Schwerpunkt
HarmoS – klare Ja-Parole
der Grünen für die Abstim-
mung am 28. September
Altes Co-Präsidium
Rosa Rumi und Michael
Töngi. Auf Wiedersehen und
grossen Dank
Editorial
Editorial
gerade im Hinblick auf seine spätere persönliche tementwicklung und Qualitätssicherung vor und
und schulische Entwicklung höher zu gewichten setzt einen Meilenstein in Sachen Organisation
ist als das Bedürfnis von Eltern, die nicht loslassen des Schultages (Betreuungsangebote). Gleichzeitig
können oder wollen. Letztlich geht es m.E. um die werden die bisherigen Lösungen bezüglich Schul-
Frage, wie viel Eigenerfahrung wir unseren Kindern eintrittsalter und Schulpflicht aktualisiert.
zutrauen wollen.
Das Konkordat schafft damit landesweit gleiche
Chancen für alle: Strukturen und Ziele der Schule
Mitgliederversammlung vom 25. Juni 2008 werden harmonisiert, die Qualität der Bildung wird
Nach einer engagierten Diskussion haben die auf hohem Niveau gesichert. Bei einem Kantons-
Grünen an ihrer Mitgliederversammlung klar die wechsel sind Kinder nicht länger benachteiligt.
Ja-Parole für HarmoS beschlossen. Die Grünen HarmoS kommt auch berufstätigen Erziehungsbe-
sehen die grossen Vorteile der Harmonisierung. rechtigten entgegen. Die Gemeinden sorgen dafür,
Positiv bewertet werden auch die Artikel, die eine dass die SchülerInnen vor und nach dem Unter-
Integration und Chancengleichheit von Kindern richt gut betreut sind, sofern dies die Erziehungs-
mit nicht deutscher Muttersprache fördern. berechtigten wünschen. Das Angebot ist kosten-
pflichtig, die Gemeinden können sich bei Bedarf
Flankierende Massnahmen braucht es aber für zusammenschliessen.
die Sicherung der Schulwege (was die Grünen
übrigens seit langem fordern). Die Unfallstatis- Welche Bereiche werden harmonisiert?
tik zeigt, dass die Sicherheit der Schulwege auch Das HarmoS-Konkordat harmonisiert vier grosse
für ältere Kinder mangelhaft ist. Am meisten zu Bereiche:
diskutieren gab an der Versammlung die Alters- ■ Einheitliche Strukturen
frage. Die guten Erfahrungen in vielen anderen Der obligatorische Kindergarten- bzw. Schulein-
Kantonen mit dem zweijährigen Kindergarten tritt erfolgt mit dem erfüllten vierten Altersjahr
und die hohe Akzeptanz der Eltern, die ihre Kin- und damit im fünften Lebensjahr. Das Kind wird –
der auch wirklich schicken, haben jedoch viele abgestimmt auf seine individuelle Entwicklung –
Befürchtungen zerstreut. schrittweise ans Lernen herangeführt. Die Primar-
stufe inklusive Kindergarten dauert acht Jahre, die
Lebensjahr als zu früh und als Bevormundung der und sind im Pro-Komitee vertreten. Es freut uns,
Eltern erachten. wenn ihr die Aktivitäten unseres Komitees unter-
stützt und dem Komitee beitretet, weiteres unter
Im Gegensatz dazu halten die BefürworterInnen www.jazuharmos.ch. Und im Speziellen natürlich
den obligatorischen Kindergarteneintritt mit vier am 28. September 2008 ein überzeugtes Ja in die
bis fünf Jahren aus pädagogischen und gesell- Urne legt!
schaftlichen Gründen für richtig, sofern im Ein-
zelfall wie geplant Ausnahmen gemacht werden
können (bei fehlender Reife). Sie gehen davon Nino Froelicher
aus, dass die Mehrkosten durch die sinkenden Kantonsrat Grüne
Schülerzahlen kompensiert werden können. Kriens
Ja zu HarmoS!
