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DAS

BUCH
MORMON
EIN WEITERER ZEUGE FÜR
JESUS CHRISTUS
DAS
BUCH MORMON
Ein weiterer Zeuge für
Jesus Christus

Herausgegeben von der


Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
Salt Lake City, Utah, USA
Erste englische Ausgabe veröffentlicht in
Palmyra, New York, USA im Jahre 1830

Hinweise oder Anregungen schicken Sie bitte an


scriptures@ChurchofJesusChrist.org oder per Post an
Scriptures Coordination, 50 East North Temple Street, 24th Floor,
Salt Lake City, UT 84150-­3220, USA.

© 2019 Intellectual Reserve, Inc.


Alle Rechte vorbehalten
Printed in the United States of America 12/2019
English approval: 3/15
Translation approval: 3/15
Translation of the Book of Mormon
German
DAS
BUCH MORMON
EIN BERICHT,

VON MORMON MIT EIGENER HAND


AUF PLATTEN GESCHRIEBEN,
DEN PLATTEN NEPHIS ENTNOMMEN

– weshalb dies ein Auszug aus dem Bericht über das Volk Nephi
und auch über die Lamaniten ist – geschrieben für die Lamaniten,
die ein Überrest des Hauses Israel sind, und auch für die Juden
und die Anderen – geschrieben auf ein Gebot hin und auch durch
den Geist der Prophezeiung und der Offenbarung  – geschrieben
und versiegelt und für den Herrn verborgen, damit sie nicht zer-
stört werden – auf dass sie durch die Gabe und Macht Gottes her-
vorkommen, um ausgelegt zu werden – versiegelt von der Hand
Moronis und für den Herrn verborgen, damit sie zur bestimmten
Zeit mittels der Anderen hervorgebracht werden – die Auslegung
davon durch die Gabe Gottes.
Ein Auszug auch dem Buch Ether entnommen, das ein Bericht
über das Volk Jared ist, das zu der Zeit zerstreut wurde, da der
Herr die Sprache der Menschen verwirrte, als sie einen Turm bau-
ten, um den Himmel zu erreichen – er soll dem Überrest des Hau-
ses Israel zeigen, was der Herr Großes für seine Väter getan hat;
und es soll die Bündnisse des Herrn erkennen und dass es nicht
für immer verstoßen ist – auch sollen die Juden und die Anderen
davon überzeugt werden, dass Jesus der Christus ist, der ewige
Gott, der sich allen Nationen kundtut – und wenn darin Mängel
sind, so sind es die Fehler von Menschen; darum verurteilt nicht,
was von Gott kommt, damit ihr vor dem Richterstuhl Christi für
makellos befunden werden mögt.

AUS DEM ORIGINAL VON DEN PLATTEN


INS ENGLISCHE ÜBERSETZT
VON JOSEPH SMITH JR.
INHALT

Einleitung .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   VII
Zeugnis der drei Zeugen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .IX
Zeugnis der acht Zeugen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .IX
Zeugnis des Propheten Joseph Smith .  .  .  .  .  .  .  .  .  .XI
Kurze Erläuterung .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  XVI
Abbildungen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  XIX
1 Nephi .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  1
2 Nephi .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .68
Jakob .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  153
Enos .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  177
Jarom  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .180
Omni  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .182
Worte Mormons .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  186
Mosia  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .188
Alma .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  269
Helaman  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .487
3 Nephi .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  538
4 Nephi .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  613
Mormon  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .618
Ether .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  643
Moroni .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  684
Schriftenführer .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   1
Zeittafel .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  235
Synopse der Evangelien  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  241
ABKÜRZUNGEN

Altes Testament Hab Habakuk Das Buch Mormon


Gen Genesis Zef Zefanja 1 Ne 1 Nephi
Ex Exodus Hag Haggai 2 Ne 2 Nephi
Lev Levitikus Sach Sacharja Jak Jakob
Num Numeri Mal Maleachi Enos Enos
Dtn Deuteronomium Jar Jarom
Jos Josua Neues Testament Om Omni
Ri Richter Mt Matthäus WMorm Worte Mormons
Rut Rut Mk Markus Mos Mosia
1 Sam 1 Samuel Lk Lukas Al Alma
2 Sam 2 Samuel Joh Johannes Hel Helaman
1 Kön 1 Könige Apg Apostel­geschichte 3 Ne 3 Nephi
2 Kön 2 Könige Röm Römer 4 Ne 4 Nephi
1 Chr 1 Chronik 1 Kor 1 Korinther Morm Mormon
2 Chr 2 Chronik 2 Kor 2 Korinther Eth Ether
Esra Esra Gal Galater Moro Moroni
Neh Nehemia Eph Epheser
Est Ester Phil Philipper Lehre und Bündnisse
Ijob Ijob Kol Kolosser LuB
Lehre und
Ps Psalmen 1 Thess 1 Thessalonicher Bündnisse
Spr Sprichwörter 2 Thess 2 Thessalonicher AE Amtliche
Koh Kohelet 1 Tim 1 Timotheus Erklärung
Hld Hohelied 2 Tim 2 Timotheus
Jes Jesaja Tit Titus Die Köstliche Perle
Jer Jeremia Phlm Philemon Mose Mose
Klgl Klagelieder Hebr Hebräer Abr Abraham
Ez Ezechiel Jakbr Jakobus JSMt Joseph Smith –
Dan Daniel 1 Petr 1 Petrus Matthäus
Hos Hosea 2 Petr 2 Petrus JSLg Joseph Smith –
Joël Joël 1 Joh 1 Johannes Lebensgeschichte
Am Amos 2 Joh 2 Johannes GA Glaubensartikel
Obd Obadja 3 Joh 3 Johannes
Jona Jona Jud Judas
Mi Micha Offb Offenbarung
Nah Nahum

Weitere Abkürzungen und Erläuterungen


jsü Joseph-­Smith-­Übersetzung
sf Schriftenführer
heb Eine andere Übersetzungsmöglichkeit aus dem Hebräischen
gr Eine andere Übersetzungsmöglichkeit aus dem Griechischen
d.h. Eine Erläuterung von Redewendungen und schwierigen Formulierungen
oder Andere Wortwahl, um die Bedeutung eines altertümlichen Ausdrucks zu
erklären
EINLEITUNG

D as Buch Mormon ist ein Band heiliger Schrift, der Bibel ver-
gleichbar. Es ist ein Bericht über Gottes Umgang mit früheren
Bewohnern Amerikas und enthält die Fülle des immerwährenden
Evangeliums.
Das Buch wurde von vielen Propheten aus alter Zeit durch den
Geist der Prophezeiung und Offenbarung geschrieben. Ihre auf
Goldplatten geschriebenen Worte wurden von einem Propheten
und Geschichtsschreiber namens Mormon zitiert und gekürzt. Die
Aufzeichnungen geben Bericht von zwei großen Völkern. Eines
kam 600 v. Chr. von Jerusalem und spaltete sich später in zwei Na-
tionen, bekannt als die Nephiten und die Lamaniten. Das andere
kam viel früher, als der Herr beim Turmbau zu Babel die Sprachen
verwirrte. Diese Gruppe ist als die Jarediten bekannt. Nach meh-
reren tausend Jahren waren alle zerschlagen außer den Lamaniten;
und diese gehören zu den Vorfahren der amerikanischen Urein-
wohner.
Das krönende Ereignis, von dem das Buch Mormon berichtet,
ist das persönliche geistliche Wirken des Herrn Jesus Christus
unter den Nephiten kurz nach seiner Auferstehung. Es legt die
Lehren des Evangeliums dar, umreißt den Plan der Errettung und
erklärt den Menschen, was sie tun müssen, um Frieden in diesem
Leben zu erlangen und ewige Errettung im künftigen Leben.
Nachdem Mormon seine Schriften beendet hatte, übergab er
den Bericht an seinen Sohn Moroni, der einige eigene Worte hin-
zufügte und die Platten im Hügel Cumorah verbarg. Am 21. Sep-
tember 1823 erschien derselbe Moroni als verherrlichtes, aufer-
standenes Wesen dem Propheten Joseph Smith und unterwies ihn
bezüglich des alten Berichts und dessen vorgesehener Überset-
zung in die englische Sprache.
Schließlich wurden die Platten Joseph Smith übergeben, der sie
durch die Gabe und Macht Gottes übersetzte. Der Bericht ist heute
in vielen Sprachen veröffentlicht als ein neuer und weiterer Zeuge
dafür, dass Jesus Christus der Sohn des lebendigen Gottes ist und
dass alle, die zu ihm kommen und die Gesetze und Verordnungen
seines Evangeliums beachten wollen, errettet werden können.
In Bezug auf diesen Bericht hat der Prophet Joseph Smith ge-
sagt: „Ich habe den Brüdern gesagt, das Buch Mormon sei das
richtigste aller Bücher auf Erden und der Schlussstein unserer
­Religion und wenn man sich an dessen Weisungen halte, werde
man dadurch Gott näherkommen als durch jedes andere Buch.“
Außer Joseph Smith gewährte der Herr elf anderen, die Gold-
platten selbst zu sehen und besondere Zeugen für die Wahrheit
EINLEITUNG VIII
und Göttlichkeit des Buches Mormon zu sein. Ihr schriftliches
Zeugnis ist hier enthalten als „Das Zeugnis von drei Zeugen“ und
„Das Zeugnis von acht Zeugen“.
Wir laden alle Menschen überall ein, das Buch Mormon zu le-
sen, in ihrem Herzen über die darin enthaltene Botschaft nach-
zudenken und dann Gott, den ewigen Vater, im Namen Christi
zu fragen, ob das Buch wahr ist. Wer dies tut und im Glauben
fragt, wird durch die Macht des Heiligen Geistes ein Zeugnis von
dessen Wahrheit und Göttlichkeit erlangen. (Siehe Moroni 10:3-­5.)
Wer dieses Zeugnis von Gott durch den Heiligen Geist erlangt,
wird durch dieselbe Macht auch erkennen, dass Jesus Christus der
Erretter der Welt ist, dass Joseph Smith in diesen letzten Tagen
sein Offenbarer und Prophet ist und dass die Kirche Jesu Christi
der Heiligen der Letzten Tage das Reich des Herrn ist, welches
wieder auf Erden errichtet wurde in Vorbereitung auf das Zweite
Kommen des Messias.
DAS ZEUGNIS VON DREI ZEUGEN

A llen Nationen, Geschlechtern, Sprachen und Völkern, zu de-


nen dieses Werk gelangen wird, sei es kundgetan: Dass wir
durch die Gnade Gottes des Vaters und unseres Herrn Jesus Chris-
tus die Platten gesehen haben, die diesen Bericht enthalten, und
es ist dies ein Bericht über das Volk Nephi und auch über die La-
maniten, seine Brüder, und auch über das Volk Jared, das von dem
Turm kam, von dem gesprochen worden ist. Und wir wissen auch,
dass sie durch die Gabe und Macht Gottes übersetzt worden sind,
denn seine Stimme hat uns dies verkündet; darum wissen wir mit
Bestimmtheit, dass dieses Werk wahr ist. Und wir bezeugen auch,
dass wir die Gravierungen gesehen haben, die auf den Platten
sind; und sie sind uns durch die Macht Gottes und nicht der Men-
schen gezeigt worden. Und wir verkünden feierlich, dass ein En-
gel Gottes vom Himmel herabkam, und er brachte und legte vor
unsere Augen und so erblickten wir und sahen die Platten und die
Gravierungen darauf; und wir wissen, dass wir durch die Gnade
Gottes des Vaters und unseres Herrn Jesus Christus geschaut ha-
ben, und geben Zeugnis, dass es wahr ist. Und es ist wunderbar
in unseren Augen. Doch hat uns die Stimme des Herrn geboten,
dies zu bezeugen; und um die Gebote Gottes zu beachten, geben
wir davon Zeugnis. Und wir wissen: Wenn wir getreu bleiben in
Christo, werden wir unsere Kleider vom Blute aller Menschen
reinwaschen und vor dem Richterstuhl Christi ohne Makel befun-
den und ewiglich mit ihm in den Himmeln wohnen. Und die Ehre
sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist, die ein
Gott sind. Amen.
Oliver Cowdery
David Whitmer
Martin Harris

DAS ZEUGNIS VON ACHT ZEUGEN

A llen Nationen, Geschlechtern, Sprachen und Völkern, zu de-


nen dieses Werk gelangen wird, sei es kundgetan: Dass Joseph
Smith Jr., der Übersetzer dieses Werkes, uns die Platten gezeigt
hat, von denen gesprochen worden ist, welche aussehen wie Gold;
und so viele Blätter, wie besagter Smith übersetzt hat, haben wir
in Händen gehabt; und wir haben auch die Gravierungen darauf
gesehen; all dies hat das Aussehen antiker Arbeit und gediegener
Das Zeugnis von acht Zeugen X
Machart. Und dies bezeugen wir feierlich, dass besagter Smith
uns gezeigt hat, denn wir haben gesehen und hochgehoben und
wissen mit Bestimmtheit, dass besagter Smith die Platten hat, von
denen wir gesprochen haben. Und wir nennen der Welt unsere
Namen und geben der Welt Zeugnis von dem, was wir gesehen
haben. Und wir lügen nicht, Gott ist dafür Zeuge.
Christian Whitmer Hiram Page
Jacob Whitmer Joseph Smith Sr.
Peter Whitmer Jr. Hyrum Smith
John Whitmer Samuel H. Smith
DAS ZEUGNIS DES PROPHETEN JOSEPH SMITH

D es Propheten Joseph Smiths eigene Worte über das Hervor-


kommen des Buches Mormon sind:
„Am Abend des  … einundzwanzigsten Septembers [1823]
wandte ich mich mit Gebet und Flehen an den allmächtigen
Gott …
Während ich so dabei war, Gott anzurufen, bemerkte ich, wie in
meinem Zimmer ein Licht erschien, das immer stärker wurde, bis
es im Zimmer schließlich heller war als am Mittag; gleich darauf
wurde an meinem Bett eine Gestalt sichtbar, und der Betreffende
stand in der Luft, denn seine Füße berührten den Boden nicht.
Er hatte ein loses Gewand von außergewöhnlicher Weiße an.
Es war weißer als alles, was ich auf Erden je gesehen hatte; auch
glaube ich nicht, dass irgendetwas Irdisches derart gemacht wer-
den kann, dass es so überaus weiß und hell leuchtend erscheint.
Seine Hände waren unbedeckt, auch seine Arme bis knapp über
dem Handgelenk; ebenso waren seine Füße nackt und auch die
Beine bis knapp über den Knöcheln. Sein Haupt und sein Hals wa-
ren auch nicht bedeckt. Ich konnte erkennen, dass er außer diesem
Gewand keine andere Kleidung trug, denn es war offen, sodass
ich seine Brust sehen konnte.
Nicht nur sein Gewand war überaus weiß, sondern seine ganze
Gestalt war unbeschreiblich herrlich und sein Antlitz leuchtend
wie ein Blitz. Im Zimmer war es überaus hell, aber doch nicht so
hell wie in seiner unmittelbaren Nähe. Als ich ihn erblickte, fürch-
tete ich mich zuerst; aber bald verließ mich die Furcht.
Er nannte mich beim Namen und sagte zu mir, er sei ein Bote,
aus der Gegenwart Gottes zu mir gesandt, und heiße Moroni; Gott
habe eine Arbeit für mich zu tun; und mein Name werde bei allen
Nationen, Geschlechtern und Sprachen für gut und böse gelten,
ja, man werde unter allem Volk sowohl gut als auch böse von ihm
sprechen.
Er sagte, es sei ein Buch verwahrt, auf Goldplatten geschrieben,
darin sei ein Bericht über die früheren Bewohner dieses Erdteils
und ihre Herkunft zu finden. Er sagte weiter, darin sei die Fülle
des immerwährenden Evangeliums enthalten, wie es der Erretter
den Bewohnern vor alters gebracht habe.
Bei den Platten seien auch zwei Steine in silbernen Bügeln ver-
wahrt – und diese Steine, an einem Brustschild befestigt, bildeten
den sogenannten Urim und Tummim  –, und der Besitz und Ge-
brauch dieser Steine hätten früher, in alter Zeit, jemanden zum
‚Seher‘ gemacht; und Gott habe sie bereitet, damit das Buch über-
setzt werden könne. …
DAS ZEUGNIS DES PROPHETEN JOSEPH SMITH XII
Weiter sagte er zu mir, wenn ich jene Platten, von denen er ge-
sprochen habe, erhielte – denn die Zeit sei noch nicht gekommen,
da sie erlangt werden sollten  –, dürfe ich sie keinem Menschen
zeigen, auch nicht den Brustschild mit dem Urim und Tummim;
nur denen, denen sie zu zeigen mir geboten werde; wenn ich es
täte, solle ich vernichtet werden. Während er mit mir über die
Platten sprach, wurde meinem Sinn eine Vision eröffnet, in der
ich die Stelle sehen konnte, wo die Platten aufbewahrt waren, und
zwar so klar und deutlich, dass ich die Stelle wiedererkannte, als
ich dorthin kam.
Nach dieser Mitteilung sah ich, wie das Licht im Zimmer be-
gann, sich unmittelbar um die Person dessen, der zu mir gespro-
chen hatte, zusammenzuziehen, und das setzte sich fort, bis es
im Zimmer wieder finster war, außer ganz nahe um ihn herum.
In diesem Augenblick sah ich gleichsam einen Schacht sich bis in
den Himmel öffnen, und der Besucher fuhr in die Höhe auf, bis er
ganz verschwunden war; und im Zimmer war es wieder so wie
zuvor, ehe das himmlische Licht sich gezeigt hatte.
Ich lag da und sann über dieses einzigartige Geschehnis nach
und wunderte mich sehr über das, was mir dieser ungewöhnliche
Bote gesagt hatte; da, mitten in meinem Nachdenken, bemerkte
ich plötzlich, dass es in meinem Zimmer abermals anfing, hell
zu werden, und gleichsam im nächsten Augenblick war derselbe
Himmelsbote wieder an meinem Bett.
Er hob an und sagte mir genau dasselbe, was er mir bei sei-
nem ersten Besuch gesagt hatte, ohne die geringste Abweichung;
nachdem er das getan hatte, unterrichtete er mich über große
Strafgerichte, die über die Erde kommen würden mit großen Ver-
wüstungen durch Hungersnot, Schwert und Seuche; und diese
schmerzlichen Strafgerichte würden in dieser Generation über die
Erde kommen. Nachdem er dies mitgeteilt hatte, fuhr er wieder
wie zuvor in die Höhe auf.
Inzwischen war ich in meinem Sinn so tief beeindruckt, dass
mich der Schlaf floh und ich überwältigt dalag, voller Verwunde-
rung über das, was ich gesehen und auch gehört hatte. Wie groß
aber war meine Überraschung, als ich denselben Boten wiederum
an meinem Bett erblickte und all das wiederholen oder nochmals
vortragen hörte, was er mir schon zuvor gesagt hatte, und fügte
noch eine Warnung an mich hinzu und sagte, der Satan werde
mich (wegen der ärmlichen Verhältnisse in meines Vaters Fami-
lie) in Versuchung führen wollen, die Platten zu dem Zweck zu
erlangen, reich zu werden. Dies verbot er mir und sagte, wenn
ich die Platten erhielte, dürfe ich nichts anderes vor Augen haben,
als Gott zu verherrlichen, und dürfe keinen anderen Beweggrund
XIII DAS ZEUGNIS DES PROPHETEN JOSEPH SMITH
haben als den, sein Reich aufzubauen; sonst würde ich sie nicht
bekommen.
Nach diesem dritten Besuch fuhr er wieder in den Himmel auf
wie zuvor, und mir blieb wieder nichts anderes, als darüber nach-
zudenken, wie seltsam all das war, was ich soeben erlebt hatte;
aber kaum war der Himmelsbote zum dritten Mal von mir aufge-
fahren, da krähte der Hahn, und ich wurde gewahr, dass es Tag
wurde, sodass unsere Unterredungen die ganze Nacht gedauert
haben mussten.
Kurz darauf erhob ich mich von meinem Bett und ging wie
gewöhnlich an die notwendige Tagesarbeit; als ich aber anfangen
wollte, wie sonst zu arbeiten, war ich derart erschöpft, dass ich
zu nichts fähig war. Mein Vater, der mit mir zusammen arbeitete,
bemerkte, dass mit mir etwas nicht in Ordnung war, und schickte
mich nach Hause. Ich machte mich auf und wollte zum Haus hin-
gehen; als ich aber den Zaun übersteigen wollte, um das Feld zu
verlassen, auf dem wir waren, verließen mich die Kräfte vollends,
und ich fiel hilflos zu Boden; und eine Zeit lang war ich gänzlich
bewusstlos.
Das Erste, woran ich mich erinnern kann, war eine Stimme,
die zu mir sprach und mich beim Namen rief. Ich schaute auf
und sah den gleichen Boten über meinem Haupt stehen, von Licht
umgeben wie zuvor. Noch einmal wiederholte er alles, was er mir
in der vergangenen Nacht gesagt hatte, und gebot mir, zu meinem
Vater zu gehen und ihm von der Vision und den Geboten, die ich
empfangen hatte, zu berichten.
Ich gehorchte; ich ging zu meinem Vater auf das Feld zurück
und erzählte ihm alles. Er antwortete mir, es sei von Gott, und
sagte mir, ich solle hingehen und tun, was der Bote mir geboten
habe. Ich verließ das Feld und ging zu der Stelle, wo nach den
Worten des Boten die Platten aufbewahrt waren; und dank der
Deutlichkeit der Vision, die ich davon gehabt hatte, erkannte ich
die Stelle sofort, als ich dort ankam.
Nicht weit von der Ortschaft Manchester, Kreis Ontario, New
York, erhebt sich ein Hügel von beträchtlicher Größe und der
höchste in der ganzen Umgebung. An der Westseite dieses Hü-
gels, nur wenig unterhalb der Kuppe, lagen die Platten unter ei-
nem Stein von beträchtlicher Größe, in einem steinernen Behälter
verwahrt. Der Stein war an der Oberseite abgerundet, dick in der
Mitte und gegen den Rand hin dünner, sodass der mittlere Teil
über dem Erdboden sichtbar war, aber der Rand rundum war in
der Erde eingebettet.
Nachdem ich die Erde entfernt hatte, suchte ich mir einen Hebel,
setzte ihn unter dem Rand des Steines an und hob ihn mit einiger
Anstrengung hoch. Ich schaute hinein, und da sah ich tatsächlich
DAS ZEUGNIS DES PROPHETEN JOSEPH SMITH XIV
die Platten, den Urim und Tummim sowie den Brustschild, wie
der Bote es gesagt hatte. Der Behälter, worin sie lagen, war durch
Steine gebildet, die mit einer Art Zement aneinandergefügt wor-
den waren. Auf dem Boden des Behälters waren zwei Steine quer
zum Behälter gelegt, und auf diesen Steinen lagen die Platten und
mit ihnen die anderen Gegenstände.
Ich versuchte, sie herauszunehmen, aber der Bote untersagte
es; abermals wurde mir gesagt, dass die Zeit, sie hervorzubringen,
noch nicht gekommen sei und bis in vier Jahren, von jenem Tag an,
auch nicht kommen werde. Er sagte mir aber, ich solle in genau
einem Jahr, von jenem Tag an, wieder an jene Stelle kommen und
er werde mich dort treffen und ich solle dies so lange fortsetzen,
bis die Zeit gekommen sei, da ich die Platten erhalten würde.
Ich ging daher, wie mir geboten worden war, immer nach Ab-
lauf eines Jahres dorthin, und jedes Mal fand ich den gleichen Bo-
ten dort vor und empfing von ihm bei jeder Unterredung Anwei-
sungen und Auskunft darüber, was der Herr vorhabe und wie und
auf welche Weise sein Reich in den letzten Tagen zu leiten sei. …
Endlich kam der Tag, da ich die Platten, den Urim und Tum-
mim sowie den Brustschild erhalten sollte. Am zweiundzwanzigs-
ten September eintausendachthundertsiebenundzwanzig  – wie
gewohnt war ich nach Ablauf eines weiteren Jahres an den Ort
gegangen, wo sie aufbewahrt waren – übergab derselbe Himmels-
bote sie mir mit der folgenden Ermahnung: Ich solle für sie ver-
antwortlich sein; wenn sie mir unbedacht oder durch irgendeine
Nachlässigkeit meinerseits abhandenkommen sollten, würde ich
von Gott abgeschnitten werden; wenn ich aber alle meine Kräfte
dafür einsetzen wolle, sie zu bewahren, bis er, der Bote, sie wieder
abhole, würden sie geschützt sein.
Bald fand ich heraus, warum ich so strenge Weisung erhalten
hatte, sie sicher zu bewahren, und weshalb es so war, dass der Bote
gesagt hatte, er werde sie wieder abholen, sobald ich vollbracht
hätte, was von meiner Hand gefordert werde. Denn kaum war
bekanntgeworden, dass sie sich in meinem Besitz befanden, als
auch schon die heftigsten Anstrengungen unternommen wurden,
sie mir wegzunehmen. Jede nur erdenkliche List wurde zu diesem
Zweck angewandt. Die Verfolgung wurde gehässiger und heftiger
als zuvor, und eine Menge Leute waren ständig darauf aus, sie mir
wenn möglich wegzunehmen. Aber dank der Weisheit Gottes blie-
ben sie sicher in meiner Hand, bis ich mit ihnen vollbracht hatte,
was von meiner Hand gefordert war. Als der Bote, wie vereinbart,
sie abholen kam, übergab ich sie ihm, und er hat sie bis zum heuti-
gen Tag, dem zweiten Mai eintausendachthundertachtunddreißig,
in seiner Obhut.“
XV DAS ZEUGNIS DES PROPHETEN JOSEPH SMITH
Ein vollständigerer Bericht findet sich in Joseph Smith – Lebens­
geschichte in der Köstlichen Perle.
Der alte Bericht, auf diese Weise aus der Erde hervorgebracht
als die Stimme eines Volkes, das aus dem Staube redet, und in die
Sprache unserer Zeit übersetzt durch die Gabe und Macht Got-
tes, was durch göttliches Zeugnis bestätigt ist, wurde erstmals im
Jahre 1830 für die Welt auf Englisch veröffentlicht als The Book of
Mormon.
EINE KURZE ERLÄUTERUNG
ZUM BUCH MORMON

D as Buch Mormon ist ein heiliger Bericht von Völkern im alten


Amerika und wurde auf Metallplatten eingraviert. Zu den
Quellen, aus denen dieser Bericht zusammengestellt wurde, gehö-
ren:
1. Die Platten Nephis, die von zweierlei Art waren: die kleinen
Platten und die großen Platten. Erstere sind hauptsächlich
geistigen Belangen gewidmet sowie dem geistlichen Dienst
und den Lehren der Propheten, während die letzteren sich
meist mit der weltlichen Geschichte der betreffenden Völker
befassen (1 Nephi 9:2-­4). Seit der Zeit Mosias jedoch enthiel-
ten die großen Platten auch Belange von wesentlicher geisti-
ger Bedeutung.
2. Die Platten Mormons, welche einen Auszug Mormons aus den
großen Platten Nephis enthalten mit vielen Anmerkungen.
Diese Platten enthalten auch eine Fortsetzung der geschicht-
lichen Aufzeichnungen durch Mormon und Zusätze von sei-
nem Sohn Moroni.
3. Die Platten Ethers, welche die Geschichte der Jarediten darle-
gen. Moroni kürzte diesen Bericht, setzte eigene Anmerkun-
gen hinzu und nahm den Bericht unter dem Namen „Das
Buch Ether“ in den allgemeinen Geschichtsbericht auf.
4. Die Platten aus Messing, die vom Volk Lehi um 600 v. Chr. aus
Jerusalem mitgebracht wurden. Sie enthielten „die fünf Bü-
cher Mose … und auch einen Bericht der Juden von Anfang
an  … bis zum Beginn der Regierung Zidkijas, des Königs
von Juda; und auch die Prophezeiungen der heiligen Pro-
pheten …“ (1 Nephi 5:11-­13). Viele Zitate von diesen Platten,
in denen Jesaja und andere biblische und nichtbiblische Pro-
pheten angeführt werden, erscheinen im Buch Mormon.
Das Buch Mormon umfasst fünfzehn Hauptteile oder Ab-
schnitte, die mit einer einzigen Ausnahme als Bücher bezeichnet
und normalerweise nach ihrem hauptsächlichen Verfasser benannt
sind. Der erste Teil (die ersten sechs Bücher, endend mit Omni)
ist eine Übersetzung von den kleinen Platten Nephis. Zwischen
die Bücher Omni und Mosia sind die Worte Mormons eingefügt.
Diese Einfügung verbindet den Bericht, der auf den kleinen Plat-
ten eingraviert ist, mit Mormons Auszug aus den großen Platten.
Der längste Teil des Werkes, von Mosia bis Mormon, einschließ-
lich Kapitel 7, ist eine Übersetzung von Mormons Auszug aus den
großen Platten Nephis. Der Schlussteil, beginnend mit Mormon,
XVII KURZE ERLÄUTERUNG
Kapitel 8, bis zum Ende des Werkes, wurde von Mormons Sohn
Moroni eingraviert, der, nachdem er den Bericht über das Leben
seines Vaters vollendet hatte, einen Auszug aus dem Bericht der
Jarediten verfasste (als „Das Buch Ether“) und später noch die
Teile hinzusetzte, die als „Das Buch Moroni“ bezeichnet werden.
In dem oder um das Jahr 421  n.  Chr.  versiegelte Moroni,
der letzte der nephitischen Propheten und Geschichtsschrei-
ber, den heiligen Bericht und verbarg ihn für den Herrn, damit
er in den Letzten Tagen hervorgebracht werde, wie von Gottes
Stimme durch seine Propheten vor alters vorhergesagt. Im Jahre
1823 n. Chr. erschien ebenderselbe Moroni, zu der Zeit ein aufer-
standenes Wesen, dem Propheten Joseph Smith und übergab ihm
später die gravierten Platten.
Zu dieser Ausgabe: Das ursprüngliche Titelblatt, unmittelbar vor
der Inhaltsübersicht, ist den Platten entnommen und Teil des heili-
gen Textes. Nicht kursiv gedruckte Einleitungen wie zum Beispiel
vor 1 Nephi und unmittelbar vor Mosia, Kapitel 9, sind ebenfalls
Teil des heiligen Textes. Kursiv gedruckte Einleitungen, wie zum
Beispiel in den Kapitelüberschriften, gehörten ursprünglich nicht
zum Text, sondern dienen als Studienhilfe, die das Lesen vereinfa-
chen sollen.
Einige geringfügige Textfehler sind in vorangegangenen eng-
lischsprachigen Ausgaben des Buches Mormon unkorrigiert
­geblieben. Diese Ausgabe enthält Korrekturen, die angebracht
erscheinen, um den Text mit Manuskripten aus der Zeit vor der
Veröffentlichung und frühen Ausgaben, die der Prophet Joseph
Smith redigiert hat, in Einklang zu bringen.
ABBILDUNGEN
Der Herr Jesus Christus
Gemälde von Heinrich Hofmann
Der Prophet Joseph Smith
Gemälde von Alvin Gittins
Siehe „Das Zeugnis des Propheten Joseph Smith“, Seite XI–XV
Lehi entdeckt den Liahona
Gemälde von Arnold Friberg
Siehe 1 Nephi 16, Seite 42–46
Lehi und sein Volk erreichen das verheißene Land
Gemälde von Arnold Friberg
Siehe 1 Nephi 18, Seite 52–55
Alma tauft in den Wassern Mormon
Gemälde von Arnold Friberg
Siehe Mosia 18, Seite 234–238
Samuel der Lamanit prophezeit
Gemälde von Arnold Friberg
Siehe Helaman 16, Seite 535–538
Jesus Christus erscheint in Amerika
Gemälde von John Scott
Siehe 3 Nephi 11, Seite 566–569
Moroni vergräbt den nephitischen Bericht
Gemälde von Tom Lovell
Siehe Mormon 8, Seite 634–638
DAS ERSTE BUCH NEPHI
SEINE REGIERUNG UND SEIN GEISTLICHER DIENST

Ein Bericht über Lehi und seine Frau Saria und seine vier Söhne,
die (beginnend mit dem ältesten) Laman, Lemuel, Sam und
Nephi heißen. Der Herr warnt Lehi; er soll das Land Jerusalem
verlassen, weil er dem Volk in Bezug auf dessen Übeltun prophe-
zeit und man ihm deshalb nach dem Leben trachtet. Er begibt
sich mit seiner Familie drei Tagereisen weit in die Wildnis. Nephi
nimmt seine Brüder mit und kehrt in das Land Jerusalem zurück,
um die Aufzeichnungen der Juden zu erlangen. Die Schilderung
ihrer Leiden. Sie nehmen sich die Töchter Ischmaels zur Frau.
Sie nehmen ihre Familien und ziehen in die Wildnis. Ihre Leiden
und Bedrängnisse in der Wildnis. Der Verlauf ihrer Reisen. Sie
kommen an die großen Wasser. Nephis Brüder lehnen sich ge-
gen ihn auf. Er beschämt sie und baut ein Schiff. Sie geben dem
Ort den Namen Überfluss. Sie überqueren die großen Wasser hin
zum verheißenen Land und so weiter. All dies gemäß den Auf-
zeichnungen Nephis oder, mit anderen Worten, ich, Nephi, habe
diesen Bericht geschrieben.

KAPITEL 1 habe, da mir der Herr jedoch


alle meine Tage auch viel Gunst
Nephi beginnt mit dem Bericht
erwiesen hat; ja, da mir eine
über sein Volk  – Lehi sieht in
reiche Erkenntnis von der Güte
einer Vision eine Feuersäule und
Gottes und seinen f Geheimnis-
liest aus einem Buch der Prophe­
sen zuteilgeworden ist, darum
zeiung – Er preist Gott, sagt das
mache ich einen g Bericht von
Kommen des Messias voraus und
meinen Handlungen in meinen
prophezeit die Zerstörung Jeru­
Tagen.
salems  – Er wird von den Juden
2 Ja, ich mache einen Bericht
verfolgt. Um 600 v. Chr.
in der a Sprache meines Vaters,

I CH, a Nephi, stamme von


b 
­guten c Eltern, darum ist mir
von allem Wissen meines Vaters
die aus dem Wissen der Juden
und der Sprache der Ägypter
besteht.
etwas d beigebracht worden; 3 Und ich weiß, dass der Be-
und da ich im Laufe meiner richt, den ich mache, a wahr ist;
Tage viele e Bedrängnisse erlebt und ich mache ihn mit meiner
1 1 a sf Nephi, Sohn Lehis. sf Lehren, Lehrer. Morm 9:32,33.
b Spr 22:1. e sf Ungemach. 3 a 1 Ne 14:30;
c LuB 68:25,28. f sf Geheimnisse Mos 1:6;
sf Eltern. Gottes. Eth 5:1-­3;
d Enos 1:1; g sf Heilige Schriften. LuB 17:6.
Mos 1:2,3. 2 a Mos 1:2-­4;
1 NEPHI 1:4-13 2
eigenen Hand; und ich mache einer Vision entrückt, sodass
a 

ihn gemäß meiner Kenntnis. er sogar die b Himmel offen sah,


4 Denn es begab sich zu und ihm war, als sähe er Gott
­Beginn des a ersten Jahres der auf seinem Thron sitzen, um­
Regierung b Zidkijas, des Kö- geben von zahllosen Scharen
nigs von Juda (mein Vater Lehi von Engeln, wie sie sangen und
hatte alle seine Tage zu c Jerusa- ihren Gott priesen.
lem gelebt), und in demselben 9 Und es begab sich: Er sah
Jahr kamen viele d Propheten Einen herniedersteigen mitten
und prophezeiten dem Volk, es aus dem Himmel, und er nahm
müsse umkehren, sonst werde wahr, dass dessen a Schein heller
die große Stadt e Jerusalem zer- war als der der ­Mittagssonne.
stört werden müssen. 10 Und er sah auch a zwölf
5 Darum begab es sich: Mein andere ihm folgen, und deren
Vater a Lehi ging hinaus und Glanz übertraf den der Sterne
betete zum Herrn, ja, nämlich am Firmament.
aus ganzem b Herzen, für sein 11 Und sie kamen hernieder
Volk. und gingen hin auf den Erd-
6 Und es begab sich: Als er boden; und der Erste kam und
zum Herrn betete, kam eine stellte sich vor meinen Vater
a 
Feuersäule und ließ sich vor und gab ihm ein a Buch und
ihm auf einem Felsen nieder; hieß ihn lesen.
und er sah und hörte vieles; 12 Und es begab sich: Als er
und was er sah und hörte, das las, wurde er vom a Geist des
ließ ihn über die Maßen beben Herrn erfüllt.
und zittern. 13 Und er las, nämlich: Wehe,
7 Und es begab sich: Er kehrte wehe über Jerusalem; denn ich
in sein eigenes Haus zu Jeru­ habe deine a Gräuel gesehen! Ja,
salem zurück; und er warf und vieles las mein Vater über
sich auf sein Bett, denn er war b 
Jerusalem  – dass es zerstört
a 
überwältigt vom Geist und werden würde und seine Ein-
von dem, was er gesehen hatte. wohner mit ihm; viele würden
8 Und als er so vom Geist durch das Schwert umkom-
überwältigt war, wurde er in men, und viele würden nach
4 a 598 v. Chr.; siehe die 5 a sf Lehi, Vater Nephis. Apg 7:55,56;
Zeittafel im Anhang. b Jakbr 5:16. 1 Ne 11:14;
b 2 Chr 36:10; 6 a Ex 13:21; Hel 5:45-­49;
Jer 52:3-­5; Hel 5:24,43; LuB 137:1.
Om 1:15. LuB 29:12; 9 a JSLg 1:16,17.
c 1 Chr 9:3. JSLg 1:16. 10 a sf Apostel.
d 2 Kön 17:13-­15; 7 a Dan 10:8; 11 a Ez 2:9.
2 Chr 36:15,16; 1 Ne 17:47; 12 a LuB 6:15.
Jer 7:25,26. Mose 1:9,10; 13 a 2 Kön 24:18-­20;
sf Prophet. JSLg 1:20. 2 Chr 36:14.
e Jer 26:18; 8 a 1 Ne 5:4. b 2 Kön 23:27; 24:2;
2 Ne 1:4; sf Vision. Jer 13:13,14;
Hel 8:20. b Ez 1:1; 2 Ne 1:4.
3 1 NEPHI 1:14-20
Babylon in die Gefangenschaft Aufzeichnungen meines Va-
b 
c 
verschleppt werden. ters, auf Platten, die ich mit
14 Und es begab sich: Als eigenen Händen angefertigt
mein Vater viel Großes und habe; wenn ich also die Auf-
Wunderbares gelesen und ge- zeichnungen meines Vaters ge-
sehen hatte, rief er vieles zum kürzt haben werde, will ich von
Herrn, wie etwa: Groß und meinem eigenen Leben einen
wunderbar sind deine Werke, Bericht machen.
o Herr, allmächtiger Gott! Dein 18 Darum möchte ich, dass
Thron ist hoch in den Him- ihr wisst: Nachdem der Herr
meln, und deine Macht und meinem Vater Lehi so viel
Güte und Barmherzigkeit sind Wunderbares gezeigt hatte, ja,
über allen Bewohnern der Erde; was sich auf die a Zerstörung Je-
und weil du barmherzig bist, rusalems bezog, siehe, da ging
wirst du nicht zulassen, dass er unter das Volk und fing an,
die zugrunde gehen, die zu dir ihm zu b prophezeien und das
a 
kommen! zu verkünden, was er gesehen
15 Und solche Worte ge- und auch gehört hatte.
brauchte mein Vater, als er sei- 19 Und es begab sich: Die
nen Gott pries; denn seine Seele Juden a verspotteten ihn, weil
freute sich, und sein Herz war er solches von ihnen bezeugte;
ganz erfüllt wegen all dem, was denn er bezeugte wahrhaftig
er gesehen hatte, ja, was der ihre Schlechtigkeit und ihre
Herr ihm gezeigt hatte. Gräuel; und er bezeugte, dass
16 Und nun mache ich, Ne- das, was er gesehen und gehört
phi, keinen vollständigen hatte, und ebenso das, was er
Bericht von dem, was mein in dem Buch gelesen hatte, klar
Vater geschrieben hat; denn er vom Kommen eines b Messias
schrieb vieles, was er in Visio- Kunde gab und auch von der
nen und in Träumen gesehen Erlösung der Welt.
hatte, und er schrieb auch 20 Und als die Juden das hör-
vieles, was er seinen Kindern ten, wurden sie zornig auf ihn,
a 
prophezeit und gesagt hatte, ja, so wie auf die Propheten vor
wovon ich keinen vollständi- alters, die sie a ausgestoßen und
gen Bericht mache. gesteinigt und getötet hatten;
17 Ich mache aber einen Be- und sie trachteten danach, auch
richt von meinen Handlungen ihm das Leben zu nehmen.
in meinen Tagen. Siehe, ich Aber siehe, ich, Nephi, werde
mache einen a Auszug aus den euch zeigen, dass die liebevolle,
13 c 2 Kön 20:17,18; b 1 Ne 6:1-­3; 19:1-­6; 19 a 2 Chr 36:15,16;
2 Ne 25:10; 2 Ne 5:29-­33; Jer 25:4;
Om 1:15. LuB 10:38-­46. 1 Ne 2:13; 7:14.
14 a Al 5:33-­36; 18 a 2 Ne 25:9,10; b sf Messias.
3 Ne 9:14. LuB 5:20. 20 a Hel 13:24-­26.
16 a 1 Ne 7:1. b sf Prophezeien,
17 a 1 Ne 9:2-­5. Prophezeiung.
1 NEPHI 2:1-9 4
große Barmherzigkeit des
b 
darum tat er, wie der Herr ihm
Herrn über all denen waltet, gebot.
die er ihres Glaubens wegen 4 Und es begab sich: Er zog
erwählt hat, um sie mächtig in die Wildnis. Und er ließ sein
zu machen, ja, zur Kraft der Haus zurück und das Land sei-
Befreiung. nes Erbteils und sein Gold und
sein Silber und seine Kostbarkei-
KAPITEL 2 ten und nahm nichts mit als nur
seine Familie und Vorräte und
Lehi zieht mit seiner Familie in
Zelte und a zog in die Wildnis.
die Wildnis am Roten Meer – Sie
5 Und er kam hinab in das
lassen ihren Besitz zurück – Lehi
Grenzgebiet nahe der Küste des
bringt dem Herrn ein Opfer dar a 
Roten Meeres; er zog durch die
und lehrt seine Söhne, die Gebote
Wildnis in dem Grenzgebiet,
zu halten  – Laman und Lemuel
das dem Roten Meer näher
murren gegen ihren Vater – Nephi
liegt; und er zog durch die
gehorcht und betet im Glauben;
Wildnis mit seiner Familie, die
der Herr spricht zu ihm, und er
sich aus meiner Mutter Saria
wird erwählt, über seine Brüder
und meinen älteren Brüdern,
zu herrschen. Um 600 v. Chr.
nämlich b Laman, Lemuel und
Denn siehe, es begab sich: Der Sam, zusammensetzte.
Herr redete zu meinem Vater, 6 Und es begab sich: Als er
ja, nämlich in einem Traum, drei Tage lang durch die Wild-
und sprach zu ihm: Gesegnet nis gezogen war, schlug er sein
bist du, Lehi, um deswillen, Zelt in einem a Tal auf, nahe an
was du getan hast; und weil du einem Fluss mit Wasser.
treu gewesen bist und diesem 7 Und es begab sich: Er baute
Volk das verkündet hast, was einen a Altar aus b Steinen und
ich dir geboten habe, siehe, brachte dem Herrn ein Opfer
darum trachtet man danach, dir dar und c dankte dem Herrn,
das Leben zu a nehmen. unserem Gott.
2 Und es begab sich: Der 8 Und es begab sich: Er gab
Herr a gebot meinem Vater, ja, dem Fluss den Namen Laman,
in einem b Traum, er solle seine und dieser ergoss sich ins Rote
Familie c nehmen und in die Meer; das Tal aber war in dem
Wildnis ziehen. Grenzgebiet nahe seiner Mün-
3 Und es begab sich: Er war dung.
dem Wort des Herrn a gehorsam, 9 Und als mein Vater sah, dass
20 b Al 34:38; 2 Ne 10:20; 6 a 1 Ne 9:1.
LuB 46:15. Eth 1:42; Abr 2:3. 7 a Gen 12:7,8;
sf Barmherzig, 3 a sf Gehorchen, Ex 24:4;
Barmherzigkeit. Gehorsam. Abr 2:17.
2 1 a 1 Ne 7:14. 4 a 1 Ne 10:4; 19:8. b Ex 20:25;
2 a 1 Ne 5:8; 17:44. 5 a 1 Ne 16:14; Dtn 27:5,6.
b sf Traum. LuB 17:1. c sf Dank, dankbar,
c Gen 12:1; b sf Laman. Danksagung.
5 1 NEPHI 2:10-18
die Wasser des Flusses sich in Juden zu Jerusalem, die mei-
die Quelle des Roten Meeres nem Vater nach dem Leben
ergossen, sprach er zu Laman, trachteten.
nämlich: O dass du wärest wie 14 Und es begab sich: Im Tale
dieser Fluss und beständig zur Lemuel sprach mein Vater zu
Quelle aller Rechtschaffenheit ihnen mit a Macht, denn er war
eiltest! vom Geist erfüllt, bis sie vor
10 Und auch zu Lemuel ihm am ganzen Leibe b bebten.
sprach er: O dass du wärest wie Und er beschämte sie, sodass
dieses Tal, fest und standhaft sie nicht wagten, gegen ihn zu
und unverrückbar im Halten reden; darum taten sie, wie er
der Gebote des Herrn! ihnen gebot.
11 Nun redete er das wegen 15 Und mein Vater wohnte in
der Halsstarrigkeit Lamans einem Zelt.
und Lemuels; denn siehe, sie 16 Und es begab sich: Ich, Ne-
a 
murrten in vielem gegen ihren phi, war noch sehr jung, wenn
b 
Vater, er sei ein Mann c mit auch groß von Gestalt, und ich
Visionen und habe sie aus dem hatte auch großes Verlangen,
Land Jerusalem geführt, sodass von den a Geheimnissen Gottes
sie das Land ihres Erbteils zu wissen; darum rief ich den
zurücklassen mussten und ihr Herrn an; und siehe, er b be-
Gold und ihr Silber und ihre suchte mich und c erweichte mir
Kostbarkeiten und nun in der das Herz, sodass ich alle die
Wildnis zugrunde gehen wür- Worte d glaubte, die mein e Vater
den. Und dies, so sagten sie, gesprochen hatte; darum lehnte
habe er wegen der törichten ich mich nicht wie meine Brü-
Einbildungen seines Herzens der gegen ihn auf.
getan. 17 Und ich redete mit Sam
12 Und so murrten Laman und gab ihm alles bekannt, was
und Lemuel, die die ältesten mir der Herr durch seinen Hei-
waren, gegen ihren Vater. Und ligen Geist kundgetan hatte.
sie murrten, weil sie das Walten Und es begab sich: Er glaubte
jenes Gottes a nicht erkannten, meinen Worten.
der sie erschaffen hatte. 18 Aber siehe, Laman und
13 Auch glaubten sie nicht, Lemuel wollten nicht auf meine
dass Jerusalem, diese große Worte hören; und da ich we-
Stadt, a zerstört werden könne, gen ihrer Herzenshärte sehr
wie es die Propheten gesagt a 
bekümmert war, rief ich den
hatten. Und sie waren wie die Herrn an um ihretwillen.
11 a 1 Ne 17:17. 14 a sf Macht. c 1 Kön 18:37;
sf Murren. b 1 Ne 17:45. Al 5:7.
b Spr 20:20. 16 a sf Geheimnisse d 1 Ne 11:5.
c 1 Ne 5:2-­4. Gottes. e sf Prophet;
12 a Mose 4:6. b Ps 8:5; Al 17:10; Vater, irdischer.
13 a Jer 13:14; LuB 5:16. 18 a Al 31:24;
1 Ne 1:13. sf Offenbarung. 3 Ne 7:16.
1 NEPHI 2:19–3:5 6
19 Und es begab sich: Der KAPITEL 3
Herr sprach zu mir, nämlich:
Lehis Söhne kehren nach Jerusalem
Gesegnet bist du, Nephi, dei-
zurück, um die Platten aus Mes­
nes a Glaubens wegen; denn du
sing zu erlangen  – Laban weigert
hast mich eifrig, mit demüti-
sich, die Platten herauszugeben  –
gem Herzen, gesucht.
Nephi ermahnt und ermutigt
20 Und insoweit ihr meine
seine Brüder  – Laban stiehlt ihr
Gebote haltet, wird es euch
Eigentum und versucht, sie zu tö­
a 
wohl ergehen, und ihr werdet
ten – Laman und Lemuel schlagen
in ein b Land der Verheißung
Nephi und Sam und werden von
geführt werden; ja, selbst ein
einem Engel zurechtgewiesen. Um
Land, das ich für euch bereitet
600–592 v. Chr.
habe; ja, ein Land, das vor al-
len anderen Ländern erwählt Und es begab sich: Nachdem
ist. ich, Nephi, mit dem Herrn ge-
21 Und insoweit deine Brü- sprochen hatte, kehrte ich zum
der sich gegen dich auflehnen, Zelt meines Vaters zurück.
werden sie von der Gegenwart 2 Und es begab sich: Er
des Herrn a abgeschnitten wer- sprach zu mir, nämlich: Siehe,
den. ich habe einen a Traum ge-
22 Und insoweit du meine träumt; darin hat mir der Herr
Gebote hältst, wirst du zu geboten, dass du und deine
einem a Herrscher über deine Brüder nach Jerusalem zurück-
Brüder und einem Lehrer für kehren sollt.
sie gemacht werden. 3 Denn siehe, Laban hat die
23 Denn siehe, an dem Tag, Aufzeichnungen der Juden und
da sie sich gegen mich aufleh- auch eine a Stammtafel meiner
nen, werde ich sie a verfluchen, Vorväter, und sie sind auf Plat-
ja, mit einem schweren Fluch; ten aus Messing graviert.
und sie sollen keine Macht 4 Darum hat mir der Herr ge-
über deine Nachkommen boten, dass du und deine Brü-
haben, außer wenn diese sich der zum Haus Labans gehen
auch gegen mich auflehnen. sollt, um die Aufzeichnungen
24 Und wenn es so ist, dass zu erlangen und sie hierher hi-
sie sich gegen mich auflehnen, nab in die Wildnis zu bringen.
werden jene deinen Nachkom- 5 Und nun, siehe, deine Brü-
men eine a Geißel sein, um sie der murren und sagen, was ich
dazu b anzustacheln, dass sie von ihnen verlange, sei schwer;
sich erinnern. aber siehe, nicht ich habe es
19 a 1 Ne 7:12; 15:11. sf Verheißenes Land. LuB 41:1.
20 a Jos 1:7; 21 a 2 Ne 5:20-­24; 24 a Jos 23:13;
1 Ne 4:14; Al 9:13-­15; 38:1. Ri 2:22,23.
Mos 1:7. 22 a Gen 37:8-­11; b 2 Ne 5:25.
b Dtn 33:13-­16; 1 Ne 3:29. 3 2 a sf Traum.
1 Ne 5:5; 7:13; 23 a Dtn 11:28; 3 a 1 Ne 5:14.
Mose 7:17,18. 1 Ne 12:22,23;
7 1 NEPHI 3:6-18
von ihnen verlangt, sondern es den Platten aus Messing ein-
ist ein Gebot des Herrn. graviert waren, die die a Stamm-
6 Darum gehe hin, mein tafel meines Vaters enthielten.
Sohn, und der Herr wird dich 13 Und siehe, es begab sich:
begünstigen, weil du a nicht ge- Laban wurde zornig und stieß
murrt hast. ihn aus seiner Gegenwart hin-
7 Und es begab sich: Ich, Nephi, aus, und er wollte nicht, dass
sprach zu meinem Vater: Ich a will er die Aufzeichnungen haben
hingehen und das tun, was der sollte. Darum sprach er zu ihm:
Herr geboten hat; denn ich weiß, Siehe, du bist ein Räuber, und
der Herr gibt den Menschenkin- ich werde dich töten.
dern keine b Gebote, ohne ihnen 14 Aber Laman floh aus seiner
einen Weg zu c bereiten, damit sie Gegenwart und erzählte uns,
das vollbringen können, was er was Laban getan hatte. Und
ihnen gebietet. wir fingen an, überaus beküm-
8 Und es begab sich: Als mein mert zu sein; und meine Brüder
Vater diese Worte vernahm, wollten schon zu meinem Vater
war er überaus froh; denn er in die Wildnis zurückkehren.
wusste, dass ich vom Herrn 15 Aber siehe, ich sprach zu
gesegnet worden war. ihnen: So wahr der Herr lebt
9 Und ich, Nephi, und meine und wir leben, wir werden
Brüder begaben uns mit unse- nicht zu unserem Vater in die
ren Zelten auf die Reise durch Wildnis hinabgehen, ehe wir
die Wildnis, um in das Land vollbracht haben, was der Herr
Jerusalem hinaufzugehen. uns geboten hat.
10 Und es begab sich: Nach- 16 Darum lasst uns im Halten
dem wir in das Land Jerusalem der Gebote des Herrn treu sein;
hinaufgegangen waren, berie- darum lasst uns hinabgehen
ten ich und meine Brüder uns zum Land des a Erbteils unseres
miteinander. Vaters; denn siehe, er hat Gold
11 Und wir a warfen das Los, und Silber und allerart Reichtü-
wer von uns zum Haus Labans mer zurückgelassen. Und dies
gehen sollte. Und es begab sich: alles hat er wegen der b Gebote
Das Los fiel auf Laman; und des Herrn getan.
Laman ging zum Haus Labans 17 Denn er hat gewusst, dass
und redete mit ihm, als er in Jerusalem wegen der Schlech-
seinem Haus saß. tigkeit des Volkes a zerstört wer-
12 Und er begehrte von Laban den muss.
die Aufzeichnungen, die auf 18 Denn siehe, es hat die
6 a sf Bestätigung der b sf Gebote Gottes. 12 a 1 Ne 3:3; 5:14.
Führer der Kirche. c Gen 18:14; 16 a 1 Ne 2:4.
7 a 1 Sam 17:32; Phil 4:13; b 1 Ne 2:2; 4:34.
1 Kön 17:11-­15. 1 Ne 17:3,50; 17 a 2 Chr 36:16-­20;
sf Gehorchen, LuB 5:34. Jer 39:1-­9;
Gehorsam; 11 a Neh 10:35; 1 Ne 1:13.
Glaube, glauben. Apg 1:26.
1 NEPHI 3:19-29 8
Worte der Propheten ver- a 
auf den Platten aus Messing
a 

