2 Wärmeschutz
5
und kraftbetätigte Türen)
Ist die Glasdicke aus technischen Gründen begrenzt, so gelten die Anforderun-
gen als erfüllt, wenn eine Verglasung mit einem Wärmedurchgangskoeffizien-
und Dachflächenfenster
Dachflächen einschließl.
Dachgauben, Wände
Zl. 3, Nr. a), c)
3a gegen unbeheizten 0,24 0,35
und d)
Dachraum, oberste
Geschossdecken
Dachflächen mit
3b Zl. 3, Nr. c) 0,20 0,35
Abdichtung
Wände und Decken
gegen Erdreich oder Zl. 4, Nr. a), b), d)
4a 0,30 keine Anforderung
unbeheizte Räume und e)
(außer Dachräume)
4b Fußbodenaufbauten Zl. 4, Nr. c) 0,50 keine Anforderung
Decken nach unten
4c Zl. 4, Nr. a) bis e) 0,24 0,35
an Außenluft
Fenster, Fenstertüren,
4a Dachflächenfenster Zl. 6, Nr. a) und b) 2,0 2) 2,8 2)
mit Sonderverglasungen
2.5.4 Nachweismethodik
Nichtwohngebäude
DIN V 18599
Beiblatt 2: Beschreibung der Anwendung von Kennwerten aus der DIN V 18599
bei Nachweisen des Gesetzes zur Förderung Erneuerbarer Energien
im Wärmebereich (EEWärmeG)
Zunächst einmal wird bei der Bilanzierung zwischen Nichtwohngebäuden und Wohn-
gebäuden unterschieden. Für Nichtwohngebäude ist als Nachweisverfahren die Norm-
reihe DIN V 18599 anzuwenden. Einen Überblick über die Struktur der Norm gibt
Bild 2.5.4-1.
Im Sinne der DIN V 18599 ist das nachzuweisende Gebäude in der Regel zunächst in
Zonen (Bereiche gleicher Nutzung) und Versorgungsbereiche (Bereiche gleicher Ge-
bäudetechniken) aufzuteilen. Für die sich daraus ergebenen Gebäudeteilen ist eine
Energiebilanzierung durchzuführen. Die Teilergebnisse sind dann für das gesamte Ge-
bäude zu einem Endergebnis zusammengefasst. Näheres zum Ablauf der Bilanzierung
regelt DIN V 18599-1. Die Aufteilung des Gebäudes in Bereiche gleicher Nutzung
erfolgt gemäß DIN V 18599-10. Dort sind zurzeit 41 Nutzungsprofile für Nichtwohnge-
bäude und zwei Profile für Wohngebäude hinterlegt (siehe Tabelle 2.5.4-1), die für den
2.5 Energiesparender Wärmeschutz: Energieeinsparverordung 2014 117
Nachweis gemäß EnEV zu verwenden sind. Für Nutzungen, die nicht aufgeführt sind,
kann entweder Nutzungsprofil Nr. 17 verwendet werden, oder es wird ein Nutzungs-
profil auf der Grundlage von DIN V 18599-10 unter Anwendung gesicherten allgemei-
nen Wissensstandes individuell bestimmt. Die gewählten Randbedingungen dann sind
zu begründen und im Nachweis zu dokumentieren.
Tabelle 2.5.4-2 Randbedingungen für das vereinfachte Verfahren zu den Berechnungen des
Jahres-Primärenergiebedarfs
1 2 3 4
Nutzung (Nr. gemäß Nutzenergiebedarf
Gebäudetyp Hauptnutzung
Tabelle 2.5.4-1) Warmwasser1)
Einzelbüro (Nr. 1)
Gruppenbüro (Nr. 2)
1 Bürogebäude Großraumbüro (Nr. 3) Einzelbüro (Nr. 1) 0
Besprechung, Sitzung,
Seminar (Nr. 4)
Bürogebäude mit
2 Verkaufseinrichtung wie Zeile 1 Einzelbüro (Nr. 1) 0
oder Gewerbebetrieb
1,5 kWh je Sitzplatz
Bürogebäude mit
3 wie Zeile 1 Einzelbüro (Nr. 1) in der Gaststätte und
Gaststätte
Tag
Gebäude des Groß-
Groß-, Einzelhandel / Einzelhandel /
4 und Einzelhandels 0
Kaufhaus Kaufhaus (Nr. 6)
bis 1 000 m² NGF
1,5 kWh je
Gewerbebetriebe bis Werkstatt, Montage,
5 Gewerbe Beschäftigten
1 000 m² NGF Fertigung (Nr. 26)
und Tag
ohne Duschen:
Schule, Kindergarten
Klassenzimmer, Klassenzimmer / 85 Wh/(m2·d)
6 und -tagesstätte,
Aufenthaltsraum Gruppenraum (Nr. 8) mit Duschen:
ähnliche Einrichtungen
250 Wh/(m2·d)
1,5 kWh je Person
7 Turnhalle Turnhalle Turnhalle (Nr. 21)
und Tag
Beherbergungsstätte
ohne Schwimmhalle, Hotelzimmer
8 Hotelzimmer 250 Wh/(m2·d)
Sauna oder (Nr. 11)
Wellnessbereich
Lesesaal, Bibliothek, Lesesaal
9 Bibliothek 30 Wh/(m²·d)
Freihandbereich (Nr. 18)
1)
Die flächenbezogenen Werte beziehen sich auf die gesamte Nettogrundfläche des Gebäudes.
Wohngebäude
Für Wohngebäude sieht die EnEV ebenfalls das Nachweisverfahren der DIN V 18599
vor. Alternativ kann für nicht gekühlte Wohngebäude aber auch das bisherige Verfah-
ren gemäß DIN V 4108-6 und DIN V 4701-10 angewendet werden. Einen detaillierten
Überblick über das Monatsbilanzverfahren für Wohngebäude DIN V 4108-6 und DIN
V 4701-10 enthält Bild 2.5.4-3.
120 2 Wärmeschutz
Bild 2.5.4-3 Struktur des EnEV-Nachweises nach dem Monatsbilanzverfahren für Wohnge-
bäude gemäß DIN V 4108-6 und DIN V 4701-10
2.5 Energiesparender Wärmeschutz: Energieeinsparverordung 2014 121
Erfolgt bei einer Berechnung nach DIN V 18599 eine Einteilung des Gebäudes in Zo-
nen, dann ist bei Innenwänden zwischen einer beheizten und unbeheizten Zone das
Außenmaß der beheizten Zone anzusetzen. Für Innenwände zwischen zwei beheizten
Zonen gilt das Achsmaß des Rohbauteils als Bezugsgröße.
unbeheizt
un-
beheizt
un-
beheizt
beheizt
Bruttovolumen
Das Bruttovolumen V e (auch: „beheiztes Volumen“) ergibt sich als Rauminhalt, der
von der wärmeübertragenden Umfassungsfläche A umschlossen wird.
Wärmedurchgangskoeffizienten
Die Berechnung der Wärmedurchgangskoeffizienten U der Bauteile der Gebäudehül-
le erfolgt wie in Abschnitt 2.1.13 (für opake Bauteile) bzw. Abschnitt 2.1.14 (für Fen-
ster) beschrieben.
Bezugsfläche, Nutzfläche
Die Bezugsfläche für Wohngebäude bei einer Bilanzierung gemäß DIN V 4108-6 und
DIN V 4701 ist die Nutzfläche AN. AN berechnet sich vereinfacht anhand des Gebäu-
devolumens: A N = V e ∙ 0,32.
Bei einer Bilanzierung gemäß DIN V 18599 wird als Bezugsfläche die Nettogrundflä-
che vorgegeben.
