35 kg Wasser.
* Der spezifische Luftdurchsatz ist vom Motortyp und von der Motorbelastung abhängig. Für die überschlägliche Ermittlung der Kondenswas-
sermenge können folgende Richtwerte eingesetzt werden:
Inselbetrieb
1 1. Stufe
2 2. Stufe
3 3. Stufe
Pe Lastaufschaltung in %
der Dauerleistung
pe mittlerer effektiver
Druck bei Dauerlei-
stung
Für die Motoren 32/40, 40/54, 48/60 und 58/64 mit Mitteldrücken zwischen
21,9 ... 24,9 bar gelten folgende Belastungsschritte:
1. Stufe 33 %,
2. Stufe 23 %,
3. Stufe 18 %,
4. Stufe 26 %.
Lastaufschaltung in Abhängig- Für Lastaufschaltungen, ausgehend von einem aktuellen Wert, gilt das
keit von der aktuellen Leistung Diagramm im Bild 2.
Pe C Lastaufschaltung
Pe Grundlast
Lastabwurf Auch bei Lastabwürfen bis 100 % der Nennleistung können gewährleistet
werden:
Netzparallelbetrieb
1 Abblaseklappe mit
pneumatischem Antrieb
8 Abblaseleitung
9 Abgasleitung nach
Turbolader
12 Abgasleitung mit
Verschalung
(vor Turbolader)
1 Abblaseklappe mit
pneumatischem Antrieb
8 Abblaseleitung
Die Luftzufuhr zum pneumatischen Antrieb der Klappe wird durch das
5/2-Wege-Magnetventil (M367) gesteuert. Der Weg 1 - 4 zum Öffnen der
Klappe ist frei, wenn das Magnetventil erregt ist. Im nicht erregten Zustand
ist der Weg 1 - 2 zum Schließen der Klappe frei.
Wirkungsweise
Die Luftzufuhr zum pneumatischen Antrieb der Klappe wird durch das
5/2-Wege-Magnetventil (M367) gesteuert. Der Weg 1 - 4 zum Öffnen der
Klappe ist frei, wenn das Magnetventil erregt ist. Im nicht erregten Zustand
ist der Weg 1 - 2 zum Schließen der Klappe frei.
Als Kriterium zur Ansteuerung der Abblaseklappe dient die Füllung. Ist die
Füllung kleiner als der Grenzwert, wird die Abblaseklappe geschlossen. Ist
die Füllung größer und die Ansauglufttemperatur niedriger als der Grenz-
wert, so veranlaßt die Klappensteuerung das Öffnen der Abblaseklappe.
1 Abblaseklappe mit
pneumatischem Antrieb
8 Ladeluftleitung
9 Abgasleitung
nach Turbolader
12 Ladeluftkühler
13 Abblaseleitung
3.1 Voraussetzungen
3.2 Sicherheit
3.3 Betriebsstoffe
3.4 Betriebsführung I - Motor in Betrieb setzen
3.5 Betriebsführung II - Betriebswerte überwachen
3.6 Betriebsführung III - Betriebsstörungen
3.7 Betriebsführung IV - Motor stillsetzen
Vorbemerkungen
Fehlersuche mit Hilfe der Die Tabellen 1-3 enthalten eine Auswahl von möglicherweise auftretenden
Tabellen 1-3 Betriebsstörungen und deren Ursachen. Sie sollen dazu beitragen, daß
Fehler sicher diagnostiziert und deren Ursachen rasch behoben werden.
Beispiel Die Schlüsselnummer 15 taucht in den Tabellen zum Beispiel an drei Stel-
len auf (gekennzeichnet durch -). Das heißt: Wenn der Einspritzzeitpunkt
zu weit in Richtung “spät” liegt, sind folgende Auswirkungen möglich:
- Der Motor kommt nicht auf volle Leistung/Drehzahl,
- die Abgastemperaturen sind zu hoch und
- die Abgasfahne ist sichtbar und dunkel gefärbt.
Fehlersuche beim Turbolader Bitte beachten Sie, daß die Betriebsanweisung für den Turbolader eine
eigene Tabelle zur Fehlersuche enthält.
Reihenfolge der Eintragungen Die Reihenfolge der Eintragungen erlaubt keinen Rückschluß auf die
Wahrscheinlichkeit einer Ursache. Das Ordnungsschema lautet: Zuerst
Ursachen zu Betriebsstoffen und Betriebsstoffsystemen, dann Motor, Tur-
bolader und ggf. Schiff.
