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DIN EN 1991-2/NA
D
ICS 91.010.30; 93.040 Einsprüche bis 2011-11-04
Entwurf
Nationaler Anhang –
National festgelegte Parameter –
Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 2: Verkehrslasten auf
Brücken
National Annex –
Nationally determined parameters –
Eurocode 1: Actions on structures – Part 2: Traffic loads on bridges
Annexe Nationale –
Paramètres détermines au plan national –
Eurocode 1: Actions sur les structures – Partie 2: Actions sur les ponts, dues au trafic
Anwendungswarnvermerk
Dieser Norm-Entwurf mit Erscheinungsdatum 2011-06-27 wird der Öffentlichkeit zur Prüfung und
Stellungnahme vorgelegt.
Weil die beabsichtigte Norm von der vorliegenden Fassung abweichen kann, ist die Anwendung dieses
Entwurfes besonders zu vereinbaren.
Die Empfänger dieses Norm-Entwurfs werden gebeten, mit ihren Kommentaren jegliche relevanten
Patentrechte, die sie kennen, mitzuteilen und unterstützende Dokumentationen zur Verfügung zu stellen.
Gesamtumfang 21 Seiten
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Preisgruppe 12
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www.beuth.de 1803381
E DIN EN 1991-2/NA:2011-07 ²(QWZXUI²
Inhalt Seite
Vorwort ................................................................................................................................................................3
NA 1 Anwendungsbereich ...............................................................................................................................4
NA 2 Nationale Festlegungen zur Anwendung von DIN EN 1991-2:2010-12 ..............................................4
NA 2.1 Allgemeines............................................................................................................................................4
NA 2.2 Nationale Festlegungen ........................................................................................................................7
1 Allgemeines............................................................................................................................................7
2 Einleitung der Einwirkungen ................................................................................................................7
3 Bemessungssituationen .......................................................................................................................8
4 Straßenverkehr und andere Einwirkungen, besonders für Straßenbrücken ..................................8
5 Einwirkungen auf Fußgängerwege, Radwege und Fußgängerbrücken.........................................12
6 Einwirkungen aus Eisenbahnverkehr und andere für Eisenbahnbrücken typische
Einwirkungen .......................................................................................................................................13
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²(QWZXUI² E DIN EN 1991-2/NA:2011-07
Vorwort
Dieses Dokument wurde im NA 005-57-03 AA „Lastannahmen für Brücken“ (Sp CEN/TC 250/SC 1/WG 2)
erstellt.
Dieses Dokument bildet den Nationalen Anhang zu DIN EN 1991-2 „Eurocode 1: Einwirkungen auf Trag-
werke — Teil 2: Verkehrslasten auf Brücken“.
Die Europäische Norm EN 1991-2 räumt die Möglichkeit ein, eine Reihe von sicherheitsrelevanten Para-
metern national festzulegen. Diese national festzulegenden Parameter (en: national determined parameters,
NDP) umfassen alternative Nachweisverfahren und Angaben einzelner Werte, sowie die Wahl von Klassen
aus gegebenen Klassifizierungssystemen. Die entsprechenden Textstellen sind in der Europäischen Norm
durch Hinweise auf die Möglichkeit nationaler Festlegungen gekennzeichnet. Eine Liste dieser Textstellen
befindet sich im Unterabschnitt NA 2.1. Darüber hinaus enthält dieser Nationale Anhang ergänzende nicht
widersprechende Angaben zur Anwendung von DIN EN 1991-2:2010-12 (en: non-contradictory
complementary information, NCI).
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E DIN EN 1991-2/NA:2011-07 ²(QWZXUI²
NA 1 Anwendungsbereich
Dieser Nationale Anhang enthält Festlegungen zu „Nutzlasten auf Brücken in Verbindung mit Straßenverkehr,
Einwirkungen durch Fußgänger und Schienenverkehr“, die bei der Anwendung von DIN EN 1991-2 in
Deutschland berücksichtigt werden müssen.
NA 2.1 Allgemeines
DIN EN 1991-2:2010-12 weist an den folgenden Textstellen die Möglichkeit nationaler Festlegungen (NDPs)
aus.