Lüftungswärmeverlust HV
Solare Wärmegewinne Qs
Interne Wärmegewinne Qi
K
mit:
∑ ( Ai ⋅ Ui ) → spez. Transmissionswärmeverlust über Bauteile gegen Außenluft
3 detailliertes Berechnungsverfahren:
K
mit:
L D → thermischer Leitwert zwischen beheiztem Raum und außen in W/K
LD = ∑ ( Ai ⋅ Ui ) + ∑ ( i ⋅ ψ i )
4
L s → siehe Abschnitt 2.6
H u → Hu = b ⋅ ∑ ( Ai ⋅ Ui ) + ∑ ( i ⋅ψ i )
Hue
b= ; Faktor gemäß DIN EN ISO 13789
Hiu + Hue
1)
Die Verwendung der Temperatur-Korrekturfaktoren F G gilt als Vereinfachung für den EnEV-Nachweis.
Genauere Werte können gemäß DIN V 4108-6, Anhang E bzw. DIN EN ISO 13370 berechnet werden.
124 2 Wärmeschutz
5)
Tabelle 2.5.6-2 Temperatur-Korrekturfaktoren F xi gemäß DIN V 4108-6
1 2 3
Temperatur-Korrekturfaktor
1 Wärmestrom nach außen über
Fxi
Außenwand, Fenster, Decke über
2 Fe 1,0
Außenluft
3 Dach (als Systemgrenze) FD 1,0
Oberste Geschossdecke
4 FD 0,8
(Dach nicht ausgebaut)
5 Wände und Decken gegen Abseiten Fu 0,8
Wände und Decken gegen unbeheizte
6 Fu 0,5
Räume
Wände und Decken gegen niedrig
7 Fnb 0,35
beheizte Räume
Wände und Decken gegen unbeheizte
Glasvorbauten mit einer Verglasung als:
8 - Einscheibenverglasung Fu 0,8
- Zweischeibenverglasung 0,7
- Wärmeschutzverglasung 0,5
9 Unterer Gebäudeabschluss FG siehe Zeile 14 ff.
10 B´ in m 1)
11 Temperatur-Korrekturfaktoren für Bauteile <5 5 bis 10 > 10
12 gegen Erdreich Rf bzw. Rw Rf bzw. Rw Rf bzw. Rw 2)
2) 2)
Tabelle 2.5.6-3 Berechnung des spezifischen Wärmeverlustes DH T,FH über Bauteile mit
1)
Flächenheizungen
1 2
spez. Wärmeverlust
1 Bauteil
in W/K
Ri Ri
∆HT ,FH = ⋅ H0 ⋅ ξ = ⋅ H0 ⋅ ξ
2 Bauteile, die an Außenluft grenzen Re 1
− Ri
U0
Ri
∆HT ,FH = ⋅ H0 ⋅ ξ
3 Bauteile, die an Erdreich grenzen Ah
− Ri
Ls
Ri
∆HT ,FH = ⋅ H0 ⋅ ξ
4 Bauteile, die an unbeheizte Räume grenzen 1
− Ri
b ⋅ U0
Erläuterungen:
R i → Wärmedurchgangswiderstand des Teils der Gebäudehülle zwischen der heizenden
Fläche und der Innenluft (einschließlich R si )
R e → Wärmedurchgangswiderstand des Teils der Gebäudehülle zwischen der heizenden
Fläche und der Außenluft (einschließlich R se )
U 0 → Wärmedurchgangskoeffizient des Bauteils (ohne Berücksichtigung der Heizung)
H 0 → spez. Wärmeverlust des durch die Flächenheizung beheizten Raumes bzw.
5 Gebäudebereiches (ohne Berücksichtigung der Heizung)
x → Anteil des Wärmebedarfs des Raumes bzw. des Gebäudebereiches, der
durchschnittlich durch die Flächenheizung gedeckt wird
(x = 1, wenn keine genaueren Angaben vorliegen)2)
A h → die Fläche der Flächenheizung
L s → der Transmissionswärmeverlustkoeffizient zum Erdreich nach DIN EN ISO 13370,
siehe auch Abschnitt 2.6
b → Korrekturfaktor gemäß DIN EN ISO 13789, Abschnitt 6
1)
Beim öffentlich-rechtlichen Nachweis nach EnEV kann DH T,FH unberücksichtigt bleiben, wenn eine
Wärmedämmung mit d ≥ 8 cm (l ≤ 0,04 W/(mK) oder ein Wärmedurchlasswiderstand
R ≥ 2,0 (m2∙K)/W) zwischen der Heizfläche und den außen liegenden konstruktiven Bauteilen
vorhanden ist.
2)
Die Abschätzung mit x = 1 (100 % Deckungsanteil) ist nur dann richtig, wenn der betrachtete Raum
vollständig über die im Außenbauteil gelegene Flächenheizung beheizt wird. Werden, wie allgemein
üblich, zusammenhängende Gebäudezonen gemeinsam beheizt und/oder werden für die Beheizung
mehrere Heizsysteme eingesetzt, dann sollte - entsprechend dem tatsächlichen Deckungsanteil - ein
Wert ξ < 1 abgeschätzt werden.
126 2 Wärmeschutz
Hv = n ⋅ V ⋅ ρL ⋅ c pL
mit:
n → Luftwechselrate bei freier Lüftung:
n = 0,7 h-1 für Gebäude ohne Luftdichtheitsprüfung
-1
n = 0,6 h für Gebäude mit Luftdichtheitsprüfung
Luftwechselrate bei maschineller Lüftung:
n = n A ∙(1-h V )+n x
n A = Anlagenluftwechselrate nach DIN V 4701-10 ( = 0,4 h-1)
h V = Nutzungsfaktor des Abluft-/Zuluft-Wärmetauschersystems nach DIN
2 V 4701-10, dort als h WRG bezeichnet (Herstellerangabe, vereinfacht
kann h WRG gemäß DIN V 4701-10 zu 0,6 bei Geräten mit einem
Wärmerückgewinnungsgrad (WRG) größer 60 % und zu 0,8 bei
Geräten mit WRG größer 80 % angesetzt werden)
n x = zusätzl. Luftwechselrate infolge Undichtheiten und Fensteröffnungen;
n x = 0,2 h-1, wenn keine genaueren Angaben vorliegen1)
V → Luftvolumen (auch: Netto-Volumen)
V = 0,8∙V e allgemein
V = 0,76∙V e bei Gebäuden mit bis zu 3 Vollgeschossen
ρ L ∙c pL → wirksame Wärmespeicherfähigkeit der Luft (= 0,34 Wh/(m3∙K))
1)
Beim öffentlich-rechtlichen Nachweis nach EnEV gilt:
n x = 0,2 h-1 für Zu- und Abluftanlagen; n x = 0,15 h-1 für Abluftanlagen.
mit:
0,024 → Umrechnung von [W∙d] in [kWh] 0,024 kWh = 1 W∙d
t m → Zahl der Tage eines Monats
F s,M → mittlerer monaticher solarer Wärmestrom durch transparente Bauteile
(gemäß Tabelle 2.5.6-6)
2
F s,Gvb,M → mittlerer monatlicher solarer Wärmestrom über unbeheizte Glasvorbauten
(gemäß Tabelle 2.5.6-8)
F s,op,M → mittlerer monatlicher solarer Wärmestrom über opake Bauteile
(gemäß Tabelle 2.5.6-10) Solare Wärmegewinne über opake Bauteile brauchen
im Nachweis nach EnEV nicht berücksichtigt zu werden.