Die Grünen Luzern haben sich klar für den Bei-
tritt des Kantons zum Konkordat ausgesprochen
Bund
Über-Vorsicht unangebracht
Ende 2007 enthielt der AHV-Fonds rund 34 Mil-
liarden Franken; das sind über 20 Milliarden
mehr, als der Bundesrat in der Botschaft zur
abgelehnten 11. AHV-Revision angegeben hatte.
Das heisst: Prognose und reale Entwicklung
liefen in den letzten zehn Jahren weit ausein-
Ueli-Hof-Fest 2008
Samstag 20. September 2008 von 9-16 Uhr
ander. Auch die Voraussagen in der neu aufge-
legten 11. AHV-Revision liegen kräftig daneben.
Das Ergebnis von 2007 beträgt plus 1.5 Milliarden
Franken; vorausgesagt wurde ein Überschuss
von 0,2 Milliarden. Im Vorjahr lag die Differenz
sogar bei 2,5 Milliarden Franken (Vorgabe eben-
falls nur 0,2 Milliarden Franken).
Die Idee
von Ihnen
Stefan Suhner, Das Holz
Möbelschreinerei
Rösslimattweg 8 aus der Region
6005 Luzern
Fon 041360 82 83 Die Qualität
www.holzding.ch vom Schreiner
Kanton
rung der Schweizer Fachkräfte für interkulturelle Seit Juni dieses Jahres führt das kantonale Amt
Kompetenzen, die Schaffung eines günstigen Inte- für Migration Begrüssungsgespräche mit allen neu
grationsklimas und einer Willkommenskultur und aus dem Ausland Einreisenden durch. Damit soll
anderes mehr. eine Willkommenskultur aufgebaut werden. Dieses
3. Anstatt allein ausländische Personen mit be- Gespräch wird mit der Aushändigung der Aufent-
stimmter Herkunft anzuvisieren, wäre es beispiels- haltsbewilligung verbunden.
weise überlegenswert, ob man etwa Personen, die
sich fremdenfeindlich verhalten, nicht auf eine In vielen Bereichen ist offen, welche Massnahmen
Integrationsvereinbarung verpflichten und die der Kanton ergänzend zum Spracherwerb und zur
Aufnahmegesellschaft stärker in den Integrations- Information trifft und für wen:
prozess miteinbeziehen müsste. ■ Mit welchen Massnahmen wird im Bereich Bil-
dung die Chancengleichheit gewährleistet (op-
Fazit: Die Integrationspolitik des Bundes garantiert timaler Übergang von der Vorschule in die obli-
nicht Rechtssicherheit für alle, sondern schafft gatorische Schule, Bildung und Beschäftigung für
zwei Kategorien von AusländerInnen. Landes- Jugendliche, Unterstützung der Eltern)?
sprachliche Kenntnisse sind zwar ein wichtiges ■ Mit welchen Massnahmen werden Erwachsene
Instrument für die Integration, die Sprache wird in Spracherwerb und Berufsbildung gefördert? Wie
aber als Indikator von Integration bzw. als Inte- wird der Zugang zu altersspezifischen Informa-
grationsziel überbewertet. tions-, Gesundheits- und Versorgungsangeboten
gesichert?
Integrationspolitik des Kantons Luzern ■ Wie wird die politische Partizipation (unabhän-
Die kantonale Integrationsförderung ist einerseits gig vom Bürgerrecht) anvisiert und die einheitliche
abgestimmt auf die Massnahmen des Bundes. Regelung des Einbürgerungsverfahrens garantiert?
Weil der Bund keine umfassende Massnahme vor- ■ Wie werden die interkulturellen Kompetenzen
sieht, müssen der Kanton und die Gemeinden für gefördert: bei den Lehrpersonen und Schulbehör-
eine umfassende Integration günstige Rahmen- den, ArbeitgeberInnen, Vereinen, politischen Par-
bedingungen schaffen (AuG Art. 53), damit Chan- teien, Verwaltungsbehörden etc.?
cengleichheit und Teilhabe am öffentlichen Leben ■ Mit welchen Massnahmen bzw. finanziellen
gefördert werden. Mitteln wird die Sensibilisierung der Bevölkerung
und der Medien vorangetrieben?