1 Allgemeines
1.1 (3) Ergänzende Regelungen für Stützwände, unterirdische Tragwerke und
Tunnel
2 Einteilung der Einwirkungen
2.2 (2) ANMERKUNG 2 Anwendung von nicht häufigen Werten für Lasten von Straßenbrücken
2.3 (1) Definition von geeigneten Schutzmaßnahmen gegen Anprall
2.3 (4) Regelungen für Anpralllasten mit verschiedenen Ursachen
3 Bemessungssituationen
(5) Regelungen für Brücken, die gleichzeitig durch Eisenbahn- und
Straßenverkehr beansprucht werden
4 Straßenverkehr und andere Einwirkungen, besonders für Straßenbrücken
4.1 (1) ANMERKUNG 2 Einwirkungen aus Straßenverkehr für Belastungslängen größer als 200
m
4.1 (2) ANMERKUNG 1 Spezielle Lastmodelle für Brücken mit Begrenzung der
Fahrzeuggewichte
4.2.1 (1) ANMERKUNG 2 Definition von ergänzenden Lastmodellen
4.2.1 (2) Definition von Modellen für Sonderfahrzeuge
4.2.3 (1) Übliche Höhe von Schrammborden
4.3.1 (2) ANMERKUNG 2 Benutzung von LM2
4.3.2 (3) ANMERKUNG 1 u. Werte für α Faktoren
2
4.3.2 (6) Benutzen von vereinfachten alternativen Lastmodellen
4.3.3 (2) Werte für β Faktoren
4.3.3 (4) ANMERKUNG 2 Auswahl der Reifenkontaktfläche für LM2
4.3.4 (1) Definition des Lastmodells 3 (Sonderfahrzeuge)
4.4.1 (2) ANMERKUNG 2 Obere Grenze für Bremskräfte auf Straßenbrücken
4.4.1 (3) ANMERKUNG 3 Horizontalkräfte in Verbindung mit LM3
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1 Allgemeines
NDP zu 1.1 (3) Anmerkung 1
Ergänzende Vorschriften oder ergänzende Bestimmungen siehe Regelungen der Baulastträger bzw. der
zuständigen Aufsichtsbehörde.
Weitere Vorschriften oder ergänzende Bestimmungen siehe Regelungen der Baulastträger bzw. der
zuständigen Aufsichtsbehörde.
Insbesondere gelten:
⎯ FGSV 343, Richtlinie für passiven Schutz an Strassen durch Fahrzeugrückhaltesystem (RPS)
⎯ DIN EN 1317-1, Rückhaltesysteme an Straßen — Teil 1: Terminologie und allgemeine Kriterien für
Prüfverfahren
(Eventuelle zusätzliche Anforderungen sind vom Baulastträger bzw. der zuständigen Regelungsbehörde
ggf. für das Einzelbauvorhaben festzulegen.)
⎯ DIN EN 1317-2, Rückhaltesysteme an Straßen — Teil 2: Leistungsklassen, Abnahmekriterien für Anprall-
prüfungen und Prüfverfahren für Schutzeinrichtungen und Fahrzeugbrüstungen
⎯ E DIN EN 1317-6, Rückhaltesysteme an Straßen — Teil 6: Fußgängerrückhaltesysteme, Brücken-
geländer
Einzelheiten siehe Festlegungen zu 4.7.2.2 (1) dieses Nationalen Anhanges.
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3 Bemessungssituationen
NDP zu 3 (5) Anmerkung
Im Nationalen Anhang werden keine Festlegungen getroffen. Die Anforderungen sind vom Baulastträger bzw.
der zuständigen Regelungsbehörde festzulegen.
4.1 (1) ist bis 200 m Einzelstützweite anzuwenden. Bei größeren Einzelstützweiten sind die Anforderungen
vom Baulastträger bzw. der zuständigen Regelungsbehörde festzulegen.
Besondere Modelle für gewichtsbeschränkend beschilderte Brücken sind hier nicht festgelegt.
Der Kleinstwert für die Höhe von Schrammborden ist mit 75 mm festgelegt.
αQ1 = 1,0
αQ2 = 1,0
αQ3 = 1,0
αq1 = 1,33
αq2 = 2,4
αq3 = 1,2
αqgr = 1,2
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Eine Seitenkraft aus schrägem Bremsen oder Anfahren muss nicht berücksichtigt werden.
a) Bei Lastgruppe gr1a müssen Horizontallasten aus Verkehr nicht berücksichtigt werden.
