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Goethe-Universität Frankfurt am Main – FB 02, Prof. Dr.

Roland Holten Wirtschaftswissenschaften


Grüneburgplatz 1, RuW-Gebäude, Fach 68, 60323 Frankfurt a.M.

Professur für Information Systems Engineering

Prof. Dr. Roland Holten

Telefon +49 (0)69-798 34669


Telefax +49 (0)69-798 35005
E-Mail holten@wiwi.uni-frankfurt.de

www.ise.wiwi.uni-frankfurt.de

Lösungsvorschläge zur Abschlussklausur "Wirtschaftsinformatik 1 [OWIN]",


Wintersemester 2008/2009

Termin: 23. Februar 2009, 8:30 – 10:00 Uhr


Punktzahl: 90 Punkte
Aufgabenzahl: 9
Bearbeitungszeit: 90 Minuten
Veranstalter: Prof. Dr. Roland Holten
Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Taschenrechner
Aufgabe 1: Excel & Anwendungssysteme (10 Punkte)

a) Gegeben ist folgende Tabelle mit den Ergebnissen von 10 Messungen.

Die Messergebnisse befinden sich in den Zellen B2 bis K2.


Der Mittelwert der Messergebnisse ist in Zelle B5 angegeben.
In der Spalte Bewertung wird (in Abhängigkeit zu den jeweiligen Messergebnissen) über eine
Formel automatisch „+“ oder „–“ eingetragen (Zellen B3 bis K3). Wenn das jeweilige Messer-
gebnis größer/gleich dem Mittelwert ist, wird ein „+“ eingetragen. Wenn das Messergebnis klei-
ner als der Mittelwert ist, wird ein „–“ eingetragen.
Der maximale Wert der Messungen ist in Zelle B6 angegeben.

1. Geben Sie die den oben genannten Anforderungen entsprechende Formel exemplarisch für die Zelle B3
an. Geben Sie die Formel so an, dass die Bewertung der übrigen Zellen automatisch erfolgen kann, in-
dem die Formel in die Zellen C3 bis K3 kopiert wird.
(4 Punkte)

=WENN(B2>=$B$5;"+";"-")

Oder

=WENN(B2<$B$5;"-";"+")

Oder gleichwertige Lösung

2. Geben Sie eine Formel für die Zelle B6 an, um den maximalen Wert der Messergebnisse zu ermitteln.
(2 Punkte)

=MAX(B2:K2)

Oder gleichwertige Lösung


b) Definieren Sie jeweils Informationssysteme und Anwendungssysteme und machen Sie deutlich, wie
sich diese Begriffe voneinander abgrenzen.
(2,5 Punkte)

AS sind für ein konkretes Anwendungsgebiet entwickelte Programme, Daten, Hardware & Software.

IS = Anwendungssystem und Mensch/Organisation. AS ist Teil eines IS.

(F. 1-54)

c) Was sind operative Systeme und welche Aufgabe erfüllen sie?


(1,5 Punkte)

Anwendungssysteme, die auf operativer Ebene eines Unternehmens eingesetzt werden und die täglichen für
den Geschäftsbetrieb notwendigen Routinetransaktionen ausführen und aufzeichnen.

(F.2-14)

Aufgabe 2: EPK (10 Punkte)

Notieren Sie im Lösungsheft, welche der folgenden Aussagen zu den jeweiligen EPK-Ausschnitten zutreffen
(also bspw. a1, a4, b2, etc.)