Kurbelwelle dreht sich nicht beim Start, dreht sich zu langsam, pendelt zurück
Druckluftsystem Druck im Druckluftbehälter zu gering 01
Hauptanlaßventil defekt 162.xx 02
Anlaßventil defekt 161.xx 03
Anlaßsteuerschieber defekt 160.xx 05
Steuerungs- und Fehler im pneumatischen oder elektronischen Steue- 63
Überwachungssystem rungssystem
Fernstart ist blockiert 83
Schaltwerk (Törngetriebe) Schaltwerk nicht ganz ausgerückt 79
Abgasfahne bläulich
Kraftstoff Wasser im Kraftstoff 3.3, 000.05 10
Schmierölsystem Ölstand in der Ölwanne zu hoch (nasse Ölwanne) 34
Kolben/Kolbenringe Kolbenringspiel oder Stoß zu groß 2.5, 034.xx 28
Kolbenringe fest oder gebrochen 034.xx 32
Turbolader Turbolader überschmiert 500.xx 92
Kühlwassertemperatur zu hoch
Kühlwassersystem Kühlwassermangel oder Luft im KW-System 42
(HT-System)
Kühlwasserräume und/oder Kühler verschmutzt 000.08 43
Kühlwasserpumpe defekt 44
Temperaturregler defekt 47
Vorwärmeinrichtung aktiv 87
Motor Motor oder einzelne Zylinder stark überlastet 2.5, 3.5 25
Steuerungs- und Anzeigegerät oder Verbindungsleitung defekt 39
Überwachungssystem
Kühlwasserdruck zu niedrig
Kühlwassersystem Kühlwasserstand im Vorratstank zu niedrig 70
(HT-System)
Leckage im System 71
Leitungen verstopft, Einbauteile blockiert 74
Kühlwasserpumpe defekt 44
Stand-by-Pumpe nicht gestartet 82
Steuerungs- und Anzeigegerät oder Verbindungsleitung defekt 39
Überwachungssystem
Druckschalter/Meßwertumformer defekt 61
Schmieröltemperatur zu hoch
Kühlwassersystem Kühlwassermangel oder Luft im KW-System 42
(Rückkühlsystem)
Kühlwasserräume und/oder Kühler verschmutzt 000.08 43
Kühlwasserpumpe defekt 44
Temperaturregler defekt 47
Vorwärmeinrichtung aktiv 87
Steuerungs- und Anzeigegerät oder Verbindungsleitung defekt 39
Überwachungssystem
Schmieröldruck zu niedrig
Schmierölsystem Ölmangel im Betriebsbehälter 35
Überdruckventil der Schmierölpumpe, Feder gebro- 36
chen
Druckregelventil defekt 60
Schmierölleitungen undicht 37
Schmierölleitung verstopft 80
Schmierölfilter verstopft 38
Schmierölpumpe defekt 41
Stand-by-Pumpe nicht gestartet 82
Steuerungs- und Anzeigegerät oder Verbindungsleitung defekt 39
Überwachungssystem
Druckschalter/Meßwertumformer defekt 61
Ladelufttemperatur zu hoch
Ansaugluftsystem/ Ansaugtemperatur zu hoch 2.5 50
Ladeluftsystem
Kühlwassersystem Kühlwassermangel oder Luft im KW-System 42
(NT-System)
Kühlwasserräume und/oder Kühler verschmutzt 000.08 43
Kühlwasserpumpe defekt 44
Temperaturregler defekt 47
Steuerungs- und Anzeigegerät oder Verbindungsleitung defekt 39
Überwachungssystem
Temperaturfühler defekt 84
Verkabelung/Anschlüsse defekt/mangelhaft 86
Ladeluftdruck zu niedrig
Ansaugluftsystem/ Ansaugtemperatur zu hoch 2.5 50
Ladeluftsystem
Ladeluftkühler verschmutzt (Druckdifferenz zu hoch) 2.5, 322.xx 53
Leckagen luft- und abgasseitig 52
Abgassystem Abgasgegendruck zu hoch (Abgaskessel verschmutzt) 2.5 54
Einspritzzeitpunktverstellung Einspritzzeitpunkt zu früh (nur Motoren mit automati- 2.4, 200.xx, 14
scher Einspritzzeitpunktverstellung) 120.xx (32/40),
202.xx
(40/45 ... 58/64)
Steuerungs- und Anzeigegerät oder Verbindungsleitung defekt 39
Überwachungssystem
Turbolader Luftfilter, Verdichter-/Turbinenseite des Turboladers 500.xx 51
verschmutzt/beschädigt
Notbetrieb bei Ausfall von Auch bei sorgfältiger Betriebsführung können ernste Störungen
einem oder zwei Zylindern
- am Einspritzsystem oder am Einspritzpumpenantrieb,
- an Ein-- oder Auslaßventilen oder deren Antrieb,
- am Zylinderkopf oder
- an Pleuelstange, Kolben oder Zylinderbuchse
nicht völlig ausgeschlossen werden. Tritt eine derartige Störung auf, so ist
der Motor zu stoppen und der Schaden zu beheben. Ist das nicht möglich,
so sind die Möglichkeiten für einen Notbetrieb zu prüfen und ggfs. die not-
wendigen Vorkehrungen zu treffen. Danach kann der Motor unter be-
stimmten Bedingungen, meistens mit reduzierter Leistung, wieder betrie-
ben werden. Darf der Motor aus wichtigem Grund nicht gestoppt werden,
so sind zumindest alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die geeignet sind,
Folgeschäden zu verringern.
Bei Betriebsstörungen, die einen Betrieb des Kolbens gegen die Kompres-
sion nicht zulassen, ist Fall 3 anzustreben oder der Motor abzustellen.
2) Beim Motor 32/40 ist ein Betrieb mit 2 gerissenen Zylinderkopfschrauben nicht erlaubt.
Kennziffer Bedingungen/Maßnahmen/Gefahren
3) Nocken und Rollen dürfen sich beim Drehen der Nockenwelle nicht berühren.
Darin ist
PN Nennleistung nN Nenndrehzahl Z Zylinderzahl
¯Z--1
Z
0,89 0,91 0,93 0,94 0,94 0,95 0,96 0,96 0,97 0,97
Tabelle 2. Faktoren zur Ermittlung der Drehzahlverringerung bei Ausfall eines Zylinders
Schwingungstechnische Hinweise
Sofern die Notwendigkeit besteht, die Zündung nicht nur an einem Zylin-
der, sondern bei mehreren abzuschalten, ist eine Rückfrage bei MAN
B&W Diesel AG, Werk Augsburg erforderlich.
Vorbemerkungen
Vorhandene Hilfsmittel Folgende Hilfsmittel stehen für einen Notbetrieb des Motors bei beschä-
digten Turboladern zur Verfügung:
Kennziffer
Motor darf aus zwingenden Gründen nicht gestoppt werden
Turbolader bleibt unverändert 1-3
Motor darf (kurzfristig) gestoppt werden
NR--Turbolader
● Rotor und Lagergehäuse (Rumpfgruppe) demontieren, Verschlußdeckel an 1-7
der Turbinenrückseite montieren (siehe Betriebsanweisung Turbolader und
zugehörige Arbeitskarten). Gaswechsel des Motors erfolgt luft-- und abgassei-
tig durch den teilweise demontierten Turbolader.
Erläuterungen
5 Reihenmotoren:
6 V--Motoren:
7 V--Motoren:
Erreichbare Leistungen/Drehzahlen
Tritt der Blackout bei hoher Motorleistung auf, wird das nicht mehr umlau-
fende Kühlwasser von den thermisch hochbelasteten Motorbauteilen auf-
geheizt und es kann örtlich zu Dampfblasenbildung kommen. Deshalb:
Vorsicht an Entlüftungs- und Ablaufleitungen!
Motor sofort stoppen ▲ Achtung! Sowohl bei automatisch gesteuerten Motoren, als auch
bei Motoren, die von Hand gefahren werden, ist sicherzustellen, daß
der Motor bei einem Blackout sofort gestoppt wird.