worfen. Wenn mein Vater nun graviert waren, und dafür woll-
in dem Land wohnen bliebe, ten wir ihm unser Gold und
nachdem ihm b geboten worden unser Silber und alle unsere
ist, aus dem Land zu fliehen, Kostbarkeiten geben.
siehe, dann würde auch er zu- 25 Und es begab sich: Als
grunde gehen. Darum musste Laban unser Gut sah und dass
er notwendigerweise aus dem es überaus viel war, a gelüstete
Land fliehen. es ihn danach, sodass er uns
19 Und siehe, es ist nach Gottes hinausstieß und seine Diener
Weisheit, dass wir diese a Auf- aussandte, uns zu töten, damit
zeichnungen erlangen, damit wir er unser Gut bekäme.
für unsere Kinder die Sprache 26 Und es begab sich: Wir
unserer Väter bewahren, flohen vor den Dienern Labans;
20 und auch, damit wir für und wir waren gezwungen, un-
sie die Worte a bewahren, die ser Gut zurückzulassen, und es
geredet worden sind durch den fiel Laban in die Hände.
Mund aller heiligen Propheten, 27 Und es begab sich: Wir
denen sie durch den Geist und flohen in die Wildnis, und die
die Macht Gottes eingegeben Diener Labans holten uns nicht
worden sind, von Anfang der ein; und wir verbargen uns in
Welt an bis herab in die gegen- einer Felsenhöhle.
wärtige Zeit. 28 Und es begab sich: Laman
21 Und es begab sich: Mit sol- war zornig auf mich und auch
chen Worten bewog ich meine auf meinen Vater, und Lemuel
Brüder, dass sie treu sein mögen war es auch, denn er hörte auf
im Halten der Gebote Gottes. Lamans Worte. Darum spra-
22 Und es begab sich: Wir gin- chen Laman und Lemuel viele
gen hinab in das Land unseres a 
harte Worte gegen uns, ihre
Erbteils, und wir trugen unser jüngeren Brüder, und sie schlu-
a 
Gold und unser Silber und un- gen uns sogar mit einer Rute.
sere Kostbarkeiten zusammen. 29 Und es begab sich: Als sie
23 Und nachdem wir alles uns mit einer Rute schlugen,
zusammengetragen hatten, gin- siehe, da kam ein a Engel des
gen wir wiederum zum Hause Herrn und stellte sich vor sie
Labans hinauf. und sprach zu ihnen, nämlich:
24 Und es begab sich: Wir Warum schlagt ihr euren jün-
gingen zu Laban hinein und geren Bruder mit einer Rute?
begehrten von ihm, er solle uns Wisst ihr nicht, dass der Herr
die Aufzeichnungen geben, die ihn erwählt hat, b Herrscher
18 a sf Auflehnung. Die heiligen 25 a sf Begehren, Begierde.
b 1 Ne 16:8. Schriften sollen 28 a 1 Ne 17:17,18.
19 a Om 1:17; bewahrt werden. 29 a 1 Ne 4:3; 7:10.
Mos 1:2-­6. 22 a 1 Ne 2:4. sf Engel.
20 a sf Heilige Schriften – 24 a 1 Ne 3:3. b 1 Ne 2:22.
9 1 NEPHI 3:30–4:7
über euch zu sein, und zwar gehen; lasst uns a stark sein wie
wegen eurer Übeltaten? Siehe, b 
Mose; denn er sprach wahr-
ihr sollt wiederum nach Jeru- haftig zu den Wassern des c Ro-
salem hinaufgehen, und der ten Meeres, und sie teilten sich
Herr wird Laban in eure Hand nach beiden Seiten, und unsere
geben. Väter gingen trockenen Fußes
30 Und nachdem der a Engel hindurch, aus der Gefangen-
zu uns gesprochen hatte, ver- schaft, und die Heere des Pha-
ließ er uns. raos folgten und ertranken in
31 Und nachdem der Engel den Wassern des Roten Meeres.
uns verlassen hatte, fingen 3 Nun siehe, ihr wisst, dass
Laman und Lemuel wiederum dies wahr ist; und ihr wisst
an zu a murren, nämlich: Wie ist auch, dass ein a Engel zu euch
es möglich, dass der Herr den gesprochen hat  – wie könnt
Laban in unsere Hand geben ihr zweifeln? Lasst uns hinauf-
wird? Siehe, er ist ein mäch- gehen! Der Herr kann uns be-
tiger Mann, und er kann über freien, ja, wie unsere Väter, und
fünfzig befehlen; ja, er kann so- kann Laban vernichten, ja, wie
gar fünfzig töten; warum nicht die Ägypter.
auch uns? 4 Nachdem ich diese Worte
geredet hatte, waren sie noch
KAPITEL 4 immer wütend und hörten
nicht auf zu murren; aber den-
Nephi tötet Laban auf Geheiß des
noch folgten sie mir hinauf, bis
Herrn und gelangt danach durch
wir an die Mauern Jerusalems
List in den Besitz der Platten aus
herankamen.
Messing  – Zoram entscheidet
5 Und es war Nacht, und ich
sich, Lehis Familie in die Wildnis
ließ sie sich außerhalb der Mau-
zu folgen. Um 600–592 v. Chr.
ern verbergen. Und sobald sie
Und es begab sich: Ich sprach sich verborgen hatten, schlich
zu meinen Brüdern, nämlich: ich, Nephi, in die Stadt und
Lasst uns abermals nach Jeru- ging auf das Haus Labans zu.
salem hinaufgehen, und lasst 6 Und ich wurde vom Geist
uns im Halten der Gebote des a 
geführt; ich b wusste nicht im
Herrn a treu sein; denn siehe, Voraus, was ich tun sollte.
er ist mächtiger als die ganze 7 Dennoch ging ich weiter,
Erde, warum also nicht auch und als ich nahe an das Haus
b 
mächtiger als Laban und seine Labans gekommen war, sah ich
fünfzig, ja, oder sogar als seine einen Mann, und er war vor
Zehntausende? mir zu Boden gefallen, denn er
2 Darum lasst uns hinauf­ war vom Wein trunken.
30 a 1 Ne 16:38. 2 a Dtn 11:8. 3 a 1 Ne 3:29-­31; 7:10.
31 a sf Murren. b sf Mose. 6 a sf Heiliger Geist;
4 1 a sf Glaube, glauben; c Ex 14:21; Inspiration,
Mut, mutig. 1 Ne 17:26; inspirieren.
b 1 Ne 7:11,12. Mos 7:19. b Hebr 11:8.
1 NEPHI 4:8-20 10
8 Und als ich zu ihm hinkam, das, was der Herr zu mir in der
sah ich, dass es Laban war. Wildnis geredet hatte, nämlich:
9 Und ich erblickte sein a 
Insoweit deine Nachkommen
a 
Schwert, und ich zog es aus der meine b Gebote halten, wird es
Scheide; und das Heft war aus ihnen c wohl ergehen im d Lande
purem Gold, und es war auf eine der Verheißung.
überaus feine Weise gearbeitet; 15 Ja, und ich dachte auch, dass
und ich sah, dass die Klinge aus sie die Gebote des Herrn gemäß
höchst kostbarem Stahl war. dem Gesetz des Mose gar nicht
10 Und es begab sich: Ich wurde würden halten können, wenn sie
vom Geist a gedrängt, Laban zu das Gesetz nicht hätten.
töten; aber ich sprach in meinem 16 Und ich wusste auch, dass
Herzen: Noch nie habe ich das das a Gesetz auf den Platten aus
Blut eines Menschen vergossen. Messing eingraviert war.
Und ich schreckte zurück und 17 Und weiter wusste ich, dass
wünschte, ich brauchte ihn nicht der Herr den Laban aus dem
zu töten. Grund in meine Hand gegeben
11 Und der Geist sprach wieder hatte, dass ich, gemäß seinem
zu mir: Siehe, der a Herr hat ihn Gebot, die Aufzeichnungen er-
in deine Hand gegeben. Ja, und langen könne.
ich wusste auch, dass er mir nach 18 Darum gehorchte ich der
dem Leben getrachtet hatte; ja, Stimme des Geistes und ergriff
und er wollte auch nicht auf die Laban beim Haupthaar; und ich
Gebote des Herrn hören; und er schlug ihm mit seinem eigenen
hatte auch unser Gut b wegge- a 
Schwert den Kopf ab.
nommen. 19 Und nachdem ich ihm mit
12 Und es begab sich: Der Geist seinem eigenen Schwert den
sprach abermals zu mir: Töte ihn, Kopf abgeschlagen hatte, nahm
denn der Herr hat ihn in deine ich die Kleider Labans und zog
Hand gegeben. sie mir selbst an, ja, sogar noch
13 Siehe, der Herr a tötet die das kleinste Teil; und ich gürtete
b 
Schlechten, um seine recht- mir seine Rüstung um die Len-
schaffenen Absichten zu ver- den.
wirklichen. Es ist c besser, dass ein 20 Und nachdem ich das ge-
Mensch zugrunde geht, als dass tan hatte, ging ich weiter zur
ein Volk in Unglauben verfällt Schatzkammer Labans. Und als
und zugrunde geht. ich zur Schatzkammer Labans
14 Und nun, als ich, Nephi, ging, siehe, da erblickte ich den
diese Worte hörte, dachte ich an a 
Diener Labans, der die Schlüssel
9 a 2 Ne 5:14; b sf Schlecht, c 1 Ne 2:20.
LuB 17:1. Schlechtigkeit. d 1 Ne 17:13,14;
10 a Al 14:11. c Al 30:47. Jak 2:12.
11 a 1 Sam 17:41-­49. 14 a Om 1:6; 16 a sf Gesetz des Mose.
b 1 Ne 3:26. Mos 2:22; 18 a 1 Sam 17:51.
13 a 1 Ne 17:33-­38; Eth 2:7-­12. 20 a 2 Ne 1:30.
LuB 98:31,32. b sf Gebote Gottes.
11 1 NEPHI 4:21-35
zur Schatzkammer hatte. Und 29 Und es begab sich: Ich rief
ich gebot ihm mit der Stimme ihnen nach, und sie hörten
Labans, er solle mit mir in die mich; darum flohen sie nicht
Schatzkammer gehen. mehr vor mir.
21 Und er meinte, ich sei sein 30 Und es begab sich: Als der
Herr, nämlich Laban; denn Diener Labans meine Brüder
er sah die Kleider und auch sah, fing er an zu zittern und
das um die Lenden gegürtete wollte vor mir fliehen und in
Schwert. die Stadt Jerusalem zurückkeh-
22 Und er redete mit mir über ren.
die Ältesten der Juden; denn er 31 Und nun bin ich, Nephi,
wusste, dass Laban, sein Herr, ein Mann von großer Gestalt
diesen Abend bei ihnen gewe- und habe auch vom Herrn viel
sen war. a 
Kraft empfangen; darum er-
23 Und ich redete mit ihm, als griff ich den Diener Labans und
sei ich Laban. hielt ihn fest, sodass er nicht
24 Und ich sagte ihm auch, ich entfliehen konnte.
solle die Gravierungen, die auf 32 Und es begab sich: Ich
den a Platten aus Messing seien, redete mit ihm, wenn er auf
zu meinen Brüdern, den ältes- meine Worte hören wolle, so
ten, bringen, die außerhalb der wahr der Herr lebe und ich
Mauern seien. lebe, wahrlich, wenn er auf
25 Und ich befahl ihm auch, unsere Worte hören wolle, wür-
mir zu folgen. den wir ihm das Leben lassen.
26 Und er meinte, ich redete 33 Und ich sagte ihm zu, ja,
von den Brüdern der Kirche mit einem a Eid, dass er nichts
und ich sei fürwahr jener La- zu fürchten brauche, dass er ein
ban, den ich getötet hatte; des- freier Mann sein solle wie wir,
halb folgte er mir. wenn er mit uns in die Wildnis
27 Und er sprach zu mir hinabginge.
mehrmals von den Ältesten der 34 Und ich sprach weiter zu
Juden, als ich hinausging zu ihm, nämlich: Gewisslich hat
meinen Brüdern, die außerhalb der Herr uns a geboten, dies zu
der Mauern waren. tun; und sollen wir nicht eifrig
28 Und es begab sich: Als La- sein im Halten der Gebote des
man mich erblickte, fürchtete er Herrn? Darum, wenn du hinab-
sich sehr, ebenso Lemuel und gehen willst zu meinem Vater
Sam. Und sie flohen vor mir; in die Wildnis, sollst du Platz
denn sie meinten, es sei Laban bei uns haben.
und er habe mich getötet und 35 Und es begab sich: a Zoram
wolle nun auch ihnen das Le- fasste Mut bei den Worten,
ben nehmen. die ich sagte. Der Diener hieß
24 a 1 Ne 3:12,19-­24; Al 56:56. 35 a 1 Ne 16:7;
5:10-­22. 33 a sf Eid. 2 Ne 5:5,6.
31 a Mos 9:17; 34 a 1 Ne 2:2; 3:16. sf Zoram, Zoramiten.
1 NEPHI 4:36–5:6 12
nämlich Zoram; und er gelobte, und auch meine Mutter Saria a 

hinabzugehen in die Wildnis war überaus froh; denn fürwahr,


zu unserem Vater. Ja, und er sie hatte um uns getrauert.
schwor uns auch einen Eid, 2 Denn sie hatte gemeint, wir
dass er von der Zeit an bei uns seien in der Wildnis zugrunde
bleiben werde. gegangen; auch hatte sie mei-
36 Denn es war unser Wunsch, nem Vater Vorwürfe gemacht
er möge aus dem Grund bei und gesagt, er sei ein Mann
uns bleiben, dass die Juden mit Visionen; sie sprach: Siehe,
nichts über unsere Flucht in die du hast uns aus dem Land un-
Wildnis erführen und uns nicht seres Erbteils hinweggeführt,
verfolgten und uns vernichte- und meine Söhne sind nicht
ten. mehr, und wir gehen in der
37 Und es begab sich: Als Zo- Wildnis zugrunde.
ram uns den a Eid geschworen 3 Und mit solchen Worten
hatte, da verließ uns die Furcht hatte meine Mutter meinem
seinetwegen. Vater Vorwürfe gemacht.
38 Und es begab sich: Wir 4 Und es hatte sich begeben,
nahmen die Platten aus Mes- dass mein Vater zu ihr sprach,
sing und den Diener Labans nämlich: Ich weiß, dass ich ein
und machten uns auf in die Mann a mit Visionen bin; denn
Wildnis und zogen zum Zelt wenn ich das, was von Gott
unseres Vaters. ist, nicht in einer b Vision gese-
hen hätte, dann hätte ich nicht
KAPITEL 5 Gottes Güte erfahren, sondern
wäre zu Jerusalem geblieben
Saria macht Lehi Vorwürfe  –
und mit meinen Brüdern zu-
Beide freuen sich über die Rück­
grunde gegangen.
kehr ihrer Söhne  – Sie bringen
5 Doch siehe, ich habe ein
Opfer dar  – Die Platten aus a 
Land der Verheißung erlangt,
Messing enthalten Schriften des
und darüber freue ich mich;
Mose und der Propheten  – Die
ja, und ich b weiß auch, dass
Platten zeigen, dass Lehi ein
der Herr meine Söhne aus den
Abkömmling Josefs ist – Lehi pro­
Händen Labans befreien und
phezeit über seine Nachkommen
sie wieder zu uns herab in die
und die Bewahrung der Platten.
Wildnis führen wird.
Um 600–592 v. Chr.
6 Und mit solchen Worten
Und es begab sich: Nachdem tröstete mein Vater Lehi meine
wir zu unserem Vater in die Mutter Saria in Bezug auf
Wildnis hinabgekommen waren, uns, während wir durch die
siehe, da war er voller Freude, Wildnis zum Land Jerusalem
37 a Jos 9:1-­21; 4 a 1 Ne 2:11. sf Verheißenes Land.
Koh 5:4. b 1 Ne 1:8-­13. b sf Glaube, glauben.
sf Eid. sf Vision.
5 1 a sf Saria. 5 a 1 Ne 2:20; 18:8,22,23.
13 1 NEPHI 5:7-17
hinaufzogen, um die Aufzeich- 12 und auch ein a Bericht der
nungen der Juden zu erlangen. Juden, von Anfang an bis zum
7 Und als wir zum Zelt mei- Beginn der Regierung Zidkijas,
nes Vaters zurückkamen, siehe, des Königs von Juda;
da war ihre Freude voll, und 13 und auch die Prophezei-
meine Mutter war getröstet. ungen der heiligen Propheten,
8 Und sie redete, nämlich: Nun von Anfang an bis zum Beginn
weiß ich mit Bestimmtheit, dass der Regierung a Zidkijas, und
der Herr meinem Ehemann auch viele Prophezeiungen, die
a 
geboten hat, in die Wildnis zu durch den Mund b Jeremias ge-
fliehen; ja, und ich weiß auch sprochen worden waren.
mit Bestimmtheit, dass der Herr 14 Und es begab sich: Mein
meine Söhne beschützt und sie Vater Lehi fand auf den a Platten
aus den Händen Labans befreit aus Messing auch eine Stamm-
und ihnen die Macht gegeben tafel seiner Väter; daher wusste
hat, das zu b vollbringen, was er, dass er ein Abkömmling
der Herr ihnen geboten hat. Und b 
Josefs war, ja, nämlich jenes Jo-
solche Worte redete sie. sefs, der der Sohn c Jakobs war,
9 Und es begab sich: Sie freu- der nach Ägypten d verkauft
ten sich über die Maßen und wurde und der durch die Hand
brachten dem Herrn a Opfer des Herrn e bewahrt wurde, da-
und Brandopfer dar; und sie mit er seinen Vater Jakob und
b 
dankten dem Gott Israels. dessen ganzen Haushalt vor
10 Und nachdem sie dem Gott dem Hungertod bewahre.
Israels gedankt hatten, nahm 15 Und sie wurden auch aus
mein Vater Lehi die Aufzeich- der Gefangenschaft und aus
nungen, die auf den a Platten aus dem Lande Ägypten a geführt,
Messing graviert waren, und er von demselben Gott, der sie
sah sie vom Anfang an durch. bewahrt hatte.
11 Und er sah, dass darin die 16 Und so entdeckte mein Va-
fünf a Bücher Mose enthalten ter Lehi die Stammtafel seiner
waren, in denen sich ein Bericht Väter. Und auch Laban war ein
von der Schöpfung der Erde Abkömmling a Josefs, darum
befand und auch von Adam hatten er und seine Väter die
und Eva, die unsere ersten El- Aufzeichnungen geführt.
tern waren; 17 Und als nun mein Vater
8 a 1 Ne 2:2. 12 a 1 Chr 9:1. Al 10:3.
b 1 Ne 3:7. sf Heilige Schriften. sf Josef, Sohn Jakobs.
9 a Mos 2:3; 13 a 2 Kön 24:18; c sf Jakob, Sohn Isaaks.
3 Ne 9:19,20. Jer 37:1. d Gen 37:28-­36.
sf Gesetz des Mose. b Esra 1:1; e Gen 45:4,5.
b sf Dank, dankbar, Jer 36:17-­32; 15 a Ex 13:17,18;
Danksagung. 1 Ne 7:14; Am 3:1,2;
10 a 1 Ne 4:24,38; 13:23. Hel 8:20. 1 Ne 17:23-­31;
sf Messingplatten. 14 a 1 Ne 3:3,12. LuB 103:16-­18;
11 a 1 Ne 19:23. sf Messingplatten. 136:22.
sf Pentateuch. b 2 Ne 3:4; 16 a 1 Ne 6:2.
1 NEPHI 5:18–6:6 14
dies alles sah, wurde er vom Gott Abrahams zu kommen und
Geist erfüllt und fing an, in Be- errettet zu werden. Um 600–
zug auf seine Nachkommen zu 592 v. Chr.
prophezeien –
18 dass diese Platten aus Und nun gebe ich, Nephi, die
Messing an alle Nationen, Ge- Stammtafel meiner Väter in
schlechter, Sprachen und Völker a 
diesem Teil meiner Aufzeich-
gelangen würden, die zu seiner nungen nicht wieder, auch
Nachkommenschaft gehörten. gebe ich sie an keiner anderen
19 Darum sagte er, diese Plat- Stelle dieser b Platten wieder,
ten aus Messing würden a nie auf denen ich schreibe. Denn
zugrunde gehen; sie würden sie findet sich in dem Bericht,
auch nicht mehr durch die Zeit der von meinem c Vater geführt
undeutlich werden. Und er worden ist; darum schreibe ich
prophezeite vieles in Bezug auf sie in diesem Werk nicht nieder.
seine Nachkommen. 2 Denn es genügt mir zu sa-
20 Und es begab sich: So weit gen, dass wir Abkömmlinge
hatten ich und mein Vater die a 
Josefs sind.
Gebote gehalten, die der Herr 3 Und es kommt mir nicht
uns gegeben hatte. darauf an, dass ich ins Ein-
21 Und wir hatten die Auf- zelne gehe, um von allem, was
zeichnungen erlangt, wie der meinen Vater betrifft, einen
Herr es uns geboten hatte, und vollständigen Bericht zu geben,
sie durchgesehen und gefunden, denn dies kann auf a diesen
dass sie begehrenswert waren, Platten nicht geschrieben wer-
ja, sogar von großem a Wert für den; denn ich möchte Platz ha-
uns; denn dadurch konnten wir ben, um über das, was von Gott
die Gebote des Herrn für unsere ist, schreiben zu können.
Kinder b bewahren. 4 Denn meine Absicht ist ein-
22 Darum war es nach des zig und allein, die Menschen
Herrn Weisheit, dass wir sie mit zu a bewegen, dass sie zum Gott
uns nehmen sollten, während Abrahams und Gott Isaaks und
wir durch die Wildnis dem Land Gott Jakobs b kommen und er-
der Verheißung entgegenzogen. rettet werden.
5 Darum, was der Welt a gefällt,
schreibe ich nicht, sondern, was
KAPITEL 6
Gott gefällt und denen, die nicht
Nephi schreibt über das, was von von der Welt sind.
Gott ist  – Nephis Absicht ist, 6 Darum werde ich meinen
die Menschen zu bewegen, zum Nachkommen Gebot geben,
19 a Al 37:4,5. b 1 Ne 9:2. 4 a Joh 20:30,31. Siehe
21 a sf Heilige Schriften – c 1 Ne 1:16,17; 19:1-­6. Titelseite des
Wert der heiligen 2 a 1 Ne 5:14-­16. Buches Mormon.
Schriften. 3 a Jak 7:27; b 2 Ne 9:41,45,51.
b 2 Ne 25:26. Jar 1:2,14; 5 a 1 Thess 2:4;
6 1 a 2 Ne 4:14,15. Om 1:30. WMorm 1:4.
15 1 NEPHI 7:1-8
diese Platten nicht mit etwas 3 Und es begab sich: Ich, Ne-
anzufüllen, was für die Men- phi, zog a abermals mit meinen
schenkinder keinen Wert hat. Brüdern hinaus in die Wildnis,
um nach Jerusalem hinaufzu-
KAPITEL 7 gehen.
4 Und es begab sich: Wir
Lehis Söhne kehren nach Jerusa­
gingen zum Hause Ischmaels
lem zurück und laden Ischmael
hinauf, und wir fanden Gunst
und seinen Haushalt ein, sich
in den Augen Ischmaels, wor-
ihnen auf ihrer Reise anzu­
aufhin wir ihm die Worte des
schließen  – Laman und andere
Herrn mitteilten.
lehnen sich auf  – Nephi ermahnt
5 Und es begab sich: Der Herr
seine Brüder zum Glauben an
erweichte Ischmael das Herz
den Herrn  – Sie binden ihn mit
und auch seinem Haushalt,
Stricken und planen sein Verder­
und so begaben sie sich mit uns
ben  – Er wird durch die Macht
auf die Reise in die Wildnis,
des Glaubens befreit  – Seine
hinab zum Zelt unseres Vaters.
Brüder bitten um Vergebung  –
6 Und es begab sich: Als wir
Lehi und seine Gruppe bringen
in der Wildnis dahinzogen,
Opfer und Brandopfer dar. Um
siehe, da lehnten sich Laman
600–592 v. Chr.
und Lemuel und zwei von
Und nun möchte ich, dass ihr den Töchtern Ischmaels und
dies wisst: Nachdem mein Vater die zwei a Söhne Ischmaels mit
Lehi damit zu Ende gekommen ihren Familien gegen uns auf;
war, in Bezug auf seine Nach- ja, gegen mich, Nephi, und Sam
kommen zu a prophezeien, da und ihren Vater Ischmael und
begab es sich: Der Herr sprach seine Frau und seine drei ande-
abermals zu ihm und sagte, ren Töchter.
es sei nicht gut, wenn er, Lehi, 7 Und es begab sich: In dieser
mit seiner Familie allein in die Auflehnung wünschten sie, in
Wildnis ziehe, sondern seine das Land Jerusalem zurückzu-
Söhne sollten b Töchter zur c Frau kehren.
nehmen, damit sie im Land der 8 Und nun war ich, Nephi,
Verheißung dem Herrn Nach- über ihre Herzenshärte a be-
kommen erwecken könnten. trübt, darum sprach ich zu ih-
2 Und es begab sich: Der Herr nen, ja, zu Laman und Lemuel,
a 
gebot ihm, dass ich, Nephi, nämlich: Siehe, ihr seid meine
und meine Brüder abermals in älteren Brüder, und wie kommt
das Land Jerusalem zurückkeh- es, dass ihr im Herzen so ver-
ren und Ischmael mit seiner Fa- härtet seid und im Sinn so ver-
milie in die Wildnis herabholen blendet, dass es notwendig ist,
sollten. dass ich, euer jüngerer Bruder,
7 1 a 1 Ne 5:17-­19. Eheschließung. 6 a 2 Ne 4:10.
b 1 Ne 16:7. 2 a 1 Ne 16:7,8. 8 a Al 31:2;
c sf Ehe, 3 a 1 Ne 3:2,3. Mose 7:41.
1 NEPHI 7:9-18 16
zu euch sprechen, ja, und euch getrachtet, wodurch sie ihn aus
ein Beispiel geben muss? dem Lande vertrieben haben.
9 Wie kommt es, dass ihr nicht 15 Nun siehe, ich sage euch:
auf die Worte des Herrn gehört Wenn ihr nach Jerusalem zu-
habt? rückkehrt, so werdet auch ihr
10 Wie kommt es, dass ihr mit ihnen zugrunde gehen.
a 
vergessen habt, dass ihr einen Und nun, da ihr die Wahl habt,
Engel des Herrn gesehen habt? so geht hinauf in das Land;
11 Ja, und wie kommt es, dass aber denkt an die Worte, die
ihr vergessen habt, was der ich euch sage: Wenn ihr geht, so
Herr Großes für uns getan hat, werdet auch ihr zugrunde ge-
indem er uns aus den Händen hen; denn der Geist des Herrn
Labans a befreit hat und wir drängt mich, so zu sprechen.
zudem die Aufzeichnungen 16 Und es begab sich: Als ich,
erlangt haben? Nephi, meinen Brüdern diese
12 Ja, und wie kommt es, dass Worte gesagt hatte, wurden sie
ihr vergessen habt, dass der zornig auf mich. Und es begab
Herr nach seinem Willen für sich: Sie legten Hand an mich;
die Menschenkinder a alles tun denn siehe, sie waren überaus
kann, wenn es so ist, dass sie wütend; und sie a banden mich
b 
Glauben an ihn ausüben? Da- mit Stricken, denn sie trachte-
rum lasst uns ihm treu sein. ten danach, mir das Leben zu
13 Und wenn es so ist, dass nehmen, indem sie mich in der
wir ihm treu sind, dann werden Wildnis zurückließen, damit
wir das a Land der Verheißung ich von wilden Tieren gefressen
erlangen; und ihr werdet eines würde.
Tages erkennen, dass sich des 17 Aber es begab sich: Ich
Herrn Wort über die b Zerstö- betete zum Herrn, nämlich: O
rung Jerusalems erfüllen wird; Herr, gemäß meinem Glauben,
denn alles, was der Herr über den ich in dich setze, befreie
die Zerstörung Jerusalems ge- mich aus den Händen meiner
redet hat, muss sich erfüllen. Brüder; ja, gib mir die Kraft,
14 Denn siehe, der Geist des diese Bande zu a zerreißen, mit
Herrn hört bald auf, sich mit ih- denen ich gebunden bin.
nen abzumühen; denn siehe, sie 18 Und es begab sich: Als ich
haben die Propheten a verworfen, diese Worte gesagt hatte, siehe,
und b Jeremia haben sie ins Ge- da lösten sich die Bande von
fängnis geworfen. Und sie haben meinen Händen und Füßen,
meinem Vater nach dem c Leben und ich trat vor meine Brüder
10 a Dtn 4:9; sf Verheißenes Land. sf Auflehnung.
1 Ne 3:29; 4:3. b 2 Kön 25:1-­21; b Jer 37:15-­21.
11 a 1 Ne 4. 2 Ne 6:8; 25:10; c 1 Ne 2:1.
12 a 1 Ne 17:50; Om 1:15; 16 a 1 Ne 18:11-­15.
Al 26:12. Hel 8:20,21. 17 a Al 14:26-­28.
b 1 Ne 3:7; 15:11. 14 a Ez 5:6;
13 a 1 Ne 2:20. 1 Ne 1:18-­20; 2:13.
17 1 NEPHI 7:19–8:5
hin und sprach abermals zu KAPITEL 8
ihnen.
Lehi sieht eine Vision vom Baum
19 Und es begab sich: Sie wa-
des Lebens  – Er isst von dessen
ren abermals zornig auf mich
Frucht und bittet seine Familie,
und wollten Hand an mich le-
das auch zu tun  – Er sieht eine
gen; aber siehe, eine der a Töch-
eiserne Stange, einen engen und
ter Ischmaels, ja, und auch ihre
schmalen Weg und die Nebel von
Mutter sowie einer von den
Finsternis, die die Menschen ein­
Söhnen Ischmaels setzten sich
hüllen  – Saria, Nephi und Sam
bei meinen Brüdern für mich
essen von der Frucht, aber Laman
ein, woraufhin sie sich das
und Lemuel weigern sich. Um
Herz erweichen ließen; und sie
600–592 v. Chr.
hörten auf, mir nach dem Le-
ben zu trachten. Und es begab sich: Wir hatten
20 Und es begab sich: Sie wa- allerlei Samen von jeder Art ge-
ren wegen ihrer Schlechtigkeit sammelt, sowohl von Getreide
bekümmert, sodass sie sich vor jeder Art als auch Samen von
mir niederbeugten und mir mit Früchten jeder Art.
Bitten zusetzten, ihnen das zu 2 Und es begab sich: Als mein
vergeben, was sie mir angetan Vater in der Wildnis weilte,
hatten. sprach er zu uns, nämlich: Siehe,
21 Und es begab sich: Frei- ich habe einen Traum a geträumt
mütig a vergab ich ihnen alles, oder, mit anderen Worten, ich
was sie getan hatten; und ich habe eine b Vision gesehen.
ermahnte sie, zum Herrn, zu 3 Und siehe, um deswillen,
ihrem Gott, um Vergebung zu was ich gesehen habe, habe
beten. Und es begab sich: Sie ich Grund, mich wegen a Nephi
taten es. Und nachdem sie mit und auch Sam im Herrn zu
dem Beten zum Herrn fertig freuen; denn ich habe Grund
waren, machten wir uns wieder anzunehmen, dass sie und auch
auf die Reise zum Zelt unseres viele ihrer Nachkommen erret-
Vaters. tet sein werden.
22 Und es begab sich: Wir 4 Aber siehe, a Laman und Le-
kamen hinab zum Zelt unseres muel, euretwegen bin ich über-
Vaters. Und nachdem ich und aus besorgt; denn siehe, mir war,
meine Brüder und das ganze als sah ich in meinem Traum eine
Haus Ischmaels zum Zelt meines finstere und trostlose Wildnis.
Vaters hinabgekommen waren, 5 Und es begab sich: Ich sah
a 
dankten sie dem Herrn, ihrem einen Mann, und er war in ein
Gott; und sie brachten ihm b Op- weißes a Gewand gekleidet; und
fer und Brandopfer dar. er kam und trat vor mich hin.
19 a 1 Ne 16:7. b 1 Ne 5:9. sf Vision.
21 a sf Vergeben. 8 2 a sf Offenbarung; 3 a 1 Ne 8:14-­18.
22 a sf Dank, dankbar, Traum. 4 a 1 Ne 8:35,36.
Danksagung. b 1 Ne 10:17. 5 a JSLg 1:30-­32.
1 NEPHI 8:6-19 18
6 Und es begab sich: Er sprach umherschweifen ließ, um viel-
zu mir und hieß mich ihm fol- leicht auch meine Familie zu
gen. sehen, da gewahrte ich einen
7 Und es begab sich: Als ich ihm a 
Fluss mit Wasser; und er floss
folgte, wurde ich gewahr, dass dahin, und er war nahe an dem
ich mich in einer finsteren und Baum, von dessen Frucht ich
trostlosen Öde befand. eben aß.
8 Und nachdem ich über den 14 Und ich schaute und wollte
Zeitraum vieler Stunden hinweg sehen, woher er käme; und ich
im Finstern gewandert war, fing sah, nicht weit entfernt, seinen
ich an, zum Herrn zu beten, er Ursprung; und an seinem Ur-
möge zu mir a barmherzig sein, sprung sah ich eure Mutter Sa-
gemäß seiner großen, liebevollen ria sowie Sam und Nephi; und
Barmherzigkeit. sie standen da, als wüssten sie
9 Und es begab sich: Nachdem nicht, wohin sie gehen sollten.
ich zum Herrn gebetet hatte, er- 15 Und es begab sich: Ich
blickte ich ein großes und weites winkte sie herbei, und ich rief
a 
Feld. ihnen auch mit lauter Stimme
10 Und es begab sich: Ich er- zu, sie sollten zu mir herkom-
blickte einen a Baum, dessen men und von der Frucht essen,
b 
Frucht begehrenswert war, auf die begehrenswerter war als
dass sie glücklich mache. jede andere Frucht.
11 Und es begab sich: Ich ging 16 Und es begab sich: Sie ka-
hin und aß von seiner a Frucht, men zu mir her und aßen auch
und ich fand, dass sie sehr süß von der Frucht.
war, mehr als alles, was ich je 17 Und es begab sich: Ich hatte
zuvor gekostet hatte. Ja, und ich den Wunsch, dass auch Laman
sah, dass seine Frucht weiß war, und Lemuel kämen und von
an b Weiße alles übertreffend, was der Frucht äßen; darum ließ ich
ich je gesehen hatte. meine Augen zum Ursprung
12 Und als ich von seiner Frucht des Flusses hinschweifen, ob
aß, erfüllte sie meine Seele mit ich vielleicht die beiden sähe.
überaus großer a Freude; darum 18 Und es begab sich: Ich sah
regte sich in mir der b Wunsch, sie, aber sie wollten a nicht zu
auch meine Familie möge davon mir herkommen und von der
essen; denn ich wusste, dass Frucht essen.
diese Frucht c begehrenswerter 19 Und ich erblickte eine a ei-
war als jede andere. serne Stange, und sie lief am
13 Und als ich meine Augen Ufer des Flusses entlang und
8 a sf Barmherzig, 11 a Al 5:34. 18 a 2 Ne 5:20-­25.
Barmherzigkeit. b 1 Ne 11:8. 19 a Ps 2:9; Offb 12:5;
9 a Mt 13:38. 12 a sf Freude. jsü Offb 19:15
10 a Gen 2:9; Offb 2:7; 22:2; b Al 36:24. (Anhang);
1 Ne 11:4,8-­25. c 1 Ne 15:36. 1 Ne 8:30; 11:25;
sf Baum des Lebens. 13 a 1 Ne 12:16-­18; 15:23,24.
b Al 32:41-­43. 15:26-­29.
19 1 NEPHI 8:20-30
führte zu dem Baum, bei dem Frucht des Baumes gegessen
ich stand. hatten, ließen sie ihre Augen
20 Und ich erblickte auch ei- umherschweifen, als a schämten
nen a engen und schmalen Pfad, sie sich.
der an der eisernen Stange ent- 26 Und auch ich ließ meine
langführte, ja, zu dem Baum, Augen umherschweifen und
bei dem ich stand; und er sah auf der anderen Seite des
führte auch an dem Ursprung Flusses mit Wasser ein großes
der Quelle vorbei zu einem und a geräumiges Gebäude;
b 
Feld, so groß und weit, als sei und es stand gleichsam in der
es eine Welt. Luft, hoch über dem Erdboden.
21 Und ich sah zahllose Scha- 27 Und es war voller Men-
ren von Menschen; viele von schen, alten ebenso wie jungen,
ihnen strebten vorwärts, um männlichen ebenso wie weib-
auf den a Pfad zu gelangen, der lichen; und sie waren überaus
zu dem Baum führte, bei dem fein gekleidet; und sie a standen
ich stand. da und spotteten und zeigten
22 Und es begab sich: Sie ka- mit Fingern auf diejenigen, die
men herzu und betraten den herzugekommen waren und
Pfad, der zu dem Baum führte. eben von der Frucht aßen.
23 Und es begab sich: Es stieg 28 Und nachdem diese von
ein a Nebel von Finsternis auf, der Frucht a gekostet hatten,
ja, ein überaus dichter Nebel b 
schämten sie sich, weil die an-
von Finsternis, sodass dieje- deren sie verspotteten; und sie
nigen, die den Pfad betreten c 
fielen ab auf verbotene Pfade
hatten, ihren Weg verloren, und gingen verloren.
sodass sie abirrten und verlo- 29 Nun aber spreche ich, Nephi,
rengingen. nicht a alle Worte meines Vaters.
24 Und es begab sich: Ich sah 30 Doch um es kurz zu schrei-
andere vorwärtsstreben, und ben, siehe, er sah andere Scha-
sie kamen herzu und ergriffen ren vorwärtsstreben; und sie
das Ende der eisernen Stange; kamen und ergriffen das Ende
und sie strebten durch den der a eisernen Stange, und sie
Nebel von Finsternis vorwärts strebten auf ihrem Weg vor-
und klammerten sich an die wärts und hielten sich dabei be-
eiserne Stange, ja, bis sie herzu- ständig an der eisernen Stange
kamen und von der a Frucht des fest, bis sie herzukamen und
Baumes aßen. niederfielen und von der Frucht
25 Und nachdem sie von der des Baumes aßen.
20 a Mt 7:14; 2 Tim 1:8; Lk 8:11-­15;
2 Ne 31:17-­20. Al 46:21; Joh 12:42,43.
b Mt 13:38. Morm 8:38. c sf Abfall vom
21 a sf Weg. 26 a 1 Ne 11:35,36; 12:18. Glauben.
23 a 1 Ne 12:17; 15:24. 27 a sf Stolz. 29 a 1 Ne 1:16,17.
24 a 1 Ne 8:10-­12. 28 a 2 Petr 2:19-­22. 30 a 1 Ne 15:23,24.
25 a Röm 1:16; b Mk 4:14-­20; 8:38;
1 NEPHI 8:31–9:3 20
31 Und er sah auch andere und sie nicht verstoßen würde;
a 
Scharen, die sich ihren Weg zu ja, mein Vater predigte ihnen.
jenem großen und geräumigen 38 Und nachdem er ihnen ge-
Gebäude ertasteten. predigt und ihnen auch vieles
32 Und es begab sich: Viele prophezeit hatte, hieß er sie,
ertranken in den Tiefen der die Gebote des Herrn zu halten;
a 
Quelle; und viele verlor er aus und dann hörte er auf, zu ihnen
den Augen, denn sie wandelten zu sprechen.
auf fremden Pfaden.
33 Und groß war die Schar, KAPITEL 9
die in jenes seltsame Gebäude
Nephi fertigt zwei Arten von
ging. Und nachdem sie in das
Aufzeichnungen an  – Beide hei­
Gebäude eingetreten waren,
ßen die Platten Nephis – Die grö­
deuteten sie a verächtlich mit
ßeren Platten enthalten die welt­
dem Finger auf mich und auf
liche Geschichte, die kleineren
diejenigen, die ebenfalls von
befassen sich hauptsächlich mit
der Frucht aßen; aber wir be-
Heiligem. Um 600–592 v. Chr.
achteten sie nicht.
34 Dies sind die Worte meines Und dies alles sah und vernahm
Vaters: Denn wer sie a beachtete, und sprach mein Vater, als er
fiel ab. im a Tale Lemuel in einem Zelt
35 Und a Laman und Lemuel wohnte, dazu noch vieles an-
aßen nicht von der Frucht, dere, was nicht auf diesen Plat-
sagte mein Vater. ten geschrieben werden kann.
36 Und es begab sich: Nach- 2 Und nun, da ich diese Plat-
dem mein Vater alle Worte ten erwähnt habe, siehe, dies
seines Traumes oder seiner Vi- sind nicht die Platten, auf de-
sion gesagt hatte, und es waren nen ich einen vollständigen Be-
viele, sprach er zu uns, er sei richt über die Geschichte mei-
aufgrund dessen, was er in der nes Volkes schreibe; denn die
Vision geschaut habe, überaus a 
Platten, auf denen ich einen
besorgt wegen Laman und vollständigen Bericht meines
Lemuel; ja, er sei besorgt, sie Volkes schreibe, habe ich nach
würden aus der Gegenwart des dem Namen Nephi benannt;
Herrn verstoßen werden. darum werden sie die Platten
37 Und dann ermahnte er sie Nephis genannt, nach meinem
mit allem Gefühl eines liebe- Namen; und auch diese Platten
vollen a Vaters, auf seine Worte werden die Platten Nephis ge-
zu hören, sodass der Herr viel- nannt.
leicht zu ihnen barmherzig sein 3 Doch habe ich vom Herrn
31 a Mt 7:13. 2 Ne 5:19-­24. Jak 3:13,14;
32 a 1 Ne 15:26-­29. 37 a sf Eltern; WMorm 1:2-­11;
33 a sf Verfolgen, Familie. LuB 10:38-­40.
Verfolgung. 9 1 a 1 Ne 2:4-­6,8,14,15; sf Platten.
34 a Ex 23:2. 16:6.
35 a 1 Ne 8:17,18; 2 a 1 Ne 19:2,4;
21 1 NEPHI 9:4–10:3
das Gebot empfangen, diese Juden  – Lehi berichtet auch vom
Platten anzufertigen zu dem Kommen des einen, der das Lamm
besonderen a Zweck, dass dar- Gottes taufen wird  – Lehi berich­
auf ein Bericht über den b geist- tet vom Tod und von der Auferste­
lichen Dienst meines Volkes hung des Messias  – Er vergleicht
eingraviert werde. die Zerstreuung und Sammlung
4 Auf die anderen Platten soll Israels mit einem Ölbaum – Nephi
ein Bericht über die Regierung spricht vom Sohn Gottes, von der
der Könige und die Kriege und Gabe des Heiligen Geistes und von
Streitigkeiten meines Volkes der Notwendigkeit, rechtschaffen
eingraviert werden; darum be- zu sein. Um 600–592 v. Chr.
treffen diese Platten hauptsäch-
lich den geistlichen Dienst, und Und nun fahre ich, Nephi, fort,
die a anderen Platten betreffen auf a diesen Platten einen Be-
hauptsächlich die Regierung richt von meinen Handlungen,
der Könige und die Kriege und meiner Regierung und meinem
Streitigkeiten meines Volkes. geistlichen Dienst zu geben; um
5 Darum hat der Herr mir ge- aber den Bericht fortzuführen,
boten, diese Platten anzuferti- muss ich einiges über meinen
gen, und zwar in seiner a weisen Vater und auch über meine
Absicht, aber ich kenne diese Brüder sagen.
Absicht nicht. 2 Denn siehe, es begab sich:
6 Doch der Herr a weiß alles Nachdem mein Vater damit zu
von Anfang an; darum bereitet Ende gekommen war, die Worte
er einen Weg, um alle seine seines a Traumes zu erzählen,
Werke unter den Menschen- und sie zu allem Eifer ermahnt
kindern zu vollbringen; denn hatte, sprach er zu ihnen über
siehe, er hat alle b Macht, seine die Juden:
sämtlichen Worte zu erfüllen. 3 Nachdem sie zerschlagen
Und so ist es. Amen. worden seien, ja, auch die große
Stadt a Jerusalem, und viele
nach b Babylon in die Gefan-
KAPITEL 10
genschaft c verschleppt worden
Lehi sagt voraus, dass die Juden seien, würden sie zu der vom
von den Babyloniern gefangen Herrn selbst bestimmten Zeit
genommen werden  – Er berichtet wieder d zurückkehren, ja, näm-
vom Kommen eines Messias, eines lich aus der Gefangenschaft
Erretters, eines Erlösers unter den zurückgebracht werden; und
3 a LuB 3:19. LuB 38:2; Hel 8:20,21.
b 1 Ne 6:3. Mose 1:6,35. b Ez 24:2;
4 a Jak 1:2-­4; sf Allwissend. 1 Ne 1:13;
WMorm 1:10. b Mt 28:18. Om 1:15.
5 a 1 Ne 19:3; 10 1 a 1 Ne 9:1-­5; 19:1-­6; c 587 v. Chr.; siehe die
WMorm 1:7; Jak 1:1-­4. Zeittafel im Anhang.
Al 37:2,12,14. 2 a 1 Ne 8. 2 Ne 25:10.
6 a 2 Ne 9:20; 3 a Est 2:6; 2 Ne 6:8; d Jer 29:10; 2 Ne 6:8,9.
1 NEPHI 10:4-12 22
nachdem sie aus der Gefangen- seiner Schuhe zu lösen. Und
schaft zurückgebracht seien, vieles sprach mein Vater darü-
würden sie wiederum das Land ber.
ihres Erbteils besitzen. 9 Und mein Vater sagte, er
4 Ja, nämlich nach a sechshun- werde in a Betabara, jenseits des
dert Jahren von der Zeit an, da Jordans, taufen; und er sagte
mein Vater Jerusalem verlassen auch, er werde mit Wasser
hatte – einen b Propheten werde b 
taufen, ja, selbst den Messias
Gott, der Herr, unter den Juden werde er mit Wasser taufen.
erwecken, selbst einen c Messias 10 Und nachdem er den Messias
oder, mit anderen Worten, mit Wasser getauft habe, werde
einen Erretter der Welt. er sehen und Zeugnis geben,
5 Und er sprach auch von den dass er das a Lamm Gottes getauft
Propheten, welch große Zahl habe, das die Sünden der Welt
davon a Zeugnis gegeben hatte, hinwegnehmen werde.
von diesem Messias, von dem 11 Und es begab sich: Nachdem
er gesprochen hatte, oder die- mein Vater diese Worte gespro-
sem Erlöser der Welt. chen hatte, redete er mit meinen
6 Darum seien alle Menschen Brüdern über das Evangelium,
in einem verlorenen und in das unter den Juden gepredigt
einem a gefallenen Zustand werden sollte, und auch, dass die
und würden für immer darin Juden in a Unglauben b verfallen
verbleiben, wenn sie nicht auf würden. Und nachdem sie den
diesen Erlöser bauten. Messias, der da kommen soll,
7 Und er sprach auch von ei- c 
getötet haben würden; und
nem a Propheten, der vor dem nachdem er getötet worden sei,
Messias kommen sollte, um den werde er von den Toten d aufer-
Weg des Herrn zu bereiten – stehen und sich durch den e Heili-
8 ja, er werde nämlich hin- gen Geist den Anderen kundtun.
ausgehen in die Wildnis und 12 Ja, und mein Vater sprach
rufen: a Bereitet den Weg des viel über die Anderen und auch
Herrn, und macht seine Pfade über das Haus Israel, dass es mit
gerade; denn mitten unter euch einem a Ölbaum vergleichbar sei,
steht einer, den ihr nicht kennt; dessen Zweige abgebrochen und
und er ist mächtiger als ich, der über den ganzen Erdboden b zer-
ich nicht wert bin, die Riemen streut werden würden.
4 a 1 Ne 19:8; 2 Ne 31:4. e sf Heiliger Geist.
2 Ne 25:19; 8 a Jes 40:3; Mt 3:1-­3. 12 a Gen 49:22-­26;
3 Ne 1:1. 9 a Joh 1:28. 1 Ne 15:12;
b 1 Ne 22:20,21. b sf Johannes 2 Ne 3:4,5;
c sf Messias. der Täufer. Jak 5; 6:1-­7.
5 a Jak 7:11; Mos 13:33; 10 a sf Lamm Gottes. sf Ölbaum;
Hel 8:19-­24; 11 a Morm 5:14. Weingarten
3 Ne 20:23,24. b Jak 4:14-­18. des Herrn.
6 a sf Fall Adams c sf Jesus Christus; b 1 Ne 22:3-­8.
und Evas. Kreuzigung. sf Israel – Die
7 a 1 Ne 11:27; d sf Auferstehung. Zerstreuung Israels.
23 1 NEPHI 10:13-20
13 Darum, sagte er, müsse b 
Vision geschaut hatte, auch
es notwendigerweise gesche- das, was er durch die Macht des
hen, dass wir einmütig in das Heiligen Geistes geredet hatte,
a 
Land der Verheißung geführt und diese Macht hatte er durch
würden, sodass sich das Wort Glauben an den Sohn Gottes
des Herrn erfüllen würde, dass empfangen  – und der Sohn
wir über den ganzen Erdboden Gottes ist der c Messias, der da
zerstreut werden würden. kommen soll  –, da wünschte
14 Und nachdem das Haus ich, Nephi, dass auch ich das
Israel zerstreut sei, werde es alles sehen und vernehmen und
wieder a gesammelt werden, wissen möge durch die Macht
oder, kurz gesagt, nachdem die des d Heiligen Geistes, denn
b 
Anderen die Fülle des Evange- dies ist die Gabe Gottes an alle,
liums empfangen hätten, wür- die ihn e eifrig suchen, in f alter
den die natürlichen Zweige des Zeit ebenso wie zu der Zeit, da
c 
Ölbaums oder die Überreste er sich den Menschenkindern
des Hauses Israel eingepfropft kundtun wird.
werden oder Kenntnis vom 18 Denn er ist a derselbe ges-
wahren Messias, ihrem Herrn tern, heute und immerdar; und
und ihrem Erlöser, erlangen. der Weg ist für alle Menschen
15 Und mit solchen Worten bereitet von der Grundlegung
prophezeite und sprach mein der Welt an, wenn es so ist,
Vater zu meinen Brüdern und dass sie nur umkehren und zu
auch noch vieles andere, was ihm kommen.
ich in diesem Buch nicht nie- 19 Denn wer eifrig sucht, der
derschreibe; denn das, was ich wird finden; und die a Geheim-
davon für ratsam hielt, habe nisse Gottes werden ihnen
ich in meinem a anderen Buch durch die Macht des b Heiligen
geschrieben. Geistes entfaltet werden, in die-
16 Und dies alles, wovon ich ser Zeit ebenso wie in alter Zeit,
gesprochen habe, geschah, als und in alter Zeit ebenso wie
mein Vater im Tale Lemuel in in zukünftiger Zeit; denn die
einem Zelt wohnte. c 
Bahn des Herrn ist eine ewige
17 Und es begab sich: Nach- Runde.
dem ich, Nephi, alle die a Worte 20 Darum bedenke, o Mensch,
meines Vaters vernommen dass du für alle deine Taten vor
hatte über das, was er in einer a 
Gericht gestellt werden wirst.
13 a 1 Ne 2:20. b 1 Ne 8:2. 19 a sf Geheimnisse
sf Verheißenes Land. c sf Messias. Gottes.
14 a sf Israel – Die d sf Heiliger Geist. b sf Heiliger Geist.
Sammlung Israels. e Moro 10:4,5,7,19. c Al 7:20;
b 1 Ne 13:42; f LuB 20:26. LuB 3:2; 35:1.
LuB 14:10. 18 a Hebr 13:8; 20 a Koh 12:14;
c Jak 5:8,52,54,60,68. Morm 9:9; 2 Ne 9:46.
15 a 1 Ne 1:16,17. LuB 20:12. sf Gericht, das
17 a Enos 1:3; Al 36:17. sf Gott, Gottheit. Jüngste.
1 NEPHI 10:21–11:8 24
21 Wenn ihr daher in den Ta- gesehen und auf den ich nie zu-
gen eurer a Bewährung darauf vor meinen Fuß gesetzt hatte.
bedacht wart, Böses zu tun, 2 Und der Geist sprach zu
werdet ihr vor dem Richter- mir: Siehe, was wünschst du?
stuhl Gottes für b unrein befun- 3 Und ich sprach: Ich wün-
den werden; aber nichts Un- sche, das zu sehen, was mein
reines kann bei Gott wohnen; Vater a gesehen hat.
darum müsst ihr für immer 4 Und der Geist sprach zu mir:
verstoßen werden. Glaubst du, dass dein Vater den
22 Und der Heilige Geist gibt a 
Baum gesehen hat, von dem er
die Vollmacht, dass ich dies gesprochen hat?
sage und es nicht verschweige. 5 Und ich sprach: Ja, du weißt,
dass ich allen Worten meines
KAPITEL 11 Vaters a glaube.
6 Und als ich diese Worte ge-
Nephi sieht den Geist des Herrn,
sprochen hatte, rief der Geist
und ihm wird in einer Vision der
mit lauter Stimme, nämlich:
Baum des Lebens gezeigt  – Er
Hosanna dem Herrn, dem
sieht die Mutter des Sohnes Got­
allerhöchsten Gott; denn er ist
tes und wird über die Herablas­
Gott über die ganze a Erde, ja,
sung Gottes belehrt – Er sieht die
selbst über alles. Und gesegnet
Taufe, den geistlichen Dienst und
bist du, Nephi, weil du an den
die Kreuzigung des Lammes Got­
Sohn des allerhöchsten Gottes
tes  – Er sieht auch die Berufung b 
glaubst; darum sollst du das
und den geistlichen Dienst der
sehen, was du gewünscht hast.
zwölf Apostel des Lammes. Um
7 Und siehe, dies soll dir ein
600–592 v. Chr. a 
Zeichen sein: Nachdem du den
Denn es begab sich: Nach- Baum gesehen haben wirst, der
dem ich gewünscht hatte, das die Frucht trägt, die dein Vater
zu wissen, was mein Vater gekostet hat, wirst du auch
geschaut hatte, und weil ich einen Mann aus dem Himmel
glaubte, dass der Herr im- herabsteigen sehen, und dessen
stande sei, es mir kundzutun, sollst du Zeuge sein; und nach-
wurde ich, als ich dasaß und dem du Zeuge dessen gewesen
in meinem Herzen a nachsann, bist, sollst du b Zeugnis geben,
im Geist des Herrn b hinweg- dass er der Sohn Gottes ist.
geführt, ja, auf einen überaus 8 Und es begab sich, dass der
hohen c Berg, den ich nie zuvor Geist zu mir sprach: Schau!
21 a Al 34:32-­35. Offb 21:10; 6 a Ex 9:29;
b 1 Kor 6:9,10; 2 Ne 4:25; 2 Ne 29:7;
3 Ne 27:19; Mose 1:1. 3 Ne 11:14;
LuB 76:50-­62; c Dtn 10:1; Mose 6:44.
Mose 6:57. Eth 3:1. b sf Glaube, glauben.
11 1 a LuB 76:19. 3 a 1 Ne 8:2-­34. 7 a sf Zeichen.
sf Nachsinnen. 4 a 1 Ne 8:10-­12; 15:21,22. b sf Zeugnis.
b 2 Kor 12:1-­4; 5 a 1 Ne 2:16.
25 1 NEPHI 11:9-22
Und ich schaute und sah ei- die Himmel offen, und ein
a 

