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4.

Literaturwissenschaft

 Dramatik: dialogisch handelnde Dichtung inform von Tragödien, Komödien,


Tragikomödien
 Epik: erzählende Literatur wie Romane, Kurzgeschichten, Märchen, Biografien
 Lyrik: gebundene Sprache in Versen und Einteilung in Strophen, wie Gedichte, Balladen,
Lieder
 Einteilung anhand der Dynastien, die verschiedene Gattungen hervorbrachten
 Bsp:
Han-Dyn.: fu-Dichtung in enger Verbindung mit Kalligrafie, Malerei
Tang-Dyn.: shi-Gedichte
Song-Dyn.: ci-Gedichte
Yuan-Dyn.: qu-Drama

Zhou-Dynastie – Zeit der Südlichen und Nördlichen Dynastien


 Buch der Lieder mit 305 Gedichten; 160 nach Vasallenstaaten geordnete Volkslieder, 74
kürzere Festlieder, 31 längere Festlieder für Zeremonien, 40 Hymnen zu Ehren der Ahnen
der Shang- und Zhou-Dyn.
 Die Gesänge der Chu Gedichtsammlung mit politischen Gedichten, schamanische
Gesänge und Rätsel zu mythologischen Themen
 Fu-Dichtung: poetische Beschreibungen und Rhapsodien, bes. Bed. In Han-Dyn.
 Sima Xiangru – bed. Sprachgewaltigster fu-Dichter
 Shiji – Standard-Historiografie („Aufzeichnungen des Historiografen“) von Sima Qian:
universales Geschichtswerk, das erste der sogenannten 24 Dynastiegeschichten (2 Jh
v.u.Z. – 18 Jh); beschreibt chinesische Geschichte von mythologischen Anfängen bis zur
Han-Dyn., mit chronologischen Tabellen wichtiger Ereignisse am Hof, Astronomie,
Astrologie, Riten, Musik, Wirtschaft und Bewässerung
 Buch der Han (hanshu) – beschreibt Zeit der Westlichen Han-Dyn. und kurze
Herrschaftszeit Wang Mangs
 Wenxuan (Auswahl Literatur) – frühste ausführliche Anthologie sortiert nach Themen wie
Befehlen, Anordnungen, Mahnmälern, Kriegs-Proklamationen, prophetischen Zeichen;
benötigt für Beamtenprüfung
 Wenxin diaolong (der lit. Ausdruck des Herzens und Schnitzens von Drachen) berschreibt
lit. Genres in histor. Entwicklung; einflussreichreichstes Traktat chin. Literaturtheorie und
– philosophie

Tang- und Song-Dynastie


 Shi-Gedicht – rhytmisches, in 5 oder 7 Zeichen-Zeilen; aus dem yuefu entwickelt; prägt
Lyrik bis in die Moderne
 Du Fu und Li Bai werden als große Dichter verehrt; bekanntes Bsp.: „Nachtgedanken“
 Ci-Gedichte – kamen in der Song zur Vollendung; in versform verfasst und beinhalten
prosodische Merkmale; drücken Sehnsuchtsgefühle aus; Li Houzhu und Su Shi (Su
Dongpo) sprachen auch Themen aus Leben an
 Einige Gelehrte lehnten dies ab und befürworteten klassische Prinzipien wie Klarheit,
Originalität und Praktikabilität
Yuan, Ming und Qing-Dynastie
 Dramen und Erzählliteratur
 Yuan-Dichter orientierten sich an Vorbildern; Entwicklung von Arien (qu)
 Qu Arien – Gesänge und Gedichte für öffentlichen Vortrag; typ. Dichterische Form mit
Versen in festen Tonmustern, teils gesprochen/gesungen; neben klassischen auch
umgangssprachliche Elemente; Themen u.a. soziale und politische Veränderungen
 Zaju – Theater mit musikalischen Bestandteilen; Form des chin. Dramas, zu
Unterhaltungszwecken; Prosa sowie Dichtung mit Gesang, Tanz und Mimik; komisches
Ende
 Die Geschichte vom Westzimmer – berühmtestes Drama; spielt in Tang (Liebesgeschichte
zwischen Examenskandidaten und Tochter des Staatsministers)
 Die Geschichte der Drei Reiche (1390); Die Räuber vom Liang-Shan-Moor (1573); Die
Reise nach Westen (1590); Der Traum der Roten Kammer (1750-92) = 4 klassische
Romane
 Pflaumenblüte in der goldenen Vase (1596-1610) wurde ausgetauscht wegen erotischem
Inhalt
 Gong´an pai – Gruppe, die sich gegen das Plagiieren einsetzte; verurteilten Dichter,
bevorzugten umgangssprachlichen Stil, Individualität und Spontaneität

