1./3. Constructive Alignment
Beim Constructive Alignment geht es um eine möglichst gute
Passung von Lernzielen, Prüfungsformen und Lehrmethodik. Die
Grundidee, diese Elemente möglichst sinnvoll aufeinander abzustimmen,
gab es z. B. unter dem Stichwort »Instructional Alignment« schon vorher.
John Burville Biggs, ein australischer pädagogischer Psychologe
kombinierte 1996 diese Idee dann mit den Prinzipien des
Konstruktivismus.
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Mit dem Konstruktivismus verändert sich das Verständnis von der Rolle der
Lehrkraft. Sie unterstützt beim Lernen, indem sie Lernwege aufzeigt und die
Selbstorganisation der Lernenden fördert. Dementsprechend haben
Lehrende auch Aufgaben als Lernberater und Moderatoren.
Für die unterrichtliche Gestaltung von Lernprozessen ist zentral, dass
Lernende sich ihre Vorkenntnisse bewusst machen, dass sie an diese
anknüpfen und ihr Wissen ordnen. Lernende erarbeiten sich durch
Ausprobieren, Beobachten und durch Entdecken neues Wissen und stellen
dieses Wissen im besten Fall auch in eigenen Produkten dar (in Texten, in
mündlichen Präsentationen, in Form von Grafiken oder Modellen). Dies ist
die Vorgehensweise von projektorientiertem Lernen“ (Aus „Deutsch lehren
lernen“, Einheit 2, Wie lernt man die Fremdsprache Deutsch, S. 18-19).
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Notenschema: Diese Leistungsbeurteilungen müssen in ein
Benotungsschema überführt werden.
Bei der (Re-)Akkreditierung von Studiengängen wird seitens der
Akkreditierungsagenturen auf eine handlungs-/kompetenzorientierte
Formulierung von Lernzielen sowie auf dazu passende Prüfungsformen und
Lehrmethoden geachtet. Die für die Lehrqualität entscheidenden Details in
der Durchführung der Lehr-Lernmethoden (z. B. Auswahl von
Übungsaufgaben) und der Prüfung (z. B. Auswahl von Prüfungsfragen) im
Sinne des Constructive Alignments obliegen dann der Verantwortung der
jeweiligen Lehrenden.
3./5.Kompetenzorientierung
Um Studierende auf eine anspruchsvolle und dynamische Arbeitswelt
vorzubereiten und ihnen eine verantwortungsvolle gesellschaftliche Teilhabe zu
ermöglichen, reicht es nicht aus, lediglich Fachwissen bei ihnen anzureichern.
Vielmehr müssen die Bildungsangebote umfassender gestaltet sein und die
gesamte Kompetenz in den Blick nehmen. Kompetenzen beinhalten zwar
Fachwissen, gehen aber weit darüber hinaus und umfassen auch Komponenten
wie (insbesondere kognitive, metakognitive, emotionale und soziale)
Fertigkeiten, Fähigkeiten, Motivationen, Bereitschaften, Einstellungen und
Werte, die dazu eingesetzt werden, um bestimmte Probleme zu lösen oder
zumindest zu bearbeiten (z. B. Weinert, 2014).
Metakognition ist ein Begriff aus der Psychologie und Neurowissenschaft, der
die Fähigkeit des Menschen und einiger Tierarten beschreibt, über die
eigenen Denkprozesse zu reflektieren und Entscheidungen zu
hinterfragen.
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Allgemein gesagt ist die Metakognition die Fähigkeit:
über das eigene Denken nachzudenken;
das eigene Denken zu steuern, zu überwachen und zu organisieren;
eigene Erinnerungen, Wahrnehmungen und Entscheidungen einzuordnen,
zu reflektieren, zu bewerten. Das kann zum Beispiel dabei helfen,
Entscheidungen zu treffen, Ziele zu formulieren, eigene Stärken und
Schwächen zu erkennen.
Und: Mit einer guten Metakognition lassen sich allgemeine Strategien zur
Lösungsbewältigung leichter verinnerlichen. Es trägt dazu bei, Denkprozesse
zu lernen und Lernprozesse zu kontrollieren. Metakognitive Fähigkeiten
ermöglichen, sich des eigenen Wissens und Unwissens bewusst zu sein.
Gerade für den universitären Bildungsbereich kommen spezifische
Aspekte hinzu wie Reflexivität (bzgl. des eigenen Handelns und der eigenen
Kompetenzen), Erkenntnisbasierung (systematisches, methodenkritisches,
theorie- und erkenntnisgeleitetes Vorgehen), disziplinäre Organisation
(Orientierung an Perspektiven und Paradigmen bestimmter Fachdisziplinen),
Neuartigkeit und Komplexität (Studierende sollen darauf vorbereitet
werden, mit neuartigen und komplexen Situationen adäquat umzugehen) und
Tätigkeitsfeldbezug (keine Vorbereitung auf einen konkreten Beruf, sondern
Sicherstellung einer flexiblen Beschäftigungsfähigkeit in einem weiteren
Tätigkeitsfeld) (Schaper, 2012).
Kompetenzen sind dabei als Konstrukte zu verstehen, die sich nicht
direkt beobachten oder messen lassen. Sie lassen sich aber an beobachtbarem
Verhalten ablesen. Vereinfacht ausgedrückt: Man muss etwas nicht nur wissen,
sondern auch können und wollen, und man muss es auch in die Tat umsetzen
können.