Hinweise:
Pro Teilaufgabe sind mehrere richtige Aussagen möglich.
Für jede falsche Antwort werden 0,5 Punkte abgezogen.
In jeder Teilaufgabe können nicht weniger als 0 Punkte erreicht werden.

a)
(1 Punkt)
Funktion 1

1. Nachdem Funktion 1 ausgeführt wurde, tre-


ten Ereignis A und Ereignis B gleichzeitig
XOR
ein.
2. Nachdem Funktion 1 ausgeführt wurde, tritt
entweder Ereignis A oder Ereignis B ein.
3. Nachdem Funktion 1 ausgeführt wurde, tritt
Ereignis A oder Ereignis B ein. Es können
Ereignis A Ereignis B auch beide Ereignisse gleichzeitig eintreten.

a2
b)
(2,5 Punkte)
Ereignis A Ereignis B Ereignis C

1. Funktion 1 wird ausgeführt, wenn entweder


Ereignis A oder Ereignis B oder Ereignis C
XOR eintritt.
2. Funktion 1 wird nur ausgeführt, wenn Ereig-
nis B und Ereignis A eingetreten sind.
3. Funktion 1 wird nur ausgeführt, wenn Ereig-
nis A eintritt und zusätzlich entweder Ereig-
Funktion 1 nis B oder Ereignis C eintreten.
4. Funktion 1 wird nur ausgeführt, wenn alle
Ereignisse eingetreten sind.
5. Die EPK ist ungültig.

b3

c)
(1,5 Punkte)
Ereignis A Ereignis B

1. Funktion 1 oder Funktion 2 werden nur dann


ausgeführt, wenn alle Ereignisse eintreten.
2. Wenn Ereignis 1 bzw. Ereignis 2 bzw. beide
Ereignisse eintreten, werden Funktion 1 bzw.
Funktion 2 bzw. beide Funktionen ausge-
führt.
3. Wenn Ereignis 1 und Ereignis 2 eintreten,
können Funktion 1 bzw. Funktion 2 bzw.
beide Funktionen ausgeführt werden.
Funktion 1 Funktion 2
4. Die EPK ist ungültig.

c4

d)
(2,5 Punkte)
Funktion 1

1. Ereignis B tritt nur ein, nachdem Funktion 1


Funktion 2 und Funktion 2 ausgeführt wurden und
XOR
Ereignis A nicht eingetreten ist.
2. Ereignis B tritt immer dann ein, nachdem
Funktion 1 und Funktion 2 ausgeführt wur-
den.
3. Ereignis B kann nie eintreten.
4. Nachdem Funktion 1 ausgeführt wurde, tritt
Ereignis A Ereignis B immer Ereignis A ein.
5. Die EPK ist ungültig.

d1
e)
(2,5 Punkte)
Ereignis A Ereignis B Ereignis C

1. Funktion 1 wird nicht ausgeführt, wenn


Ereignis B nicht eintritt.
XOR 2. Funktion 1 wird nur in dem Fall ausgeführt,
dass Ereignis C eintritt und zusätzlich Ereig-
nis B oder Ereignis A eintreten.
3. Funktion 1 wird ausgeführt, wenn alle Ereig-
nisse eingetreten sind.
Funktion 1 4. Funktion 1 wird ausgeführt wenn Ereignis B
und Ereignis A eingetreten sind.
5. Die EPK ist ungültig.

e3, e4
Aufgabe 3: SQL (10 Punkte)

Gegeben ist folgende Tabelle in einer Datenbank:

Absatz
ID Artikel Verkaufsdatum StkPreis Verkaeufer Abnehmer Absatzmenge

1 LCD 12.01.2009 899 Pocher Vogts 1


2 MP3-Player 14.01.2009 49 Schneider Hitzfeld 12
3 Handy 13.01.2009 249 Schmitz Klinnsmann 6
4 MP3-Player 12.01.2009 49 Schmitz Doll 2
5 Handy 14.01.2009 249 Schmitz Daum 25
6 MP3-Player 13.01.2009 49 Schneider Hitzfeld 3
7 Plasma 14.01.2009 1099 Pocher Daum 14
8 MP3-Player 13.01.2009 49 Schneider Löw 29
9 LCD 12.01.2009 899 Pocher Vogts 26
10 Handy 14.01.2009 249 Schmitz Hitzfeld 7
11 Handy 12.01.2009 249 Schneider Labbadia 1
12 Plasma 13.01.2009 1099 Pocher Labbadia 6
13 MP3-Player 14.01.2009 49 Schneider Vogts 31
14 Handy 12.01.2009 249 Schmitz Vogts 8

a) Formulieren Sie eine SQL-Abfrage, welche die gesamten Datensätze der Tabelle „Absatz“ ausgibt
(1 Punkt)

