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ALMA 28:6-14 366

der Trauer zu hören, denn sie und viele Tausende trauern b 

trauerten um ihre Verwandten, um den Verlust ihrer Ver-


die getötet worden waren. wandten, weil sie gemäß den
6 Und nun war dies gewiss Verheißungen des Herrn Grund
ein kummervoller Tag, ja, eine zu der Furcht haben, dass sie
Zeit ernster Besinnung und einem Zustand endlosen Wehs
eine Zeit von viel a Fasten und überantwortet sind.
Beten. 12 Während viele tausend
7 Und so endet das fünfzehnte andere wahrhaftig um den Ver-
Jahr der Regierung der Richter lust ihrer Verwandten trauern,
über das Volk Nephi; sich aber doch freuen und in
8 und dies ist der Bericht von der Hoffnung frohlocken, ja,
Ammon und seinen Brüdern, ih- selbst in der Gewissheit, gemäß
ren Reisen in das Land Nephi, den a Verheißungen des Herrn,
ihren Leiden in dem Land, ih- dass sie erhoben sind, um zur
ren Sorgen und ihren Bedräng- rechten Hand Gottes in einem
nissen und ihrer a unfassba- Zustand nie endenden Glück-
ren Freude und der Aufnahme lichseins zu wohnen.
und Sicherheit der Brüder im 13 Und so sehen wir, wie groß
Land Jerschon. Und nun möge die a Ungleichheit der Menschen
der Herr, der Erlöser aller Men- ist, infolge von Sünde und
schen, ihre Seele segnen immer- Übertretung und der Macht
dar. des Teufels, die sich aus den
9 Und dies ist der Bericht der schlauen b Plänen ergibt, die er
Kriege und Streitigkeiten unter ersonnen hat, um das Herz der
den Nephiten und auch der Menschen einzufangen.
Kriege zwischen den Nephiten 14 Und so sehen wir den
und den Lamaniten; und das großen Ruf an den Fleiß der
fünfzehnte Jahr der Regierung Menschen, in den a Weingärten
der Richter ist zu Ende. des Herrn zu arbeiten; und so
10 Und vom ersten bis zum sehen wir den großen Grund
fünfzehnten Jahr war es zur für Leid und auch für Freude –
Vernichtung von vielen tau- Leid wegen des Todes und der
send Leben gekommen; ja, es Vernichtung unter den Men-
war zu einem furchtbaren Bild schen, und Freude wegen des
des Blutvergießens gekommen. b 
Lichtes Christi zum Leben.
11 Und die Leiber vieler Tau-
sender sind in die Erde gelegt
KAPITEL 29
worden, während die Leiber
vieler Tausender in Haufen auf Almas Wunsch, mit Engelseifer
dem Erdboden a vermodern; ja, zur Umkehr zu rufen  – Der
6 a Al 30:2. LuB 42:45,46. 14 a sf Weingarten
8 a Al 27:16-­19. 12 a Al 11:41. des Herrn.
11 a Al 16:11. 13 a 1 Ne 17:35. b sf Licht, Licht Christi.
b Al 48:23; b 2 Ne 9:28.
367 ALMA 29:1-10
Herr gewährt allen Nationen Böse ist vor alle Menschen
Lehrer – Alma frohlockt im Werk gekommen; wer Gut von Böse
des Herrn und über den Erfolg nicht unterscheiden kann, ist
Ammons und seiner Brüder. Um schuldlos; wer aber Gut und
76 v. Chr. Böse a erkennt, dem wird gemäß
seinen Wünschen gegeben, sei
O dass ich ein Engel wäre und es, dass er Gutes wünscht oder
mein Herzenswunsch wahr Böses, Leben oder Tod, Freude
würde, dass ich hinausgehen und oder b Gewissensqual.