F s,TWD,M → mittlerer monatlicher solarer Wärmestrom über Bauteile mit transparenter
Wärmedämmung (gemäß Tabelle 2.5.6-11)
2.5 Energiesparender Wärmeschutz: Energieeinsparverordung 2014 127
Tabelle 2.5.6-6 Berechnung des mittleren monatlichen solaren Wärmestroms F s,M über
transparente Bauteile
1
Mittlerer monatl. solarer Wärmestrom über transparente Bauteile
1
m
n
Φ s ,M = ∑ Is ,M , j ⋅ ∑ FS ⋅ FC ⋅ FF ⋅ Fw ⋅ g ⊥ ,i ⋅ Ai , j
j =1 i =1
Erläuterungen:
j → Orientierung
i → Bauteil
I s,M,j → mittlere monatl. Strahlungsintensität (gemäß Tabelle 2.5.6-7)
Anmerkung: Für die Bestimmung von Is,M,j ist beim EnEV-Nachweis das Refe-
renzklima „Deutschland“ maßgebend. Eine genauere Berechnung anhand der
15 Klimazonen aus DIN V 4108-6 ist bei EnEV-Berechnungen nicht zulässig.
F s → Abminderungsfaktor für eine evtl. vorhandene Verschattung (F s = 0,9 für übliche
Anwendungsfälle). Eine genauere Berechnung kann wie folgt erfolgen:
F s = F 0 ∙ F f ∙ F h
45° nördlicher Breite 55° nördlicher Breite
Süd Ost/West Nord Süd Ost/West Nord
Teilbeschattungsfaktor F 0 bei horizontalen Überhängen für versch. Überhangwinkel
0° (kein Überhang) 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00
30° 0,90 0,89 0,91 0,93 0,91 0,91
45° 0,74 0,76 0,80 0,80 0,79 0,80
60° 0,50 0,58 0,66 0,60 0,61 0,65
Teilbeschattungsfaktor F f bei seitl. Abschattungsflächen für versch. Überhangwinkel
2
0° (kein Überhang) 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00
30° 0,94 0,92 1,00 0,94 0,91 0,99
45° 0,84 0,84 1,00 0,86 0,83 0,99
60° 0,72 0,75 1,00 0,74 0,75 0,99
Teilbeschattungsfaktor F h bei Verbauung für versch. Horizontwinkel
0° (keine Verbauung) 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00
10° 0,97 0,95 1,00 0,94 0,92 0,99
20° 0,85 0,82 0,98 0,68 0,75 0,95
30° 0,62 0,70 0,94 0,49 0,62 0,92
40° 0,46 0,61 0,90 0,40 0,56 0,89
Tabelle 2.5.6-7 Mittlere Strahlungsintensitäten I s,M bzw. I s,HP und mittlere Außentempera-
turen q e für das Referenzklima Deutschland nach DIN V 4108-6
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
1 Strahlungsangebot
Jahreswert
in kWh/m²
Monatliche Mittelwerte I s,M
2
in W/m²
3 Monat
Orientierung
Neigung
Jan
4 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
bis Dez
5 Hor. 0 33 52 82 190 211 256 255 179 135 75 39 22 1120
30 51 67 99 210 213 250 252 186 157 93 55 31 1216
45 57 71 101 205 200 231 235 178 157 97 59 34 1187
6 Süd
60 60 71 98 190 179 203 208 162 150 95 60 35 1104
90 56 61 80 137 119 130 135 112 115 81 54 33 810
30 45 62 93 203 211 248 251 183 149 87 49 28 1177
Süd- 45 49 64 92 198 200 232 236 175 148 88 51 30 1142
7
Ost 60 49 62 88 185 182 208 213 161 140 85 51 30 1063
90 44 52 70 140 132 146 153 120 109 69 44 26 809
30 45 62 93 203 211 248 251 183 149 87 49 28 1177
Süd- 45 49 64 92 198 200 232 236 175 148 88 51 30 1142
8
West 60 49 62 88 185 182 208 213 161 140 85 51 30 1063
90 44 52 70 140 132 146 153 120 109 69 44 26 809
30 33 51 78 181 199 238 240 170 129 72 38 21 1062
45 32 49 74 172 187 221 224 160 123 69 37 20 1002
9 Ost
60 30 46 68 160 171 201 205 148 114 65 35 19 923
90 25 37 53 125 131 150 156 115 90 51 28 15 713
30 33 51 78 181 199 238 240 170 129 72 38 21 1062
45 32 49 74 172 187 221 224 160 123 69 37 20 1002
10 West
60 30 46 68 160 171 201 205 148 114 65 35 19 923
90 25 37 53 125 131 150 156 115 90 51 28 15 713
30 22 39 63 151 180 222 221 150 105 57 28 16 918
Nord- 45 20 35 56 132 158 194 194 133 91 51 26 14 808
11
West 60 18 32 49 116 139 168 170 118 81 46 23 13 711
90 14 25 38 89 105 124 128 90 62 35 18 10 541
30 22 39 63 151 180 222 221 150 105 57 28 16 918
Nord- 45 20 35 56 132 158 194 194 133 91 51 26 14 808
12
Ost 60 18 32 49 116 139 168 170 118 81 46 23 13 711
90 14 25 38 89 105 124 128 90 62 35 18 10 541
30 20 34 54 137 173 217 214 142 90 49 26 15 857
45 19 32 47 101 143 184 180 115 66 45 24 14 710
13 Nord
60 17 29 44 79 109 143 139 90 59 41 22 13 575
90 14 23 34 64 81 99 100 70 48 33 18 10 433
14 Temp. in °C -1,3 0,6 4,1 9,5 12,9 15,7 18,0 18,3 14,4 9,1 4,7 1,3 8,9
2.5 Energiesparender Wärmeschutz: Energieeinsparverordung 2014 129
Mit den unten und in Tabelle 2.5.6-6 genannten Vereinfachungen ergibt sich für übliche
Einbausituationen ohne Verschattung und ohne permanente Sonnenschutzvorrichtung:
Φ si = 0 , 284 ⋅ ge ,⊥ ⋅ ∑ (Isi ,M ⋅ 0 ,8 ⋅ Ai ) − I p ,M ⋅ α sp ⋅ Ap ⋅ U p ⋅ Rse
i
Erläuterungen:
i Bauteil
I p,M mittlere monatliche Strahlungsintensität auf die absorbierende Oberfläche der
opaken Trennwand zwischen beheiztem Raum und Glasvorbau
F S Abminderungsfaktor infolge Verschattung (siehe Tabelle 2.5.6-6)
F Ce(W) Abminderungsfaktor für Sonnenschutzvorrichtungen an den Fenstern des
Glasvorbaus (Index e) und der Trennwand (Index W) (siehe Tabelle 2.5.6-6)
F Fe(W) Abminderungsfaktor für den Rahmenanteil der Fenster des Glasvorbaus
(Index e) und der Trennwand (Index W) (siehe Tabelle 2.5.6-6)
g e(W),⊥ Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung der Fenster des Glasvorbaus
(Index e) und der Trennwand (Index W) bei senkrechtem Strahlungseinfall
(Anhaltswerte sind in DIN V 4108-6, Tab. 6 gegeben)
A W Fläche (Rohbau-Öffnungsmaße) der Fenster in der Trennwand
2 a sp mittlerer solarer Absorptionsgrad der Strahlung aufnehmenden Flächen der
Trennwand (typische Werte für a sp sind Tabelle 2.5.6-9 zu entnehmen)
A p Fläche der opaken Teile der Trennwand
U p Wärmedurchgangskoeffizient der opaken Fläche der Trennwand
U pe Wärmedurchgangskoeffizient zwischen der absorbierenden Oberfläche der