Republik China
 Bewegung des 4. Mai 1919 Wendepunkt in der Literaturgeschichte von modern zu
vormodern – kulturelle und nationale Erneuerungsbestrebungen von Studenten (daraus
formte sich neue Kulturbewegung)
 Zunehmend stärkeres nationales Bewusstsein; westli. Denkrichtungen wurden attraktiv,
antijapanische Bewegung, Gründung KPC
 Traditionelle konfuzianische Traditionen hinterfragt/abgelehnt
 „literarische Revolution“ – Lyrik in Umgangssprache, damit Volk lit. Schriften lesen kann;
klassische Schriftsprache als Hindernis für Volksbildung und Wissenschaft
 Schriftsteller Lu Xun und Philosoph Hu Shi
 Neue Jugend ab 1918 gänzlich in Umgangssprache
 Essays und Erzählungen beliebteste Formen
 Ding Ling bedeutende Vertreterin; betont weiblich-individualistische Züge; wählte zB
Tagebuchform Tagebuch des Fräulein Sophie, worin sie Frustration einer Frau in
Männergesellschaft schildert

Volksrepublik
 Literatur muss Massen dienen
 Festschreibung des Sozialistischen Realismus durch Mao; Lit. Als Hilfe zur Etablierung der
neuen Ordnung der KPC
 Revol. Realismus und Romantizismus mit modellhaften Charakteren
 Hao Ran; Mao Zedong (nicht der) wichtige Autoren
 Im Verborgenen wurden Bücher gestohlen, unter Freunden zirkuliert, lit. Salons
entstanden; junge Leute verfassten selber Gedichte
 Juristisch verfolgt
 Propagandathemen wie Klassenkampf oder Industrialisierung unterstützt
 1978 Öffnung Chinas brachte mehr Freiraum
 Narbenliteratur thematisiert traumatische Erfahrungen zur Zeit der Kulturrevolution
 Obskure Dichtung Abwendung von propagandistischer Dichtung, beeinflusst von
westlichen modernen Schriftstellern; persönliche Wünsche und Gefühle ausgedrückt;
Ausdruck vage und undurchsichtig („Jintian“ Zeitschrift förderte diese Schreibart)
 Danach Kampfkunst-Belletristik, Kommerzialisierung des lit. Sektors
 Heute zahlreiche Publikationen aus Frauenlit., Kinderlit., Sehnsuchtslit., Reiselit.
 Gao Xingjian und Mo Yan Nobelpreisträger – Interesse an Chin. Lit. Steigt

Literaturtheorie
 Text-, Leser- oder Autororientiert (S. 58)
 Kontextorientiert wie New Historicism
 Sozialgeschichtliche Ansätze: Geschichte und Gesellschaft Fokus der Analyse;
gesellschaftliche und soziale Bedingungen und Ereignisse, die im Text formal, inhaltlich
und thematisch zum Ausdruck kommen
 Erlaubt differenzierte Auseinandersetzung mit historischen, politischen und sozialen
Ereignissen

Sozialgeschichtliche Analyse: Tagebuch eines Verrückten von Lu Xun


 1918 in Neue Jugend erschienen
 In Umgangssprache verfasst; themasiert gesellschaftl. Probleme Chinas ungeschönt
 Tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel durch Aufklärung
 Nicht allein Form in Umgangssprache macht Modernität aus, sondern 13 Abschnitte
(Ordnungsstruktur), die ineinandergreifen; früher nur Aneinanderreihung
 Stilistische Zweiteilung zwischen Einleitungssätzen und Aufzeichnungen des „Verrückten“
 Kardinaltugenden von Konfuzius hier als schädigend entlarvt
 4. Mai Bewegung mit bewusstem Bruch mit alten Traditionen; das Neue war der Westen
 Hu Shi: Nieder mit dem Konfuziusladen
 Befreiung des Einzelnen; Befreiung der Gesellschaft

Begriffe

Bewegung des 4. Mai: Protestdemonstration von Studenten am 4. Mai 1919 gegen die
unrechten Klauseln des Versailler Vertrages

Kulturrevolution: politische Kampagne 1965-76, die Mao Zedong zur Stärkung seiner
Autorität auslöste du die das Land gesellschaftlich und wirtschaftlich weit zurückwarf

Li Bai (701-762): einer der bedeutendsten Dichter der Tang Zeit


Literaturgeschichte: beschreibt historischen Prozess der Entstehung, Entwicklung und
Bewertung von Literatur, In China oft in Anlehnung an dynastische Periodisierung

Shiji: erstes bed. Geschichtswerk Chinas und die 1. Der 24 Dynastiengeschichten, in


westlicher Han-zeit fertiggestellt

Sima Qian: chinesischer Astrologe, Historiker, Schriftsteller, Verfasser des Shiji

4 klassische Romane: Die Geschichte der drei Reiche, Die Räuber vom Liang-Shan-Moor, Die
Reise nach Westen, Traum der Roten Kammer (nicht die fünf Klassiker!!!)

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