mit der Posaune Gottes sprechen 6 Nun, in Anbetracht dessen,
könnte, mit einer Stimme, die dass ich dies alles weiß, warum
die Erde erschüttert, und jedes sollte ich mir mehr wünschen,
Volk zur Umkehr rufen könnte! als das Werk zu verrichten,
2 Ja, ich würde einer jeden wozu ich berufen worden bin?
Seele wie mit Donnerstimme 7 Warum sollte ich wünschen,
Umkehr und den Plan der Er- ein Engel zu sein, damit ich zu
lösung verkünden, dass sie um- allen Enden der Erde sprechen
kehren und zu unserem Gott könnte?
a 
kommen sollen, damit es auf 8 Denn siehe, der Herr ge-
dem ganzen Erdboden kein Leid währt a allen Nationen von ihrer
mehr gebe. eigenen Nation und b Sprache,
3 Aber siehe, ich bin ein sein Wort zu lehren, ja, in Weis-
Mensch und versündige mich heit, alles das, was sie nach sei-
mit meinem Wunsch; denn ich nem c Gutdünken haben sollen;
sollte mit dem zufrieden sein, darum sehen wir, dass der Herr
was der Herr mir zugeteilt hat. mit Weisheit Rat gibt gemäß
4 Ich sollte mit meinen Wün- dem, was recht und wahr ist.
schen nicht den festen Beschluss 9 Ich weiß, was der Herr mir
eines gerechten Gottes beein- geboten hat, und ich frohlocke
trächtigen wollen, denn ich darin. Ich a rühme mich nicht
weiß, dass er den Menschen ge- meiner selbst, sondern ich
mäß ihrem a Wunsch gewährt, frohlocke in dem, was der Herr
sei er zum Tod oder zum Leben; mir geboten hat; ja, und dies ist
ja, ich weiß, er teilt den Men- mein Ruhm, dass ich vielleicht
schen zu, ja, beschließt für sie ein Werkzeug in den Händen
mit unabänderlichen Beschlüs- Gottes bin, um irgendeine Seele
sen gemäß ihrem b Willen, sei es zur Umkehr zu führen; und
zur Errettung oder zur Vernich- dies ist meine Freude.
tung. 10 Und siehe, wenn ich
5 Ja, und ich weiß, Gut und viele meiner Brüder wahrhaft
29 2 a Om 1:26; 5 a 2 Ne 2:18,26; 8 a 2 Ne 29:12.
3 Ne 21:20. Moro 7:15-­19. b LuB 90:11.
4 a Ps 37:4. sf Unterscheidung, c Al 12:9-­11.
b sf Entscheidungs­ Gabe der. 9 a Al 26:12.
freiheit. b sf Gewissen.
ALMA 29:11–30:1 368
r­eumütig sehe und dass sie viel Frucht hervorgebracht; und
zum Herrn, zu ihrem Gott, wie groß wird ihr Lohn sein!
kommen, dann ist meine Seele 16 Wenn ich nun an den Erfolg
von Freude erfüllt; dann denke dieser meiner Brüder denke,
ich daran, a was der Herr für wird mir die Seele entrückt, ja,
mich getan hat, ja, nämlich, sodass sie sich gleichsam vom
dass er mein Gebet vernommen Leib trennt, so groß ist meine
hat; ja, dann denke ich an sei- Freude.
nen barmherzigen Arm, den er 17 Und nun möge Gott diesen
zu mir hin ausgestreckt hat. meinen Brüdern gewähren,
11 Ja, und ich denke auch an dass sie sich im Reich Gottes
die Gefangenschaft meiner Vä- niedersetzen dürfen; ja, und
ter; denn ich weiß gewiss, dass auch alle diejenigen, die die
der a Herr sie aus der Knecht- Frucht ihrer Mühen sind, dass
schaft befreit hat und dadurch sie nie mehr hinausgehen,
seine Kirche aufgerichtet hat; sondern dass sie ihn preisen
ja, Gott, der Herr, der Gott immerdar. Und möge Gott ge-
Abrahams, der Gott Isaaks und währen, dass es gemäß meinen
der Gott Jakobs, hat sie aus der Worten geschehe, ja, wie ich
Knechtschaft befreit. gesprochen habe. Amen.