Die kantonale Fachstelle für Gesellschaftsfragen
berät die Regierung, die Dienststellen der kanto- Fazit: Es ist noch immer offen, ob und inwiefern
nalen Verwaltung und die Gemeinden. Sie prüft der Kanton Luzern bzw. die Gemeinden ergänzend
die eingereichten Projektgesuche im Rahmen der zum Bund umfassende Förderungsmassnahmen
Vereinbarungen mit dem Bund, organisiert Infor- treffen werden. Jedenfalls ist seit der neuen Inte-
mations- und Weiterbildungsveranstaltungen und grationspolitik des Bundes kein politischer Diskurs
definiert kantonale Schwerpunkte. Die Fachstelle im Kanton zur Integrationspolitik erkennbar.
hat Mitte Juni beim Bundesamt für Migration das
Programmkonzept für den Schwerpunkt Sprache
und Information eingereicht. Auf dieser Grund- Ali R. Çelik
lage soll der Rahmenvertrag bis 2011 abgeschlos- Mitglied kantonaler Vorstand
sen werden. Gleichzeitig ist die Fachstelle gefor- Luzern
dert, die Umsetzung des Informationsauftrags des
neuen Ausländergesetzes an die Hand zu nehmen
und eine umfassende Strategie zur Integrations-
förderung des Kantons zu entwickeln.
Mit(be)stimmen!
Die Lebensumwelt mitgestalten und mitbestim- tersuchungen zum Ausländerstimmrecht in den
men – das können 15 % der Luzernerinnen und Kantonen Neuenburg und Jura zeigen, dass die
Luzerner nicht. Sie sind von der politischen Wil- Gewährung von politischen Rechten im engeren
lensbildung ausgeschlossen, sind Zuschauer. An- Sinn die gesellschaftliche Integration positiv be-
dere entscheiden über sie, statt sie mitreden zu einflusst. Ausserdem stärkt die Tatsache, dass das
lassen. Ausländerstimmrecht vorhanden ist, durch sei-
nen Symbolcharakter das subjektive Integrations-
Mit der kantonalen Volksinitiative «Mit(be)stim- empfinden der AusländerInnen.
men» wollen die Second@s Plus Luzern in der
Verfassung verankern, dass «die Gemeinden das Unterstützung notwendig
Stimmrecht an niederlassungsberechtigte Auslän- Mit der Initiative wird der Weg geebnet, damit in
derinnen und Ausländern gewähren können«. Die Gemeinden das Ausländerstimmrecht eingeführt
Initiative läuft seit dem 21. Juni 2008, innerhalb werden kann. Um die notwendigen Unterschriften
eines Jahres sind 5‘000 Unterschriften zu sam- zusammenzubringen, brauchen wir auch eure Un-
meln. terstützung! Wir sind seit dem Start jeden Samstag
an Standaktionen am Sammeln und haben bereits
Die Initiative verfolgt das Ziel, Gemeinden zu er- etwa 1000 Unterschriften beisammen. Bitte benutzt
mächtigen, das kommunale Stimmrecht an Aus- den beigelegten Unterschriftenbogen und unter-
länderinnen und Ausländer zu erteilen. Da die stützt die Initiative, damit setzt ihr ein Zeichen für
Gemeinden selber darüber entscheiden können, mehr Demokratie und bessere Integration!
bewirkt die vorgeschlagene Änderung eine Stär-
kung der Gemeindeautonomie. Ylfete Fanaj und Gürcan Sahin geben bei Fragen
gerne Auskunft (guercan965@hotmail.com und
Zentraler Faktor für Integration y.fanaj@gmail.com). Weitere Informationen fin-
Die Ausübung politischer Rechte am Wohnort ist det ihr unter www.ausländerstimmrecht-lu.ch.
ein zentraler Faktor für die Integration in der lo-
kalen Gemeinschaft. Ein neues Abfallreglement,
die Einführung einer Tagesschule oder die Revision Ylfete Fanaj
einer Bau- und Zonenordnung betrifft nicht nur Vorstand Second@s Plus Luzern
die BürgerInnen, die in der Gemeindeversamm- Luzern
lung oder an der Urne darüber abstimmen kön-
nen. Von der Umsetzung sind alle BewohnerInnen
betroffen.
