1600

Christian Hoff

Vergänglic

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Juan de Valdes Leal: Vanitas, 1660 6 gemeines: gewöl

7 denn: dann
8 dieweil: weil
 Geschichtlicher
Hintergrund
-1608-09 Zuspitzung
der konfessionellen
Auseinandersetzungen mit
den Gründungen der pro­
testantischen Union und
der katholischen Liga
-1618-48 Dreißigjähriger
Krieg
-1637-57 Ferdinand III.
ist deutscher Kaiser.
-1640-88 Friedrich Wilhelm
von Brandenburg (der Gro­
ße Kurfürst) führt den
Absolutismus ein, eine
Regierungsform, die den
Herrscher mit uneinge­
schränkter Macht aus­
stattet.
-1643-1715 Ludwig XIV.
ist französischer König;
Höhepunkt des
Absolutismus
-1672-79 Krieg Frankreichs,
Schwedens und Englands
gegen die Niederlande,
Österreich, Spanien und
Brandenburg
-1688-97 Frankreich
kämpft im pfälzischen
Erbfolgekrieg gegen
Österreich, England, die
Niederlande und Spanien.
-1701 Gründung des
Königreichs Preußen
-1701-14 Im spanischen
Erbfolgekrieg kämpfen
Österreich und Frankreich
um die Vormachtstellung
in Europa.
► Vanitas mundi - Vergäng­
lichkeit alles Irdischen
► Carpe diem — Genieße, nut­
ze den Tag; wörtlich: Pflücke
den Tag.
Barock (1600-1720) - der zugleich auch der Hauptvertreter des barocken ► Dramas ist.
Seine Tugend- und Märtyrertragödien zeigen, wie der Mensch im
Zeitalter der Künste Verzicht auf irdische Güter himmlischen Lohn empfangen kann.
Mit dem Begriff Barock (wahrscheinlich von portug. barocco: unre­
gelmäßige, schiefrunde Perle) bezeichnet man eine Zeit, das heraus­
ragende Musiker (Johannes Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Ge­
org Friedrich Händel), Maler (Caravaggio, Peter Paul Rubens, Ver­
meer, Rembrandt), Schriftsteller (William Shakespeare, Miguel de
Cervantes, Pierre Corneille, Jean Racine, Moliere) und Meisterwerke
der Architektur (Petersdom in Rom, die Schlösser Versailles bei Paris
und Nymphenburg in München) hervorgebracht hat. Prunk und
Glanz dieser Künste entfalteten sich vor allem an den Fürstenhöfen,
die zu kulturellen Zentren und Auftraggebern der Künstler wurden.
Vorbild war das französische Königshaus, dessen verfeinerte Lebens­
form man nachzuahmen suchte. Jacques Callot: Die Schrecken des Krieges (Les miseres de la guerre), 1632
Die politische Situation Das 17. Jahrhundert erlebt auch den Durchbruch des Romans. Er
Die Kehrseite der Pracht am Hof des Herrschers war die Not, die die tritt aus dem Schatten des Epos und behauptet sich als eigenständige
Bevölkerung durch die Glaubens- und Machtkämpfe jener Jahre erlitt. Literaturgattung. Von den zahlreichen, oft mehrere tausend Seiten um­
Besonders das letzte Jahrzehnt des Dreißigjährigen Krieges (1618-48) fassenden Werken ist heute vor allem noch ►Der Abentheuerliche
stand im Zeichen von Raubzügen, Plünderungen und Seuchen, Simplicissmus Teutsch von Hans Jakob Christoffel von Grimmels­
die Deutschland verwüsteten und große Landstriche entvölkerten. hausen bekannt.
Der Krieg, der große Teile Europas erfasste, endete 1648 mit dem In dieser Zeit wird zum ersten Mal die deutsche Sprache und Literatur
Westfälischen Frieden. Die Friedensverträge regelten die Neuordnung eine Angelegenheit der Gelehrten. Nach italienischem Vorbild wer­
Europas. Die politische Vorherrschaft fiel an Frankreich und die deut­ den Sprachgesellschaften gegründet, die sich der Sprachpflege wid­
schen Landesfürsten erlangten die volle Souveränität, d. h. die alleinige men. Martin Opitz’ Buch von der Deutschen Poeterey ist die
Regierungsgewalt über ihre Territorien. erste Dichtungstheorie der deutschen Literatur. Sie legt Regeln und
Grundsätze einer neuen Dichtkunst fest.
Das Doppelgesicht der Literatur des Barock
Angesichts von Massensterben, Hungersnöten und Zerstörung
Epochenmerkmale
überrascht es nicht, dass Todesangst und das Bewusstsein der Ver­ kurz gefasst
gänglichkeit (lat. ►Vanitas mundi) die vorherrschenden Gefühle dieser
Jahre waren. Aus den Erfahrungen des Leids erwuchsen aber auch gie­ Barock
riger Lebenshunger und das Streben nach Genuss. Diese Spannung
• Bewusstsein der Vergänglichkeit (lat. Vanitas mundi)
zwischen Weltbejahung, Lebenslust und Daseinsfreude (lat. ► Carpe
• auf der einen Seite: Weltbejahung, Lebenslust und
diem) auf der einen Seite und Weltverneinung, Jenseitshoffnung und
Daseinsfreude (lat. Carpe diem)
Erlösungssehnsucht (lat. ► Memento mori) auf der anderen Seite
• auf der anderen Seite: Weltverneinung, Jenseitshoffnung und
kennzeichnet die Literatur des Zeitalters.
Erlösungssehnsucht (lat. Memento mori)
Religiös geprägte ►Gegensätze (griech. Antithetik) zwischen Dies­
• religiös geprägte Gegensätze (griech. Antithesen) zwischen
seits und Jenseits, Welt und Gott, Leib und Seele, Vergänglichkeit und
- Diesseits und Jenseits
Ewigkeit bestimmen die wichtigste Form barocker Lyrik, das ► Sonett.
• Roman, Sonett, Tragödie
Bedeutende Dichter sind ►Martin Opitz, ►Christian Hoffmann von
Hoffmannswaldau, ► Paul Fleming und besonders ►Andreas Gryphius