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Den Traumpartner – wer hätte ihn nicht gerne? Doch auf ihn zu warten
wie auf einen Lottogewinn hat wenig Sinn. Denn das Leben ist kein
Glücksspiel, sondern folgt ganz bestimmten Gesetzmäßigkeiten. So ist
es auch kein Zufall, wenn wir immer wieder an die »Falschen« gera-
ten, denn sie sind die Richtigen, ob wir wollen oder nicht. Unbewusst
haben wir genau sie angezogen. Das zu durchschauen und zu verste-
hen ist der erste Schritt, wenn wir etwas verändern wollen.
Der bekannte Autor und Psychologe Hermann Meyer hält seinen Le-
sern so treffend den Spiegel vor, dass jeder sich selbst, seinen Partner
und seine Mitmenschen wiedererkennt. Die eigenen problematischen
Anziehungsmechanismen, Denk- und Verhaltensfehler, die zum »Frust
in der Liebe« führen, werden offensichtlich. Und damit wird der Weg
frei zu einem bewussteren, kreativeren Umgang mit sich selbst und
dem Partner. Wer sich auf diesen Weg einlässt, zieht den Partner an,
den er sich wünscht, und es ist der, den er verdient.
Jeder bekommt
den Partner,
den er verdient
– ob er will oder nicht
Dieses Buch will Sie informieren. Die Angaben sind nach bestem Wissen zusam-
mengestellt; dennoch sind Fehler nicht vollständig auszuschließen. Verlag und
Autor übernehmen infolgedessen keinerlei Verpflichtung oder Haftung für et-
waige inhaltliche Unrichtigkeiten. Bei den verwendeten Fallstudien wurden die
Namen, Berufe, Orte und andere biografische Details geändert. Irgendwelche
Übereinstimmungen mit lebenden Personen wären demnach rein zufällig.
5. Auflage
Überarbeitete Taschenbuchausgabe Mai 2009
© 1997, 2009 Arkana, München
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlaggestaltung: Uno Werbeagentur, München
Umschlagmotiv und Illustrationen im Innenteil:
Elke Pittermann, Wiesbaden
WL · Herstellung: CZ
Satz: Barbara Rabus
Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
ISBN 978-3-442-21873-8
www.goldmann-verlag.de
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Teil I
Denkvoraussetzungen
Das Anlagen-Modell – Unfähigkeiten erkennen,
um fähig werden zu können . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
T e i l II
Status quo
Bewusste und unbewusste Partnerwahl . . . . . . . . . . . . . . . . 58
Partnerschaftsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
T e i l III
Lösungsmöglichkeiten
Das eigene Gewissen umpolen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188
Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249
Lebenszeit-Sparplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223
Dieses Buch gibt längst fällige Antworten auf die uralte Streit-
frage, wer verantwortlich dafür ist, wenn eine Partnerschaft
nicht funktioniert. Wir sind es nämlich selbst, die den Grad der
Harmonie oder Dissonanz innerhalb einer Beziehung bestim-
men.
Entsprechend unserer (Un-)Fähigkeiten, den Aufgaben des
Lebens zu begegnen, suchen wir uns nicht von ungefähr einen
Partner, der sich als verheiratet, hysterisch oder »zurückgeblie-
ben«, als Choleriker, Versager oder Trinker entpuppt.
So gilt es, sich der unbewussten Anziehungskräfte gewahr
zu werden, um Fähigkeiten zu entwickeln, die eine bewusste
Partnerwahl ermöglichen und das gemeinsame Glück auf eine
realistische Basis stellen.
Am schwierigsten ist dabei sicherlich der Umgang mit den
eigenen Gefühlen – sind sie es doch, weshalb wir uns wieder
und wieder für eine Liebesbeziehung öffnen. Nicht zuletzt lie-
gen Hass und Liebe, Vertrauen und Eifersucht, Zärtlichkeit und
Schmerz deswegen so dicht beieinander, weil uns der Abstand
fehlt – vor lauter Nähe.
Doch wollen wir nur einen kleinen Schritt weiterkommen,
müssen wir unseren Verstand einsetzen, müssen wir Verständ-
nis schaffen, auch wenn uns Projektionen, Identifikationen
und andere unbewusste Abwehrmechanismen tagtäglich dar-
an hindern. Umgeben von gesellschaftlichen Normen und Re-
geln, entfernen wir uns ansonsten immer mehr von einem ver-
antwortungsvollen Umgang mit unserer Freiheit, die nur dar-
auf wartet, erkannt und genutzt zu werden – sowohl zu unserem
wie auch zum Wohle unseres Partners.