SELECT *

FROM Absatz

b) Formulieren Sie eine SQL-Abfrage, die die Namen der Verkäufer einmalig ausgibt.
(1,5 Punkt)

SELECT Verkaeufer

FROM Absatz

GROUP BY Verkaeufer

 SELECT DISTINCT auch in Ordnung


c) Formulieren Sie eine SQL-Abfrage, welche die nachfolgende Tabelle ausgibt:
(1 Punkt)
Artikel
LCD
MP3-Player
Handy
MP3-Player
Handy
MP3-Player
Plasma
MP3-Player
LCD
Handy
Handy
Plasma
MP3-Player
Handy

SELECT Artikel

FROM Absatz

d) Formulieren Sie eine SQL-Abfrage, welche anhand der Tabelle „Absatz“ den Namen und die Gesamt-
absatzmenge des Verkäufers „Pocher“ausgibt.
(3,5 Punkte)

SELECT Verkaeufer, SUM(Absatzmenge)

FROM Absatz

WHERE Verkaeufer = "Pocher"

GROUP BY Verkaeufer

e) Formulieren Sie eine SQL-Abfrage, welche anhand der Tabelle „Absatz“ den Gesamtumsatz für das
Verkaufsdatum 13.01.2009 ausgibt.
(3 Punkte)

SELECT SUM(Stk_Preis*Absatzmenge)

FROM Absatz

WHERE Verkaufsdatum = "13.01.2009"


Aufgabe 4: ERM (10 Punkte)

Notieren Sie im Lösungsheft, welche der folgenden Aussagen in Bezug auf die angegebenen ER-Modelle
zutreffen (also bspw. a1, a4, b2, etc.)

Hinweise:
Pro Teilaufgabe sind mehrere richtige Aussagen möglich.
Für jede falsche Antwort werden 0,5 Punkte abgezogen.
In jeder Teilaufgabe können nicht weniger als 0 Punkte erreicht werden.

a)
(3 Punkte)
1,1 1,n
Mitarbeiter Ma-Lst-ZuO Lehrstuhl

Professor

Wissenschaftlicher
Mitarbeiter

0,n

WM-SA-ZuO

1,1

Studentische
Hilfskraft

1. Jeder Lehrstuhl hat unterschiedliche Arten von Mitarbeitern.


2. Jede studentische Hilfskraft kann mehreren Mitarbeitern zugeordnet sein.
3. Jeder Lehrstuhl hat maximal einen Professor.
4. Ein Mitarbeiter kann maximal einem Lehrstuhl zugeordnet werden.
5. Es kann wissenschaftliche Mitarbeiter geben, die keinem Lehrstuhl zugeordnet sind.
6. Es wird keine Professor-Mitarbeiter-Zuordnung angegeben.

a1, a4, a6.

b)
(2 Punkte)

0,m 1,n
Lehrstuhl LS-VA-ZuO Veranstaltung

1. Jedem Lehrstuhl können beliebig viele Veranstaltungen zugeordnet werden.


2. Es kann Veranstaltungen geben, die keinem Lehrstuhl zugeordnet sind.
3. Eine Veranstaltung wird genau von einem Lehrstuhl betreut.
4. Das ERM ist ungültig.