Drei Forderungen
Wir schlagen folgende drei Forderungen vor: Adi Blum
■ Die klassische Forderung, das Kulturprozent: Mitglied kantonaler Vorstand
Die Grünen fordern, dass dem Kanton für die Er- Emmenbrücke
füllung seiner kulturellen Aufgaben jährlich ein
Prozent der im Finanzvoranschlag vorgesehenen
Gesamtausgaben zur Verfügung steht. Ein Teil die-
ser Mittel soll in einen Ausgleichsfonds fliessen,
der zur Aufgabe hat, unterschiedliche Fördermög- Kulturpolitisch Interessierte gesucht
lichkeiten der Regionen auszugleichen und damit Wer in der Arbeitsgruppe Kultur mithelfen und
den Kultur- und Kunstschaffenden gleiche Chan- mitdenken möchte, ist herzlich willkommen. Für
cen zu bieten. Rückfragen oder Anmeldungen kann frau/mann
■ Die soziale Forderung, die Berufsanerkennung mit adi.blum@gruene-luzern.ch Kontakt auf-
und die soziale Sicherheit: nehmen oder ihn anlässlich der Veranstaltung
KünstlerInnen haben durchschnittlich ein geringes vom 24. September direkt ansprechen.
und unregelmässiges Einkommen. In der Regel
Elektrosmogmessung | Schlafplatzuntersuchung
Feuchtigkeits- und Schimmelprobleme
Mängel in der Wohnung
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M i e t e r s c h u t z i s t n ö t i g
12 Kanton
Nur ungern lassen auch wir von der Fraktion Pe- Peter war Mitglied der Aufsichts- und Kontroll-
ter ziehen, doch haben wir natürlich Verständnis kommission (2001 bis 07) und der Justiz- und Si-
für seinen beruflich bedingten Entscheid. Peter cherheitskommission (2006 bis 08). Er arbeitete
nimmt das nächste Vierteljahrhundert in Angriff auch in diversen Spezialkommissionen mit (z. B.
und kann sich nun freier seinen Aufgaben rund Begleitgruppe New Public Management). Als Stim-
um den Erdball widmen. Worin diese u.a. nach menzähler erzielte er regelmässige Traumergeb-
Australien und Neuseeland führende Tätigkeit (um nisse.
nur die weitesten Destinationen zu nennen) be-
steht, hat mit Software-Entwicklung sehr viel, mit Die Fraktion der Grünen verliert mit Peter einen
Kommunizierbarkeit in wenigen Zeilen aber herz- beharrlichen Logiker, der zuhören, nachdenken,
lich wenig zu tun. In aller Kürze: Peter macht als nachblättern und dann im argumentativen Sinne
Informatiker etwas, was sonst niemand macht. In zuschlagen konnte. Vermissen werden wir Peter
Abwandlung des grünen Leitspruchs von «denke schliesslich auch im geselligen Teil der Fraktions-
global – handle lokal»: Peter handelt global und arbeit: Der Mann isst schneller als sein Schatten!
denkt dennoch auch lokal. Weshalb er nicht wortwörtlich in seinem Amte
aufging, wird uns ein ewiges Rätsel bleiben …
Sachlichkeit und Präzision Wir wünschen Peter alles Gute und freuen uns
Querbeet durch alle Parteien schätzte man Peters darüber, dass er als Mitglied der Kerngruppe Em-
ruhige, sachliche und präzise Arbeit. Aus den De- men der lokalen Politik erhalten bleibt. Herzlichen
partementen wird kolportiert, dass die Hausjuris- Dank für deine grosse geleistete Arbeit, Peter!
tInnen bei der Ausarbeitung jeder Gesetzesvorlage
darüber spekulierten, ob Peter nicht irgendwo eine
nicht bedachte Lücke finden würde. Peters Gänge Nino Froelicher
mitten in der Verhandlung quer durch den Ratssaal Kantonsrat Grüne
in Richtung der kantonalen Rechtssammlung sind Kriens
legendär. Nach kurzem Blättern und noch kürzerer
Lektüre setzte sich Peter jeweils wieder an seinen
Platz, um dem versammelten Rat anschliessend
logisch darzulegen, warum dieser oder jener Pas-
sus einer Vorlage oder eines Antrags den Anfor-
derungen an eine kohärente Rechtssetzung nicht
genüge und deshalb gutzuheissen oder abzuleh-
nen sei. Dass die Mehrheit seiner Argumentation
danach wider besseres Wissen dennoch oft nicht
folgte, hat mit den Realitäten grüner Parlaments-
arbeit zu tun: Man will im Rat nicht wahrhaben,
was man eigentlich wahrnehmen müsste.