nen Baum; und er war wie der Engel kam herab und trat vor
a 
Baum, den mein Vater gesehen mich hin; und er sprach zu mir:
hatte; und dessen Schönheit Nephi, was siehst du?
ging weit über, ja, übertraf alle 15 Und ich sprach zu ihm:
Schönheit; und dessen b Weiße Eine Jungfrau, überaus schön
übertraf die Weiße von frisch und anmutig, mehr als alle an-
gefallenem Schnee. deren Jungfrauen.
9 Und es begab sich: Nachdem 16 Und er sprach zu mir:
ich den Baum gesehen hatte, Kennst du die Herablassung
sprach ich zum Geist: Ich sehe, Gottes?
du hast mir den Baum gezeigt, 17 Und ich sprach zu ihm: Ich
der a kostbarer als alles ist. weiß, dass er seine Kinder liebt;
10 Und er sprach zu mir: Was aber die Bedeutung von allem
wünschst du? weiß ich nicht.
11 Und ich sprach zu ihm: Die 18 Und er sprach zu mir:
a 
Auslegung davon zu wissen  – Siehe, die a Jungfrau, die du
denn ich redete mit ihm, wie ein siehst, ist die b Mutter des Soh-
Mensch redet; denn ich sah, dass nes Gottes nach der Weise des
er menschliche b Gestalt hatte; Fleisches.
und doch wusste ich, dass es 19 Und es begab sich: Ich
der Geist des Herrn war; und er sah, dass sie im Geist entrückt
sprach mit mir, wie ein Mensch wurde, und nachdem sie eine
mit dem anderen spricht. Zeit lang im a Geist entrückt ge-
12 Und es begab sich, dass wesen war, sprach der Engel zu
er zu mir sprach: Schau! Und mir, nämlich: Schau!
ich schaute, wie um ihn anzu- 20 Und ich schaute und sah
schauen, aber ich sah ihn nicht; wieder die Jungfrau, und sie
denn er hatte sich aus meiner trug auf den Armen ein a Kind.
Gegenwart entfernt. 21 Und der Engel sprach zu
13 Und es begab sich: Ich mir: Sieh das a Lamm Gottes,
schaute und sah die große Stadt ja, selbst den b Sohn des ewigen
Jerusalem und auch andere c 
Vaters! Kennst du die Bedeu-
Städte. Und ich sah die Stadt Na- tung des d Baumes, den dein
zaret; und in der Stadt a Nazaret Vater gesehen hat?
sah ich eine b Jungfrau, und sie 22 Und ich antwortete ihm,
war überaus anmutig und weiß. nämlich: Ja, das ist die a Liebe
14 Und es begab sich: Ich sah Gottes, die sich überall den
8 a 1 Ne 8:10. sf Maria, Mutter Jesu. 21 a sf Lamm Gottes.
b 1 Ne 8:11. 14 a Ez 1:1; b sf Jesus Christus.
9 a 1 Ne 11:22-­25. 1 Ne 1:8. c sf Gott, Gottheit –
11 a Gen 40:8. 18 a Jes 7:14; Gott der Vater.
b Eth 3:15,16. Lk 1:34,35. d 1 Ne 8:10;
13 a Mt 2:23. b Mos 3:8. Al 5:62.
b Lk 1:26,27; 19 a Mt 1:20. sf Baum des Lebens.
Al 7:10. 20 a Lk 2:16. 22 a sf Liebe.
1 NEPHI 11:23-31 26
Menschenkindern ins Herz er- aus dem Himmel herabkom-
gießt; darum ist sie das Begeh- men und sich auf ihm nieder-
renswerteste von allem. lassen in Gestalt einer d Taube.
23 Und er sprach zu mir, näm- 28 Und ich sah, dass er hin-
lich: Ja, und die größte a Freude ging und dem Volk mit a Macht
für die Seele. und großer Herrlichkeit diente;
24 Und nachdem er diese und die Scharen sammelten
Worte gesprochen hatte, sprach sich, um ihn zu hören; und ich
er zu mir: Schau! Und ich sah, dass sie ihn von sich aus-
schaute, und ich sah den Sohn stießen.
Gottes, wie er unter die Men- 29 Und ich sah auch, dass
schenkinder a ging; und ich sah a 
zwölf andere ihm folgten. Und
viele ihm zu Füßen fallen und es begab sich: Sie wurden im
ihn anbeten. Geist meinem Angesicht ent-
25 Und es begab sich: Ich rückt, und ich sah sie nicht.
sah, dass die a eiserne Stange, 30 Und es begab sich, dass
die mein Vater gesehen hatte, der Engel wieder zu mir
das Wort Gottes ist, das zu der sprach, nämlich: Schau! Und
Quelle b lebendigen Wassers ich schaute, und ich sah wie-
oder zum c Baum des Lebens derum die Himmel offen, und
führt; diese Wasser sind eine ich sah a Engel niedersteigen zu
Darstellung der Liebe Gottes; den Menschenkindern, und sie
und ich sah auch, dass der dienten ihnen.
Baum des Lebens eine Darstel- 31 Und abermals sprach er zu
lung der Liebe Gottes ist. mir: Schau! Und ich schaute,
26 Und der Engel sprach aber- und ich sah das Lamm Gottes,
mals zu mir: Schau, und sieh das unter die Menschenkinder
die a Herablassung Gottes! ging. Und ich sah Scharen von
27 Und ich schaute und a sah Menschen, die siech waren und
den Erlöser der Welt, von dem die von allerart Krankheiten
mein Vater gesprochen hatte; bedrängt wurden und von
und ich sah auch den b Prophe- a 
Teufeln und b unreinen Geis-
ten, der den Weg vor ihm berei- tern; und der Engel sprach und
ten soll. Und das Lamm Gottes zeigte mir dies alles. Und sie
ging hin und wurde von ihm wurden durch die Macht des
c 
getauft; und nachdem er ge- Lammes Gottes c geheilt, und
tauft war, sah ich die Himmel die Teufel und die unreinen
offen und den Heiligen Geist Geister wurden ausgetrieben.
23 a sf Freude. 27 a 2 Ne 25:13. 30 a sf Engel.
24 a Lk 4:14-­21. b Mt 11:10; 31 a Mk 5:15-­20;
25 a 1 Ne 8:19. 1 Ne 10:7-­10; Mos 3:5-­7.
b sf Lebendiges Wasser. 2 Ne 31:4. sf Teufel.
c Gen 2:9; c sf Taufe, taufen. b sf Geist – Böse
Al 32:40,41; d sf Taube, Zeichen der. Geister.
Mose 4:28,31. 28 a LuB 138:25,26. c sf Heilen, Heilung.
26 a 1 Ne 11:16-­33. 29 a sf Apostel.
27 1 NEPHI 11:32–12:4
32 Und es begab sich, dass zu mir, nämlich: So werden alle
der Engel abermals zu mir Nationen, Geschlechter, Spra-
sprach, nämlich: Schau! Und chen und Völker zerschlagen
ich schaute und sah das Lamm werden, die gegen die zwölf
Gottes, dass es von den Men- Apostel des Lammes streiten.
schen ergriffen wurde; ja, der
Sohn des immerwährenden KAPITEL 12
Gottes wurde von der Welt a ge-
Nephi sieht in einer Vision das
richtet; und ich sah und gebe
Land der Verheißung; die Recht­
Zeugnis.
schaffenheit, Schlechtigkeit und
33 Und ich, Nephi, sah, dass
den Niedergang seiner Bewohner;
er auf das a Kreuz emporgeho-
das Kommen des Lammes Gottes
ben und für die Sünden der
zu ihnen; wie die zwölf Jünger
Welt b getötet wurde.
und die zwölf Apostel Israel
34 Und nachdem er getötet
richten werden; den widerlichen
worden war, sah ich die Scharen
und schmutzigen Zustand derer,
der Erde, dass sie versammelt
die in Unglauben verfallen. Um
waren, um gegen die Apostel
600–592 v. Chr.
des Lammes zu streiten, denn
so wurden die zwölf von dem Und es begab sich: Der Engel
Engel des Herrn genannt. sprach zu mir: Schau, und sieh
35 Und die Schar der Erde deine Nachkommen und auch
war versammelt; und ich sah, die Nachkommen deiner Brü-
dass sie sich in einem großen der. Und ich schaute und sah
und geräumigen a Gebäude das a Land der Verheißung; und
befanden, ähnlich dem, das ich sah Scharen von Menschen,
mein Vater gesehen hatte. Und ja, die so zahlreich schienen wie
der Engel des Herrn sprach der Sand am Meer.
abermals zu mir, nämlich: Sieh 2 Und es begab sich: Ich sah
die Welt und deren Weisheit; Scharen zum Kampf aufgestellt,
ja, sieh, das Haus Israel hat eine gegen die andere; und ich
sich versammelt, um gegen die sah a Kriege und Kriegsgerüchte
zwölf Apostel des Lammes zu und große Gemetzel mit dem
streiten. Schwert unter meinem Volke.
36 Und es begab sich: Ich sah 3 Und es begab sich: Ich sah
und gebe Zeugnis, dass das viele Generationen so verge-
große und geräumige Gebäude hen, wie es bei Krieg und Streit
der a Stolz der Welt war; und es im Lande ist; und ich sah viele
stürzte ein, und sein Einsturz Städte, ja so, dass ich sie nicht
war überaus groß. Und der En- zählte.
gel des Herrn sprach abermals 4 Und es begab sich: Ich sah
32 a Mk 15:17-­20. sf Kreuz. 12 1 a sf Verheißenes Land.
33 a Joh 19:16-­19; b sf Sühnen, Sühnopfer. 2 a Enos 1:24;
Mos 3:9,10; 35 a 1 Ne 8:26; 12:18. Morm 8:7,8.
3 Ne 27:14. 36 a sf Stolz. sf Krieg.
1 NEPHI 12:5-13 28
einen Nebel von Finsternis
a  b 
wählt sind, deinen Nachkom-
auf dem Land der Verheißung men zu dienen.
liegen; und ich sah Blitze, und 9 Und er sprach zu mir:
ich hörte Donnerschläge und Du erinnerst dich der a zwölf
Erdbeben und allerart heftiges Apostel des Lammes? Siehe,
Getöse; und ich sah die Erde sie sind es, die die zwölf
und die Felsen, dass sie sich Stämme Israels b richten wer-
spalteten; und ich sah Berge in den; darum werden die zwölf
Stücke brechen; und ich sah das geistlichen Diener aus deinen
flache Land, dass es sich auftat; Nachkommen von ihnen ge-
und ich sah viele Städte, dass richtet werden; denn ihr seid
sie c versanken; und ich sah vom Haus Israel.
viele, dass sie in Flammen auf- 10 Und diese a zwölf geist-
gingen; und ich sah viele, die lichen Diener, die du siehst,
zur Erde stürzten, weil diese werden deine Nachkommen
bebte. richten. Und siehe, sie sind
5 Und es begab sich: Nach- rechtschaffen immerdar; denn
dem ich dies gesehen hatte, sah durch ihren Glauben an das
ich die a Schwaden von Finster- Lamm Gottes sind ihre b Klei-
nis, dass sie sich vom Erdboden der in seinem Blut weißge-
hinweghoben; und siehe, ich macht.
sah Scharen, die nicht wegen 11 Und der Engel sprach zu
der großen und schrecklichen mir: Schau! Und ich schaute
Strafgerichte des Herrn gefal- und sah a drei Generationen in
len waren. Rechtschaffenheit vergehen;
6 Und ich sah die Himmel of- und ihre Kleider waren weiß,
fen und das a Lamm Gottes aus ja, so wie das Lamm Gottes.
dem Himmel herabsteigen; und Und der Engel sprach zu mir:
er kam herab und zeigte sich Diese sind im Blut des Lam-
ihnen. mes weißgemacht durch ihren
7 Und ich sah auch und gebe Glauben an ihn.
Zeugnis, dass der Heilige Geist 12 Und ich, Nephi, sah auch
auf a zwölf andere fiel, und sie viele aus der a vierten Gene-
wurden von Gott ordiniert und ration in Rechtschaffenheit
erwählt. vergehen.
8 Und der Engel sprach zu 13 Und es begab sich: Ich sah
mir, nämlich: Sieh die zwölf die Scharen der Erde versam-
Jünger des Lammes, die er- melt.
4 a Hel 14:20-­28. b Mt 19:28; 3 Ne 27:19,20.
b 1 Ne 19:10. LuB 29:12. 11 a 2 Ne 26:9,10;
c 3 Ne 8:14. sf Gericht, das 3 Ne 27:30-­32.
5 a 3 Ne 8:20; 10:9. Jüngste. 12 a Al 45:10-­12;
6 a 2 Ne 26:1,9; 10 a 3 Ne 27:27; Hel 13:5,9,10;
3 Ne 11:3-­17. Morm 3:18,19. 3 Ne 27:32;
7 a 3 Ne 12:1; 19:12,13. b Offb 7:14; 4 Ne 1:14-­27.
9 a Lk 6:13. Al 5:21-­27; 13:11-­13;
29 1 NEPHI 12:14-23
14 Und der Engel sprach zu dieser Zeit und von dieser Zeit
mir: Sieh deine Nachkommen an und für immer.
und auch die Nachkommen 19 Und während der Engel
deiner Brüder. diese Worte sprach, schaute
15 Und es begab sich: Ich ich und sah, dass die Nach-
schaute und sah das Volk mei- kommen meiner Brüder gegen
ner Nachkommen in Scharen meine Nachkommen kämpften,
versammelt a gegen die Nach- wie der Engel es gesagt hatte;
kommen meiner Brüder; und sie und ich sah, dass das Volk mei-
waren zum Kampf versammelt. ner Nachkommen wegen seines
16 Und der Engel sprach zu Stolzes und der a Versuchungen
mir, nämlich: Sieh die Quelle des Teufels von den Nachkom-
a 
schmutzigen Wassers, die dein men meiner Brüder b überwäl-
Vater gesehen hat; ja, nämlich tigt wurde.
den b Fluss, von dem er gespro- 20 Und es begab sich: Ich
chen hat; und seine Tiefen sind schaute und sah das Volk der
die Tiefen der c Hölle. Nachkommen meiner Brüder,
17 Und die a Nebel von Fins- dass sie meine Nachkommen
ternis sind die Versuchungen überwunden hatten; und sie
des Teufels, die den Menschen- breiteten sich in Scharen im Land
kindern die Augen b blind ma- aus.
chen und das Herz verhärten 21 Und ich sah sie in Scha-
und sie auf c breite Straßen weg- ren versammelt, und ich sah
führen, sodass sie zugrunde a 
Kriege und Kriegsgerüchte
gehen und verloren sind. unter ihnen; und in Kriegen
18 Und das große und ge- und Kriegsgerüchten sah ich
räumige a Gebäude, das dein viele Generationen vergehen.
Vater gesehen hat, sind eitle 22 Und der Engel sprach zu
b 
Einbildungen und der c Stolz mir: Siehe, diese werden in Un-
der Menschenkinder. Und eine glauben a verfallen.
große und schreckliche d Kluft 23 Und es begab sich: Ich sah,
trennt sie; ja, nämlich das Wort wie sie, nachdem sie in Unglau-
der e Gerechtigkeit des ewigen ben verfallen waren, zu einem
Gottes und des Messias, der das a 
dunklen und widerlichen und
Lamm Gottes ist, von welchem einem b schmutzigen Volk wur-
der Heilige Geist Zeugnis gibt, den, voller c Trägheit und aller-
von Anfang der Welt an bis zu art Gräuel.
15 a Morm 6. c Mt 7:13,14. b Jar 1:10;
16 a sf Schmutz, 18 a 1 Ne 8:26; 11:35,36. WMorm 1:1,2.
schmutzig sein. b Jer 7:24. 21 a Morm 8:8; Moro 1:2.
b 1 Ne 8:13; 15:26-­29. c sf Stolz. sf Krieg.
c sf Hölle. d Lk 16:26; 22 a 1 Ne 15:13;
17 a 1 Ne 8:23; 15:24; 1 Ne 15:28-­30. 2 Ne 26:15.
LuB 10:20-­32. e sf Gerechtigkeit. 23 a 2 Ne 26:33.
b sf Abfall vom 19 a sf Versuchen, b 2 Ne 5:20-­25.
Glauben. Versuchung. c sf Träge, Trägheit.
1 NEPHI 13:1-12 30
KAPITEL 13 diese große und gräuelreiche
a 

Kirche; und ich sah den b Teufel,


Nephi sieht in einer Vision, wie
dass er ihr Gründer war.
die Kirche des Teufels unter den
7 Und ich sah auch a Gold und
Anderen errichtet wird; die Ent­
Silber und Seide und Purpur
deckung und Kolonialisierung
und feingezwirntes Leinen und
Amerikas; den Verlust vieler
allerart kostbare Gewänder;
klarer und kostbarer Teile der Bi­
und ich sah viele Dirnen.
bel; den Zustand des Abfalls vom
8 Und der Engel sprach zu
Glauben, der sich für die Ande­
mir, nämlich: Siehe, das Gold
ren daraus ergibt; die Wiederher­
und das Silber und die Seide
stellung des Evangeliums; das
und der Purpur und das feinge-
Hervorkommen heiliger Schrift
zwirnte Leinen und die kostba-
der Letzten Tage und den Aufbau
ren Gewänder und die Dirnen
Zions. Um 600–592 v. Chr.
sind die a Begierden dieser gro-
Und es begab sich: Der Engel ßen und gräuelreichen Kirche.
sprach zu mir, nämlich: Schau! 9 Und auch, um von der Welt
Und ich schaute und sah viele gelobt zu werden, a vernichten
Nationen und Reiche. sie die Heiligen Gottes und
2 Und der Engel sprach zu bringen sie in Gefangenschaft
mir: Was siehst du? Und ich hinab.
sprach: Ich sehe viele Nationen 10 Und es begab sich: Ich
und Reiche. schaute und sah viele Wasser;
3 Und er sprach zu mir: Das und sie trennten die Anderen
sind die Nationen und Reiche von den Nachkommen meiner
der Anderen. Brüder.
4 Und es begab sich: Ich sah 11 Und es begab sich: Der
unter den Nationen der a Ande- Engel sprach zu mir: Siehe, der
ren die Entstehung einer b gro- Grimm Gottes liegt auf den
ßen Kirche. Nachkommen deiner Brüder.
5 Und der Engel sprach zu 12 Und ich schaute und sah
mir: Sieh die Entstehung einer unter den Anderen einen
Kirche, die vor allen anderen Mann, der war von den Nach-
Kirchen höchst gräuelreich ist, kommen meiner Brüder durch
die die Heiligen Gottes a tötet, die vielen Wasser getrennt; und
ja, und sie foltert und sie nie- ich sah den a Geist Gottes, dass
derbindet und sie mit einem ei- er herabkam und auf den Mann
sernen b Joch unterjocht und sie einwirkte; und er fuhr hinaus
in Gefangenschaft hinabbringt. über die vielen Wasser, nämlich
6 Und es begab sich: Ich sah zu den Nachkommen meiner
13 4 a sf Anderen, die. 6 a LuB 88:94. Morm 8:35-­38.
b 1 Ne 13:26,34; sf Teufel – Die 9 a Offb 13:4-­7.
14:3,9-­17. Kirche des Teufels. 12 a sf Inspiration,
5 a Offb 17:3-­6; b 1 Ne 22:22,23. inspirieren.
1 Ne 14:13. 7 a Morm 8:36-­38.
b Jer 28:10-­14. 8 a Offb 18:10-­24;
31 1 NEPHI 13:13-24
Brüder, die in dem verheißenen denen lag, die zum Kampf ge-
Land waren. gen sie versammelt waren.
13 Und es begab sich: Ich sah 19 Und ich, Nephi, sah, wie
den Geist Gottes, dass er auf die Anderen, die aus der Gefan-
weitere von den Anderen ein- genschaft weggezogen waren,
wirkte; und sie zogen aus der durch die Macht Gottes aus der
Gefangenschaft weg über die Hand aller anderen Nationen
vielen Wasser. a 
befreit wurden.
14 Und es begab sich: Ich sah 20 Und es begab sich: Ich,
viele a Scharen der Anderen im Nephi, sah, dass sie in dem
b 
Land der Verheißung; und ich Land gediehen; und ich sah
sah den Grimm Gottes, dass er ein a Buch, und es wurde unter
auf den Nachkommen meiner ihnen verbreitet.
Brüder lag; und sie wurden vor 21 Und der Engel sprach zu
den Anderen c zerstreut und mir: Kennst du die Bedeutung
wurden geschlagen. des Buches?
15 Und ich sah den Geist des 22 Und ich sprach zu ihm: Ich
Herrn, dass er auf den Anderen kenne sie nicht.
ruhte, und sie gediehen und 23 Und er sprach: Siehe, es
erlangten das a Land als ihr Erb- kommt aus dem Mund eines
teil; und ich sah, dass sie weiß Juden hervor. Und ich, Nephi,
waren und überaus anmutig sah es; und er sprach zu mir:
und b schön, wie mein Volk, ehe Das a Buch, das du siehst, ist ein
es c getötet wurde. b 
Bericht der c Juden; es enthält
16 Und es begab sich: Ich, die Bündnisse des Herrn, die
Nephi, sah, wie die Anderen, er für das Haus Israel gemacht
die aus der Gefangenschaft hat; und es enthält auch viele
weggezogen waren, sich vor der Prophezeiungen der heili-
dem Herrn demütigten; und gen Propheten; und es ist ein
die Macht des Herrn war mit Bericht gleich den Gravierun-
a 
ihnen. gen auf den d Platten aus Mes-
17 Und ich sah, dass die Mut- sing, nur dass diese nicht so
terländer der Anderen auf den viele sind; doch enthalten sie
Wassern und auch auf dem die Bündnisse des Herrn, die
Land versammelt waren, um er für das Haus Israel gemacht
gegen sie zu kämpfen. hat, darum sind sie von großem
18 Und ich sah, dass die Macht Wert für die Anderen.
Gottes mit ihnen war und auch, 24 Und der Engel des Herrn
dass der Grimm Gottes auf all sprach zu mir: Du hast gesehen,
14 a 2 Ne 1:11; b 2 Ne 5:21. 23 a 1 Ne 13:38;
Morm 5:19,20. c Morm 6:17-­22. 2 Ne 29:4-­12.
b sf Verheißenes Land. 16 a LuB 101:80. b sf Heilige Schriften.
c 1 Ne 22:7,8. 19 a 2 Ne 10:10-­14; c 2 Ne 3:12.
sf Israel – Die 3 Ne 21:4; d 1 Ne 5:10-­13.
Zerstreuung Israels. Eth 2:12.
15 a 2 Ne 10:19. 20 a 1 Ne 14:23.
1 NEPHI 13:25-30 32
dass das Buch aus dem Mund und gräuelreichen Kirche ge-
eines Juden hervorgekommen gangen ist.
ist; und als es aus dem Mund 29 Und nachdem dieses Klare
eines Juden hervorkam, enthielt und Kostbare herausgenom-
es die Fülle des Evangeliums men worden ist, gelangt das
des Herrn, von dem die zwölf Buch zu allen Nationen der
Apostel Zeugnis geben; und Anderen; und nachdem es zu
sie geben Zeugnis gemäß der allen Nationen der Anderen
Wahrheit, die im Lamm Gottes gelangt ist, ja, sogar über die
ist. vielen Wasser, die du gesehen
25 Darum gelangt dies in sei- hast, mit den Anderen, die aus
ner Reinheit von den a Juden der Gefangenschaft weggezo-
zu den b Anderen, gemäß der gen sind, siehst du  – weil aus
Wahrheit, die in Gott ist. dem Buch so viel Klares und
26 Und nachdem es durch die Kostbares herausgenommen
Hand der zwölf Apostel des worden ist, was für die Men-
Lammes von den Juden a zu den schenkinder klar zu verstehen
Anderen gelangt ist, siehst du war gemäß der Klarheit, die im
die Entstehung jener b großen Lamm Gottes ist – weil dies aus
und gräuelreichen c Kirche, dem Evangelium des Lammes
die vor allen anderen Kirchen herausgenommen ist, stolpern
höchst gräuelreich ist; denn überaus viele, ja, sodass der
siehe, d herausgenommen haben Satan große Macht über sie hat.
sie aus dem Evangelium des 30 Doch du siehst, dass die
Lammes viele Teile, die e klar Anderen, die aus der Gefan-
und höchst kostbar sind; und genschaft weggezogen sind
auch viele Bündnisse des Herrn und durch die Macht Gottes
haben sie herausgenommen. über alle anderen Nationen
27 Und das alles haben sie emporgehoben worden sind,
getan, um die rechten Wege des in dem Land, das vor allen
Herrn zu verkehren, um den anderen Ländern erwählt ist,
Menschenkindern die Augen dem Land nämlich, das gemäß
zu blenden und das Herz zu dem Bund Gottes, des Herrn,
verhärten. mit deinem Vater dessen Nach-
28 Du siehst also, dass aus kommen als das a Land ihres
dem Buch, welches das Buch Erbteils zukommen soll; du
des Lammes Gottes ist, viel siehst also, dass Gott, der Herr,
Klares und Kostbares herausge- nicht zulassen wird, dass die
nommen ist, nachdem das Buch Anderen deine Nachkommen,
durch die Hände der großen die sich unter deine Brüder
25 a 2 Ne 29:4-­6; c sf Abfall vom Mose 1:41.
LuB 3:16. Glauben – Abfall e 1 Ne 14:20-­26;
sf Juden. vom Glauben GA 1:8.
b sf Anderen, die. in der frühen 30 a sf Verheißenes Land.
26 a Mt 21:43. christlichen Kirche.
b 1 Ne 13:4-­6; 14:3,9-­17. d Morm 8:33;
33 1 NEPHI 13:31-37
b 
gemischt haben, völlig ver- weil jene gräuelreiche Kirche,
nichten. die die Mutter der Dirnen ist,
31 Er wird auch nicht zu- die höchst klaren und kostba-
lassen, dass die Anderen die ren Teile des c Evangeliums des
Nachkommen deiner Brüder Lammes zurückbehalten hat,
a 
vernichten. spricht das Lamm: Ich werde
32 Gott, der Herr, wird auch an jenem Tag zu den Anderen
nicht zulassen, dass die Ande- barmherzig sein, sodass ich für
ren immerdar in dem furchtba- sie durch meine eigene Macht
ren Zustand der Verblendung viel von meinem Evangelium
verbleiben, worin sie sich befin- d 
hervorbringen werde, was klar
den, wie du siehst, weil die kla- und kostbar sein wird, spricht
ren und höchst kostbaren Teile das Lamm.
des Evangeliums des Lammes 35 Denn siehe, spricht das
von jener a gräuelreichen Kirche Lamm: Ich werde mich deinen
zurückbehalten worden sind, Nachkommen kundtun, damit
deren Entstehung du gesehen sie vieles niederschreiben, was
hast. ich ihnen verkünden werde
33 Darum sagt das Lamm und was klar und kostbar sein
Gottes: Ich werde zu den An- wird; und nachdem deine
deren barmherzig sein, indem Nachkommen zerschlagen und
der Überrest des Hauses Israel in Unglauben verfallen sind
mit großem Strafgericht heim- und ebenso die Nachkommen
gesucht wird. deiner Brüder, siehe, wird a dies
34 Und es begab sich: Der verborgen werden, damit es
Engel des Herrn sprach zu für die Anderen hervorkomme
mir, nämlich: Siehe, spricht durch die Gabe und Macht des
das Lamm Gottes, nachdem Lammes.
ich den a Überrest des Hauses 36 Und darin wird mein
Israel heimgesucht habe  – und a 
Evangelium geschrieben ste-
dieser Überrest, von dem ich hen, spricht das Lamm, und
spreche, sind die Nachkom- mein b Fels und meine Erret-
men deines Vaters  – nachdem tung.
ich sie also mit Strafgericht 37 Und a gesegnet sind, die an
heimgesucht und durch die jenem Tage danach trachten,
Hand der Anderen geschlagen mein b Zion hervorzubringen,
habe und nachdem die Ande- denn sie werden die c Gabe und
ren über die Maßen b stolpern, die Macht des Heiligen Geistes
30 b Al 45:10-­14. b 1 Ne 14:1-­3; 36 a 3 Ne 27:13-­21.
31 a 2 Ne 4:7; 10:18,19; 2 Ne 26:20. b Hel 5:12;
Jak 3:5-­9; Hel 15:12; c sf Evangelium. 3 Ne 11:38,39.
3 Ne 16:8,9; d LuB 10:62. sf Fels.
Morm 5:20,21. sf Wiederherstellung 37 a LuB 21:9.
32 a sf Teufel – Die des Evangeliums. b sf Zion.
Kirche des Teufels. 35 a 2 Ne 27:6; 29:1,2. c sf Gabe des
34 a sf Josef, Sohn Jakobs. sf Buch Mormon. Heiligen Geistes.
1 NEPHI 13:38-42 34
haben; und wenn sie bis ans sollen die Wahrheit der ersten b 

