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Bitte bearbeitet die Aufgaben auf Blatt 1, 2 und 4. Die Aufgaben auf Blatt 3 könnt ihr freiwillig probieren.

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Brücken 1 - Elementare Konstruktionsprinzipien Arbeitsblatt

1. Balkenbrücke Träger

Die einfachste Brückenform ist die Balkenbrücke (Abb. 1). Dazu wird
- Stütze
ein Balken (Träger) auf zwei Pfeiler (Stützen) gelegt. Allerdings kann
man mit solch einer Brücke nur geringe Abstände überbrücken. Bei zu
großer Spannweite oder/und zu hoher Belastung biegt sich nämlich der
Träger zu stark oder er bricht sogar.
Abb. 1: Balkenbrücke
2. Überspannter Träger
Eine Möglichkeit, das Durchbiegen des Trägers zu verringern, zeigt
Abb. 2. Der Träger wird mit Hilfe von zwei schrägen Balken überspannt.
Die Punkte A, B und C sind feste Verbindungen der Balken untereinan-
der. Zwischen Punkt C und der Mitte des Trägers D ist ein Seil ver-
spannt.
a) Erläutere, warum diese Konstruktion stabiler ist als die einfache Bal-
kenbrücke nach Abb. 1.a.
b) Mache dir klar, welche der Bauteile auf Zug und welche auf Druck A D B

belastet werden.
Abb. 2: Überspannter Träger
3. Unterspannter Träger
Hier wird der Träger mit Hilfe von zwei Seilstücken unterspannt, die in
den Punkten A und B fest am Träger fixiert sind. Im Verbindungspunkt
C der beiden Seilstücke ist ein Balken befestigt, der den Träger im
Punkt D von unten her stützt.
a) Erläutere wieder, warum diese Konstruktion stabiler ist als die Bal-
kenbrücke und überlege, welche der Bauteile nun auf Zug, und wel-
che nun auf Druck belastet werden.
b) Überlege, ob man die Seile in den Abb. 2 und 3 durch Balken erset-
zen kann. Kann man umgekehrt die Balken durch Seile ersetzen? Abb. 3: Unterspannter Träger

4. Fachwerkbrücken
Eine Weiterentwicklung der Brücken aus Abb. 2 und 3 sind Fachwerkbrücken, von denen die folgen-
de Abbildung 4 zwei Beispiele zeigt. Mit solchen Brücken kann man schon Abstände überbrücken,
die ein Vielfaches der Balkenlänge betragen. Sie bestehen aus einem Ober- und einem Untergurt
sowie schrägen Streben. Die Streben haben im Wesentlichen die Funktion, Ober- und Untergurt in
einem bestimmten Abstand zu halten. Bei Belastung biegt sich die Brücke leicht durch. Die auftre-
tenden Druck- und Zugkräfte müssen von den beiden parallelen Gurten aufgenommen werden.
a) Überlege für beide Brückenvarianten: Wie werden die beiden Gurte belastet, auf Zug oder auf
Druck?
b) Wie hängt die Stabilität vom Abstand der beiden Gurte ab?
c) Die schrägen Streben bilden in diesem Beispiel gleichseitige Dreiecke. E s gibt auch Brückenvari-
anten, mit senkrechten Pfosten und diagonalen Streben. Zeichne einen solchen Fachwerkträger.
Warum reichen nur senkrechte Pfosten zwischen den beiden Gurten nicht aus?
a Obergurt — i b

Untergurt Streben

Abb. 4: Fachwerkbrücke a) mit untenliegender Fahrbahn, b) mit obenliegender Fahrbahn

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Arbeitsblatt Brücken 2 - Material bedingt Konstruktionsweise