In der Lastgruppe gr2 ist bei den Lasten aus dem LM1 der häufige Wert anzusetzen. In der Lastgruppe gr4
sind die Fuß- und Radwege grundsätzlich mit dem charakteristischen Wert zu belasten. Dabei dürfen jedoch
für den jeweiligen Bemessungspunkt günstig wirkende Lasten nicht berücksichtigt werden.
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Die Tabelle 4.4a ist durch Zeile Lastgruppe gr6 zu ergänzen. Für die vorübergehende Bemessungssituation
Lagertausch gilt Lastgruppe gr6. Weitere vorübergehende Bemessungssituationen sind ggf. für das
Einzelprojekt festzulegen.
Fußweg oder
Fahrbahn
Radweg
nur vertikale
Belastungsart Vertikallasten Horizontallasten
Lasten
Verweise 4.3.2 4.3.3 4.3.4 4.3.5 4.4.1 4.4.2 5.3.2 (1)
LM4
LM1 Kräfte aus Flieh-
LM2 LM3 (Men-
(TS und Anfahren kräfte und gleichmäßig
Lastmodell (Einzel- (Sonder- schenan-
UDL und Seiten- verteilte Last
achsen) fahrzeuge) samme-
System) Bremsen kräfte
lungen)
0,5-fach 0,5-fach 0,5-fach
Last- charakte- charakte- charakte- charakteristi-
gr6 — — —
gruppen ristischer ristischer ristischer scher Wertc
Wert Wert Wert
c Siehe 5.3.2.1 (2). Es sollte nur ein Fußweg belastet werden, falls dies ungünstiger ist als der Ansatz von zwei belasteten
Fußwegen.
ANMERKUNG Die Gleichung (4.7) ist nach Bild 4.7 wie folgt anzupassen:
⎛ D⎞
Δϕ = 1+ 0,30 ⎜1 − ⎟; Δϕ fat ≥ 1
⎝ 6⎠
NDP zu 4.6.4 (3) Anmerkung
Ein zweites Fahrzeug in der selben Spur ist nicht anzusetzen, wenn die Ermüdungsnachweise mit λ-Werten
nach den Eurocodes für Bemessung erfolgen.
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(1) Für die Anpralllasten sind in Abhängigkeit der Kategorie folgende Werte nach Tabelle NA.4.8.1
anzusetzen:
1 2 3
Anpralllast in MN
Kategorie Fdy
Fdx
rechtwinklig zur
in Fahrtrichtung
Fahrtrichtung
1 Straßen außerortsa 1,5 0,75
2 Straßen innerorts bei v ≥ 50 km/hb 1,0 0,5
Straßen innerorts bei v < 50 km/hb c
3 ⎯ an ausspringenden Gebäudeecken 0,5 0,5
4 ⎯ in allen anderen Fällen 0,25 0,25
a Für bestehende Brücken gilt Fdx = 1,0 MN und Fdy = 0,5 MN.
b Nur anzusetzen, wenn stützende Bauteile der unmittelbaren Gefahr des Anpralls von Straßenfahrzeugen ausgesetzt sind, d. h. im
Allgemeinen im Abstand von weniger als 1 m von der Bordschwelle.
c Nur anzusetzen, wenn bei Ausfall der stützenden Bauteile die Standsicherheit von Gebäude/Überdachung/Decke gefährdet ist.
Die Anpralllast sollte in einer Höhe über dem angrenzenden Gelände von 1,25 m angesetzt werden.
(2) Die Stützen und Pfeiler von Straßenbrücken über Straßen sind zusätzlich zur Bemessung auf
Fahrzeuganprall durch besondere Maßnahmen zu sichern. Besondere Maßnahmen sind nicht erforderlich in
bzw. neben Straßen innerhalb geschlossener Ortschaften
(3) Als besondere Maßnahmen gelten Schutzeinrichtungen, die in mindestens dem Abstand der gewählten
Wirkungsbereichsklasse gemäß FGSV 343 (RPS) und nach DIN EN 1317–2 zwischen der Vorderkante der
Schutzeinrichtung und der Vorderkante des zu schützenden Bauteils durchzuführen sind, oder Betonsockel
neben den zu schützenden Bauteilen, die mindestens 80 cm hoch sind und parallel zur Verkehrssicherung
mindestens 2 m und rechtwinklig dazu mindestens 50 cm über die Außenkante dieser Bauteile hinausragen
müssen.