Stadt Luzern 13
Familienergänzende Kinderbetreuung
Impressum
Herausgeber und Inserateverkauf: Grüne Luzern, Neustadtstrasse 34, Postfach 4035, 6000 Luzern 4,
PC 60-16103-5, Telefon 041 360 79 66, www.gruene-luzern.ch, E-Mail: lu@gruene.ch; Redaktion: Natalie
Kamber, Christian Fischer; Korrektorat: Nina Ceresa; Fotos: Jakob Ineichen
Konzept/Gestaltung: Grafikatelier Thomas Küng, Brünigstrasse 3, 6005 Luzern, Telefon 041 360 28 10,
E-Mail: thomas.kueng@rat.ch, www.kuenggrafik.ch; Gestaltung/Druck: Gegendruck GmbH, Neustadt-
strasse 26, 6003 Luzern, Telefon 041 360 82 70, Fax 041 362 22 37, E-Mail: gegendruck@rat.ch
Erscheinung: 5x im Jahr, Auflage 1350 Exemplare; Abonnement: Ein Jahr Fr. 30.-, Unterstützungsabo ein
Jahr Fr. 60.-
14 Stadt Luzern
Um eine Systemreform von der kapitalistischen Elisabeth Germann und Maya Helfenstein
zur suffizienten Wirtschaft durchführen zu kön-
nen, müsste man in erster Linie das Bewusstsein
der Menschen ändern. Statt Gewinnmaximierung Bewusster und gedankenloser Konsum
müsste das richtige Mass im Vordergrund stehen. Die KonsumentInnen haben viel in der Hand, aber
Unsere Definition von Wohlstand müssten wir sie werden von der Werbung zu gedankenlosem
überdenken: Wohlstand hiesse nicht mehr, mög- Konsum erzogen. Wichtig wäre deshalb, funkti-
lichst viele materielle Güter anzuhäufen, sondern onierende Beispiele von alternativen Systemen
weniger zu verdienen und dafür mehr Zeit und publik zu machen. Auf diese Weise könnte zu-
Musse zur Verfügung zu haben. Statt sich haupt- mindest teilweise ein Umdenken stattfinden, was
sächlich über die bezahlte Arbeit zu definieren, die Grundlage eines sanften Wandels ist. Dieses
würde man eine bessere Work-Life-Balance fin- Umdenken kann man nämlich nur teilweise von
den. oben verordnen. Die Leute müssen selbst ihre Er-
fahrungen machen und erkennen, dass sie dank
Quantitatives oder qualitatives Wachstum Suffizienz auch einiges gewinnen können. Die al-
In der Diskussion wurde als Erstes erwähnt, dass ternativen Systeme funktionieren bis jetzt aber nur
das Streben nach mehr und Höherem ein Grund- als Nischen, und die Frage ist, ob solche Systeme
bedürfnis des Menschen sei (z.B. würden wir uns global gesehen auch funktionieren könnten oder
ja auch wünschen, dass die Grünen noch wach- ob sie nur in lokalem Rahmen möglich sind. In
sen), das müsse ja nicht unbedingt schlecht sein. diesem Punkt war sich die Diskussionsrunde nicht
Darauf wurde erwidert, dass Entwicklung ja nicht einig.
nur Wachstum heisse. Man könnte ja seine Kräfte
auf ein qualitatives Wachstum, also auf eine Ver- Wichtig ist auch, dass wir uns nicht mehr vor allem
besserung von schon Bestehendem konzentrieren. über den Konsum definieren. Mit diesem schönen
Ausserdem sei vor allem das Übermass schlecht, Schlusswort beendete die Runde ihre angeregte
nicht moderates Wachstum. Diskussion.