Ende d ausharren, werden sie c 


bestätigen, die von den zwölf
am letzten Tag emporgehoben Aposteln des Lammes stam-
werden und werden im immer- men, und sollen das Klare und
währenden e Reich des Lammes Kostbare, das daraus wegge-
errettet werden; und die Frie- nommen worden ist, kundtun
den f verkünden, ja, Botschaften und sollen allen Geschlechtern,
großer Freude, wie schön auf Sprachen und Völkern kund-
den Bergen werden sie sein. tun, dass das Lamm Gottes der
38 Und es begab sich: Ich sah Sohn des ewigen Vaters und
den Überrest der Nachkom- der d Erretter der Welt ist und
men meiner Brüder und auch dass alle Menschen zu ihm
das a Buch des Lammes Gottes, kommen müssen, sonst können
das aus dem Mund des Juden sie nicht errettet werden.
hervorgekommen war, dass es 41 Und sie müssen gemäß den
von den Anderen ausging b zum Worten kommen, die durch den
Überrest der Nachkommen Mund des Lammes bestätigt
meiner Brüder. werden; und die Worte des
39 Und nachdem es zu ihnen Lammes sollen in den Auf-
gelangt war, sah ich andere zeichnungen deiner Nachkom-
a 
Bücher, die durch die Macht men kundgetan werden, ebenso
des Lammes von den Anderen auch in den Aufzeichnungen
zu ihnen gelangten, sodass die der zwölf Apostel des Lammes;
Anderen und der Überrest der darum sollen sie beide a einan-
Nachkommen meiner Brüder der bestätigen, denn es ist b ein
und ebenso die Juden, die über Gott und ein c Hirte über die
den ganzen Erdboden zerstreut ganze Erde.
waren, davon b überzeugt wür- 42 Und die Zeit wird kom-
den, dass die Aufzeichnungen men, da er sich allen Nationen
der Propheten und der zwölf offenbaren wird, den a Juden
Apostel des Lammes c wahr ebenso wie den Anderen; und
sind. nachdem er sich den Juden und
40 Und der Engel sprach zu auch den Anderen offenbart
mir, nämlich: Diese a letzten hat, wird er sich den Anderen
Aufzeichnungen, die du bei offenbaren und ebenso den Ju-
den Anderen gesehen hast, den, und die b Letzten werden
37 d 3 Ne 27:16. Schriften – Das d Siehe Titelseite des
sf Ausharren. Hervorkommen Buches Mormon.
e sf Celestiale heiliger Schriften Mose 1:6.
Herrlichkeit. prophezeit. 41 a Ez 37:17.
f Jes 52:7; b Ez 37:15-­20; b Dtn 6:4;
Mos 15:14-­18; 2 Ne 3:11,12. Joh 17:21-­23;
3 Ne 20:40. c 1 Ne 14:30. 2 Ne 31:21.
38 a 1 Ne 13:23; 40 a 2 Ne 26:16,17; 29:12. c sf Guter Hirte.
2 Ne 29:4-­6. sf Buch Mormon. 42 a LuB 90:8,9;
b Morm 5:15. b sf Bibel. 107:33; 112:4.
39 a sf Heilige c Morm 7:8,9. b Jak 5:63.
35 1 NEPHI 14:1-7
die Ersten sein, und die Ersten
c 
für sie gegraben ist von jener
werden die Letzten sein. großen und gräuelreichen Kir-
che, die vom Teufel und von
KAPITEL 14 seinen Kindern gegründet wor-
den ist, damit er die Menschen-
Ein Engel spricht zu Nephi von
seelen in die Hölle hinabführen
Segen und Fluch, die auf die An­
könne  – ja, jene große Grube,
deren kommen werden  – Es gibt
die zur Vernichtung der Men-
nur zwei Kirchen: die Kirche des
schen gegraben worden ist,
Lammes Gottes und die Kirche
wird mit denen gefüllt werden,
des Teufels – Die Heiligen Gottes
die sie gegraben haben, zu ihrer
unter allen Nationen werden von
völligen Vernichtung, spricht
der großen und gräuelreichen
das Lamm Gottes; nicht zur
Kirche verfolgt  – Der Apostel
Vernichtung der Seele, außer
Johannes wird über das Ende
dass sie in jene b Hölle geworfen
der Welt schreiben. Um 600–
wird, die kein Ende hat.
592 v. Chr.
4 Denn siehe, dies ist gemäß
Und es wird sich begeben: der Gefangenschaft des Teufels
Wenn die a Anderen auf das und auch gemäß der Gerechtig-
Lamm Gottes hören an dem keit Gottes für alle diejenigen,
Tag, da er sich ihnen im Wort die Schlechtigkeit und Gräuel
und auch mit b Macht, ja, durch vor ihm begehen.
die Tat offenbaren wird, um 5 Und es begab sich: Der
ihre c Stolpersteine wegzuräu- Engel sprach zu mir, Nephi,
men – nämlich: Du hast gesehen, dass
2 und ihr Herz nicht gegen das es den Anderen wohl ergehen
Lamm Gottes verhärten, sollen wird, wenn sie umkehren; und
sie den Nachkommen deines du weißt auch von den Bünd-
Vaters zugezählt werden; ja, sie nissen des Herrn für das Haus
sollen dem Haus Israel a zuge- Israel; und du hast auch ver-
zählt werden; und sie sollen ein nommen, dass, wer nicht a um-
b 
gesegnetes Volk im verheißenen kehrt, zugrunde gehen muss.
Land sein immerdar; sie sollen 6 Darum: a Weh sei den Ande-
nicht mehr in Gefangenschaft ren, wenn es so ist, dass sie ihr
hinabgebracht werden; und das Herz gegen das Lamm Gottes
Haus Israel soll nicht mehr ver- verhärten.
mischt werden. 7 Denn es kommt die Zeit,
3 Und jene große a Grube, die spricht das Lamm Gottes, da
42 c Lk 13:30; 1 Ne 13:29,34; 3 a 1 Ne 22:14;
1 Ne 15:13-­20. 2 Ne 26:20. LuB 109:25.
14 1 a 3 Ne 16:6-­13. 2 a Gal 3:7,29; b sf Hölle;
sf Anderen, die. 2 Ne 10:18,19; Verdammnis.
b 1 Thess 1:5; 3 Ne 16:13; 21:6,22; 5 a sf Umkehr,
1 Ne 14:14; Abr 2:9-­11. umkehren.
Jak 6:2,3. b 2 Ne 6:12; 10:8-­14; 6 a 2 Ne 28:32.
c Jes 57:14; 3 Ne 16:6,7; 20:27.
1 NEPHI 14:8-14 36
ich ein großes und ein wun- a 
gehört zu jener großen Kirche,
derbares Werk unter den Men- die die Mutter der Gräuel ist;
schenkindern bewirken werde; und sie ist die c Hure der gan-
ein Werk, das immerwährend zen Erde.
sein wird, entweder auf der 11 Und es begab sich: Ich
einen Seite oder auf der ande- schaute und sah die Hure der
ren – entweder dass sie sich zu ganzen Erde, und sie saß an
Frieden und b ewigem Leben vielen a Wassern, und b sie hatte
überzeugen lassen oder dass Herrschaft über die ganze Erde,
sie der Härte ihres Herzens und bei allen Nationen, Geschlech-
der Verblendung ihres Sinnes tern, Sprachen und Völkern.
ausgeliefert bleiben, sodass sie 12 Und es begab sich: Ich sah
in Gefangenschaft hinabge- die Kirche des Lammes Gottes,
bracht und vernichtet werden, und sie war an Zahl nur a klein
sowohl zeitlich als auch geistig, wegen der Schlechtigkeit und
gemäß der c Gefangenschaft des der Gräuel der Hure, die an
Teufels, von der ich gesprochen vielen Wassern saß; ich sah
habe. aber auch, dass die Kirche des
8 Und es begab sich: Nachdem Lammes, nämlich die Heili-
der Engel diese Worte geredet gen Gottes, ebenfalls über den
hatte, sprach er zu mir: Erin- b 
ganzen Erdboden verbreitet
nerst du dich der a Bündnisse war; und ihre Herrschaft auf
des Vaters für das Haus Israel? dem Erdboden war nur gering,
Ich sprach zu ihm: Ja. wegen der Schlechtigkeit der
9 Und es begab sich: Er sprach großen Hure, die ich sah.
zu mir: Schau, und sieh jene 13 Und es begab sich: Ich
große und gräuelreiche Kirche, sah, dass die große Mutter der
welche die Mutter der Gräuel Gräuel auf der ganzen Erde,
ist, deren Gründer der a Teufel unter allen Nationen der An-
ist. deren, Scharen sammelte, um
10 Und er sprach zu mir: gegen das Lamm Gottes zu
Siehe, es gibt nur a zwei Kir- a 
streiten.
chen; die eine ist die Kirche 14 Und es begab sich: Ich, Ne-
des Lammes Gottes, und die phi, sah die Macht des Lammes
b 
andere ist die Kirche des Teu- Gottes, dass sie auf die Heiligen
fels; wer also nicht zur Kirche der Kirche des Lammes herab-
des Lammes Gottes gehört, der kam und auf das Bundesvolk
7 a Jes 29:14; 8 a sf Bund mit Abraham. Offb 17:15.
1 Ne 22:8; 9 a 1 Ne 15:35; b LuB 35:11.
2 Ne 27:26; 29:1,2; LuB 1:35. 12 a Mt 7:14;
LuB 4:1. sf Teufel. 3 Ne 14:14;
sf Wiederherstellung 10 a 1 Ne 22:23. LuB 138:26.
des Evangeliums. b 1 Ne 13:4-­6,26. b LuB 90:11.
b sf Ewiges Leben. c Offb 17:5,15; 13 a Offb 17:1-­6; 18:24;
c 2 Ne 2:26-­29; 2 Ne 10:16. 1 Ne 13:5;
Al 12:9-­11. 11 a Jer 51:13; LuB 123:7,8.
37 1 NEPHI 14:15-26
des Herrn, das über den ganzen einen Mann, und er war in ein
Erdboden zerstreut war; und weißes Gewand gekleidet.
sie waren mit Rechtschaffenheit 20 Und der Engel sprach
und mit der a Macht Gottes in zu mir: Sieh a einen der zwölf
großer Herrlichkeit ausgerüs- Apostel des Lammes.
tet. 21 Siehe, er wird den übrigen
15 Und es begab sich: Ich sah, Teil all dessen sehen und nie-
dass sich der Grimm Gottes derschreiben; ja, und auch vie-
über jene große und gräuel- les, was gewesen ist.
reiche Kirche a ergoss, sodass 22 Und er wird auch über das
es unter allen b Nationen und Ende der Welt schreiben.
Geschlechtern der Erde Kriege 23 Darum ist das, was er schrei-
und Kriegsgerüchte gab. ben wird, recht und wahr; und
16 Und weil unter allen Na- siehe, es steht in dem a Buch ge-
tionen, die der Mutter der schrieben, das du aus dem Mund
Gräuel angehörten, a Kriege des Juden hast hervorkommen
und Kriegsgerüchte anhoben, sehen; und zu der Zeit, da dies
sprach der Engel zu mir, näm- aus dem Mund des Juden her-
lich: Siehe, der Grimm Gottes vorkam, oder zu der Zeit, da
lastet auf der Mutter der Dir- das Buch aus dem Mund des
nen; und siehe, du schaust dies Juden hervorkam, war das, was
alles – geschrieben war, klar und rein
17 und wenn der a Tag kommt, und höchst b kostbar und für alle
da sich der b Grimm Gottes Menschen leicht zu verstehen.
über die Mutter der Dirnen 24 Und siehe, unter dem, was
ergießt, nämlich die große und dieser a Apostel des Lammes
gräuelreiche Kirche der ganzen schreiben wird, ist vieles, was
Erde, deren Gründer der Teufel du gesehen hast; und siehe, du
ist, dann wird an dem Tag das sollst das Übrige sehen.
c 
Werk des Vaters seinen Anfang 25 Aber das, was du hiernach
nehmen und den Weg bereiten sehen wirst, sollst du nicht
für die Erfüllung seiner d Bünd- niederschreiben; denn Gott, der
nisse, die er für sein Volk ge- Herr, hat den Apostel des Lam-
macht hat, das vom Haus Israel mes Gottes ordiniert, dass er es
ist. a 
niederschreibe.
18 Und es begab sich: Der 26 Und auch anderen, die
Engel sprach zu mir, nämlich: gewesen sind, denen hat er
Schau! alles gezeigt, und sie haben es
19 Und ich schaute und sah niedergeschrieben; und es ist
14 a Jak 6:2; b 1 Ne 22:15,16. 1 Ne 14:27.
LuB 38:32-­38. c 3 Ne 21:7,20-­29. 23 a 1 Ne 13:20-­24;
15 a LuB 1:13,14. sf Wiederherstellung Morm 8:33.
b Mk 13:8; LuB 87:6. des Evangeliums. b 1 Ne 13:28-­32.
16 a 1 Ne 22:13,14; d Morm 8:21,41. 24 a Eth 4:16.
Morm 8:30. sf Bund mit Abraham. 25 a Joh 20:30,31;
17 a sf Letzte Tage. 20 a Offb 1:1-­3; Offb 1:19.
1 NEPHI 14:27–15:6 38
versiegelt, um in seiner Rein-
a 
dessen natürliche Zweige wieder
heit, gemäß der Wahrheit, die im eingepfropft werden  – Nephi legt
Lamme ist, zu der vom Herrn die Vision vom Baum des Lebens
selbst bestimmten Zeit für das aus und spricht über die Gerech­
Haus Israel hervorzukommen. tigkeit Gottes, die die Schlechten
27 Und ich, Nephi, habe ver- von den Rechtschaffenen trennt.
nommen und gebe Zeugnis, Um 600–592 v. Chr.
dass der Name des Apostels
des Lammes a Johannes ist, ge- Und es begab sich: Nachdem
mäß dem Wort des Engels. ich, Nephi, im Geist entrückt
28 Und siehe, es ist mir, Ne- gewesen war und dies alles
phi, verboten, den übrigen Teil geschaut hatte, kehrte ich zum
dessen niederzuschreiben, was Zelt meines Vaters zurück.
ich gesehen und gehört habe; 2 Und es begab sich: Ich sah
darum genügt es mir, dies nie- meine Brüder, und sie stritten
dergeschrieben zu haben; und miteinander über das, was mein
ich habe nur einen kleinen Teil Vater zu ihnen gesprochen hatte.
dessen geschrieben, was ich 3 Denn er hatte wahrhaftig
gesehen habe. viel Großes zu ihnen gespro-
29 Und ich gebe Zeugnis, chen, was schwer zu a verstehen
dass ich das gesehen habe, was ist, wenn man nicht den Herrn
mein a Vater gesehen hat; und befragt; und weil sie im Herzen
der Engel des Herrn hat es mir verhärtet waren, deshalb blick-
kundgetan. ten sie nicht auf den Herrn, wie
30 Und nun komme ich mit sie sollten.
meinen Worten über das, was 4 Und nun war ich, Nephi,
ich gesehen habe, während ich bekümmert wegen ihrer Her-
im Geist entrückt war, zu Ende; zenshärte und auch dessent-
und wenn ich nicht alles nie- wegen, was ich gesehen hatte,
dergeschrieben habe, was ich und wusste, dass es wegen
gesehen habe – das, was ich ge- der großen Schlechtigkeit der
schrieben habe, ist a wahr. Und Menschenkinder unweigerlich
so ist es. Amen. geschehen müsse.
5 Und es begab sich: Ich
wurde von meinen Bedrängnis-
KAPITEL 15
sen überwältigt, denn ich sah
Lehis Nachkommen werden in meine a Bedrängnisse wegen
den Letzten Tagen das Evange­ der b Vernichtung meines Volkes
lium von den Anderen empfan­ als überaus schwer an; denn ich
gen – Die Sammlung Israels wird hatte seinen Fall gesehen.
mit einem Ölbaum verglichen, 6 Und es begab sich: Nachdem
26 a 2 Ne 27:6-­23; 27 a Offb 1:1-­3. Al 12:9-­11.
Eth 3:21-­27; 4:4-­7; 29 a 1 Ne 8. 5 a sf Ungemach.
LuB 35:18; 30 a 2 Ne 33:10-­14. b Enos 1:13;
JSLg 1:65. 15 3 a 1 Kor 2:10-­12; Morm 6:1.
39 1 NEPHI 15:7-15
ich Kraft empfangen hatte,
a 
abgebrochen, und sind wir nicht
sprach ich zu meinen Brüdern ein a Zweig des Hauses Israel?
und wollte von ihnen wissen, 13 Und was nun unser Vater
warum sie sich stritten. mit dem Einpfropfen der natür-
7 Und sie sagten: Siehe, wir lichen Zweige durch die Fülle
können die Worte nicht verste- der Anderen meint, ist, dass in
hen, die unser Vater von den na- den Letzten Tagen, wenn un-
türlichen Zweigen des Ölbaums sere Nachkommen in Unglau-
und auch von den Anderen ben a verfallen sein werden, ja,
gesprochen hat. über den Zeitraum vieler Jahre
8 Und ich sprach zu ihnen: Habt hinweg und viele Generationen
ihr den Herrn a befragt? nachdem sich der b Messias den
9 Und sie sprachen zu mir: Das Menschenkindern leiblich of-
haben wir nicht; denn der Herr fenbart haben wird, dann wird
tut uns so etwas nicht kund. die Fülle des c Evangeliums des
10 Siehe, ich sprach zu ihnen: Messias zu den Anderen ge-
Wie kommt es, dass ihr die langen und von den d Anderen
Gebote des Herrn nicht haltet? zum Überrest unserer Nach-
Wie kommt es, dass ihr wegen kommen –
eurer a Herzenshärte zugrunde 14 und an jenem Tage wird der
gehen wollt? Überrest unserer a Nachkommen
11 Erinnert ihr euch nicht wissen, dass sie zum Haus Israel
dessen, was der Herr gesagt gehören und dass sie das b Bun-
hat? – Wenn ihr euer Herz nicht desvolk des Herrn sind; und
verhärtet und mich im Glauben dann werden sie ihre Vorväter
a 
bittet, im Vertrauen darauf, erkennen und c Kenntnis von ih-
dass ihr empfangen werdet, mit nen erhalten und auch Kenntnis
Eifer im Halten meiner Gebote, vom Evangelium ihres Erlösers,
so wird euch dies gewisslich mit dem er ihren Vätern gedient
kundgetan werden. hat; darum werden sie Kennt-
12 Siehe, ich sage euch, dass nis von ihrem Erlöser und den
das Haus Israel durch den Geist genauen Punkten seiner Lehre
des Herrn, der in unserem Vater erhalten, sodass sie wissen, wie
war, mit einem Ölbaum ver- sie zu ihm kommen und errettet
glichen worden ist; und siehe, werden können.
sind wir nicht vom Haus Israel 15 Und dann, an dem Tag,
6 a Mose 1:10; sf Bitten. 14 a 2 Ne 10:2;
JSLg 1:20,48. 12 a Gen 49:22-­26; 3 Ne 5:21-­26; 21:4-­7.
8 a Mos 26:13; 1 Ne 10:12-­14; 19:24. b sf Bund mit
Al 40:3. sf Lehi, Vater Nephis. Abraham.
sf Gebet. 13 a 1 Ne 12:22,23; c 2 Ne 3:12; 30:5;
10 a sf Abfall vom 2 Ne 26:15. Morm 7:1,9,10;
Glauben. b sf Messias. LuB 3:16-­20.
11 a Jakbr 1:5,6; c sf Evangelium. Siehe auch Titelseite
Enos 1:15; d 1 Ne 13:42; 22:5-­10; des Buches Mormon.
Moro 7:26; LuB 14:10.
LuB 18:18. sf Anderen, die.
1 NEPHI 15:16-24 40
werden sie sich nicht freuen und 19 Und es begab sich: Ich,
ihren immerwährenden Gott, Nephi, sprach zu ihnen viel
ihren a Fels und ihre Errettung, darüber; ja, ich sprach zu ihnen
preisen? Ja, werden sie an dem über die a Wiederherstellung
Tag nicht Kraft und Nahrung der Juden in den Letzten Tagen.
vom wahren b Weinstock emp- 20 Und ich trug ihnen die
fangen? Ja, werden sie nicht zur Worte a Jesajas vor, der von der
wahren Herde Gottes kommen? Wiederherstellung der Juden,
16 Siehe, ich sage euch: Ja; ihrer nämlich des Hauses Israel,
soll im Haus Israel wiederum ge- geredet hatte; und nach ihrer
dacht werden; sie sollen in den Wiederherstellung würden sie
wahren Ölbaum a eingepfropft nicht mehr vermischt werden;
werden, denn sie sind ein natür- auch würden sie nicht mehr
licher Zweig des Ölbaums. zerstreut werden. Und es begab
17 Und das ist es, was unser sich: Ich sprach viele Worte zu
Vater meint; und er meint, es meinen Brüdern, sodass sie
werde nicht geschehen, bis dass besänftigt wurden und sich vor
sie durch die Anderen zerstreut dem Herrn b demütigten.
worden sind; und er meint, es 21 Und es begab sich: Sie spra-
werde durch die Anderen ge- chen weiter zu mir, nämlich:
schehen, damit der Herr den Was bedeutet das, was unser
Anderen seine Macht zeigen Vater im Traum gesehen hat?
kann, aus genau dem Grund, Was bedeutet der a Baum, den
dass er von den Juden, nämlich er gesehen hat?
vom Haus Israel, a verworfen 22 Und ich sagte ihnen: Das
werden wird. ist eine Darstellung des a Bau-
18 Darum hat unser Vater mes des Lebens.
nicht nur von unseren Nach- 23 Und sie sprachen zu mir:
kommen gesprochen, sondern Was bedeutet die a eiserne
auch vom ganzen Haus Israel, Stange, die unser Vater gesehen
und auf den Bund hingewiesen, hat, die zu dem Baum führt?
der in den Letzten Tagen erfüllt 24 Und ich sagte ihnen, das
werden wird; welchen Bund sei das a Wort Gottes; und wer
der Herr für unseren Vater auf das Wort Gottes höre und
Abra­ ham gemacht hat, näm- daran b festhalte, der werde
lich: In deinen a Nachkommen niemals zugrunde gehen; auch
werden alle Geschlechter der könnten die c Versuchungen
Erde gesegnet sein. und die feurigen d Pfeile des
15 a sf Fels. sf Israel – Die 24 a sf Wort Gottes.
b Gen 49:11; Sammlung Israels. b 1 Ne 8:30;
Joh 15:1. 20 a 1 Ne 19:23. 2 Ne 31:20.
16 a Jak 5:60-­68. b 1 Ne 16:5,24,39. c 1 Ne 8:23.
17 a sf Kreuzigung. 21 a 1 Ne 8:10-­12. sf Versuchen,
18 a Gen 12:1-­3; 22 a 1 Ne 11:4,25; Versuchung.
Abr 2:6-­11. Mose 3:9. d Eph 6:16;
19 a 1 Ne 19:15. 23 a 1 Ne 8:19-­24. LuB 3:8; 27:17.
41 1 NEPHI 15:25-33
Widersachers sie nicht mit
e 
die Schlechten von den Recht-
Blindheit schlagen, um sie weg schaffenen trenne; und deren
ins Verderben zu führen. Helligkeit gleiche der Hellig-
25 Darum ermahnte ich, Ne- keit eines flammenden Feuers,
phi, sie, dem Wort des Herrn das für immer und immer zu
a 
Beachtung zu schenken; ja, Gott emporsteigt und kein
ich ermahnte sie mit allen Ende hat.
Kräften meiner Seele und mit 31 Und sie sprachen zu mir:
aller Fähigkeit, die ich besaß, Ist damit die leibliche Qual in
dem Wort Gottes Beachtung zu den Tagen der a Bewährung
schenken und darauf bedacht gemeint, oder bedeutet es den
zu sein, seine Gebote jederzeit endgültigen Zustand der Seele
in allem zu halten. nach dem b Tod des irdischen
26 Und sie sprachen zu mir: Leibes, oder bezieht es sich auf
Was bedeutet der a Fluss mit das, was zeitlich ist?
Wasser, den unser Vater gese- 32 Und es begab sich: Ich
hen hat? sagte ihnen, dies sei eine Dar-
27 Und ich sagte ihnen, das stellung sowohl des Zeitlichen
a 
Wasser, das mein Vater gese- als auch des Geistigen; denn
hen habe, bedeute b Schmutzi- der Tag werde kommen, da sie
ges; aber sein Sinn sei so sehr nach ihren a Werken gerichtet
mit anderem beschäftigt gewe- werden müssten, ja, selbst den
sen, dass er nicht gesehen habe, Werken, die der irdische Leib
wie schmutzig das Wasser ge- in den Tagen ihrer Bewährung
wesen sei. getan habe.
28 Und ich sagte ihnen, dass 33 Darum, wenn sie in ihrer
es eine furchtbare a Kluft sei, die Schlechtigkeit a stürben, müssten
die Schlechten vom Baum des sie auch im Geistigen, was die
Lebens trenne und auch von Rechtschaffenheit betrifft, b ver-
den Heiligen Gottes. stoßen werden; darum müssten
29 Und ich sagte ihnen, sie dazu gebracht werden, vor
dass es eine Darstellung jener Gott zu stehen, um nach ihren
furchtbaren a Hölle sei, die nach c 
Werken d gerichtet zu werden;
den Worten des Engels für die und wenn ihre Werke Schmutz
Schlechten bereitet ist. wären, müssten sie notwen­
30 Und ich sagte ihnen, unser digerweise e schmutzig sein;
Vater habe auch gesehen, dass und wenn sie schmutzig seien,
die a Gerechtigkeit Gottes auch würden sie notwendigerweise
24 e sf Teufel. 1 Ne 12:18; 33 a Mos 15:26;
25 a LuB 11:2; 32:4; 2 Ne 1:13. Moro 10:26.
84:43,44. 29 a sf Hölle. b Al 12:12-­16; 40:26.
26 a 1 Ne 8:13. 30 a sf Gerechtigkeit. c 3 Ne 27:23-­27.
27 a 1 Ne 12:16. 31 a Al 12:24; 42:10; d sf Gericht, das
b sf Schmutz, Hel 13:38. Jüngste.
schmutzig sein. b Al 40:6,11-­14. e 2 Ne 9:16;
28 a Lk 16:26; 32 a sf Werke. LuB 88:35.
1 NEPHI 15:34–16:3 42
nicht im Reich Gottes wohnen
f 
Wahrheit als hart  – Lehis Söhne
können, denn sonst müsste das heiraten die Töchter Ischmaels  –
Reich Gottes ebenfalls schmutzig Der Liahona weist ihnen in der
sein. Wildnis den Weg  – Botschaften
34 Aber siehe, ich sage euch: vom Herrn werden von Zeit zu
Das Reich Gottes ist nicht Zeit auf dem Liahona geschrie­
a 
schmutzig, und es kann nichts ben  – Ischmael stirbt; seine Fa­
Unreines in das Reich Gottes milie murrt wegen der Bedräng­
eingehen; darum muss notwen- nisse. Um 600–592 v. Chr.
digerweise ein Ort des Schmut-
zes bereitet sein für das, was Und nun begab es sich: Nach-
schmutzig ist. dem ich, Nephi, mit meinen
35 Und ein solcher Ort ist be- Worten an meine Brüder zu
reitet, ja, nämlich jene furchtbare Ende gekommen war, siehe, da
a 
Hölle, von der ich gesprochen sprachen sie zu mir: Du hast
habe, und der b Teufel ist deren uns Hartes verkündet, mehr als
Vorbereiter; darum ist es der end- wir ertragen können.
gültige Zustand der Menschen- 2 Und es begab sich: Ich sagte
seele, im Reich Gottes zu wohnen ihnen, ich wisse, dass ich, ge-
oder ausgestoßen zu werden, der mäß der Wahrheit, Hartes ge-
c 
Gerechtigkeit wegen, von der gen die Schlechten gesprochen
ich gesprochen habe. habe; und die Rechtschaffenen
36 Darum werden die Schlech- habe ich gerechtfertigt und
ten ferngehalten von den Recht- habe bezeugt, dass sie am letz-
schaffenen und auch von jenem ten Tag emporgehoben werden
a 
Baum des Lebens, dessen Frucht würden; darum empfinden die
überaus kostbar und vor allen a 
Schuldigen die b Wahrheit als
anderen Früchten überaus b be- hart, denn sie c trifft sie bis tief
gehrenswert ist; ja, und sie ist ins Innerste.
die c größte aller d Gaben Gottes. 3 Und nun, meine Brüder,
Und so sprach ich zu meinen wenn ihr rechtschaffen wärt
Brüdern. Amen. und bereit, auf die Wahrheit
zu hören und ihr Beachtung zu
schenken, damit ihr untadelig
KAPITEL 16
vor Gott a wandeln könnt, dann
Die Schlechten empfinden die würdet ihr nicht wegen der
33 f Ps 15; 24:3,4; c sf Gerechtigkeit. Hel 14:10.
Al 11:37; 36 a Gen 2:9; sf Schuld.
LuB 76:50-­70; 2 Ne 2:15. b Spr 15:10;
Mose 6:57. b 1 Ne 8:10-­12; 2 Ne 1:26; 9:40;
34 a sf Schmutz, Al 32:42. Hel 13:24-­26.
schmutzig sein. c LuB 6:13. c Apg 5:33;
35 a 2 Ne 9:19; d LuB 14:7. Mos 13:7.
Mos 26:27. sf Ewiges Leben. 3 a LuB 5:21.
sf Hölle. 16 2 a Joh 3:20; sf Wandeln, mit
b 1 Ne 14:9; 2 Ne 33:5; Gott wandeln.
LuB 1:35. Enos 1:23;
43 1 NEPHI 16:4-14
Wahrheit murren und sagen: gediegener Machart; und sie
Du sprichst Hartes gegen uns. war aus feinem Messing. Und
4 Und es begab sich: Ich, Ne- in der Kugel waren zwei Spin-
phi, ermahnte meine Brüder deln; und deren eine zeigte
mit allem Eifer, die Gebote des den Weg an, wohin wir in die
Herrn zu halten. Wildnis gehen sollten.
5 Und es begab sich: Sie a de- 11 Und es begab sich: Wir
mütigten sich vor dem Herrn, trugen alles zusammen, was
so sehr, dass ich mich freute wir in die Wildnis mitnehmen
und sehr zu hoffen begann, mussten, ebenso alles, was
sie würden auf den Pfaden der von den Vorräten noch übrig
Rechtschaffenheit wandeln. war, die der Herr uns hatte
6 Dies alles aber wurde ge- zukommen lassen; und wir
sprochen und getan, als mein sammelten Samen jeder Art,
Vater in einem Zelt in dem Tal um ihn in die Wildnis mitzu-
wohnte, das er Lemuel nannte. nehmen.
7 Und es begab sich: Ich, Ne- 12 Und es begab sich: Wir
phi, nahm eine der a Töchter nahmen unsere Zelte und zo-
Ischmaels zur b Frau; und auch gen in die Wildnis, über den
meine Brüder nahmen sich Fluss Laman.
Töchter Ischmaels zur Frau; 13 Und es begab sich: Wir
und auch c Zoram nahm die wanderten über den Zeitraum
älteste Tochter Ischmaels zur von vier Tagen hinweg in
Frau. nahezu südsüdöstlicher Rich-
8 Und so hatte mein Vater tung; und dann schlugen wir
alle Gebote des Herrn erfüllt, wieder unsere Zelte auf; und
die ihm gegeben worden wa- wir gaben dem Ort den Namen
ren. Und auch ich, Nephi, war Schazer.
vom Herrn über die Maßen 14 Und es begab sich: Wir
gesegnet worden. nahmen unsere Bogen und un-
9 Und es begab sich: Die sere Pfeile und gingen hinaus
Stimme des Herrn sprach des in die Wildnis, um Nahrung
Nachts zu meinem Vater und für unsere Familien zu erjagen;
gebot ihm, er solle am mor- und nachdem wir Nahrung für
gigen Tag seine Reise in die unsere Familien erjagt hatten,
Wildnis fortsetzen. kehrten wir wieder zurück
10 Und es begab sich: Als zu unseren Familien in der
mein Vater sich am Morgen Wildnis, an den Ort Schazer.
erhob und zur Tür des Zeltes Und wir zogen wieder in der
ging, erblickte er zu seiner Wildnis weiter, in derselben
großen Verwunderung auf der Richtung, und hielten uns an
Erde eine runde a Kugel von die fruchtbarsten Gebiete der
5 a 1 Ne 16:24,39; 18:4. Eheschließung. 10 a Al 37:38-­46.
7 a 1 Ne 7:1. c 1 Ne 4:35; sf Liahona.
b sf Ehe, 2 Ne 5:5,6.
1 NEPHI 16:15-25 44
Wildnis, im Grenzgebiet nahe der Wildnis über die Maßen
dem a Roten Meer. zu murren an; und auch mein
15 Und es begab sich: Wir Vater fing an, gegen den Herrn,
wanderten über den Zeitraum seinen Gott, zu murren; ja, und
vieler Tage hinweg und erjag- sie waren alle überaus beküm-
ten unterwegs Nahrung mit mert, so sehr, dass sie gegen
unseren Bogen und unseren den Herrn murrten.
Pfeilen und unseren Steinen 21 Nun begab es sich: Ich,
und unseren Schleudern. Nephi, war um meiner Brü-
16 Und wir folgten den a Wei- der willen wegen des Verlusts
sungen der Kugel, die uns in meines Bogens arg bedrängt;
den fruchtbareren Gebieten der und da ihre Bogen die Spann-
Wildnis führten. kraft verloren hatten, wurde es
17 Und nachdem wir über den überaus schwierig, ja, sodass
Zeitraum vieler Tage hinweg wir keine Nahrung beschaffen
gewandert waren, schlugen wir konnten.
eine Zeit lang unsere Zelte auf, 22 Und es begab sich: Ich,
um uns wieder auszuruhen Nephi, sprach viel zu meinen
und Nahrung für unsere Fami- Brüdern, weil sie wiederum ihr
lien zu beschaffen. Herz so sehr verhärtet hatten,
18 Und es begab sich: Als dass sie sich über den Herrn,
ich, Nephi, hinausging, um ihren Gott, a beklagten.
Nahrung zu erjagen, siehe, da 23 Und es begab sich: Ich,
zerbrach ich meinen Bogen, Nephi, machte aus Holz einen
der aus feinem a Stahl gefertigt Bogen und aus einem geraden
war; und nachdem ich meinen Stock einen Pfeil; und so be-
Bogen zerbrochen hatte, siehe, waffnete ich mich mit einem
da waren meine Brüder zornig Bogen und einem Pfeil, mit ei-
auf mich wegen des Verlusts ner Schleuder und mit Steinen.
meines Bogens; denn wir be- Und ich sprach zu meinem a Va-
schafften keine Nahrung. ter: Wohin soll ich gehen, um
19 Und es begab sich: Wir Nahrung zu beschaffen?
kehrten ohne Nahrung zu 24 Und es begab sich: Er a be-
unseren Familien zurück; und fragte den Herrn; denn meiner
da sie wegen ihrer Reise sehr Worte wegen hatten sie sich
erschöpft waren, litten sie sehr gedemütigt; ich hatte ihnen
unter dem Nahrungsmangel. nämlich mit der Kraft meiner
20 Und es begab sich: Laman Seele vieles gesagt.
und Lemuel und die Söhne 25 Und es begab sich: Die
Ischmaels fingen wegen ihrer Stimme des Herrn erging an
Leiden und Bedrängnisse in meinen Vater; und er wurde
14 a LuB 17:1. 18 a 2 Sam 22:35. Mos 13:20.
16 a 1 Ne 16:10,16,26; 22 a Ex 16:8; 24 a sf Gebet.
18:12; Num 11:1.
Al 37:38-­46. 23 a Ex 20:12;
45 1 NEPHI 16:26-35
wahrhaftig gezüchtigt wegen
a 
unseren Familien Nahrung be-
seines Murrens gegen den schaffte.
Herrn, sodass er in tiefen Kum- 32 Und es begab sich: Ich
mer gebracht wurde. kehrte zu unseren Zelten zu-
26 Und es begab sich: Die rück und brachte die Tiere mit,
Stimme des Herrn sprach zu die ich erlegt hatte. Und als sie
ihm: Schau die Kugel an und nun sahen, dass ich Nahrung
sieh, was dort geschrieben ist. beschafft hatte, wie groß war
27 Und es begab sich: Als da ihre Freude! Und es begab
mein Vater das erblickte, was sich: Sie demütigten sich vor
auf der Kugel geschrieben war, dem Herrn und brachten ihm
fürchtete er sich und zitterte Dank dar.
über die Maßen und ebenso 33 Und es begab sich: Wir
meine Brüder und die Söhne begaben uns wieder auf un-
Ischmaels und unsere Frauen. sere Reise und schlugen fast
28 Und es begab sich: Ich, Ne- die gleiche Richtung ein wie
phi, sah die Zeiger, die in der am Anfang; und nachdem wir
Kugel waren, dass sie gemäß über den Zeitraum vieler Tage
dem a Glauben und dem Eifer hinweg gewandert waren,
und der Beachtung arbeiteten, schlugen wir wieder unsere
die wir darauf verwandten. Zelte auf, um eine Zeit lang zu
29 Und auf ihnen stand auch verweilen.
eine neue Inschrift geschrie- 34 Und es begab sich:
ben, die klar zu lesen war, die a 
Ischmael starb und wurde be-
uns die Wege des Herrn a ver- graben an dem Ort, der Nahom
stehen ließ; und sie wurde von genannt wurde.
Zeit zu Zeit geschrieben und 35 Und es begab sich: Die
geändert, je nach dem Glauben Töchter Ischmaels trauerten
und dem Eifer, die wir darauf sehr, weil sie ihren Vater ver-
verwandten. Und so sehen wir, loren hatten und wegen ihrer
dass der Herr durch b kleine a 
Bedrängnisse in der Wildnis;
Mittel Großes zuwege bringen und sie murrten gegen meinen
kann. Vater, weil er sie aus dem Land
30 Und es begab sich: Ich, Ne- Jerusalem geführt hatte, und
phi, ging hinauf auf den Gipfel sprachen: Unser Vater ist tot, ja,
des Berges, gemäß den Anwei- und wir sind viel in der Wildnis
sungen, die auf der Kugel gege- umhergezogen, und wir haben
ben wurden. viel Bedrängnis gelitten, Hun-
31 Und es begab sich: Ich ger, Durst und Erschöpfung;
erlegte wilde Tiere, sodass ich und nach all diesen Leiden
25 a Eth 2:14. 29 a sf Verständnis, LuB 123:16.
sf Züchtigen, verstehen. 34 a 1 Ne 7:2-­6.
Züchtigung. b 2 Kön 5:13; 35 a sf Ungemach.
28 a Al 37:40. Jakbr 3:4;
sf Glaube, glauben. Al 37:6,7,41;
1 NEPHI 16:36–17:3 46
müssen wir in der Wildnis vor ließen sie von ihrem Zorn ab und
Hunger zugrunde gehen. kehrten von ihren Sünden um,
36 Und so murrten sie gegen woraufhin der Herr uns wieder
meinen Vater und auch ge- mit Nahrung segnete, sodass wir
gen mich; und sie hatten den nicht zugrunde gingen.
Wunsch, nach Jerusalem zu-
rückzukehren. KAPITEL 17
37 Und Laman sprach zu Le-
Nephi wird geboten, ein Schiff zu
muel und auch zu den Söhnen
bauen  – Seine Brüder widerset­
Ischmaels: Siehe, lasst uns un-
zen sich ihm  – Er ermahnt sie,
seren Vater a töten und ebenso
indem er die Geschichte vom Um­
unseren Bruder Nephi, der sich
gang Gottes mit Israel darlegt  –
angemaßt hat, unser b Herrscher
Nephi ist von der Macht Gottes
und unser Lehrer zu sein, wo
erfüllt  – Seinen Brüdern wird
wir doch seine älteren Brüder
verboten, ihn anzurühren, damit
sind.
sie nicht vergehen wie ein dürres
38 Jetzt sagt er, der Herr habe
Schilfrohr. Um 592/591 v. Chr.
mit ihm gesprochen und auch,
a 
Engel hätten ihm gedient. Und es begab sich: Wir setzten
Aber siehe, wir wissen, dass er unsere Reise in der Wildnis
uns belügt; und er sagt uns dies wieder fort; und wir zogen von
alles, und er tut vieles in seiner der Zeit an nahezu ostwärts.
schlauen Art, um unsere Augen Und wir wanderten und wa-
zu täuschen; er denkt vielleicht, teten durch viel Bedrängnis in
er könne uns in irgendeine der Wildnis; und unsere Frauen
fremde Wildnis führen; und gebaren Kinder in der Wildnis.
nachdem er uns weggeführt 2 Und so großen Segen schüt-
hat, will er sich zum König und tete der Herr über uns aus,
Herrscher über uns machen, dass unsere Frauen ihre Kinder
um mit uns zu verfahren, wie reichlich säugen konnten und
er will und wie es ihm gefällt. stark waren, ja, sogar wie die
Und auf solche Weise stachelte Männer, während wir in der
mein Bruder Laman ihnen das Wildnis von a rohem Fleisch
Herz zum Zorn auf. lebten; und sie fingen an, ihre
39 Und es begab sich: Der Herr Reise ohne Murren zu ertragen.
war mit uns, ja, sogar die Stimme 3 Und so sehen wir, dass die
des Herrn erging an sie und Gebote Gottes erfüllt werden
sprach viele Worte zu ihnen und müssen. Und wenn es so ist, dass
a 
züchtigte sie heftig; und nach- die Menschenkinder die Gebote
dem sie durch die Stimme des Gottes a halten, nährt er sie und
Herrn gezüchtigt worden waren, stärkt sie und bereitet Mittel,
37 a 1 Ne 17:44. 38 a 1 Ne 3:30,31; 4:3. 3 a Mos 2:41;
sf Mord. 39 a sf Züchtigen, Al 26:12.
b Gen 37:9-­11; Züchtigung. sf Gehorchen,
1 Ne 2:22; 18:10. 17 2 a 1 Ne 17:12. Gehorsam.
47 1 NEPHI 17:4-14
wodurch sie das vollbringen Herr sprach zu mir, nämlich:
können, was er ihnen geboten Du sollst ein Schiff bauen auf
hat; deshalb hatte er auch für uns die a Weise, die ich dir zeigen
Mittel b bereitet, während wir in werde, damit ich dein Volk
der Wildnis weilten. über diese Wasser führen kann.
4 Und wir weilten über den 9 Und ich sagte: Herr, wohin
Zeitraum vieler Jahre hinweg soll ich gehen, dass ich Erz
in der Wildnis, ja, nämlich acht finde zum Schmelzen, damit
Jahre. ich Werkzeug machen kann,
5 Und wir kamen in das Land, um das Schiff zu bauen auf die
das wir Überfluss nannten, we- Weise, die du mir gezeigt hast?
gen seiner vielen Früchte und 10 Und es begab sich: Der
auch des wilden Honigs; und Herr sagte mir, wo ich hingehen
dies alles war vom Herrn be- müsse, um Erz zu finden, damit
reitet worden, damit wir nicht ich Werkzeug machen könne.
zugrunde gingen. Und wir er- 11 Und es begab sich: Ich, Ne-
blickten das Meer, das wir Irre- phi, machte aus Tierhaut einen
antum nannten, was, übersetzt, Blasebalg, um damit das Feuer
viele Wasser heißt. anzublasen; und nachdem ich
6 Und es begab sich: Wir den Blasebalg gemacht hatte,
schlugen unsere Zelte am Ufer um damit das Feuer anblasen
des Meeres auf; und wenn wir zu können, schlug ich zwei
auch viele a Bedrängnisse und Steine gegeneinander, um
viel Schweres erlitten hatten, Feuer zu machen.
ja, nämlich so viel, dass wir es 12 Denn der Herr hatte bisher
nicht alles niederschreiben kön- nicht zugelassen, dass wir viel
nen, so waren wir überaus froh, Feuer machten, während wir
als wir an das Ufer des Meeres in der Wildnis reisten; denn
kamen; und wegen seiner vie- er sprach: Ich will eure Speise
len Früchte nannten wir den süß machen, dass ihr sie nicht
Ort Überfluss. a 
kocht.
7 Und es begab sich: Nach- 13 Und ich will auch euer
dem ich, Nephi, über den Zeit- Licht in der Wildnis sein; und
raum vieler Tage hinweg im ich will den Weg vor euch a be-
Land Überfluss gewesen war, reiten, wenn es so ist, dass ihr
erging die Stimme des Herrn meine Gebote haltet; darum: In-
an mich, nämlich: Erhebe dich sofern ihr meine Gebote haltet,
und steige auf den Berg. Und es werdet ihr zum b verheißenen
begab sich: Ich erhob mich und Land geführt werden; und ihr
stieg auf den Berg und rief den werdet c wissen, dass ich es bin,
Herrn an. von dem ihr geführt werdet.
8 Und es begab sich: Der 14 Ja, und der Herr sprach
3 b 1 Ne 3:7. 12 a 1 Ne 17:2. Jak 2:12.
6 a 2 Ne 4:20. 13 a Al 37:38,39. c Ex 6:7.
8 a 1 Ne 18:2. b 1 Ne 2:20;
1 NEPHI 17:15-22 48
auch dieses: Nachdem ihr in denn wir haben gewusst, dass
das verheißene Land gekom- es dir an Verständnis fehlt; da-
men seid, werdet ihr a wissen, rum kannst du ein so großes
dass ich, der Herr, b Gott bin Werk nicht vollbringen.
und dass ich, der Herr, euch 20 Und du bist wie unser Va-
vor der Zerschlagung bewahrt ter, verführt von den törichten
habe; ja, dass ich euch aus dem a 
Einbildungen seines Herzens;
Land Jerusalem geführt habe. ja, er hat uns aus dem Land Je-
15 Darum bemühte ich, Ne- rusalem geführt, und wir sind
phi, mich, die Gebote des Herrn all die vielen Jahre lang in der
zu halten, und ich ermahnte Wildnis gewandert; und unsere
meine Brüder zu Glaubens- Frauen haben sich abgeplagt,
treue und Eifer. während sie schwanger und
16 Und es begab sich: Ich schweren Leibes waren; und
machte Werkzeug aus dem sie haben Kinder in der Wildnis
Erz, das ich aus dem Gestein geboren und alles erlitten außer
schmolz. den Tod; und es wäre besser für
17 Und als meine Brüder sahen, sie gewesen, vor dem Auszug
dass ich ein Schiff a bauen wollte, aus Jerusalem zu sterben, als
fingen sie gegen mich zu murren diese Bedrängnisse zu erleiden.
an, nämlich: Unser Bruder ist ein 21 Siehe, all die vielen Jahre
Narr, denn er meint, er könne haben wir in der Wildnis
ein Schiff bauen; ja, und er meint gelitten, und wir hätten uns
auch, er könne diese großen Was- unterdessen unserer Besitztü-
ser überqueren. mer und des Landes unseres
18 Und so beklagten sich Erbteils erfreuen können; ja,
meine Brüder über mich und und wir hätten glücklich sein
begehrten, nicht arbeiten zu können.
müssen; denn sie glaubten 22 Und wir wissen, dass das
nicht, dass ich ein Schiff bauen Volk im Land Jerusalem ein
könne; sie wollten auch nicht a 
rechtschaffenes Volk gewesen
glauben, dass ich vom Herrn ist; denn es hat die Satzungen
unterwiesen wurde. und Richtersprüche des Herrn
19 Und nun begab es sich: Ich, und alle seine Gebote befolgt,
Nephi, war überaus bekümmert gemäß dem Gesetz des Mose;
wegen ihrer Herzenshärte; und darum wissen wir, dass es ein
als sie nun sahen, dass ich an- rechtschaffenes Volk ist; und
fing, bekümmert zu sein, waren unser Vater hat es verurteilt
sie im Herzen froh, sodass sie und hat uns weggeführt, weil
sich über mich a freuten, näm- wir auf seine Worte gehört ha-
lich: Wir haben gewusst, dass ben; ja, und unser Bruder ist
du kein Schiff bauen kannst; wie er. Und mit solchen Worten
14 a 2 Ne 1:4. 17 a 1 Ne 18:1-­6. 20 a 1 Ne 2:11.
sf Zeugnis. 19 a sf Verfolgen, 22 a 1 Ne 1:13.
b LuB 5:2. Verfolgung.
49 1 NEPHI 17:23-33
murrten und klagten meine sie in der Wildnis mit a Manna
Brüder gegen uns. gespeist worden sind.
23 Und es begab sich: Ich, 29 Ja, und ihr wisst auch, dass
Nephi, sprach zu ihnen, näm- Mose durch sein Wort, gemäß
lich: Glaubt ihr, unsere Väter, der Macht Gottes, die in ihm
welche die Kinder Israel wa- war, an den Felsen a schlug, und
ren, wären aus der Hand der Wasser floss hervor, damit die
Ägypter weggeführt worden, Kinder Israel ihren Durst lö-
wenn sie nicht auf die Worte schen konnten.
des Herrn gehört hätten? 30 Und obwohl sie geführt
24 Ja, meint ihr, sie wären aus wurden, denn der Herr, ihr
der Knechtschaft geführt wor- Gott, ihr Erlöser, ging vor ihnen
den, wenn der Herr nicht Mose her und führte sie des Tags und
geboten hätte, er solle sie aus gab ihnen Licht des Nachts und
der Knechtschaft a führen? tat für sie alles, was a ratsam ist,
25 Nun wisst ihr, dass die Kin- dass der Mensch es empfange,
der Israel in a Knechtschaft wa- verhärteten sie ihr Herz und
ren; und ihr wisst, dass ihnen verblendeten ihren Sinn und
b 
Lasten auferlegt wurden, die b 
schmähten Mose und den
schmerzlich zu ertragen waren; wahren und lebendigen Gott.
darum wisst ihr, dass es für sie 31 Und es begab sich: Gemäß
notwendigerweise gut gewesen seinem Wort a zerschlug er
sein muss, aus der Knechtschaft sie; und gemäß seinem Wort
geführt zu werden. b 
führte er sie; und gemäß sei-
26 Nun wisst ihr, dass a Mose nem Wort tat er alles für sie;
vom Herrn geboten worden war, und es geschah nichts, außer es
dieses große Werk zu tun; und war durch sein Wort.
ihr wisst, dass sich die Wasser 32 Und nachdem sie den
des Roten Meeres auf sein b Wort Fluss Jordan überquert hatten,
hin nach beiden Seiten geteilt ha- machte er sie mächtig, sodass
ben, und sie sind auf trockenem sie die Kinder des Landes a ver-
Boden hindurchgegangen. jagen, ja, zerstreuen konnten
27 Aber ihr wisst, dass die bis zur Vernichtung.
Ägypter im Roten Meer ertrun- 33 Und nun, meint ihr, die
ken sind, nämlich die Heere des Kinder dieses Landes, die sich
Pharaos. im Land der Verheißung be-
28 Und ihr wisst auch, dass funden haben, die von unseren
24 a Ex 3:2-­10; LuB 8:3; 30 a LuB 18:18; 88:64,65.
1 Ne 19:10; Mose 1:25. b Ex 32:8;
2 Ne 3:9; 25:20. 28 a Ex 16:4,14,15,35; Num 14:2,3;
25 a Gen 15:13,14. Num 11:7,8; Ez 20:13-­16;
b Ex 1:11; 2:11. Dtn 8:3; LuB 84:23-­25.
26 a Apg 7:22-­39. Mos 7:19. 31 a Num 26:65.
b Ex 14:21-­31; 29 a Ex 17:6; b 1 Ne 5:15;
1 Ne 4:2; Num 20:11; LuB 103:16-­18.
Mos 7:19; Dtn 8:15; 32 a Num 33:52,53;
Hel 8:11; 1 Ne 20:21. Jos 24:8.
1 NEPHI 17:34-42 50
Vätern verjagt worden sind, b 
vernichtet er und verflucht ih-
meint ihr, sie seien rechtschaf- nen das Land ihretwegen.
fen gewesen? Siehe, ich sage 39 Er herrscht hoch in den
euch: Nein. Himmeln, denn das ist sein
34 Meint ihr, unsere Väter wä- Thron, und diese Erde ist sein
ren mehr erwählt gewesen als a 
Fußschemel.
diese, wenn diese rechtschaffen 40 Und er liebt diejenigen, die
gewesen wären? Ich sage euch: ihn zu ihrem Gott haben wol-
Nein. len. Siehe, er hat unsere Väter
35 Siehe, der Herr achtet alles geliebt, und er hat mit ihnen
a 
Fleisch gleich; wer b rechtschaf- einen a Bund gemacht, ja, nämlich
fen ist, findet c Gunst vor Gott. Abraham, b Isaak und c Jakob; und
Aber siehe, dieses Volk hatte er gedachte der Bündnisse, die er
jedes Wort Gottes verworfen, gemacht hatte; darum führte er
und es war reif geworden im sie aus dem Land d Ägypten.
Übeltun; und der volle Grimm 41 Und er züchtigte sie in der
Gottes war auf ihm; und der Wildnis mit seiner Rute; denn
Herr verfluchte ihm das Land sie hatten ihr Herz a verhärtet,
und segnete es unseren Vätern; so wie ihr es auch tut; und der
ja, er verfluchte es ihm zu sei- Herr züchtigte sie wegen ihres
ner Vernichtung, und er seg- Übeltuns. Er sandte feurige flie-
nete es unseren Vätern, sodass gende b Schlangen unter sie; und
sie Macht darüber erlangten. nachdem sie gebissen worden
36 Siehe, der Herr hat die waren, bereitete er einen Weg,
a 
Erde b erschaffen, auf dass sie dass sie c geheilt werden konn-
c 
bewohnt werde; und er hat ten; und die Arbeit, die sie tun
seine Kinder erschaffen, auf mussten, war zu schauen; und
dass sie sie besitzen. weil der Weg so d einfach war, ja,
37 Und er a erweckt eine recht- weil er so leicht war, gab es viele,
schaffene Nation und vernich- die zugrunde gingen.
tet die Nationen der Schlechten. 42 Und sie verhärteten ihr
38 Und er führt die Recht- Herz von Zeit zu Zeit, und sie
schaffenen weg in kostbare a 
schmähten b Mose und auch
a 
Länder, und die Schlechten Gott; doch ihr wisst, dass sie
35 a Apg 10:15,34; Abr 3:24,25. c Gen 28:1-­5.
Röm 2:11; 37 a Spr 14:34; d Dtn 4:37.
2 Ne 26:23-­33. 1 Ne 4:13; 41 a 2 Kön 17:7-­23.
b Ps 55:23; Eth 2:10; b Num 21:4-­9;
1 Ne 22:17. LuB 117:6. Dtn 8:15;
c 1 Sam 2:30; 38 a sf Verheißenes Land. Al 33:18-­22.
Ps 97:10; 145:20; b Lev 20:22. c Joh 3:13-­15;
Al 13:4; 39 a Jes 66:1; 2 Ne 25:20.
LuB 82:10. LuB 38:17; d Al 37:44-­47;
36 a sf Erde. Abr 2:7. Hel 8:15.
b sf Erschaffen, 40 a sf Bund mit Abraham. 42 a Num 14:1-­12.
Schöpfung. b Gen 21:12; sf Auflehnung.
c Jes 45:18; LuB 27:10. b LuB 84:23,24.
51 1 NEPHI 17:43-50
durch seine unvergleichliche allmächtigen Wortes bewirken
Macht in das Land der Verhei- kann, dass die Erde vergeht;
ßung geführt worden sind. ja, und ihr wisst, dass er durch
43 Und nun, nach dem allen, sein Wort die zerklüfteten Orte
ist die Zeit gekommen, da sie ebnen und ebene Orte aufbre-
schlecht geworden sind, ja, chen kann. O wie kommt es
fast bis zur Reife; und ich weiß dann, dass euer Herz so verhär-
nicht, ob sie nicht eben jetzt, tet sein kann?
dieses Tages, vor ihrer Vernich- 47 Siehe, meine Seele ist euret-
tung stehen; denn ich weiß, der wegen von Schmerz zerrissen,
Tag muss gewiss kommen, da und das Herz tut mir weh; ich
sie vernichtet werden müssen, fürchte, ihr werdet immerdar
außer einige wenige, die fort in verstoßen sein. Siehe, ich bin so
Gefangenschaft geführt werden sehr vom Geist Gottes a erfüllt,
sollen. dass mein Leib b keine Kraft hat.
44 Darum hat der Herr mei- 48 Und nun begab es sich: Als
nem Vater a geboten, er solle in ich diese Worte geredet hatte,
die Wildnis ziehen; und die Ju- waren sie zornig auf mich und
den haben ihm auch nach dem wollten mich in die Tiefen des
Leben getrachtet; ja, und b ihr Meeres werfen; und als sie her-
habt ihm auch nach dem Leben zukamen und Hand an mich
getrachtet; darum seid ihr in legen wollten, sprach ich zu
eurem Herzen Mörder, und ihr ihnen, nämlich: Im Namen des
seid jenen gleich. allmächtigen Gottes gebiete ich
45 Ihr seid a schnell, Übles zu euch, mich nicht a anzurühren,
tun, aber langsam, euch des denn ich bin von der b Macht
Herrn, eures Gottes, zu erinnern. Gottes erfüllt, selbst bis es mir
Ihr habt einen b Engel gesehen, mein Fleisch verzehrt; und wer
und er hat zu euch gesprochen; Hand an mich legt, wird c verge-
ja, ihr habt seine Stimme von Zeit hen wie ein dürres Schilfrohr;
zu Zeit gehört; und er hat mit und er wird ein Nichts sein vor
einer leisen, sanften Stimme zu der Macht Gottes, denn Gott
euch gesprochen, aber ihr hattet wird ihn schlagen.
c 
kein Gefühl mehr dafür, und 49 Und es begab sich: Ich,
so konntet ihr seine Worte nicht Nephi, sagte ihnen, sie sollten
fühlen; darum hat er wie mit nicht mehr gegen ihren Vater
einer Donnerstimme zu euch ge- murren; auch sollten sie mir ihre
sprochen, sodass davon die Erde Arbeitskraft nicht vorenthalten,
bebte, als würde sie zerbersten. denn Gott habe mir geboten, ich
46 Und ihr wisst auch, dass solle ein Schiff bauen.
er durch die a Macht seines 50 Und ich sprach zu ihnen:
44 a 1 Ne 2:1,2. c Eph 4:19. 48 a Mos 13:3.
b 1 Ne 16:37. 46 a Hel 12:6-­18. b 2 Ne 1:26,27.
45 a Mos 13:29. 47 a Mi 3:8. sf Macht.
b 1 Ne 4:3. b 1 Ne 19:20. c 1 Kön 13:4-­7.
1 NEPHI 17:51–18:2 52
Wenn Gott es mir geböte, könnte
a 
wissen mit Bestimmtheit, dass
ich alles tun. Wenn er mir geböte, der Herr mit dir ist; denn wir
ich solle zu diesem Wasser spre- wissen, dass es die Macht des
chen: Sei Erde, so würde es zu Herrn gewesen ist, die uns hat
Erde werden; und wenn ich es erbeben lassen. Und sie fielen
spräche, so würde es geschehen. vor mir nieder und wollten
51 Und nun, wenn der Herr mich a anbeten; aber ich ließ es
so große Macht hat und unter ihnen nicht zu und sprach: Ich
den Menschenkindern so viele bin euer Bruder, ja, sogar euer
Wundertaten vollbracht hat, jüngerer Bruder; darum bete
warum sollte er mich dann den Herrn an, deinen Gott, und
nicht a unterweisen können, ein ehre deinen Vater und deine
Schiff zu bauen? Mutter, auf dass du b lange le-
52 Und es begab sich: Ich, best in dem Land, das dir der
Nephi, sprach vieles zu meinen Herr, dein Gott, geben wird.
Brüdern, woraufhin sie beschämt
waren und gegen mich nicht KAPITEL 18
streiten konnten; auch wagten
Das Schiff wird fertiggestellt  –
sie nicht, Hand an mich zu legen
Die Geburt Jakobs und Josephs
oder mich mit dem Finger zu
wird erwähnt  – Die Gruppe
berühren, ja, über den Zeitraum
beginnt die Überfahrt zum
vieler Tage hinweg. Nun wagten
verheißenen Land  – Die Söhne
sie dies nicht, damit sie nicht vor
Ischmaels und ihre Frauen betei­
mir vergingen, so mächtig war
ligen sich an Zügellosigkeit und
der a Geist Gottes; und so hatte
Auflehnung  – Nephi wird ge­
er auf sie eingewirkt.
bunden, und das Schiff wird von
53 Und es begab sich: Der
einem schrecklichen Unwetter
Herr sprach zu mir: Strecke
zurückgetrieben – Nephi wird be­
wiederum deine Hand aus ge-
freit, und durch sein Gebet wird
gen deine Brüder, und sie sol-
der Sturm gestillt – Die Ankunft
len nicht vergehen vor dir, aber
des Volkes im verheißenen Land.
ich will sie erschüttern, spricht
Um 591–589 v. Chr.
der Herr, und dies will ich tun,
damit sie wissen, dass ich der Und es begab sich: Sie beteten
Herr, ihr Gott, bin. den Herrn an und gingen mit
54 Und es begab sich: Ich mir hin; und wir bearbeiteten
streckte meine Hand aus gegen Holzstämme auf eine gediegene
meine Brüder, und sie vergin- Weise. Und der Herr zeigte mir
gen nicht vor mir; aber der Herr von Zeit zu Zeit, wie ich die
ließ sie erbeben, ja, gemäß dem Holzstämme für das Schiff bear-
Wort, das er gesprochen hatte. beiten sollte.
55 Und da sprachen sie: Wir 2 Nun bearbeitete ich, Nephi,
50 a Phil 4:13; 1 Ne 18:1. b Ex 20:12;
1 Ne 3:7. 52 a sf Heiliger Geist. Mos 13:20.
51 a Gen 6:14-­16; 55 a Apg 14:11-­15.
53 1 NEPHI 18:3-11
die Holzstämme nicht auf die gezeugt; der ältere hieß a Jakob
Weise, wie die Menschen es ler- und der jüngere b Joseph.
nen, noch baute ich das Schiff 8 Und es begab sich: Nachdem
auf die Weise der Menschen; wir alle in das Schiff hinabge-
sondern ich baute es auf die stiegen waren und unsere Vor-
Weise, die der Herr mir gezeigt räte und alles, was uns geboten
hatte; darum war es nicht nach worden war, mit uns genommen
der Weise der Menschen. hatten, begaben wir uns hinaus
3 Und ich, Nephi, stieg oft auf auf die a See und wurden von
den Berg, und ich a betete oft dem Wind zum b verheißenen
zum Herrn; darum b zeigte der Land hin getrieben.
Herr mir Großes. 9 Und nachdem wir über den
4 Und es begab sich: Nachdem Zeitraum vieler Tage hinweg
ich das Schiff gemäß dem Wort von dem Wind getrieben wor-
des Herrn vollendet hatte, sa- den waren, siehe, da fingen
hen meine Brüder, dass es gut meine Brüder und die Söhne
war und dass dessen Machart Ischmaels und auch ihre Frauen
überaus sorgfältig war; darum an, sich zu belustigen, sodass
a 
demütigten sie sich abermals sie anfingen, zu tanzen und zu
vor dem Herrn. singen und sehr rohe Reden zu
5 Und es begab sich: An mei- führen; ja, sie vergaßen sogar,
nen Vater erging die Stimme des durch welche Macht sie bis
Herrn, wir sollten uns aufmachen hierher gebracht worden wa-
und in das Schiff hinabsteigen. ren; ja, sie wurden überheblich
6 Und es begab sich: Am bis zu äußerster Rohheit.
nächsten Tag, nachdem wir alles 10 Und ich, Nephi, fing an,
bereitet hatten, viel Früchte und überaus zu fürchten, der Herr
a 
Fleisch aus der Wildnis und werde zornig auf uns sein und
reichlich Honig sowie Vorräte uns wegen unseres Übeltuns
gemäß dem, was der Herr uns schlagen, sodass wir von den
geboten hatte, stiegen wir in das Tiefen des Meeres verschlungen
Schiff hinab mit unserer ganzen würden; darum fing ich, Nephi,
Ladung und unseren Samen und an, mit großer Ernsthaftigkeit
allem, was wir mitgebracht hat- zu ihnen zu reden; aber siehe,
ten, ein jeder nach seinem Alter; sie waren a zornig auf mich und
und so stiegen wir alle mit unse- sprachen: Wir wollen nicht, dass
ren Frauen und unseren Kindern unser jüngerer Bruder b Herrscher
in das Schiff hinab. sein soll über uns.
7 Und nun hatte mein Vater 11 Und es begab sich: Laman
in der Wildnis zwei Söhne und Lemuel ergriffen mich und
18 3 a sf Gebet. b 2 Ne 3:1. 10 a 1 Ne 17:17-­55.
b sf Offenbarung. 8 a 2 Ne 10:20. b Gen 37:9-­11;
4 a 1 Ne 16:5. b 1 Ne 2:20. 1 Ne 16:37,38;
6 a 1 Ne 17:2. sf Verheißenes 2 Ne 1:25-­27.
7 a 2 Ne 2:1. Land.
1 NEPHI 18:12-19 54
banden mich mit Stricken, und mussten, wenn sie von ihren
sie behandelten mich mit gro- Übeltaten nicht umkehrten; da-
ßer Härte; doch a ließ der Herr rum kamen sie zu mir und lös-
es zu, damit er seine Macht ten die Fesseln, die um meine
zeigen könne, sodass sein Wort Handgelenke waren; und siehe,
erfüllt würde, das er in Bezug sie waren über die Maßen an-
auf die Schlechten gesprochen geschwollen; und auch meine
hatte. Knöchel waren sehr geschwol-
12 Und es begab sich: Nach- len, und sie schmerzten sehr.
dem sie mich so fest gebunden 16 Dennoch schaute ich zu
hatten, dass ich mich nicht meinem Gott auf, und ich
bewegen konnte, hörte der a 
pries ihn den ganzen Tag lang;
a 
Kompass, den der Herr berei- und ich murrte nicht gegen den
tet hatte, zu arbeiten auf. Herrn wegen meiner Bedräng-
13 Darum wussten sie nicht, nisse.
wohin sie das Schiff steuern 17 Nun hatte mein Vater Lehi
sollten; daraufhin erhob sich zu ihnen und auch zu den
ein großer Sturm, ja, ein großes Söhnen a Ischmaels vieles ge-
und schreckliches Unwetter, sprochen; aber siehe, sie stießen
und wir wurden über den Zeit- viele Drohungen gegen einen
raum von drei Tagen hinweg jeden aus, der für mich eintre-
auf den Wassern a zurückge- ten würde; und da meine Eltern
trieben; und sie fingen über vom Alter gebeugt waren und
die Maßen zu fürchten an, sie wegen ihrer Kinder viel Kum-
könnten im Meer ertrinken; mer erlitten hatten, wurden sie
trotzdem banden sie mich nicht niedergeworfen, ja, selbst auf
los. das Krankenlager.
14 Und am vierten Tag, da 18 Wegen ihres Kummers und
wir zurückgetrieben wurden, vieler Sorgen und der Schlech-
wurde das Unwetter allmählich tigkeit meiner Brüder waren sie
überaus heftig. nahe daran, aus diesem Leben
15 Und es begab sich: Wir wa- zu scheiden und vor ihren Gott
ren nahe daran, von den Tiefen zu treten; ja, es war beinah so
des Meeres verschlungen zu weit, dass ihre grauen Haare in
werden. Und nachdem wir über den Staub gelegt wurden; ja, sie
den Zeitraum von vier Tagen waren sogar nahe daran, voll
hinweg auf den Wassern zu- Kummer in ein nasses Grab
rückgetrieben worden waren, geworfen zu werden.
a 
sahen meine Brüder allmählich 19 Und auch Jakob und Joseph,
ein, dass die Strafgerichte Got- die jung waren und viel Nah-
tes über sie gekommen waren rung brauchten, waren wegen
und dass sie zugrunde gehen der Bedrängnisse ihrer Mutter
11 a Al 14:11. Al 37:38-­47; 15 a Hel 12:3.
12 a 1 Ne 16:10,16,26; LuB 17:1. 16 a Al 36:28.
2 Ne 5:12; 13 a Mos 1:17. 17 a 1 Ne 7:4-­20.
55 1 NEPHI 18:20–19:1
betrübt; und auch meine Frau
a 
Jerusalem mitgebracht hatten,
mit ihren Tränen und Gebeten in die Erde. Und es begab sich:
und auch meine Kinder er- Er wuchs über die Maßen; und
weichten meinen Brüdern das so waren wir reichlich geseg-
Herz nicht dazu, mich loszu- net.
binden. 25 Und es begab sich: Als
20 Und es gab außer der wir durch die Wildnis reisten,
Macht Gottes, die ihnen mit sahen wir, dass es in dem ver-
Vernichtung drohte, nichts, heißenen Land Tiere jeder Art
was ihnen das Herz erweichen in den Wäldern gab, sowohl die
konnte; darum, als sie sahen, Kuh als auch den Ochsen und
dass sie daran waren, von den den Esel und das Pferd und die
Tiefen des Meeres verschlun- Ziege und die Wildziege und
gen zu werden, kehrten sie von allerart wilde Tiere, die dem
dem um, was sie getan hatten, Menschen nützlich sind. Und
woraufhin sie mich losbanden. wir entdeckten allerart Erz, so-
21 Und es begab sich: Nach- wohl Gold als auch Silber und
dem sie mich losgebunden Kupfer.
hatten, siehe, da nahm ich den
Kompass, und er arbeitete, wie KAPITEL 19
ich es wünschte. Und es begab
Nephi macht Platten aus Erz und
sich: Ich betete zum Herrn;
zeichnet die Geschichte seines
und nachdem ich gebetet hatte,
Volkes auf  – Der Gott Israels
legte sich der Wind, und der
wird sechshundert Jahre nach der
Sturm legte sich, und es war
Zeit kommen, da Lehi Jerusalem
eine große Stille.
verlassen hat  – Nephi berichtet
22 Und es begab sich: Ich,
von Gottes Leiden und Kreuzi­
Nephi, lenkte das Schiff, sodass
gung – Die Juden werden verach­
wir wieder nach dem verheiße-
tet und zerstreut werden bis in
nen Land segelten.
die Letzten Tage, da sie sich dem
23 Und es begab sich: Nach-
Herrn wieder zuwenden werden.
dem wir über den Zeitraum
Um 588–570 v. Chr.
vieler Tage hinweg gesegelt
waren, erreichten wir das a ver- Und es begab sich: Der Herr
heißene Land; und wir gingen gebot mir, darum machte ich
an Land und schlugen unsere Platten aus Erz, um darauf
Zelte auf; und wir nannten es den Bericht von meinem Volk
das verheißene Land. einzugravieren. Und auf den
24 Und es begab sich: Wir fin- a 
Platten, die ich machte, gra-
gen an, den Boden zu bebauen, vierte ich den Bericht meines
und wir fingen an, Samen zu b 
Vaters ein und auch unsere
säen; ja, wir legten all unseren Reisen durch die Wildnis und
Samen, den wir aus dem Land die Prophezeiungen meines
19 a 1 Ne 7:19; 16:7. 19 1 a sf Platten.
23 a sf Verheißenes Land. b 1 Ne 1:16,17; 6:1-­3.
1 NEPHI 19:2-7 56
Vaters; und auch viele meiner Volkes. Und dies habe ich getan
eigenen Prophezeiungen habe und meinem Volk geboten, was
ich darauf eingraviert. es tun solle, nachdem ich gegan-
2 Und zu der Zeit, als ich sie gen sein würde; und dass diese
machte, wusste ich nicht, dass Platten weitergegeben werden
der Herr mir gebieten würde, sollten von einer Generation
a 
diese Platten zu machen; an die andere oder von einem
darum ist der Bericht meines Propheten an den anderen, bis
Vaters und die Stammtafel sei- der Herr Weiteres gebiete.
ner Väter und der größte Teil 5 Und ein Bericht, wie ich
unserer Handlungen in der diese Platten a gemacht habe,
Wildnis auf jenen ersten Platten wird hiernach gegeben werden;
eingraviert, von denen ich ge- und siehe, dann fahre ich fort
sprochen habe; darum ist das, gemäß dem, was ich gespro-
was geschehen ist, bevor ich chen habe; und dies tue ich, da-
b 
diese Platten gemacht habe, in mit das Heiligere meinem Volk
Wahrheit ausführlicher auf den zur Kenntnis b erhalten bleibe.
ersten Platten erwähnt worden. 6 Doch schreibe ich nichts
3 Und nachdem ich auf Gebot auf Platten, außer, dass ich es
hin diese Platten gemacht hatte, für a heilig halte. Und wenn ich
empfing ich, Nephi, das Gebot, mich irre, nun, so hat man sich
dass der geistliche Dienst und vor alters auch geirrt; nicht, dass
die Prophezeiungen, die klareren ich mich mit anderen Menschen
und kostbareren Teile davon, entschuldigen möchte, sondern
auf a diese Platten geschrieben wegen der b Schwäche, die in mir
werden sollten und dass das Ge- ist gemäß dem Fleische, möchte
schriebene aufbewahrt werden ich mich entschuldigen.
solle zur Belehrung meines Vol- 7 Denn was einige Menschen
kes, das das Land besitzen soll, für besonders wertvoll halten,
und auch zu anderen b weisen für den Leib wie auch für die
Zwecken, welche Zwecke dem Seele, das achten andere als ein
Herrn bekannt sind. a 
Nichts und treten es mit Füßen.
4 Darum habe ich, Nephi, Ja, sogar den Gott Israels selbst
Aufzeichnungen auf den ande- b 
treten Menschen mit Füßen;
ren Platten gemacht, die einen ich sage, mit Füßen treten, aber
Bericht geben, oder die einen ich möchte es mit anderen Wor-
ausführlicheren Bericht geben, ten sagen: Sie achten ihn für ein
von den Kriegen und Kämpfen Nichts und hören nicht auf die
und Zerschlagungen meines Stimme seiner Ratschläge.
2 a 2 Ne 5:30. 5 a 2 Ne 5:28-­33. sf Heilig.
b 1 Ne 9:1-­5. b sf Heilige Schriften – b Morm 8:13-­17;
3 a Jak 1:1-­4; Die heiligen Eth 12:23-­28.
3:13,14; 4:1-­4. Schriften sollen 7 a 2 Ne 33:2;
b 1 Ne 9:4,5; bewahrt werden. Jak 4:14.
WMorm 1:7; 6 a Siehe Titelseite des b sf Auflehnung.
LuB 3:19,20; 10:1-­51. Buches Mormon.
57 1 NEPHI 19:8-13
8 Und siehe, gemäß den Worten Tage der Finsternis gesprochen
j 

des Engels a kommt er b sechshun- hat, die als ein Zeichen seines
dert Jahre nach der Zeit, da mein Todes denen gegeben werden,
Vater Jerusalem verlassen hat. die auf den Inseln des Meeres
9 Und wegen ihres Übeltuns wohnen, mehr noch denen ge-
wird die Welt über ihn urtei- geben werden, die vom k Haus
len, er sei ein Nichts; darum Israel sind.
geißeln sie ihn, und er erduldet 11 Denn so sprach der Pro-
es; und sie schlagen ihn, und er phet: Gott, der Herr, wird sich
erduldet es. Ja, sie a speien ihn an dem Tag gewiss dem ganzen
an, und er erduldet es wegen Haus Israel a kundtun, einigen
seines liebevollen Wohlwollens mit seiner Stimme, wegen ihrer
und seiner Langmut gegenüber Rechtschaffenheit, zu ihrer gro-
den Menschenkindern. ßen Freude und Errettung, und
10 Und der a Gott unserer Vä- anderen mit dem b Donnern
ter, die aus Ägypten b geführt und dem Blitzen seiner Macht,
wurden, aus der Knechtschaft, durch Unwetter, durch Feuer
und auch in der Wildnis be- und durch Rauch und Schwa-
wahrt geblieben sind durch den von c Finsternis und indem
ihn, ja, den c Gott Abrahams die d Erde sich auftut und indem
und Isaaks und den Gott Ja- e 
Berge sich auftürmen.
kobs, d gibt sich selbst, gemäß 12 Und dies a alles muss ge-
den Worten des Engels, als wiss eintreten, sagt der Prophet
Mensch in die Hände schlech- b 
Zenos. Und die c Felsen der
ter Menschen, um e emporgeho- Erde müssen sich spalten; und
ben zu werden, wie f Zenoch es weil die Erde stöhnt, werden
gesagt hat, und um g gekreuzigt auf den Inseln des Meeres viele
zu werden, wie Nehum es ge- der Könige, auf die der Geist
sagt hat, und um in ein h Grab Gottes einwirken wird, ausru-
gelegt zu werden, wie i Zenos es fen: Der Gott der Natur leidet!
gesagt hat, als er über die drei 13 Und was die betrifft, die zu
8 a sf Jesus Christus – LuB 136:21. Hel 15:11.
Prophezeiungen über sf Jehova. sf Zenos.
die Geburt und den d sf Sühnen, Sühnopfer. j 1 Ne 12:4,5;
Tod Jesu Christi. e 3 Ne 27:14. Hel 14:20,27;
b 1 Ne 10:4; f Al 33:15; 34:7; 3 Ne 8:3,19-­23; 10:9.
2 Ne 25:19. Hel 8:19,20; k 3 Ne 16:1-­4.
9 a Jes 50:5,6; 3 Ne 10:15,16. 11 a 3 Ne 9;
Mt 27:30. sf Heilige Schriften – LuB 5:16.
10 a 2 Ne 26:12; Verlorengegangene b Hel 14:20-­27;
Mos 7:27; 27:30,31; Schriften; 3 Ne 8:5-­23.
Al 11:38,39; Zenoch. c Lk 23:44,45;
3 Ne 11:14,15. g 2 Ne 6:9; Mos 3:9. 3 Ne 8:19,20.
b Ex 3:2-­10; 6:6; sf Kreuzigung. d 2 Ne 26:5.
1 Ne 5:15; h Mt 27:60; e 3 Ne 8:10.
LuB 136:22. Lk 23:53; 12 a Hel 14:20-­28.
c Gen 32:10; 2 Ne 25:13. b Jak 5:1.
Mos 7:19; i Jak 6:1; c Mt 27:51.
1 NEPHI 19:14-23 58
Jerusalem sind, sagt der Pro- es vielleicht dazu zu bewegen,
phet, so werden sie von allem dass es sich des Herrn, seines
Volk a gegeißelt werden, weil Erlösers, erinnert.
sie den Gott Israels b kreuzigen 19 Darum spreche ich zum
und ihr Herz abwenden und ganzen Haus Israel, wenn es so
Zeichen und Wunder und die sein sollte, dass es a dieses hier
Macht und Herrlichkeit des erlangt.
Gottes Israels verwerfen. 20 Denn siehe, mein Geist ist
14 Und weil sie ihr Herz ab- heftig bewegt, und deshalb bin
wenden, sagt der Prophet, und ich erschöpft, ja, meine Glieder
den Heiligen Israels a verachtet sind schwach um derentwillen,
haben, werden sie im Fleische die zu Jerusalem sind; denn
umherirren und zugrunde ge- wäre nicht der Herr barmher-
hen; und sie werden zu einem zig gewesen, mir zu zeigen,
b 
Spott und c Schimpf werden was mit jenen sein wird, ebenso
und unter allen Nationen ver- wie den Propheten vor alters,
hasst sein. so wäre auch ich zugrunde ge-
15 Doch wenn jener Tag kommt, gangen.
sagt der Prophet, da sie ihr Herz 21 Und er hat den a Propheten
a 
nicht mehr gegen den Heiligen vor alters gewiss alles gezeigt,
Israels wenden, dann wird er was b mit jenen sein wird; und
sich der b Bündnisse erinnern, vielen hat er auch gezeigt, was
die er für ihre Väter gemacht hat. mit uns sein wird; darum muss
16 Ja, dann wird er sich der es notwendigerweise so sein,
a 
Inseln des Meeres erinnern; ja, dass wir von ihnen wissen,
und alles Volk, was vom Haus denn es ist auf den Platten aus
Israel ist, will ich b einsammeln, Messing niedergeschrieben.
spricht der Herr gemäß den 22 Nun begab es sich: Ich,
Worten des Propheten Zenos, Nephi, belehrte meine Brüder
von den vier Enden der Erde. darüber; und es begab sich: Ich
17 Ja, und die ganze Erde wird las ihnen vieles vor, was auf
die Errettung des Herrn a sehen, den a Platten aus Messing ein-
sagt der Prophet; jede Nation, graviert ist, damit sie von den
jedes Geschlecht, jede Sprache Werken des Herrn in anderen
und jedes Volk wird gesegnet Ländern, unter den Völkern vor
sein. alters, Kenntnis hätten.
18 Und ich, Nephi, habe dies 23 Und ich las ihnen vieles
für mein Volk geschrieben, um vor, was in den a Büchern des
13 a Lk 23:27-­30. 15 a 1 Ne 22:11,12. 19 a Enos 1:16;
b 2 Ne 10:3. b sf Bund mit Abraham. Morm 5:12; 7:9,10.
14 a Jes 53:3-­6; 16 a 1 Ne 22:4; 21 a 2 Kön 17:13; Am 3:7.
Mos 14:3-­6. 2 Ne 10:21. sf Prophet.
b sf Juden. b Jes 49:20-­22. b 3 Ne 10:16,17.
c Dtn 28:37; sf Israel – Die 22 a 1 Ne 22:1.
1 Kön 9:7; Sammlung Israels. 23 a Ex 17:14; 1 Ne 5:11;
3 Ne 16:9. 17 a Jes 40:4,5. Mose 1:40,41.
59 1 NEPHI 19:24–20:7
Mose steht; damit ich sie aber Munde führen, doch schwören
noch eindringlicher bewegen sie weder in Wahrheit noch in
könne, an den Herrn, ihren Er- Rechtschaffenheit.
löser, zu glauben, las ich ihnen 2 Sie nennen sich zwar nach
vor, was der Prophet b Jesaja der a heiligen Stadt, aber b sie
geschrieben hatte; denn ich stützen sich nicht auf den Gott
c 
wandte alle Schriften auf uns Israels, der der Herr der Heer-
an, damit wir davon d Nutzen scharen ist; ja, Herr der Heer-
hätten und lernen könnten. scharen ist sein Name.
24 Darum sprach ich zu ihnen, 3 Siehe, ich habe das a Frühere
nämlich: Hört auf die Worte von Anfang an verkündet;
des Propheten, ihr, die ihr ein und von meinem Munde ist es
Überrest des Hauses Israel seid, ausgegangen, und ich habe es
ein a Zweig, der abgebrochen gezeigt. Ich habe es plötzlich
ist; hört die Worte des Prophe- gezeigt.
ten, die für das ganze Haus 4 Und ich habe es getan, da
Israel geschrieben worden sind, ich weiß, dass a du widerspens-
und wendet sie auf euch selbst tig bist und dein Nacken eine
an, damit ihr ebenso Hoffnung eiserne Sehne ist und deine
habt wie eure Brüder, von de- Stirn ehern ist;
nen ihr abgebrochen worden 5 und ich habe dir fürwahr
seid; denn auf diese Weise hat von Anfang an verkündet;
der Prophet geschrieben. ehe es geschehen ist, habe ich
es dir gezeigt; und ich habe es
KAPITEL 20 gezeigt, aus Furcht, du würdest
sagen: Mein a Götze hat es ge-
Der Herr offenbart Israel seine
tan und mein Schnitzbild, und
Absichten  – Israel ist im Feuer­
mein Gussbild hat es geboten.
ofen der Bedrängnis erwählt
6 Du hast dies alles gesehen
worden und soll Babylon verlas­
und gehört; und willst du es
sen  – Vergleiche Jesaja 48. Um
nicht verkünden? Und auch,
588–570 v. Chr.
dass ich dir von dieser Zeit
Horche auf und höre dies, Neues gezeigt habe, selbst Ver-
o Haus Jakob, die mit dem borgenes, und du davon nicht
Namen Israel genannt werden gewusst hast.
und aus den Wassern Judas 7 Jetzt ist es geschaffen, und
hervorgegangen sind oder aus nicht von Anfang an; sogar vor
den Wassern der a Taufe, die dem Tage, da du nicht darauf
beim Namen des Herrn schwö- gehört hast, ist es dir verkün-
ren und den Gott Israels im det worden, damit du nicht
23 b 1 Ne 15:20; d 2 Ne 4:15. sf Jerusalem.
2 Ne 25:4-­6; 24 a Gen 49:22-­26; b d.h. verlassen auf.
3 Ne 23:1. 1 Ne 15:12; 3 a Jes 46:9,10.
c sf Heilige Schriften – 2 Ne 3:4,5. 4 a d.h. Israel.
Wert der heiligen 20 1 a sf Taufe, taufen. 5 a sf Götzendienst.
Schriften. 2 a Jes 52:1.
1 NEPHI 20:8-19 60
sprichst: Siehe, ich habe davon liebt ihn; ja, und er wird sein
gewusst. Wort a erfüllen, das er durch sie
8 Ja, und du hast nicht gehört; verkündet hat; und er wird an
ja, du hast nicht gewusst; ja, b 
Babylon tun, wie es ihm ge-
seit damals war dein Ohr nicht fällt, und sein Arm wird über
geöffnet; denn ich wusste, dass die Chaldäer kommen.
du ganz treulos handeln wür- 15 Auch spricht der Herr: Ich,
dest und wurdest vom Mutter- der Herr, ja, ich habe gespro-
leib an ein a Übertreter genannt. chen; ja, ich habe ihn berufen
9 Doch um meines a Namens zu verkünden; ich habe ihn her-
willen werde ich meinen Zorn gebracht, und sein Weg wird
zurückhalten, und um meiner ihm gelingen.
Ehre willen werde ich mich von 16 Naht euch mir! Ich habe
dir zurückhalten, dass ich dich nicht a heimlich geredet; von
nicht auslösche. Anfang an, von der Zeit an, da
10 Denn siehe, ich habe dich es verkündet worden ist, habe
geläutert; ich habe dich im ich gesprochen; und Gott, der
Feuerofen der a Bedrängnis Herr, und sein Geist, haben
erwählt. mich gesandt.
11 Um meinetwillen, ja, um 17 Und so spricht der Herr,
meinetwillen tue ich dies; denn dein a Erlöser, der Heilige Is-
ich werde meinen a Namen raels; ich habe ihn gesandt,
nicht beschmutzen lassen, und der Herr, dein Gott, der dich
ich werde meine Herrlichkeit belehrt zu deinem Nutzen, der
b 
keinem anderen geben. dich b führt auf dem Weg, den
12 Höre auf mich, o Jakob und du gehen sollst, hat es getan.
Israel, mein Berufener; denn ich 18 O dass du auf meine a Ge-
bin es; ich bin der a Erste, und bote gehört hättest – dann wäre
ich bin auch der Letzte. dein Friede gewesen wie ein
13 Meine Hand hat auch der Fluss und deine Rechtschaffen-
Erde Grund a gelegt, und meine heit wie die Wogen des Meeres.
rechte Hand hat die Himmel 19 Deine a Nachkommen wä-
ausgespannt. Ich rufe ihnen zu, ren auch wie Sand gewesen,
und allesamt stehen sie auf. deine Leibesfrucht wie seine
14 Ihr alle, versammelt euch Körner; sein Name wäre nicht
und hört: Wer unter ihnen hat ausgelöscht noch vernichtet
ihnen dies verkündet? Der Herr worden vor mir.
8 a Ps 58:4. sf Alpha und 16 a Jes 45:19.
9 a 1 Sam 12:22; Omega; 17 a sf Erlöser.
Ps 23:3; Erstgeborener. b sf Inspiration,
1 Joh 2:12. 13 a Ps 102:26. inspirieren;
10 a sf Ungemach. sf Erschaffen, Offenbarung.
11 a Jer 44:26. Schöpfung. 18 a Koh 8:5.
b Jes 42:8; 14 a 1 Kön 8:56; 19 a Gen 22:15-­19;
Mose 4:1-­4. LuB 64:31; 76:3. Hos 2:1.
12 a Offb 1:17; 22:13. b sf Babel, Babylon.
61 1 NEPHI 20:20–21:7
20  Zieht aus von Babylon,
a 
Mutterleibe an berufen; vom
flieht von den Chaldäern, ver- Mutterschoß an hat er meinen
kündet mit jauchzender Stimme, Namen genannt.
lasst es hören, es erschallen bis an 2 Und er hat meinen Mund
die Enden der Erde, und sprecht: wie ein scharfes Schwert ge-
Der Herr hat seinen b Diener macht; im Schatten seiner Hand
­Jakob erlöst. hat er mich verborgen und
21 Und sie a dürsteten nicht; mich zu einem glatten Pfeil ge-
er führte sie durch die Wüsten; macht; in seinem Köcher hat er
er ließ ihnen Wasser fließen aus mich verborgen;
dem b Felsen; er spaltete auch den 3 und sprach zu mir: Du bist
Felsen, und die Wasser brachen mein a Diener, o Israel, in dem
hervor. ich verherrlicht werden will.
22 Und obschon er alles dies 4 Dann sprach ich: Ich habe un-
getan hat und noch Größeres, nütz gearbeitet; ich habe meine
gibt es keinen a Frieden, spricht Kraft für nichts und unnütz
der Herr, für die Schlechten. verbraucht; gewiss steht mein
Richterspruch bei dem Herrn
KAPITEL 21 und mein Werk bei meinem Gott.
5 Und nun, spricht der Herr –
Der Messias wird den Ande­
der mich vom Mutterleibe an
ren ein Licht sein und wird die a 
gestaltet hat, dass ich sein
Gefangenen befreien  – Israel
Diener sei, um Jakob wiederum
wird in den letzten Tagen mit
zu ihm zu bringen  –, ist Israel
Macht gesammelt werden  – Kö­
auch nicht gesammelt, werde
nige werden seine Pflegeväter
ich doch herrlich sein in des
sein  – Vergleiche Jesaja 49. Um
Herrn Augen, und mein Gott
588–570 v. Chr.
wird meine Stärke sein.
Und weiter: Horcht auf, o ihr, 6 Und er sprach: Ein Leichtes
Haus Israel, alle, die ihr abge- ist es, dass du mein Diener
brochen und vertrieben seid seist, um die a Stämme Jakobs zu
wegen der Schlechtigkeit der erwecken und die Bewahrten
Hirten meines Volkes; ja, alle, Israels wiederzubringen. Ich
die ihr abgebrochen seid, zer- will dich auch zu einem b Licht
streut in der Ferne, die ihr von machen für die c Anderen, auf
meinem Volk seid, o Haus Is- dass du meine Errettung seist
rael. Hört mir zu, o a Inseln, und für die Enden der Erde.
horcht auf, ihr Völker von b fern 7 So spricht der Herr, der Er-
her; der Herr hat mich vom löser Israels, sein Heiliger, zu
20 a Jer 51:6; 2 Ne 25:20. LuB 93:45,46.
LuB 133:5-­14. 22 a sf Frieden. 5 a Jes 44:24.
b Jes 44:1,2,21. 21 1 a 1 Ne 22:4; 6 a sf Israel – Die zwölf
21 a Jes 41:17-­20. 2 Ne 10:20-­22. Stämme Israels.
b Ex 17:6; b LuB 1:1. b LuB 103:8-­10;
Num 20:11; 3 a Lev 25:55; Abr 2:10,11.
1 Ne 17:29; Jes 41:8; c 3 Ne 21:11.
1 NEPHI 21:8-19 62
ihm, den die Menschen verach- 13  Jauchzet, o Himmel, und
a 