(4) Montagestützen und Lehrgerüste sind durch angemessene konstruktive Maßnahmen vor
Fahrzeuganprall zu sichern.
Statt des Ansatzes von Anpralllasten an Überbauten sind folgende konstruktive Maßnahmen einzuhalten:
⎯ Leichte Überbauten mit geringen Eigenlasten sind an den Auflagern gegen waagerechte Verschiebungen
zu sichern.
⎯ Als leichte Überbauten können in der Regel Überbauten mit Auflagerlasten aus ständigen Lasten je
Stützungsachse von weniger als 250 kN gelten
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Die Fahrzeugrückhaltesysteme und evtl. zugehörige Anwendungsbedingungen sind für das einzelne
Bauvorhaben durch den Baulastträger bzw. die zuständige Aufsichtsbehörde festzulegen.
Zur Lastausbreitung in Hinterfüllungen und im Erdkörper siehe DIN EN 1997. Wenn nicht besonders
vereinbart, darf für die Bestimmung von qeq ein Rechteck mit einer Breite von 3 m und einer Länge von 5 m
angenommen werden.
Die empfohlenen Werte für Qfwk und die Seitenlänge der Aufstandsfläche werden übernommen. Wenn ein
Befahren der Brücke nicht möglich ist, kann in besonderen Fällen in Abstimmung mit dem Bauherrn auch eine
kleinere Last, jedoch nicht weniger als Qfwk = 5 kN angesetzt werden.
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(1) Für die Anpralllasten und die Höhe über dem angrenzenden Gelände gelten die national festgelegten
Regelungen (1) bis (4) zu 4.7.2.1.
Statt des Ansatzes von Anpralllasten sind folgende konstruktive Maßnahmen einzuhalten:
⎯ Leichte Überbauten mit geringen Eigenlasten sind an den Auflagern gegen waagerechte Verschiebungen
zu sichern.
⎯ Als leichte Überbauten können in der Regel Überbauten mit Auflagerlasten aus ständigen Lasten je
Stützungsachse von weniger als 250 kN gelten.
Der Nationale Anhang legt keine Komfortkriterien fest, diese können für ein bestimmtes Projekt definiert
werden.
Für Schmalspurbahnen und andere Bahnen sind die charakteristischen Einwirkungen in Abstimmung mit der
zuständigen Aufsichtsbehörde festzulegen.
Die Anforderungen für Hilfsbrücken bei den Eisenbahnen des Bundes sind DB Ril 804.4110, DB Ril 804.4111
und DB Ril 804.4120 zu entnehmen.
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Für Ingenieurbauwerke auf Strecken der Eisenbahnen des Bundes für 25-t-Radsatzlasten ist ein α-Faktor von
1,21 zu verwenden. Das Lastmodell SW/2 braucht nicht zusätzlich angesetzt zu werden. Für die statische
Berechnung ist ein α-Faktor von ≥ 1,0 anzusetzen. Der Beiwert α kann nach den Grundsätzen des § 8 EBO
gewählt werden. Für artreinen S-Bahn-Verkehr kann α = 0,8 angesetzt werden.
Für Bauzustände sind alle unter 6.3.2 (3) aufgezählten Einwirkungen mit α = 1,0 zu multiplizieren, wenn
Schwerverkehr während der Bauphase ausgeschlossen ist.
Die Querverteilung der Verkehrslasten im Schotteroberbau darf nach Bild 6.6 bis 6.8 angenommen werden.
Für feste Fahrbahnen ist die Lastausbreitung mit 2 : 1 anzunehmen.
Geländer an Dienstgehwegen von Eisenbahnbrücken sind für die in 4.8 (1) festgelegte Linienlast zu
bemessen. Gleichzeitig ist diese Linienlast auch in vertikaler Richtung anzusetzen.
In der Regel ist von einem sorgfältig instand gehaltenen Gleis auszugehen; hierfür ist Φ2 anzuwenden.