12 Ja, ich habe immer an die
Gefangenschaft meiner Väter KAPITEL 30
gedacht; und derselbe Gott, der
Korihor, der Antichrist, macht
sie aus den Händen der Ägyp-
sich über Christus, das Sühnopfer
ter a befreit hat, der hat sie aus
und den Geist der Prophezeiung
der Knechtschaft befreit.
lustig  – Er lehrt, dass es keinen
13 Ja, und derselbe Gott hat
Gott gibt, keinen Fall des Men­
seine Kirche unter ihnen auf-
schen, keine Strafe für Sünde und
gerichtet; ja, und derselbe Gott
keinen Christus  – Alma bezeugt,
hat mich durch eine heilige
dass Christus kommen wird und
Berufung berufen, diesem Volk
dass alles darauf hindeutet, dass
das Wort zu predigen, und hat
es einen Gott gibt – Korihor ver­
mir viel Erfolg gegeben, woran
langt ein Zeichen und wird mit
ich große a Freude habe.
Stummheit geschlagen  – Der
14 Aber ich freue mich nicht
Teufel war Korihor als ein Engel
nur über meinen eigenen Er-
erschienen und hatte ihn gelehrt,
folg, sondern meine Freude
was er sagen sollte  – Korihor
wird größer wegen des a Erfolgs
wird niedergetreten und stirbt.
meiner Brüder, die oben im
Um 76–74 v. Chr.
Land Nephi gewesen sind.
15 Siehe, sie haben sich über Siehe, nun begab es sich: Nach-
die Maßen gemüht und haben dem sich das a Volk Ammon im
10 a Mos 27:11-­31. 12 a Ex 14:30,31. 30 1 a Al 27:25,26.
11 a Mos 24:16-­21; 13 a LuB 18:14-­16. sf Anti-­Nephi-­Lehier.
Al 5:3-­5. 14 a Al 17:1-­4.
369 ALMA 30:2-11
Land Jerschon niedergelassen Volk zu predigen entgegen den
hatte, ja, und auch nachdem die ­Prophezeiungen, die von den
Lamaniten aus dem Land b ge- Propheten in Bezug auf das
jagt und ihre Toten vom Volk Kommen Christi ausgesprochen
des Landes begraben worden worden waren.
waren – 7 Nun gab es kein Gesetz
2 nun wurden ihre Toten nicht gegen die a Glaubensansichten
gezählt, weil ihre Anzahl so eines Menschen; denn es war
groß war; auch wurden die To- streng gegen die Gebote Gottes,
ten der Nephiten nicht gezählt – dass es ein Gesetz gäbe, wo-
es begab sich also: Nachdem durch die Menschen auf unglei-
sie ihre Toten begraben hatten che Grundlage gestellt würden.
und auch nach den Tagen des 8 Denn so heißt es in der
Fastens und der Trauer und des Schrift: a Wählt euch heute,
Betens (und dies war im sech- wem ihr dienen wollt.
zehnten Jahr der Regierung der 9 Wenn nun ein Mensch
Richter über das Volk Nephi), wünschte, Gott zu dienen, so
da fing beständiger Frieden im war ihm dies freigestellt, oder
ganzen Land an. vielmehr, wenn er an Gott
3 Ja, und das Volk war darauf glaubte, so war es ihm freige-
bedacht, die Gebote des Herrn stellt, ihm zu dienen; wenn er
zu befolgen; und es beachtete aber nicht an ihn glaubte, so gab
streng die a Verordnungen es kein Gesetz, ihn zu bestrafen.
Gottes gemäß dem Gesetz des 10 Aber wenn er mordete,
Mose; denn es war gelehrt so wurde er mit dem a Tode
worden, das Gesetz des Mose bestraft; und wenn er raubte,
zu b befolgen, bis es erfüllt sein so wurde er auch bestraft;
würde. und wenn er stahl, so wurde
4 Und so hatte das Volk keine er auch bestraft; und wenn er
Unruhe im ganzen sechzehnten Ehebruch beging, so wurde er
Jahr der Regierung der Richter auch bestraft; ja, für alle solche
über das Volk Nephi. Schlechtigkeit wurden sie be-
5 Und es begab sich: Zu Be- straft.
ginn des siebzehnten Jahres der 11 Denn es bestand ein Ge-
Regierung der Richter gab es setz, dass die Menschen gemäß
beständig Frieden. ihren Verbrechen zu richten
6 Aber es begab sich: Gegen seien. Doch gab es kein Gesetz
Ende des siebzehnten Jahres gegen die Glaubensansichten
kam ein Mann in das Land Za- eines Menschen; darum wurde
rahemla, und er war ein a An- ein Mensch nur für die Verbre-
tichrist, denn er fing an, dem chen bestraft, die er begangen
1 b Al 28:1-­3. 6 a sf Antichrist. freiheit.