Somit kann dieses Buch weit mehr sein als nur eine interes-
sante Lektüre: Es kann ein Beitrag zugunsten einer neuen Kul-
tur des Miteinanders sein, sich selbstbewusst zu begegnen – in
gegenseitigem Respekt.
Mit seiner klaren und logischen Denkweise ist Hermann
Meyer der Pionier einer ganzheitlichen Psychologie, die dem
Menschen seine Eigenverantwortung zurückgibt. Ob in seinem
Klassiker »Die Gesetze des Schicksals« oder der »Lebensschu-
le« – einem Schatzkästchen voller wertvoller Lebenshilfen –, er
versteht es, einem die Augen zu öffnen für lebensnahe Ein-
sichten in die Wirkungsweise menschlichen Handelns.
Auch in dem vorliegenden Band geizt er nicht mit verblüf-
fenden Erkenntnissen, brillanten Schlussfolgerungen und mut-
machenden Perspektiven, auch wenn er weiß, dass er mit eini-
gen seiner Ausführungen so manchen wunden Punkt berührt.
Ein Buch also, das zu Diskussionen anregt – und auch an
regen soll. Schließlich bekommt jeder den Autor, den er ver-
dient.
Thomas Witzel
Redakteur und Autor
Ein Sprichwort sagt: Jedes Volk hat die Politiker, die es verdient.
Man kann den Faden jedoch auch noch weiterspinnen und sa-
gen: Jeder hat den Arbeitsplatz, den er verdient. Jeder hat die
Wohnung, die er verdient. Und last not least: Jeder bekommt
den Partner, den er verdient.
Sind solche Behauptungen nicht makaber und zynisch, ein
Hohn gegenüber allen Arbeitslosen, gegenüber den Menschen,
die über beengte Wohnverhältnisse klagen oder gegenüber all
denjenigen, die unter einem hinterlistigen oder gar rabiaten
Partner leiden?
Mitnichten! Dieses Buch will nicht anklagen oder gar im
Sinne eines reaktionären Gedankengutes dem Mitmenschen ei-
ne Schuld zuweisen, zumindest nicht eine »Schuld« im Sinne
einer Erbsünde oder einer »Schuld« im Sinne von Moral und
Konvention.
Man könnte so sagen: Es gibt Ursachen für Missgeschick,
Misserfolg und Unglück. Aber damit verbunden ist in den meis-
ten Fällen keine Schuld im rechtlichen Sinne, sondern die Tat-
sache, dass der Betreffende dem Leben etwas schuldig geblie-
ben ist, d. h., es gelang ihm nicht, die wertvollen Anlagen und
Fähigkeiten seiner wahren Natur zu entwickeln und einzuset-
zen. Und gerade dies wäre notwendig, um im Leben ein ange-
nehmes Schicksal zu erwirken.
Genauso wie Geld nicht unter dem Kopfkissen aufbewahrt
werden sollte, sondern investiert werden muss, damit es Ge-
Die Übersicht auf Seite 19 zeigt auf, welche Fülle von Anla-
gen und Fähigkeiten ausgebildet und eingebracht werden müs-
sen, um partner- und beziehungsfähig zu werden.
Viele unserer Kursteilnehmer sagen uns immer wieder: Wenn
wir dies alles schon im Alter von 19 oder 20 Jahren gewusst hät-
ten, hätten wir uns gigantische Umwege, viel Leid, Schmerz oder
auch Einsamkeit ersparen können. Doch es gilt, nicht zu ver
zagen und in einem »Hätte ich doch« oder »Wenn das nicht ge-
wesen wäre« zu verharren, sondern die Dinge hier und heute an-
zugehen und sich zukünftig mehr Lebensfreude zu bescheren.
Einige Seminarteilnehmer reagieren auf diese Übersicht zu-
nächst mit Resignation. Sie fragen sich: »Wo soll ich bei dieser
Komplexität und bei diesen vielen Wechselwirkungen und Ver-
netzungen anfangen?« Sie sagen: »Da mache ich lieber gar
nichts und bleibe bei der vagen Hoffnung, dass ein Wunder ge-
schieht und eine tolle Partnerschaft trotz aller Mängel und
Schwierigkeiten möglich wird.«
Doch es ist gar nicht so schwierig, wie es zunächst scheinen
mag, seine Partner- und Beziehungsfähigkeiten auszubilden.