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3.1 Schienen-Längsträger
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ANMERKUNG Für die Fälle 1.1 bis einschließlich 4.6 ist LΦ ein Maximum der maßgebenden Länge der
Hauptträger.
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Hauptträger
5.5 Gewölbe, Gewölbereihe mit Hinter- 2-fache lichte Weite jedes Einzelgewölbes
füllung
5.7 Ergänzende Regelung Für Tragwerken nach Ziffern 5.1 bis 5.5 gilt:
Bei Untersuchungen mit den Lastgruppen 11 und
17 nach Tabelle 6.6 gelten die oben aufgeführten
Werte LΦ; bei Untersuchungen mit den Lastgrup-
pen 21 bis 31 dürfen sie verdoppelt werden.
Stützkonstruktionen
(2) Kragarme mit einer Länge e nach Bild 6.11 von mehr als 0,5 m sind zu vermeiden.
Falls kein Wert für Lφ in Tabelle NA.6.2 angegeben ist, ist als maßgebende Länge die Länge der Einflusslinie
für die Durchbiegung des betrachteten Bauteils heranzuziehen oder der Wert ist in Abstimmung mit der
zuständigen Aufsichtsbehörde vom Eisenbahninfrastrukturunternehmen festzulegen.
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Wenn für das Einzelprojekt die charakteristischen Achslasten und Achsabstände der Hochgeschwindigkeits-
züge nicht bekannt sind, darf die dynamische Berechnung für diese Hochgeschwindigkeitszüge mit dem
Lastmodell HSLM durchgeführt werden.
Bei TEN-Strecken ist bei allen Projekten das Lastmodell HSLM anzuwenden.
Tabelle 6.4, Anmerkung: Bei Durchlaufträgern oder komplexen Bauwerken ist nur HSLM-A anzuwenden.
Die dynamische Berechnung für Geschwindigkeiten unter 200 km/h ist unter Ansatz der Betriebszüge
durchzuführen. Falls keine Angaben zu den Betriebszügen vorliegen, sind die Zugtypen nach Anhang D in
Abstimmung mit der zuständigen Aufsichtsbehörde zu verwenden.
Zuständige Aufsichtsbehörde für die Eisenbahnen des Bundes ist das Eisenbahn-Bundesamt.
(1) Die örtlich zulässige Geschwindigkeit ist durch das Eisenbahninfrastrukturunternehmen festzulegen.
(2) Die für die einzelnen Züge maßgebenden Grenzen für die Geschwindigkeit in Abhängigkeit von den zu
führenden Nachweisen (Tragsicherheit, Gebrauchstauglichkeit) sind der DB Ril 804.3301 zu entnehmen.
Für den oberen Schätzwert dürfen die Werte nach DIN EN 1991-1-1:2010-12, Tabelle A.6, angenommen
werden.
Es werden keine abweichenden Werte für die Betondichte festgelegt. Zuständige Aufsichtsbehörde für die
Eisenbahnen des Bundes ist das Eisenbahn-Bundesamt.
Für Einfeld- und Durchlaufträger ist eine Erhöhung der Dämpfung nach Bild 6.15 vorzunehmen. Für die
übrigen Bauwerke kann eine Zusatzdämpfung nur nach Durchführung der Berechnung in Abstimmung mit
dem Eisenbahninfrastrukturunternehmen angesetzt werden.
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In der Regel darf von einem sorgfältig unterhaltenen Gleis ausgegangen werden.
(1) Die Voraussetzungen für den Verzicht auf zusätzliche Betrachtungen im Hinblick auf Ermüdung sind
DB Ril 804.3301 1) zu entnehmen.
(2) Wenn zusätzliche Ermüdungsnachweise erforderlich sind, sind für die Nutzungsdauer 100 Jahre
anzunehmen. Die anderen benötigten Parameter (Züge und Zughäufigkeit, Verkehrszusammensetzung,
häufig auftretende Betriebsgeschwindigkeit, Anzahl der Zugbegegnung) sind projektspezifisch festzulegen.
Der Ansatzpunkt ist, wenn im Einzelprojekt nichts anderes festgelegt ist, nach Bild 1.1 mit ht = 1,80 m
anzunehmen.