3 a sf Gesetz des Mose. 7 a Al 1:17. 10 a sf Todesstrafe.
b 2 Ne 25:24-­27; 8 a Jos 24:15.
Al 25:15. sf Entscheidungs­
ALMA 30:12-22 370
hatte; darum standen alle Men- sondern dass es jedermann in
schen auf a gleicher Grundlage. diesem Leben so ergehe, wie es
12 Und dieser Antichrist, des- dem Verhalten des Geschöpfes
sen Name Korihor war (und das entspreche; darum gedeihe
Gesetz hatte keine Handhabe jeder Mensch, wie es seiner Be-
gegen ihn), fing an, dem Volk zu gabung entspreche, und jeder
predigen, dass es keinen Chris- Mensch gewinne, wie es seiner
tus geben werde. Und auf diese Kraft entspreche; und was auch
Weise predigte er, nämlich: immer jemand tue, sei kein Ver-
13 O ihr, die ihr durch eine brechen.
törichte und vergebliche Hoff- 18 Und so predigte er ihnen
nung niedergebunden seid, und verführte vielen das Herz;
warum unterjocht ihr euch sol- er veranlasste sie, in ihrer
chen Torheiten? Warum schaut Schlechtigkeit das Haupt em-
ihr nach einem Christus aus? porzuheben, ja, er verführte
Denn kein Mensch kann von viele Frauen und auch Männer,
irgendetwas wissen, was kom- Hurerei zu begehen  – denn er
men soll. sagte ihnen, wenn der Mensch
14 Siehe, das, was ihr Prophe- tot sei, dann sei dies das Ende.
zeiungen nennt, wovon ihr sagt, 19 Nun ging dieser Mann
es sei von heiligen Propheten auch in das Land Jerschon hi-
überliefert worden, siehe, das nüber, um all dies unter dem
sind törichte Überlieferungen Volk Ammon zu predigen, das
eurer Väter. einmal das Volk der Lamaniten
15 Wie wisst ihr, dass sie ge- gewesen war.
wiss und wahr sind? Siehe, ihr 20 Aber siehe, es war klüger
könnt nicht von etwas wissen, als viele der Nephiten; denn es
was ihr nicht a seht; darum ergriff ihn und band ihn und
könnt ihr nicht wissen, dass es brachte ihn vor Ammon, der
einen Christus geben wird. ein Hoher Priester über jenes
16 Ihr schaut voraus und sagt, Volk war.
ihr seht eine Vergebung eurer 21 Und es begab sich: Er ließ
Sünden. Aber siehe, das ist ihn außer Landes bringen.
die Auswirkung eines wirren Und er kam hinüber in das
Sinnes; und diese Verwirrung Land Gideon und fing an, auch
eures Sinnes kommt von den diesem Volk zu predigen; und
Überlieferungen eurer Väter, hier hatte er nicht viel Erfolg,
die euch verführen, an etwas denn er wurde ergriffen und
zu glauben, was nicht so ist. gebunden und vor den Hohen
17 Und noch viel Derartiges Priester und auch den obersten
mehr sprach er zu ihnen; er Richter des Landes gebracht.
sagte ihnen, dass kein Sühn- 22 Und es begab sich: Der
opfer für die Sünden der Men- Hohe Priester sprach zu ihm:
schen vollbracht werden könne, Warum gehst du umher und
11 a Mos 29:32. 15 a Eth 12:5,6.