Spotlight
Natalie Kamber
Sekretärin Grüne Luzern
Luzern
archinatura
Büro für Architektur + Baubiologie
Sie haben Fragen zu Ihren Neu- oder Umbauprojekten? Wir beraten Sie gerne!
Neu im Sekretariat:
Schiff ahoi! Mitte Juli bin ich ins Boot der Grünen
aufgenommen worden. Guten Tag, hallo oder eine
sonstige Begrüssung von meiner Seite. Mein Name
und mein Alter sind euch bereits bekannt. So frage
ich mich, welche weiteren Kennzahlen und In-
formationen ich euch an dieser Stelle preisgeben
möchte.
Da Papier praktisch alles annimmt und ich noch arm, schwarz oder weiss, jung oder alt, ist eines
nicht lange an Bord bin, halte ich mich kurz. Denn gemeinsam: Sie sind einzigartig! Genauso wie der
früher oder später werden wir uns hoffentlich Planet, auf dem wir leben dürfen.
persönlich begegnen. Darauf freue ich mich! Denn
dann werden die vielen engagierten Gesichter der Nochmals zurück zu meiner Person: Nach einer
Grünen für mich auch einen Namen bekommen. Lehre als Drogist und der Berufsmatura habe ich
schon bald das Studium in Sozialer Arbeit in Angriff
Neben diesen Begegnungen freue ich mich auf die genommen. Hin und wieder habe ich natürlich
Vielfalt der Aufgaben im Seki und auf Höhen-, aber auch mal gearbeitet, doch bald zog es mich in die
auch Tiefflüge. Die eine Sorte in möglichst hoher, Ferne. Während sechs Monaten habe ich das Pri-
die andere in möglichst geringer Anzahl. Ihr wisst vileg Reisen im südostasiatischen Raum gelebt. In
schon, was ich meine! meiner Freizeit fröne ich mit grosser Passion dem
Handballsport, verbringe Zeit in der Natur und mit
Wie auch immer, ich hoffe nahtlos an die Arbeit Freunden oder lese gerne ein gutes Buch.
meines Vorgängers Jonas Ott anzuknüpfen und
neben euren Leistungen meinen Beitrag für eine So weit so gut, ich habe mir vorgenommen, mich
menschen- und umweltfreundliche Politik zu leis- kurz zu halten. Ich freue mich auf die Zusammen-
ten. Natürlich strebe ich nicht eine Reproduktion arbeit mit euch. Falls ihr Fragen habt, wisst ihr ja,
von Jonas an, denn allen Menschen, ob reich oder wo ich zu finden bin.
www.xundheit.ch
Danke schön!
sein. Gefragt waren immer wieder Planung und
Visionen für die Parteimitglieder. Zu der wohl an-
spruchvollsten Aufgabe gehörte die Motivation von
Freiwilligen, sei es für Unterschriftensammlungen
oder für eine Kandidatur.
Grüner Pfeffer
Auf die Offroader-Initiative der Jungen Grünen re- kantonale und der städtische Baudirektor erblass-
agiert Gölä im «Blick» verärgert: «So was kommt ten am Tag der Abstimmung. Sie müssen nun eine
nur einem in den Sinn, der selber nicht arbei- Vorlage gegen den Willen der Hauptbetroffenen
ten muss!» Da werden die Offroader-Gegner als durchsetzen. Selbst einige kantonale Grüne muss-
arbeitsfaul abgestempelt. Wer Velo fährt, arbeitet ten sich fragen, warum sie im Kantonsrat so klare
doch schweisstreibend. Dagegen leistet Gölä nicht Verhältnisse hatten (vier Stimmen dagegen) und
einen Hauch von Arbeit, wenn er mit seinem To- jetzt die Mehrheit der Seeanstösser Nein stimm-
yota-4-Runner die Energiesklaven arbeiten lässt. ten. Die Grünliberalen reihten sich mit ihrer ersten
Dafür tauschen andere Schweizer Prominente ihre kantonalen Abstimmungsparole gleich in den Chor
Protzkarren gegen kleinere umweltfreundlichere der anderen Parteien mit ein.