Trennwand und dem unbeh. Glasvorbau (i.d.R. gilt: U pe = 1/R se )
F u Temperatur-Korrekturfaktor gegen unbeheizte Räume (siehe Tabelle 2.5.6-2)
(alternativ kann auch der gemäß DIN EN ISO 13793 berechnete Faktor b
verwendet werden)
I si,M mittlere monatliche Strahlungsintensität auf die Teilfläche i der absorbierenden
Fläche im Glasvorbau
a si mittlerer solarer Absorptionsgrad der Strahlung aufnehmenden Flächen im
Glasvorbau (a si = 0,8, wenn keine genaueren Angaben vorliegen)
A i Teilfläche i der absorbierenden Fläche im Glasvorbau
130 2 Wärmeschutz
Tabelle 2.5.6-10 Berechnung des mittleren monatlichen solaren Wärmestroms F s,op,M über
1)
opake Bauteile
1
Mittlerer monatlicher solarer Wärmestrom über opake Bauteile
m
(
Φ s ,op ,M = ∑ U ⋅ A j ⋅ Rse ⋅ (α ⋅ Isj ,M − Ff ⋅ hr ⋅ ∆θer )
j =1
)
Mit den unten genannten Vereinfachungen ergibt sich für Berechnungen nach EnEV:
1
m
( )
Φ s ,op ,M = ∑ U ⋅ A j ⋅ Rse ⋅ (0 ,5 ⋅ Isj ,M − 40 ) für waagerechte Bauteile bis 45° Neigung
j =1
m
( )
Φ s ,op ,M = ∑ U ⋅ A j ⋅ Rse ⋅ (0 ,5 ⋅ Isj ,M − 20 ) für senkrechte Bauteile
j =1
Erläuterungen:
j Orientierung
U Wärmedurchgangskoeffizient des opaken Bauteils
Aj Gesamtfläche des opaken Bauteils in der Orientierung j
R se äußerer Wärmeübergangswiderstand
a Absorptionskoeffizient des Bauteils (a = 0,5 für Berechnungen nach EnEV)
I sj,M mittl. monatl. Strahlungsintensität auf die Oberfläche des opaken Bauteils
F f Formfaktor zwischen Bauteil und Himmel (F f = 0,5 für senkrechte Bauteile,
2 F f = 1,0 für waagerechte Bauteile bis 45° Neigung)
h r äußerer Abstrahlungskoeffizient
hr = 4 ∙ e ∙ s ∙ (q ss +273)3; näherungsweise kann mit h r = 5 ∙ e gerechnet werden
e Emissionsgrad der Außenoberfläche (e = 0,8 für Berechnungen nach EnEV)
σ Stefan-Boltzmann-Konstante, σ = 5,67∙10-8 W/(m2∙K4)
q ss arithmetisches Mittel aus der Oberflächentemperatur und der Temperatur des
Himmels
Dq er Differenz zwischen der Temperatur der Umgebungsluft und der Temperatur des
Himmels (vereinfachend kann D q er = 10 K angenommen werden)
1)
Solare Wärmegewinne über opake Bauteile dürfen nach EnEV vernachlässigt werden.
2.5 Energiesparender Wärmeschutz: Energieeinsparverordung 2014 131
Qs + Qi
γ = (2.5.7-2)
Qh + QL
Cwirk
a = 1+ (2.5.7-3)
16 ⋅ H
H = HT + HV (2.5.7-4)
Darin sind:
h m Ausnutzungsgrad
g monatliches Wärmegewinn-/Wärmeverlustverhältnis des Gebäudes
a numerischer Parameter
Q s solare Wärmegewinne in kWh/a
Q i interne Wärmegewinne in kWh/a
Q h Transmissionswärmeverluste in kWh/a
Q l Lüftungswärmeverluste in kWh/a
C wirk wirksame Wärmespeicherfähigkeit der raumbegrenzenden Flächen
in J/(m3⋅K)
H spezifischer Wärmeverlust inW/K
H T spezifischer Transmissionswärmeverlust in W/K
H V spezifischer Lüftungswärmeverlust in W/K
Darin sind:
Q H,P Primärenergiebedarf der Heizanlage
Q L,P Primärenergiebedarf der Lüftungsanlage
Q TW,P Primärenergiebedarf für die Trinkwassererwärmung
Q h Jahres-Heizwärmebedarf (Berechnung nach DIN V 4108-6;
siehe auch Bild 2.5.4-1 bzw. Bild 2.5.4-2)
Q tw Trinkwasser-Wärmebedarf
(nach EnEV: Q tw = 12,5 kWh/(m2∙a) für Wohngebäude)
Diagrammverfahren
Zur Anwendung des Diagrammverfahrens ist zunächst die Anlagenkonfiguration fest-
zulegen. Im Einzelnen stehen in DIN V 4701-10, Beiblatt 1 die in Bild 2.5.8-1 aufge-
listeten Komponenten zur Verfügung. Weicht die geplante Anlage in einzelnen Be-
standteilen von diesen Komponenten ab, ist das Tabellenverfahren zu verwenden.
Kann die gewünschte Anlagenkonfiguration aus den Komponenten gemäß Bild 2.5.8-1
zusammengestellt werden, so ist das entsprechende Anlagendiagramm zu entnehmen.
NT Gas/Öl: Niedertemperaturkessel
BW Gas/Öl: Brennwert-Kessel
Wärmeerzeugung und
WP Strom: Wärmepumpe
Energieträger für das
EH Strom: Elektroheizung
Heizsystem
FW Fern- und Nahwärme
Holz Holzkessel
Tabellenverfahren
I. Eingaben
AN = m² tHP = Tage
TRINKWASSER-
HEIZUNG LÜFTUNG
ERWÄRMUNG
absoluter
Qtw = kWh/a Qh = kWh/a
Bedarf
bezogener
qtw = kWh/a qh = kWh/a
Bedarf
II. Systembeschreibung
Übergabe
Verteilung
Speicherung
III. Ergebnisse
Deckung
qh,TW = kWh/m²a qh,H = kWh/m²a qh,L= kWh/m²a
von Qh
S PRIMÄR-
QTW,P = kWh/a QH,P = kWh/a QL,P = kWh/a
ENERGIE
kWh/a S HILFSENERGIE
ANLAGEN-
eP = -
AUFWANDSZAHL
2.5 Energiesparender Wärmeschutz: Energieeinsparverordung 2014 135
WÄRME (WE)
Rechenvorschrift/Quelle Dimension
HILFSENERGIE (HE)
(Strom) Rechenvorschrift/Quelle Dimension
kWh/m²a
WÄRME (WE)
Luftwechsel Korr.
(DIN V 4701-10,
(DIN V 4701-10,
(DIN V 4701-10,
Verteilung
Übergabe
Lüftungs-
Tab. C.2-2)
Tab. C.2-1)
Tab. C.2-4)
Beitrag
Erzeugung
am Qh
Erzeuger Erzeuger
Erzeuger
WRG mit Heiz-
L/L-WP
WÜT register
Rechenvorschrift/Quelle Dimension
qL,g DIN V 4701-10, Abschnitt C.2.3.1 kWh/m²a + + - - - =
eL,g DIN V 4701-10, Abschnitt C.2.3.1 kWh/m²a
kWh/m²a
kWh/m²a
kWh/m²a
kWh/m²a
qLce
qL,d
qh,n
qh,L
qL,g,E qL,g,i ⋅ eL,g,i kWh/m²a + kWh/m² Endenergie
fP DIN V 4701-10, Tabelle C.4.1 -
HILFSENERGIE (HE)
Erzeuger Erzeuger
Erzeuger
WRG mit Heiz-
L/L-WP
Rechenvorschrift/Quelle Dimension WÜT register
Heiz-Strang: qh = kWh/m²a
WÄRME (WE)
Rechenvorschrift / Quelle Dimension
HILFSENERGIE (HE)
Rechenvorschrift / Quelle Dimension
a ⋅ qg,HE kWh/m²a
In den nachfolgenden Abschnitten 2.6.2 bis 2.6.5 sind für verschiedene bauliche An-
wendungssituationen die zur Berechnung von L s und L pe notwendigen Bestimmungs-
gleichungen zusammengestellt. In Tabelle 2.6.1-1 wird eine Übersicht über die in diese
Gleichungen einfließenden Parameter gegeben.