Es ist im Gegenteil sogar beruhigend, jetzt endlich zu erkennen,
was man alles tun muss, um hier Fortschritte zu erzielen. Eini-
ge Kursteilnehmer haben die Übersicht auf Seite 19 neben ihre
Heiratsurkunde in das Stammbuch der Familie geheftet oder
sie als Poster im Wohnzimmer verwendet, um immer einen An-
haltspunkt zu haben, was noch ausgebildet werden muss.
Fazit: Aufgrund des Anlagen-Modells der ursprünglichen
(ersten) menschlichen Natur ergeben sich völlig andere Sicht-
weisen und Schlussfolgerungen für die Partnerwahl, für das
Zusammenleben als Paar, für Entwicklung und Aufbau einer
möchte bzw. wie die erste, die wahre Natur des Menschen es
vorgesehen hätte, sondern glaubt, sich anpassen zu müssen.
Da die jeweilige Anlage daher nur noch auf Moral und Kon-
vention, auf Normen, Ideale, Gebote und Verbote reagiert, kann
sie sich nicht mehr auf natürliche Weise entwickeln. All diese
Reaktionsmuster ergeben summa summarum die zweite Natur
des Menschen, seine Neurose, die die erste Natur, das wahre
Wesen, überlagert und vergessen lässt.
Ja mehr noch! Alle Triebe, Gefühle Wenn wir nicht ständig
und Gedanken, die aus der ersten Natur hinter dem Glück herja-
kommen, werden abgewehrt. Man unter- gen würden, hätten wir
drückt und verdrängt ständig die innere das schönste Leben.
Stimme, die Stimme des Lebens, die
Stimme der ersten Natur, um die eigene Neurose und damit die
»Vernunft« aufrechtzuerhalten und die Norm zu erfüllen. Da
dieses Verhalten so weit verbreitet ist und so zum ganz norma-
len Wahnsinn geworden ist, kann man auch von einer Kollek-
tivneurose sprechen.
1. Lebendigkeit,
2. Wachstum und Entwicklung,
3. das Wissen um eigene ursächliche Beteiligung an Krankheit,
Unglück und Leid (Verdrängung des Verursacherprinzips),
4. die Einsicht in das Unbewusste (in eigene Ängste, Hem-
mungen, Blockaden, Defizite, Überkompensationen),
5. die Einsicht, dass man für die grundlegenden Ziele wie
glückliche Beziehung oder beruflichen Erfolg Fähigkeiten
braucht,
6. die Ausbildung von Anlagen,
7. die Infragestellung des bisherigen Rechts- und Gesetzesko-
dex,
8. die Infragestellung und Relativierung der Ideale der Kollek-
tivneurose,
9. die Umwandlung des Moralkodex in den Gesetzeskodex
der Natur bzw. des Lebens,
10. dass Zeit Lebenszeit und insofern unbezahlbar ist.
Manche der Dinge, die oben aufgeführt sind, können sicher an-
genehme Gefühle auslösen und viel Freude bereiten. Proble-
matisch wird dies jedoch dann, wenn man zwar all dies erreicht
hat, aber im Streben nach Ruhm und Ehre versäumt hat, sich
seelisch und geistig weiterzuentwickeln und als Mensch erfolg-
Hermann Meyer
Jeder bekommt den Partner, den er verdient
- ob er will oder nicht
Goldmann
Auf den Traumpartner zu warten wie auf einen Lottogewinn hat wenig Sinn. Denn das
Leben ist kein Glücksspiel, sondern folgt ganz bestimmten Gesetzmäßigkeiten. So ist
es auch kein Zufall, wenn wir immer wieder an die „Falschen“ geraten, denn sie sind die
Richtigen, die wir unbewusst angezogen haben. Der bekannte Autor und Psychologe Hermann
Meyer hält seinen Lesern so treffend den Spiegel vor, dass die eigenen problematischen
Anziehungsmechanismen, Denk- und Verhaltensfehler, die zum „Frust in der Liebe“ führen,
offensichtlich werden. Wer sich darauf einlässt, lernt, den Partner anzuziehen, den er sich
wünscht.