b1

c)
(3 Punkte)
ist übergeordnet...
MA-
Hierarchie

0,m
ist untergeordnet...
0,1
Mitarbeiter

1. Ein Mitarbeiter kann mehreren anderen Mitarbeitern übergeordnet sein.


2. Es kann Mitarbeiter geben, die keinem anderen Mitarbeiter direkt untergeordnet sind.
3. Jeder Mitarbeiter ist mindestens einem anderen Mitarbeiter direkt untergeordnet.
4. Ein Mitarbeiter kann höchstens einem anderen Mitarbeiter direkt untergeordnet sein.
5. Jeder Mitarbeiter ist mindestens einem anderen Mitarbeiter übergeordnet.
6. Das ERM ist ungültig.

c1, c2, c4
d)
(2 Punkte)

1,1 Ang-StK- 0,m


Angestellter Steuerklasse
ZuO

1. Jeder Angestellte ist höchstens einer Steuerklasse zugeordnet.


2. Es kann Steuerklassen geben, denen keine Angestellten zugeordnet sind.
3. Es kann Angestellte geben, die keiner Steuerklasse zugeordnet sind.
4. Das ERM ist ungültig.

d1, d2

Aufgabe 5: Python und Struktogramme (10 Punkte)

a) Folgende Variablen sind gegeben und wie folgt belegt:

a = 1
b = 2
c = 3

Entwerfen Sie einen Algorithmus, welcher die Werte in den Variablen „a“, „b“, und „c“ miteinander
vergleicht und den größten Wert ausgibt. Stellen Sie diesen Algorithmus in Form eines allgemeinen
Struktogrammes dar.
Hinweise:
Es soll lediglich das Struktogramm dargestellt werden. Bitte schreiben Sie kein Python-
Programm hierzu.
Starten Sie mit dem Vergleich von a und b.

(4,5 Punkte)

oder

b) Gegeben sind eine Liste „netto“ mit Nettopreisen:

netto = [ 98.90, 49.99 ]


und ein MwSt-Satz von 19%.

Schreiben Sie ein Python-Programm, welches aus den Nettopreisen die Bruttopreise berechnet und
diese wie folgt (gerundet auf zwei Kommastellen) ausgibt:

117.69
59.49

Verwenden Sie für die Berechnung die oben angegebene Liste netto.
(2,5 Punkte)

netto = [ 98.90, 49.99 ]


for x in netto:
print round(x*1.19, 2)
oder:
print (netto[0]*1.19,2)
print (netto[1]*1.19,2)

Oder gleichwertige Lösung

c) Folgende Variable ist gegeben und wie folgt belegt:

a = 90

Schreiben Sie ein Python-Programm, welches den Wert der Variable a so lange halbiert und ausgibt,
wie der Ausgabewert größer 20 ist.
Das Programm soll folgende Werte ausgeben:

90
45.0
22.5
(3 Punkte)

a = 90
while a > 20:
print a
a = a*0.5
Aufgabe 6: Critical Path Method (10 Punkte)

Die Autowerkstatt A.L.U. möchte den Prozess „KFZ-Winterinspektion“ im Hinblick auf Effizienzüberlegun-
gen und Optimierungspotentiale analysieren. Diese Serviceleistung umfasst nach Erhalt eines Kundenauf-
trags neben der Autoannahme und Neujustierung der Lichter auch den Austausch von Reifen, Öl, Kühlwasser
und der Scheibenwischblätter. Abschließend wird das Auto gewaschen, die Rechnung erstellt und das KFZ
an den Kunden übergeben.
Folgendes Ablaufdiagramm stellt den Prozess „KFZ-Winterinspektion“ inklusive der Bearbeitungszeiten dar.