Modelle ein: Cécile Bähler, Stress und Lolita Mo-
rena haben es vorgemacht. Nicht schlecht staunte ein grüner Italienbesu-
cher an der etruskischen Küste. Sein Velohotel
Der SVP-Sympathisant Gölä lässt auch drei SVP- lag direkt neben einer Gemeindeanlage. Jeden
Einwohnerräte alt aussehen. Die FanArena GmbH Abend erklang Musik und Geplauder – eine grosse
hat ein finanzielles Problem. «Wir werden nicht Feststimmung. Das machte neugierig. In jedem
darum herumkommen, die Bilanz zu deponie- grösseren Dorf der Toskana wurden linke Partei-
ren», bestätigt Reto Bieri. Zusammen mit seinen feste gefeiert. Die Feste dauerten im Schnitt eine
Emmer Kollegen Hofstetter und Haller hat er die Woche und waren der reinste Publikumsmagnet.
Firma gegründet, welche während der Euro 08 in In der Schweiz unvorstellbar: feiernde Parteien,
der Luzerner Swiss Life Arena eines der grössten tanzende Dörfer (bis tausend Personen), viele Be-
Public-Viewings der Zentralschweiz organisiert tagte und alles unter dem Gedanken der Einheit
hat. Grund für den Konkurs ist u.a. Gölä. Er ziehe der Linken.
einfach nicht mehr genug Publikum an, selbst
nicht in die Fussballarena, bilanzierte Reto Bieri. Nun will Aldi im Gebiet Perlen ein Logistikzenter
Das kleine EM-Studio auf der Ufschötti hingegen errichten (vgl. Neue LZ vom 16.8.08). Für die zu-
weist einen Gewinn aus. 40‘000 Franken werden sätzlichen 300 Lastwagen täglich soll eine Um-
einem Projekt für Strassenkinder übergeben. fahrungsstrasse gebaut werden. Wann hört das
endlich auf, dass die Öffentlichkeit auf diese Weise
56 % der Stadtluzerner Stimmberechtigten sagten Unternehmen subventioniert? Schon Ebisquare ist
Nein zum Reusswehr-Kredit. Als einzige städtische eine Zumutung – 120 Mio. Franken für einen fran-
Partei gaben die Grünen die Nein-Parole aus. Die zösischen Investor. Diese Art von finanzieller Un-
Grünen haben also ein besseres politisches Ge- terstützung muss verhindert werden: Schluss mit
spür als alle anderen städtischen Parteien. Der der Aldisierung!
Oeko-Hotel
�
Gruebisbalm/Rigi
�
Autofrei,
� �kinder- �und �familien-
freundlich,
� �für �Ferien, �Feste �
und
� �Klein-Seminare.
Agenda
September
Fr 05. 20.00 Junge Grüne, Sekretariat Grüne Luzern
Di 09. 19.30 Städtischer Vorstand, Sekretariat Grüne Luzern
Mo 22. 19.30 Kantonaler Vorstand, Sekretariat Grüne Luzern
So 28. Abstimmungssonntag
Mo 29. 19.30 Städtischer Vorstand, Sekretariat Grüne Luzern
Oktober
Fr 03. 20.00 Junge Grüne, Sekretariat Grüne Luzern
Mo 13. 19.30 Kantonaler Vorstand, Sekretariat Grüne Luzern
Mo 20. 19.30 Städtischer Vorstand, Sekretariat Grüne Luzern
November
Mo 03. 19.30 Kantonaler Vorstand, Sekretariat Grüne Luzern
Fr 07. 20.00 Junge Grüne, Sekretariat Grüne Luzern
Di 11. 19.30 Städtischer Vorstand, Sekretariat Grüne Luzern
Mo 24. 19.30 Kantonaler Vorstand, Sekretariat Grüne Luzern
Hinweis
AZB, BF 31, Luzern 4
Vom 8. bis 14. September findet eine gesamtschweizerische «woche der mig-
rantInnen» satt. Sie soll die Türen für eine offenere Migrationspolitik auf-
stossen. Auch in Luzern zeigt eine Vielfalt von Veranstaltungen, dass wir alle
zusammen die Schweiz sind, egal ob mit oder ohne roten Pass.
04/08