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EMO – Ein Klärungsversuch

Was ist denn eigentlich Emo? Wer sind wir?

Dieser Vortrag soll eine Annäherung an den Begriff Emo darstellen. Über die
junge, neu entstandene Jugendkultur, basierend auf einer Musikbewegung der
80er Jahre. Daher möchten wir uns nun mit der Entstehung, Entwicklung und
der Verbreitung dieser Bewegung befassen, sowie auch die Normen, Werte und
Verhaltensweisen der Jugendlichen beschreiben
Die musikalische Entstehung

Emo oder auch Emocore (kurz für Emotive Hardcore) bezeichnete einen
Musikstil, der in den achtziger Jahren in den USA aus dem Hardcore-Punk,
einer harten und schnellen Version des Punkrocks, entstanden ist.
Die Texte des Hardcore Punks zu Beginn der 80er Jahre waren geprägt von
den Grundidealen der Punk-Szene: Unabhängigkeit und politische Einstellung
spielten eine große Rolle. So wurde der bisher eher destruktiv geprägte „We
have no future“-Punk der 70er Jahre nun positiver und aussagekräftiger.

In der Mitte der 80er entwickelte sich in Washington D.C. der Emocore und
etablierte sich als Begriff für die emotionalere Umsetzung des Hardcore Punks.
Subjektive und persönliche Themen finden in den schnellen Rhythmen des
Hardcore ihren Platz in kurzen, melodischen Pausen. Die Sänger füllen diese
Pausen mit Gesang. Dramatische Passagen über das Leben, die Liebe,
Schicksale die erlebt wurden, werden hier mit der aggressiven Gangart des
Hardcore verbunden.Vor allem die US-Band Rites of Spring mit dem Sänger
Guy Picciotto wollte der aggressiver werdenden Spielart dieser Rockmusik
mehr Gefühl entgegensetzen. Weitere wichtige Bands dieser Anfangsphase
waren Embrace oder Fugazi.

Aktuell beliebte Bands der Emos sind My Chemical Romance oder Fallout Boy.
In Lateinamerika gilt die kommerziell erfolgreiche mexikanische Band Panda als
einer der Favoriten.

Viele der aktuellen Bands, die von ihren Fans und den Medien als Emo
bezeichnet, haben damit im Grunde nichts mehr zu tun (Sie würden sich aus
selbst niemals in diese Musikrichtung einordnen). die Plattenindustrie sorgte
dafür, dass auch Musik von Alternative-Rock-Bands unter dem Label Emo
verkauft wurde
Mit dem neuen Jahrtausend verbanden auch andere Bands Emo-Elemente mit
ihrem Stil - es entstanden die Richtungen Emopop, Emorock, Emocore und
Screamo. Diese Letzte wurde von Bands wie Nirvana beinflusst. Als
gesangliches Element wurde das charakteristische „Schreien“ von Kurt Cobain
übernommen. Screamo könnte man frei übersetzen mit „Schrei-Emocore“.
Lebenseinstellung EMO

Emos scheinen in der Tat sehr gefühlvolle Menschen zu sein. Auch männliche
Jugendliche scheinen hier weniger Hemmungen zu haben sich emotional mit
der Welt auseinander zu setzen. Diese Emotionalität ist eine der prägenden
Eigenschaften, die Emos darstellen.

Die Betonung von Gefühlen spielt bei den Emo eine große Rolle. Emo zu sein,
bedeutet für viele von ihnen eine Lebenseinstellung. Für den Großteil der Emos
sind depressive Gedichte, düstere Selbstporträts und traurige Songtexte nur
eine Antwort auf die Gefühlsarmut der heutigen Gesellschaft ist und ein Mittel,
sich von anderen Jugendkulturen zu unterscheiden. Dagegen nimmt eine
Minderheit diese Seite der Emo-Bewegung sehr ernst, fühlt sich depressiv und
geht sogar so weit, sich die Arme mit Rasierklingen einzuschneiden.

Da Emo als Jugendkultur sowie auch als musikalische Richtung sehr emotional
ausgerichtet ist, könnte dieses selbstverletzende Verhalten zutreffen, dass sich
hiervon eher Menschen angesprochen fühlen, die ihre Aggression nicht nach
außen wenden, sondern gegen sich selbst.

Generell trifft dieses destruktive Verhalten jedoch auf eine Vielzahl der
Jugendlichen zu. Nicht nur das „Ritzen“ mit scharfen Gegenständen, sondern
auch riskante Verhaltensweisen wie extrem hoher Alkohol- und Drogenkonsum
oder das Ausüben extremer Sportarten gehören beispielsweise zu destruktivem
Verhalten.

Das „EMO-tionale“ Äußere

Emos wollen auffallen. Das erreichen sie nicht durch das Schwelgen in ihrer
eigenen Gedankenwelt, sondern in erster Linie über ein Äußeres, das irgendwie
anders ist als das der restlichen Umwelt. Das derzeit gängige Outfit der Emos
hat sich aus den verschiedensten Stilrichtungen summiert. Sie mischen sie
Elemente des Punk- und Gothic-Subkulturen.