Seit 4000 Jahren baut der IVlensch Brücken zur


Überquerung von Flüssen und Schluchten.
Durch geschickte Konstruktionen und immer
bessere Baumaterialien gelang es, die Spann-
weiten der Brücken immer weiter zu erhöhen.
Heute werden mit Brücken ganze Täler und so-
gar Meerengen „überbrückt". Jedem bekannt ist
die 1937 erbaute Golden Gate Bridge bei San
Francisco mit einer Spannweite von 1280 m.
Bei der Belastung von Brücken können sehr
große Kräfte auftreten. Die Brückenbauer müs-
sen wissen, wie stark die einzelnen Brückenteile
durch Zug- und Druckkräfte belastet werden.
Brücken sind - je nach Konstruktionsprinzip - aus verschiedenen Materialien gebaut, die sich in ihrer
Zug- und Druckfestigkeit stark unterscheiden. Die Tabelle gibt einen kurzen Überblick über die wich-
tigsten Materialien.

Material Dichte in t/m^ Zugfestigkeit in N/mm^ Druckfestigkeit in N/mm^


Holz 0,5-0,7 80-140 40-60
Stahl 7,9 300-600 200^00
Stein 2-3 bis ca. 20 (Granit) bis ca. 200 (Granit)
Beton (ohne Stahlbewehrung) 2,4 <5 < 100

Fragen und Aufgaben: Träger


a) Eine einfache Balkenbrücke besteht im Prinzip aus
einem Träger und zwei Stützen. Welche Materialien
eigenen sich für die Herstellung des Trägers, wel-
" stütze
che für die Stützen? Warum? (Begründe unter an- (Pfeiler)
derem mit den auftretenden Zug- und Druckbelas-
tungen.)
b) Wegen der geringen Zugfestigkeit ist reiner Beton
für den Bau von Trägern und Decken völlig unge-
eignet. Kombiniert man aber Beton mit Stahl, so er-
hält man einen sehr vielseitigen und belastbaren
Baustoff. Dabei wird der Stahl in Form von Stäben
und gitterförmigen Matten einbetoniert. Der Fach-
mann spricht von „Bewehrung". Überlege, wo in ei-
nem Träger oder in einer Decke die Stahlbewehrung
am nötigsten ist.
c) Beim Brückenbau spielt auch das Eigengewicht der
eingebauten Träger eine wichtige Rolle. Aus wel-
chem Material würdest du einen Träger herstellen,
der möglichst fest und möglichst leicht sein soll?
d) In der Antike und im Mittelalter wurden oft Bogenbrücken aus Stein gebaut. Diskutiere, warum die
Brücken trotz der geringen Zugfestigkeit von Stein sehr stabil waren. Warum baut man heute sol-
che Brücken nicht mehr?
e) Auch die Kosten und die Beständigkeit der eingesetzten Materialien spielen eine Rolle. Beurteile
die Materialien der Tabelle bezüglich der Kosten und der Dauerhaftigkeit.
Brücken 3 - Balken in allerlei Variationen Arbeitsblatt

Die Balkenbrücke ist die häufigste Brückenform. Der Balken ist allerdings kaum mehr aus Holz und
meistens hat er auch nicht die Form eines einfachen Balkens.

Im Experiment sollst du verschiedene Varianten nachbauen und eigene Ideen entwickeln.

Material:

Papier (DIN A 4), Klebestift

Versuch:
• Stellt aus jeweils einem Blatt Papier durch Falten, Schneiden, Kleben einen Balken der Länge
21 cm (Breite des Blatts) her.
• Prüft die Belastbarkeit des Balkens mit passenden Gewichten.
• Welche Balken sind besonders stabil? Warum?
Balken aus Stahlbeton
Die Kochertalbrücke bei Gelslingen am Kocher ist mit
einer maximalen Höhe von 185 m über Grund die
höchste Talbrücke in Deutschland. Wie die meisten
Autobahnbrücken ist sie vom Typus her eine Balken-
brücke. Als Material wurde Spannbeton verwendet.
Spannbeton ist eine besonders zugfeste Variante des
Stahlbetons.
Aufgaben:
a) Das Foto zeigt sehr gut den Aufbau der Brücke. Er-
läutere den Brückenaufbau möglichst genau. Welche
Bedeutung haben die schrägen Stäbe?
b) Der „Balken" einer modernen Brücke ist nicht mas-
siv, sondern als Hohlkörper aufgebaut. Ein Hohlbal-
ken hat im Vergleich zum massiven Balken bei we-
sentlich geringerem Eigengewicht immer noch eine
hohe Stabilität. Versuche diesen Sachverhalt zu be-
gründen. (Tipp: Vergleiche den Hohlbalken mit der
Fachwerkbrücke mit Ober- und Untergurt).
c) Im folgenden sind verschiedene Typen von Trägern mit jeweils gleichem Materialverbrauch darge-
stellt. Welcher der Träger hat die höchste, welcher die niedrigste Stabilität gegen Durchbiegung?
Kannst du die Vermutung begründen?

d) Im Gebäudebau werden häufig Doppel-T-Träger


eingebaut.
Begründe, warum der Doppel-T-Träger steifer ist als
M
der H-Träger.

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Arbeitsblatt Brücken 4 - Holz als Baumaterial

Holz war lange Zeit das wichtigste Material zunn Brückenbau. Die Geschichte des Brückenbaus be-
ginnt mit geschickt über Schluchten oder Flüsse gefällten Baumstämmen. In der Antike und im Mit-
telalter wurden Brücken aus Holz gebaut. Etliche der mittelalterlichen Holzbrücken werden heute
noch verwendet. Nach und nach wurde Holz als Brückenmaterial verdrängt. Erst in jüngerer Zeit er-
lebt Holz eine Renaissance im Brückenbau. So werden heute wieder Holzbrücken mit interessanter
Architektur und erstaunlich großen Spannweiten gebaut.

Historische
Holzbrücke

Moderne Holzbrücke in
Raumfachwerk-Bauweise
über die Isar.

Diese geschwungene
Holzbrücke über den
Rhein-Main-Donau-Kanal
ist eine Spannbandbrücke,
bei der nahezu die gesam-
te Last durch die Span-
nung der 190 Meter langen
Konstruktion getragen
wird.

Aufgaben:
a) Welche Materialien standen zum Brückenbau früher überhaupt zur Verfügung? Wie unterschieden
sich diese Materialien? Welche Konsequenzen hatte dies für den Brückenbau? Welche Vorteile
und welche Nachteile hatte eine Holzbrücke gegenüber einer Steinbrücke? Warum wurden die
Holzbrücken oft mit einem Dach versehen?
b) Diskutiere die Vor- und Nachteile von Holz als Brückenmaterial aus heutiger Sicht.
Brücken 5 - Von Bögen und Schrägseiien Arbeitsblatt
Diese Aufgaben müssen nicht bearbeitet werden.
Für Brücken mit großer Spannweite wurden raffinierte Konstruktionen ersonnen. IVlögiicli wurden
diese Brücken aber erst, nachdem mit Stahl und Spannbeton besonders zugfeste Materialien zur
Verfügung standen. Im folgenden sind einige Brückentypen gezeigt.

Aufgaben:
a) Zeichne eine Seitenansicht des jeweiligen Brückentyps und erläutere die Konstruktionsweise.
b) Welche Aufgabe übernehmen die einzelnen Elemente der Brücke? Sind sie überwiegend auf Zug
oder überwiegend auf Druck belastet?
c) Welche Materialien eignen sich für die verschiedenen Bauteile der Brücke?
d) Diskutiere, ob die Brücke eher geeignet ist, einen tiefen Geländeeinschnitt, einen breiten Fluss im
flachen Gelände oder gar eine Meeresenge zu überqueren.