Reifen
Licht einstellen Auto waschen
wechseln
8 min 11 min
15 min

Auto Rechnung Auto an Kunde


Kunden-
annehmen ausstellen übergeben Ende
auftrag 5 min 5 min 6 min

Scheiben-
Kühlwasser
Öl wechseln wischer
austauschen
10 min wechseln
7 min
4 min

a) Berechnen Sie die theoretischen Durchlaufzeiten [theoretical flow time] jedes möglichen Pfades. Iden-
tifizieren Sie den Kritischen Pfad [critical path]! Wie hoch ist die theoretische Durchlaufzeit des Pro-
zesses „KFZ-Winterinspektion“?
(3 Punkte)

Zwei mögliche Pfade::

Pfad A: Kundenauftrag – Auto annehmen – Licht einstellen – Reifen wechseln – Auto waschen – Rechnung
ausstellen – Auto an Kunde übergeben - Ende

 5 + 8 + 15 + 11+ 5 + 6 = 50 min

Pfad B:Kundenauftrag – Auto annehmen – Öl wechseln – Kühlwasser austauschen – Scheibenwischer wech-


seln – Auto waschen – Rechnung ausstellen – Auto an Kunde übergeben – Ende

 5 + 10 + 7 + 4 + 11 + 5 + 6 = 48 min

Pfad A ist der kritische Pfad.

Die theoretische Durchlaufzeit des Prozesses beträgt 50 Minuten.

b) Nehmen Sie an, dass innerhalb einer Stunde 8 Autos an Kunden übergeben werden und sich durch-
schnittlich 4 Autos zwar im Prozess befinden, aber nicht bearbeitet werden. Wie hoch sind der durch-
schnittliche Durchsatz [throughput] und der durchschnittliche Lagerbestand [average inventory]? Be-
rechnen Sie die durchschnittliche Wartezeit [waiting time] und die durchschnittliche Durchlaufzeit
[average flow time] für ein Auto.
(5 Punkte)

R = Throughput [durchschnittlicher Durchsatz] = 8 Autos/Stunde

Iw = average Inventory [durchschnittlicher Lagerbestand] = 4 Autos

Little´s Law:
Iw 4 Autos
TW 0,5 Stunden
R Autos
8
Stunde
60 Minuten
0,5 Stunden 30 Minuten
1 Stunde

Durchschnittl. Durchlaufzeit = Theoretische Durchlaufzeit + Wartezeit

T = Tt + Tw

= 50 [Minuten] + 30 [Minuten]

= 80 [Minuten]

Die durchschnittliche Durchlaufzeit für ein Auto beträgt 80 Minuten.

c) Nehmen Sie an, dass der von Ihnen in Aufgabenteil a) identifizierte kritische Pfad auch nach Berech-
nung der durchschnittlichen Durchlaufzeit der kritische Pfad des Prozesses “KFZ-Winterinspektion”
ist. Berechnen Sie die Durchlaufzeiteffizienz [flow time efficiency] des Prozesses. Was sagt diese aus?
(2 Punkte)

Durchlaufzeiteffizienz = Theoretische Durchlaufzeit/ durchschnittliche Durchlaufzeit

= Tt/T = 50/80 = 0,625 ≈ 62,5 %

Die Wartezeit macht 37,5 % (=100% - 62,5 %) der durchschnittlichen Durchlaufzeit des Prozesses “KFZ-
Winterinspektion“ aus.
Aufgabe 7: Enterprise Systems / SAP / Management & Informationssysteme (10 Punkte)

Formulieren Sie Ihre Antworten präzise und stichpunktartig.


a) Was sind Enterprise Systems, was zeichnet diese Systeme aus und wie funktioniert ihr „Customi-
zing“?
(4 Punkte)

Enterprise Systems:
Mehrere integrierte /voneinander abhängige Software-Module
1 zentrale Datenbank/ Daten werden von verschiedenen Funktionen und Prozessen gemeinsam genutzt
Frühere Bezeichnung: Enterprise Resource Planning (ERP) Systems
Grundlegende Geschäftsprozesse sind vorgegeben

Anpassung ("Customizing"):
Zuerst: Auswahl der Funktionen des Systems, die man nutzen möchte
Dann: Anpassung der eigenen Geschäftsprozesse an die im ES vorgegebenen Geschäftsprozesse
Vorgegebene Geschäftsprozesse sind bewährte, bislang beste bekannte Verfahren.

