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David Poensgen
Goethe-Universität Frankfurt
• Wer damit rechnen muss, dass andere auf sein Handeln reagieren, sollte
diese Reaktion bei der Wahl seiner Handlung mit berücksichtigen.
• Spieltheorie analysiert solche Interaktion zwischen rationalen Agenten
Warum Spieltheorie?
• Spieler:
- konkurrierende Unternehmen; Unternehmen und Angestellte; …
• Regeln:
- Verfügbare Strategien (Handlungsmöglichkeiten) der Spieler
- Zeitliche Abfolge von Handlungen
- Information, die den Spielern zur Verfügung steht
• Ergebnisse:
- Folgen aus der Kombination einzelner Handlungen.
• Payoffs:
- Stellen die Präferenzen der Spieler über die Ergebnisse dar.
(Bei uns meistens einfach Gewinne, könnte aber auch anderes berücksichtigen)
Terminologie
Spieler B
Links Rechts
Spieler B
Links Rechts
20 16
Oben
20 12
Spieler A
22 10
Unten
15 10
Spieler B
Links Mitte Rechts
6 4 7
Oben
Spieler 4 1 5
A 5 2 1
Unten
2 15 1
• Im verbleibenden Spiel:
• Oben dominiert Unten.
• Also: Unten streichen.
Spieler B
Links Mitte Rechts
6 4 7
Oben
Spieler 4 1 5
A 5 2 1
Unten
2 15 1
• Im verbleibenden Spiel:
• Oben dominiert Unten.
• Also: Unten streichen.
• Und jetzt:
• Rechts dominiert Links. Links streichen.
Spieler B
Links Mitte Rechts
6 4 7
Oben
Spieler 4 1 5
A 5 2 1
Unten
2 15 1
• Im verbleibenden Spiel:
• Oben dominiert Unten.
• Also: Unten streichen.
• Und jetzt:
• Rechts dominiert Links. Links streichen.
• Es bleibt: Spieler B
• (Oben, Rechts) Links Mitte Rechts
• … als einzig plausibler Ausgang
zwischen rationalen Spielern 6 4 7
Oben
Spieler 4 1 5
A 5 2 1
Unten
2 15 1
• Anweisung:
1. Suche eine dominierte Strategie und streiche die entsprechende Zeile oder Spalte.
2. Wiederhole 1. im jeweils verbleibenden Spiel, sooft möglich.
3. Beende das Vorgehen, wenn keine weitere Strategie dominiert ist.
• Wenn für jeden Spieler nur eine Strategie übrig bleibt, haben wir das Spiel „gelöst“.
• Falls wir vorher aufhören müssen, haben wir immerhin einige Strategien gestrichen,
die zwischen rationalen Spielern nie gespielt würden.
• Übrigens:
- Manchmal gibt es mehrere Strategien, die dominiert sind.
- Dann ist egal, welche wir zuerst streichen – das Endergebnis ist immer dasselbe.
• Jetzt kommt man mit Dominanz alleine nicht weiter – wir brauchen einen neuen
Ansatz.
• Wir führen das Nash-Gleichgewicht als zentrales Konzept ein.
Spieler B
Links Rechts
20 16
Oben
20 8
Spieler A
4 10
Unten
15 10
• Definition:
• Anders gesagt: Ausgehend von einem NG kann kein Spieler durch einseitige
Änderung seiner Strategie einen besseren Payoff erzielen.
Eine Kombination aus Strategien ist genau dann ein Nash-Gleichgewicht, wenn
die Strategie jedes Spielers eine beste Antwort auf die Strategien der anderen ist.
20 16
Oben
20 8
Spieler A
4 10
Unten
15 10
{ } ist dabei die Mengenklammer –
Es kann, wie hier, mehrere NG geben!
19 BMGT Sommersemester 2021 © Kosfeld
Sequentielle Spiele
aggressiv -10, 2
Spieler 2
2
Eintritt
Spieler 1
1 nicht
aggressiv 5, 5
kein
Eintritt 0, 10
• Eine Strategie ist ein vollständiger Aktionsplan, d.h. eine Aktion für jeden
Entscheidungsknoten des Spielers
- auch für Knoten, die vielleicht gar nicht erreicht werden!
- Bsp: Eintritt, oder Unterbieten/Werbekampagne, oder Nicht Unterbieten/Werbekampagne
Vorschlag 1: Vorschlag 2:
2
Eintritt
1 nicht
aggressiv 5, 5
kein
Eintritt 0, 10
26 BMGT Sommersemester 2021 © Kosfeld
Odysseus und die Sirenen
1. Fange bei den jeweils letzten Entscheidungspunkten an, und suche an jedem die
optimale Aktion für den betreffenden Spieler.
• Wir lösen sequentielle Spiele also beginnend mit der letzten Entscheidung: „rückwärts“.
• Das ist ein wichtiges Prinzip, dem wir im Laufe des Semesters immer wieder folgen
werden.
• Bei der Angabe eines TSP-NG für jeden Spieler die komplette Strategie
angeben, und nicht etwa nur die Aktionen an Punkten, die auch tatsächlich
erreicht werden.
- Demnach ist das Spiel insgesamt auch ein Teilspiel seiner selbst – beim Zählen nicht vergessen.
Simultane Spiele
• Darstellung in Matrixform
• Dominante Strategien
• Dominierte Strategien (und iterative Eliminierung derselben)
• Nash-Gleichgewichte
Sequentielle Spiele
• Darstellung in Extensivform (= Spielbaum)
• Nash-Gleichgewicht als Konzept nicht zufriedenstellend:
Schließt unglaubwürdige Drohungen nicht aus
• Deshalb: Teispielperfektes Nash-Gleichgewicht
• Zu finden per Rückwärtsinduktion
• Heute:
- Spieler haben 2, 3, 4 ... mögliche Strategien
- Beispiel: Hoher Preis, Niedriger Preis
• Übung 2 (Strategischer Wettbewerb):
- Spieler haben ein Kontinuum an Strategien
- Beispiel: Ein Unternehmen kann als Preis jede Zahl ≥ 0 setzen
• Heute:
- Spieler spielen das Spiel genau ein Mal, dann Ende der Interaktion
• Übung 3 (Markteintritt, Kartelle):
- Interaktion ist wiederholt; x-mal oder unendlich oft dasselbe Spiel
- (Wann) erlaubt dies glaubwürdige Drohungen?