Die folgende Aufgabe gibt's erst, wenn der Lockdown nochmals verlängert wird!
Die folgenden Brücken sind besonders geeignet für ein Referat oder eine schriftliche Hausarbeit in
Partnerarbeit. Teilt euch in der Klasse die Themen auf. Informiert euch unter vww.bernd-
nebel.de/bruecken/ und/oder in Wikipedia.

1) Göltzschtalbrücke (Deutschland)
2) Müngstener Talbrücke (Deutschland)
3) Blaues Wunder Dresden (Deutschland)
4) Köhlbrandbrücke Hamburg (Deutschland)
5) Kochertalbrücke bei Gelslingen (Deutschland)
6) Firth of Förth Bridge (Großbritannien)
7) Saiginatobelbrücke (Schweiz)
8) Golden Gate Bridge (USA)
9) Sydney Harbour Bridge (Australien)
10) Pont de Normandie (Frankreich)
11) Store Baelt Brücke (Dänemark)
12) Akashi Kaikyo Brücke (Japan)
Rund ums Holz

I
Aufgaben

4.10 Kräfte in einem Ballten (II): Abhängigkeit vom Balkenquerschnitt


Vom Biegeversuch weißt du: J e größer die Last ist, desto stärker biegt sich eine Leiste, bis sie irgend-
wann bricht Wir wollen verstehen, w a s bei diesem Vorgang genau passiert.

•A Bt

C D

Die Abbildung zeigt den Mittelteil eines Balkens, wie er sich unter zunehmender Last immer mehr
durchbiegt. Wir denken uns den Balken in drei Schichten aufgeteilt und überlegen uns, w a s mit die-
sen Schichten geschieht. Die obere Schicht wird zusammengedrückt, die untere Schicht wird in die
Länge gezogen, nur die mittlere Schicht bleibt in ihrer Länge unverändert.

Betrachten wir nun zwei dicht beieinander liegende Punkte A und B in der oberen Schicht der Brü-
cke. Welche Kräfte wirken auf diese Punkte? Wir erkennen: E s wirken Kräfte auf die beiden Punkte
A und B, die diese zusammendrücken. In der oberen Schicht wirken Druckkräfte.

Mit den beiden dicht beieinander liegenden Punkten C und D in der unteren Schicht der Brücke ist e s
genau umgekehrt. Hier wirken Kräfte auf die beiden Punkte C und D, die diese auseinanderziehen.
In der unteren Schicht wirken Zugkräfte.

W a s passiert nun, wenn die Last immer weiter erhöht wird? Nun, die Druckkräfte in der oberen
Schicht und die Zugkräfte in der unteren Schicht werden immer größer. Irgendwann reicht die
Druckfestigkeit und / oder die Zugfestigkeit des Materials nicht mehr und der Balken bricht.

Aufgaben:
In nebenstehender Skizze ist ein Balken mit rechteckigem Quer-
schnitt in zwei Lagen skizziert. In welcher Lage ist die Biegefes-
tigkeit wohl höher? Begründe deine Vermutung.
Überprüfe deine Vermutung durch ein Experiment. Bestimme
dazu die Biegefestigkeit (bei einem Abstand der Auflagepunkte
von 50 cm, mittiger Belastung und einer Durchbiegung von 5 cm)
einer Leiste (1 cm x 2 cm x 100 cm) zuerst flach liegend, dann
hochkant gestellt.
flach hochkant
- Begriffe Verwitterung Gesteinsgruppen
- wie bildet sich Boden ( chemisch, physisch, biologisch)

- Gesteinskreislauf
- endogen/exogen Erosion erläutern und fachbegriffe kennen
- Erdschichten
- Quellen und Schwinden Eigener Versuch
- Brückenbau: Kräfte im Balken S.177
- Brückenbau: unterschiedliche Materialien, Vor und Nachteile S. 258
- Brückenbau: Stahlbeton Buch S. 172-74
- Brückenbau: Einstürze, warum? Aktuelle Materialien

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