2.6 Wärmeübertragung über das Erdreich 139
Tabelle 2.6.1-1 Für die Bestimmung von L s und L pe notwendige Parameter (Fortsetzung)
1 2 3
Formelzeichen Einheit Erläuterung
15 dw m Dicke der Umfassungswände einschließlich sämtlicher Schichten
Periodische Eindringtiefe - für Ton oder Schluff: d = 2,2 m
7
16 d m 3,15 ⋅ 10 ⋅ λ - für Sand oder Kies: d = 3,2 m
δ=
π⋅ρ⋅ c - für homogenen Fels: d = 4,2 m
17 r kg/m 3
Dichte von ungefrorenem Erdreich
Wärmeleitfähigkeit von ungefrorenem Erdreich
18 l W/(m∙K)
(l = 2,0 W/(m∙K), wenn keine genaueren Werte vorliegen)
1)
Gilt bei abwärts gerichtetem Wärmestrom. Bei aufwärts gerichtetem Wärmestrom, z.B. im Falle von
Bodenplatten mit eingelassenem Heizsystem oder im Falle von Kühlräumen gilt R si = 0,10 (m2∙K)/W.
Wärmebrücken am Wand-Bodenplatten-Anschluss
Den in DIN EN ISO 13370 beschriebenen Berechnungsverfahren liegt die Annahme
zugrunde, dass zwischen Bodenplatte und Wand keine wärmetechnischen Wechselwir-
kungen stattfinden. In der Regel ist diese Voraussetzung so nicht gegeben und es wer-
den Wärmebrücken im Wand-Bodenplatten-Anschluss vorliegen. Bei der Berechnung
thermischer Leitwerte gemäß den nachfolgend beschriebenen Berechnungsverfahren
sind diese Wärmebrückeneinflüsse am Wand-Bodenplatten-Anschluss daher gesondert
zu berücksichtigen. Der stationäre thermische Leitwert L s wird dann mit dem so modi-
fizierten U -Wert U * anstelle von U 0 bestimmt:
ψ ⋅ WB
U * = U0 + (2.6.1-3)
A
Darin sind:
U * modifizierter U-Wert in W/(m2∙K)
U 0 U-Wert des Regelbauteils (z.B. Bodenplatte) in W/(m2∙K)
y längenbezogener Wärmedurchgangskoeffizient in W/(m∙K)
WB Länge der Wärmebrücke in m
A Fläche des Regelbauteils in m2
2.6 Wärmeübertragung über das Erdreich 141
wie Zeile 2
Korrekturwert Dy
λ D D
∆ψ = − ⋅ ln + 1 − ln + 1 bei waagerechter Randdämmung
π df df + d ’
7
λ 2 ⋅D 2 ⋅D
∆ψ = − ⋅ ln + 1 − ln + 1 bei senkr. Randdämmung/Leichtfundament
π df d
f + d ’
Thermischer Leitwert L s
8 Ls = AG ⋅ U 0 + P ⋅ ∆ψ
Harmonischer thermischer Leitwert L pe
−D
δ
−D
δ
Lpe = 0,37 ⋅ P ⋅ λ ⋅ 1 − e δ ⋅ ln + 1 + e δ ⋅ ln + 1 bei waager. Randdämm.
9
df + d ’ df
−2 ⋅D
δ
−2 ⋅D
δ
Lpe = 0,37 ⋅ P ⋅ λ ⋅ 1 − e δ ⋅ ln + 1 + e δ ⋅ ln + 1 bei senkr. Randdämm.
df + d ’ df
1)
Eine Erläuterung aller allgemeinen Eingangswerte enthält Abschnitt 2.6.1
142 2 Wärmeschutz
Effektiver Wärmedurchgangskoeffizient U x für den Wärmetransport über die Wände und durch
Belüftung des Kriechkellers
2 ⋅ h ⋅ Uw 1450 ⋅ ε ⋅ υ ⋅ fw
Ux = +
B' B'
Darin sind:
2 U w U-Wert der Wände des Kriechkellers oberhalb des Erdreiches
e auf den Umfang der Bodenplatte bezogene Fläche der Lüftungsöffnungen [m2/m]
u mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe [m/s] (DIN V 4108-6, Anh. E: u = 4 m/s)
f w Windabschirmungsfaktor
f w = 0,02 bei geschützter Lage (z.B. Stadtkern)
f w = 0,05 bei mittlerer Lage (z.B. Stadtrand)
f w = 0,10 bei exponierter Lage (z.B. ländlicher Bereich)
Effektiver Wärmedurchgangskoeffizient U für die aufgeständerte Bodenplatte
1 1 1 2)
= + wenn der Kriechkeller mit z ≤ 0,5 m in das Erdreich ragt
U Uf U g + U x
U gemäß DIN EN ISO 13370, Anhang G,
wenn der Kriechkeller mit z > 0,5 m in das Erdreich ragt
Thermischer Leitwert L s
3 Ls = AG ⋅ U
Harmonischer thermischer Leitwert L pe
δ
0,37 ⋅ P ⋅ λ ⋅ ln + 1 + U x ⋅ AG
4
Lpe = Uf ⋅ dg
λ
+ U x + Uf
δ
1)
Eine Erläuterung aller allgemeinen Eingangswerte enthält Abschnitt 2.6.1
2)
U f ist der Wärmedurchgangskoeffizient der Bodenplatte (der Decke über dem Kriechkeller)
2.6 Wärmeübertragung über das Erdreich 143
2⋅λ π ⋅ B'
U bf = ⋅ ln + 1 für (df + 0,5 ⋅ z ) < B'
π ⋅ B' + df + 0,5 ⋅ z df + 0,5 ⋅ z
2
λ
U bf = für (df + 0,5 ⋅ z ) ≥ B'
0,457 ⋅ B' + df + 0,5 ⋅ z
Thermischer Leitwert L s,bf
3 Ls ,bf = AG ⋅ U bf
für d bw < df
π ⋅ z d bw + z d bw
5
2 ⋅ λ 0,5 ⋅ df z
U bw = ⋅ 1+ ⋅ ln + 1 für d bw ≥ df
π ⋅ z df + z d bw
Thermischer Leitwert L s,bw
6 Ls ,bw = z ⋅ P ⋅ U bw = Abw ⋅ U bw
7 −z
δ
Lpe ,bw = 0,37 ⋅ P ⋅ λ ⋅ 2 ⋅ 1 − e δ ⋅ ln + 1
d bw
Thermischer Gesamt-Leitwert L s
Gesamtwärmeverluste
8 Ls = Ls ,bf + Ls ,bw
1)
Eine Erläuterung aller allgemeinen Eingangswerte enthält Abschnitt 2.6.1
144 2 Wärmeschutz
−z
δ
4 0,37 ⋅ P ⋅ λ ⋅ 2 − e δ ⋅ ln + 1 + h ⋅ P ⋅ Uw + 0,33 ⋅ n ⋅V
d
Lpe = AG ⋅ Uf ⋅ f
λ
( AG + z ⋅ P ) ⋅ + h ⋅ P ⋅ Uw + 0,33 ⋅ n ⋅V + AG ⋅ Uf
δ
Vorgehensweise:
Wärmeverluste bei teilweise
1)
Eine Erläuterung aller allgemeinen Eingangswerte enthält Abschnitt 2.6.1
2.6 Wärmeübertragung über das Erdreich 145
a) die Gründungstiefe reicht bis unter die Frosteindringtiefe (es ist also: Hf ≥ H0)
b) das frostempfindliche Erdreich wird bis unter die Frosteindringtiefe entfernt und
durch frostunempfindliches Material ersetzt
c) die Gründung wird wärmegedämmt, um zu verhindern, dass das Erdreich unter-
halb der Gründung gefriert.
Wird eine Dämmung angeordnet, so ist zwischen beheizten und unbeheizten Gebäu-
den zu unterscheiden, da bei unbeheizten Gebäuden die Wärmeverluste über das Erd-
reich geringer sind.
