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Philosophischer Essaywettbewerb

des Goethegymnasiums Hildesheim 2021/2022

Die Befähigung zur Urteilsbildung und des begründenden Reflektierens spielen in der
Philosophie eine entscheidende Rolle für zukunftsweisende, individuelle und gesell-
schaftliche Ideen. Der Unterricht in humanistischer Bildungstradition strebt das über-
geordnete Ziel an, gesellschaftliche und persönliche Herausforderungen unter den
5 Gesichtspunkten eines guten und gerechten Lebens, der Freiheit und ökologischen
Verantwortung, der Pluralität von Individuen und der Menschenwürde interpretieren,
bewerten und führen zu können. Dieses Ziel wird hier im Rahmen eines Essaywett-
bewerbs fachübergreifend für die Jahrgänge 11 bis 13 unterstützt.

10 Aufgabe dieses Essaywettbewerbs ist es, eine philosophische Untersuchung zu ei-


nem der angezeigten Rahmenthemen vorzunehmen und diese argumentativ auf ca.
drei bis maximal vier A4-Seiten (Schriftart Arial, Schriftgröße 11, Zeilenabstand 1,5
zzgl. Quellenverzeichnis und Selbstständigkeitserklärung) darzulegen. Die Rah-
menthemen können inhaltliche Bezüge zu allen Unterrichtsfächern aufweisen, inso-
15 fern diese durch eigenständiges Denken und Argumentieren dargelegt werden.

Die Rahmenthemen für 2021/2022 lauten:

- Brauchen wir einen fürsorglichen und regelnden „Staat“ oder sollten uns die
20 staatlichen Institutionen maximale Freiheit lassen?
- Die digitale Welt fordert uns dazu auf, die Zeiten des beschleunigten Arbeitens
und der Freizeitgestaltung neu zu denken. Sollten wir uns einem „beschleunig-
ten Digitalzeitalter“ anpassen?
- Mann oder Frau, beides oder etwas dazwischen? Die Problematisierung der
25 Geschlechtsidentität.

Um am Essaywettbewerb teilzunehmen, ist eine Anmeldung bei Herrn Lorenzo bzw.


bei Herrn Große Voraussetzung. Formale Fragen werden während des Schreibpro-
zesses beantwortet. Der Abgabetermin des Essays als PDF-Dokument ist der
30 11.01.2022 (als Mail an philosophiewettbewerb@gghi.de). Die Begutachtung erfolgt
ab Februar 2022 durch entsprechend interessierte Fachkolleg:innen und durch Herrn
Lorenzo und Herrn Große.

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Ausgezeichnet werden sollen die drei besten Essays durch eine Anerkennungsur-
kunde der Schulleitung und des Oberbürgermeisters der Stadt Hildesheim. Hierin ist
auch eine materielle Förderung durch den Lionsclub Hildesheim-Rose für die Best-
platzierten Denker:innen zu erwarten. Erfahrungsgemäß möchten die Universitäten
5 und Fachhochschulen bei Bewerbungen wissen, an welchen Aktivitäten und Wett-
bewerben die Studierendeninteressierten teilgenommen haben. Die Teilnahme an
einem philosophischen Wettbewerb wäre somit auch förderlich für den Lebenslauf.
Dieser philosophische Schulessaywettbewerb bietet den Teilnehmer:innen auch eine
Vorteilsentwicklung für Bewerbungen auf materielle und ideelle Stipendien und ande-
10 re gesellschaftliche Förderungen von begabten und engagierten jungen Den-
ker:innen des Goethegymnasiums Hildesheim.

Aufgrund der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen, der individuellen Begabungen,


Fähigkeiten und Neigungen stellt dieser Essaywettbewerb ein differenzierendes An-
15 gebot für methodische Kompetenzübungen in den Geistes-, Sozial-, und Naturwis-
senschaften dar und bietet eine besondere Chance für eigenständige, quergedachte,
einzigartige und pointiert argumentiert dargelegte Gedanken.

Mit freundlicher Unterstützung der Fachschaften des Goethegymnasiums Hildes-


20 heim,

Fachschaft Werte und Normen / Philosophie


Goethegymnasium Hildesheim
Goslarsche Str. 65
25 31134 Hildesheim

i.A. Hipolito J. Lorenzo, Patrick Große.