ten, zu ihm, den die Nationen freue dich, o Erde; denn die
verabscheuen, zum Diener der Füße derer, die im Osten sind,
Herrschenden: Könige werden werden fest stehen; und brecht
sehen und sich erheben, auch in Jauchzen aus, o Berge; denn
Fürsten werden anbeten um sie werden nicht mehr geschla-
des Herrn willen, der treu ist. gen werden; denn der Herr hat
8 So spricht der Herr: Zur an- sein Volk getröstet und wird
nehmbaren Zeit habe ich euch Barmherzigkeit haben für seine
erhört, o Inseln des Meeres, Bedrängten.
und an einem Tag der Errettung 14 Aber siehe, Zion hat ge-
habe ich euch geholfen; und ich sprochen: Der Herr hat mich
will euch bewahren und euch verlassen, und mein Herr hat
a 
meinen Diener geben als einen mich vergessen  – aber er wird
Bund für das Volk, um die Erde zeigen, dass er es nicht hat.
aufzurichten, um das verwüs- 15 Kann denn eine a Frau ih-
tete Erbgut erben zu lassen; ren Säugling vergessen, dass
9 dass du zu den a Gefangenen sie kein Mitleid hätte mit dem
sagen mögest: Kommt heraus; Sohn ihres Leibes? Ja, sie mö-
zu denen, die im b Finstern sit- gen b vergessen, doch werde ich
zen: Zeigt euch. Sie werden an dich nicht vergessen, o Haus
den Wegen weiden und ihre Israel.
c 
Weidegründe auf allen Höhen 16 Siehe, ich habe dich auf
haben. die a Flächen meiner Hände
10 Sie werden nicht hungern gezeichnet; deine Mauern sind
noch dürsten, auch die Hitze beständig vor mir.
und die Sonne werden sie nicht 17 Deine Kinder werden ge-
schlagen; denn der zu ihnen gen deine Vernichter eilen, und
barmherzig ist, wird sie leiten, die dich a verwüstet haben, wer-
ja, an die Wasserquellen wird er den fortziehen von dir.
sie führen. 18 Erhebe deine Augen rings-
11 Und ich will alle meine umher und sieh; sie alle a sam-
Berge zu einem Weg machen, meln sich, und sie werden zu
und meine a Straßen werden dir kommen. Und so wahr ich
erhöht sein. lebe, spricht der Herr, wirst
12 Und dann, o Haus Israel, du dich gewiss mit ihnen allen
siehe, werden a diese von ferne kleiden wie mit einem Schmuck
kommen; und sieh da, diese und mit ihnen gürten wie eine
vom Norden und vom Westen Braut.
und diese vom Land Sinim. 19 Denn deine wüsten und
8 a 2 Ne 3:6-­15; c Ez 34:14. b Jes 41:17;
3 Ne 21:8-­11; 11 a Jes 62:10; Al 46:8;
Morm 8:16,25. LuB 133:23-­32. LuB 61:36.
9 a sf Errettung für 12 a Jes 43:5,6. 16 a Sach 13:6.
die Toten. 13 a Jes 44:23. 17 a 3 Ne 21:12-­20.
b 2 Ne 3:5. 15 a sf Frau, Frauen. 18 a Mi 4:11-­13.
63 1 NEPHI 21:20–22:1
deine verlassenen Stätten und 24 Soll die Beute denn dem
das Land deiner Zerschlagung Mächtigen genommen werden
werden gerade jetzt zu eng sein oder die a rechtmäßig Gefange-
vor lauter Bewohnern; und die nen befreit?
dich verschlungen haben, wer- 25 Aber so spricht der Herr:
den weit weg sein. Selbst die Gefangenen des
20 Die Kinder, die du haben Mächtigen werden weggenom-
wirst, nachdem du die ersten men werden, und die Beute des
verloren hast, sollen dir wieder Schrecklichen wird befreit wer-
ins Ohr sagen: Der Platz ist mir den; denn ich werde gegen den
zu eng; schaffe mir Platz, dass streiten, der gegen dich streitet,
ich wohnen kann. und ich werde deine Kinder
21 Dann wirst a du in dei- erretten.
nem Herzen sagen: Wer hat 26 Und ich werde diejenigen,
mir diese gezeugt, wo ich die dich bedrücken, mit ihrem
doch meine Kinder verloren eigenen Fleisch a speisen; sie
habe und b verlassen bin, eine sollen trunken sein von ihrem
Gefangene, und hin und her eigenen Blut wie von süßem
ziehe? Und wer hat diese groß- Wein; und alles Fleisch wird
gezogen? Siehe, ich war allein b 
wissen, dass ich, der Herr,
gelassen; diese, wo sind sie dein Erretter bin und dein Erlö-
gewesen? ser, der c Mächtige Jakobs.
22 So spricht Gott, der Herr:
Siehe, ich werde meine Hand KAPITEL 22
zu den a Anderen erheben und
Israel wird über den ganzen Erd­
mein b Banner dem Volk auf-
boden zerstreut werden – Die An­
richten; und sie werden deine
deren werden Israel in den letz­
Söhne auf den c Armen bringen,
ten Tagen mit dem Evangelium
und deine Töchter werden auf
pflegen und nähren – Israel wird
ihren Schultern getragen.
gesammelt und errettet werden,
23 Und a Könige werden deine
und die Schlechten werden bren­
b 
Pflegeväter sein und ihre Kö-
nen wie Stoppeln – Das Reich des
niginnen deine Ammen; sie
Teufels wird vernichtet werden,
werden sich vor dir niederbeu-
und der Satan wird gebunden
gen, mit dem Angesicht zur
werden. Um 588–570 v. Chr.
Erde, und den Staub von dei-
nen Füßen lecken; und du wirst Und nun begab es sich: Nach-
wissen, dass ich der Herr bin; dem ich, Nephi, dies alles vor-
denn die sollen nicht beschämt gelesen hatte, was auf den a Plat-
werden, die auf mich c warten. ten aus Messing eingraviert
21 a d.h. Zion. 2 Ne 10:8,9. 26 a 1 Ne 22:13,14.
b Jes 54:1; 23 a Jes 60:16. b Mos 11:22.
Gal 4:27. b 1 Ne 22:6. c sf Jehova.
22 a Jes 66:18-­20. c 2 Ne 6:13; 22 1 a 1 Ne 19:22;
b Jes 11:12; 18:3. LuB 98:2; 133:10,11,45. 2 Ne 4:2.
c 1 Ne 22:8; 24 a 1 Ne 21:25.
1 NEPHI 22:2-8 64
war, kamen meine Brüder zu ebenso in Bezug auf alle, die
mir und sprachen zu mir: Was später noch zerstreut und ver-
bedeutet das, was du vorgele- mischt werden sollen, um des
sen hast? Siehe, ist es gemäß Heiligen Israels willen; denn
dem zu verstehen, was geistig gegen ihn verhärten sie ihr
ist, was sich begeben wird Herz; darum sollen sie unter
gemäß dem Geist und nicht
­ alle Nationen zerstreut und
dem Fleische? von allen Menschen a gehasst
2 Und ich, Nephi, sprach zu werden.
ihnen: Siehe, es wurde dem 6 Doch dann, wenn sie von
Propheten durch die Stimme den a Anderen b genährt worden
des a Geistes b kundgetan; denn sind und der Herr seine Hand
durch den Geist wird den c Pro- über die Anderen erhoben und
pheten alles kundgetan, was sie als Banner aufgerichtet hat
auf die Menschenkinder kom- und ihre c Kinder auf den Ar-
men wird gemäß dem Fleische. men getragen und ihre Töchter
3 Darum betrifft das, was ich auf den Schultern getragen
vorgelesen habe, sowohl das worden sind, siehe, das, wo-
a 
Zeitliche als auch das Geistige; von gesprochen worden ist, ist
denn es scheint, dass das Haus zeitlich; denn so sind die Bünd-
Israel früher oder später über nisse des Herrn mit unseren
den ganzen Erdboden b zer- Vätern; und damit sind wir in
streut werden wird und auch künftigen Tagen gemeint und
unter alle Nationen. ebenso alle unsere Brüder, die
4 Und siehe, es gibt viele, von vom Haus Israel sind.
denen die, die zu Jerusalem 7 Und es bedeutet, dass die
sind, schon keine Kenntnis Zeit kommt, da Gott, der Herr,
mehr haben. Ja, der größte Teil nachdem das ganze Haus Is-
aller a Stämme ist b weggeführt rael zerstreut und vermischt
worden; und sie sind dahin worden ist, eine mächtige Na-
und dorthin auf den c Inseln des tion erwecken wird unter den
Meeres zerstreut; und wohin a 
Anderen, ja, nämlich in diesem
sie sind, weiß keiner von uns; Land; und von dieser werden
wir wissen nur, dass sie wegge- unsere Nachkommen b zerstreut
führt worden sind. werden.
5 Und da sie weggeführt wor- 8 Und nachdem unsere Nach-
den sind, ist dies prophezeit kommen zerstreut sind, wird
worden in Bezug auf sie und Gott, der Herr, darangehen,
2 a sf Heiliger Geist. Zerstreuung Israels. 6 a sf Anderen, die.
b 2 Petr 1:19-­21. 4 a sf Israel – Die b 1 Ne 21:23.
c sf Prophezeien, zehn verlorenen c 1 Ne 15:13.
Prophezeiung. Stämme Israels. 7 a 3 Ne 20:27.
3 a LuB 29:31-­34. b 2 Ne 10:22. b 1 Ne 13:12-­14;
b 1 Ne 10:12-­14; c 1 Ne 21:1; 2 Ne 1:11.
2 Ne 25:14-­16. 2 Ne 10:8,20.
sf Israel – Die 5 a 1 Ne 19:14.
65 1 NEPHI 22:9-15
unter den Anderen ein wun-
a  b 
ihres Erbteils gesammelt wer-
a 

derbares Werk zu tun, das für den; und sie werden aus dem
unsere Nachkommen von gro- Dunkel gebracht werden und
ßem c Wert sein wird; darum aus der b Finsternis; und sie
wird es damit verglichen, dass werden wissen, dass der c Herr
sie von den Anderen genährt ihr d Erretter ist und ihr Erlöser,
und von ihnen auf den Armen der e Mächtige Israels.
und auf den Schultern getragen 13 Und das Blut jener großen
werden. und a gräuelreichen Kirche, die
9 Und es wird auch für die An- die Hure der ganzen Erde ist,
deren von a Wert sein, und nicht wird auf ihr eigenes Haupt zu-
nur für die Anderen, sondern rückkommen; denn sie werden
b 
für das ganze c Haus Israel, untereinander b Krieg führen,
denn es werden die d Bündnisse und das Schwert ihrer c eige-
des Vaters des Himmels für nen Hände wird ihnen auf das
Abraham kundgetan werden, eigene Haupt fallen, und sie
nämlich: In deinen e Nachkom- werden trunken sein von ihrem
men werden alle Geschlechter eigenen Blut.
der Erde f gesegnet sein. 14 Und eine jede a Nation, die
10 Und ich möchte, meine gegen dich Krieg führt, o Haus
Brüder, dass ihr wisst, dass alle Israel, wird sich gegen die andere
Geschlechter der Erde nicht wenden, und sie werden in die
gesegnet sein können, wenn er Grube b fallen, die sie gegraben
nicht seinen Arm vor den Au- haben, um das Volk des Herrn
gen der Nationen a entblößt. zu fangen. Und alle, die gegen
11 Darum wird Gott, der Zion c streiten, werden vernichtet
Herr, darangehen, seinen Arm werden, und jene große Hure,
vor den Augen aller Nationen die die rechten Wege des Herrn
zu entblößen, indem er seine verkehrt hat, ja, jene große und
Bündnisse und sein Evange- gräuelreiche Kirche wird in den
lium denjenigen zukommen d 
Staub stürzen, und groß wird
lässt, die vom Haus Israel sind. ihr Sturz sein.
12 Darum wird er sie wieder 15 Denn siehe, spricht der Pro-
aus der Gefangenschaft führen, phet, die Zeit kommt schnell,
und sie werden in die Länder da der Satan keine Macht mehr
8 a 2 Ne 10:10,11; c 2 Ne 29:13,14. e sf Jehova.
3 Ne 16:4-­7; d Dtn 4:31. 13 a sf Teufel – Die
Morm 5:19. e sf Bund mit Abraham. Kirche des Teufels.
b Jes 29:14; f Gen 12:2,3; b 1 Ne 14:3,15-­17.
1 Ne 14:7; 3 Ne 20:27; c 1 Ne 21:26.
2 Ne 27:26. Abr 2:9-­11. 14 a Lk 21:10.
sf Wiederherstellung 10 a Jes 52:10. b Jes 60:12;
des Evangeliums. 12 a sf Israel – Die 1 Ne 14:3;
c 1 Ne 15:13-­18; Sammlung Israels. LuB 109:25.
3 Ne 5:21-­26; 21:7. b sf Finsternis, geistige. c 2 Ne 10:13; 27:3.
9 a 1 Ne 14:1-­5. c 2 Ne 6:10,11. d Jes 25:12.
b 2 Ne 30:1-­7. d sf Erretter.
1 NEPHI 22:16-23 66
haben wird über das Herz der 19 Denn siehe, die Rechtschaf-
Menschenkinder; denn bald fenen werden nicht zugrunde
kommt der Tag, da alle Stolzen gehen; denn die Zeit muss
und alle, die Schlechtes tun, wie gewiss kommen, da alle, die
a 
Stoppeln sein werden; und der gegen Zion kämpfen, von Gott
Tag kommt, da sie b verbrannt abgeschnitten werden.
werden müssen. 20 Und der Herr wird ge-
16 Denn die Zeit kommt bald, wiss einen Weg für sein Volk
da der a Grimm Gottes in seiner bereiten, sodass die Worte des
Fülle sich über alle Menschen- Mose erfüllt werden können,
kinder ergießen wird; denn er die er sprach, nämlich: Einen
wird nicht zulassen, dass die a 
Propheten gleich mir wird der
Schlechten die Rechtschaffenen Herr, euer Gott, euch erwecken;
vernichten. auf ihn sollt ihr hören in allem,
17 Darum wird er die a Recht- was auch immer er euch sagen
schaffenen durch seine Macht wird. Und es wird sich bege-
b 
bewahren, selbst wenn es ben: Alle, die nicht auf diesen
so ist, dass die Fülle seines Propheten hören wollen, sollen
Grimms kommen muss, um die vom Volk b abgeschnitten wer-
Rechtschaffenen zu bewahren, den.
ja, sodass ihre Feinde durch 21 Und ich, Nephi, verkünde
Feuer vernichtet werden. Da- euch nun, dass dieser a Prophet,
rum brauchen die Rechtschaf- von dem Mose gesprochen
fenen sich nicht zu fürchten; hat, der Heilige Israels ist; da-
denn so spricht der Prophet, sie rum wird er b Gericht halten in
werden errettet werden, selbst Rechtschaffenheit.
wenn es durch Feuer sein muss. 22 Und die Rechtschaffenen
18 Siehe, meine Brüder, ich brauchen sich nicht zu fürch-
sage euch, dass dies in Kürze ten, denn sie sind es, die nicht
geschehen muss; ja, selbst Blut zuschanden werden sollen.
und Feuer und Rauchschwaden Sondern es ist das Reich des
müssen kommen, und es muss Teufels, das unter den Men-
notwendigerweise auf dieser schenkindern aufgebaut wer-
Erde geschehen; und es kommt den wird, und dieses Reich ist
über die Menschen im Fleische, unter denen aufgerichtet, die
wenn es so ist, dass sie ihr Herz im Fleische sind –
gegen den Heiligen Israels ver- 23 denn die Zeit wird schnell
härten. kommen, da alle a Kirchen, die
15 a Jes 5:23,24; der Erde. Apg 3:20-­23;
Nah 1:10; 16 a 1 Ne 14:17. 1 Ne 10:4;
Mal 3:19; 17 a 1 Ne 17:33-­40. 3 Ne 20:23.
2 Ne 15:24; 26:4-­6; b 2 Ne 30:10; b Ps 98:9;
LuB 64:23,24; 133:64. Mose 7:61. Mose 6:57.
b Ps 21:10; 3 Ne 25:1; 20 a Joh 4:19; 7:40. 23 a 1 Ne 14:10;
LuB 29:9. b LuB 133:63. 2 Ne 26:20.
sf Erde – Reinigung 21 a Dtn 18:15,18; sf Priesterlist.
67 1 NEPHI 22:24-31
errichtet sind, um Gewinn zu schaffen ist, hat der a Satan
machen, und alle, die errich- keine Macht; darum kann er
tet sind, um Macht über das über den Zeitraum b vieler Jahre
Fleisch zu erlangen, und jene, hinweg nicht losgebunden wer-
die errichtet sind, um sich in den, denn er hat keine Macht
den Augen der Welt b beliebt über das Herz der Menschen;
zu machen, und jene, die nach denn sie leben in Rechtschaf-
den Begierden des Fleisches fenheit, und der Heilige Israels
und nach weltlichen Dingen c 
regiert.
trachten und danach, allerart 27 Und nun siehe, ich, Nephi,
Übles zu tun; ja, kurzum, alle sage euch, dass all dies gemäß
diejenigen, die dem Reich des dem Fleische eintreten muss.
Teufels angehören, sind es, 28 Aber siehe, alle Nationen,
die sich fürchten und zittern Geschlechter, Sprachen und
und c beben müssen; sie sind Völker werden im Heiligen
es, die in den Staub erniedrigt Israels sicher wohnen, wenn es
werden müssen; sie sind es, die so ist, dass sie a umkehren.
wie Stoppeln d verzehrt werden 29 Und nun mache ich, Nephi,
müssen, und dies ist gemäß ein Ende; denn ich wage es jetzt
den Worten des Propheten. nicht, weiter darüber zu spre-
24 Und die Zeit kommt chen.
schnell, da die Rechtschaffenen 30 Darum, meine Brüder,
heraufgeführt werden müssen möchte ich, dass ihr bedenkt,
wie a Kälber aus dem Stall, und dass das, was auf den a Platten
der Heilige Israels muss regie- aus Messing geschrieben steht,
ren mit Herrschaft und Kraft wahr ist; und es bezeugt, dass
und Macht und großer Herr- der Mensch die Gebote Gottes
lichkeit. beachten muss.
25 Und er a sammelt seine 31 Darum sollt ihr nicht mei-
Kinder von den vier Enden der nen, ich und mein Vater seien
Erde; und er zählt seine Schafe, die Einzigen, die dies bezeugt
und sie kennen ihn; und es und auch gelehrt haben. Da-
wird eine Herde sein und ein rum, wenn ihr die a Gebote
b 
Hirte; und er wird seine Schafe beachtet und bis ans Ende aus-
weiden, und in ihm werden sie harrt, werdet ihr am letzten Tag
c 
Weidegrund finden. errettet werden. Und so ist es.
26 Und weil sein Volk recht- Amen.
23 b Lk 6:26; Sammlung Israels. b Jak 5:76.
Al 1:3. b sf Guter Hirte. c sf Millennium.
c 2 Ne 28:19. c Ps 23. 28 a sf Umkehr,
d 2 Ne 26:6. 26 a Offb 20:2; umkehren;
24 a Am 6:4; Al 48:17; Vergeben.
Mal 3:20; LuB 43:31; 45:55; 30 a 2 Ne 4:2.
3 Ne 25:2. 88:110; 101:28. 31 a Mt 19:17.
25 a sf Israel – Die sf Teufel. sf Gebote Gottes.
DAS ZWEITE BUCH NEPHI
Ein Bericht über Lehis Tod. Nephis Brüder lehnen sich gegen ihn
auf. Der Herr warnt Nephi; er soll in die Wildnis ziehen. Sein
Reisen in der Wildnis und so weiter.

KAPITEL 1 habe eine a Vision gesehen, da-


her weiß ich, dass b Jerusalem
Lehi prophezeit von einem Land
zerstört worden ist; und wären
der Freiheit – Seine Nachkommen
wir in Jerusalem geblieben, so
werden zerstreut und geschlagen
wären auch wir c zugrunde ge-
werden, falls sie den Heiligen
gangen.
Israels verwerfen  – Er ermahnt
5 Aber, sagte er, trotz unserer
seine Söhne, die Waffenrüstung
Bedrängnisse haben wir ein
der Rechtschaffenheit anzulegen. a 
Land der Verheißung erlangt,
Um 588–570 v. Chr.
ein Land, das vor allen anderen

U ND nun begab es sich:


Nachdem ich, Nephi, mit
der Belehrung meiner Brüder
Ländern b erwählt ist; ein Land,
worüber Gott, der Herr, mit mir
den Bund gemacht hat, dass es
zu Ende gekommen war, sagte ein Land des Erbteils für meine
auch unser a Vater Lehi vieles Nachkommen sein werde. Ja,
zu ihnen und trug ihnen vor, der Herr hat dieses Land mir
was der Herr Großes für sie ge- und meinen Kindern mit ei-
tan hatte, indem er sie aus dem nem c Bund gegeben immerdar
Land Jerusalem geführt hatte. und ebenso auch all denen, die
2 Und er sprach zu ihnen in durch die Hand des Herrn aus
Bezug auf ihre a Auflehnungen anderen Ländern geführt wer-
auf den Wassern und die große den würden.
Barmherzigkeit Gottes, der ihr 6 Darum prophezeie ich, Lehi,
Leben verschont hatte, sodass gemäß dem Wirken des Geistes,
sie nicht vom Meer verschlun- der in mir ist, dass a niemand in
gen worden waren. dieses Land gelangen wird, au-
3 Und er sprach auch zu ih- ßer er wird durch die Hand des
nen in Bezug auf das Land der Herrn geführt.
Verheißung, das sie erlangt hat- 7 Darum ist dieses a Land de-
ten  – wie barmherzig der Herr nen geweiht, die er herführen
gewesen sei, indem er uns ge- wird. Und wenn es so ist, dass
warnt hatte, dass wir aus dem sie ihm dienen gemäß den
Land Jerusalem fliehen sollten. Geboten, die er gegeben hat,
4 Denn siehe, sagte er, ich so wird es für sie ein Land der
1 1 a sf Patriarch, Jer 44:2; b Eth 2:9,10.
patriarchalisch. 1 Ne 1:4; c sf Bund.
2 a 1 Ne 18:9-­20. Hel 8:20. 6 a 2 Ne 10:22.
4 a sf Vision. c Al 9:22. 7 a Mos 29:32;
b 2 Kön 24:14,15; 5 a sf Verheißenes Land. Al 46:10,20.
69 2 NEPHI 1:8-13
Freiheit sein; darum werden
b 
Erschaffung der Erde und aller
sie nie in Gefangenschaft hin- Menschen und wissen von den
abgebracht werden; falls doch, großen und wunderbaren Wer-
wird es des Übeltuns wegen ken des Herrn von der Erschaf-
sein; denn wenn Übeltun über- fung der Welt an; und ihnen
handnimmt, wird das Land ist die Macht gegeben, durch
ihretwegen c verflucht werden; Glauben alles zu tun; und sie
aber den Rechtschaffenen wird haben alle Gebote von Anfang
es gesegnet sein immerdar. an und sind durch seine gren-
8 Und siehe, es ist weise, dass zenlose Güte in dieses kostbare
dieses Land den anderen Na- Land der Verheißung geführt
tionen noch unbekannt bleibt; worden  –, siehe, ich sage, falls
denn siehe, viele Nationen der Tag kommt, da sie den
würden das Land überschwem- Heiligen Israels, den wahren
men, sodass für ein Erbteil kein a 
Messias, ihren Erlöser und
Platz wäre. ihren Gott, verwerfen, siehe,
9 Darum habe ich, Lehi, eine dann werden die Strafgerichte
Verheißung erhalten: a Insoweit dessen, der gerecht ist, auf ih-
diejenigen, die Gott, der Herr, nen ruhen.
aus dem Land Jerusalem füh- 11 Ja, er wird a andere Natio-
ren wird, seine Gebote halten, nen zu ihnen herführen, und er
wird es ihnen b wohl ergehen in wird ihnen Macht geben, und
diesem Land; und sie werden er wird ihnen ihre Besitzungen
vor allen anderen Nationen be- nehmen, und er wird sie b zer-
wahrt bleiben, damit sie dieses streuen und schlagen lassen.
Land für sich selbst besitzen 12 Ja, während eine Generation
können. Und wenn es so ist, in die andere übergeht, wird es
dass sie seine Gebote c halten, unter ihnen a Blutvergießen und
werden sie in diesem Land ge- große Heimsuchungen geben;
segnet sein, und niemand wird darum, meine Söhne, wollte
sie belästigen noch ihnen das ich, ihr würdet daran denken, ja,
Land ihres Erbteils nehmen; ich wollte, ihr würdet auf meine
und sie werden sicher wohnen Worte hören.
immerdar. 13 O dass ihr erwachtet, er-
10 Aber siehe, wenn die Zeit wachtet aus einem tiefen Schlaf,
kommt, da sie in Unglauben ja, nämlich aus dem Schlaf
verfallen, nachdem sie so große der a Hölle, und die furchtba-
Segnungen aus der Hand des ren b Ketten abschütteltet, wo-
Herrn empfangen haben – denn mit ihr gebunden seid, sind
sie haben Kenntnis von der es doch die Ketten, womit die
7 b 2 Ne 10:11. Al 9:13. Morm 5:19,20.
sf Frei, Freiheit. b Dtn 29:9. b 1 Ne 22:7.
c Al 45:10-­14,16; c sf Gehorchen, 12 a Morm 1:11-­19; 4:11.
Morm 1:17; Gehorsam. 13 a sf Hölle.
Eth 2:8-­12. 10 a sf Messias. b Al 12:9-­11.
9 a 2 Ne 4:4; 11 a 1 Ne 13:12-­20;
2 NEPHI 1:14-21 70
Menschenkinder gebunden den Zeitraum vieler Gene-
a 

sind, sodass sie in die Gefan- rationen hinweg über euch


genschaft verschleppt werden, kommen würde und dass ihr
hinab in den ewigen c Abgrund mit Schwert und mit Hungers-
des Elends und Wehs. not heimgesucht würdet und
14 Erwacht! Und erhebt euch gehasst würdet und nach dem
aus dem Staub, und hört die Willen und der Gefangenschaft
Worte eines zitternden a Vaters, des b Teufels geleitet würdet.
dessen Gebeine ihr bald in das 19 O meine Söhne, dass dies
kalte und stille b Grab niederle- nicht über euch komme, son-
gen müsst, von wo kein Reisen- dern dass ihr ein erwähltes und
der zurückkehren kann; wenige ein vom Herrn a begünstigtes
Tage noch, und ich gehe den Volk sein möget. Aber siehe,
c 
Weg alles Irdischen. sein Wille geschehe; denn seine
15 Aber siehe, der Herr hat b 
Wege sind immerdar Recht-
meine Seele von der Hölle a er- schaffenheit.
löst; ich habe seine Herrlichkeit 20 Und er hat gesagt: a Inso-
geschaut, und ich bin auf ewig fern ihr meine b Gebote haltet,
ringsum umschlossen von den wird es euch c wohl ergehen
b 
Armen seiner c Liebe. im Land; aber falls ihr meine
16 Und ich wünsche, dass ihr Gebote nicht haltet, werdet ihr
daran denkt, die a Satzungen von meiner Gegenwart abge-
und Richtersprüche des Herrn schnitten werden.
zu beachten; siehe, dies war 21 Und nun, damit meine
von Anfang an die Besorgnis Seele Freude an euch habe und
meiner Seele. damit mein Herz diese Welt mit
17 Von Zeit zu Zeit war mir Frohsinn über euch verlässt,
das Herz von Sorge bedrückt; damit ich nicht durch Kummer
denn ich fürchtete, der Herr, und Sorge in das Grab hinabge-
euer Gott, würde wegen eurer bracht werde, erhebt euch aus
Herzenshärte in der Fülle sei- dem Staub, meine Söhne, und
nes a Grimms über euch kom- seid a Männer, und seid mit fes-
men, sodass ihr b ausgelöscht tem Vorsatz b eines Sinnes und
und für immer vernichtet wür- eines Herzens, einig in allem,
det; damit ihr nicht hinab in Gefan-
18 oder dass ein Fluch über genschaft geratet,
13 c 1 Ne 15:28-­30; sf Liebe. 20 a Jar 1:9;
Hel 3:29,30. 16 a Dtn 4:5-­8; Mos 1:6,7;
14 a sf Eltern. 2 Ne 5:10,11. Al 9:13,14.
b sf Tod, körperlicher. 17 a 2 Ne 5:21-­24; b Lev 26:3-­14;
c Jos 23:14. Al 3:6-­19. Joël 2:23-­26.
15 a Al 36:28. b Mos 12:8. c Ps 67:7;
sf Sühnen, Sühnopfer. 18 a 1 Ne 12:20-­23. Mos 2:21-­25.
b Jak 6:5; b sf Teufel. 21 a 1 Sam 4:9;
Al 5:33; 19 a sf Auserwählt, 1 Kön 2:2.
3 Ne 9:14. erwählt. b Mose 7:18.
c Röm 8:39. b Hos 14:10.
71 2 NEPHI 1:22-29
22 damit ihr nicht verflucht nach der Herrlichkeit Gottes
werdet mit einem schweren getrachtet und eurem eigenen
Fluch; und auch, damit ihr nicht ewigen Wohlergehen.
den Unmut eines a gerechten 26 Und ihr habt gemurrt, weil
Gottes über euch bringt zur er euch gegenüber klar gespro-
Vernichtung, ja, zur ewigen chen hat. Ihr sagt, er sei euch
Vernichtung sowohl der Seele mit a Schärfe begegnet; ihr sagt,
als auch des Leibes. er sei auf euch zornig gewesen;
23 Erwacht, meine Söhne; legt aber siehe, seine Schärfe war
die a Waffenrüstung der Recht- die Schärfe der Macht des Wor-
schaffenheit an. Schüttelt die tes Gottes, die in ihm war; und
Ketten ab, womit ihr gebunden was ihr Zorn nennt, war die
seid, und kommt hervor aus Wahrheit gemäß dem, was in
dem Dunkel, und erhebt euch Gott ist, die er nicht zurückhal-
aus dem Staub. ten konnte und die eure Übel-
24 Lehnt euch nicht mehr taten unerschrocken kundgetan
gegen euren Bruder auf, denn hat.
was er gesehen hat, ist herr- 27 Und es muss notwendiger-
lich, und er hat die Gebote weise so sein, dass die a Macht
gehalten von der Zeit an, da Gottes in ihm sein muss, selbst
wir Jerusalem verlassen haben; so sehr, dass er euch befiehlt,
und er ist ein Werkzeug in und ihr müsst gehorchen. Aber
den Händen Gottes gewesen, siehe, es war nicht er, sondern
indem er uns in das Land der es war der b Geist des Herrn,
Verheißung geführt hat; denn der in ihm war, der ihm den
wenn er nicht gewesen wäre, Mund zum Reden c geöffnet hat,
so wären wir in der Wildnis sodass er ihn nicht schließen
vor a Hunger zugrunde gegan- konnte.
gen; und doch habt ihr ihm 28 Und nun, mein Sohn La-
b 
nach dem Leben getrachtet, man und auch Lemuel und
ja, und er hat euretwegen viel Sam und auch meine Söhne, die
Kummer gelitten. ihr die Söhne Ischmaels seid,
25 Und ich ängstige mich sehr siehe, wenn ihr auf die Stimme
und zittere um euretwillen, Nephis hören werdet, dann
dass er wiederum leide; denn werdet ihr nicht zugrunde
siehe, ihr habt ihn beschuldigt, gehen. Und wenn ihr auf ihn
er trachte nach Macht und hören werdet, so hinterlasse ich
nach a Gewalt über euch; ich euch einen a Segen, ja, nämlich
aber weiß, dass er weder nach meinen ersten Segen.
Macht noch Gewalt über euch 29 Wenn ihr aber nicht auf
getrachtet hat, sondern er hat ihn hören werdet, so nehme ich
22 a LuB 3:4. 25 a Gen 37:9-­11. 27 a 1 Ne 17:48.
23 a Eph 6:11-­17. 26 a Spr 15:10; 1 Ne 16:2; b LuB 121:43.
24 a 1 Ne 16:32. Moro 9:4; c LuB 33:8.
b 1 Ne 16:37. LuB 121:41-­43. 28 a sf Erstgeburtsrecht.
2 NEPHI 1:30–2:5 72
meinen ersten Segen von euch,
a 
borener in den Tagen meiner
ja, selbst meinen Segen, und er Drangsal in der Wildnis. Und
wird auf ihm ruhen. siehe, in deiner Kindheit hast
30 Und nun, Zoram, spreche du Bedrängnisse und viel
ich zu dir: Siehe, du bist Labans Kummer ertragen wegen der
a 
Diener; dennoch bist du aus Rohheit deiner Brüder.
dem Land Jerusalem geführt 2 Und doch, Jakob, mein
worden, und ich weiß, dass du Erstgeborener in der Wildnis,
meinem Sohn Nephi ein treuer kennst du die Größe Gottes;
Freund bist immerdar. und er wird dir deine Bedräng-
31 Darum, weil du treu gewe- nisse zum Gewinn weihen.
sen bist, werden deine Nach- 3 Darum wird deine Seele
kommen zusammen a mit sei- gesegnet sein, und du wirst bei
nen Nachkommen gesegnet deinem Bruder Nephi sicher
sein, sodass sie lange Zeit in wohnen und deine Tage damit
diesem Land in Wohlstand le- verbringen, deinem Gott zu
ben werden; und nichts, außer dienen. Darum weiß ich, dass
es sei Übeltun unter ihnen, wird du durch die Rechtschaffenheit
ihrem Wohlstand schaden oder deines Erlösers erlöst bist; denn
ihn stören in diesem Land im- du hast geschaut, dass er, wenn
merdar. die Zeit erfüllt ist, kommt, um
32 Darum, wenn ihr die Ge- den Menschen die Errettung zu
bote des Herrn haltet, so hat bringen.
der Herr dieses Land geweiht, 4 Und du hast in deiner
damit deine Nachkommen bei Jugend seine Herrlichkeit a ge-
den Nachkommen meines Soh- schaut; darum bist du gesegnet,
nes in Sicherheit sind. selbst so wie diejenigen, denen
er im Fleische dienen wird;
KAPITEL 2 denn der Geist ist derselbe
gestern, heute und immerdar.
Die Erlösung kommt durch den
Und der Weg ist seit dem Fall
heiligen Messias  – Freiheit der
des Menschen bereitet, und die
Wahl (Entscheidungsfreiheit)
Errettung ist eine b freie Gabe.
ist für das Dasein und den Fort­
5 Und die Menschen sind ge-
schritt wesentlich  – Adam fiel,
nügend unterwiesen, um Gut
damit Menschen sein können  –
von Böse zu a unterscheiden.
Den Menschen steht es frei, Frei­
Und das Gesetz ist den Men-
heit und ewiges Leben zu wählen.
schen gegeben. Und durch das
Um 588–570 v. Chr.
Gesetz ist kein Fleisch b gerecht-
Und nun, Jakob, spreche ich fertigt, oder durch das Gesetz
zu dir: Du bist mein a Erstge- sind die Menschen von Gott
29 a Abr 1:3. 4 a 2 Ne 11:3; Jak 7:5. 2 Ne 25:23;
30 a 1 Ne 4:20,35. b sf Gnade. Al 42:12-­16.
31 a 2 Ne 5:6. 5 a Moro 7:16. sf Rechtfertigen,
2 1 a 1 Ne 18:7. b Röm 3:20; Rechtfertigung.
73 2 NEPHI 2:6-11
c 
abgeschnitten. Ja, durch das gabe für Gott, sodass er für alle
zeitliche Gesetz sind sie von Menschenkinder a Fürsprache
Gott abgeschnitten worden; einlegen wird; und wer an ihn
und auch durch das geistige glaubt, der wird errettet werden.
Gesetz gehen sie zugrunde in 10 Und wegen der a Fürspra-
Bezug auf das, was gut ist, und che für alle kommen alle Men-
werden elend immerdar. schen zu Gott; darum stehen
6 Darum kommt die a Erlö- sie in seiner Gegenwart, um
sung im heiligen b Messias und von ihm b gerichtet zu werden
durch ihn; denn er ist voller gemäß der Wahrheit und c Hei-
c 
Gnade und Wahrheit. ligkeit, die in ihm ist. Darum
7 Siehe, er bringt sich selbst also die Zwecke des Gesetzes,
als a Opfer für Sünde dar, um das der Heilige gegeben hat,
den Zwecken des Gesetzes um die festgesetzte Strafe zu
Genüge zu leisten für alle, die verhängen, und die festgesetzte
ein reuiges Herz und einen Strafe steht im Gegensatz zu
zerknirschten Geist haben; und dem Glücklichsein, das festge-
für niemanden sonst kann den setzt ist, um so die Zwecke des
b 
Zwecken des Gesetzes Genüge d 
Sühnopfers zu erfüllen –
geleistet werden. 11 denn es muss notwendiger-
8 Wie wichtig ist es daher, weise so sein, dass es in allem
dass dies den Bewohnern der einen a Gegensatz gibt. Wäre es
Erde verkündet wird, damit nicht so, mein Erstgeborener
sie erkennen mögen, dass kein in der Wildnis, könnte Recht-
Fleisch in der Gegenwart Got- schaffenheit nicht zustande
tes wohnen kann a außer durch gebracht werden, auch nicht
die Verdienste und die Barm- Schlechtigkeit, weder Heilig-
herzigkeit und Gnade des hei- keit noch Elend, weder Gutes
ligen Messias, der sein Leben noch Böses. Darum muss es
niederlegt gemäß dem Fleische notwendigerweise so sein, dass
und es wieder nimmt durch die alles aus Teilen zu einem Gan-
Macht des Geistes, auf dass er zen zusammengesetzt ist; denn
die b Auferstehung der Toten wäre etwas von nur einerlei Be-
zustande bringe; denn er wird schaffenheit, müsste es notwen-
der Erste sein, der aufersteht. digerweise wie tot verbleiben
9 Darum ist er die Erstlings- und hätte nicht Leben noch Tod
5 c 1 Ne 10:6; Mose 1:6. 9 a Jes 53;
2 Ne 9:6-­38; 7 a sf Sühnen, Mos 14:12; 15:8,9.
Al 11:40-­45; 12:16,24; Sühnopfer. 10 a sf Erlöser.
42:6-­11; b Röm 10:4. b sf Gericht, das
Hel 14:15-­18. 8 a 2 Ne 25:20; 31:21; Jüngste.
6 a 1 Ne 10:6; Mos 4:8; 5:8; c sf Heiligkeit.
2 Ne 25:20; Al 38:9. d 2 Ne 9:7,21,22,26;
Al 12:22-­25. b 1 Kor 15:20; Al 22:14; 33:22; 34:9.
sf Plan der Erlösung. Al 7:12; 12:24,25; 11 a LuB 29:39; 122:5-­9.
b sf Messias. 42:23. sf Ungemach.
c Joh 1:14,17; sf Auferstehung.
2 NEPHI 2:12-17 74
noch Verweslichkeit noch Un- 14 Und nun, meine Söhne, sage
verweslichkeit, Glücklichsein ich euch dies alles zu eurem Nut-
noch Elend, weder Empfindung zen und zur Belehrung; denn es
noch Empfindungslosigkeit. gibt einen Gott, und er hat alles
12 Dann aber wäre es notwen- a 
erschaffen, sowohl die Himmel
digerweise als etwas Nichtiges als auch die Erde und all das, was
erschaffen worden; darum darinnen ist, sowohl das, was
hätte es keine a Absicht in dem handelt, als auch das, worauf
Zweck seiner Erschaffung b 
eingewirkt wird.
gegeben. Darum müsste dies 15 Und damit er nun seine
notwendigerweise die Weis- ewigen a Absichten, was den
heit Gottes und seine ewigen Zweck des Menschen betrifft,
Absichten zunichtemachen verwirklichen konnte, nachdem
und ebenso die Macht und die er unsere ersten Eltern erschaffen
Barmherzigkeit und die b Ge- hatte und die Tiere des Feldes
rechtigkeit Gottes. und die Vögel in der Luft und
13 Und wenn ihr sagt, es gebe kurzum alles, was erschaffen ist,
a 
kein Gesetz, so sagt ihr auch, musste es notwendigerweise so
dass es keine Sünde gibt. Wenn sein, dass es Gegensätze gab;
ihr sagt, es gebe keine Sünde, selbst die b verbotene c Frucht
so sagt ihr auch, dass es keine im Gegensatz zum d Baum des
Rechtschaffenheit gibt. Und Lebens, die eine war süß und die
wenn es keine Rechtschaf- andere bitter.
fenheit gäbe, so gäbe es kein 16 Darum hat Gott, der Herr,
Glücklichsein. Und wenn es dem Menschen gewährt, für
weder Rechtschaffenheit noch sich selbst zu a handeln. Der
Glücklichsein gäbe, so gäbe es Mensch könnte aber nicht für
weder Strafe noch Elend. Und sich selbst handeln, wenn es
wenn es all dies nicht gibt, so nicht so wäre, dass er von dem
b 
gibt es keinen Gott. Und wenn einen oder dem anderen b ange-
es keinen Gott gibt, so gibt es zogen würde.
uns nicht, auch die Erde nicht; 17 Und ich, Lehi, muss nach
denn es hätte keine Erschaffung dem, was ich gelesen habe, not-
geben können, weder dessen, wendigerweise annehmen, dass
was handelt, noch dessen, wo- ein a Engel Gottes, nach dem, was
rauf eingewirkt wird; darum geschrieben steht, vom Himmel
hätte alles vergehen müssen. b 
gefallen war; darum ist er ein
12 a LuB 88:25,26. Al 42:26; Al 12:31.
sf Erde – Für den Mose 1:31,39. sf Entscheidungs­
Menschen erschaffen. b Gen 2:16,17; freiheit.
b sf Gerechtigkeit. Mose 3:17. b LuB 29:39,40.
13 a 2 Ne 9:25. c Gen 3:6; 17 a sf Teufel.
b Al 42:13. Al 12:21-­23. b Jes 14:12;
14 a sf Erschaffen, d Gen 2:9; 2 Ne 9:8;
Schöpfung. 1 Ne 15:22,36; Mose 4:3,4;
b LuB 93:30. Al 32:40. Abr 3:27,28.
15 a Jes 45:18; 16 a 2 Ne 10:23;
75 2 NEPHI 2:18-26
Teufel geworden, denn er hatte alle Menschen umkehren müs-
nach dem getrachtet, was böse sen; denn er hat allen Menschen
ist vor Gott. gezeigt, dass sie d verloren sind
18 Und weil er vom Himmel wegen der Übertretung ihrer
gefallen war und für immer Eltern.
elend geworden war, a trachtete 22 Und nun siehe, wenn
er danach, die ganze Mensch- Adam nicht übertreten hätte,
heit ebenfalls ins Elend zu dann wäre er nicht gefallen,
bringen. Darum sagte er zu sondern er wäre im Garten von
b 
Eva, ja, nämlich jene alte Eden geblieben. Und alles, was
Schlange, und zwar der Teufel, erschaffen war, hätte in demsel-
der der Vater aller c Lügen ist, ben Zustand verbleiben müs-
darum sagte er: Iss von der sen, in dem es war, nachdem es
verbotenen Frucht, und ihr erschaffen wurde; und es hätte
werdet nicht sterben, sondern verbleiben müssen immerdar
ihr werdet wie Gott sein, Gut und hätte kein Ende gehabt.
und Böse d erkennend. 23 Und sie hätten keine a Kin-
19 Und nachdem Adam und der gehabt; darum wären sie in
Eva von der verbotenen Frucht einem Zustand der Unschuld
a 
gegessen hatten, wurden sie verblieben und hätten nicht
aus dem Garten von b Eden ver- Freude gehabt, denn sie kann-
trieben, die Erde zu bebauen. ten kein Elend, und hätten
20 Und sie haben Kinder her- nicht Gutes getan, denn sie
vorgebracht, ja, selbst die a Fa- kannten keine Sünde.
milie der ganzen Erde. 24 Aber siehe, alles geschah
21 Und die Tage der a Men- gemäß der Weisheit dessen, der
schenkinder wurden verlängert alles a weiß.
gemäß dem Willen Gottes, 25 a Adam b fiel, damit Men-
damit sie b umkehren können, schen sein können, und Men-
solange sie im Fleische weilen; schen c sind, damit sie d Freude
darum wurde ihr Zustand zu ei- haben können.
nem Zustand der c Bewährung, 26 Und der a Messias kommt,
und ihre Zeit wurde verlängert, wenn die Zeit erfüllt ist, damit
gemäß den Geboten, die Gott, er die Menschenkinder vom
der Herr, den Menschenkindern Fall b erlöse. Und weil sie vom
gab. Denn er gab Gebot, dass Fall erlöst sind, so sind sie für
18 a 2 Ne 28:19-­23; und Evas. 24 a sf Gott, Gottheit.
3 Ne 18:18; b sf Eden. 25 a sf Adam.
LuB 10:22-­27. 20 a LuB 138:38,39. b Mose 6:48.
b sf Eva. 21 a Al 12:24; sf Fall Adams
c 2 Ne 28:8; Mose 4:23-­25. und Evas.
Mose 4:4. b Al 34:32. c sf Irdisches Dasein.
d Gen 3:5; sf Umkehr, d Mose 5:10.
Al 29:5; umkehren. sf Freude;
Moro 7:15-­19. c sf Irdisches Dasein. Mensch, Menschen.
19 a Al 12:31. d Jak 7:12. 26 a sf Messias.
sf Fall Adams 23 a Mose 5:11. b sf Plan der Erlösung.
2 NEPHI 2:27–3:3 76
immer frei geworden und kön-
c 
30 Diese wenigen Worte habe
nen Gut von Böse unterschei- ich zu euch allen gesprochen,
den; sie können für sich selbst meine Söhne, in den letzten
handeln und müssen nicht auf Tagen meiner Bewährung; und
sich einwirken lassen, außer ich habe, gemäß den Worten
durch die Strafe des d Gesetzes des Propheten, das gute Teil er-
am großen und letzten Tag, wählt. Und es kommt mir allein
gemäß den Geboten, die Gott auf das immerwährende Wohl-
gegeben hat. ergehen eurer Seele an. Amen.
27 Darum sind die Menschen
gemäß dem Fleische a frei; und KAPITEL 3
alles ist ihnen gegeben, was
Josef in Ägypten sah die Nephiten
für den Menschen notwendig
in einer Vision  – Er prophezeite
ist. Und es steht ihnen frei,
von Joseph Smith, dem Seher
b 
Freiheit und c ewiges Leben
der Letzten Tage, von Mose, der
zu wählen durch den großen
Israel befreien würde, und vom
Mittler für alle Menschen oder
Hervorkommen des Buches Mor­
Gefangenschaft und Tod zu
mon. Um 588–570 v. Chr.
wählen gemäß der Gefangen-
schaft und Macht des Teufels; Und nun spreche ich zu dir,
denn er trachtet danach, dass Joseph, mein a Letztgeborener.
alle Menschen so elend seien Du bist in der Wildnis meiner
wie er selbst. Bedrängnisse geboren worden;
28 Und nun, meine Söhne, ja, in den Tagen meines größten
möchte ich, dass ihr auf den Leides hat deine Mutter dich
großen a Mittler blickt und auf geboren.
seine großen Gebote hört und 2 Und möge der Herr auch dir
seinen Worten treu seid und dieses a Land, das ein sehr kost-
ewiges Leben wählt gemäß bares Land ist, weihen als dein
dem Willen seines Heiligen Erbteil und das Erbteil deiner
Geistes Nachkommen mit deinen Brü-
29 und nicht den ewigen Tod dern, zu deiner Sicherheit im-
wählt gemäß dem Willen des merdar, wenn es so ist, dass ihr
Fleisches und des Bösen, was die Gebote des Heiligen Israels
darin ist, wodurch der Geist haltet.
des Teufels Macht erlangt, a ge- 3 Und nun, Joseph, mein
fangen zu nehmen, um euch in Letztgeborener, den ich aus der
die b Hölle hinabzuführen, da- Wildnis meiner Bedrängnisse
mit er in seinem eigenen Reich geführt habe, möge der Herr
über euch regiere. dich segnen immerdar, denn
26 c Al 42:27; freiheit. 3 1 a 1 Ne 18:7.
Hel 14:30. c sf Ewiges Leben. 2 a 1 Ne 2:20.
d sf Gesetz. 28 a sf Mittler. sf Verheißenes
27 a Gal 5:1; 29 a Röm 6:16-­18; Land.
Mose 6:56. Al 12:11.
b sf Entscheidungs­ b sf Hölle.
77 2 NEPHI 3:4-11
deine Nachkommen werden sagt: So spricht der Herr zu mir:
nicht völlig a vernichtet werden. Einen erwählten a Seher werde
4 Denn siehe, du bist die ich aus der Frucht deiner Len-
Frucht meiner Lenden; und den erwecken; und er wird unter
ich bin ein Abkömmling a Jo- der Frucht deiner Lenden hoch
sefs, der nach Ägypten in die geachtet sein. Und ihm werde
b 
Gefangenschaft verschleppt ich Gebot geben, dass er für die
wurde. Und groß waren die Frucht deiner Lenden, seine
Bündnisse des Herrn, die er für Brüder, ein Werk tun wird, das
Josef gemacht hat. für sie von großem Wert sein
5 Darum hat Josef wahrhaftig wird, nämlich, dass ihnen die
unseren Tag a geschaut. Und er Bündnisse zur Kenntnis gebracht
erhielt vom Herrn die Verhei- werden, die ich mit deinen Vä-
ßung, dass aus der Frucht sei- tern gemacht habe.
ner Lenden Gott, der Herr, dem 8 Und ich werde ihm ein
Haus Israel einen b rechtschaf- Gebot geben, dass er a keine
fenen c Zweig erwecken werde; andere Arbeit tun wird außer
nicht den Messias, sondern der Arbeit, die ich ihm gebieten
einen Zweig, der abgebrochen werde. Und ich werde ihn in
werden würde, dessen aber meinen Augen groß machen,
dennoch in den Bündnissen des denn er wird mein Werk tun.
Herrn gedacht werden solle, 9 Und er wird groß sein
dass ihnen in den Letzten Ta- gleichwie a Mose, von dem ich
gen der d Messias im Geist der gesagt habe, ich würde ihn für
Macht kundgetan werden solle, euch erwecken, um mein Volk
sodass sie aus der e Finsternis zu b befreien, o Haus Israel.
ans Licht geführt würden, ja, 10 Und Mose werde ich erwe-
aus verborgener Finsternis und cken, um dein Volk aus dem
aus Gefangenschaft in die Frei- Land Ägypten zu befreien.
heit. 11 Aber einen Seher werde ich
6 Denn Josef hat wahrhaftig aus der Frucht deiner Lenden
bezeugt, nämlich: Einen a Seher erwecken; und ihm werde ich
wird der Herr, mein Gott, erwe- a 
Macht geben, mein Wort für
cken, der ein erwählter Seher die Nachkommen deiner Len-
für die Frucht meiner b Lenden den hervorzubringen  – und
sein wird. nicht nur, mein Wort hervor-
7 Ja, Josef hat wahrhaftig ge- zubringen, spricht der Herr,
3 a 2 Ne 9:53. c Gen 49:22-­26; sf Seher.
4 a Gen 39:1,2; 45:4; 1 Ne 15:12; 19:24. b LuB 132:30.
49:22-­26; sf Weingarten 7 a sf Smith, Joseph, Jr.
1 Ne 5:14-­16. des Herrn. 8 a LuB 24:7,9.
b Gen 37:28-­36. d 2 Ne 6:14; 9 a Mose 1:41.
5 a jsü Gen 50:24-­38 LuB 3:16-­20. b Ex 3:7-­10;
(Anhang); e Jes 42:16. 1 Ne 17:24.
2 Ne 4:1,2. 6 a 3 Ne 21:8-­11; 11 a LuB 5:3,4.
b Jak 2:25. Morm 8:16.
2 NEPHI 3:12-18 78
sondern, um sie von meinem ich bin mir gewiss, dass diese
Wort zu überzeugen, das schon Verheißung in Erfüllung gehen
unter ihnen verbreitet worden wird;
sein wird. 15 und er wird mit a Namen
12 Darum wird die Frucht dei- nach mir benannt werden, und
ner Lenden a schreiben; und die es wird nach dem b Namen sei-
Frucht der Lenden des b Juda nes Vaters sein. Und er wird
wird c schreiben; und das, was mir gleich sein; denn das, was
von der Frucht deiner Lenden der Herr durch seine Hand
geschrieben werden wird, und hervorbringen wird, durch die
auch das, was von der Frucht Macht des Herrn, wird mein
der Lenden des Juda geschrie- Volk zur Errettung führen.
ben werden wird, das wird 16 Ja, so hat Josef prophezeit:
zusammenwachsen, sodass Ich bin mir dessen gewiss, so
falsche Lehren d zuschanden wie ich mir der Verheißung
werden und Streitigkeiten bei- eines Mose gewiss bin; denn
gelegt werden und Friede auf- der Herr hat zu mir gesagt: Ich
gerichtet wird unter der Frucht werde deine Nachkommen a be-
deiner Lenden und sie in den wahren immerdar.
Letzten Tagen zur e Erkennt- 17 Und der Herr hat gesagt:
nis ihrer Väter und auch zur Ich werde einen Mose erwecken;
Erkenntnis meiner Bündnisse und ich werde ihm Macht geben
f 
gebracht werden, spricht der in einem Stab; und ich werde ihm
Herr. Urteilskraft im Schreiben geben.
13 Und aus Schwäche heraus Doch werde ich ihm die Zunge
wird er stark gemacht werden nicht lösen, dass er viel spreche,
an dem Tag, da mein Werk un- denn ich werde ihn nicht mächtig
ter all meinem Volk beginnen machen im Sprechen. Aber ich
wird, sodass du, o Haus Israel, werde ihm mein Gesetz a auf-
wiederhergestellt wirst, spricht schreiben mit dem Finger meiner
der Herr. eigenen Hand; und ich werde
14 Und so hat Josef prophe- einen b Sprecher für ihn machen.
zeit, nämlich: Siehe, diesen Se- 18 Und der Herr hat zu mir
her wird der Herr segnen; und auch gesagt: Ich werde er-
wer danach trachtet, ihn zu ver- wecken für die Frucht deiner
nichten, wird zuschanden wer- Lenden; und ich werde für ihn
den; denn diese Verheißung, einen Sprecher schaffen. Und
die ich vom Herrn erlangt habe ich, siehe, ich werde ihm ge-
wegen der Frucht meiner Len- ben, dass er das von der Frucht
den, wird sich erfüllen. Siehe, deiner Lenden Geschriebene
12 a sf Buch Mormon. e 1 Ne 15:14; 16 a Gen 45:1-­8.
b 1 Ne 13:23-­29. 2 Ne 30:5; 17 a Dtn 10:2,4;
c sf Bibel. Morm 7:1,5,9,10. Mose 2:1.
d Ez 37:15-­20; f Moro 1:4. b Ex 4:16.
1 Ne 13:38-­41; 15 a LuB 18:8.
2 Ne 29:8; 33:10,11. b JSLg 1:3.
79 2 NEPHI 3:19–4:2
niederschreibt für die Frucht 24 Und ein Mächtiger wird
deiner Lenden; und der Spre- sich unter ihnen erheben, der
cher deiner Lenden wird es viel Gutes wirken wird, in
verkünden. Wort und auch in Tat, und ein
19 Und die Worte, die er schrei- Werkzeug sein wird in den
ben wird, werden die Worte sein, Händen Gottes, mit überaus
die – wie es in meiner Weisheit großem Glauben, damit er
ratsam ist – hinausgehen sollen mächtige Wunder wirke und
an die a Frucht deiner Lenden. das vollbringe, was in den Au-
Und es wird so sein, als hätte die gen Gottes groß ist, um vieles
Frucht deiner Lenden ihnen b aus für das Haus Israel und für die
dem Staube zugerufen; denn ich Nachkommen deiner Brüder
kenne ihren Glauben. wiederherzustellen.
20 Und sie werden aus dem 25 Und nun, Joseph, gesegnet
Staube a rufen, ja, nämlich ihre bist du. Siehe, du bist klein; da-
Brüder zur Umkehr, selbst rum höre auf die Worte deines
nachdem viele Generationen Bruders Nephi, und es wird
bei ihnen vergangen sein wer- dir geschehen, selbst gemäß
den. Und es wird sich begeben: den Worten, die ich gesprochen
Ihr Ruf wird hinausgehen, ja, habe. Denke an die Worte dei-
gemäß der Einfachheit ihrer nes sterbenden Vaters. Amen.
Worte.
21 Wegen ihres Glaubens KAPITEL 4
werden ihre a Worte aus mei-
Lehi gibt seinen Nachkommen
nem Mund zu ihren Brüdern
Rat und segnet sie – Er stirbt und
gelangen, die die Frucht deiner
wird begraben  – Nephi rühmt
Lenden sind; und die Schwäche
die Güte Gottes  – Nephi setzt
ihrer Worte werde ich in ihrem
sein Vertrauen immerdar in den
Glauben stark machen, sodass
Herrn. Um 588–570 v. Chr.
sie des Bundes gedenken, den
ich für deine Väter gemacht Und nun spreche ich, Nephi, in
habe. Bezug auf die Prophezeiungen,
22 Und nun siehe, mein Sohn von denen mein Vater gespro-
Joseph, auf diese Weise hat mein chen hat, die a Josef betreffen,
Vater vor alters a prophezeit. der nach Ägypten gebracht
23 Darum bist du dieses wurde.
Bundes wegen gesegnet; denn 2 Denn siehe, er hat wahr-
deine Nachkommen werden haftig in Bezug auf alle seine
nicht vernichtet werden, denn Nachkommen prophezeit. Und
sie werden auf die Worte des es gibt nicht viele a Prophezei-
Buches hören. ungen, die größer sind als die,
19 a LuB 28:8. Moro 10:27. 22 a 2 Ne 3:5.
b Jes 29:4; 20 a 2 Ne 26:16; 4 1 a Gen 39:1,2.
2 Ne 27:13; 33:13; Morm 8:23. 2 a 2 Ne 3:5.
Morm 9:30; 21 a 2 Ne 29:2.
2 NEPHI 4:3-11 80
die er niedergeschrieben hat. 7 Darum, um meines Segens
Und er hat in Bezug auf uns willen, wird Gott, der Herr,
und unsere kommenden Ge- a 
nicht zulassen, dass ihr zu-
nerationen prophezeit; und sie grunde geht; darum wird er zu
sind auf den Platten aus Mes- euch und zu euren Nachkom-
sing niedergeschrieben. men b barmherzig sein immer-
3 Darum, nachdem mein Va- dar.
ter damit zu Ende gekommen 8 Und es begab sich: Nach-
war, in Bezug auf die Prophe- dem mein Vater damit zu
zeiungen Josefs zu sprechen, Ende gekommen war, zu den
rief er die Kinder Lamans, Söhnen und Töchtern Lamans
seine Söhne und seine Töchter, zu sprechen, ließ er die Söhne
zu sich und sprach zu ihnen: und Töchter Lemuels vor sich
Siehe, meine Söhne und meine bringen.
Töchter, die ihr die Söhne und 9 Und er sprach zu ihnen,
die Töchter meines a Erstgebo- nämlich: Siehe, meine Söhne
renen seid, ich möchte, dass und meine Töchter, die ihr die
ihr meinen Worten Gehör Söhne und die Töchter meines
schenkt. zweiten Sohnes seid; siehe, ich
4 Denn Gott, der Herr, hat gebe euch den gleichen Segen,
gesagt: a Insoweit ihr meine Ge- den ich den Söhnen und Töch-
bote haltet, wird es euch wohl tern Lamans gegeben habe;
ergehen im Land; und wenn ihr darum werdet ihr nicht völlig
meine Gebote nicht haltet, wer- vernichtet werden, sondern
det ihr von meiner Gegenwart eure Nachkommen werden am
abgeschnitten werden. Ende gesegnet sein.
5 Aber siehe, meine Söhne 10 Und es begab sich: Als
und meine Töchter, ich kann mein Vater damit zu Ende
nicht in mein Grab hinabstei- gekommen war, zu ihnen zu
gen, ohne dass ich euch einen sprechen, siehe, da sprach er
a 
Segen erteilt habe; denn siehe, zu den Söhnen a Ischmaels, ja,
ich weiß, wenn ihr auf dem und selbst zu dessen ganzem
b 
Weg erzogen werdet, den ihr Haushalt.
gehen sollt, so werdet ihr nicht 11 Und nachdem er damit zu
davon abweichen. Ende gekommen war, zu ih-
6 Darum, falls ihr verflucht nen zu sprechen, sprach er zu
werdet, siehe, so lasse ich mei- Sam, nämlich: Gesegnet bist
nen Segen auf euch, damit der du sowie deine Nachkommen;
Fluch von euch genommen und denn du wirst das Land erer-
auf dem a Haupt eurer Eltern ben gleich deinem Bruder Ne-
verantwortet werde. phi. Und deine Nachkommen
3 a sf Erstgeborener. b Spr 22:6. b 1 Ne 13:31;
4 a 2 Ne 1:9. 6 a LuB 68:25-­29. 2 Ne 10:18,19;
5 a sf Patriarchalischer 7 a 2 Ne 30:3-­6; Jak 3:5-­9; Hel 15:12,13.
Segen. LuB 3:17,18. 10 a 1 Ne 7:6.
81 2 NEPHI 4:12-23
werden zu seinen Nachkom- zur Belehrung und zum Nut-
c 