Das gilt für alle Fälle, bei denen nicht innerhalb weniger Sekunden die
Pumpen wieder in Betrieb sind, was bei automatischer Übernahme der
Stromversorgung durch ein Reserveaggregat möglich ist. Dieser Notstopp-
Vorgang kann bei Schiffshauptmotoren im äußersten Fall nach der Forde-
rung ”Schiff vor Maschine” zeitlich begrenzt aufgehoben werden. Bei Mo-
toren mit ausrückbarer Kupplung ist der Motor auszukuppeln. Bei Schiffen
mit Verstellpropeller ist, falls möglich, die Steigung sofort auf Null zu stel-
len, damit das Schleppen des Motors durch den Propeller unterbunden
wird. Diese Vorgänge müssen bei fallendem Schmieröldruck automatisch
ausgelöst werden.
Nachschmiereinrichtung Bei Motoren, die mit einer direkt gekuppelten, vom Motor angetriebenen
Schmierölpumpe (und einer elektrisch angetriebenen Reservepumpe) aus-
gerüstet sind, wird die Ölversorgung des Motors im Fall eines Blackout
von dieser Pumpe aufrechterhalten.
Anlagen mit Automatikbetrieb Nach Wiederherstellung der elektrischen Energieversorgung müssen die
Pumpen und Lüfter in der angegebenen Reihenfolge selbsttätig wieder
anlaufen:
1. Schmierölpumpe und Kraftstofförderpumpe,
2. Kühlwasserpumpe,
3. Maschinenraumbelüftung,
4. Seewasserpumpe.
Anlagen mit Handbetrieb Bei Handbetrieb muß der Motor nach einem Blackout sofort abgestellt
werden, um schwere Schäden durch Ausfall der Schmierung oder durch
thermische Überlastung zu verhindern. Nach Wiederherstellung der elektri-
schen Energieversorgung ist wie beim Automatikbetrieb zu verfahren.
Auch hier ist es wichtig, daß der Motor neu gestartet und nur allmählich
belastet wird.
Black-out-Test Bei der Inbetriebnahme von Motoranlagen wird durch einen absichtlich
herbeigeführten Blackout oft das Verhalten des Motors und das Anspre-
chen der Abstellvorrichtung geprüft. Zur Schonung des Motors darf dieser
Test nur bei einer Motordrehzahl unter ca. 50 % bzw. einer Leistung unter
ca. 15 % durchgeführt werden.
Inbetriebnahme des Motors Je nachdem, welche Leistung vor dem plötzlichen Abstellen gefahren
nach einem Blackout wurde, wird das nicht mehr umlaufende Kühlwasser von den heißen Mo-
torteilen sehr weit aufgeheizt, unter Umständen bis zur Dampfbildung in
den Kühlräumen des Zylinderkopfes.
Notbetrieb bei Ausfall der Zylin- Die Versorgung der Kolbenlaufflächen, der Kolbenringe und der Zylinder-
derschmierung buchsen mit Schmieröl wird gewährleistet durch das Spritzöl des Trieb-
raumes und durch die zusätzliche Zylinderschmiereinrichtung. Wenn die
Zylinderschmiereinrichtung teilweise oder total ausfällt, kann der Motor
kurzzeitig (ca. 250 h) weiterbetrieben werden.
1 Anzeige
3 Taster
4 Betätigungshebel
Arbeitsschritte - Betätigungshebel (4) auf “Notbetrieb mit mech. Regler” schalten (siehe
Bild 1 ).
- Füllungsbegrenzungsknopf (2) am Regler auf Position 4 ... 5 drehen
(siehe Bild 2 ).
- Der Drehzahlsollwert mit dem Drehknopf (5) auf Minimum regeln
(auf Anschlag gegen den Uhrzeigersinn).
- Kontrollieren, ob alle Systeme in Betrieb sind (Öl, Kühlwasser,
Schmieröl) und ob Anzeige (1) leuchtet/nicht leuchtet.
- Taster “Anlassen” (3) drücken, bis der Motor zündet.
- Füllbegrenzung mit Füllungsbegrenzungsknopf (2) auf gewünschten
Wert einstellen (normalerweise “voll”).
- Drehzahlsollwert am Drehknopf (5) einstellen.
Bei Zweimotorenanlagen, die eine Welle antreiben, wird im manuellen Be-
trieb nur ein Motor betrieben.
▲ Achtung! Hinweise in Abschnitt 3.4 bis 3.7 Betriebsführung
beachten!
Mechanisch-hydraulischer Drehzahlregler
Elektronisch-hydraulisches Drehzahlregelsystem
Ein weiterer Betrieb mit dem mechanischem Regler ist nach Um-
schaltung auf “Notbetrieb mit mech. Regler” möglich.
Reverse Acting Bei einem fallendem Signal, wird die Füllung auf “Voll” gestellt. Die Dreh-
zahl steigt an. Wird eine gewisse Drehzahl erreicht, übernimmt der mecha-
nisch-hydraulische Drehzahlregler die Drehzahlregelung.
Grundsätzliche Hinweise
Alarme, Reduzier-- und Stopp-- Je nach Ausmaß der Überschreitung und je nach Gefährdungspotential
signale werden bei den wichtigeren Betriebswerten Alarme, Reduzier-- oder
Stoppsignale ausgelöst. Das geschieht mit Hilfe des Alarmsystems und
der Sicherheitssteuerung. Reduziersignale bewirken bei Schiffsanlagen
eine Verringerung der Motorleistung. Das geschieht, indem bei Verstellpro-
pelleranlagen die Steigung verringert wird. Stoppsignale bewirken ein
Stoppen des Motors.
Verhalten in Notfällen -- techni- Akustische oder optische Warnungen können quittiert werden. Die Anzei-
sche Möglichkeiten gen bleiben bis zur Eliminierung der Störung erhalten. Reduzier-- oder
Stoppsignale können bei Schiffsanlagen (mit Ausnahme des Signals
“Überdrehzahl”) mit der Override--Funktion in der Wertung “Schiff vor Ma-
schine” unterdrückt werden. Bei Stationäranlagen ist diese Möglichkeit
nicht gegeben.
