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Neville Goddard -
Grundlagen
BEI so einem riesigen Thema ist es in der Tat schwierig, in ein paar hundert
Worten zusammenzufassen, was ich als die grundlegenden Ideen betrachte,
auf die sich jemand auf seiner Suche nach einem richtigen Verständnis der
Metaphysik konzentrieren sollte. Ich werde tun, was ich kann und zwar in
Form von drei Grundlagen. Diese drei Grundlagen sind: Selbstbeobachtung,
Zielbestimmung, und Loslösung.
Der Sinn von echter Metaphysik ist es, im Einzelnen eine Wiedergeburt
bzw. eine radikale psychologische Veränderung zu bewirken. Doch eine
solche Veränderung kann nicht geschehen, solange der Einzelne nicht zuerst
das Selbst entdeckt, das er ändern möchte. Diese Entdeckung wiederum
kann einzig und allein durch eine unvoreingenommene Beobachtung der
alltäglichen Reaktionen auf das Leben gemacht werden. Denn die Summe
all dieser Reaktionen bestimmt den Bewusstseinszustand des Einzelnen
[bzw. das Selbstbild, U.M.], und dieser Bewusstseinszustand ist es, mit dem
der Einzelne die Umstände und Erlebnisse seines Lebens anzieht.
Ich halte es wie Emerson und akzeptiere die Tatsache, dass „der Mensch
[…] sich mit dem wahren Bild von sich selbst [umgibt] … Was wir wirklich
sind, können nur wir selbst sehen.“
In seiner Blindheit ist der Mensch mit sich selbst ziemlich zufrieden, aber er
verabscheut von ganzem Herzen die Umstände und Situationen seines
Lebens. Er fühlt sich so, weil er nicht weiß, dass der wahre Grund für sein
Missfallen weder in den Umständen noch den Personen liegt, die ihm
missfallen, sondern in eben jenem Selbst, das er so gerne mag. Nichts
ahnend davon, dass er „sich mit dem wahren Bild von sich selbst“ umgibt
und dass „nur er selbst sehen kann, wer er ist“, ist er schockiert, sobald er
entdeckt, dass es immer schon seine eigene Falschheit gewesen ist, die ihn
anderen gegenüber misstrauisch machte.
Die meisten von uns denken, dass sie freundlich und liebevoll, großzügig
und tolerant, versöhnlich und großherzig sind; aber eine
unvoreingenommene Betrachtung unserer Reaktionen aufs Leben würde ein
Selbst ans Licht bringen, dass überhaupt nicht freundlich und liebevoll,
großzügig und tolerant, versöhnlich und großherzig ist. Und es ist dieses
Selbst, dass wir zuerst akzeptieren müssen, um es verändern zu können.
Wiedergeburt hängt von der inneren Arbeit am eigenen Selbst ab. Keiner
kann wiedergeboren werden, ohne dieses Selbst zu ändern. Jedes Mal, wenn
Der Grund hierfür besteht darin, dass jeder Mensch in einem definitiven
Bewusstseinszustand lebt, der, wie wir bereits festgestellt haben, aus der
Summe seiner Reaktionen auf das Leben besteht. Deshalb definierst du mit
deinem Ziel einen Bewusstseinszustand, der wie alle Bewusstseinszustände,
bestimmte Reaktionen aufs Leben beinhalten muss. Zum Beispiel: Wenn ein
Gerücht oder eine unbelegte Aussage im einen Menschen eine ängstliche
Reaktion, in einem anderen aber gar keine Reaktion auslösen kann, dann ist
das ein klarer Beweis dafür, dass die zwei Menschen in verschiedenen
Bewusstseinszuständen leben.
Der Sinn und Zweck der Loslösung ist, uns von den gegenwärtigen
Reaktionen auf das Leben zu trennen und uns an unser Ziel anzuhaften.
Diese innere Loslösung muss jedoch geübt werden. Zuerst mag es so
scheinen als hätten wir keine Macht, uns von unerwünschten Zuständen zu
trennen, einzig und allein deswegen, weil wir daran gewöhnt sind, jede
Laune und jede Reaktion als natürlich hinzunehmen und uns mit ihnen zu
identifizieren. Solange wir keine Ahnung davon haben, dass unsere
Reaktionen nur Bewusstseinszustände sind, von denen wir uns jederzeit
trennen können, drehen wir eine Runde um die andere im gleichen Zirkel
unserer Probleme – und erleben sie nicht als innere Zustände, sondern als
äußere Situationen. Deshalb üben wir uns in der Loslösung oder inneren
Trennung – damit wir den Kreis unserer üblichen Reaktionen auf das Leben
verlassen können. Und zu diesem Zweck müssen wir ein Ziel festlegen und
uns permanent im Hinblick auf dieses Ziel beobachten.
Diese Lehre beginnt mit der Selbstbeobachtung. Zweitens fragt sie „Was
willst du?“. Und dann lehrt sie die Loslösung von sämtlichen negativen
Zuständen und die Anhaftung an dein Ziel. Dieser letzte Schritt – die
Anhaftung an dein Ziel – gelingt durch das regelmäßige Vorstellen des
Gefühls deines erfüllten Wunsches.
Wir müssen uns darin üben, uns von den negativen Gefühlen und Gedanken
inmitten aller Sorgen und Katastrophen des täglichen Lebens zu trennen.
Niemand kann je anders sein als er jetzt ist, solange er nicht damit beginnt,
sich von den momentanen Reaktionen auf das Leben zu trennen und sich
mit seinem Ziel zu identifizieren. Die Loslösung von negativen Zuständen
Der Weg echter Metaphysik liegt in der Mitte von allem, was in unserem
Leben geschieht. Wir müssen uns konstant in der Selbstbeobachtung, dem
Denken VON unserem Ziel aus, sowie der Loslösung von negativen
Gefühlen und Gedanken üben, wenn wir Tätige der Wahrheit sein wollen,
und nicht nur Zuhörer davon.
Neville