Kompetenzorientierte Lehre geht im Vergleich zu einer
ausschließlichen Fachwissensvermittlung mit einem anderen
Rollenverständnis in Lehr-Lernbeziehungen einher. Lehrende sind nicht die
Hüterinnen und Hüter vermeintlich geheimen Fachwissens, das sie mit den
Studierenden teilen. Vielmehr besteht ihre Aufgabe darin, geeignete Lehr- und
Lernarrangements (Veranstaltungen, organisierende Vorbereitung) zu
gestalten, in denen die Studierenden ihre Kompetenzen weiterentwickeln, und
geeignete Prüfungsformate zu finden, die es den Studierenden erlauben, den
Erwerb dieser Kompetenzen nachzuweisen. Ausgangspunkt für diese
Gestaltungsaufgabe ist idealerweise eine ebenfalls bereits
kompetenzorientierte Formulierung von Lernzielen in den
Modulbeschreibungen, die insbesondere nicht beschreiben, welche Inhalte
behandelt werden, sondern was die Studierenden nach Absolvieren des
jeweiligen Moduls können sollen.
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Die Freiheit, aber auch die Verantwortung einer Lehrperson, den
Ausschnitt des Fachwissens zu definieren, in dessen Rahmen oder auf dessen
Basis diese Kompetenzentwicklung stattfinden soll, bleibt von diesem
Perspektivwechsel unberührt.
4./5. Peer Instruction
Peer Instruction ist eine interaktive Lehrmethode, die Anfang der 1990er
Jahre von Harvard-Professor Eric Mazur populär gemacht wurde. Peer
Instruction als Lernsystem beinhaltet, dass sich die Schüler auf das Lernen
außerhalb des Unterrichts vorbereiten, indem sie vor dem Unterricht lesen.
Dann engagiert der Lehrer im Unterricht die Schüler, indem er vorbereitete
konzeptionelle Fragen oder Konzepttests stellt, die auf den Schwierigkeiten
der Schüler basieren. Das von Eric Mazur skizzierte Frageverfahren sieht
wie folgt aus:
- Der Lehrer stellt Fragen basierend auf den Antworten der Schüler auf ihre
Lesung vor dem Unterricht
Diese didaktische Methodik geht auf den US-Physiker Eric Mazur zurück.
Dessen Beobachtung war, dass Studierende in der Einführungsvorlesung
zwar lernen, Formeln richtig anzuwenden, aber nicht die dahinter liegenden
Konzepte und Zusammenhänge. Wenn die Klausur aber auch nur die
Fähigkeit abprüft, Formeln anzuwenden, und wenn die Vorlesung im
Wesentlichen aus Lehrvorträgen besteht, bemerkt man das nicht und kann
fehlerhafte Vorstellungen der Studierenden nicht korrigieren.
Mazur entwickelte daraufhin folgendes Vorgehen:
Vor einem Vorlesungstermin bereiten die Studierenden sich unter
Verwendung bereitgestellter Lehrmaterialien eigenverantwortlich auf das
jeweilige Thema vor.
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Außerdem beantworten sie im Vorfeld online einige Fragen zum Thema,
so dass die Lehrperson, abhängig von den Ergebnissen, in der Vorlesung
ggf. (gegegbenenfalls) noch einzelne Aspekte hervorheben, intensiver
behandeln kann usw.
Zu Beginn des Vorlesungstermins dann wird das Thema noch einmal in
Form einer »Mini-Vorlesung« zusammenfassend dargestellt, ggf. unter
Verwendung von Experimenten oder Demonstrationen.
Den Kern der Methode bilden sogenannte ConcepTests, also Multiple-
Choice-Fragen, mit denen das konzeptuelle Verständnis zu
Schlüsselbegriffen geprüft wird (die man also auch nicht durch das
Anwenden von Formeln beantworten kann). Nach einer kurzen Zeit zum
Nachdenken beantworten die Studierenden jede Frage zunächst
individuell, z. B. mittels digitaler Abstimmungssysteme (Audience-
Response-Systeme, »Clicker«), so dass das Abstimmungsergebnis für
alle sichtbar wird. Anschließend sollen die Studierenden ihren
Sitznachbarn von der Richtigkeit der eigenen Antwort überzeugen. Nach
dieser Diskussionsphase geben die Studierenden erneut ihre, ggf.
revidierte, Antwort bekannt. Je nachdem, wie viele Studierende hier die
richtige Antwort abgegeben haben, wird das Konzept entweder noch
einmal etwas ausführlicher erläutert oder nur noch einmal kurz
zusammengefasst oder gar nicht mehr weiter besprochen.
Das Anwenden und Rechnen von Formeln wird vollständig in begleitende
Tutorien ausgelagert.
Die Hauptvorteile von Peer Instruction bestehen darin, dass es in
interaktiver Form unter den Studierenden zu einer Auseinandersetzung mit
den Konzepten des jeweiligen Faches kommt und die Lehrperson dadurch
auch Einblicke in die Lernprozesse der Studierenden erhält.
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(Robert B Barr was director of institutional research and planning and
John Tagg was associate professor of English at Palomar College, San
Marcos California)
Sie vergleichen das Instruktionsparadigma (Teaching) mit dem
Lernparadigma (Learning) anhand verschiedener Aspekte:
Instruktionsparadgima Lernparadigma
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Instruktionsparadgima Lernparadigma
міждисциплінарна
співпраця; визначені
результати навчання)
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Instruktionsparadgima Lernparadigma
Вчителі як
розробники методів
навчання та
середовища; Вчителі
розвивають
компетентності
кожного учня;
Сприяння навчанню є
складним і складним
завданням