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Louis Kahn

Louis Isadore Kahn wurde 1901 in Estland auf der Insel Saarema geboren. 1904 fand sein Vater,
Leopold Kahn Arbeit in Philadelphia, USA, so dass die gesamte Familie auswanderte. Der Vater war
als Schreiber und Glasmaler tätig und förderte Louis Interesse und Begabung für das Zeichnen und
Darstellen von Gegenständen.

1920 begann er sein Architekturstudium an der University of


Pennsylvania in Philadelphia. Nach seinem Diplom im 1924 fand
Kahn Anstellung bei einem bedeutenden Stadtplaner in
Philadelphia, John Molitor. Im April 1929 fand Kahn Arbeit bei Paul
Philippe Cret, den Leiter der Architekturabteilung in Philadelphia zur
Zeit von Kahns Studienbeginn. 1947 gründete Kahn sein eigenes
unabhängiges Büro in Philadelphia und begann er auch seine
Lehrtätigkeit an der Yale University in New Haven. Zehn Jahre
später wechselte Kahn an die University of Pennsylvania nach
Philadelphia, wo er bis zur Emeritierung lehrte.

Mit Beginn der sechziger Jahre hatte Kahn dann eine Flut von
Aufträgen zu bewältigen, die sich auch auf den asiatischen
Kontinent erstreckten und seinen Weltruhm begründeten. Bei einer Rückreise aus Asien starb Louis
Kahn am 17. März 1974 auf der Pennsylvania Station in New York.

Salk Institute for Biological Studies

Das Jahr 1959 zahlreiche Entwurfsaufträge für Kahns Büro. Auch Jonas Salk, der Entdecker des
Impstoffes gegen Polio, beabsichtigte ein größeres Forschungszentrum für Biologie zu errichten. So
begann eine Zusammenarbeit zwischen ihm und Kahn. Beide verband die Liebe zu Wissenschaft und
Philosophie gleichermaßen.

Das Grundstück des zukünftigen Salk Institute lag


direkt zu Universitätsgelände von San Diego, an
der Steilküste des Pazifischen Ozeans. Ein
ebenes Plateau bricht ab und ergibt einen Canyon
mit zwei sich gegenüberliegenden
Geländeformationen. So entstand der Entwurf
dem Gelände mit drei Gebäudegruppen: auf dem
Plateau ein Laborgebäude aus zwei
symmetrischen Flügeln, dann auf der einen Seite
des Canyons Wohnungen für die Mitarbeiter und
gegenüber das Versammlungs- und
Tagungszentrum für internationale Begegnungen.

Die Realisierung beschränkte sich schließlich auf die zwei gleichartige Laborkörper, die symmetrisch
angeordnet sind. Die Symmetrieachse verläuft bis der Treffpunkt von Himmel und Ozean. Hier
begegnen sich die architektonische Kunstwelt und die Naturwelt mit ihrem variierenden
Lichtstimmungen und werden eins.

Die beiden Laborflügel zeigen eine Dreiteilung in beiden


Richtungen ihres Grundrissaufbaus: An der Seite des Hofs
reihen sich Studienhäuser der Forscher mit Treppen und
Terrassenzonen, dazwischen Belichtungsschächte,
anschließend befinden sich in der jeweiligen Mitte die
Laborbereiche mit Teilungsmöglichkeiten durch flexible
Trennwände und schließlich liegen außen an den Längsseiten
Erschließungs- und Sanitärkerne mit Lichthöfen. In
Längsrichtung ist der Dreierrhythmus durch die
Verwaltungsköpfe, dann durch die Laborbereiche und an der
Zugangsseite durch Technikräume bestimmt.
Der Hauptzugang erfolgt von der im Osten
gelegenen Zufahrtsstraße und den Parkplätzen.
Um auf den Hof zu gelangen, muss eine Barriere
überwunden werden, denn ein kleines Plateau,
das beidseitig von Orangenbäumen flankiert wird
und fünf Stufen hinauf und wieder hinab. Von dem
Plateau aus bietet sich der erste eindrucksvolle
Blick zum Meer hin. Am Ende der Plaza inszeniert
Kahn den Geländesprung durch ein
Wasserbecken mit anschließender Kaskade, und
die beiden Laborflügel verschmelzen dort zur
Einheit.

Zwar bestehen die Studienhäuser aus viergeschossigen Gebäuden, die die Labore an Höhe
überragen, doch findet sich auch hier eine Dreiteilung im Aufbau der Geschosshöhen von unten nach
oben der Rhythmus A-B-A-C. Diese Vertikaldynamik variiert die sonst gleichmäßige
Fassadenstruktur.

Kahns Prinzip dienender und bedienter Räume erhält beim Salk Institute eine neue Qualität. Im
Wechsel mit den Laborräume sind niedrigere, aber begehbare Technikgeschosse eingefügt. Damit
gewinnt Kahn eine eindeutige Konzeption, denn von diesen separaten Geschossen aus lassen sich
die unzähligen Installationen problemlos auf die Labore verteilen. Jedoch verstecken sich die
Laborgeschosse hinter den Technikräume. Auch bilden die Studiertürme und die Treppenhausblöcke
dominante Figuren, hinter denen sich die bedienten Laborbereiche verstecken.

Im Salk Institute vermischt sich nicht nur Antik-Akropoles mit modernster Bautechnik zu neuer
Gestalt, sondern es wird vor allem die der Moderne Komponente des Metaphysischen in der
Architektur in der Kombination eines archaisch Bauwerks mit der Dramatik eines Naturraums
zurückgewonnen.

Wichtige Aspekte bestimmen Kahns Werke, vor allem Symmetrie und dynamische Disposition in
Anlehnung an klassizistische Bauformen, die Kontur des Baukörper als plastische Peripherie,
massive Volumen und die Verwendung des Lichts als Dramatisierung der Körper durch Schattenwurf.

Kahn entwickelte konkrete Gedanken zum Begriff der Ordnung, der eng mit Geometrie und
Proportion verbunden war. Der Raum wurde nun in Abhängigkeit von Form, Ordnung und Struktur
gebracht. Form wurde für Kahn zur Urform mit archaischem, Charakter und erhielt in Verbindung mit
der Geometrie der Ordnung ein zeitloses Dasein.

Quellen:

http://louiskahn.es
https://www.flickr.com/photos/russellmunger/sets/72157624881609146/?view=ju
Vgl Gast, Klaus-Peter, Louis I. Kahn, das Gesamtwerk 2001

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