371 ALMA 30:23-30
verkehrst die Wege des Herrn? Volk nach den törichten Über-
Warum lehrst du dieses Volk, es lieferungen eurer Väter und ge-
werde keinen Christus geben, mäß euren eigenen Wünschen;
und störst es damit in seiner und ihr haltet alle nieder, ja, als
Freude? Warum sprichst du seien sie in Knechtschaft, damit
gegen alle Prophezeiungen der ihr euch an ihrer Hände Arbeit
heiligen Propheten? mästen könnt, damit sie nicht
23 Nun war der Name des unerschrocken aufzuschauen
Hohen Priesters Giddonach. wagen und damit sie es nicht
Und Korihor sprach zu ihm: wagen, sich ihrer Rechte und
Weil ich nicht die törichten Freiheiten zu erfreuen.
Überlieferungen eurer Väter 28 Ja, sie wagen nicht, von
lehre und weil ich dieses Volk dem, was ihnen selbst gehört,
nicht lehre, sich durch die Gebrauch zu machen, um ja
törichten Verordnungen und nicht ihre Priester zu belei-
Verrichtungen niederzubinden, digen, die sie gemäß ihren
die von Priestern vor alters Wünschen unterjochen und
festgelegt worden sind, um sie durch ihre Überlieferun-
sich Macht und Gewalt über gen und ihre Träume und ihre
es anzueignen, um es in Un- Launen und ihre Visionen und
wissenheit zu halten, damit es ihre vorgeblichen Geheimnisse
das Haupt nicht emporheben glauben machen, sie könnten,
könne, sondern gemäß deinen falls sie nicht gemäß ihren Wor-
Worten erniedrigt werde. ten handelten, ein unbekanntes
24 Ihr sagt, dieses Volk sei ein Wesen beleidigen, von dem sie
freies Volk. Siehe, ich sage, es ist sagen, es sei Gott  – ein Wesen,
in Knechtschaft. Ihr sagt, diese das niemals gesehen oder er-
Prophezeiungen aus alter Zeit kannt worden ist, das niemals
seien wahr. Siehe, ich sage, ihr gewesen ist oder je sein wird.
wisst nicht, dass sie wahr sind. 29 Als nun der Hohe Priester
25 Ihr sagt, dieses Volk sei ein und der oberste Richter sahen,
schuldbeladenes und ein gefal- wie verhärtet sein Herz war,
lenes Volk wegen der Übertre- ja, als sie sahen, dass er selbst
tung eines Vorfahren. Siehe, ich Gott schmähen würde, gaben
sage, ein Kind ist nicht wegen sie ihm auf seine Worte keine
seiner Eltern schuldig. Antwort, sondern sie ließen
26 Und ihr sagt auch, Christus ihn binden; und sie übergaben
werde kommen. Aber siehe, ihn in die Hände der Beamten
ich sage, ihr wisst nicht, dass und sandten ihn ins Land Za-
es einen Christus geben wird. rahemla, damit er vor Alma
Und ihr sagt auch, er werde für und den obersten Richter, der
die a Sünden der Welt getötet der Regierende über das ganze
werden – Land war, geführt werde.
27 und so verführt ihr dieses 30 Und es begab sich: Als er vor
26 a Jes 53:4-­7.
ALMA 30:31-42 372
Alma und den obersten Richter predigten diesem Volk, um
geführt wurde, fuhr er auf die Gewinn zu erlangen, wenn du
gleiche Weise fort, wie er es im selbst weißt, dass wir keinen
Land Gideon getan hatte; ja, er Gewinn empfangen? Und nun,
fuhr fort, Gott zu a lästern. glaubst du, wir täuschen dieses
31 Und er erhob sich vor Alma Volk und verursachen so diese
mit großer, a geschwollener Freude, die es im Herzen hat?
Rede und schmähte die Priester 36 Und Korihor antwortete
und Lehrer; er beschuldigte sie, ihm: Ja.
das Volk nach den dummen 37 Und dann sprach Alma zu
Überlieferungen ihrer Väter zu ihm: Glaubst du, dass es einen
verführen, um sich an der Ar- Gott gibt?
beit des Volkes zu mästen. 38 Und er antwortete: Nein.