men gezählt werden; und du zen meiner Kinder.


wirst so sein wie dein Bruder 16 Siehe, meine a Seele erfreut
und deine Nachkommen wie sich an dem, was des Herrn ist;
seine Nachkommen; und du und mein b Herz sinnt ständig
wirst in all deinen Tagen geseg- über das nach, was ich gesehen
net sein. und gehört habe.
12 Und es begab sich: Nach- 17 Und doch, trotz der großen
dem mein Vater Lehi zu seinem a 
Güte des Herrn, da er mir
ganzen Haushalt gesprochen seine großen und wunderbaren
hatte gemäß den Gefühlen Werke gezeigt hat, ruft mein
seines Herzens und dem Geist Herz aus: O was bin ich doch
des Herrn, der in ihm war, da für ein b unglückseliger Mensch!
wurde er alt. Und es begab sich: Ja, mein Herz grämt sich mei-
Er starb und wurde begraben. nes Fleisches wegen; meine
13 Und es begab sich: Nicht Seele ist bekümmert meiner
viele Tage nach seinem Tod Übeltaten wegen.
wurden Laman und Lemuel 18 Ich bin ringsum umschlos-
und die Söhne Ischmaels we- sen wegen der Versuchungen
gen der Ermahnungen des und der Sünden, die mich so
Herrn zornig auf mich. leicht a bedrängen.
14 Denn ich, Nephi, wurde 19 Und wenn ich mich freuen
gedrängt, zu ihnen zu sprechen möchte, stöhnt mein Herz
gemäß seinem Wort; denn ich meiner Sünden wegen; doch
hatte ihnen vieles gesagt und ich weiß, in wen ich mein Ver-
ebenso mein Vater vor seinem trauen gesetzt habe.
Tod; viele von diesen Worten 20 Mein Gott ist mein Bei-
sind auf meinen a anderen Plat- stand gewesen; er hat mich
ten niedergeschrieben; denn durch meine Bedrängnisse in
auf meinen anderen Platten der Wildnis geführt; und er hat
sind die mehr geschichtlichen mich auf den Wassern der gro-
Teile niedergeschrieben. ßen Tiefe bewahrt.
15 Und auf a diese schreibe 21 Er hat mich mit seiner
ich das, was in meiner Seele a 
Liebe erfüllt, selbst bis es mir
ist, und viele der Schriften, die mein Fleisch verzehrt.
auf den Platten aus Messing 22 Er hat meine a Feinde
eingraviert sind. Denn meine zuschanden gemacht und be-
Seele erfreut sich an den Schrif- wirkt, dass sie vor mir beben.
ten, und mein Herz b sinnt über 23 Siehe, er hat mein Rufen
sie nach und schreibt sie nieder gehört am Tage, und er hat
14 a 1 Ne 1:16,17; 9:4. Danksagung. Hebr 12:1;
15 a 1 Ne 6:4-­6. b sf Herz. Al 7:15.
b sf Heilige Schriften; 17 a 2 Ne 9:10; 21 a sf Liebe.
Nachsinnen. LuB 86:11. 22 a 1 Ne 17:52.
c 1 Ne 19:23. b Röm 7:24.
16 a sf Dank, dankbar, 18 a Röm 7:21-­23;
2 NEPHI 4:24-33 82
mir Erkenntnis gegeben durch 28 Erwache, meine Seele!
a 
Visionen in den Stunden der Welke nicht länger in Sünde
Nacht. dahin. Freue dich, o mein Herz,
24 Und bei Tage habe ich mich und gib dem a Feind meiner
vor ihm zu machtvollem a Ge- Seele nicht länger Raum.
bet erkühnt; ja, meine Stimme 29 Erzürne dich nicht aber-
habe ich emporsteigen lassen in mals meiner Feinde wegen.
die Höhe, und Engel sind her- Lass nicht meine Kraft ermatten
abgekommen und haben mir meiner Bedrängnisse wegen.
gedient. 30 Freue dich, o mein Herz,
25 Und auf den Schwingen und rufe zum Herrn und sprich:
seines Geistes ist mein Leib auf O Herr, ich werde dich preisen
überaus hohe Berge a hinwegge- immerdar; ja, meine Seele wird
führt worden. Und meine Au- sich freuen an dir, mein Gott und
gen haben Großes geschaut, ja, der a Fels meiner Errettung.
allzu groß für den Menschen; 31 O Herr, wirst du meine
darum ist mir geboten worden, Seele erlösen? Wirst du mich
es nicht niederzuschreiben. aus den Händen meiner Feinde
26 Nun denn, wenn ich so befreien? Wirst du mich zittern
Großes gesehen habe, wenn der machen beim Anblick von
Herr in seiner Herablassung a 
Sünde?
gegenüber den Menschenkin- 32 Mögen die Pforten der Hölle
dern mit so viel Barmherzigkeit auf immer vor mir verschlossen
Menschen besucht hat, a warum bleiben, weil ja mein a Herz reuig
soll mein Herz weinen und ist und mein Geist zerknirscht
meine Seele im Tal der Trauer ist! O Herr, verschließe nicht die
verweilen und mein Fleisch da- Pforten deiner Rechtschaffenheit
hinschwinden und meine Kraft vor mir, auf dass ich auf dem
ermatten, meiner Bedrängnisse Pfad der Niederung b wandeln
wegen? kann, auf dass ich mich streng
27 Und warum soll ich mich, an den ebenen Weg halte!
meines Fleisches wegen, der 33 O Herr, umschließe mich
Sünde a hingeben? Ja, warum doch ringsum mit dem Ge-
soll ich b Versuchungen nach- wand deiner Rechtschaffenheit!
geben, sodass der Böse in O Herr, bereite mir doch einen
meinem Herzen Raum findet, Weg, dass ich meinen Feinden
meinen c Frieden zu zerstören entrinne! Mache doch meinen
und meine Seele zu bedrängen? Pfad vor mir gerade! Lege mir
Warum bin ich zornig meines doch keinen Stolperstein in den
Feindes wegen? Weg, sondern mache meinen
23 a sf Vision. 27 a Röm 6:13. sf Fels.
24 a Jakbr 5:16; b sf Versuchen, 31 a Röm 12:9;
1 Ne 2:16. Versuchung. Al 13:12.
25 a 1 Ne 11:1; c sf Frieden. 32 a sf Reuiges Herz.
Mose 1:1,2. 28 a sf Teufel. b sf Wandeln, mit
26 a Ps 43:5. 30 a 1 Kor 3:11. Gott wandeln.
83 2 NEPHI 4:34–5:6
Weg frei vor mir, und versperre meiner Brüder viel zum Herrn,
nicht meinen Weg, sondern die meinem Gott.
Wege meines Feindes. 2 Aber siehe, ihr Zorn gegen
34 O Herr, ich habe auf dich mich nahm so sehr zu, dass sie
vertraut, und ich werde auf danach trachteten, mir das Le-
dich a vertrauen immerdar. Ich ben zu nehmen.
werde mein b Vertrauen nicht in 3 Ja, sie murrten gegen mich,
den Arm des Fleisches setzen; nämlich: Unser jüngerer Bruder
denn ich weiß, dass der ver- gedenkt, über uns zu a herr-
flucht ist, der sein c Vertrauen schen, und seinetwegen sind
in den Arm des Fleisches setzt. wir sehr geplagt gewesen; da-
Ja, verflucht ist, wer sein Ver- rum lasst uns ihn jetzt töten,
trauen in Menschen setzt oder damit wir, seiner Worte wegen,
Fleisch zu seinem Arm macht. nicht noch mehr bedrängt wer-
35 Ja, ich weiß, dass Gott dem den. Denn siehe, wir wollen
a 
gern gibt, der bittet. Ja, mein ihn nicht als unseren Herrscher
Gott wird mir geben, wenn ich haben; denn uns, die wir die
b 
nichts Unrechtes c bitte; darum älteren Brüder sind, steht es zu,
werde ich meine Stimme zu dir über dieses Volk zu herrschen.
erheben; ja, ich werde zu dir ru- 4 Ich schreibe nun auf diese
fen, mein Gott, dem d Fels mei- Platten nicht alle die Worte, die
ner Rechtschaffenheit. Siehe, sie gegen mich murrten. Aber
meine Stimme wird immerdar es genügt mir, wenn ich sage,
emporsteigen zu dir, mein Fels dass sie danach trachteten, mir
und mein immerwährender das Leben zu nehmen.
Gott. Amen. 5 Und es begab sich: Der Herr
a 
warnte mich; ich, b Nephi, solle
KAPITEL 5 von ihnen fortgehen und in die
Wildnis fliehen und alle jene,
Die Nephiten sondern sich von
die mit mir kommen wollten.
den Lamaniten ab, befolgen das
6 Darum begab es sich: Ich,
Gesetz des Mose und bauen einen
Nephi, nahm meine Familie so-
Tempel  – Wegen ihres Unglau­
wie a Zoram samt seiner Familie
bens sind die Lamaniten von der
und Sam, meinen älteren Bru-
Gegenwart des Herrn abgeschnit­
der, samt seiner Familie und
ten, sind verflucht und werden
Jakob und Joseph, meine jünge-
den Nephiten eine Geißel. Um
ren Brüder, und ebenso meine
588–559 v. Chr.
Schwestern und alle jene, die
Siehe, es begab sich: Ich, Ne- mit mir kommen wollten. Und
phi, schrie wegen des a Zornes alle jene, die mit mir kommen
34 a sf Vertrauen. c sf Gebet. inspirieren.
b Ps 44:6-­8. d Dtn 32:4. b Mos 10:13.
c Jer 17:5; 5 1 a 2 Ne 4:13,14. 6 a 1 Ne 4:35; 16:7;
Morm 3:9; 4:8. 3 a 1 Ne 16:37,38; 2 Ne 1:30-­32.
35 a Jakbr 1:5. Mos 10:14,15.
b Hel 10:5. 5 a sf Inspiration,
2 NEPHI 5:7-17 84
wollten, waren diejenigen, die von der Hand des Herrn berei-
an die b Warnungen und die Of- tet worden war, gemäß dem,
fenbarungen Gottes glaubten; was geschrieben steht.
darum hörten sie auf meine 13 Und es begab sich: Wir
Worte. begannen, über die Maßen zu
7 Und wir nahmen unsere Zelte gedeihen und uns im Land zu
und alles, was uns möglich war, mehren.
mit und reisten über den Zeit- 14 Und ich, Nephi, nahm das
raum vieler Tage hinweg durch a 
Schwert Labans und verfer-
die Wildnis. Und nachdem wir tigte nach seinem Muster viele
über den Zeitraum vieler Tage Schwerter, damit nicht das
hinweg gereist waren, schlugen Volk, das man jetzt als b Lamani-
wir unsere Zelte auf. ten bezeichnete, auf irgendeine
8 Und mein Volk wollte, dass Weise über uns komme und
wir dem Ort den Namen a Ne- uns vernichte; denn ich kannte
phi geben sollten; darum nann- ihren Hass gegen mich und
ten wir ihn Nephi. meine Kinder und diejenigen,
9 Und alle jene, die mit mir die mein Volk genannt wurden.
waren, gaben sich selbst den 15 Und ich lehrte mein Volk,
Namen das a Volk Nephi. Gebäude zu bauen und allerart
10 Und wir waren darauf be- Holz zu bearbeiten, ebenso a Ei-
dacht, die Richtersprüche und sen und Kupfer und Messing
die Satzungen und die Gebote und Stahl und Gold und Silber
des Herrn in allem zu befolgen, und kostbare Erze, die über-
gemäß dem a Gesetz des Mose. reichlich vorhanden waren.
11 Und der Herr war mit uns; 16 Und ich, Nephi, baute einen
und es erging uns über die a 
Tempel; und ich errichtete ihn
Maßen wohl; denn wir säten nach dem Muster des b Tempels
Samen, und wir ernteten dann Salomos, außer dass er nicht
reichlich. Und wir fingen an, aus so vielen c kostbaren Dingen
Kleinvieh und Herden und erbaut war; denn diese waren
Tiere aller Art zu ziehen. im Land nicht zu finden, darum
12 Und ich, Nephi, hatte auch konnte er nicht so erbaut werden
die Aufzeichnungen mitge- wie der Tempel Salomos. Aber
nommen, die auf den a Platten die Bauweise war dem Tempel
aus Messing graviert waren, Salomos gleich, und die Arbeit
und auch die b Kugel oder den daran war überaus sorgfältig.
c 
Kompass, der für meinen Vater 17 Und es begab sich: Ich,
6 b sf Warnen, Warnung. b Mos 1:16. b sf Lamaniten.
8 a Om 1:12,27; c 1 Ne 16:10,16,26; 15 a Eth 10:23.
Mos 9:1-­4; 28:1. 18:12,21; 16 a sf Tempel, Haus
9 a Jak 1:13,14. Al 37:38-­47; des Herrn.
10 a 2 Ne 11:4. LuB 17:1. b 1 Kön 6;
sf Gesetz des Mose. 14 a 1 Ne 4:9; 2 Chr 3.
12 a Mos 1:3,4. Jak 1:10; c LuB 124:26,27.
sf Platten. WMorm 1:13.
85 2 NEPHI 5:18-28
Nephi, hielt mein Volk an, flei-a 
hätten, ihre Haut schwärzlich
c 

ßig zu sein und mit den Hän- werden.


den zu arbeiten. 22 Und so spricht Gott, der
18 Und es begab sich: Es wollte, Herr: Ich werde sie a widerlich
ich solle sein a König sein. Aber machen für dein Volk, wenn sie
ich, Nephi, wünschte, dass es nicht von ihren Übeltaten um-
keinen König haben sollte; den- kehren.
noch tat ich für mein Volk, was 23 Und verflucht seien die
in meiner Macht stand. Nachkommen dessen, der
19 Und siehe, die Worte des sich mit ihren Nachkommen
Herrn an meine Brüder, die a 
vermischt; denn sie werden
er über sie gesprochen hatte, selbst mit dem gleichen Fluch
dass ich ihr a Herrscher und ihr verflucht sein. Und der Herr
b 
Lehrer sein sollte, hatten sich sprach es, und es geschah.
erfüllt. Darum war ich gemäß 24 Und wegen des Fluches,
den Geboten des Herrn ihr der auf ihnen lastete, wurden
Herrscher und ihr Lehrer gewe- sie ein a träges Volk, voller Bos-
sen bis zu der Zeit, da sie da- heit und Hinterlist, und stellten
nach trachteten, mir das Leben in der Wildnis den wilden Tie-
zu nehmen. ren nach.
20 Darum erfüllte sich das 25 Und Gott, der Herr, sprach
Wort des Herrn, das er zu mir zu mir: Sie werden deinen
gesprochen hatte, nämlich: Nachkommen eine Geißel sein,
Falls sie a nicht auf deine Worte um in ihnen die Erinnerung an
hören, werden sie von der mich aufzustacheln, und falls
Gegenwart des Herrn abge- sie sich nicht meiner erinnern
schnitten werden. Und siehe, und auf meine Worte hören,
sie sind von seiner Gegenwart werden sie sie geißeln, ja, bis
b 
abgeschnitten worden. zur Vernichtung.
21 Und er hatte wegen ih- 26 Und es begab sich: Ich, Ne-
res Übeltuns den a Fluch über phi, a weihte Jakob und Joseph,
sie kommen lassen, ja, einen auf dass sie im Land meines
schweren Fluch. Denn siehe, sie Volkes Priester und Lehrer
hatten ihr Herz gegen ihn ver- seien.
härtet, sodass es wie ein Kiesel- 27 Und es begab sich: Wir leb-
stein geworden war. Deshalb, ten nach der Weise des Glück-
da sie weiß waren und überaus lichseins.
anmutig und b angenehm, ließ 28 Und dreißig Jahre waren
Gott, der Herr, damit sie für vergangen seit der Zeit, da wir
mein Volk keinen Anreiz mehr Jerusalem verlassen hatten.
17 a Gen 3:19; b Al 9:14. 23 a sf Ehe, Eheschlie-
LuB 42:42. 21 a sf Fluch, fluchen. ßung – Interkon-
18 a Jak 1:9,11. b 4 Ne 1:10. fessionelle Ehe.
19 a 1 Ne 2:22. c 2 Ne 26:33; 24 a sf Träge, Trägheit.
b sf Lehren, Lehrer. 3 Ne 2:14-­16. 26 a Jak 1:18,19;
20 a 2 Ne 2:21. 22 a 1 Ne 12:23. Mos 23:17.
2 NEPHI 5:29–6:5 86
29 Und ich, Nephi, hatte auf der Juden in den Letzten Tagen,
meinen Platten, die ich gemacht in denen sie an den Messias glau­
hatte, die Aufzeichnungen über ben. Um 559–545 v. Chr.
mein Volk so weit geführt.
30 Und es begab sich: Gott, Die Worte Jakobs, des Bruders
der Herr, sprach zu mir: Mache Nephis, die er zum Volk Nephi
a 
andere Platten; und du sollst sprach:
auf sie vieles eingravieren, was 2 Siehe, meine geliebten Brü-
in meinen Augen gut ist, damit der, ich, Jakob, berufen von
dein Volk Nutzen davon habe. Gott und ordiniert nach der
31 Darum, um die Gebote des Weise seiner heiligen Ordnung
Herrn zu beachten, ging ich, und geweiht von meinem Bru-
Nephi, hin und machte a diese der Nephi, den ihr als a König
Platten, worauf ich dieses hier oder Schutzherrn anseht und
eingraviert habe. dem ihr eure Sicherheit anver-
32 Und ich habe das eingra- traut, siehe, ihr wisst, dass ich
viert, was Gott wohlgefällig überaus vieles zu euch gespro-
ist. Und wenn meinem Volk chen habe.
das gefällt, was von Gott ist, 3 Dennoch spreche ich aber-
so wird ihm auch das gefallen, mals zu euch; denn das Wohl-
was ich auf diese Platten ein- ergehen eurer Seele ist mein
graviert habe. Wunsch. Ja, ich sorge mich sehr
33 Und wenn mein Volk den um euch; und ihr wisst selbst,
Wunsch hat, den ausführliche- dass dies immer so gewesen ist.
ren Teil der Geschichte meines Denn ich habe euch mit allem
Volkes kennenzulernen, dann Eifer ermahnt, und ich habe
muss es in meinen anderen euch die Worte meines Vaters
Platten forschen. gelehrt; und ich habe zu euch
34 Und mir genügt es zu über alles gesprochen, was ge-
sagen, dass vierzig Jahre ver- schrieben steht, von der Schöp-
gangen waren, und wir hatten fung der Welt an.
schon Kriege und Streitigkeiten 4 Und nun siehe, ich möchte zu
mit unseren Brüdern gehabt. euch in Bezug auf das sprechen,
was ist und was kommen wird;
darum will ich euch die Worte
KAPITEL 6 a 
Jesajas vorlesen. Und es sind
Jakob beschreibt jüdische Ge­ die Worte, die ich auf Wunsch
schichte: die Babylonische Ge­ meines Bruders zu euch sprechen
fangenschaft und Rückkehr; das soll. Und ich spreche zu euch
geistliche Wirken und die Kreu­ um euretwillen, damit ihr lernt
zigung des Heiligen Israels; die und den Namen eures Gottes
von den Anderen empfangene verherrlicht.
Hilfe; und die Wiederherstellung 5 Und nun, die Worte, die
30 a 1 Ne 19:1-­6. 6 2 a Jak 1:9,11.
31 a sf Platten. 4 a 3 Ne 23:1.
87 2 NEPHI 6:6-12
ich vorlesen werde, sind die, 9 Doch der Herr hat mir ge-
welche Jesaja in Bezug auf das zeigt, dass sie wieder a zurück-
ganze Haus Israel gesprochen kehren werden. Und er hat mir
hat; darum können sie auf euch auch gezeigt, dass Gott, der
angewandt werden, denn ihr Herr, der Heilige Israels, sich
seid vom Haus Israel. Und es ihnen im Fleische kundtun
gibt vieles, was Jesaja gespro- wird; und nachdem er sich
chen hat, was auf euch ange- kundgetan hat, werden sie ihn
wandt werden kann, weil ihr geißeln und ihn b kreuzigen,
vom Haus Israel seid. gemäß den Worten des Engels,
6 Und nun, dies sind die Worte: der es mir gesagt hat.
a 
So spricht Gott, der Herr: Siehe, 10 Und nachdem sie ihr Herz
ich werde meine Hand zu den verhärtet und ihren Hals starr
Anderen erheben und mein gemacht haben gegen den
b 
Banner dem Volk aufrichten; Heiligen Israels, siehe, werden
und sie werden deine Söhne auf die a Strafgerichte des Heiligen
den Armen bringen, und deine Israels über sie kommen. Und
Töchter werden auf ihren Schul- es kommt der Tag, da sie ge-
tern getragen. schlagen und bedrängt werden
7 Und Könige werden deine sollen.
Pflegeväter sein und ihre Köni- 11 Darum, nachdem sie hin
ginnen deine Ammen; sie wer- und her getrieben werden  –
den sich vor dir niederbeugen, denn so spricht der Engel, viele
mit dem Angesicht zur Erde, werden im Fleische bedrängt
und den Staub von deinen Fü- werden, und wegen der Gebete
ßen lecken; und du wirst wis- der Glaubenstreuen wird es
sen, dass ich der Herr bin; denn nicht erlaubt werden, dass sie
die werden nicht beschämt zugrunde gehen  –, werden sie
werden, die auf mich a warten. zerstreut und geschlagen und
8 Und nun möchte ich, Jakob, gehasst werden; doch wird
etwas in Bezug auf diese Worte der Herr barmherzig zu ihnen
reden. Denn siehe, der Herr hat sein, sodass sie, a wenn sie zur
mir gezeigt, dass diejenigen, b 
Erkenntnis ihres Erlösers kom-
die zu a Jerusalem gewesen men, wiederum in die Länder
sind, von woher wir gekom- ihres Erbteils c gesammelt wer-
men sind, getötet oder in die den.
Gefangenschaft b verschleppt 12 Und gesegnet sind die
worden sind. a 
Anderen, jene, von denen der
6 a Jes 49:22,23. 25:1-­12. 10 a Mt 27:24,25.
b sf Panier. sf Israel – Die 11 a 1 Ne 22:11,12;
7 a LuB 133:45; Zerstreuung Israels. 2 Ne 9:2.
Mose 1:6. 9 a 1 Ne 10:3. b Hos 3:5.
8 a Est 2:6; 1 Ne 7:13; b 1 Ne 19:10,13; c sf Israel – Die
2 Ne 25:10; Om 1:15; Mos 3:9; Sammlung Israels.
Hel 8:20,21. 3 Ne 11:14,15. 12 a 1 Ne 14:1,2;
b 2 Kön 24:10-­16; sf Kreuzigung. 2 Ne 10:9,10.
2 NEPHI 6:13-18 88
Prophet geschrieben hat; denn durch Unwetter und durch Erd-
siehe, wenn es so ist, dass sie beben und durch Blutvergießen
umkehren und nicht gegen und durch c Seuche und durch
Zion streiten und sich nicht mit Hungersnot. Und sie werden
jener großen und b gräuelrei- wissen, dass der Herr Gott ist,
chen Kirche vereinigen, werden der Heilige Israels.
sie errettet werden; denn Gott, 16 a Soll die Beute denn dem
der Herr, wird seine c Bündnisse Mächtigen genommen werden
erfüllen, die er für seine Kinder oder der b rechtmäßig Gefan-
gemacht hat; und aus diesem gene befreit?
Grund hat der Prophet dies ge- 17 Aber so spricht der Herr:
schrieben. Selbst die a Gefangenen des
13 Darum werden die, die ge- Mächtigen werden weggenom-
gen Zion und das Bundesvolk men werden, und die Beute des
des Herrn streiten, den Staub Schrecklichen wird befreit wer-
von ihren Füßen lecken; und den; denn der b mächtige Gott
das Volk des Herrn wird nicht wird sein Bundesvolk c befreien.
a 
beschämt werden. Denn das Denn so spricht der Herr: Ich
Volk des Herrn sind diejenigen, werde gegen die streiten, die
die auf ihn b warten; denn noch gegen dich streiten –
immer warten sie auf das Kom- 18 und ich werde diejenigen,
men des Messias. die dich bedrücken, mit ihrem
14 Und siehe, gemäß den eigenen Fleisch speisen; und sie
Worten des Propheten wird werden trunken sein von ihrem
der Messias sich zum a zweiten eigenen Blut wie von süßem
Mal aufmachen, sie zurückzu- Wein; und alles Fleisch wird
gewinnen; darum wird er sich wissen, dass ich, der Herr, dein
ihnen mit Macht und großer Erretter bin und dein a Erlöser,
Herrlichkeit b kundtun, sodass der b Mächtige Jakobs.
ihre Feinde c vernichtet werden,
wenn der Tag kommt, da sie an
KAPITEL 7
ihn glauben werden; und kei-
nen wird er vernichten, der an Jakob liest weiter aus Jesaja vor:
ihn glaubt. Jesaja spricht messianisch  – Der
15 Und die nicht an ihn glau- Messias wird die Zunge eines
ben, sollen a vernichtet werden, Gelehrten haben – Er wird seinen
sowohl durch b Feuer als auch Rücken den Schlagenden darbie­
12 b sf Teufel – Die 2 Ne 25:17; 29:1. b d.h. das Bundesvolk
Kirche des Teufels. b 2 Ne 3:5. des Herrn, wie in
c sf Bund mit c 1 Ne 22:13,14. V. 17 erwähnt.
Abraham. 15 a 2 Ne 10:16; 28:15; 17 a 1 Ne 21:25.
13 a 3 Ne 22:4. 3 Ne 16:8. b sf Jehova.
b Jes 40:31; sf Letzte Tage. c 2 Kön 17:39.
1 Ne 21:23; b Jak 6:3. 18 a sf Erlöser.
LuB 133:45. c LuB 97:22-­26. b Gen 49:24;
14 a Jes 11:11; 16 a Jes 49:24-­26. Jes 60:16.
89 2 NEPHI 7:1-11
ten  – Er wird nicht zuschanden mir das Ohr, damit ich höre wie
werden  – Vergleiche Jesaja 50. ein Gelehrter.
Um 559–545 v. Chr. 5 Gott, der Herr, hat mir das
a 
Ohr geöffnet; und ich war
Ja, denn so spricht der Herr: nicht widerspenstig, bin auch
Habe ich dich fortgeschickt, nicht zurückgewichen.
oder habe ich dich für immer 6 Ich habe meinen Rücken
verstoßen? Denn so spricht der dem a Schlagenden dargeboten
Herr: Wo ist der Scheidungs- und meine Wangen denen, die
brief eurer Mutter? Zu wem das Haar ausgerissen haben.
habe ich dich fortgeschickt, oder Ich habe mein Angesicht nicht
an welchen meiner Gläubiger vor Beschämung und Bespei-
habe ich euch verkauft? Ja, an ung verborgen.
wen habe ich euch verkauft? 7 Denn Gott, der Herr, wird
Siehe, eurer Übeltaten wegen mir helfen, darum werde ich
habt ihr euch selbst a verkauft, nicht zuschanden werden. Da-
und eurer Übertretungen wegen rum habe ich mein Angesicht
ist eure Mutter fortgeschickt. hart gemacht wie einen Kiesel-
2 Darum, als ich kam, war stein; und ich weiß, dass ich
niemand da; als ich a rief, ja, war nicht beschämt sein werde.
keiner da, um zu antworten. O 8 Und der Herr ist nahe, und
Haus Israel, ist denn meine Hand er rechtfertigt mich. Wer will
zu kurz geworden, dass sie nicht gegen mich streiten? Lasst uns
erlösen kann, oder habe ich keine zusammen vortreten. Wer ist
Macht, zu befreien? Siehe, mit mein Gegner? Lasst ihn hertre-
meiner Zurechtweisung trockne ten zu mir, und ich werde ihn
ich das b Meer aus; ich mache schlagen mit der Stärke meines
ihre c Flüsse zur Wildnis und Mundes.
ihre d Fische stinkend, weil die 9 Denn Gott, der Herr, wird
Gewässer ausgetrocknet sind, mir helfen. Und alle, die mich
und sie sterben vor Durst. a 
schuldig sprechen werden,
3 Ich kleide die Himmel in siehe, sie alle werden zerfallen
a 
Schwärze, und ich mache wie ein Gewand, und die Mot-
b 
Sackleinen zu ihrer Hülle. ten werden sie auffressen.
4 Gott, der Herr, hat mir die 10 Wer ist unter euch, der
a 
Zunge eines Gelehrten gegeben, den Herrn fürchtet, der auf die
damit ich dir zur rechten Zeit ein a 
Stimme seines Dieners hört,
Wort zu sagen wisse, o Haus Is- der in Finsternis geht und kein
rael. Wenn ihr müde seid, weckt Licht hat?
er Morgen für Morgen. Er weckt 11 Siehe, ihr alle, die ihr Feuer
7 1 a sf Abfall vom Ps 106:9; 4 a Lk 2:46,47.
Glauben. LuB 133:68,69. 5 a LuB 58:1.
2 a Spr 1:24,25; c Jos 3:15,16. 6 a Mt 27:26;
Jes 65:12; d Ex 7:21. 2 Ne 9:5.
Al 5:37. 3 a Ex 10:21. 9 a Röm 8:31.
b Ex 14:21; b Offb 6:12. 10 a LuB 1:38.
2 NEPHI 8:1-9 90
entzündet, die ihr euch mit von mir ausgehen, und ich werde
Funken umgebt, geht in dem machen, dass mein Recht für das
Licht a eures Feuers und in den Volk als b Licht verbleibt.
Funken, die ihr entzündet habt. 5 Meine Rechtschaffenheit
Dies werdet ihr von meiner ist nahe; meine a Errettung ist
Hand erhalten  – ihr werdet hervorgekommen, und mein
euch in Kummer niederlegen. Arm wird die Völker richten.
Die b Inseln werden auf mich
KAPITEL 8 harren, und auf meinen Arm
werden sie vertrauen.
Jakob liest weiter aus Jesaja vor:
6 Hebt eure Augen zu den
In den letzten Tagen wird der
Himmeln empor, und blickt
Herr Zion trösten und Israel
hin zur Erde unterhalb; denn
sammeln  – Die Erlösten werden
die a Himmel werden b vergehen
inmitten großer Freude nach Zion
wie Rauch, und die Erde wird
kommen  – Vergleiche Jesaja 51
zerfallen wie ein Gewand; und
und 52:1,2. Um 559–545 v. Chr.
die darauf wohnen, werden
Hört auf mich, ihr, die ihr der gleichermaßen sterben. Aber
Rechtschaffenheit nachfolgt. meine Errettung wird sein im-
Blickt hin zum a Fels, aus wel- merdar, und meine Rechtschaf-
chem ihr gehauen seid, und fenheit wird nicht abgeschafft
zum Loch des Schachtes, aus werden.
welchem ihr gegraben seid. 7 Hört auf mich, ihr, die ihr
2 Blickt hin zu Abraham, eu- Rechtschaffenheit kennt, das
rem a Vater, und zu b Sara, sie, Volk, in dessen Herz ich mein
die euch geboren hat; denn ich Gesetz geschrieben habe;
habe ihn allein berufen und ihn a 
fürchtet nicht den Hohn der
gesegnet. Menschen, auch seid nicht
3 Denn der Herr wird a Zion bange vor ihren Schmähungen.
trösten, er wird alle ihre wüsten 8 Denn die Motte wird sie
Stätten trösten; und er wird ihre fressen wie ein Gewand, und
b 
Wildnis wie Eden machen und der Wurm wird sie verzehren
ihre Wüste gleich dem Garten wie Wolle. Aber meine Recht-
des Herrn. Freude und Froh- schaffenheit wird sein immer-
sinn werden sich darin finden, dar und meine Errettung von
Danksagung und Liederklang. Generation zu Generation.
4 Höre auf mich, mein Volk; 9 Erwache, erwache! Lege
und schenke mir Gehör, o meine a 
Stärke an, o Arm des Herrn;
Nation; denn ein a Gesetz wird erwache wie in den alten Tagen.
11 a Ri 17:6. 4 a oder eine Lehre oder 6 a 2 Petr 3:10.
8 1 a sf Fels. Weisung. b heb zerteilt werden.
2 a Gen 17:1-­8; Jes 2:3. Ps 102:25-­27.
LuB 132:49. sf Evangelium. 7 a Ps 56:5,12;
b Gen 24:36. b sf Licht, Licht Christi. LuB 122:9.
3 a sf Zion. 5 a sf Errettung. 9 a LuB 113:7,8.
b Jes 35:1,2,6,7. b 2 Ne 10:20.
91 2 NEPHI 8:10-22
Bist du nicht der, welcher Ra- Gott, dessen Wellen tosten; der
a 

hab zerhauen und den Drachen Herr der Heerscharen ist mein
erschlagen hat? Name.
10 Bist du nicht der, welcher 16 Und ich habe meine Worte
das Meer ausgetrocknet hat, die in deinen Mund gelegt und
Wasser der großen Tiefe; der die habe dich im Schatten meiner
Tiefen des Meeres zum a Weg Hand geborgen, auf dass ich
gemacht hat, damit die Losge- die Himmel pflanze und die
kauften darüberschreiten? Grundmauern der Erde lege
11 Darum werden die a Er- und spreche zu Zion: Siehe, du
lösten des Herrn heimkehren bist mein a Volk.
und mit b Jauchzen nach Zion 17 Erwache, erwache, stehe
kommen; und immerwährende auf, o Jerusalem, die du von der
Freude und Heiligkeit werden Hand des Herrn getrunken hast
auf ihrem Haupt sein; und sie den a Becher seines b Zorns – du
werden Frohsinn und Freude hast vom Becher des Zitterns
erlangen; Mühsal und c Trauer den Bodensatz, den ausge-
werden weithin fliehen. pressten, getrunken –
12 a Ich bin derjenige, ja, ich 18 und keiner unter allen Söh-
bin derjenige, der euch tröstet. nen, die sie zur Welt gebracht
Siehe, wer bist du, dass du dich hat, der sie leitet; keiner, der sie
b 
ängstigst vor dem Menschen, bei der Hand nimmt, von allen
der sterben wird, und vor dem Söhnen, die sie großgezogen hat.
Menschenkind, das wie c Gras 19 Diese zwei a Söhne sind zu
gemacht werden wird? dir gekommen, wer soll um dich
13 Und den Herrn a vergisst, trauern – deine Verwüstung und
deinen Schöpfer, der die Him- Zerstörung und die Hungersnot
mel ausgespannt hat und die und das Schwert  –, und durch
Grundmauern der Erde gelegt, wen soll ich dich trösten?
und dass du dich beständig 20 Deine Söhne sind dahinge-
fürchtetest, jeden Tag, vor dem sunken, außer diese zwei; sie
Zorn des Bedrückers, als sei er liegen oben an allen Straßen;
bereit zu vernichten? Und wo wie ein Wildochs im Netz sind
ist der Zorn des Bedrückers? sie voll vom Zorn des Herrn, der
14 Der verbannte Gefangene Zurechtweisung deines Gottes.
eilt, dass er freikomme und 21 Darum höre nun dies, du
dass er nicht sterbe in der Bedrängte und a Trunkene, und
Grube, auch, dass es ihm nicht nicht vom Wein:
mangle an Brot. 22 So spricht dein Herr, der
15 Ich aber bin der Herr, dein Herr und dein Gott a nimmt
10 a Jes 35:8. b Jer 1:8. 17 a Jes 29:9;
11 a sf Erlösen, erlöst, c Jes 40:6-­8; Jer 25:15.
Erlösung. 1 Petr 1:24. b Lk 21:24.
b Jes 35:10. 13 a Jer 23:27. 19 a Offb 11:3.
c Offb 21:4. 15 a 1 Ne 4:2. 21 a 2 Ne 27:4.
12 a LuB 133:47; 136:22. 16 a 2 Ne 3:9; 29:14. 22 a Jer 50:34.
2 NEPHI 8:23–9:4 92
sich der Sache seines Volkes gerichtet werden  – Das Sühnop­
an; siehe, ich habe den Becher fer errettet von Tod, Hölle, dem
des Zitterns aus deiner Hand Teufel und endloser Qual  – Die
genommen, den Bodensatz Rechtschaffenen werden im Reich
vom Becher meines Zorns; du Gottes errettet werden  – Strafen
wirst ihn fortan nicht nochmals für Sünde werden dargelegt  –
trinken. Der Heilige Israels ist der Hüter
23 Sondern a ich werde ihn des Tores. Um 559–545 v. Chr.
denen in die Hand geben, die
dich bedrängen; die zu deiner Und nun, meine geliebten Brü-
Seele gesagt haben: Beuge dich der, ich habe dies vorgelesen,
nieder, dass wir darüberge- damit ihr von den a Bündnissen
hen  – und du machtest deinen des Herrn wissen mögt, die er
Leib dem Erdboden gleich und als Bund mit dem ganzen Haus
wie eine Straße für die, die dar- Israel geschlossen hat –
übergingen. 2 die er durch den Mund seiner
24 a Erwache, erwache, lege heiligen Propheten zu den Juden
deine b Stärke an, o c Zion; lege gesprochen hat, selbst vom An-
deine schönen Gewänder an, beginn her, von Generation zu
o Jerusalem, du heilige Stadt; Generation, bis die Zeit kommt,
denn von nun an wird in dich da sie der wahren Kirche und
d 
kein Unbeschnittener mehr hi- Herde Gottes a wiederhergestellt
neingehen und kein Unreiner. werden, da sie b gesammelt wer-
25 Schüttle dir den Staub ab; den, heim in die c Länder ihres
a 
erhebe dich, setze dich hin, o Erbteils, und in allen ihren Län-
Jerusalem; löse dich von den dern der Verheißung angesiedelt
b 
Fesseln deines Halses, o gefan- sein werden.
gene Tochter Zions. 3 Siehe, meine geliebten Brüder,
ich sage euch dies, damit ihr euch
freut und immerdar euer Haupt
KAPITEL 9 a 
erhebt wegen der Segnungen,
Jakob erklärt, dass die Juden in die Gott, der Herr, euren Kindern
alle ihre Länder der Verheißung zuteilwerden lassen wird.
gesammelt werden  – Das Sühn­ 4 Denn ich weiß, dass ihr
opfer erkauft den Menschen vom viel geforscht habt, viele von
Fall  – Die Leiber der Toten wer­ euch, um von Zukünftigem zu
den aus dem Grab hervorkommen wissen; darum weiß ich, dass
und ihre Geister aus der Hölle ihr wisst, dass unser Fleisch
und dem Paradies  – Sie werden dahinschwinden und sterben
23 a Sach 12:9. setz dich mit Würde des Evangeliums.
24 a Jes 52:1,2. hin, denn du bist b sf Israel – Die
b LuB 113:7,8. endlich erlöst. Sammlung Israels.
c sf Zion. b LuB 113:9,10. c 2 Ne 10:7,8.
d Joël 4:17. 9 1 a sf Bund mit Abraham. sf Verheißenes Land.
25 a d.h. Erhebe dich 2 a 2 Ne 6:11. 3 a jsü Ps 24:7-­10
aus dem Staub und sf Wiederherstellung (Anhang).
93 2 NEPHI 9:5-9
muss; aber doch werden wir in Unverweslichkeit anziehen. Des-
unserem a Leib Gott schauen. halb hätte das c erste Strafgericht,
5 Ja, ich weiß, dass ihr wisst, das über den Menschen gekom-
dass er sich im Leib denen zeigen men ist, notwendigerweise von
wird, die zu Jerusalem sind, von endloser d Dauer sein müssen.
woher wir gekommen sind; denn Dann aber hätte dieses Fleisch
es ist ratsam, dass es unter ihnen zu seiner Mutter Erde hinsinken
geschieht; denn für den großen müssen, um zu verfaulen und
a 
Schöpfer ist es erforderlich, dass zu zerfallen, um sich nie wieder
er es erduldet, dem Menschen zu erheben.
im Fleische untertan zu werden 8 O die a Weisheit Gottes, seine
und für b alle Menschen zu ster- b 
Barmherzigkeit und c Gnade!
ben, auf dass alle Menschen ihm Denn siehe, wenn das d Fleisch
untertan seien. sich nie wieder erheben würde,
6 Denn da der Tod über alle müsste unser Geist dem Engel
Menschen gekommen ist, muss untertan werden, der von der
es, um den barmherzigen a Plan Gegenwart des ewigen Gottes
des großen Schöpfers zu erfüllen, e 
gefallen und zum f Teufel ge-
notwendigerweise eine Macht worden ist, um sich nie wieder
der b Auferstehung geben, und zu erheben.
die Auferstehung muss dem 9 Und unser Geist hätte ihm
Menschen notwendigerweise gleich werden müssen und wir
zuteilwerden wegen des c Falles; Teufel werden, a Engel eines
und der Fall kam wegen Übertre- Teufels, um aus der Gegenwart
tung; und weil der Mensch in den unseres Gottes b ausgeschlossen
gefallenen Zustand geraten war, zu sein und um bei dem Vater
wurde er von der Gegenwart des der c Lügen zu verbleiben, im
Herrn d abgeschnitten. Elend wie er selbst; ja, bei dem
7 Darum muss es notwendiger- Wesen, das unsere ersten Eltern
weise ein a unbegrenztes b Sühn- d 
verleitet hat, das sich fast in ei-
opfer sein; denn wenn es kein nen e Engel des Lichts f verwan-
unbegrenztes Sühnopfer wäre, delt und die Menschenkinder
könnte diese Verweslichkeit nicht zu g geheimen Verbindungen
4 a Ijob 19:26; b sf Sühnen, Abr 3:27,28.
Al 11:41-­45; 42:23; Sühnopfer. f sf Teufel.
Hel 14:15; c Mos 16:4,5; 9 a Jak 3:11;
Morm 9:13. Al 42:6,9,14. Al 5:25,39.
5 a sf Erschaffen, d Mos 15:19. b Offb 12:7-­9.
Schöpfung. 8 a Ijob 12:13; c sf Lügen.
b Joh 12:32; Abr 3:21. d Gen 3:1-­13;
2 Ne 26:24; sf Weisheit. Mos 16:3;
3 Ne 27:14,15. b sf Barmherzig, Mose 4:5-­19.
6 a sf Plan der Erlösung. Barmherzigkeit. e LuB 129:8.
b sf Auferstehung. c sf Gnade. f 2 Kor 11:14;
c sf Fall Adams d LuB 93:33,34. Al 30:53.
und Evas. e Jes 14:12; g sf Geheime
d 2 Ne 2:5. 2 Ne 2:17,18; Verbindungen.
7 a Al 34:10. Mose 4:3,4;
2 NEPHI 9:10-15 94
des Mordens und zu allerart das Paradies Gottes die Geister
b 

geheimen Werken der Finster- der Rechtschaffenen freigeben


nis aufstachelt. und das Grab den Leib der
10 O wie groß die Güte unseres Rechtschaffenen freigeben; und
Gottes, der einen Weg bereitet, der Geist und der Leib werden
damit wir dem Zugriff dieses einander c wiederhergestellt, und
furchtbaren Ungeheuers entrin- alle Menschen werden unver-
nen können, ja, jenes Ungeheu- weslich und d unsterblich, und
ers, a Tod und b Hölle, womit ich sie sind lebendige Seelen und
den Tod des Leibes meine und haben e vollkommene f Erkenntnis
auch den Tod des Geistes. gleichwie wir im Fleisch, außer
11 Und wegen der Art der dass unsere Erkenntnis vollkom-
a 
Befreiung durch unseren Gott, men sein wird.
den Heiligen Israels, wird der 14 Darum werden wir eine
b 
Tod, von dem ich gesprochen vollkommene a Erkenntnis all
habe, nämlich der zeitliche, unserer b Schuld und unse-
seine Toten freigeben; dieser rer Unreinheit und unserer
Tod ist das Grab. c 
Nacktheit haben; und die
12 Und der a Tod, von dem ich Rechtschaffenen werden eine
gesprochen habe, nämlich der vollkommene Erkenntnis ih-
geistige Tod, wird seine Toten rer Glückseligkeit und ihrer
freigeben; dieser geistige Tod d 
Rechtschaffenheit haben und
ist die b Hölle; darum müssen sind mit e Reinheit f bekleidet, ja,
Tod und Hölle ihre Toten frei- nämlich mit dem g Gewand der
geben, und die Hölle muss ihre Rechtschaffenheit.
gefangenen Geister freigeben, 15 Und es wird sich bege-
und das Grab muss seine ge- ben: Wenn alle Menschen von
fangenen Leiber freigeben, und diesem ersten Tod zum Leben
der Leib und der c Geist des geschritten sind, weil sie un-
Menschen werden einander sterblich geworden sind, müs-
d 
wiederhergestellt werden; und sen sie vor dem a Richterstuhl
dies geschieht durch die Macht des Heiligen Israels erscheinen;
der Auferstehung des Heiligen und dann kommt das b Gericht,
Israels. und dann müssen sie gemäß
13 O wie groß der a Plan unseres dem heiligen Richterspruch
Gottes! Denn andererseits muss Gottes gerichtet werden.
10 a Mos 16:7,8; sf Paradies. Rechtschaffenheit.
Al 42:6-­15. c Al 11:43. e sf Rein, Reinheit,
b sf Hölle. d sf Unsterblich, unrein.
11 a sf Befreier. Unsterblichkeit. f Spr 31:25.
b sf Tod, körperlicher. e sf Vollkommen. g LuB 109:76.
12 a sf Tod, geistiger. f LuB 130:18,19. 15 a sf Gericht, das
b LuB 76:81-­85. 14 a Mos 3:25; Jüngste.
c sf Geist. Al 5:18. b Ps 19:9;
d sf Auferstehung. b sf Schuld. 2 Ne 30:9.
13 a sf Plan der Erlösung. c Morm 9:5.
b LuB 138:14-­19. d sf Rechtschaffen,
95 2 NEPHI 9:16-23
16 Und gewiss, so wahr der für sie bereitet war, und ihre
Herr lebt, denn Gott, der Herr, Freude wird voll sein f immer-
hat es gesagt, und es ist sein dar.
ewiges a Wort, das nicht b verge- 19 O die Größe der Barm-
hen kann, diejenigen, die recht- herzigkeit unseres Gottes, des
schaffen sind, werden auch Heiligen Israels! Denn er a be-
dann noch rechtschaffen sein, freit seine Heiligen von jenem
und diejenigen, die c schmutzig b 
furchtbaren Ungeheuer, dem
sind, werden auch dann noch Teufel, und Tod und c Hölle
d 
schmutzig sein; darum sind und jenem See von Feuer und
die, die schmutzig sind, der Schwefel, der endlose Qual ist.
e 
Teufel und seine Engel; und sie 20 O wie groß die a Heiligkeit
werden hinweg in f immerwäh- unseres Gottes! Denn er b weiß
rendes Feuer gehen, das für alles, und es gibt nichts, was er
sie bereitet ist; und ihre Qual nicht weiß.
ist wie ein g See von Feuer und 21 Und er kommt in die Welt,
Schwefel, dessen Flamme für auf dass er alle Menschen
immer und immer emporsteigt a 
errette, wenn sie auf seine
und kein Ende hat. Stimme hören werden; denn
17 O die Größe und die a Ge- siehe, er erleidet die Schmerzen
rechtigkeit unseres Gottes! aller Menschen, ja, die b Schmer-
Denn er führt alle seine Worte zen jedes lebenden Geschöpfes,
aus, und sie sind aus seinem sowohl der Männer als auch
Mund hervorgegangen, und der Frauen und Kinder, die der
sein Gesetz muss erfüllt wer- Familie c Adams angehören.
den. 22 Und er erleidet dies, damit
18 Aber siehe, die Rechtschaf- die Auferstehung allen Men-
fenen, die a Heiligen des Heili- schen zuteilwerde, damit alle
gen Israels, sie, die an den Hei- am großen Tag, am Tag des Ge-
ligen Israels geglaubt haben, richts, vor ihm stehen können.
sie, die das b Kreuz der Welt 23 Und er gebietet allen Men-
ertragen und ihren Schimpf ge- schen, dass sie a umkehren müs-
ringgeachtet haben, sie werden sen und sich in seinem Namen
das c Reich Gottes d ererben, das b 
taufen lassen und vollkomme-
von e Grundlegung der Welt an nen Glauben an den Heiligen
16 a 1 Kön 8:56; g Offb 21:8; c sf Hölle.
LuB 1:38; 2 Ne 28:23; 20 a sf Heiligkeit.
Mose 1:4. LuB 63:17. b Al 26:35;
b LuB 56:11. 17 a sf Gerechtigkeit. LuB 38:2.
c sf Schmutz, 18 a sf Heiliger. 21 a sf Errettung.
schmutzig sein. b Lk 14:27. b LuB 18:11; 19:18.
d 1 Ne 15:33-­35; c sf Erhöhung. c sf Adam.
Al 7:21; d LuB 45:58; 84:38. 23 a sf Umkehr,
Morm 9:14; e Al 13:3. umkehren.
LuB 88:35. f sf Ewiges Leben. b sf Taufe, taufen.
e sf Teufel. 19 a LuB 108:8.
f Mos 27:28. b 1 Ne 15:35.
2 NEPHI 9:24-31 96
Israels haben, sonst können sie Atem verliehen hat, nämlich
e 

nicht im Reich Gottes errettet dem Heiligen Israels.