(F. 4-23, 4-24)

b) Definieren und erläutern Sie den Begriff „Mandant“ in SAP.


(2,5 Punkte)

Organisationseinheit von SAP

Oberste Hierarchieebene der Organisationseinheiten

Mandant kann Konzern, Unternehmen oder Betrieb abbilden

Mandant ist eine handelsrechtlich, organisatorisch und datentechnisch abgeschlossene Einheit

Getrennte Stammsätze und eigenständiger Satz an Tabellen

(F. 4-37)

c) Definieren Sie den Begriff „Stammdaten“ in SAP. Wie werden diese Daten in SAP behandelt?
(1,5 Punkte)

Datensätze, die über einen längeren Zeitraum in der Datenbank bleiben.

Stammdaten werden zentral angelegt.

Stammdaten können modulübergreifend verwendet werden.

(F. 4-43)

d) Definieren und erläutern Sie den Begriff „Buchungskreis“ in SAP. Welche Beziehung gibt es zwi-
schen Buchungskreis und Mandant?
(2 Punkte)

Buchungskreis ist die kleinste organisatorische Einheit

Buchungskreis hat eine in sich abgeschlossene Buchhaltung.


Ein Mandant kann mehrere Buchungskreise haben, 1 zu n.

(F. 4-39)

Aufgabe 8: (10 Punkte)

Notieren Sie im Lösungsheft, welche der folgenden Aussagen zutreffen (also bspw. a1, a4, b2, etc.)

Hinweise:
Pro Teilaufgabe können 2 Punkte erzielt werden.
Pro Teilaufgabe sind mehrere richtige Aussagen möglich.
Für jede falsche Antwort wird 1 Punkt abgezogen.
In jeder Teilaufgabe können nicht weniger als 0 Punkte erreicht werden.

a) Welche der folgenden Aufgaben werden im Client-Server-Modell typischerweise seitens des Clients
erfüllt?

1) Datenspeicherung
2) Dienstanforderung
3) Datenverarbeitung
4) Präsentation und GUI

a2, a4 (F. 7-12).

b) Welche Schicht ist im TCP/IP Referenzmodell zuständig für den Zugriff auf das physische Übertra-
gungsmedium und regelt die Signalübertragung?

1) Internetschicht
2) Interfaceschicht
3) Transportschicht
4) Netzwerkschicht

b4 (F. 7-16).
c) Wie wird in der Telekommunikation die Menge von Vereinbarungen bezeichnet, welche die Struktur
der zu übertragenden Daten und den Ablauf des Datenaustauschs in einem Netzwerk regeln?

1) Spezifizierung
2) Implementierung
3) Domäne
4) Protokoll

c4 (F. 7-19).

d) Welche Aufgaben erfüllt ein Webserver?

1) Beinhaltet die Anwendungslogik


2) Suchen gespeicherter Webseiten
3) Zugriff auf die Datenbank und Anzeigen der Webseiten
4) Verwaltung von gespeicherten Webseiten

d2, d4 (F. 7-38 ).

e) Welche Art von Verbindung wird über VPN hergestellt?

1) Eine sichere Verbindung zwischen zwei Punkten in einem öffentlichen Netzwerk


2) Eine Verbindung über ein Voice-over-IP-Netzwerk
3) Eine öffentliche Client-Server-Verbindung über das WWW
4) Eine öffentliche Client-Server-Verbindung über das Funknetz

e1 (F. 7-43).
Aufgabe 9: Management und Informationssysteme (10 Punkte)