Einordnung von Alarm-- und Für die Festlegung der Alarmwerte und der sicherheitsrelevanten Grenz-
Grenzwerten werte sind die Vorschriften der Klassifikationsgesellschaften und die ei-
gene Einschätzung maßgebend.
Rechtliche Situation
Gefahr von Personen- und ▲▲▲ Gefahr! Bei zu hoher Ölnebelkonzentration besteht eine
Sachschäden! akute Gefahr von Personen- und Sachschäden. Es kann sich eine
Kurbelraumexplosion ereignen und Motor, Kurbelwelle und Trieb-
werksteile können schwere Schäden erleiden.
Motor sofort abstellen! ▲▲ Warnung! Bei zu hoher Ölnebelkonzentration wird der Motor
durch die Sicherheitssteuerung abgestellt. Geschieht das nicht oder
ist das nicht vorgesehen, so ist der Motor von Hand abzustellen. Das
muß innerhalb von Sekunden geschehen.
Kontrolle des Ölnebeldetektors Nach dem Auftreten eines Ölnebelalarms ist der Ölnebeldetektor anhand
der Betriebsanweisung des Herstellers auf Funktionstüchtigkeit zu prüfen.
Der Motor darf dazu nicht wieder in Betrieb genommen werden.
Triebwerkskontrolle innen Nach einer Wartezeit von 10 Minuten - erforderlich wegen möglicher
Explosionsgefahr beim Zutritt von Luft (siehe Sicherheitsvorschriften) -
sind alle Triebraumdeckel zu entfernen. Die weiteren Prüfungen
erstrecken sich auf:
- das Messen aller Lagertemperaturen,
- die Sichtkontrolle der Triebwerksteile und der Ölwanne auf Späne,
Verfärbungen und Materialaufwerfungen und
- die Sichtkontrolle aller Kolbenhemden und Zylinderbuchsen. Alumi-
niumlegierte Kolbenhemden erleiden Anlaufschäden bereits in einem
frühen Stadium, Graugußhemden sind weniger empfindlich.
Triebwerkskontrolle außen Nach dem Öffnen der Steuerwellendeckel erstrecken sich die weiteren
Prüfungen auf:
- das Messen der Temperaturen aller Steuerwellenlager, auch des
Außenlagers,
Wichtig! Der Motor darf erst wieder gestartet werden, wenn die
Schadensfreiheit festgestellt oder ursächliche Schäden beseitigt wurden.
Allgemein
Gefahr von Personen- und ▲▲▲ Gefahr! Lagerschäden, Kolbenfresser und Durchbläser
Sachschäden! fördern die Ölnebelbildung, die eine akute Gefahr von Personen-
und Sachschäden beinhaltet. Es kann sich eine Kurbelraum-
explosion ereignen und Motor, Kurbelwelle und Triebwerksteile
können schwere Schäden erleiden.
Kontrolle der Alarme Nach dem Auftreten eines Alarms sind die Splash-Oil-Temperaturen weiter
zu beobachten. Sinkt der den Alarm auslösende Temperaturwert nach
kurzer Zeit nicht wieder auf den Normalwert zurück, ist der Motor zu
stoppen und das betreffende Triebwerk zu überprüfen. Nach einem auto-
matischen Motorstopp muß eine Triebwerkskontrolle durchgeführt werden.
Wichtig! Der Motor darf erst wieder gestartet werden, wenn die
Schadensfreiheit festgestellt oder ursächliche Schäden beseitigt wurden.
Grundsätzliche Hinweise
Bei Motoren, die mit “Slow-Turn” ausgerüstet sind, erfolgt vor dem
Motorstart automatisch ein Durchtörnen, dessen Ablauf in der Motor-
steuerung überwacht wird. Erreicht der Motor in der vorgegebenen Zeit
nicht die erwarteten Kurbelwellenumdrehungen, oder wird die minimale
Slow-Turn-Zeit unterschritten, so wird eine Fehlermeldung ausgegeben.
Eine dementsprechende Fehlermeldung deutet meist auf eine Flüssig-
keitsansammlung im Verbrennungsraum hin. Wird die Slow-Turn-Prozedur
erfolgreich durchlaufen, erfolgt automatisch der Motorstart.
Slow Turn Parameter Bei der Slow-Turn-Prozedur wird der Motor mit einem reduzierten
Luftdruck vor dem eigentlichen Motorstart automatisch durchgedreht.
Dabei sind 2,5 Kurbelwellenumdrehungen während eines vorgeschriebe-
nen Zeitraums zu erreichen. Erfolgen diese in einer Zeit von weniger als
15 Sekunden bzw. werden 40 Sekunden überschritten, wird von der
Motorsteuerung ein Slow-Turn-Fehler ausgegeben.
Slow Turn Parameter Wert
Umdrehungszähler 2,5 Umdrehungen
Slow Turn Überwachung Grenzwert Tmax 40 sec
Slow Turn Überwachung Grenzwert Tmin 15 sec
Motorstillstandszeit Zähler 4h
Tabelle 1. Slow-Turn-Parameter für Motorsteuerung
Abstellen des Fehlers Das freie Durchdrehen des Motors wird meist durch eine in den Ver-
brennungsraum eingedrungene Flüssigkeit behindert. Dabei kann es sich
um Kraftstoff, Kühlwasser oder Schmieröl handeln. In diesem Fall ist der
Motor bei geöffneten Indizierventilen mittels Törngetriebe eine volle
Kurbelwellenumdrehung durchzudrehen.
Hierzu ist folgende Vorgehensweise einzuhalten:
- Törngetriebe einrücken
- Indizierventile öffnen
- Motor eine volle Kurbelwellenumdrehung durchdrehen
- Indizierventile auf das Austreten von Flüssigkeiten kontrollieren
J Wenn keine Flüssigkeit austritt,
- Indizierventile schließen
- Törngetriebe ausrücken
- Knopf “Confirmation engine turned” drücken
- Motor starten
J Wenn Flüssigkeit austritt,
- Grund für das Vorhandensein der Flüssigkeit im Verbrennungsraum
feststellen und diesen beseitigen.