werden. 27 Aber weh dem, dem das
24 Und wenn sie nicht um- a 
Gesetz gegeben ist, ja, der
kehren und an seinen a Namen gleich uns alle die Gebote Got-
glauben und sich in seinem tes hat und der sie übertritt und
Namen taufen lassen und bis der die Tage seiner Bewährung
ans Ende b ausharren werden, vergeudet, denn furchtbar ist
so müssen sie c verdammt wer- sein Zustand!
den; denn Gott, der Herr, der 28 O welch schlauer a Plan des
Heilige Israels, hat es gesagt. Bösen! O die b Eitelkeit und die
25 Darum hat er ein a Ge- Schwächen und die Narrheit
setz gegeben; und wo b kein der Menschen! Sind sie c ge-
Gesetz gegeben ist, da gibt es lehrt, so denken sie, sie seien
keine Strafe; und wo es keine d 
weise, und sie hören nicht auf
Strafe gibt, da gibt es keinen den e Rat Gottes, denn sie schie-
Schuldspruch; und wo es kei- ben ihn beiseite und meinen,
nen Schuldspruch gibt, hat die sie wüssten aus sich selbst; des-
große Barmherzigkeit des Hei- halb ist ihre Weisheit Narrheit,
ligen Israels wegen des Sühn- und sie nützt ihnen nicht. Und
opfers Anspruch auf sie; denn sie werden zugrunde gehen.
sie sind durch seine Macht 29 Aber es ist gut, gelehrt
befreit. zu sein, wenn man auf Gottes
26 Denn das a Sühnopfer er- a 
Ratschläge b hört.
füllt die Forderungen seiner 30 Aber weh den a Reichen, die
b 
Gerechtigkeit für all jene, de- reich sind an weltlichen Dingen.
nen das c Gesetz d nicht gegeben Denn weil sie reich sind, verach-
ist, sodass sie befreit sind von ten sie die b Armen und verfolgen
jenem furchtbaren Ungeheuer, sie die Sanftmütigen, und ihr
Tod und Hölle, und dem Teufel Herz hängt an ihren Schätzen;
und dem See von Feuer und darum ist ihr Schatz ihr Gott.
Schwefel, nämlich endloser Und siehe, ihr Schatz wird mit
Qual; und sie sind dem Gott ihnen auch zugrunde gehen.
wiedergegeben, der ihnen 31 Und weh den Tauben, die
24 a sf Jesus Christus – 26 a 2 Ne 2:10; 2 Ne 26:20; 28:4,15.
Den Namen Al 34:15,16. d Spr 14:6; Jer 8:8,9;
Jesu Christi auf sf Sühnen, Sühnopfer. Röm 1:22.
uns nehmen. b sf Gerechtigkeit. sf Stolz;
b sf Ausharren. c Mos 15:24; Weisheit.
c sf Verdammnis. LuB 137:7. e Al 37:12.
25 a Jakbr 4:17. d Mos 3:11. sf Rat.
sf Gesetz. e Gen 2:7; LuB 93:33; 29 a Jak 4:10.
b Röm 4:15; 2 Ne 2:13; Abr 5:7. b 2 Ne 28:26.
Al 42:12-­24. 27 a Lk 12:47,48. 30 a Lk 12:34;
sf Verantwortlich, 28 a Al 28:13. 1 Tim 6:10;
Verantwortlichkeit, b sf Eitel, Eitelkeit. LuB 56:16.
Verantwortung. c Lk 16:15; b sf Arme.
97 2 NEPHI 9:32-42
nicht hören wollen; denn sie
a 
nachzugeben. Denkt daran,
werden zugrunde gehen. b 
fleischlich gesinnt zu sein ist
32 Weh den Blinden, die nicht c 
Tod, und geistig gesinnt zu
sehen wollen; denn sie werden sein ist d ewiges e Leben.
auch zugrunde gehen. 40 O meine geliebten Brüder,
33 Weh denen, deren Herz schenkt meinen Worten Gehör.
unbeschnitten ist; denn das Denkt an die Größe des Heili-
Wissen um ihre Übeltaten wird gen Israels. Sagt nicht, ich hätte
sie am letzten Tag schlagen. harte Worte gegen euch gespro-
34 Weh dem a Lügner, denn er chen; denn wenn ihr das tut,
wird in die b Hölle hinabgewor- lästert ihr die a Wahrheit; denn
fen werden. ich habe die Worte eures Schöp-
35 Weh dem Mörder, der vor- fers gesprochen. Ich weiß, die
sätzlich a tötet; denn er wird Worte der Wahrheit sind b hart
b 
sterben. gegen alle Unreinheit; aber
36 Weh denen, die a Hurerei die Rechtschaffenen fürchten
begehen; denn sie werden in sie nicht, denn sie lieben die
die Hölle hinabgeworfen wer- Wahrheit und lassen sich nicht
den. erschüttern.
37 Ja, weh denen, die a Götzen 41 Nun denn, meine geliebten
anbeten; denn der Teufel aller Brüder, a kommt zum Herrn,
Teufel freut sich über sie. dem Heiligen. Denkt daran,
38 Und schließlich, weh all dass seine Pfade rechtschaffen
denen, die in ihren Sünden sind. Siehe, der b Weg für den
sterben; denn sie werden zu Menschen ist c schmal, aber er
Gott a zurückkehren und sein liegt geradlinig vor ihm, und
Angesicht sehen und in ihren der Hüter des d Tores ist der
Sünden verbleiben. Heilige Israels; und er setzt dort
39 O meine geliebten Brüder, keinen Diener ein; und es gibt
denkt daran, wie furchtbar keinen anderen Weg als den
Übertretungen gegen diesen durch das Tor; denn er kann
heiligen Gott sind und wie nicht getäuscht werden, denn
furchtbar es auch ist, den Verlo- Gott, der Herr, ist sein Name.
ckungen jenes a Verschlagenen 42 Und wer anklopft, dem wird
31 a Ez 33:30-­33; sf Keuschheit. 2 Ne 28:28; 33:5.
Mt 11:15; 37 a sf Götzendienst. 41 a 1 Ne 6:4; Jak 1:7;
Mos 26:28; 38 a Al 40:11,13. Om 1:26;
LuB 1:2,11,14; 39 a 2 Ne 28:20-­22; 32:8; Moro 10:30-­32.
Mose 6:27. Mos 2:32; 4:14; b 2 Ne 31:17-­21;
34 a Spr 19:9. Al 30:53. Al 37:46;
sf Ehrlich, Ehrlichkeit; b Röm 8:6. LuB 132:22,25.
Lügen. sf Fleischlich. c Lk 13:24; 2 Ne 33:9;
b sf Hölle. c sf Tod, geistiger. Hel 3:29,30.
35 a Ex 20:13; d sf Ewiges Leben. d 2 Ne 31:9,17,18;
Mos 13:21. e Spr 11:19. 3 Ne 14:13,14;
b sf Todesstrafe. 40 a sf Wahrheit. LuB 43:7; 137:2.
36 a 3 Ne 12:27-­29. b 1 Ne 16:2;
2 NEPHI 9:43-49 98
er öffnen; und die Klugen und
a 
46 Macht eure Seele für jenen
die Gelehrten und die, die reich herrlichen Tag bereit, da den
sind, die sich b aufblasen wegen Rechtschaffenen a Gerechtigkeit
ihrer Gelehrsamkeit und ihrer zuteilwerden wird, nämlich
Klugheit und ihrer Reichtümer – den Tag des b Gerichts, damit
ja, sie sind es, die er verachtet; ihr nicht in furchtbarer Angst
und wenn sie dies alles nicht zurückschreckt; damit ihr nicht
abwerfen und sich vor Gott eine vollkommene Erinnerung
als c töricht erachten und in die an eure furchtbare c Schuld
Tiefen der d Demut hinabsteigen, habt und gedrängt seid aus-
wird er ihnen nicht öffnen. zurufen: Heilig, heilig sind
43 Aber das, was den Weisen deine Richtersprüche, o Herr,
und Besonnenen zuteilwird, d 
allmächtiger Gott  – aber ich
wird ihnen a verborgen bleiben kenne meine Schuld; ich habe
immerdar – ja, jenes Glücklich- dein Gesetz übertreten, und
sein, das für die Heiligen berei- meine Übertretungen bleiben
tet ist. mein; und der Teufel hat mich
44 O meine geliebten Brüder, gewonnen, sodass ich seinem
denkt an meine Worte. Siehe, furchtbaren Elend zur Beute
ich ziehe meine Kleider aus und werde.
schüttle sie vor euch; ich bete 47 Aber siehe, meine Brüder,
zum Gott meiner Errettung, er ist es ratsam, dass ich euch
möge mich mit seinem a alles die furchtbare Wirklichkeit all
durchdringenden Auge anse- dessen bewusst machen soll?
hen; darum werdet ihr am letz- Würde ich eure Seele martern,
ten Tag, wenn alle Menschen wenn euer Sinn rein wäre?
nach ihren Werken gerichtet Würde ich klar zu euch spre-
werden, wissen, dass der Gott chen gemäß der Klarheit des-
Israels Zeuge ist, dass ich eure sen, was wahr ist, wenn ihr von
Übeltaten von meiner Seele b ge- Sünden befreit wärt?
schüttelt habe und dass ich mit 48 Siehe, wenn ihr heilig wärt,
Klarheit vor ihm stehe und c frei würde ich zu euch von Heilig-
bin von eurem Blut. keit sprechen; da ihr aber nicht
45 O meine geliebten Brüder, heilig seid und ihr mich als
wendet euch ab von euren Sün- Lehrer anseht, muss es notwen-
den; schüttelt ab die a Ketten digerweise ratsam sein, dass
dessen, der euch fest binden ich euch über die Folgen der
möchte; kommt zu dem Gott, a 
Sünde b belehre.
der der b Fels eurer Errettung ist. 49 Siehe, meine Seele verab-
42 a Mt 11:25. b Jak 1:19. b sf Gericht, das
42 b sf Stolz. c Jak 2:2; Jüngste.
c 1 Kor 3:18-­21. Mos 2:28. c Mos 3:25.
d sf Demut, demütig, 45 a 2 Ne 28:22; d 1 Ne 1:14;
demütigen. Al 36:18. Mose 2:1.
43 a 1 Kor 2:9-­16. b sf Fels. 48 a sf Sünde.
44 a Jak 2:10. 46 a sf Gerechtigkeit. b Al 37:32.
99 2 NEPHI 9:50–10:2
scheut Sünde, und mein Herz und in künftigen Generationen
erfreut sich an Rechtschaffen- werden sie dem Haus Israel ein
heit; und ich will den heiligen rechtschaffener c Zweig werden.
Namen meines Gottes a preisen. 54 Und nun, meine Brüder,
50 Kommt, meine Brüder, alle, würde ich gern weiter zu euch
die ihr durstig seid, kommt zu sprechen; aber am morgigen
den a Wassern; und ihr, die ihr Tag werde ich euch den übrigen
kein Geld habt, kommt, kauft Teil meiner Worte verkünden.
und esst; ja, kommt, kauft Wein Amen.
und Milch ohne b Geld und
ohne Kaufpreis. KAPITEL 10
51 Darum gebt nicht Geld hin
Jakob erklärt, dass die Juden ih­
für das, was ohne Wert ist, noch
ren Gott kreuzigen werden  – Sie
eure a Arbeit für das, was nicht
werden zerstreut werden, bis
zufrieden machen kann. Hört
sie anfangen, an ihn zu glau­
eifrig auf mich, und denkt an
ben  – Amerika wird ein Land
die Worte, die ich gesprochen
der Freiheit sein, wo kein König
habe; und kommt zum Heili-
herrschen wird  – Versöhnt euch
gen Israels und b labt euch an
mit Gott, und erlangt Errettung
dem, was nicht zugrunde geht
durch seine Gnade. Um 559–
noch verdorben werden kann,
545 v. Chr.
und lasst eure Seele an Fettem
sich erfreuen. Und nun rede ich, Jakob, wie-
52 Siehe, meine geliebten Brü- der zu euch, meine geliebten
der, denkt an die Worte eures Brüder, über diesen rechtschaf-
Gottes; betet ohne Unterlass zu fenen a Zweig, von dem ich ge-
ihm bei Tag, und a dankt seinem sprochen habe.
heiligen Namen bei Nacht. 2 Denn siehe, die a Verheißun-
Lasst euer Herz sich freuen. gen, die wir erlangt haben, sind
53 Und siehe, wie groß die Verheißungen für uns gemäß
a 
Bündnisse des Herrn und wie dem Fleisch; darum, wenn mir
groß seine Herablassung ge- auch gezeigt worden ist, dass
genüber den Menschenkindern; viele von unseren Kindern
und wegen seiner Größe und wegen Unglaubens im Fleisch
seiner Gnade und b Barmherzig- zugrunde gehen werden, wird
keit hat er uns verheißen, dass Gott doch zu vielen barmherzig
unsere Nachkommen nicht sein; und unsere Kinder wer-
völlig vernichtet werden sollen den wiederhergestellt werden,
gemäß dem Fleische, sondern damit sie das erlangen können,
dass er sie bewahren wird; was ihnen die wahre Kenntnis
49 a 1 Ne 18:16. 52 a sf Dank, dankbar, des Herrn.
50 a sf Lebendiges Wasser. Danksagung. 10 1 a 1 Ne 15:12-­16;
b Al 42:27. 53 a sf Bund. 2 Ne 3:5;
51 a Jes 55:1,2. b sf Barmherzig, Jak 5:43-­45.
b 2 Ne 31:20; 32:3; Barmherzigkeit. 2 a 1 Ne 22:8;
3 Ne 12:6. c sf Weingarten 3 Ne 5:21-­26; 21:4-­7.
2 NEPHI 10:3-12 100
von ihrem Erlöser bringen werden, dass ich Christus bin,
wird. dann werden sie, wie ich es
3 Darum muss es, wie ich euch ihren Vätern gelobt habe, im
gesagt habe, notwendigerweise Fleisch auf Erden wiederher-
ratsam sein, dass Christus  – gestellt werden, in die Länder
denn in der letzten Nacht hat ihres Erbteils.
mir der a Engel gesagt, dass dies 8 Und es wird sich begeben:
sein Name sein wird  – unter Sie werden aus ihrer langen
die Juden b kommen wird, unter Zerstreuung a gesammelt wer-
diejenigen, die der schlechtere den von den b Inseln des Meeres
Teil der Welt sind; und sie wer- und von den vier Teilen der
den ihn c kreuzigen  – denn so Erde; und die Nationen der
ist es für unseren Gott erforder- Anderen werden groß sein in
lich, und es gibt keine andere meinen Augen, spricht Gott,
Nation auf Erden, die ihren weil sie sie in die Länder ihres
d 
Gott e kreuzigen würde. Erbteils c bringen.
4 Denn würden die mächtigen 9 a Ja, die Könige der Anderen
a 
Wundertaten unter anderen werden für sie Pflegeväter sein,
Nationen gewirkt werden, so und ihre Königinnen werden
würden sie umkehren und wis- Ammen werden; groß sind
sen, dass er ihr Gott ist. darum die b Verheißungen des
5 Aber wegen a Priesterlist und Herrn für die Anderen, denn er
Übeltaten werden die zu Jeru- hat es gesagt, und wer kann es
salem ihren Hals starr machen bestreiten?
gegen ihn, sodass er gekreuzigt 10 Aber siehe, dieses Land,
wird. sprach Gott, wird ein Land
6 Deshalb, wegen ihrer Übel- deines Erbteils sein, und die
taten werden Zerstörungen, a 
Anderen werden gesegnet sein
Hungersnöte, Seuchen und in dem Land.
Blutvergießen über sie kom- 11 Und dieses Land wird für
men; und die nicht vernichtet die Anderen ein Land der a Frei-
werden, die werden unter alle heit sein, und es wird in dem
Nationen a zerstreut werden. Land keine b Könige geben, die
7 Aber siehe, so spricht sich unter den Anderen erhe-
a 
Gott, der Herr: b Wenn der Tag ben.
kommt, da sie an mich glauben 12 Und ich werde dieses Land
3 a 2 Ne 25:19; e Lk 23:20-­24. b 1 Ne 22:4;
Jak 7:5; 4 a sf Wunder. 2 Ne 10:20-­22;
Moro 7:22. 5 a Lk 22:2. LuB 133:8.
b sf Jesus Christus – sf Priesterlist. c 1 Ne 22:8.
Prophezeiungen über 6 a 1 Ne 19:13,14. 9 a Jes 49:22,23.
die Geburt und den sf Israel – Die b 1 Ne 22:8,9;
Tod Jesu Christi. Zerstreuung Israels. LuB 3:19,20.
c 1 Ne 11:33; 7 a sf Herr. 10 a 2 Ne 6:12.
Mos 3:9; b 2 Ne 25:16,17. 11 a sf Frei, Freiheit.
LuB 45:52,53. 8 a sf Israel – Die b Mos 29:31,32.
d 1 Ne 19:10. Sammlung Israels.
101 2 NEPHI 10:13-20
gegen alle anderen Nationen habe und die ich für sie zuwege
stark machen. bringen werde, während sie im
13 Und wer gegen Zion a strei- Fleische sind –
tet, wird b zugrunde gehen, 18 darum, meine geliebten
spricht Gott. Brüder, so spricht unser Gott:
14 Denn wer einen König Ich werde deine Nachkommen
gegen mich aufstellt, wird zu- durch die Hand der Anderen
grunde gehen; denn ich, der bedrängen; doch werde ich den
Herr, der a König des Himmels, a 
Anderen das Herz erweichen,
werde ihr König sein, und ich sodass sie ihnen wie ein Vater
werde denen ein b Licht sein sein werden; darum werden die
immerdar, die meine Worte Anderen b gesegnet und dem
hören. Haus Israel c zugezählt werden.
15 Aus diesem Grund also, 19 Darum werde ich dieses
auf dass sich meine a Bündnisse Land deinen Nachkommen
erfüllen, die ich für die Men- und denen, die deinen Nach-
schenkinder gemacht habe, kommen zugezählt werden,
die ich für sie zuwege bringen immerdar als das Land ihres
werde, während sie im Fleische Erbteils a weihen; denn es ist
sind, muss ich notwendiger- ein Land, spricht Gott zu mir,
weise die b geheimen Werke der erwählt vor allen anderen Län-
c 
Finsternis und der Morde und dern; darum will ich von allen
der Gräuel vernichten. Menschen, die darin wohnen,
16 Darum, wer gegen a Zion dass sie mich anbeten, spricht
streitet, sei er Jude oder ei- Gott.
ner von den Anderen, sei er 20 Und nun, meine geliebten
geknechtet oder frei, sei er Brüder, in Anbetracht dessen,
männlich oder weiblich, wird dass unser barmherziger Gott
zugrunde gehen; denn b sie uns so große Kenntnis darüber
sind es, die die Hure der gan- gegeben hat, lasst uns seiner
zen Erde sind; denn c die d nicht gedenken und unsere Sünden
für mich sind, die sind e gegen ablegen und lassen wir nicht
mich, spricht unser Gott. den Kopf hängen, denn wir
17 Denn ich werde meine sind nicht verstoßen; zwar sind
Verheißungen a erfüllen, die ich wir aus dem Land unseres Erb-
den Menschenkindern gemacht teils a vertrieben worden, aber
13 a 1 Ne 22:14,19. c sf Finsternis, geistige. LuB 45:7-­30.
b Jes 60:12. 16 a sf Zion. b Eph 3:6.
14 a Al 5:50; b 1 Ne 13:4,5. c Gal 3:7,29;
LuB 38:21,22; c 1 Ne 14:10. 1 Ne 14:1,2;
128:22,23; d 1 Ne 22:13-­23; 3 Ne 16:13; 21:6,22;
Mose 7:53. 2 Ne 28:15-­32; 30:2;
b sf Licht, Licht Christi. 3 Ne 16:8-­15; Abr 2:9-­11.
15 a sf Bund. Eth 2:9. 19 a 2 Ne 3:2.
b Hel 3:23. e Mt 12:30. 20 a 1 Ne 2:1-­4.
sf Geheime 17 a LuB 1:38.
Verbindungen. 18 a Lk 13:28-­30;
2 NEPHI 10:21–11:3 102
wir sind zu einem besseren b 
auch vom immerwährenden
Land geführt worden, denn der Tod durch die Macht des a Sühn-
Herr hat das Meer zu unserem opfers, damit ihr in das ewige
c 
Pfad gemacht, und wir sind Reich Gottes aufgenommen
auf einer d Insel des Meeres. werdet, damit ihr ihn preist aus
21 Aber groß sind die Ver- göttlicher Gnade. Amen.
heißungen des Herrn für die,
die auf den a Inseln des Meeres KAPITEL 11
sind; und weil von Inseln die
Jakob sah seinen Erlöser  – Das
Rede ist, muss es notwendiger-
Gesetz des Mose weist sinnbild­
weise mehr geben als nur diese,
lich auf Christus hin und be­
und sie werden auch von unse-
weist, dass er kommen wird. Um
ren Brüdern bewohnt.
559–545 v. Chr.
22 Denn siehe, Gott, der Herr,
hat von Zeit zu Zeit, wie er Und nun, a Jakob sprach noch
will und wie es ihm gefällt, vieles mehr zu meinem Volk in
vom Haus Israel a hinwegge- jener Zeit; doch nur dieses hier
führt. Und nun siehe, der Herr habe ich b niederschreiben las-
gedenkt all derer, die abge- sen; denn das, was ich nieder-
brochen worden sind; darum geschrieben habe, genügt mir.
gedenkt er auch unser. 2 Und nun schreibe ich, Ne-
23 Darum erhebt euer Herz phi, weitere Worte a Jesajas,
und denkt daran, dass ihr a frei denn meine Seele erfreut sich an
seid, für euch selbst zu b han- seinen Worten. Denn ich werde
deln – den Weg des immerwäh- seine Worte auf mein Volk
renden Todes zu c wählen oder anwenden, und ich werde sie
den Weg des ewigen Lebens. allen meinen Kindern kundtun,
24 Darum, meine geliebten denn er hat wahrhaftig meinen
Brüder, versöhnt euch mit dem b 
Erlöser gesehen, ebenso wie
Willen Gottes und nicht dem ich ihn gesehen habe.
Willen des Teufels und des 3 Und auch mein Bruder
Fleisches; und nachdem ihr mit Jakob hat ihn a gesehen, wie
Gott versöhnt seid, denkt da- ich ihn gesehen habe; darum
ran, dass es nur in der a Gnade werde ich ihre Worte meinen
Gottes ist und durch sie, dass Kindern kundtun, um ihnen
ihr b errettet werdet. zu beweisen, dass meine Worte
25 Darum möge Gott euch wahr sind. Darum, so hat Gott
vom Tod erwecken durch die gesprochen, werde ich mein
Macht der Auferstehung und Wort durch das Wort von
20 b 1 Ne 2:20. freiheit. 11 1 a 2 Ne 6:1-­10.
sf Verheißenes Land. b 2 Ne 2:16. b 2 Ne 31:1.
c 1 Ne 18:5-­23. c Dtn 30:19. 2 a 3 Ne 23:1.
d Jes 11:10-­12. 24 a sf Gnade. b sf Erlöser.
21 a 1 Ne 19:15,16; 22:4. b sf Errettung. 3 a 2 Ne 2:3;
22 a 1 Ne 22:4. 25 a sf Sühnen, Jak 7:5.
23 a sf Entscheidungs­ Sühnopfer.
103 2 NEPHI 11:4–12:3
b 
Dreien bestätigen. Doch Gott 8 Und nun schreibe ich einige
schickt weitere Zeugen, und er Worte von Jesaja, damit diejeni-
beweist alle seine Worte. gen von meinem Volk, die diese
4 Siehe, meine Seele erfreut Worte sehen, ihr Herz erheben
sich daran, meinem Volk und sich um aller Menschen
die Wahrheit des a Kommens willen freuen können. Dies sind
Christi zu b beweisen; denn zu nun die Worte, und ihr könnt
diesem Zweck ist das c Gesetz sie auf euch und auf alle Men-
des Mose gegeben worden; und schen anwenden.
alles, was dem Menschen von
Anfang der Welt an von Gott KAPITEL 12
gegeben worden ist, weist sinn-
Jesaja sieht den Tempel der Letz­
bildlich auf ihn hin.
ten Tage, die Sammlung Israels
5 Und meine Seele erfreut sich
und Gericht und Frieden im
auch an den a Bündnissen des
Millennium  – Die Stolzen und
Herrn, die er für unsere Väter
Schlechten werden beim Zweiten
gemacht hat; ja, meine Seele
Kommen erniedrigt werden  –
erfreut sich an seiner Gnade
Vergleiche Jesaja 2. Um 559–
und an seiner Gerechtigkeit
545 v. Chr.
und Macht und Barmherzigkeit
im großen und ewigen Plan der Das Wort, das a Jesaja, der Sohn
Befreiung vom Tod. des Amoz, b geschaut hat in Be-
6 Und meine Seele erfreut sich zug auf Juda und Jerusalem:
daran, meinem Volk zu bestä- 2 Und es wird sich begeben in
tigen, dass alle Menschen zu- den letzten Tagen, da der a Berg
grunde gehen müssten, wenn des b Hauses des Herrn festge-
a 
Christus nicht käme. gründet zu Häupten der c Berge
7 Denn wenn es a keinen Chris- stehen wird und über die Hü-
tus gäbe, dann gäbe es keinen gel erhaben sein wird und alle
Gott; und wenn es keinen Gott Nationen zu ihm hinströmen
gäbe, dann gäbe es uns nicht, werden.
denn es hätte keine b Schöpfung 3 Und viele Völker werden
geben können. Aber es gibt gehen und sagen: Kommt und
einen Gott, und er ist Christus, lasst uns hinaufgehen zum
und er kommt, wenn sich seine Berg des Herrn, zum Haus des
Zeit erfüllt. Gottes Jakobs, und er wird uns
3 b 2 Ne 27:12; 7 a 2 Ne 2:13. b heb khazah, bedeutet
Eth 5:2-­4; b sf Erschaffen, „in Vision geschaut“.
LuB 5:11. Schöpfung. Das heißt, Jesaja
4 a Jak 4:5; 12 1 a Jesaja, Kapitel 2–14 empfing seine
Jar 1:11; werden von Nephi Botschaft durch eine
Al 25:15,16; in 2 Ne 12–24 von Vision vom Herrn.
Eth 12:19. den Messingplatten 2 a Joël 4:17.
b 2 Ne 31:2. zitiert; es gibt einige sf Zion.
c 2 Ne 5:10. bemerkenswerte b sf Tempel, Haus
5 a sf Bund mit Abraham. Unterschiede in des Herrn.
6 a Mos 3:15. der Wortwahl. c LuB 49:25.
2 NEPHI 12:4-14 104
in seinen Wegen unterweisen, Götzen; es betet das Werk sei-
a 

und wir werden auf seinen ner eigenen Hände an, das, was
Pfaden a wandeln; denn von seine Finger selbst gemacht
Zion wird das b Gesetz ausge- haben.
hen und des Herrn Wort von 9 Und der gemeine Mann
Jerusalem. beugt sich nicht a nieder, und
4 Und er wird a richten zwi- der große Mann demütigt
schen den Nationen und wird sich nicht; darum verzeih ihm
viele Völker zurechtweisen: nicht.
Und sie werden ihre Schwerter 10 O ihr Schlechten, steigt in
zu Pflugscharen umschmieden den Felsen, und a verbirg dich
und ihre Speere zu Winzermes- im Staub, denn der Schrecken
sern  – Nation wird nicht das des Herrn und die Herrlichkeit
Schwert gegen Nation erheben, seiner Majestät werden dich
auch werden sie nicht mehr schlagen.
den Krieg lernen. 11 Und es wird sich begeben:
5 O Haus Jakob, kommt und Die stolzen Blicke des Men-
lasst uns wandeln im Licht des schen werden erniedrigt und
Herrn; ja, kommt, denn ihr der Hochmut der Menschen
seid alle in die a Irre gegangen, wird niedergebeugt werden,
ein jeder auf seinen schlechten und der Herr allein wird erhöht
Wegen. sein an jenem Tag.
6 Darum, o Herr, hast du 12 Denn der a Tag des Herrn
dein Volk, das Haus Jakob, der Heerscharen kommt bald
verlassen, weil es vom Osten über alle Nationen, ja, über eine
völlig a beeinflusst wird und auf jede; ja, über die b Stolzen und
Wahrsager hört wie die b Philis- Hochmütigen und über jeden,
ter, und es c hat Gefallen an den der überheblich ist, und er wird
Kindern der Fremden. erniedrigt werden.
7 Sein Land ist auch voller 13 Ja, und der Tag des Herrn
Silber und Gold, und seiner wird über alle Zedern des Li-
Schätze ist kein Ende; sein banon kommen, denn sie sind
Land ist auch voller Rosse, und hoch und überheblich, und
seiner Kampfwagen ist kein über alle Eichen von Baschan;
Ende. 14 und über alle hohen Berge
8 Sein Land ist auch voller und über alle Hügel und über
3 a sf Wandeln, mit mit fremdartigen vielmehr betet
Gott wandeln. Lehren und er Götzen an.
b heb Lehre oder Glaubenssätzen. 10 a Al 12:14.
Weisung. Ps 106:35. 12 a sf Zweites
sf Evangelium. b sf Philister. Kommen
4 a 2 Ne 21:2-­9. c heb geben ihnen Jesu Christi.
5 a 2 Ne 28:14; einen Handschlag b Mal 3:19;
Mos 14:6; oder machen 2 Ne 23:11;
Al 5:37. Bündnisse mit. LuB 64:24.
6 a d.h. erfüllt oder 8 a sf Götzendienst.
versehen sind 9 a d.h. vor Gott;
105 2 NEPHI 12:15–13:5
alle Nationen, die überheblich Herrlichkeit wird sie schlagen,
sind, und über jedes Volk; wenn er aufsteht, die Erde
15 und über jeden hohen schrecklich zu schütteln.
Turm und über jede gesicherte 22 a Lasst ab vom Menschen,
Mauer; dessen Hauch in seiner Nase
16 und über alle Schiffe des ist; denn wofür ist er zu achten?
a 
Meeres und über alle Schiffe
von Tarschisch und über alle KAPITEL 13
gefälligen Bilder.
Juda und Jerusalem werden für
17 Und der Hochmut des
ihren Ungehorsam bestraft wer­
Menschen wird niedergebeugt
den  – Der Herr setzt sich für
werden, und der Dünkel der
sein Volk ein und richtet es – Die
Menschen wird erniedrigt wer-
Töchter Zions werden wegen
den; und der Herr allein wird
ihrer Weltlichkeit verflucht und
erhöht sein an a jenem Tag.
gepeinigt  – Vergleiche Jesaja 3.
18 Und die Götzen wird er
Um 559–545 v. Chr.
völlig abschaffen.
19 Und sie werden in die Denn siehe, der Herr, der Herr
Felsenhöhlen kriechen und in der Heerscharen, nimmt von
die Löcher der Erde, denn der Jerusalem und von Juda die
Schrecken des Herrn wird über Stütze und den Stab weg, den
sie kommen, und die Herrlich- ganzen Stab an Brot und die
keit seiner Majestät wird sie ganze Stütze an Wasser –
schlagen, wenn er aufsteht, die 2 den mächtigen Mann und
Erde schrecklich zu schütteln. den Kriegsmann, den Richter
20 An dem Tag wird der und den Propheten und den
Mensch seine Götzen aus Silber Besonnenen und den Alten,
und seine Götzen aus Gold, 3 den Hauptmann über fünf-
die er sich selbst zur Anbetung zig und den vornehmen Mann
gemacht hat, zu den Maulwür- und den Ratgeber und den ge-
fen und zu den Fledermäusen schickten Handwerker und den
a 
werfen, beredten Sprecher.
21 um sich in die Spalten der 4 Und ich werde ihnen Kinder
Felsen zu verkriechen und geben, ihre Fürsten zu sein,
oben hinauf in die zerklüfteten und kleine Kinder werden über
Felsen; denn der Schrecken sie herrschen.
des Herrn wird über sie kom- 5 Und das Volk wird unter-
men, und die Majestät seiner drückt werden, ein jeder durch
16 a Die griechischen griechischen nicht 20 a heb hinwegwerfen.
Schriften haben, aber 2 Ne 12:16 22 a d.h. Verlasst euch
(Septuaginta) haben hat beide. nicht auf den
eine Aussage, welche Ps 48:8; sterblichen Menschen;
die hebräischen Ez 27:25. er hat im Vergleich zu
nicht haben; die 17 a d.h. am Tag, da der Gott geringe Macht.
hebräischen haben Herr in Herrlichkeit Mose 1:10.
eine Aussage, die die kommt.
2 NEPHI 13:6-18 106
den anderen und ein jeder denn der Lohn ihrer Hände
durch seinen Nachbarn; das wird über sie kommen!
Kind wird sich erdreisten ge- 12 Und mein Volk, Kinder
gen den Alten und der Geringe sind seine Bedrücker, und
gegen den Vornehmen. Frauen herrschen über es. O
6 Wenn ein Mann seinen mein Volk, die dich a lenken,
Bruder von seines Vaters Haus bewirken, dass du irregehst,
festhalten und sagen wird: Du und zerstören den Weg deiner
hast Kleidung, sei du unser Pfade.
Herrscher, und lass nicht diese 13 Der Herr stellt sich hin, um
a 
Trümmer unter deine Hand sich für sie a einzusetzen, und
geraten – steht da, um das Volk zu rich-
7 an dem Tag wird er beteu- ten.
ern, nämlich: Ich will kein a Hei- 14 Der Herr wird mit den Al-
lender sein; denn in meinem ten seines Volkes und dessen
Haus, da ist weder Brot noch a 
Fürsten ins Gericht gehen;
Kleidung; macht mich nicht denn ihr habt den b Weingarten
zum Herrscher des Volkes. c 
abgeweidet und das den d Ar-
8 Denn Jerusalem ist in a Trüm- men e Geraubte in euren Häu-
mern und Juda ist b gefallen, sern.
weil ihre Zunge und ihr Tun 15 Was meint ihr? Ihr schlagt
gegen den Herrn waren, um mein Volk in Stücke und zer-
das Auge seiner Herrlichkeit zu malmt den Armen das Gesicht,
erzürnen. spricht Gott, der Herr der
9 Der Ausdruck ihres Gesichts Heerscharen.
zeugt gegen sie und verkündet, 16 Mehr noch, der Herr
dass ihre Sünde der von a So- spricht: Weil die Töchter Zions
dom gleicht, und sie können hochmütig sind und mit hoch-
sie nicht verbergen. Weh ihrer gerecktem Hals gehen und
Seele, denn sie haben sich selbst lüsternen Augen, dabei geziert
mit Bösem belohnt! wandeln und einhertrippeln
10 Sagt zu den Rechtschaffe- und mit ihren Füßen klirren –
nen, dass es a gut um sie steht; 17 darum wird der Herr den
denn sie werden die Früchte Scheitel der Töchter Zions mit
ihres Tuns genießen. Schorf schlagen, und der Herr
11 Weh den Schlechten, denn wird ihre a Scham entblößen.
sie werden zugrunde gehen; 18 An jenem Tag wird der
13 6 a Jes 3:6. Verhalten. c heb verzehrt oder
7 a heb Verbinder (einer 10 a Dtn 12:28. verbrannt.
Wunde) sein; d.h. ich 12 a Jes 9:16. d 2 Ne 28:12,13.
kann eure Probleme 13 a heb streiten. e d.h. den veruntreuten
nicht bewältigen. Mi 6:2; Gewinn.
8 a Jer 9:11. LuB 45:3-­5. 17 a heb bloßlegen;
b Klgl 1:3. 14 a heb Herrschern Redewendung mit
9 a Gen 19:1,4-­7,24,25. oder Führern. der Bedeutung
sf Homosexuelles b Jes 5:7. „sie beschämen“.
107 2 NEPHI 13:19–14:5
Herr wegnehmen das Gepränge Tag des Millenniums erlöst und
ihres klirrenden Schmucks und rein gemacht werden – Vergleiche
a 
Stirngeflechte und b Kopfputz, Jesaja 4. Um 559–545 v. Chr.
rund wie der Mond,
19 die Gehänge und die Arm- Und an jenem Tag werden
spangen und die a Halstücher, sieben Frauen einen Mann fest-
20 die Prunkhauben und den halten und sagen: Wir werden
Beinschmuck und die Kopfbän- unser eigenes Brot essen und
der und die Riechkästchen und unsere eigenen Gewänder tra-
die Ohrringe, gen, nur lass uns deinen Namen
21 die Ringe und Nasenreife, führen, damit unsere a Schmach
22 die a schillernden Prachtge- genommen sei.
wänder und die Mäntel und die 2 An jenem Tag wird der
Brusttücher und die Kräusel­ a 
Zweig des Herrn schön und
gestecke, herrlich sein, die Frucht der
23 die a Spiegel und das feine Erde vorzüglich und angenehm
Linnen und Hauben und die für diejenigen von Israel, die
Schleier. entronnen sind.
24 Und es wird sich begeben: 3 Und es wird sich begeben:
Statt Wohlgeruches wird Gestank Die in Zion noch übrig und
sein und statt eines Gürtels a ein in Jerusalem verblieben sind,
Riss und statt des Lockenwerks werden heilig heißen, ein jeder,
eine Glatze und statt des b Mie- der unter die Lebenden einge-
ders eine Sackleinenumgürtung, schrieben ist in Jerusalem,
c 
Brandmal statt Schönheit. 4 a wenn der Herr erst b wegge-
25 Deine Männer werden waschen hat den Schmutz der
durch das Schwert fallen und Töchter Zions und gesäubert
deine Mächtigen im Krieg. hat das Blut Jerusalems aus
26 Und ihre Pforten werden dessen Mitte durch den Geist
klagen und trauern; und sie des Richtens und durch den
wird verlassen sein und wird Geist des c Brennens.
auf der Erde sitzen. 5 Und der Herr wird über je-
der Wohnstätte des Berges Zion
und über dessen Versammlun-
KAPITEL 14
gen eine a Wolke und Rauch
Zion und seine Töchter werden am bei Tag schaffen und lichten
18 a Möglicherweise 22 a heb glitzernde ohne Kinder zu sein.
Haarnetze. Experten Kleider. 2 a Jes 60:21;
sind sich über 23 a oder durchsichtige 2 Ne 3:5;
das Wesen des in Kleider. Jak 2:25.
den Versen 18-­23 24 a heb Lumpen. 4 a d.h. wenn der
erwähnten weiblichen b oder Gewands. Herr die Erde
Schmucks nicht c oder Brandzeichen gesäubert hat.
immer einig. (das Zeichen b sf Waschen,
b d.h. mondsichel­ eines Sklaven). Waschung.
förmiger Schmuck. 14 1 a d.h. die Schande, c Mal 3:2,3,19.
19 a heb Schleier. unverheiratet und 5 a Ex 13:21.
2 NEPHI 14:6–15:8 108
Feuerschein bei Nacht; denn richtet, ich bitte euch, zwischen
über all der Herrlichkeit Zions mir und meinem Weingarten.
wird ein Schutz sein. 4 Was hätte an meinem Wein-
6 Und eine Schirmhütte wird garten noch getan werden kön-
da sein zum Schatten vor der nen, was ich darin nicht getan
Hitze bei Tag und als ein Ort habe? Doch als ich hoffte, er
der a Zuflucht und ein Obdach werde Trauben hervorbringen,
bei Sturm und bei Regen. hat er wilde Trauben hervorge-
bracht.
KAPITEL 15 5 Und nun, wohlan, ich will
euch sagen, was ich mit mei-
Der Weingarten des Herrn (Is­
nem Weingarten tun werde: Ich
rael) wird verwüstet werden,
werde seine Hecke a wegneh-
und sein Volk wird zerstreut
men, und er wird abgeweidet
werden – Weh wird über es kom­
werden; und ich werde seine
men in seinem abgefallenen und
Mauer einreißen, und er wird
zerstreuten Zustand  – Der Herr
zertreten werden.
wird ein Panier erheben und Is­
6 Und ich werde ihn ver-
rael sammeln  – Vergleiche Jesaja
wüsten lassen; er soll weder
5. Um 559–545 v. Chr.
beschnitten noch aufgehackt
Und dann werde ich singen werden, sondern a Stachelge-
meinem Vielgeliebten einen strüpp und Dornen sollen da-
a 
Gesang über meinen Lieben rauf wachsen; ich werde auch
und seinen Weingarten. Mein den Wolken gebieten, dass sie
Vielgeliebter hat einen Weingar- keinen Regen auf ihn b regnen.
ten auf einem sehr fruchtbaren 7 Denn der a Weingarten des
Hügel. Herrn der Heerscharen ist das
2 Und er umzäunte ihn und Haus Israel und die Männer
sammelte daraus die Steine von Juda die Pflanzung seines
auf und bepflanzte ihn mit den Wohlgefallens; und er hoffte
erlesensten a Reben und baute auf b Rechtsspruch, und siehe,
mitten darin einen Turm und Bedrückung; auf Rechtschaf-
machte auch eine Weinkelter fenheit, aber siehe, ein Wehge-
darin; und er hoffte, er werde schrei.
Trauben hervorbringen, und er 8 Weh denen, die a Haus an
brachte wilde Trauben hervor. Haus reihen, bis gar kein Platz
3 Und jetzt, o Einwohner Jeru- mehr ist, auf dass sie allein b sess-
salems und Männer von Juda, haft sind inmitten des Landes!
6 a Jes 25:4; LuB 115:6. Unempfänglichkeit b oder Gerechtigkeit.
15 1 a d.h. Der Prophet zeigt. 8 a Mi 2:1,2.
verfasst ein Lied 2 a Jer 2:21. b d.h. alleine wohnen
oder ein poetisches 5 a Ps 80:13. bleiben. Die wohl­
Gleichnis über einen 6 a Jes 7:23; 32:13. habenden Land­
Weingarten, das b Jer 3:3. besitzer übernehmen
Gottes Barmher­zig­ 7 a sf Weingarten die kleinen Anwesen
keit und Israels des Herrn. der Armen.
109 2 NEPHI 15:9-23
9 In meine Ohren sprach der der Hochmütigen werden ge-
Herr der Heerscharen: Für- demütigt werden.
wahr, viele Häuser werden 16 Aber der Herr der Heer-
verlassen sein und große und scharen wird in a Rechtspre-
schöne Städte ohne Einwohner. chung erhöht sein, und Gott,
10 Ja, zehn Morgen Weingar- der heilig ist, wird geheiligt
ten werden nur ein a Bat erge- sein in Rechtschaffenheit.
ben, und ein Hómer Aussaat 17 Dann werden die Lämmer
wird ein Efa ergeben. auf ihre Weise weiden, und von
11 Weh denen, die sich früh- den wüsten Stätten der Fetten
morgens erheben, dass sie werden sich Fremdlinge näh-
starkem Getränk a nachlaufen, ren.
die bis zur Nacht bleiben, und 18 Weh denen, die Übeltun
b 
Wein sie erhitze! herbeiziehen mit Stricken der
12 Und die Harfe und die a 
Nichtigkeit und Sünde b wie
Viole, das Tamburin und Flöte mit einem Wagenseil;
und Wein sind bei ihren Gela- 19 die sagen: Er a beeile sich,
gen; doch a bedenken sie nicht beschleunige sein Werk, damit
das Werk des Herrn und beach- wir es b sehen; und der Rat-
ten nicht das Tun seiner Hände. schluss des Heiligen Israels
13 Darum ist mein Volk in nahe sich und komme, damit
Gefangenschaft geraten, weil wir ihn kennenlernen.
es keine a Erkenntnis hat, und 20 Weh denen, die a Böses gut
seine vornehmen Männer lei- und Gutes böse nennen, die
den Hunger, und seine Scharen b 
Finsternis als Licht und Licht
verschmachten vor Durst. als Finsternis hinstellen, die
14 Darum hat die Hölle sich Bitteres als süß und Süßes als
geweitet und den Rachen ohne bitter hinstellen!
Maß aufgerissen; und meines 21 Weh denen, die a weise sind
Volkes Herrlichkeit und seine in ihren eigenen Augen und
Scharen und sein Prunk, und klug aus der eigenen Sicht!
wer sich daran freut, wird dar- 22 Weh denen, die mächtig
ein hinabfahren. sind im Weintrinken und die
15 Und der gemeine Mann starke Männer sind im Mischen
wird erniedrigt werden, und starken Getränks;
der mächtige Mann wird gede- 23 die einen Schlechten gegen
mütigt werden, und die Augen Bezahlung rechtfertigen und
10 a Ez 45:10,11. 18 a sf Eitel, Eitelkeit. ehe sie ihn sehen.
11 a Spr 23:30-­32. b d.h. Sie sind an ihre 20 a Moro 7:14,18;
b sf Wort der Sünden gebunden LuB 64:16;
Weisheit. wie Lasttiere an 121:16.
12 a Ps 28:5. ihre Lasten. b 1 Joh 1:6.
13 a Hos 4:6. 19 a Jer 17:15. 21 a Spr 3:5-­7;
sf Erkenntnis. b d.h. Sie wollen 2 Ne 28:15.
16 a sf Jesus Christus – nicht an den
Richter. Messias glauben,
2 NEPHI 15:24–16:2 110
die Rechtschaffenheit wegneh-
a 
28 deren Pfeile werden ge-
men von dem, der rechtschaf- schärft sein und alle ihre Bogen
fen ist! gespannt; und die Hufe ihrer
24 Darum, wie das a Feuer Rosse sind Kieseln gleich zu
die b Stoppeln frisst und die achten und ihre Räder gleich
Flamme die c Spreu verzehrt, einem Wirbelsturm, ihr Brüllen
so wird ihre Wurzel wie Mo- gleich einem Löwen.
der werden, und ihre Blüten 29 Sie werden brüllen wie
werden dahingehen wie Staub; junge a Löwen; ja, sie werden
denn sie haben das Gesetz des brüllen und die Beute packen
Herrn der Heerscharen wegge- und werden sie in Sicherheit
worfen und das Wort des Heili- bringen, und keiner wird be-
gen Israels d verschmäht. freien.
25 Darum ist der a Zorn des 30 Und an dem Tag werden
Herrn gegen sein Volk ent- sie gegen sie hinbrüllen wie das
flammt, und er hat seine Hand Brüllen des Meeres; und wenn
gegen es ausgestreckt und hat sie auf das Land blicken, siehe,
es geschlagen; und die Berge Finsternis und Bangen, und das
erzitterten, und seine Leichen Licht ist an seinen Himmeln
lagen zerrissen mitten auf den verfinstert.
Straßen. Bei alldem hat sich
sein Zorn nicht abgewendet, KAPITEL 16
und seine Hand ist noch immer
Jesaja sieht den Herrn  – Jesajas
ausgestreckt.
Sünden sind vergeben  – Er wird
26 Und er wird ein a Panier
berufen zu prophezeien  – Er
erheben für die Nationen von
prophezeit, dass die Juden die
fern und wird sie b herbeipfei-
Lehren Christi verwerfen wer­
fen von den Enden der Erde;
den  – Ein Überrest wird zurück­
und siehe, sie werden schnell
kehren  – Vergleiche Jesaja 6. Um
eilend c kommen; keiner unter
559–545 v. Chr.
ihnen wird müde sein oder
straucheln. In dem a Jahr, als König Usija
27 Keiner wird schlummern starb, sah ich auch den Herrn
oder schlafen; auch wird der sitzen auf einem Thron, hoch und
Gürtel ihrer Lenden nicht ge- erhaben, und seine b Schleppe
löst sein und der Riemen ihrer füllte den Tempel.
Schuhe nicht aufgelöst; 2 Darüber standen die a Serafim,
23 a d.h. ihn seiner c Lk 3:17; 2 Ne 29:2.
Rechte berauben. Mos 7:29-­31. c sf Israel – Die
24 a Obd 1:18; d 2 Sam 12:7-­9. Sammlung Israels.
Mal 3:19,20; 25 a LuB 63:32; 29 a 3 Ne 21:12,13.
2 Ne 20:17. Mose 6:27. 16 1 a d.h. um 750 v. Chr.
b Joël 2:5; 26 a sf Panier. b d.h. der Saum
1 Ne 22:15,23; b oder zur Sammlung seines Gewands
2 Ne 26:4,6; rufen. oder Rocks.
LuB 64:23,24; 133:64. Jes 7:18; 2 a sf Kerubim.
111 2 NEPHI 16:3-13
ein jeder hatte sechs Flügel; mit diesem Volk: Hört wirklich her,
zweien bedeckte er sich das aber sie verstanden nicht; und
Angesicht, und mit zweien be- seht wirklich her, aber sie nah-
deckte er sich die Füße, und mit men nicht wahr.
zweien flog er. 10 Mache diesem Volk das
3 Und einer rief einem an- Herz fett, und mache ihm die
deren zu und sprach: Heilig, Ohren schwer, und verschließe
heilig, heilig ist der Herr der ihm die Augen – damit es nicht
Heerscharen; die ganze Erde ist mit seinen Augen sehe und mit
voll von seiner Herrlichkeit. seinen Ohren a höre und mit
4 Und die a Türpfosten erbeb- seinem Herzen verstehe und
ten von der Stimme des Rufers, bekehrt und geheilt werde.
und das Haus war mit Qualm 11 Da sprach ich: Wie lange,
gefüllt. Herr? Und er sprach: Bis dass
5 Da sprach ich: Weh über die Städte wüst geworden sind,
mich! Denn ich a vergehe, bin ohne Einwohner, und die Häu-
ich doch ein Mensch mit un- ser menschenleer und das Land
reinen Lippen; und ich wohne völlig verlassen ist
inmitten eines Volkes mit unrei- 12 und der Herr die Menschen
nen Lippen; denn meine Augen weit a entfernt hat; denn es wird
haben den König gesehen, den eine große Verlassenheit inmit-
Herrn der Heerscharen. ten des Landes sein.
6 Dann flog einer der Serafim 13 Und doch wird ein Zehn-
her zu mir, und in seiner Hand tel da sein, und sie werden
war eine a glühende Kohle, die wiederkehren und abgeweidet
er mit der Zange vom Altar ge- werden, dem Lindenbaum
nommen hatte; gleich und der Eiche gleich,
7 und er legte sie mir auf den deren Wesen in ihnen bleibt,
Mund und sprach: Siehe, dies wenn sie die Blätter abwerfen;
hat deine Lippen berührt; und so wird der heilige Same das
dein a Übeltun ist hinwegge- a 
Wesen derer sein.
nommen und deine Sünde ge-
sühnt.
KAPITEL 17
8 Auch hörte ich des Herrn
Stimme, nämlich: Wen soll ich Efraim und Syrien führen Krieg
senden, und wer wird für uns gegen Juda  – Christus wird von
gehen? Da sprach ich: Hier bin einer Jungfrau geboren wer­
ich, sende mich. den  – Vergleiche Jesaja 7. Um
9 Und er sprach: Geh und sage 559–545 v. Chr.
4 a heb das Fundament überwältigt. 13 a d.h. wie bei einem
der Schwelle bebte. 6 a d.h. ein Symbol Baum, Leben und
5 a heb abgeschnitten; der Reinigung. die Fähigkeit, Samen
d.h. er war vom 7 a sf Vergebung hervorzubringen,
Bewusstsein seiner der Sünden. auch wenn die Blätter
eigenen Sünden und 10 a Mt 13:14,15. abgeworfen sind.
der seines Volkes 12 a 2 Kön 17:18,20.
2 NEPHI 17:1-15 112
Und es begab sich: In den Ta- Mitte einen König einsetzen, ja,
gen Ahas’, des Sohnes Jotams, den Sohn Tabeals.
des Sohnes Usijas, König von 7 So spricht Gott, der Herr:
Juda, zogen Rezin, König von Das wird nicht bestehen, auch
Syrien, und Pekach, der Sohn wird es sich nicht begeben.
Remaljas, König von Israel, 8 Denn das Haupt von Syrien
hinauf gegen Jerusalem, es zu ist Damaskus und das Haupt
bekriegen, vermochten aber von Damaskus Rezin; und in
nicht, es zu überwältigen. fünfundsechzig Jahren wird
2 Und es wurde dem Haus Efraim zerbrochen sein, dass es
David gemeldet, nämlich: Sy- kein Volk mehr ist.
rien hat sich verbündet mit a Ef- 9 Und das Haupt von Efraim
raim. Und da bebte sein Herz ist Samaria, und das Haupt
und das Herz seines Volkes, von Samaria ist Remaljas Sohn.
wie die Bäume des Waldes be- Wenn ihr a nicht glaubt, so wer-
ben vom Wind. det ihr gewiss nicht bestehen
3 Da sprach der Herr zu bleiben.
Jesaja: Gehe jetzt hinaus, dem 10 Und weiter, der Herr
Ahas zu begegnen, du und sprach wiederum zu Ahas,
dein Sohn a Schear-­Jaschub, nämlich:
ans Ende der Rinne des oberen 11 Fordere dir ein a Zeichen
Teichs an der Straße zum Wal- vom Herrn, deinem Gott; for-
kerfeld, dere es entweder in den Tiefen
4 und sprich zu ihm: Gib acht oder oben in den Höhen.
und bleibe ruhig; a fürchte dich 12 Aber Ahas sprach: Ich will
nicht, und dein Herz verzage nicht fordern, und ich will den
nicht vor den Stümpfen dieser Herrn auch nicht a versuchen.
zwei qualmenden Feuerbrände, 13 Und er sprach: Hört nun
vor dem grimmigen Zorn Re- her, o Haus David: Ist es euch
zins samt Syrien und dem des zu wenig, Menschen zu ermü-
Sohnes Remaljas. den, dass ihr auch meinen Gott
5 Zwar haben Syrien, Efraim ermüden wollt?
und der Sohn Remaljas Böses 14 Darum wird euch der Herr
gegen dich beschlossen, näm- selbst ein Zeichen geben: Siehe,
lich: eine a Jungfrau wird schwanger
6 Lasst uns hinaufgehen werden und wird einen Sohn
gegen Juda und es plagen, gebären und wird ihm den Na-
und lasst uns da für uns eine men b Immanuel geben.
a 
Bresche machen und in seiner 15 Butter und Honig wird er
17 2 a d.h. Das ganze nörd- wird wiederkehren. 9 a 2 Chr 20:20.
liche Israel wurde 4 a d.h. Sei durch die 11 a sf Zeichen.
mit dem Namen Angriffe nicht 12 a d.h. prüfen oder
Efraim, dem füh- besorgt; jene beiden herausfordern.
renden nördlichen Könige haben nur 14 a sf Jungfrau.
Stamm, benannt. noch wenig Feuer. b heb Gott ist mit uns.
3 a heb Der Überrest 6 a heb es aufteilen. sf Immanuel.
113 2 NEPHI 17:16–18:1
essen, damit er wisse, das Böse 22 und es wird sich begeben:
zurückzuweisen und das Gute So reichlich werden sie Milch
zu erwählen. geben, dass er Butter essen
16 Denn ehe das a Kind weiß, wird; denn Butter und Honig
das Böse zurückzuweisen und wird jeder essen, der im Land
das Gute zu erwählen, wird das übriggeblieben ist.
Land, vor dem dir graut, ver- 23 Und an dem Tag wird es
lassen sein von seinen b beiden sich begeben: Jeder Ort, wo es
Königen. tausend Weinreben zu tausend
17 Der Herr wird a über dich Silberstücken gegeben hat,
und über dein Volk und über wird zu Stachelgestrüpp und
das Haus deines Vaters Tage Dornen geworden sein.
kommen lassen, wie sie nicht 24 Mit Pfeilen und mit Bogen
gekommen sind seit dem Tage, wird man dorthin kommen;
da b Efraim von Juda gewichen denn das ganze Land wird
ist, den König von Assyrien. Stachelgestrüpp und Dornen
18 Und es wird sich an dem sein.
Tag begeben: Der Herr wird die 25 Und alle Berge, die man
Fliege, die selbst am äußersten mit der Hacke behackt, da wird
Ende Ägyptens ist, und die die Furcht vor Stachelgestrüpp
Biene, die im Lande Assyrien und Dornen nicht mehr hin-
ist, a herbeipfeifen. kommen, sondern man schickt
19 Und sie werden kommen Rinder dorthin, und a Kleinvieh
und werden sich allesamt nie- wird da trotten.
derlassen in den verlassenen
Tälern und in den Felsenhöhlen KAPITEL 18
und auf allen Dornen und auf
Christus wird wie ein Stolper­
allen Büschen.
stein und ein Fels des Anstoßes
20 Am selben Tag wird der
sein  – Sucht den Herrn, nicht
Herr mit einem gedungenen
piepsende Zauberer  – Wendet
Schermesser, mit denen von
euch dem Gesetz und dem Zeug­
jenseits des Flusses, mit dem
nis um Führung zu  – Vergleiche
a 
König von Assyrien, das
Jesaja 8. Um 559–545 v. Chr.
Haupt und das Haar der Beine
b 
scheren; und es wird auch den Und weiter sprach das Wort des
Bart hinwegraffen. Herrn zu mir: Nimm dir eine
21 Und es wird sich begeben: große Schriftrolle und schreibe
An dem Tag a hält sich jemand darauf mit Menschengriffel:
eine junge Kuh und zwei Schafe; Für a Maher-­Schalal-­Hasch-­Bas.
16 a 2 Ne 18:4. b d.h. Das Land und verbleiben.
b 2 Kön 15:30; 16:9. wird durch einen 25 a heb Schafe
17 a 2 Chr 28:19-­21. fremden Eindringling oder Ziegen.
b 1 Kön 12:16-­19. entvölkert werden. 18 1 a heb Schnelle Beute –
18 a oder zusammenrufen. 21 a d.h. Nur einige rascher Raub.
Jes 5:26. Selbstversorger
20 a 2 Kön 16:5-­9. werden überleben
2 NEPHI 18:2-14 114
2 Und ich nahm mir treue seine ausgestreckten Schwingen
a 
Zeugen, zu berichten  – Urija, werden die Breite deines Landes
den Priester, und Sacharja, den bedecken, o b Immanuel.
Sohn Jeberechjas. 9 a Tut euch zusammen, o ihr
3 Und ich ging zu der a Pro- Völker, und ihr werdet in Stü-
phetin; und sie wurde schwan- cke zerbrochen werden; und
ger und gebar einen Sohn. Da horcht auf, ihr von den fernen
sagte der Herr zu mir: Gib ihm Ländern; rüstet euch, und ihr
den Namen Maher-­ S chalal-­ werdet in Stücke zerbrochen
Hasch-­Bas. werden; rüstet euch, und ihr
4 Denn siehe, noch ehe der werdet in Stücke zerbrochen
a 
Knabe b zu schreien weiß: Mein werden.
Vater! und: Meine Mutter!, wird 10 Beratet euch miteinander,
man schon die Reichtümer von und es wird zunichtewerden;
Damaskus und die c Beute von redet das Wort, und es wird
Samaria hintragen vor den Kö- nicht bestehen; a denn Gott ist
nig von Assyrien. mit uns.
5 Der Herr sprach auch wie- 11 Denn so hat der Herr zu
derum zu mir, nämlich: mir gesprochen mit starker
6 Weil dieses Volk die Wasser Hand und hat mir Weisung ge-
von a Schiloach zurückgewiesen geben, dass ich nicht auf dem
hat, die ruhig fließen, und sich Wege dieses Volkes gehen soll,
freut an b Rezin und dem Sohn nämlich:
Remaljas, 12 Sagt nicht: Eine a Verschwö-
7 nun siehe, darum lässt der rung! zu allem, wozu dieses
Herr a über es heraufkommen Volk sagt: Eine Verschwörung!;
die Wasser des Flusses, die fürchtet auch nicht ihre Furcht,
mächtigen und vielen, ja, den und ängstigt euch nicht.
König von Assyrien und all 13 Heiligt den Herrn der
seine Herrlichkeit; und er wird Heerscharen selbst; und er a sei
über alle seine Stromrinnen eure Furcht, und er sei euer
treten und alle seine Ufer über- Schrecken.
fluten. 14 Und er wird zum heiligen
8 Und a er wird in Juda eindrin- a 
Zufluchtsort werden; aber
gen; er wird überschwemmen zum b Stolperstein und zum Fels
und überfluten, er wird sogar des Anstoßes den beiden Häu-
bis an den Hals reichen; und sern Israel, zum Fallstrick und
2 a sf Zeuge. nördliche Israel. sich nicht auf
3 a d.h. seiner Frau. 8 a d.h. Assyrien wird Geheimbünde mit
4 a 2 Ne 17:16. auch in Juda einfallen. anderen verlassen,
b Jes 8:4. b sf Immanuel. um Sicherheit
c 2 Kön 15:29. 9 a d.h. verbündet euch. zu haben.
6 a Gen 49:10; 10 a d.h. Juda (das Land 13 a d.h. Sei andächtig und
jsü Gen 50:24 Immanuels) wird demütig vor Gott.
(Anhang). verschont werden. 14 a Ez 11:15-­21.
b Jes 7:1. Ps 46:8. b 1 Petr 2:4-­8;
7 a d.h. zuerst über das 12 a d.h. Juda soll Jak 4:14,15.
115 2 NEPHI 18:15–19:2
zum Fangnetz den Einwohnern begeben: Wenn sie hungrig
Jerusalems. sind, werden sie sich ärgern
15 Und viele von ihnen wer- und ihrem König und ihrem
den a stolpern und fallen und Gott fluchen und nach oben
zerschmettert und verstrickt blicken.
und gefangen werden. 22 Und sie werden auf die
16 Binde das Zeugnis zu, ver- Erde blicken und Beunruhi-
siegle das a Gesetz unter meinen gung und Finsternis sehen,
Jüngern. Düsternis der Schmerzen, und
17 Und ich will auf den Herrn werden in die Finsternis getrie-
warten, der sein Angesicht vor ben.
dem Haus Jakob a verbirgt, und
ich will auf ihn hoffen. KAPITEL 19
18 Siehe, ich und die Kinder,
Jesaja spricht messianisch  – Das
die der Herr mir gegeben hat,
Volk in der Finsternis wird ein
sind zu a Zeichen und zu Wun-
großes Licht sehen  – Uns ist ein
dern geworden in Israel, vom
Kind geboren – Er wird der Fürst
Herrn der Heerscharen, der auf
des Friedens sein und wird auf
dem Berge Zion wohnt.
Davids Thron regieren – Verglei­
19 Und wenn man zu euch
che Jesaja 9. Um 559–545 v. Chr.
sprechen wird: Wendet euch
an die, die a Totengeister haben, Doch die Düsternis wird nicht
und an b Zauberer, die da piep- so sein wie damals in ihrer
sen und murmeln  – c soll sich Plage, als er zuerst das a Land
ein Volk nicht an seinen Gott Sebulon und das Land Naftali
wenden, dass die Lebenden nur leicht bedrängt hat und
d 
von den Toten hören? nachher schmerzlicher be-
20 Hin zum Gesetz und zum drängt hat am Weg des Roten
Zeugnis; und wenn a sie nicht Meeres, jenseits des Jordans, im
gemäß diesem Wort sprechen, Galiläa der Nationen.
so deshalb, weil kein Licht in 2 Das Volk, das in a Finsternis
ihnen ist. wandelte, hat ein großes Licht
21 Und a sie werden darin gesehen; die da wohnen im
umherziehen, schwer bedrängt Land des Todesschattens, auf
und hungrig; und es wird sich sie hat das Licht geleuchtet.
15 a Mt 21:42-­44. Beute – rascher in Gefangenschaft
16 a heb die Lehren oder Raub“. gebracht werden,
Weisungen. 2 Ne 17:3; 18:3. weil sie nicht
sf Evangelium. 19 a Lev 20:6. hören wollten.
17 a Jes 54:8. b d.h. Wahrsager. 19 1 a Mt 4:12-­16.
18 a d.h. Der Name Jesaja c 1 Sam 28:6-­20. 2 a Die „Düsternis“
und die seiner Söhne d oder zugunsten und „Finsternis“
bedeuten jeweils: der Toten. waren Abfall und
„Jehova errettet“, 20 a d.h. die spiritistischen Gefangenschaft,
„Der Überrest wird Medien (auch in das „große Licht“
wiederkehren“, den Versen 21,22). ist Christus.
und „Schnelle 21 a d.h. Israel würde
2 NEPHI 19:3-17 116
3 Du hast die Nation ver- Bewohner Samarias, die mit
mehrt und a groß gemacht die Stolz und überheblichem Her-
Freude; alle freuen sich vor dir, zen sprechen:
gleich der Freude bei der Ernte 10 Die Ziegel sind einge-
und wie Männer sich freuen, stürzt, aber wir werden mit
wenn sie die Beute teilen. behauenen Steinen bauen;
4 Denn du hast zerbrochen die Maulbeerbäume sind
das Joch seiner Bürde und den abgehauen worden, aber wir
Stock seiner Schulter, die Rute werden an ihre Stelle Zedern
seines Bedrückers. setzen.
5 Denn jeder Kampf des Krie- 11 Darum wird der Herr die
gers geht mit wirrem Lärm Widersacher a Rezins gegen es
und blutgetränkten Kleidern aufstellen und seine Feinde
einher; dieser aber wird mit zusammenbringen;
Brand und Feuerfraß einher- 12 die Syrer von vorn und
gehen. die Philister von hinten; und
6 Denn uns ist ein a Kind ge- sie werden Israel a fressen mit
boren, uns ist ein Sohn gege- offenem Maul. Bei alldem hat
ben; und die b Herrschaft wird sich sein b Zorn nicht abgewen-
auf seiner Schulter sein; und det, und seine Hand ist noch
sein Name wird lauten: Wun- immer ausgestreckt.
derbar, Ratgeber, c Mächtiger 13 Denn das Volk a wendet
Gott, d Immerwährender Vater, sich nicht zu dem, der es
Fürst des e Friedens. schlägt, auch sucht es nicht
7 Die Mehrung der a Herr- den Herrn der Heerscharen.
schaft und des Friedens hat 14 Darum wird der Herr ab-
b 
kein Ende auf dem Thron schneiden von Israel Kopf und
Davids und in seinem Reich, Schwanz, Zweig und Binse an
es zu ordnen und es aufzu- einem Tag.
richten mit Richterspruch und 15 Der Alte, er ist der Kopf;
mit Gerechtigkeit fortan, ja, und der Prophet, der Lügen
für immer. Der Eifer des Herrn predigt, er ist der Schwanz.
der Heerscharen wird dies 16 Denn die Führer dieses
vollbringen. Volkes führen es in die Irre;
8 Der Herr hat sein Wort ge- und die sich von ihnen führen
sandt zu Jakob, und es ist auf lassen, werden vernichtet.
a 
Israel niedergefallen. 17 Darum wird der Herr an
9 Und alles Volk wird es ihren Jünglingen keine Freude
erfahren, ja, Efraim und die haben und wird sich nicht
3 a Jes 9:2. b Dan 2:44. genannten, Stämme.
6 a Jes 7:14; Lk 2:11. 8 a d.h. Die nachfol- 11 a 2 Kön 16:5-­9.
b Mt 28:18. gende prophetische 12 a 2 Kön 17:6,18.
c Tit 2:13,14. Botschaft (Vers b Jes 5:25; 10:4.
d Al 11:38,39,44. 8-­21) war eine 13 a Am 4:6-­12.
e Joh 14:27. Warnung an die zehn
7 a sf Regierung. nördlichen, Israel
117 2 NEPHI 19:18–20:6
a 
erbarmen ihrer Vaterlosen Kommen  – Wenige Menschen
und Witwen; denn jeder von werden übriggeblieben sein, nach­
ihnen ist ein Heuchler und dem der Herr wiederkommt – Der
ein Übeltäter, und jeder Mund Überrest Jakobs wird an jenem
redet b Torheit. Bei alldem hat Tag zurückkehren  – Vergleiche
sich sein Zorn nicht abgewen- Jesaja 10. Um 559–545 v. Chr.
det, und seine c Hand ist noch
immer ausgestreckt. Weh denen, die ungerechte
18 Denn Schlechtigkeit brennt Beschlüsse beschließen und die
wie das Feuer; sie wird das Sta- Schmerzliches schreiben, was
chelgestrüpp und die Dornen sie verordnet haben,
verzehren und wird das Di- 2 um die Bedürftigen vom a Ge-
ckicht der Wälder entzünden, richt abzuweisen und die Armen
und sie werden hochwirbeln meines Volkes ihres Rechtes zu
wie eine Rauchsäule. berauben, damit b Witwen ihre
19 Vom Grimm des Herrn Beute werden und sie die Vater-
der Heerscharen ist das Land losen plündern können!
verfinstert, und das Volk wird 3 Und was werdet ihr tun am
wie der Fraß des Feuers sein; Tag der a Heimsuchung und in
a 
keiner wird seinen Bruder der Verwüstung, die von fern-
schonen. her kommen wird? Zu wem
20 Und man wird zur rechten werdet ihr fliehen um Hilfe?
Hand schlingen und hungrig Und wo werdet ihr eure Herr-
sein; und man wird zur linken lichkeit lassen?
Hand a fressen, und sie werden 4 Ohne mich werden sie unter
nicht satt sein; sie werden ein den Gefangenen kauern, und
jeder das Fleisch seines eigenen sie werden unter den Erschla-
Armes fressen – genen fallen. Bei alldem hat
21 a Manasse b Efraim und Ef- sich sein Zorn nicht abgewen-
raim Manasse; sie miteinander det, und seine Hand ist noch
werden gegen c Juda sein. Bei immer ausgestreckt.
alldem hat sich sein Zorn nicht 5 O Assyrer, die Rute meines
abgewendet, und seine Hand Zorns; und der Stock in ihrer
ist noch immer ausgestreckt. Hand ist a ihr Unwille.
6 Ich werde ihn aussenden
a 
gegen eine heuchlerische
KAPITEL 20
Nation, und gegen das Volk
Die Vernichtung Assyriens ist meines Grimms werde ich ihm
ein Sinnbild für die Vernichtung befehlen, den Raub zu nehmen
der Schlechten beim Zweiten und die Beute zu nehmen und
17 a sf Barmherzig, 20 a Dtn 28:53-­57. tigkeit.
Barmherzigkeit. 21 a sf Manasse. b sf Witwe.
b 2 Ne 9:28,29. b sf Efraim. 3 a d.h. der Strafe.
c Jak 5:47; 6:4. c sf Juda. 5 a Jes 10:5.
19 a Mi 7:2-­6. 20 2 a oder von Gerech- 6 a d.h. gegen Israel.
2 NEPHI 20:7-18 118
sie niederzutreten wie den Kot geraubt, und ich habe die Be-
auf der Straße. wohner niedergemacht wie ein
7 Er jedoch meint es nicht so, Tapferer.
und sein Herz denkt nicht so; 14 Und meine Hand hat die
sondern im Herzen ist es ihm, Reichtümer der Völker gefun-
zu vernichten und abzuschnei- den wie ein Nest; und wie man
den nicht wenige Nationen. verlassene Eier zusammenrafft,
8 Denn er spricht: Sind nicht so habe ich die ganze Erde
meine Fürsten allesamt Kö- zusammengerafft; und da war
nige? keiner, der den Flügel regte
9 Ist nicht Kalne wie Karke- oder den Schnabel aufsperrte
misch? Ist nicht Hamat wie oder piepste.
Arpad? Ist nicht Samaria wie 15 a Darf die b Axt prahlen wi-
Damaskus? der den, der damit haut? Darf
10 Wie a meine Hand gegrün- die Säge sich großtun wider
det hat die Reiche der Götzen; den, der sie zieht? Als wollte
und ihre Schnitzbilder übertra- die Rute sich schwingen gegen
fen die von Jerusalem und von die, die sie erheben, oder als
Samaria; wollte der Stock sich emporhe-
11 sollte ich nicht, wie ich Sa- ben, als sei er kein Holz!
maria und seinen Götzen getan 16 Darum wird der Herr, der
habe, ebenso Jerusalem und Herr der Heerscharen, unter
seinen Götzen tun? seine Fetten Magerkeit senden;
12 Darum wird es sich bege- und unter a seiner Herrlichkeit
ben: Wenn der Herr sein gan- wird er einen Brand entzünden
zes Werk an dem Berg Zion wie einen Feuerbrand.
und an Jerusalem vollbracht 17 Und das Licht Israels wird
hat, werde ich die a Frucht des wie ein Feuer werden und sein
stolzen Herzens des Königs Heiliger wie eine Flamme und
von b Assyrien und die Prah- wird brennen und wird fressen
lerei seiner stolzen Augen be- seine Dornen und sein Stachel-
strafen. gestrüpp an einem Tag
13 Denn a er spricht: Durch die 18 und wird die Herrlich-
Kraft meiner Hand und durch keit seines Waldes und seines
meine Weisheit habe ich das ge- fruchtbaren Feldes a verzehren,
tan, denn ich bin klug; und ich sowohl Seele als auch Leib; und
habe die Grenzen der Völker es wird mit ihnen sein, als sinke
versetzt und habe ihre Schätze ein Bannerträger dahin.
10 a d.h. die Hand des 15 a Alle Bilder in diesem König gegen Gott
Königs von Assyrien Vers stellen die wohlergehen?
(Vers 10,11). gleiche Frage: Kann 16 a d.h. der König von
12 a d.h. das stolze es dem Menschen Assyrien (auch in
Prahlen. (z. B. dem assyrischen den Versen 17-­19).
b Zef 2:13. König) gegen Gott 18 a d.h. Assyrien wird
13 a d.h. der König von wohlergehen? völlig vergehen.
Assyrien (Vers 13,14). b d.h. Kann es dem
119 2 NEPHI 20:19-32
19 Und der Rest der Bäume
a 
wird enden und mein Zorn in
seines Waldes werden wenige ihrer Vernichtung.
sein, dass ein Kind sie auf- 26 Und der Herr der Heerscha-
schreiben könnte. ren wird eine Geißel aufstacheln
20 Und es wird sich begeben: gegen ihn wie beim Gemetzel
An a dem Tag werden der Über- gegen a Midian am Rabenfelsen,
rest Israels und die Entronnenen und wie seine Rute über dem
des b Hauses Jakob sich nicht Meer war, so wird er sie heben
mehr c stützen auf den, der sie nach der Weise Ägyptens.
geschlagen hat, sondern werden 27 Und es wird sich begeben:
sich stützen auf den Herrn, den An dem Tag wird seine a Bürde
Heiligen Israels, in Wahrheit. von deiner Schulter genommen
21 Der a Überrest wird zurück- werden und sein Joch von dei-
kehren, ja, nämlich der Überrest nem Hals, und das Joch wird
Jakobs, zum mächtigen Gott. zerschlagen werden um der
22 Denn wenn auch dein Volk b 
Salbung willen.
Israel wie der Sand des Meeres 28 a Er ist schon nach Aja ge-
wäre, nur ein Überrest davon kommen; er ist durch Migron
wird zurückkehren; die be- gezogen; in Michmas hat er
schlossene a Vernichtung wird seine Wagen gelagert.
b 
überfließen von Rechtschaffen- 29 Sie sind über den Pass ge-
heit. zogen; sie haben ihr Lager zu
23 Denn Gott, der Herr der Geba aufgeschlagen; Ramat
Heerscharen, wird eine a Ver- fürchtet sich, Sauls Gibea ist
nichtung vollbringen, ja, festge- geflohen.
legt für das ganze Land. 30 Erhebe die Stimme, o Toch-
24 Darum, so spricht Gott, ter Gallims; lass sie hören bis
der Herr der Heerscharen: O Lajescha, o armes Anatot.
mein Volk, das in Zion wohnt, 31 Madmena ist entwichen,
fürchte dich nicht vor dem die Einwohner von Gebim sam-
Assyrer; er wird dich mit einer meln sich zur Flucht.
Rute schlagen und wird seinen 32 Den Tag noch wird er halt-
Stab gegen dich erheben a nach machen in Nob; er wird seine
der Weise Ägyptens; Hand schwingen gegen den
25 doch nur noch eine ganz Berg der Tochter Zions, den
kleine Weile, und der Unwille Hügel von Jerusalem.
19 a d.h. die Überreste der Strafe kommt, ist Ri 7:25.
Heere Assyriens. Barmherzigkeit 27 a Jes 14:25.
20 a d.h. in den verfügbar. b sf Gesalbte, der.
Letzten Tagen. 23 a d.h. die beschlossene 28 a d.h. Der Fortschritt
b Am 9:8,9. Vernichtung der assyrischen Heere
c d.h. verlassen auf. bewirken. auf Jerusalem zu wird
21 a Jes 11:11,12. 24 a d.h. wie die Ägypter verfolgt; dann wird
22 a LuB 63:34. es in früherer Zeit (in den Versen 33,34)
sf Welt – Das taten. bildlich beschrieben,
Ende der Welt. Ex 1:13,14. wie der Herr gegen
b d.h. Selbst wenn 26 a Gen 25:1,2; sie vorgeht.
2 NEPHI 20:33–21:9 120
33 Siehe, der Herr, der Herr richten, auch nicht nach dem
a 