Beginnen wir von ganz oben,das typische Emooutfit beginnt bei dem richtigen
Haarstyling. Hauptmerkmal ist aber der typische Haarschnitt, den Jungs und
Mädchen gleichermaßen tragen: Die Haare sind meinstens dunkelnbraun oder
schwärz gefärbt,recht kurz im Nacken geschnitten. Der Pony fällt tief in das
Gesicht. Die jungen Frauen orientieren sich an dem Stil der Bettie Page, einem
Akt-Fotomodell der 50er Jahre und tragen ihre langen dunklen Haare zumeist
mit einem kurzen Pony.

Eine dunkle, eckige Hornbrille sowie Piercings im Gesicht werden verwendet.

Das weibliche Geschlecht,so wie männlich greift häufig zu dunklem Kajal und
Eyeliner. „Man“ kann seine metrosexuellen Tendenzen als Emo ausleben und
sich die Augen mit Wimpertusche und Kajal bemalen sowie auch erhöhten Wert
auf manikürte Fingernägel legen, sogar auch mit schwarzem Lack.

Die Kleidung sei an dieser Stelle stichwortartig erwähnt: gestreifte, gepunktete


oder zweifarbig karierte Oberteile, Stehkragen mit Pullunder, knallenge
Röhrenjeans, Sternchen-, Herzchen-, Totenkopf-, Kirschgemusterte
Oberteile.Die Farbe Schwarz dominiert, wird aber gerne mit Pink, Lila oder Rot
kombiniert. Meistens ziehen Emos mit Chucks, Vans oder Adidas-oldschool-
Sneakers an.

Ein wichtiger Bestandteil des Outfits sind die erwähnten Accessoires. Buttons
mit den Aufdrucken der verschiedensten Bands verschönern Umhängetaschen
und Kleidung. Mit Vorliebe werden Nietengürtel getragen.

Interessant wird es in der Symbolik der verschiedenen Schmuckversionen, die


Emos für sich entdeckt haben. Diese Symbole können als Armband,
Haarschmuck, Ring, Anstecker, Anhänger usw. getragen werden.

Kirschen stehen für Jungfräulichkeit. In der Rockabilly-Bewegung sprach man


vom „cherry poppin“, was synonym für Entjungferung steht.

Der Eightball des Billardspiels ist die letzte Kugel im Spiel. Somit steht er für
etwas „Entgültiges“, an das der Träger erinnert werden soll oder aber auch für
die „Gefahr“, die das Spiel vorzeitig beenden kann, wenn die Kugel zu früh im
Loch landet.

Ein letztes Emosymbol sind Würfel, vor allem gefallene Würfel, die das
Schicksal symbolysieren oder das Glücksymbol dienen.
Der aktuelle und sich vor allem in den USA, Europa und Lateinamerika stark
ausbreitende Emo-Trend hat nur noch wenig mit den ursprünglichen
musikalischen Wurzeln zu tun und gilt eher als Modeerscheinung

Die Medien sind auf diesen Zug aufgesprungen und setzen werbewirksam die
Stilrichtung Emo ein. Das Modehaus H&M verdient Millionen an dem Verkauf
von Kleidung und Accessoires, die dem Emo - Stil entsprechen.

Emos in Gesellschaft/Personliches Fazit

Durch die gefühlsbetonte Umsetzung des Hardcore Punks, hat sich wohl das
Klischee von starker Emotionalität mit Tendenz zur Depressivität und
Autoaggression festgesetzt. Vermutlich ist es tatsächlich so, dass Emos eher zu
den gefühlsvollen Menschen zählen. Allerdings werden emotionalere Menschen
auch eher einer Musikrichtung zusagen, die ihrem Charakter nahe steht, was
aber wiederum auch den Ursprung des Klischees untermauert. Dieses Klischee
wird von Jugendlichen, die dieser Szene nicht angehören regelrecht
ausgeschlachtet.

In der Gesellschaft,sind die Emos abgelehnt. Sie werden oft von den anderen
Bands wie Punks ,diskriminiert und sogar angegriffen. Wenn,jemand sich mit
einem Emo zusammenbringt, dann werden die andere leute denken dass man
auch ein Emo ist. Im Mexiko,gab es ein Fall,wo die Emos angegriffen wurden.
Ein Emo hat erzählt,dass seit diesem Unfall haben die Emos in Mexiko sich
reduziert, weil sie Angst hatten. Oder dass ihre Eltern mit ihnen gesprochen
haben,und haben gesagt dass es sehr gefährlich war.Über Emos sagt man
auch,dass sie keinen Freunde haben,aber das ist nicht wahr. Die Emos konnen
sich mit andere Emos unterhalten.

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