▲ Achtung! Ein Durchblasen des betreffenden Zylinders ist hier
nicht zulässig! Werden obenstehende Schritte nicht durchgeführt,
tritt bei einem erneuten Startversuch wieder ein Slow-Turn-Fehler
auf!
3.1 Voraussetzungen
3.2 Sicherheit
3.3 Betriebsstoffe
3.4 Betriebsführung I - Motor in Betrieb setzen
3.5 Betriebsführung II - Betriebswerte überwachen
3.6 Betriebsführung III - Betriebsstörungen
3.7 Betriebsführung IV - Motor stillsetzen
Wird ein Motor für länger als 1 Woche außer Betrieb gesetzt, so ist er
1 mal pro Woche ca. 10 Minuten lang durchzutörnen. Dazu müssen die
Schmierölpumpen für die Triebwerks- und Zylinderschmierung in Betrieb
genommen werden (Öltemperatur ca. 40 C).
1 Einleitung
2 Technik
3 Betrieb/Betriebsstoffe
4 Wartung/Reparatur
5 Anhang
N 4 Wartung/Reparatur
Info--Kategorien
Information
Beschreibung
Vorschrift
Daten/Formeln/Symbole
Bevorzugte Adressaten
Spezialisten
Mittleres Management
Oberes Management
Sinn und Zweck von Wartungs- Wartungsarbeiten gehören, wie die regelmäßigen Kontrollen, zu den
arbeiten/Voraussetzungen Pflichten des Betreibers. Sie dienen der Aufrechterhaltung der Betriebsbe-
reitschaft und Betriebssicherheit der Anlage. Sie sind nach dem Wartungs-
plan zeitgerecht und durch sachkundiges Personal auszuführen.
Wartungsplan für den Für den/die Turbolader ist ein eigener Wartungsplan vorhanden. Sie finden
Turbolader ihn im Band C1.
Vorbemerkungen
Gültigkeit des Wartungsplanes Die Wartungspläne 4.7.1 und 4.7.2 sind gemeinsam gültig. Sie fassen
Arbeiten zusammen, die in regelmäßigen Intervallen bzw. Intervall-
bereichen durchzuführen sind.
Nach 30000 bzw. 36000 Betriebsstunden ist eine genaue Prüfung der
Hauptbauteile vorzunehmen. Dabei sind besonders die Zylinderköpfe mit
den Ventilen, die Zylinderbuchsen und Kolben sowie die Triebwerksteile
und Lager auf Abnutzung zu kontrollieren und eventuell zu erneuern. Es
wird empfohlen, diese umfangreichen Arbeiten oder eine Generalüber-
holung bei einem unserer Kundendienst-Stützpunkte in Auftrag zu geben.
Anpassung des Wartungsplanes Die Wartungspläne gelten für durchschnittliche Betriebsbedingungen. Bei
den Vorgaben handelt es sich um unverbindliche Empfehlungen und Richt-
werte. Um Erfahrungswerte zu erlangen, wird empfohlen, zunächst die
unteren Intervallbereiche als Richtwert heranzuziehen. Die Wieder-
holungsintervalle müssen nach kritischer Bewertung verkürzt werden,
wenn die Betriebsergebnisse und Betriebsbedingungen es erfordern und
wenn die Betriebsverhältnisse es zulassen (Fahrplan von Schiffen/
Revisionszeiten von Kraftwerken). Bei günstigen Betriebsergebnissen und
Betriebsbedingungen ist eine Verlängerung der Intervalle möglich.
Vorbemerkungen
Standardwerkzeuge Der Motor wird serienmäßig mit einem umfangreichen Werkzeugsatz aus-
gestattet. Er besteht aus
- dem Grundwerkzeug,
- hydraulischen Spannvorrichtungen und
- Spezialwerkzeug.
Damit können die üblichen Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Eine
Aufstellung über den Umfang und die Bezeichnungen dieser Werkzeuge
enthält der Band B6 der Technischen Dokumentation. Der Werkzeugsatz
für den/die Turbolader wird in einer Kiste zusammengefaßt und dort mit
einem Inhaltsverzeichnis versehen.
Werkzeug Erläuterung
Vorrichtung zum Aus-/Einbau Bei Wartungsarbeiten, wie der Kontrolle des Kurbelwellenlagers oder dem
des Kurbelwellenlagerdeckels Auswechseln von Lagerschalen, muß der Kurbelwellenlagerdeckel nur
abgesenkt, aber nicht ausgebaut werden. Der Ausbau des Kurbelwellenla-
gerdeckels ist nur in Sonderfällen erforderlich. Hierfür steht das links ge-
nannte Werkzeug zur Verfügung.
Vorrichtung zum Aus-/Einbau Wartungsarbeiten, wie das Kontrollieren von Federpaketen, können ohne
des Drehschwingungsdämpfers Ausbau des kompletten Schwingungsdämpfers ausgeführt werden. Der
(an der Kurbelwelle) Ausbau des Drehschwingungdämpfers ist nur in Sonderfällen erforderlich.
Hierfür steht das links genannte Werkzeug zur Verfügung.
Vorrichtung zum Fräsen von Unebene/beschädigte Sitzflächen können mit dieser Vorrichtung per Hand
Auslaßventil-Sitzflächen im Zy- mit einer Frässcheibe nachgearbeitet werden. Zur Kontrolle des erforderli-
linderkopf chen Restabstandes steht eine Meßuhr (Standardwerkzeug) zur Verfü-
gung.
Anhängevorrichtung zum Ab-/ Für Wartungsarbeiten an der Nockenwelle muß nur der Deckel an der
Anbau der Nockenwellen-Ver- Nockenwellen-Verschalung abgenommen werden. Der Abbau der Nocken-
schalung (nur für V-Motor) wellen-Verschalung ist nur für Sonderfälle (Ausbau der Nockenwelle) erfor-
derlich. Hierfür steht das links genannte Werkzeug zur Verfügung.
Elektrische Ventilkegelschleif- Ventilkegel mit minimalen Mängeln können wie Ventilsitze per Hand mit
maschine Schleifpaste nachgeschliffen werden. Kann auf diese Weise kein befriedi-
gender Zustand hergestellt werden, muß mechanisch nachgearbeitet wer-
den.