Ein Unternehmen erwägt die Einführung eines provisorischen Customer-Relatioship-Management-Systems,


welches für insgesamt 3 Jahre in Betrieb genommen werden kann. Die Anfangsinvestition für dazu benötigte
Hardware und Software beträgt 15.000 Euro. Weitere Anfangsinvestitionskosten (Entwurf und die Imple-
mentierung der Datenbank, Datenkonvertierung etc.) belaufen sich insgesamt auf 7.500 Euro. Zudem entste-
hen jährliche Kosten für Betrieb und Wartung von insg. 1.000 Euro und Kosten für Support von 1.000 Euro.
Durch ein solches CRM-System kann die Variabilität in der Ausführung [performance variability] bei der
Abwicklung von Kundenprozessen verbessert werden. Insgesamt entstehen jährliche Ersparnisse von 10.000
Euro.

a) Berechnen Sie anhand dieser Angaben den Kapitalwert. Rechnen Sie bei der Ermittlung des Kapital-
wertes mit einem Zinsfuß von 5%. Beurteilen Sie anhand der berechneten Kennzahlen, ob ein solches
System in Betrieb genommen werden sollte.
(3 Punkte)

Kapitalwert =

Net Cashflows: to t1 t2 t3

-22.500,00 8.000,00 8.000,00 8.000,00

-22.500,00 + 8.000,00 / (1,05^1) + 8.000,00/ (1,05^2) + 8.000,00/ (1,05^3)

KAPITALWERT: -714,02

Die Investition weist einen negativen Kapitalwert auf, aus diesem Grund sollte diese nicht getätigt werden.

b) Eine Erhebung hat ergeben, dass die bisherige durchschnittliche zeitliche Ausführung bei der Abwick-
lung typischer Kundenprozesse pro Kunde und Prozess einen Mittelwert von 8 Minuten aufweist. Die
Standardabweichung liegt bei 2 Minuten. Die Spezifikationsgrenzen sind wie folgt gegeben: Upper
Specification US beträgt 9 Minuten und die Lower Specification 7 Minuten.

µ = Mittelwert = 8 Min.
σ = Standardabweichung = 2 Min.
US= Upper Specification = 9 Min.
LS= Lower Specification = 7 Min.

Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass der Prozess innerhalb der Spezifikationsgrenzen bleibt.
Hinweis: Verwenden Sie zur Berechnung die Normalverteilungstabelle im Anhang.

(4 Punkte)

Z für US= 0,5; Z für LS= -0,5;

Prob (W<=US)= 0,6915; Prob (W>=LS) = (1-0,6915) = 0,3085;

TOTAL Prob: 0,383

Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Prozess innerhalb der Spezifikationsgrenzen bleibt beträgt 38,3%.

c) Durch den möglichen Einsatz des CRM-Systems wird eine erhebliche Verringerung der Standardab-
weichung erwartet. Die neue Standardabweichung soll nun 0,5 Min. betragen. Hierfür ergeben sich
folgende Z-Werte:
Z US = 2,
Z LS = -2

Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass der Prozess unter Verwendung des neuen CRM-Systems
innerhalb der Spezifikationsgrenzen bleibt.
Hinweis: Verwenden Sie zur Berechnung die Normalverteilungstabelle im Anhang.
(2 Punkte)

Prob (W<=US)= 0,9772; Prob (W>=LS) = 0,0228;

TOTAL Prob: 0,9544

Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Prozess innerhalb der Spezifikationsgrenzen bleibt beträgt nun 95,44% .

d) Unter Betrachtung der Ergebnisse von Aufgabenteil a) bis c): Würden Sie dem Management die Ein-
führung des CRM-Systems empfehlen? Begründen Sie Ihre Empfehlung anhand der Bewertung der
Ergebnisse aus Investitions- und Prozessbewertung.
(1 Punkt)

Beide Antworten richtig, falls entsprechende Begründung.

Ja, denn trotz negativem KW sich die Prozessfähigkeit erheblich verbessert. Dies hat Einfluss auf die Kun-
denzufriedenheit.

Nein, denn trotz einer deutlichen Verbesserung der Prozessfähigkeit die Investition einen negativen Kapital-
wert aufweist.
Anhang: Normalverteilungstabelle

- Ende -

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