Frostindex
Der Frostindex F ist die Summe der Differenzen zwischen dem Gefrierpunkt und der
mittleren täglichen Außenlufttemperatur innerhalb der Frostperiode. Es werden so-
wohl positive als auch negative Differenzen berücksichtigt.
(
F = 24 ⋅ ∑ θ f − θ d, j ) (2.6.6-1)
j
Darin sind:
j = Anzahl der Tage in der Frostperiode
F = Frostindex für einen Winter in K∙h
q f = Gefrierpunkt; q f = 0 °C
q d,j = mittlere tägliche Außenlufttemperatur für den Tag j in °C
Die Frostperiode beginnt an dem Tag, ab dem die Summe über den Winter stets positiv
bleibt (d.h., ab dem das Erdreich nicht mehr vollständig auftaut). Sie endet an dem Tag,
an dem die höchste Gesamtsumme für den Winter ermittelt wird.
s
Fn = F + F ⋅ ( yn − y ) (2.6.6-2)
sy
F=
∑ Fi (2.6.6-3)
m
2
sf =
∑ ( Fi − F ) (2.6.6-4)
m −1
Darin sind:
F n Bemessungswert des Frostindex in K∙h
F mittlerer Frostindex in K∙h
F i Frostindex für den Winter i
m Anzahl der zur Berechnung der Fi herangezogenen Winter;
nach Möglichkeit sollte m ≥ 20 sein
sf Standardabweichung
sy Verteilungsparameter gemäß Tab. 2.6.6-1
yn Verteilungsparameter gemäß Tab. 2.6.6-2
y Verteilungsparameter gemäß Tab. 2.6.6-1
2 m y sy
3 10 0,50 0,95
4 15 0,51 1,02
5 20 0,52 1,06
6 25 0,53 1,09
7 30 0,54 1,11
8 40 0,54 1,14
9 50 0,55 1,16
10 60 0,55 1,17
11 70 0,56 1,19
12 80 0,56 1,19
13 90 0,56 1,20
14 100 0,56 1,21
2.6 Wärmeübertragung über das Erdreich 147
Gründungstiefe
Die Gründungstiefe H f ist die Tiefe der Gründung unterhalb des äußeren Erreich-
niveaus inkl. gut entwässerter, frostunempfindlicher Materialschichten unterhalb der
Gründung.
7200 ⋅ Fd ⋅ λ f
H0 = (2.6.6-5)
L + C ⋅ θ e, m
Darin sind:
F d Bemessungswert des Frostindex in K∙h
l f Wärmeleitfähigkeit des gefrorenen Erdreiches in W/(m∙K);
l f = 2,5 W/(m∙K), wenn keine genaueren Daten vorliegen
L latente Wärme beim Gefrieren von Wasser im Erdreich je
Volumeneinheit in J/m3;
L = 150∙106 J/m3, wenn keine genaueren Angaben vorliegen
C Wärmekapazität des ungefrorenen Erdreiches je
Volumeneinheit in J/(m3∙K);
C = 3∙106 J/(m3∙K) , wenn keine genaueren Angaben vorliegen
q e,m mittlere Jahresaußenlufttemperatur in °C
Fall 2 (Zusätzlich zur vertikalen Randdämmung wird in den Ecken eine Erdreich-
dämmung angeordnet):
Die Gründungstiefe muss rund um das Gebäude mindestens H f gemäß Tab. 2.6.6-5
betragen. Zusätzlich ist an den Ecken und im Bereich begrenzter unbeheizter Teile in
einem Anstand L c von diesen Stellen eine Erdreichdämmung der Breite b gc mit einem
Mindest-Wärmedurchlasswiderstand Rg = 1,0 (m2∙K)/W vorzusehen. Die einzelnen
Größen sind erläuternd in Bild 2.6.6-1 dargestellt.
2.6 Wärmeübertragung über das Erdreich 149
Fall 3 (Zusätzlich zur vertikalen Randdämmung wird rund um das Gebäude eine Erd-
reichdämmung angeordnet):
Die Gründungstiefe darf in diesem Fall bis zu einem mindestens einzuhaltenden Wert
von 0,4 m reduziert werden.
Für F d > 30000 K∙h ist eine Erdreichdämmung im Eckbereich und im Bereich be-
grenzter unbeheizter Teile in einem Abstand L c gemäß Tab. 2.6.6-6 von diesen Stellen
erforderlich. Eine geeignete Kombination des Wärmedurchlasswiderstandes R gc und
der erforderlichen Breite b gc der Erdreichdämmung ist aus Bild 2.6.6-2 b) anhand des
Bemessungswertes des Frostindex F d abzuleiten.
150 2 Wärmeschutz
2,6 3,0
Wärmedurchlasswiderstand der Erdreich-
65
2,4 65 000
000 2,8
dämmung an den Ecken Rgc in m2K/W
2,2 60 0
60 0 2,6 00
00
2,0 2,4 55
55 000
000
1,8 2,2
50 50
1,6 000 2,0 000
1,4 45 1,8 45
000 000
1,2 1,6
40
1,0 000 40 0
1,4 00
0,8 1,2
37 500
0,6 1,0 35 000
250 500 750 1 000 1 250 500 750 1000 1250 1500
Breite der Erdreichdämmung entlang Breite der Erdreichdämmung an
a) der Wände bgw in mm b) den Ecken bgc in mm
Für F d > 37500 K∙h ist eine Erdreichdämmung auch entlang der aufgehenden Wände
erforderlich. Der Wärmedurchlasswiderstand R gw und die Breite b gw ist in Abhängig-
keit des Frostindex F d aus Bild 2.6.6-2 a) zu entnehmen. Danach ist die Erdreichdäm-
mung im Eckbereich gemäß Bild 2.6.6-2 b) und Tab. 2.6.6-6 zu dimensionieren.
2.7 Sommerlicher Wärmeschutz 151
Tabelle 2.7.1-1 Zulässige Werte des auf die Grundfläche bezogenen Fensterflächenanteils
f AG , bei deren Unterschreitung auf einen Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes
verzichtet werden darf nach DIN 4108-2
1 2 3
auf die Grundfläche
Neigung der Fenster
1) bezogener Fenster-
1 gegenüber der Orientierung der Fenster
flächenanteil2)
Horizontalen
f AG in %
N
Nord-West über
2 Süd bis Nord-Ost N
W
NO 10
(hellgrau)
über 60° bis 90° W O
alle anderen
SW
3 Nordorientierungen 15
SO
(dunkelgrau) S
Kann der Nachweis aus einem der o.g. Gründe nicht nach dem hier beschriebenen
Verfahren nach DIN 4108-2 geführt werden, so ist eine thermische Gebäudesimulation
gemaß DIN 4108-2, Abschnitt 8.4 durchzuführen.
2.7.2 Sonneneintragskennwert
m m
∑ ( Aw, j ⋅ gtot , j ) ∑ ( Aw, j ⋅ g⊥ ⋅ FC )
j =1 j =1
S= = (2.7.2-1)
AG AG
Darin sind:
S Sonneneintragskennwert
A G Grundfläche des Raumes in m2
A w,j die in der Orientierung j gelegene Fensterfläche in m2
(mit lichten Rohbaumaßen bestimmt)
g tot Gesamtenergiedurchlassgrad des Glases einschließlich Sonnenschutz
nach DIN EN 13363-1, DIN EN 13363-2 oder angelehnt nach
DIN EN 410 bzw. zugesicherten Herstellerangaben)
g ⊥ der Gesamtenergiedurchlassgrad nach DIN EN 410,
(Anhaltswerte siehe Tabelle 2.7.3-1)
F C der Abminderungsfaktor gemäß Tabelle 2.7.2-1 für eine fest
installierte Sonnenschutzvorrichtung
2.7 Sommerlicher Wärmeschutz 153
Nettogrundfläche AG,2
Nettogrundfläche AG,1
für Cwirk
G
A
3·h
relevante
e
ch
Bauteil-
flä
nd
fläche
> 3·h
gru
to
et
N
Bild 2.7.2-1 Berechnung der Grundfläche A G für verschiedene Raumgeometrien bei Über-
schreitung der maximal anzusetzenden Raumtiefen. Zusätzlich sind die bei der Berechnung
der wirksamen Wärmespeicherfähigkeit C wirk zu berücksichtigenden Wandabschnitte
hervorgehoben.