Vorrichtung zum Schleifen der Zum manuellen Nachschleifen der Sitzfläche am Ventilkorbmantel steht
Sitzfläche am Auslaßventilkorb- ein Schleifring zur Verfügung. Mit Hilfe aufgeklebter Schleifplättchen ist
mantel eine effektive Nacharbeit möglich.
Vorrichtung zum Aus-/Einbau Beim Aus-/Einbau der Kraftstoffeinspritzpumpe muß bei Verwendung des
der Kraftstoffeinspritzpumpe bei Standardwerkzeuges das Ladeluft-Leitungsstück zuvor abgebaut werden.
angebautem Ladeluft-Leitungs- Bei Verwendung des linksgenannten Werkzeuges ist der Abbau des Lade-
stück luft-Leitungsstücks nicht erforderlich.
Vorrichtung zum Abziehen des Vom Dieselmotor direkt angetriebene Pumpen bedürfen keiner regelmäßi-
Antriebsrades von direkt ange- gen Wartungsarbeiten. Wenn das Zerlegen einer Pumpe erforderlich ist,
triebenen Schmieröl- oder Kühl- dann muß das Antriebsrad abgezogen werden. Hierfür steht das links ge-
wasserpumpen nannte Werkzeug zur Verfügung.
Baewert-Indiziersystem zur Er- Die genaue Erfassung und Auswertung der Zünddrücke (und Einspritz-
fassung und Auswertung zum drücke) mit dem Baewert-Indiziersystem, bestehend aus Quarzkristallsen-
Zünd- und Einspritzdrücken sor und Auswertgerät liefert wertvolle Erkenntnisse über den Zustand des
Indiziereinrichtung Fabrikat ”Klassisches” Hilfsmittel zur Aufzeichnung von Kompressions- und Zünd-
Maihak zur Aufzeichnung der drücken des Motors.
Zylinderdrücke
Aufgrund seiner Bedeutung wiederholen wir hier einen Satz, den wir be-
reits verwendet haben:
Mit den folgenden Hinweisen möchten wir erreichen, daß Sie im Bedarfs-
fall zielsicher die richtige Informationsquelle zur Identifizierung und Bestel-
lung von Ersatzteilen verwenden.
Ersatzteile für Motoren und Turbolader sind mit Hilfe der Ersatzteilkataloge
in den Bänden B3 bzw. C3 der Technischen Dokumentation zu identifizie-
ren. Hierzu steht jeweils ein Bildblatt zur Verfügung, das über die Positi-
onsnummer zur Bestellnummer führt.
Bei der Bestellung von Werkzeugen sind wie üblich Motortyp, Motor-Werk-
nummer und die 6stellige Werkzeugnummer, welche gleichzeitig als Be-
stellnummer dient, anzugeben. Die ersten 3 Stellen der Werkzeugnummer
bezeichnen die Baugruppe, bei der das Werkzeug verwendet wird. Allge-
mein verwendbare Werkzeuge weisen anstelle der Baugruppennummer
eine Zahl unter 010 auf.
Ersatzteile für Meß-, Steuer- und Regelsysteme sowie für das Motor- und Systemzubehör
Zugehörige Arbeitskarten.
Die aufgeführten Arbeitskarten enthalten ausführliche Informationen
zu den erforderlichen Arbeitsschritten.
___.xx Diese Arbeitskarten fassen eine Gruppe von Arbeitskarten
zusammen
A Keine Arbeitskarte erforderlich/vorhanden
B Siehe Wartungsanweisung des Herstellers (Band E1)
C Diese Arbeiten von MAN B&W Diesel Service-Stützpunkt bzw.
von Spezialfirma ausführen lassen
D Siehe zugehörige Wartungsarbeit
Beziehungen zwischen Arbeitskarten.
x Diese Angaben haben eine besondere Bedeutung im CoCoS-Wartungs-
planungssystem. Sie liefern Hinweise auf Arbeiten, die mit der betrach-
y teten Arbeit in einem zeitlichen Zusammenhang stehen.
Personalbedarf
Gruppen von Wartungsarbeiten Die Wartungsarbeiten sind im Wartungsplan (Systeme) nach Systemen/
Funktionsgruppen gruppiert, im Wartungsplan (Motor) nach Baugruppen
zusammengefaßt.
1, x
12000
24000
30000
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1500
3000
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12000
24000
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36000
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1500
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6000
2,
150
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500
y
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3
014 Ölprobe untersuchen (Tropfenprobe) Examine oil sample (spot test) 000.05 1 0.15 Motor X
Engine
015 Ölprobe analysieren lassen Take oil sample to be analysed 000.04 1 0.25 Motor X
Engine
016 Ölfüllung wechseln (entsprechend Change oil filling (depending on results 000.04 015 -- 0 Motor 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
Analyse), Behälter reinigen of analysis), clean the tank Engine
017 Ölablauf kontrollieren (Sichtprüfung) Check oil drainage of piston, big--end A 018 1 0.2 Zyl./ X
bei Kolben, Pleuel-- und and main bearings, on the gear box 112 Einheit
Kurbelwellenlagern, am Rädertrieb und and the turbocharger (visually) -- refer Cyl./unit
am Turbolader -- siehe auch 401 to 401
018 Ölablauf kontrollieren (Sichtprüfung) Check oil drainage of camshaft A 017 1 2 Motor X
bei Nockenwellenlagern, bearings, injection pumps and valve Engine
Einspritzpumpen und am Ventilantrieb gear in the rocker arm casing (visually)
(im Kipphebelgehäuse) -- siehe auch -- refer to 401
401
020 Schmierölpumpe überholen Overhaul the lube oil pump 300.01 2 10 Pumpe 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
Pump
022 Zylinderschmierölaggregat bzw. Check the cylinder lube oil unit or 302.01 1 4 Einheit 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
--pumpe, Blockverteiler und pump, the block distributor and the Unit
Überwachungsgeräte überholen monitoring systems
023 Schmieröl--Automatikfilter reinigen Clean the lube oil service filter B 024 1 3 Filter 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
(abhängig von Spülintervallen) (depending on scavenging intervals) Filter
024 Schmieröl--Indikatorfilter reinigen Clean the lube oil indicating filter B 023 1 2 Filter 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
(abhängig vom Differenzdruck) (depending on differential pressure) Filter
1, x
12000
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30000
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3000
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025 Schmieröl--Vorwärmer reinigen Clean the lube oil preheater (depending B 1 4 Einheit 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
(abhängig von der Separiertemperatur on separating temperature at the flow Unit
bei erforderlichem Durchsatz). rate required).