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Vorgehensweise zum Verfassen eines philosophischen Essays

Ein Essay ist ein Diskursmittel, das provozieren will und soll. Es ist strittig, diskuta-
bel, normativ geprägt, aber auch sachlich argumentativ dargelegt, meinungsbildend
und präzise formuliert. Die Leidenschaft für ein Thema kommt so für andere Interes-
5 sierte an diesem gewählten Thema zum Ausdruck und lädt dazu ein, sich am Diskurs
zu beteiligen. Die respektvolle, prägnante sowie präzise Sprache stellt dabei die
notwendige Bedingung für das Gelingen eines Essays dar. Jeder Gedanke sollte
ausformuliert werden, um der Leserschaft die Möglichkeit zu geben, die eigene Ge-
dankenwelt verstehen zu können. Ziel eines jeden Essays ist es, die Lesenden über
10 die eigene Meinung zu einem Thema zu informieren und bestenfalls zu überzeugen.

1. Thema mit persönlicher Motivation bzw. Betroffenheit und Anlass


darlegen. Hierin kann bereits das Ziel der Arbeit formuliert werden

I
2. Kernthese (Behauptung) bzw. Kernfrage bzgl. des Themas formu-
lieren. Hier diesen auch methodische Arbeitsfragen und rhetorische
Fragen, die zunächst noch nicht beantwortet werden.
3. Definition von Werten und Begriffen (Fachtermini), insofern diese
wesentlich für den Inhalt und die Denkweise sind. Die Begründung
für die Wahl dieser Begriffe ist sinnvoll, sollte aber in jedem Fall oh-
ne Zirkularität (z.B. gerecht ist, was Recht ist, weil Recht ist, was ge-
recht ist) auskommen.
4. Wahl und Begründung eines methodischen Fachkonzeptbe-
zugs (z.B. eine normative Ethik wie die Gesinnungsethik im Rah-
men der Ontologie). Der Fachkonzeptbezug dient hier als Maßstab
für die folgende Argumentation. Hier ist es bereits sinnvoll, den Kon-
zeptbezug mit dem Material bzw. mit den Kern- und Arbeitsfragen in
Verbindung zu bringen.
5. Analyse eines vorliegenden Materials (Zusammenfassung der
wesentlichen Inhalte, Begriffsdefinitionsanwendungen für diesen

II
konkreten Fall, unter Verwendung des Konzeptbezugs). Zudem soll-
te hier eine erste eigene Sichtweise auf den analysierten Inhalt dar-
gelegt werden (Meinungsäußerung zum vorliegenden Material). Ist
kein gesondertes Material gegeben, muss mit einigen Beispielen

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klar dargelegt werden, um welche konkreten Fälle / Anwendungen


es geht.
6. Pro-Kontra-Argumentation gemäß einer Erörterung. Was spricht
für und was gegen die bereits dargelegten Begriffsdefinitionen, The-
sen, Begründungen, Schlussfolgerungen? Hierzu dient der Bezug zu
den Begriffsdefinitionen, zum gewählten Fachkonzept und das je-
weilige Material oder dieselben Beispiele wie zuvor formuliert. Am
Ende solle eine klare und prägnant begründete Meinungsäußerung
stehen.
7. Möglicherweise muss nun eine Begriffsdefinition erweitert, er-
gänzt oder eingeschränkt werden. In jedem Fall sollten hier die

III
Schlussfolgerungen aus der Konzeptanalyse, die (ggf.) Bestäti-
gung der Begriffsdefinitionen und Werte und die klaren und
prägnanten Antworten auf die Arbeits- und rhetorischen Fragen so-
wie auf die Kernthese bzw. Kernfrage erfolgen.
8. Das Fazit besteht aus der Wiederholung der Kernthese bzw. Kern-
frage mit klarer persönlicher Antwort (Bezug zur persönlichen Moti-
vation herstellen). Hierin sollten das wichtigste Argument bzw. der
überzeugendste Materialbezug oder Beispiel prägnant als Begrün-
dung dargelegt werden. Abschließen lässt sich ein Essay mit einem
Appell an sich selbst, an die Leserschaft bzw. an die gesamte Ge-
sellschaft abschließen.
9. Vollständige Angabe aller verwendeten Quellen!!
10. Selbstständigkeitserklärung: Hiermit erkläre ich, dass ich das vor-
liegende Essay (hier das gewählte Rahmenthema und den Titel
eingeben) selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine
anderen Hilfsmittel als die angegebenen verwendet habe. Insbeson-
dere versichere ich, dass ich alle wörtlichen und sinngemäßen
Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht ha-
be.________ (Ort, Datum) ________ (Name / Vorname bzw. Unter-
schrift)

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