Süd
b West Ost
g g
Vertikalschnitt Horizontalschnitt
Bild 2.7.2-2 Ermittlung der Winkel β und g für bauliche Verschattungen und Markisen
S zul = ∑ S x
(2.7.3-1)
Darin sind:
S zul zulässiger Sonneneintragskennwert
S x anteilige Sonneneintragskennwerte gemäß Tabelle 2.7.3-2
Tabelle 2.7.3-1 Beispiele für die Gesamtenergie- und Lichtdurchlässigkeit von Verglasungen
1 2 3
Gesamtenergie- Lichtdurch-
1 Transparentes Bauteil durchlässigkeit lässigkeit
g in % T L in %
2 Einfachverglasung 86 90
Isolierverglasung
3 zweifach 77 80
dreifach 70 72
Wärmeschutzverglasung
4 zweifach 55 ... 60 ... 65 80
dreifach 50 ... 60 70
Sonnenschutzverglasung zweifach
Infrastop® - Neutral 70/40 43 72
5 Infrastop® - Brillant 66/33 36 66
Infrastop® - Brillant 50/25 27 50
Infrastop® - Brillant 30/17 19 30
Sonnenschutzverglasung dreifach
Infrastop® III - Neutral 63/39 39 64
6 Infrastop® III - Brillant 59/32 33 59
Infrastop® III - Brillant 45/24 25 45
Infrastop® III - Brillant 27/16 16 27
Infrastop® ist ein eingetragenes Warenzeichen des Flachglas MarkenKreis
156 2 Wärmeschutz
Städte in NRW:
Bochum (C) Bottrop (B) Essen (B) Gelsenkirchen (B) Duisburg (B)
Dortmund (C) Düsseldorf (B) Hagen (C) Hamm (C) Herne (C)
Leverkusen (C) Mülheim (B) Moers (B) Neuss (B) Oberhausen (B)
Remscheid (B) Solingen (B) Witten (C) Recklinghausen (B) Wuppertal (B)
Bild 2.7.3-1 Sommerklimaregionen für den Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes
nach DIN 4108-2
2.7 Sommerlicher Wärmeschutz 159
Cwirk = ∑ c j ⋅ ρ j ⋅ d j ⋅ A j (2.7.4-1)
j
Darin sind:
C wirk wirksame Wärmespeicherfähigkeit in J/(m3∙K) = Wh/K
j Bauteilschicht
c j spezifische Wärmekapazität des Baustoffes in Schicht j
(siehe auch Tabelle 2.1.3-1) in J/(kg∙K)
r j Rohdichte des Baustoffes in Schicht j in kg/m3
d j wirksame Schichtdicke in m
A j wirksame Bauteilfläche (bei Außenbauteilen außenmaßbezogen,
bei Innenbauteilen innenmaßbezogen berechnet) in m2
Als wirksam sind Schichten oder Schichtanteile anzusehen, die im Bauteil weniger als
10 cm entfernt von der inneren Oberfläche gelegen sind (10 cm-Regel). Weisen raum-
trennende Innenbauteile eine Dicke von weniger als 20 cm auf, so darf auf jeder Raum-
seite höchstens die halbe Wanddicke angesetzt werden. Liegen Wärmedämmschichten
(d.h. Schichten mit l < 0,1 W/(m∙K) und R > 0,25 (m2∙K)/W) in hier relevanten Bau-
teilbereichen vor, so dürfen nur die raumseitig gelegenen Schichten Berücksichtigung
finden. Diese Vorgehensweise entspricht dem vereinfachten Verfahren gemäß DIN EN
ISO 13786.
Von einer mittelschweren Bauart kann gemäß DIN 4108-2 (und DIN V 18599-2) ver-
einfacht ausgegangen werden, wenn folgende Charakteristika zutreffen:
• Massivdecken aus Stahlbeton
• massive Innen- und Außenbauteile mit einer Rohdichte ρ ≥ 600 kg/m³
(flächenanteilig gemittelt)
• keine abgehängten oder anderweitig von Raum thermisch abgekoppelten Decken
• keine innenliegende Wärmedämmung an den Außenbauteilen
• keine hohen Räume (> 4,5 m)
Von einer schweren Bauart kann gemäß DIN 4108-2 (und DIN V 18599-2) vereinfacht
ausgegangen werden, wenn folgende Charakteristika zutreffen:
• Massivdecken aus Stahlbeton
• massive Innen- und Außenbauteile mit einer Rohdichte ρ ≥ 1600 kg/m³
• keine abgehängten oder anderweitig von Raum thermisch abgekoppelte Decken
• keine innenliegende Wärmedämmung an den Außenbauteilen
• keine hohen Räume (> 4,5 m)
Ohne Nachweis kann gemäß DIN 4108-2 (und DIN V 18599-2) vereinfacht von einer
leichten Bauart ausgegangen werden.
160 2 Wärmeschutz
Alternativ darf die wirksame Wärmespeicherfähigkeit auch nach DIN EN ISO 13786
(Periodendauer: 1 d) für den betrachteten Raum bzw. Raumbereich bestimmt werden,
um die Bauart einzuordnen. Dabei ist folgende Einstufung vorzunehmen:
• Eine leichte Bauart liegt vor, wenn
Cwirk
< 50 Wh /K ⋅ m 2 (2.7.4-2)
AG
• Eine mittlere Bauart liegt vor, wenn
Cwirk
50 Wh /K ⋅ m 2 ≤ ≤ 130 Wh /K ⋅ m 2 (2.7.4-3)
AG
• Eine schwere Bauart liegt vor, wenn
Cwirk
> 130 Wh /K ⋅ m 2 (2.7.4-4)
AG
Darin sind:
C wirk wirksame Wärmespeicherfähigkeit in J/m3K = Wh/K
AG Nettogrundfläche in m2
2.8 Luftdichtheit 161
2.8 Luftdichtheit
2.8.1 Einführung
Im Zuge der immer schärferen Anforderungen an den Energiebedarf von Gebäuden
kommt einer luftdicht ausgeführten thermischen Hülle eine immer größere Bedeu-
tung zu. Sie ist unabdingbar, um ungewollte Energieverluste über Leckagen und da-
raus nachfolgende Feuchteschäden verhindern zu können. Die Forderung nach einer
luftdichten leckagefreien Gebäudehülle ist daher sowohl in der Energieeinsparverord-
nung EnEV [22], der DIN 4108-2 und der DIN 4108-3 verankert und damit integraler
Bestandteil jeder Planung. Eine Zusammenstellung möglicher Leckagen enthält Bild
2.8.1-1. Maßgaben für die Ausführung einer Luftdichtheitsschicht enthält DIN 4108-7,
die Überprüfung der Luftdichtheit erfolgt in Anlehnung an DIN EN 13829.
linienförmige
Anschlüsse
Luke zum Kehlbalkenanschluss
Spitzboden
Dachfenster
Traufanschluss
Installations-
durchführung
Rollladen-
kasten
Kellertür
Laibung
unbeheizt
Anforderungen
Wird bei einem Gebäude die Luftdichtheit überprüft, so sind bei einer Druckdifferenz
von 50 Pa zwischen Innen und Außen die nachfolgenden Luftwechselraten bzw. Luft-
durchlässigkeiten nicht zu überschreiten:
a) allgemeine volumenbezogene Anforderung an die Luftwechselzahl:
• bei Gebäuden ohne raumlufttechnische Anlagen: n 50 ≤ 3 h-1
• bei Gebäuden mit raumlufttechnischen Anlagen: n 50 ≤ 1,5 h-1
b) zusätzliche Anforderungsgröße für Gebäude und Gebäudeteile, deren Innen-
volumen 1500 m3 übersteigt:
• Luftdurchlässigkeit nach DIN EN 13829: q 50 ≤ 3,0 m3/(m2·h)
Werden Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung eingesetzt, so sollten die jewei-
ligen Grenzwerte deutlich unterschritten werden. Weitergehende Anforderungen an
die Luftdichtheit werden beispielsweise bei Passivhäusern gestellt. Hier gilt für die
Luftwechselzahl die Anforderung n 50 ≤ 0,6 h-1.