Reinigung evtl. durch Spezialfirma Cleaning should be carried out by a
special company if possible
026 Schmieröl--Separator Check, clean and overhaul the lube oil B 1 4 Einheit 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
(selbstaustragend) kontrollieren, separator (residue--selfdischarging) Unit
reinigen, überholen
027 Schmieröl--Kühler reinigen, evtl. durch Clean the lube oil cooler. C -- 0 Einheit 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
Spezialfirma Cleaning should be carried out by a Unit
special company if possible
Kühlwassersystem (Zylinder- und Düsenkühlung) Cooling water system (Cylinder an injection valve cooling)
031 Ausgleichsbehälter: Kühlwasserstand Compensating tank: Check the cooling A 032 1 0.2 Motor X
kontrollieren water level Engine
032 Düsenkühlwasserablauf kontrollieren Check the injection valve cooling water A 031 1 0.1 Motor X
(auf freien Ablauf und eventuelle system for free drainage and fuel Engine
Kraftstoffspuren) leckages
033 Kühlwasser: Korrosionsschutz Check the corrosion protection of the 000.07 1 0.5 Motor X
kontrollieren -- siehe auch 401 cooling water -- refer to 401 Engine
035 Kühlräume kontrollieren, System Check the cooling water spaces, clean 000.08 -- 0 Motor 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
chemisch reinigen (Zylinder-- und the system chemically (cylinder and Engine
Düsenkühlung). injection valve cooling system).
Reinigung evtl. durch Spezialfirma Cleaning should be carried out by a
special company if possible
1, x
12000
24000
30000
36000
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1500
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036 Kühlwasser--Rückkühler: Kühlräume Heat exchanger: Clean the cooling C -- 0 Einheit 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
reinigen, evtl. durch Spezialfirma spaces. Unit
Cleaning should be carried out by a
special company if possible
1, x
12000
24000
30000
36000
per
1500
3000
6000
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150
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y
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3
054 Ladeluftumblase--/Ladeluftabblaseein-- Charge air bypass/blow--off device: A 062 1 0.5 Motor 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
richtung: Systembauteile auf Dichtheit Check system components for Engine
kontrollieren (Sichtprüfung). Steuer-- tightness (visually). Check control and
und Überwachungselemente auf monitoring elements
Funktionstüchtigkeit prüfen
1, x
12000
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3
075 Ölnebeldetektor kontrollieren/überholen Check/overhaul oil mist detector B 1 1 Motor 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3
Engine
076 Abgastemperatur--Meßanlage Check measuring system for exhaust A 1 6 Motor 3
kontrollieren gas temperatures Engine
1, x
12000
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30000
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153 Alle Kolben ausbauen, reinigen und Remove, clean and check all pistons. 034.01 154 3 2 Zyl. X
kontrollieren. Schulterspiel (nicht bei Measure shoulder clearance (not in 034.02 155 Cyl.
40/54 und 48/60) und Ringnuten case of 40/54 and 48/60) and ring 050.05 163
vermessen. Alle Kolbenringe erneuern. grooves. Replace all piston rings. 173
Achtung: Wenn Kolbenringe erneuert Caution: If piston rings are replaced
werden, ist die Zylinderbuchse the cylinder liner is to be rehoned!
nachzuhonen!
154 1 Kolbenbolzen (bei V--Motor je Remove one piston pin (in case of 034.03 152 2 0.25 Zyl. X
Zylinderreihe) ausbauen, V--engines per cylinder bank). Check 155 Cyl.
Kolbenbolzenbuchse kontrollieren, piston pin bush, measure the
Spiel messen. clearance.
155 1 Kolben (bei V--Motor je Zylinderreihe) Disassemble one piston (in case of 034.02 152 3 2 Zyl. X
zerlegen. Bauteile reinigen. Kühlräume V--engine per cylinder bank). Clean 034.03 154 Cyl.
und Kühlbohrungen auf Koksansatz components. Check cooling spaces 034.04
kontrollieren. Bei Schichtdicken über and cooling passages for coke
1 mm alle Kolben zerlegen. deposits. If thickness of layer exceeds
1 mm, disassemble all pistons.
157 Alle Kolben zerlegen. Bauteile reinigen. Disassemble all pistons. Clean 034.02 153 3 2 Zyl. X
Neue oder regenerierte Kolbenoberteile components. Install new or 034.03 Cyl.
einbauen. reconditioned piston crowns. 034.04
158 Alle Kolben zerlegen. Bauteile reinigen. Disassemble all pistons. Clean 034.02 153 3 2 Zyl. X
Kolbenbolzenlager erneuern. components. Replace piston pin 034.03 Cyl.
bearings. 034.04
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163 Alle Zylinderbuchsen vermessen und Measure and rehone all cylinder liners. 050.02 153 2 3 Zyl. X
nachhonen 050.05 173 Cyl.
164 Alle Zylinderbuchsen ausbauen, Remove, clean and check all cylinder 050.01 157 3 4.5 Zyl. X
reinigen und kontrollieren. Dichtringe liners. Replace sealing rings. 050.04 Cyl.
erneuern
165 Alle Zylinderbuchsen mit Dichtringen Replace all cylinder liners and sealing 050.01 3 4.5 Zyl. X
erneuern. rings. 050.04 Cyl.
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243 Alle Auslaßventile ausbauen. Remove all exhaust valves. Check and 113.02 173 2 4.5 Ventil X
Ventilsitze kontrollieren und regrind valve seats. Check valve 113.03 235 Valve
nachschleifen. Ventilführungen guides. 113.04
kontrollieren 113.05
114.01
244 Alle Auslaßventile ausbauen, Remove all exhaust valves, replace 113.02 173 2 1.5 Ventil X
Ventilkegel und Ventilsitze valve cones and valve seats. 114.01 236 Valve
austauschen.