32 Nun sprach Alma zu ihm: 39 Nun sprach Alma zu ihm:
Du weißt, dass wir uns nicht Willst du weiter leugnen, dass
an der Arbeit dieses Volkes es einen Gott gibt, und auch den
mästen; denn siehe, ich habe Christus leugnen? Denn siehe,
vom Anfang der Regierung der ich sage dir: Ich weiß, dass es
Richter an bis jetzt mit eigenen einen Gott gibt, und auch, dass
Händen für meinen Unterhalt Christus kommen wird.
gearbeitet, obwohl ich so viel 40 Und nun, was für einen
im Land umhergereist bin, um Beweis hast du, dass es keinen
meinem Volk das Wort Gottes a 
Gott gibt oder dass Christus
zu verkünden. nicht kommt? Ich sage dir, du
33 Und trotz der vielen Arbei- hast keinen, außer allein dein
ten, die ich in der Kirche ver- Wort.
richtet habe, habe ich für meine 41 Aber siehe, ich habe alles
Arbeit niemals auch nur so viel als ein a Zeugnis, dass all dies
wie eine a Senine empfangen, wahr ist; und auch du hast alles
auch keiner meiner Brüder, au- als ein Zeugnis für dich, dass es
ßer im Richterstuhl; und dann wahr ist; und willst du es leug-
haben wir nur gemäß dem nen? Glaubst du, dass all dies
Gesetz empfangen, nämlich für wahr ist?
unsere Zeit. 42 Siehe, ich weiß, dass du es
34 Und nun, wenn wir für un- glaubst; aber du bist von einem
sere Arbeit in der Kirche nichts lügenhaften Geist besessen, und
empfangen, was nützt es uns du hast den Geist Gottes wegge-
dann, in der Kirche zu arbeiten, stoßen, sodass er in dir keinen
außer dass wir die Wahrheit Platz haben kann; aber der Teu-
verkünden, damit wir uns an fel hat Macht über dich, und er
der a Freude unserer Brüder schleppt dich umher und setzt
freuen? Pläne ins Werk, um die Kinder
35 Warum sagst du dann, wir Gottes zu vernichten.
30 a sf Lästern, Lästerung. 33 a Al 11:3. 40 a Ps 14:1.
31 a Hel 13:22. 34 a sf Freude. 41 a sf Zeuge.
373 ALMA 30:43-51
43 Und nun sprach Korihor zu 47 Aber siehe, es ist a besser,
Alma: Wenn du mir ein a Zei- deine Seele geht verloren,
chen zeigen willst, damit ich als dass du der Anlass dafür
mich überzeugen kann, dass es bist, dass viele Seelen durch
einen Gott gibt  – ja, zeige mir, dein Lügen und durch deine
dass er Macht hat, und dann schmeichlerischen Worte zur
will ich mich von der Wahrheit Vernichtung hinabgeführt wer-
deiner Worte überzeugen las- den; wenn du darum weiter
sen. leugnest, siehe, dann wird Gott
44 Aber Alma sprach zu ihm: dich schlagen, dass du stumm
Du hast Zeichen genug erhal- wirst, dass du deinen Mund nie
ten; willst du deinen Gott ver- mehr öffnen wirst, dass du die-
suchen? Willst du sagen: Zeige ses Volk nicht mehr täuschen
mir ein Zeichen, wo du doch das wirst.
Zeugnis a all dieser deiner Brü- 48 Nun sprach Korihor zu ihm:
der und auch aller heiligen Pro- Ich leugne nicht das Dasein ei-
pheten hast? Die Schriften lie- nes Gottes, aber ich glaube nicht,
gen vor dir, ja, und b alles deutet dass es einen Gott gibt; und ich
darauf hin, dass es einen Gott sage auch, du weißt nicht, dass
gibt; ja, sogar die c Erde und al- es einen Gott gibt; und wenn
les, was auf ihr ist, ja, und ihre du mir nicht ein Zeichen zeigst,
d 
Bewegung, ja, und auch alle werde ich nicht glauben.