Materialien
Verputzte Bauteile aus Mauerwerk sowie Betonbauteile gelten im Sinne der DIN
4108‑7 als luftdicht. Bei anderen Konstruktionen kann die Luftdichtheitsschicht ent-
weder aus luftdichten Bahnen (z.B. aus Kunststoff, Bitumen oder Papierwerkstoffen)
oder aus Plattenmaterialien (z.B. Gipsfaserplatten, Gipskarton-Bauplatten, Faserze-
mentplatten, Bleche oder Holzwerkstoffplatten) hergestellt werden. Zur Erlangung ei-
ner insgesamt luftdichten Ausführung ist - wie bereits erwähnt - insbesondere auch auf
die Anschlussbereiche dieser Materialien untereinander oder zu angrenzenden Bautei-
len zu achten. Stöße, Überlappungen und Durchdringungen sind auf ein notwendiges
Minimum zu reduzieren und in der Planung zu berücksichtigen. Die Perforation durch
Befestigungsmittel der Bahnenmontage sind für die Luftdichtheit unbedeutend. Stift-
förmige Befestigungsmittel für Bauteilanschlüsse sind ausreichend dicht, wenn eine
Pressung oder Abdeckung vorliegt.
Materialien zur Abdichtung von Fugen sind entsprechend der zu erwartenden Bewe-
gungen der angrenzenden Bauteile auszuwählen. Zu beachten ist, dass bei vorkompri-
mierten Materialien die Luftdichtheit erst bei einer ausreichenden verbleibenden Rest-
komprimierung im Einbauzustand erreicht wird. Entsprechende produktspezifische
Informationen sind vom jeweiligen Hersteller anzufordern. In diesem Zusammenhang
sei ferner darauf hingewiesen, dass beispielsweise durch die Verwendung von Monta-
geschäumen in der Regel keine ausreichende Luftdichtheit erzielt werden kann.
2.8 Luftdichtheit 163
Planungsempfehlungen
In den nachfolgenden Bildern sind die Planungsempfehlungen der DIN 4108-7 über-
sichtlich und thematisch geordnet zusammengestellt.
Luftdichtheitsbahn Luftdichtheitssbahn
Luftdichtheitsbahn
Verschweißung bzw.
Verklebung raumseitige
Bekleidung
Raumseit. Bekleidung
Sparren
Sparren
einseitiges Klebeband
Luftdichtheitsbahn
Bild 2.8.2-1 Ausführung von Überlappungen für Luftdichtheitsschichten aus Bahnen bei
Stößen im Feld, auf harter Hinterlage und bei Aufsparrendämmung
164 2 Wärmeschutz
Luftdichtheitsbahn
Anpresslatte
vorkomprimiertes
Dichtungband/
Luftdichtheitsbahn Klebemasse
Putzträger, Mauerkrone
z.B. Steckmetall verputzt
Innenputz
a b
vorkomprimiertes Klebemasse
Dichtungband/ ohne
Klebemasse Anpressung
Anpresslatte Innenputz Innenputz
Luftdichtheitsbahn Luftdichtheitsbahn
c d
Bild 2.8.2-2 Anschluss von Luftdichtheitsschichten aus Bahnen an Massivbauteile
a durch Einputzen b an verputzte Mauerkrone bei Aufsparrendämmung c mit vorkompri-
miertem Dichtungsband und Anpressung d mit Klebemasse ohne Anpressung
Luftdichtheitsbahn
einseitiges einseitiges
Klebeband Klebeband
Luftdichtheitsbahn
Luftdichheitsbahn
Luftdichtheitsbahn
vorkonfektionierte
einseitiges Klebeband Manschette / Formteil
einseitiges Klebeband
a b
Bild 2.8.2-4 Ausführung von Durchdringungen bei Luftdichtheitsschichten aus Bahnen
a mit einseitigen Klebeband b unter Einsatz einer vorkonfektionierten Manschette oder eines
Formteils
Klebemasse Klebemasse
Luftdichtheitsschicht Luftdichtheitsschicht
Bild 2.8.2-5 Ausführung von Überlappungen für Luftdichtheitsschichten aus Platten bei
Stößen im Feld und auf harter Hinterlage
166 2 Wärmeschutz
Bahnenstreifen
Klebemasse
Klebeband Fugenspachtel mit
Luftdichtheitsbahn Papierfugendeckstreifen
Anpresslatte Luftdichtheitsbahn
a b
Bild 2.8.2-6 Anschluss von Luftdichtheitsschichten aus Platten
a an Massivbauteile b im Eckbereich mit Fugenspachtel
vlieskaschiertes Klebeband
Mörtelbett
Fensterbank
vorkomprimiertes
Dichtband in Verleistung Glattstrich vor
Fenstereinbau
Putz Putz
einseitiges
Klebeband
Luftdichtheitsbahn Klebeband
Luftdichtheitsbahn
vorkomprimiertes
Dichtungsband Klebeband Luftdichtheitsbahn
Metallwinkel
Sandwichelement als
raumabschließendes
Wandelement mit
Dämmkern und
Metalldeckschichten
Bild 2.8.2-8 Beispiel für einen luftdichten Anschluss mit großflächigen Bauelementen im
Metallleichtbau
Elektro -
leitungen gedämmte Rohrleitungen
geschlossenzellige
Schaumdämmung
Stahlbeton
Feinkörniger Beton
Rohrdämmung mit
Kabelbinder/Schellen etwas
zusammenschnüren
Luftdichtheitsbahn / Dampfbremse
Folienanschluss werkseitig
Klebemasse
Luftdichtheitsbahn /
Dampfsperre
Klebemasse
Bild 2.8.2-11 Beispiel für eine umlaufende Luftdichtheitsebene ohne Durchdringungen bei
Aufsparrendämmung
2.8 Luftdichtheit 169
Luftdichtheitsbahn /
Dampfbremse
Klebeband
Bild 2.8.2-12 Beispiele für den Anschluss der Luftdichtheitsschicht aus Bahnen bei Dach- und
Deckenkonstruktionen im Bereich der einbindenden Innenwände
Anpresslatte
Luftdichtheitsbahn /
Dampfbremse
Klebemasse
Glattstrich
Bild 2.8.2-13 Beispiel für den Ortganganschluss der Luftdichtheitsbahn an die verputzte
Mauerkrone bei Aufsparrendämmung
170 2 Wärmeschutz
Klebemasse
Luftdichtheitsbahn, variabler
sd-Wert (feuchteadaptiv)
Luftdichtheitsbahn /
Dampfbremse
Bild 2.8.2-14 Beispiel für eine nicht unterbrochene Luftdichtheitsebene ohne Durchdrin-
gungen bei Geschossdecken im Holzbau
Luftdichtheitsbahn
Klebemasse
Bild 2.8.2-15 Beispiel für den Anschluss der Luftdichtigkeitsschicht an eine Fundamentplatte
aus Beton mit Klebemasse