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1 Einleitung
2 Technik
3 Betrieb/Betriebsstoffe
4 Wartung/Reparatur
5 Anhang
N 5 Anhang
: : N 5.1 Bezeichnungen/Begriffe
: : N 5.2 Formeln
: : N 5.3 Maßeinheiten/ Umrechnung von Maßeinheiten
: : N 5.4 Symbole und Kurzzeichen
: : N 5.5 Druckschriften
Info--Kategorien
Information
Beschreibung
Vorschrift
Daten/Formeln/Symbole
Bevorzugte Adressaten
Spezialisten
Mittleres Management
Oberes Management
Motoren
Motoren mit Aufladung Bei Motoren mit Aufladung sind ein oder mehrere Abgasturbolader (beste-
hend aus Turbine und Verdichter) angebaut, die von den Abgasen ange-
trieben werden und die zur Verbrennung erforderliche Luft verdichten.
Diesel-Gasmotoren Diesel-Gasmotoren können entweder mit flüssigem Kraftstoff oder mit Gas
(Erdgas, Stadtgas, Klärgas usw.) betrieben werden, wobei zur Entzündung
eine kleine Menge Kraftstoff, das sogenannte Zündöl, eingespritzt wird.
Otto-Gasmotoren Otto-Gasmotoren werden mit Gas (Erdgas, Stadtgas, Klärgas usw.) und
elektrischer Fremdzündung betrieben.
Linksmotor/Rechtsmotor Die Begriffe Linksmotor (LM) und Rechtsmotor (RM) ergeben sich aus der
Lage der Abgasseite des Motors. Bei Blick auf die Kupplungsseite ist beim
Linksmotor die Abgasseite links, beim Rechtsmotor rechts (siehe Bild 1 ).
Diese Unterscheidung ist normalerweise nur beim Reihenmotor möglich.
Linksmotor Rechtsmotor
Drehrichtung Blickt man auf die Kupplungsseite, so laufen rechtslaufende Motoren (RL)
im Uhrzeigersinn, linkslaufende (LL) dem Uhrzeigersinn entgegen.
Bezeichnung der Zylinder Die Zylinder werden von der Kupplungsseite aus fortlaufend mit 1, 2, 3,
usw. bezeichnet. Bei V-Motoren wird die von Kupplungsseite aus gesehen
linke Zylinderreihe mit A und die rechte mit B bezeichnet. Dementspre-
chend lauten die Zylinderbezeichnungen A1-A2-A3 oder B1-B2-B3 usw.
(siehe Bild 2 ).
Reihenmotor V--Motor
Bezeichnung der Kurbelzapfen, Die Kurbelzapfen und Pleuellager werden, ausgehend von der Kupplungs-
Wellenzapfen und Lager seite mit 1, 2, 3 usw., die Wellenzapfen und Kurbelwellenlager mit 1, 2, 3
usw. bezeichnet. Wenn zwischen Kupplungsflansch und Zahnrad für den
Steuerungsantrieb noch ein Lager vorhanden ist, so werden dieses Lager
und der entsprechende Wellenzapfen mit 01 bezeichnet (siehe Bild 3 ) .
Es ist dabei ohne Bedeutung, welches Lager als Paßlager ausgebildet ist.
Linke Seite Die linke Seite ist beim Linksmotor die Abgasseite und beim V-Motor die
Zylinderreihe A.
Rechte Seite Die rechte Seite ist beim Rechtsmotor die Abgasseite und beim V-Motor
die Zylinderreihe B.
Steuerseite SS Die Steuerseite ist die Längsseite des Motors, an der die Einspritzpumpen
und die Nockenwelle angebaut sind (entgegengesetzt von der Abgas-
seite).
Abgasseite AS Die Abgasseite ist die Längsseite des Motors, an der die Abgasleitung an-
gebaut ist (gegenüber der Steuerseite). Die Bezeichnungen Steuerseite
und Abgasseite sind nur bei Reihenmotoren gebräuchlich.
Abgasgegenseite AGS Bei Motoren mit zwei Nockenwellen, einer auf der Abgasseite und einer
auf der gegenüberliegenden Seite, ist der Begriff Steuerseite nicht eindeu-
tig. Hier wird ergänzend zu Abgasseite der Begriff Abgasgegenseite ver-
wendet.
Motor
pe ô V H ô n ô z
Effektive Motorleistung Pe Pe
1200
1200 ô P e
Mittlerer effektiver Druck pe pe
VH ô n ô z
VH
D ô ¶ ô s
2
Hubvolumen VH
4
Mittlere Kolbengeschwindigkeit cm cm
s ô n
300
9550 ô P e
Drehmoment Md Md
n
Effektiver Wirkungsgrad ®e ® e
3600
Hu ô be
Propeller
P1 n 3
Propellergesetz
13
P2 n2
M d1 n 2
12
M d2 n2
Generator
Synchrondrehzahl n
60pô f
Legende
D Zylinderdurchmesser dm
f Frequenz Hz
Md Drehmoment Nm
n Drehzahl 1/min
P Leistung kW
Pe Effektive Motorleistung kW
p Polpaarzahl /
s Hub dm
VH Hubvolumen dm3/Zyl.
z Zylinderzahl /
®e Effektiver Wirkungsgrad /
Hubvolumen
Motortyp Hubvolumen
dm3/Zyl.
20/27 8,48
25/30 14,73
32/40 32,15
40/45 56,52
40/54 67,82
48/60 108,50
52/55 116,74
58/64 169,01
Tabelle 1. Hubvolumen von MAN B&W - Motoren
Verwendung
Erläuterung Der Buchstabe, der an der Stelle 1 steht, repräsentiert eine Größe der
zweiten Tabellenspalte. Dieser kann ergänzt werden durch D, F oder Q,
wobei die Bedeutung dann der Eintragung in der dritten Tabellenspalte
entspricht. An Stelle 2 oder 3 der Buchstabenkombination stehen bei Be-
darf Buchstaben der vierten Spalte. Hierbei sind Mehrfachnennungen
möglich. Die Reihenfolge der Verwendung ist Q, I, R, C, S, Z, A.
Die Ergänzung durch + (oberer Grenzwert/ein/offen) oder -- (unterer
Grenzwert/aus/zu) ist möglich, jedoch nur nach O, S, Z und A.
SI units
CoCoS EDS
CoCoS SPC