e 
Planeten, die sich in ihrer re- 49 Nun sprach Alma zu ihm:
gelmäßigen Ordnung bewegen, Dies will ich dir zum Zeichen
bezeugen, dass es einen aller- geben: Du wirst gemäß meinen
höchsten Schöpfer gibt. Worten mit Stummheit a ge-
45 Und doch gehst du umher schlagen werden, und ich sage,
und verführst diesem Volk das im Namen Gottes wirst du mit
Herz, indem du ihm bezeugst, Stummheit geschlagen werden,
es gebe keinen Gott? Und doch sodass du nicht mehr wirst re-
willst du leugnen, entgegen all den können.
diesen Zeugen? Und er sprach: 50 Als nun Alma diese Worte
Ja, ich will leugnen, außer du gesprochen hatte, wurde Ko-
zeigst mir ein Zeichen. rihor mit Stummheit geschla-
46 Und nun begab es sich: gen, sodass er nicht mehr reden
Alma sprach zu ihm: Siehe, ich konnte, gemäß den Worten
bin wegen deiner Herzenshärte Almas.
bekümmert, ja, dass du noch 51 Und nun, als der oberste
immer dem Geist der Wahrheit Richter dies sah, streckte er
widerstehst, sodass deine Seele seine Hand aus und schrieb an
vernichtet werden könnte. Korihor, nämlich: Bist du von
43 a Jak 7:13-­21; b Ps 19:2; e Mose 6:63.
LuB 46:8,9. LuB 88:47. 47 a 1 Ne 4:13.
sf Zeichen. c Ijob 12:7-­10. 49 a 2 Chr 13:20.
44 a Mos 13:33,34. d Hel 12:11-­15.
ALMA 30:52-59 374
der Macht Gottes überzeugt? 55 Aber Alma sprach zu ihm:
An wem hättest du gewünscht, Wenn dieser Fluch von dir ge-
dass Alma sein Zeichen zeige? nommen würde, dann würdest
Wolltest du, dass er andere du das Herz dieses Volkes aber-
bedrängt, um dir ein Zeichen mals verführen; darum soll dir
zu zeigen? Siehe, er hat dir ein geschehen, ja, wie der Herr es
Zeichen gezeigt; und willst du will.
nun noch weiter streiten? 56 Und es begab sich: Der
52 Und Korihor streckte seine Fluch wurde nicht von Korihor
Hand aus und schrieb, nämlich: genommen; sondern er wurde
Ich weiß, dass ich stumm bin, ausgestoßen und ging von
denn ich kann nicht sprechen; Haus zu Haus, um sich seine
und ich weiß, dass allein die Nahrung zu erbetteln.
Macht Gottes dies über mich 57 Nun wurde die Kunde von
hat bringen können; ja, und ich dem, was Korihor geschehen
habe immer a gewusst, dass es war, sogleich im ganzen Land
einen Gott gibt. bekanntgemacht; ja, der Aufruf
53 Aber siehe, der Teufel hat wurde vom obersten Richter an
mich a getäuscht; denn er b er- alles Volk im Land ausgesandt,
schien mir in der Gestalt eines und es wurde denen, die den
Engels und sprach zu mir: Worten Korihors geglaubt hat-
Gehe hin und gewinne dieses ten, verkündet, dass sie rasch
Volk zurück; denn sie sind alle umkehren müssten, damit
nach einem unbekannten Gott nicht die gleichen Strafgerichte
in die Irre gegangen. Und er über sie kämen.
sprach zu mir: Es gibt c keinen 58 Und es begab sich: Sie alle
Gott; ja, und er lehrte mich wurden von der Schlechtigkeit
das, was ich sagen sollte. Und Korihors überzeugt; darum
ich habe seine Worte gelehrt; wurden sie alle wiederum zum
und ich habe sie gelehrt, weil Herrn bekehrt; und dies setzte
sie für den d fleischlichen Sinn dem Übeltun nach der Weise
angenehm waren; und ich habe Korihors ein Ende. Und Ko-
sie gelehrt, ja, bis ich viel Er- rihor ging von Haus zu Haus
folg hatte, sodass ich wirklich umher, um sich Nahrung für
glaubte, sie seien wahr; und seinen Unterhalt zu erbetteln.