Für das Lastmodell SW/2 ist eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h anzunehmen.
NCI zu 6.5.2
Die Last aus dem Seitenstoß darf bei durchgehendem Schotterbett in Gleisrichtung gleichmäßig auf eine
Länge von L = 4,0 m verteilt werden. Bei Ermittlung der Erddrucklast darf der Seitenstoß auf eine Länge von
L = 2a + 4,0 m verteilt werden. Hierbei gibt das Maß a den lichten Abstand zwischen Schwellenkopf und Wand
an. Für besondere Bauarten des Oberbaus, z. B. schotterloser Oberbau oder feste Fahrbahn, sind
bauartenbezogenen Überlegungen erforderlich.
Für Lasteinleitungslängen größer als 300 m sind zusätzliche Annahmen für das Einzelprojekt vom
Eisenbahninfrastrukturunternehmen in Abstimmung mit der zuständigen Aufsichtsbehörde festzulegen.
Bei zwei- oder mehrgleisigen Brücken sind die Schienen- und Lagerlängskräfte immer auch für den Fall zu
ermitteln, dass zeitweise nur ein Gleis zur Ableitung der Einwirkungen aus Anfahren und Bremsen vorhanden
ist.
Bei zwei- oder mehrgleisigen Brücken darf zur Berücksichtigung der Auftretenswahrscheinlichkeit mehrerer
Einwirkungen ein Kombinationsbeiwert ψ0 = 0,5 verwendet werden, d. h. ein Gleis ist mit den vollen
Bremslasten und ein weiteres Gleis mit den um den Kombinationsbeiwert abgeminderten Bremslasten zu
belasten.
die Lastfälle
⎯ Anfahren + ψ0 · Anfahren.
1) Alle DB-Richtlinien sind kostenlos zu beziehen bei DB Kommunikationstechnik GmbH, Medien- und Kommunikations-
dienste Logistikcenter, Kriegsstraße 136, 76133 Karlsruhe, www.dbportal.db.de
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6.5.4 gilt mit Ausnahme 6.5.4.5.2 (1)P bis (3)P und 6.5.4.6.1 auch für Feste Fahrbahn. Zusätzlich sind die
Regeln des „Anforderungskatalog zum Bau der Festen Fahrbahn“ anzuwenden.
Es gilt ∆TN = ± 30 K für Beton- und Verbundbrücken und ∆TN = ± 40 K für Stahlbrücken.
(3) u0 = 0,5 mm
k = 60 kN/m
(4) u0 = 2,0 mm
k = 60 kN/m
(5) u0 = 0,5 mm
k = 30 kN/m
(6) u0 = 2,0 mm
k = 20 kN/m
Für die Feste Fahrbahn beträgt die zulässige zusätzliche Schienenspannung 92 N/mm² bei Druck- und
Zugbeanspruchung.
(1) Die drei Berechnungsverfahren (vereinfachtes Verfahren nach Anhang G und nichtlineare Berechnung)
können angewendet werden. Die nichtlineare Berechnung wird empfohlen.
(2) Für Überbauten mit LT ≤ 30 m ist eine Überprüfung der Schienenspannung generell nicht erforderlich.
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Es sind keine Anforderungen für die Anzahl der zu belastenden Gleise hinsichtlich der Entwässerung und der
lichten Weite festgelegt.
Wenn keine projektspezifischen Festlegungen getroffen werden, gelten für vorübergehende Bemessungs-
situationen die Lastmodelle nach Anhang H.
Wenn keine projektspezifischen Festlegungen getroffen werden, kann bei Personenverkehr und Mischverkehr
bis 22,5 t-Achslasten die Verkehrsmischung „Regelverkehr“ nach Tabelle D.1 verwendet werden.
Wenn keine projektspezifischen Festlegungen getroffen werden, kann für Strecken mit α > 1 die
Verkehrsmischung „Schwerverkehr mit 25-t-Achslasten“ nach Tabelle D.2 verwendet werden.
Im Bereich der Eisenbahnen des Bundes ist in der Regel Gleichung (C.2) anzuwenden.
Zuständige Aufsichtsbehörde für die Eisenbahnen des Bundes ist das Eisenbahn-Bundesamt.
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