aus diesem Grund habe ich der 59 Und es begab sich: Als er
Wahrheit widerstanden, ja, bis unter dem Volk umherging – ja,
ich diesen schweren Fluch über unter einem Volk, das sich von
mich gebracht habe. den Nephiten getrennt und
54 Als er nun dies vorgebracht sich Zoramiten genannt hatte,
hatte, flehte er Alma an, er möge denn es wurde von einem
zu Gott beten, dass der Fluch Mann namens Zoram geführt –
von ihm genommen werde. und als er unter diesem Volk
52 a Al 30:42. b 2 Kor 11:14; c Ps 10:4.
53 a Jak 7:14. 2 Ne 9:9. d sf Fleischlich.
375 ALMA 30:60–31:6
umherging, siehe, da wurde er wissen; darum war sein Herz
überrannt und niedergetreten, überaus bekümmert wegen der
ja, bis er tot war. Trennung der Zoramiten von
60 Und so sehen wir, wie je- den Nephiten.
mand endet, der die Wege des 3 Nun hatten die Zoramiten
Herrn verkehrt; und so sehen sich in einem Land zusammen-
wir, dass der a Teufel seinen Kin- gefunden, das sie Antionum
dern am letzten Tag nicht b bei- nannten, das östlich des Landes
stehen wird, sondern sie schnell Zarahemla war, das so lag,
zur c Hölle hinabzerrt. dass es beinah an die Küste des
Meeres angrenzte, das südlich
KAPITEL 31 des Landes Jerschon war, das
auch an die südliche Wildnis
Alma leitet eine Mission, um die
angrenzte, und diese Wildnis
abgefallenen Zoramiten zurück­
war voller Lamaniten.
zugewinnen  – Die Zoramiten
4 Nun fürchteten die Nephi-
leugnen Christus, haben eine
ten sehr, die Zoramiten könn-
falsche Vorstellung von der Er­
ten mit den Lamaniten eine
wählung und gebrauchen vorge­
Verbindung eingehen, und dies
gebene Gebete bei der Gottesver­
könnte dann die Ursache für
ehrung – Die Missionare werden
großen Verlust auf Seiten der
vom Heiligen Geist erfüllt – Ihre
Nephiten sein.
Bedrängnisse sind in der Freude
5 Und nun, da das a Predigen
über Christus verschlungen. Um
des b Wortes sehr dazu c führte,
74 v. Chr.
dass das Volk das tat, was
Nun begab es sich: Nachdem gerecht war  – ja, es hatte eine
Korihor sein Ende gefunden mächtigere Wirkung auf den
hatte, erhielt Alma Nachricht, Sinn des Volkes gehabt als das
dass die Zoramiten die Wege Schwert oder sonst etwas, was
des Herrn verkehrten und dass ihm zugestoßen war  –, darum
Zoram, der ihr Führer war, das dachte Alma, es sei ratsam,
Herz des Volkes dazu verführte, dass sie die Kraft des Gottes-
dass es sich vor stummen a Göt- wortes erprobten.
zen b niederbeugte, und so fing 6 Darum nahm er Ammon
sein Herz wegen des Übeltuns und Aaron und Omner mit;
des Volkes abermals an, c krank und Himni ließ er in der Ge-
zu werden. meinde in Zarahemla zurück;
2 Denn für Alma war es die aber die ersteren drei nahm er
Ursache großen a Kummers, von mit sich und ebenso Amulek
Übeltun unter seinem Volk zu und Zeezrom, die in Melek
60 a sf Teufel. b Ex 20:5; Mos 13:13. Al 4:19.
b Al 3:26,27; 5:41,42; c Al 35:15. sf Predigen.
LuB 29:45. 2 a Mos 28:3; b Hebr 4:12; Jak 2:8;
c sf Hölle. 3 Ne 17:14; Al 36:26.
31 1 a 2 Ne 9:37. Mose 7:41. c Jar 1:11,12;
sf Götzendienst. 5 a Enos 1:23; LuB 11:2.

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