der Heerscharen, wird den Ast Hören seiner Ohren zurecht-


abhauen mit Schreckensgewalt, weisen.
und die von a hoher Gestalt 4 Sondern in a Rechtschaffen-
werden gefällt werden, und die heit wird er die Armen richten
Hochmütigen werden ernied- und mit Geradheit b zurechtwei-
rigt werden. sen für die c Sanftmütigen der
34 Und er wird das Dickicht Erde; und er wird die Erde mit
der Wälder niederschneiden der Rute seines Mundes schla-
mit Eisen, und der Libanon gen, und mit dem Hauch seiner
wird fallen durch einen Mäch- Lippen wird er die Schlechten
tigen. töten.
5 Und Rechtschaffenheit wird
KAPITEL 21 der Gurt seiner Lenden sein
und Treue der Gurt seiner Hüf-
Der Stamm Isai (Christus) wird
ten.
in Rechtschaffenheit richten – Die
6 Auch der Wolf wird dann
Erkenntnis Gottes wird im Mill­
beim Lamm wohnen, und der
ennium die Erde bedecken  – Der
Leopard wird beim Böcklein
Herr wird ein Panier aufrichten
lagern und das Kalb und der
und Israel sammeln  – Vergleiche
junge Löwe und Mastvieh bei-
Jesaja 11. Um 559–545 v. Chr.
sammen; und ein kleines Kind
Und es wird sprießen eine wird sie führen.
Rute aus dem b Stamm c Isai,
a 
7 Und die Kuh und der Bär
und ein Zweig wird aus seinen werden weiden; ihre Jungen
Wurzeln wachsen. werden zusammen lagern; und
2 Und der a Geist des Herrn der Löwe wird Stroh fressen
wird auf ihm ruhen, der Geist wie das Rind.
der Weisheit und des Ver- 8 Und der Säugling wird an
stehens, der Geist des Rates der Höhle der a Otter spielen,
und der Kraft, der Geist der und das entwöhnte Kind wird
Erkenntnis und der Furcht des seine Hand in das Loch der b Vi-
Herrn, per stecken.
3 und wird ihm schnelles 9 Sie werden a nicht verletzen
Verstehen geben in der Furcht noch zerstören auf meinem
des Herrn; und er wird nicht ganzen heiligen Berg; denn die
nach dem Sehen seiner Augen Erde wird voll sein von der
33 a Hel 4:12,13. später Jesus geboren b heb entscheiden.
21 1 a LuB 113:3,4. wird. c sf Sanftmut,
b LuB 113:1,2. Mi 5:2; sanftmütig.
c Isai war der Vater Hebr 7:14. 8 a eine kleine giftige
Davids; hier wird sf Isai. Schlange in Ägypten.
Bezug genommen 2 a Jes 61:1-­3. b eine andere giftige
auf die königlich-­ 3 a Joh 7:24. Schlange.
davidische Abstam- 4 a Ps 72:2-­4; 9 a Jes 2:4.
mungslinie, in der Mos 29:12. sf Millennium.
121 2 NEPHI 21:10–22:2
b 
Erkenntnis des Herrn, wie die vom Osten vereint plündern; sie
Wasser das Meer bedecken. werden ihre Hand auf Edom und
10 Und an a jenem Tag wird da Moab legen, und die Kinder Am-
ein b Wurzelspross von Isai sein, mon werden ihnen gehorchen.
der wird dastehen als Panier 15 Und der Herr wird die
der Völker; nach ihm werden Zunge des ägyptischen Meeres
die c Anderen suchen, und seine völlig a zerschlagen; und mit
Ruhe wird herrlich sein. seinem mächtigen Wind wird
11 Und es wird sich begeben: er seine Hand über dem Fluss
An jenem Tag wird der Herr schwingen und wird ihn in die
wieder, zum a zweiten Mal, sieben Ströme schlagen und
seine Hand heben, um den Menschen trockenen Schuhs
Überrest seines Volkes, der darübergehen lassen.
übriggeblieben ist, zurückzuge- 16 Und es wird eine a Straße
winnen aus Assyrien und aus sein aus Assyrien für den Über-
Ägypten und aus Patros und rest seines Volkes, der übrigge-
aus Kusch und aus Elam und blieben ist, gleichwie es gewe-
aus Schinar und aus Hamat sen ist für Israel an dem Tag,
und von den Inseln des Meeres. da es aus dem Land Ägypten
12 Und er wird ein a Panier heraufgezogen ist.
aufstellen für die Nationen und
wird die b Verstoßenen Israels KAPITEL 22
zusammenbringen und c sam-
Am Tag des Millenniums werden
meln die Zerstreuten Judas von
alle Menschen den Herrn prei­
den vier Ecken der Erde.
sen  – Er wird unter ihnen woh­
13 Der a Neid Efraims wird
nen  – Vergleiche Jesaja 12. Um
auch weichen, und die Wider-
559–545 v. Chr.
sacher Judas werden von Gott
abgeschnitten werden; b Efraim Und an jenem Tag wirst du
wird nicht neidisch sein auf sprechen: O Herr, ich preise
c 
Juda, und Juda wird Efraim dich; zwar warst du über mich
nicht plagen. erzürnt, doch hat dein Zorn
14 Sondern sie werden west- sich abgewendet, und du hast
wärts a fliegen, den Philistern mich getröstet.
auf die Schultern; sie werden die 2 Siehe, Gott ist meine
9 b LuB 101:32,33; 130:9. LuB 45:24,25. geheilt werden.
10 a d.h. in den Letzten sf Israel – Die Ez 37:16-­22.
Tagen. Sammlung Israels. sf Neid.
JSLg 1:40. 13 a Jer 3:18. c sf Juda.
b Röm 15:12; b Die von Juda und 14 a d.h. die westlichen
LuB 113:5,6. Efraim geführten Hänge, die
c LuB 45:9,10. Stämme waren (nach Philistergebiet
11 a 2 Ne 6:14; 25:17; 29:1. den Ereignissen in waren, angreifen.
12 a sf Panier. 1 Könige 12:16-­20) 15 a Sach 10:11.
b 3 Ne 15:15; 16:1-­4. verfeindet. In den 16 a Jes 35:8;
c Neh 1:9; Letzten Tagen wird LuB 133:27.
1 Ne 22:10-­12; diese Feindschaft
2 NEPHI 22:3–23:9 122
Errettung; ich werde vertrauen
a 
2 Hisst ein Banner auf hohem
a 

und mich nicht fürchten; denn Berge, ruft ihnen mit lauter
der Herr b Jehova ist meine Stimme zu, b winkt mit der
Stärke und mein Lied; er ist auch Hand, dass sie einziehen durch
meine Errettung geworden. die Tore der Edlen.
3 Darum werdet ihr mit Freu- 3 Ich habe meine a Geheiligten
den a Wasser schöpfen aus den aufgeboten, ich habe auch meine
Brunnen der Errettung. Mächtigen gerufen; denn mein
4 Und an jenem Tag werdet Zorn ist nicht auf denen, die sich
ihr sprechen: a Preist den Herrn, an meiner Hoheit freuen.
ruft seinen Namen an, verkün- 4 Der Lärm der Schar auf den
det seine Taten unter den Völ- Bergen so wie von einem gro-
kern, sagt an, dass sein Name ßen Volk, ein heftiges Getöse
erhaben ist. von den a Königreichen von
5 a Lobsingt dem Herrn, denn b 
versammelten Nationen; der
er hat Vortreffliches getan; das Herr der Heerscharen mustert
ist bekannt auf der ganzen die Kampfscharen.
Erde. 5 Sie kommen aus einem fer-
6 a Jauchze und juble, du Ein- nen Land, vom Ende des Him-
wohner Zions; denn groß ist mels her, ja, der Herr und die
der Heilige Israels in deiner Waffen seines Unwillens, um
Mitte. das ganze Land zu zerstören.
6 Heult, denn der Tag des
KAPITEL 23 Herrn ist nah; er wird wie eine
Zerstörung vom Allmächtigen
Die Zerstörung Babylons ist
kommen.
ein Sinnbild der Zerstörung
7 Darum werden alle Hände
beim Zweiten Kommen  – Es
erschlaffen, jedes Menschen-
wird ein Tag des Grimms und
herz wird zerschmelzen;
der Vergeltung sein  – Babylon
8 und sie werden sich fürch-
(die Welt) wird für immer fal­
ten; Weh und Schmerz werden
len  – Vergleiche Jesaja 13. Um
sie ergreifen; einer wird den an-
559–545 v. Chr.
deren anstarren, ihre Gesichter
Die a Bürde auf b Babylon, die werden wie Flammen sein.
Jesaja, der Sohn des Amoz, ge- 9 Siehe, der Tag des Herrn
sehen hat. kommt, grausam im Grimm
22 2 a Mos 4:6; Zef 3:14. ganzen schlechten
Hel 12:1. 23 1 a d.h. eine Botschaft Welt.
b Ex 15:3; der Verdammnis. LuB 133:5,7,14.
Ps 83:19. b Die geschichtliche sf Babel, Babylon.
sf Jehova. Vernichtung des 2 a oder Panier. sf Panier.
3 a sf Lebendiges schlechten Babylons, b d.h. gebt ein Signal.
Wasser. die in Jes. 13 und 14 3 a d.h. Heiligen.
4 a sf Dank, dankbar, vorhergesagt wird, 4 a Sach 14:2,3.
Danksagung. ist ein Sinnbild für b Sach 12:3.
5 a LuB 136:28. die schließliche
6 a Jes 54:1; Vernichtung der
123 2 NEPHI 23:10-22
wie im grimmigen Zorn, um Schlechten hält, wird durch das
das Land zu verwüsten; und Schwert fallen.
er wird dessen Sünder daraus 16 Auch ihre Kinder werden
a 
vernichten. vor ihren Augen zerschmettert;
10 Denn die Sterne des Him- ihre Häuser werden geplündert
mels und seine Sternbilder und ihre Frauen geschändet.
werden ihr Licht nicht leuchten 17 Siehe, ich werde die Meder
lassen; die a Sonne wird schon gegen sie aufstacheln, die Silber
bei ihrem Aufgang verfinstert und Gold nicht achten und sich
sein, und der Mond wird sein nicht daran erfreuen.
Licht nicht scheinen lassen. 18 Ihre Bogen werden auch
11 Und ich werde die Welt die Jünglinge zerschmettern,
a 
strafen für Böses und die und sie werden kein Mitleid
Schlechten für ihr Übeltun; mit der Leibesfrucht haben;
ich werde der Vermessenheit ihre Augen werden Kinder
der b Stolzen ein Ende machen nicht verschonen.
und werde den Hochmut der 19 Und Babylon, die Herr-
Schrecklichen niederwerfen. liche unter Königreichen, die
12 Ich werde einen a Menschen a 
Schöne unter den Vortreffli-
machen, der kostbarer ist als chen der Chaldäer, wird sein
Feingold, ja, einen Menschen, wie b Sodom und Gomorra, als
kostbarer als einen Barren Gold Gott diese zerschlug.
aus Ofir. 20 Sie wird niemals a besie-
13 Darum werde ich die Him- delt sein, auch wird sie nicht
mel schütteln, und die Erde bewohnt sein von Generation
wird von ihrer Stätte a weichen zu Generation: Auch wird der
beim Grimm des Herrn der Araber dort kein Zelt aufschla-
Heerscharen und am Tag seines gen, auch werden die Hirten
grimmigen Zorns. dort keinen Pferch bauen.
14 Und es wird sein wie mit 21 Sondern a wilde Tiere der
einer a gejagten Gazelle und wie Wüste werden dort lagern; und
mit einem Schaf, das niemand ihre Häuser werden voll von
zu sich nimmt; und es wird klagenden Geschöpfen sein; und
jedermann sich zu seinem eige- Eulen werden dort hausen, und
nen Volk wenden und ein jeder b 
Satyrn werden dort tanzen.
fliehen in sein eigenes Land. 22 Und die wilden Tiere der
15 Ein jeder, der stolz ist, Inseln werden heulen in ih-
wird durchstoßen werden; ja, ren verlassenen a Häusern und
und ein jeder, der sich zu den b 
Drachen in ihren behaglichen
9 a sf Erde – Reinigung 13 a sf Erde – Endgültiger 2 Ne 13:9.
der Erde. Zustand der Erde. 20 a Jer 50:3,39,40.
10 a sf Welt – Das 14 a oder einem 21 a Jes 34:14,15.
Ende der Welt. gejagten Reh. b heb Dämonen.
11 a Mal 3:19. 19 a d.h. Nichtigkeit. 22 a heb Palästen.
b LuB 64:24. b Gen 19:24,25; b heb Schakale oder
12 a Jes 4:1-­4. Dtn 29:22; wilde Hunde.
2 NEPHI 24:1-10 124
Palästen; und ihre Zeit steht nah a 
Ruhe geben von deiner Müh-
bevor, und ihr Tag wird nicht sal und von deiner Furcht und
verlängert. Denn ich werde sie von der harten Knechtschaft,
schnell zerschlagen; ja, denn ich worin man dich dienstbar ge-
werde barmherzig zu meinem macht hat.
Volk sein, aber die Schlechten 4 Und es wird sich begeben:
werden zugrunde gehen. An jenem Tag wirst du gegen
den König von a Babylon diesen
KAPITEL 24 Spruch erheben und sagen: Wie
hat doch der Bedrücker aufge-
Israel wird gesammelt werden
hört, die goldene Stadt aufge-
und wird sich an der Ruhe des
hört!
Millenniums erfreuen  – Luzifer
5 Der Herr hat den Stab der
wurde wegen Auflehnung aus
Schlechten zerbrochen, die
dem Himmel ausgestoßen – Israel
Zepter der Herrscher.
wird über Babylon (die Welt) tri­
6 Er, der im Grimm die Völker
umphieren – Vergleiche Jesaja 14.
geschlagen hat mit unablässi-
Um 559–545 v. Chr.
gem Schlag, er, der im Zorn die
Denn der Herr wird sich Ja- Nationen beherrscht hat, wird
kobs erbarmen und wird doch verfolgt, und niemand tut Ein-
noch Israel a erwählen und sie halt.
setzen in ihr eigenes Land; und 7 Die ganze Erde ruht und
die b Fremdlinge werden ihnen rastet; man bricht in a Jauchzen
zugesellt werden, und sie wer- aus.
den am Haus Jakob festhalten. 8 Ja, die Zypressen freuen sich
2 a Und die Völker werden sie über dich und auch die Zedern
nehmen und sie an ihren Ort des Libanon, nämlich: Seit du
bringen, ja, von weither, bis hin a 
daniederliegst, kommt kein
an die Enden der Erde; und sie Holzfäller mehr gegen uns he-
werden in ihre b Länder der Ver- rauf.
heißung zurückkehren. Und das 9 Die a Hölle da unten ist dei-
Haus Israel wird sie besitzen, netwegen in Bewegung, um
und das Land des Herrn wird dich bei deiner Ankunft zu
für c Diener und Mägde sein; empfangen; sie stachelt dir die
und sie werden diejenigen ge- b 
Toten auf, ja, all die Obersten
fangen nehmen, bei denen sie der Erde; sie hat all die Könige
gefangen waren, und sie werden der Nationen von ihren Thro-
über ihre Bedrücker herrschen. nen aufstehen lassen.
3 Und es wird sich begeben: 10 Sie alle werden anheben
An jenem Tag wird der Herr dir und zu dir sprechen: Bist du
24 1 a Sach 1:17. c Jes 60:14. 8 a d.h. im Tod.
b Jes 60:3-­5,10. 3 a Jos 1:13; 9 a sf Hölle.
2 a d.h. Andere Völker LuB 84:24. b d.h. entkörperte
werden Israel helfen. 4 a sf Babel, Babylon. Geister.
b sf Verheißenes Land. 7 a Jes 55:12.
125 2 NEPHI 24:11-23
auch schwach geworden wie gemacht und die Städte darin
wir? Bist du uns gleich gewor- zerstört hat und das Haus sei-
den? ner Gefangenen nicht geöffnet
11 Dein Prunk ist in das Grab hat?
hinabgeworfen; der Klang dei- 18 Alle Könige der Nationen,
ner Violen ist nicht zu hören; ja, sie alle liegen herrlich da,
der Wurm ist unter dir ausge- ein jeder von ihnen in a seinem
breitet, und die Würmer bede- eigenen Haus.
cken dich. 19 Du aber bist ausgestoßen
12 a Wie bist du vom Himmel aus deinem Grab wie ein a ver-
gefallen, o b Luzifer, Sohn des abscheuter Zweig und der Über-
Morgens! Bist du niederge- rest derer, die getötet sind, vom
hauen zur Erde, der du die Schwert durchbohrt, die hin-
Nationen schwächtest! abmüssen zu den b Steinen der
13 Denn du hast in deinem Grube, wie ein zertretenes Aas.
Herzen gesprochen: a Ich werde 20 Du wirst mit ihnen im
zum Himmel hinaufsteigen; ich Begräbnis nicht vereint sein;
werde meinen Thron hoch über denn du hast dein Land zer-
die Sterne Gottes erhöhen; ich schlagen und dein Volk getötet;
werde mich auch auf den Berg die a Nachkommen von b Mis-
der Zusammenkunft im hohen setätern werden nimmermehr
b 
Norden setzen. gerühmt.
14 Ich werde über die Wolken- 21 Bereitet seinen Kindern ein
höhen emporsteigen; ich werde Gemetzel um der a Übeltaten
dem Allerhöchsten gleich sein! ihrer Väter willen, damit sie
15 Doch wirst du in die Hölle nicht aufstehen noch das Land
hinabgeworfen, in die aller- besitzen noch das Antlitz der
tiefste a Grube. Welt mit Städten füllen.
16 Die dich sehen, werden 22 Denn ich werde gegen sie
dich scharf anblicken und wer- aufstehen, spricht der Herr der
den dich wägend betrachten Heerscharen, und aus Babylon
und werden sprechen: Ist dies auslöschen den a Namen und
der Mann, der die Erde hat er- Überrest und Sohn und b Nef-
zittern lassen, der Königreiche fen, spricht der Herr.
erschüttert hat? 23 Ich werde es auch zum
17 Und die Welt zur Wildnis a 
Besitz für die Reiher machen
12 a LuB 76:26. Teufel. verworfener, abge-
b heb Morgenstern, 13 a Mose 4:1-­4. schnittener Zweig.
Sohn der b d.h. dem Ort, wo b d.h. ganz auf
Morgendämmerung. nach babylonischem den Grund.
Der Herrscher der Glauben die Götter 20 a Ps 21:10,11; 37:28.
schlechten Welt wohnen. b sf Schlecht,
(Babylon) wird als Ps 48:3. Schlechtigkeit.
Luzifer bezeichnet, 15 a 1 Ne 14:3. 21 a Ex 20:5.
der Herrscher aller 18 a d.h. seiner 22 a Spr 10:7.
Schlechtigkeit. Familiengruft. b Ijob 18:19.
sf Luzifer; 19 a d.h. ein abgelehnter, 23 a Jes 34:11-­15.
2 NEPHI 24:24-32 126
und zu Wassersümpfen, und 30 Und die Erstgeborenen der
ich werde es mit dem Besen der Armen werden weiden, und
Vernichtung wegfegen, spricht die Bedürftigen werden in Si-
der Herr der Heerscharen. cherheit lagern; und ich werde
24 Der Herr der Heerscharen deine Wurzel durch Hungers-
hat geschworen, nämlich: Ge- not umbringen, und jener wird
wiss, wie ich es bedacht habe, deinen Überrest töten.
so wird es geschehen; und wie 31 Heule, o Tor! Schreie, o
ich es mir vorgenommen habe, Stadt! Du, ganz Philistäa, wirst
so wird es bestehen – aufgelöst; denn von Norden
25 dass ich den a Assyrer in her wird ein Qualm kommen,
mein Land bringen werde und keiner wird allein sein zu
und auf b meinen Bergen ihn den ihm bestimmten Zeiten.
zertreten; dann wird sein c Joch 32 Was werden dann die Bo-
von ihnen weichen, und seine ten der Nationen antworten?
Bürde wird von ihren Schultern Dass der Herr a Zion gegründet
weichen. hat, und die b Armen seines Vol-
26 a Dies ist der Beschluss, der kes werden darauf c vertrauen.
beschlossen ist über die ganze
Erde; und dies ist die Hand, die
KAPITEL 25
ausgestreckt ist über alle Natio­
nen. Nephi frohlockt über Klarheit  –
27 Denn der Herr der Heer- Jesajas Prophezeiungen werden
scharen hat beschlossen, und in den letzten Tagen verstanden
wer wird vereiteln? Und seine werden  – Die Juden werden aus
Hand ist ausgestreckt, und wer Babylon zurückkehren, den Mes­
wird sie abwenden? sias kreuzigen und zerstreut und
28 In dem a Jahr, da König gegeißelt werden  – Sie werden
b 
Ahas starb, erging diese Bürde. wiederhergestellt werden, wenn
29 Freue dich nicht, ganz Phi- sie an den Messias glauben  – Er
listäa, dass die Rute dessen zer- kommt erstmals sechshundert
brochen ist, der dich geschla- Jahre, nachdem Lehi Jerusalem
gen hat; denn aus der Wurzel verlassen hat  – Die Nephiten
der Schlange wird eine Viper befolgen das Gesetz des Mose
kommen, und seine Frucht und glauben an Christus, wel­
wird eine feurige fliegende cher der Heilige Israels ist. Um
Schlange sein. 559–545 v. Chr.
25 a Das Thema verschiebt c Jes 10:27. in Bezug auf die
sich auf Assyriens 26 a d.h. Letztendlich Philister prophezeit,
Angriff und Fall um werden alle weltli- wohingegen Juda
701 v. Chr. in Juda chen Nationen auf sicher sein würde.
(Vers 24-­27). diese Weise stürzen. b 2 Kön 16:20.
2 Kön 19:32-­37; 28 a d.h. Um 720 v. Chr. 32 a sf Zion.
Jes 37:33-­38. wurde diese Bürde b Zef 3:12.
b d.h. den Bergen oder Botschaft c oder dort Zuflucht
Judas und Israels. der Verdammnis suchen.
127 2 NEPHI 25:1-7
Nun spreche ich, Nephi, etwas bin; denn siehe, meine Seele er-
in Bezug auf die Worte, die ich freut sich an Klarheit für mein
geschrieben habe, die von Jesa- Volk, damit es lernen kann.
jas Mund gesprochen worden 5 Ja, und meine Seele erfreut
sind. Denn siehe, Jesaja hat sich an den Worten a Jesajas,
vieles gesprochen, was für viele denn ich bin aus Jerusalem
von meinem Volk a schwer zu gekommen, und meine Augen
verstehen war; denn sie kennen haben gesehen, was die b Juden
nicht die Weise des Prophezei- betrifft, und ich weiß, dass die
ens unter den Juden. Juden das verstehen, was die
2 Denn ich, Nephi, habe sie Propheten betrifft, und es gibt
nicht viel in Bezug auf die kein anderes Volk, das gleich
Weise der Juden belehrt, denn ihnen versteht, was zu den
ihre a Werke waren Werke der Juden gesprochen worden ist,
Finsternis, und ihre Taten wa- außer es werde nach der Weise
ren Taten des Gräuels. belehrt, die den Juden eigen ist.
3 Darum schreibe ich für 6 Aber siehe, ich, Nephi, habe
mein Volk, für alle diejenigen, meine Kinder nicht nach der
die später einmal das, was ich Weise der Juden belehrt; aber
schreibe, empfangen werden, siehe, ich selbst habe zu Jeru-
damit sie die Richtersprüche salem gewohnt, darum weiß
Gottes kennen mögen, dass sie ich von den Gebieten ringsum;
über alle Nationen kommen ge- und ich habe meinen Kindern
mäß dem Wort, das er gespro- von den Richtersprüchen Got-
chen hat. tes erzählt, die sich unter den
4 Darum horcht auf, o mein Juden a begeben haben, meinen
Volk, die ihr vom Haus Israel Kindern gemäß all dem, was
seid, und schenkt meinen Jesaja gesprochen hat, und ich
Worten Gehör; wenn auch die schreibe sie nicht nieder.
Worte Jesajas nicht klar sind für 7 Sondern siehe, ich fahre mit
euch, so sind sie doch klar für meiner eigenen Prophezeiung
alle diejenigen, die vom a Geist fort gemäß meiner a Klarheit;
der b Prophezeiung erfüllt sind. und darin kann sich kein
Aber ich gebe euch eine Pro- Mensch irren, das weiß ich;
phezeiung gemäß dem Geist, doch in den Tagen, da sich die
der in mir ist; darum werde ich Prophezeiungen Jesajas erfül-
prophezeien gemäß der c Klar- len, werden die Menschen mit
heit, die mich begleitet hat von Bestimmtheit wissen, zu den
der Zeit an, da ich mit meinem Zeiten, da sie sich begeben wer-
Vater aus Jerusalem gekommen den.
25 1 a 2 Ne 25:5,6. c 2 Ne 31:3; 33:5,6; 6 a 2 Ne 6:8;
2 a 2 Kön 17:13-­20. Jak 4:13. Hel 8:20,21.
4 a sf Heiliger Geist. 5 a 1 Ne 19:23; 7 a 2 Ne 32:7;
b sf Prophezeien, 3 Ne 23:1. Al 13:23.
Prophezeiung. b sf Juden.
2 NEPHI 25:8-14 128
8 Darum sind sie für die Men- zurückkehren und das Land Je-
schenkinder von a Wert, und rusalem besitzen; darum wer-
wer da meint, sie seien es nicht, den sie dem Land ihres Erbteils
zu dem will ich besonders spre- a 
wiederhergestellt werden.
chen und die Worte auf mein 12 Aber siehe, es wird bei ih-
b 
eigenes Volk beschränken; nen Kriege und Kriegsgerüchte
denn ich weiß, dass sie in den geben; und wenn der Tag
c 
letzten Tagen von großem Wert kommt, da der a Einziggezeugte
für dieses sein werden; denn an des Vaters, ja, selbst der Vater
dem Tag wird es sie verstehen, des Himmels und der Erde,
darum, zu seinem Besten habe sich ihnen im Fleisch kundtut,
ich sie niedergeschrieben. siehe, dann werden sie ihn ver-
9 Und wie eine Generation un- werfen wegen ihrer Übeltaten
ter den Juden wegen Übeltuns und ihrer Herzenshärte und
a 
vernichtet worden ist, so sind ihrer Halsstarrigkeit.
sie auch von Generation zu Ge- 13 Siehe, sie werden ihn a kreu-
neration gemäß ihren Übeltaten zigen; und nachdem er über
vernichtet worden, und niemals den Zeitraum von b drei Tagen
ist eine von ihnen vernichtet hinweg in einem c Grab gele-
worden, ohne dass es ihnen von gen hat, wird er von den Toten
den Propheten des Herrn b vor- d 
auferstehen, mit Heilung in
hergesagt worden ist. seinen Flügeln; und alle, die an
10 Darum ist ihnen von der seinen Namen glauben, werden
Vernichtung erzählt worden, im Reich Gottes errettet sein.
die über sie kommen werde, Darum erfreut sich meine Seele
gleich nachdem mein Vater daran, in Bezug auf ihn zu pro-
Jerusalem verlassen hat; doch phezeien, denn ich habe seinen
haben sie ihr Herz verhärtet; Tag e gesehen, und mein Herz
und gemäß meiner Prophe- macht seinen heiligen Namen
zeiung sind sie a vernichtet groß.
worden außer denen, die nach 14 Und siehe, es wird sich be-
Babylon in die Gefangenschaft geben: Nachdem der a Messias
b 
verschleppt worden sind. von den Toten auferstanden ist
11 Und dies spreche ich nun und sich seinem Volke kundge-
aus dem Geist, der in mir ist. tan hat, all denen, die an seinen
Und obschon sie weggeführt Namen glauben werden, siehe,
worden sind, werden sie wieder dann wird Jerusalem wiederum
8 a sf Heilige Schriften – b Am 3:7; 12 a sf Einziggezeugter.
Wert der heiligen 1 Ne 1:13. 13 a Lk 23:33.
Schriften. 10 a 1 Ne 7:13; b Lk 24:6,7;
b Enos 1:13-­16; 2 Ne 6:8; Mos 3:10.
Morm 5:12-­15; Om 1:15; c Joh 19:41,42;
LuB 3:16-­20. Hel 8:20,21. 1 Ne 19:10.
c sf Letzte Tage. b 2 Kön 24:14; d sf Auferstehung.
9 a Jer 39:4-­10; Jer 52:3-­16. e 1 Ne 11:13-­34.
Mt 23:37,38. 11 a Esra 1:1-­4; Jer 24:5-­7. 14 a sf Messias.
129 2 NEPHI 25:15-20
zerstört werden; denn weh
b 
Darum wird er darangehen,
denen, die gegen Gott und das unter den Menschenkindern
Volk seiner Kirche streiten. ein b wunderbares Werk, ja, ein
15 Darum werden die a Juden Wunder, zu vollbringen.
unter alle Nationen b zerstreut 18 Darum wird er seine a Worte
werden; ja, und auch c Babylon an sie hervorbringen lassen, und
wird zerstört werden; darum diese Worte werden am letzten
werden die Juden durch andere Tag über sie b richten; denn sie
Nationen zerstreut werden. werden ihnen zu dem Zweck ge-
16 Und nachdem sie zer- geben, sie vom wahren Messias
streut worden sind und Gott, zu überzeugen, den sie verwor-
der Herr, sie durch andere fen haben, und um sie davon
Nationen über den Zeitraum zu c überzeugen, dass sie nicht
vieler Generationen hinweg mehr danach ausschauen müs-
gezüchtigt hat, ja, selbst hinab sen, dass ein Messias kommt;
von Generation zu Generation, denn es wird keiner kommen,
bis sie dazu bewogen werden, außer es sei ein d falscher Mes-
an Christus, den Sohn Gottes, sias, der das Volk täuschen
zu a glauben und an das Sühn- möchte; denn es gibt nur einen
opfer, das unbegrenzt für die Messias, von dem die Prophe-
ganze Menschheit ist  – und ten gesprochen haben, und das
wenn der Tag kommt, da sie ist jener Messias, der von den
an Christus glauben und den Juden verworfen werden wird.
Vater in seinem Namen mit 19 Denn gemäß den Worten
lauterem Herzen und reinen der Propheten kommt der
Händen anbeten und nicht a 
Messias b sechshundert Jahre
mehr nach einem anderen Mes- nach der Zeit, da mein Vater Je-
sias ausschauen, dann, zu jener rusalem verlassen hat; und ge-
Zeit, wird der Tag kommen, da mäß den Worten der Propheten
es notwendigerweise ratsam und auch dem Wort des c Engels
ist, dass sie dies alles glauben Gottes wird sein Name Jesus
sollen. Christus sein, der Sohn Gottes.
17 Und der Herr wird wieder, 20 Und nun, meine Brüder,
zum zweiten Mal, seine Hand habe ich klar gesprochen, so-
heben, um sein Volk aus dessen dass ihr euch nicht irren könnt.
verlorenem und gefallenem Und so wahr Gott, der Herr,
Zustand a wiederherzustellen. lebt, der Israel aus dem Lande
14 b Lk 21:24; sf Wiederherstellung c 2 Ne 26:12,13.
JSMt 1:1-­18. des Evangeliums. d sf Antichrist.
15 a sf Juden. b Jes 29:14; 19 a sf Jesus Christus –
b Neh 1:8,9; 2 Ne 27:26; Prophezeiungen über
2 Ne 10:6. 3 Ne 28:31-­33. die Geburt und den
c sf Babel, Babylon. 18 a 2 Ne 29:11,12; Tod Jesu Christi.
16 a 2 Ne 10:6-­9; 30:7; 33:11,14,15. b 1 Ne 10:4;
Morm 5:14. b sf Gericht, das 3 Ne 1:1,13.
17 a 2 Ne 21:11,12; 29:1. Jüngste. c 2 Ne 10:3.
2 NEPHI 25:21-26 130
Ägypten heraufgeführt und
a 
wie Gott es will und wie es
Mose die Macht verliehen hat, ihm gefällt; und die Nationen,
die Volksscharen zu b heilen, in deren Besitz es sein wird,
nachdem sie von den giftigen werden danach a gerichtet wer-
Schlangen gebissen worden wa- den gemäß den Worten, die
ren, wenn sie zu der c Schlange geschrieben sind.
aufblickten, die er vor ihnen 23 Denn wir arbeiten eifrig
aufgerichtet hatte, und ihm daran zu schreiben, um unsere
auch Macht gegeben hat, an Kinder und auch unsere Brüder
den d Felsen zu schlagen, sodass zu a bewegen, dass sie an Chris-
Wasser hervorkommt; ja, siehe, tus glauben und sich mit Gott
ich sage euch, so wie dies wahr versöhnen lassen; denn wir
ist und so wahr Gott, der Herr, wissen, dass wir durch b Gnade
lebt, ist kein anderer e Name errettet werden, nach allem,
unter dem Himmel gegeben was wir c tun können.
als nur dieser Jesus Christus, 24 Und obwohl wir an Chris-
von dem ich gesprochen habe, tus glauben, a befolgen wir das
wodurch der Mensch errettet Gesetz des Mose und schauen
werden kann. mit Standhaftigkeit nach Chris-
21 Aus diesem Grund also tus aus, bis das Gesetz erfüllt
hat mir Gott, der Herr, verhei- sein wird.
ßen, dass dieses hier, was ich 25 Denn zu diesem Zweck ist
a 
schreibe, bewahrt und erhalten das a Gesetz gegeben worden;
werden und an meine Nach- darum ist das Gesetz b tot ge-
kommen weitergegeben wird, worden für uns, und wir sind
von Generation zu Generation, wegen unseres Glaubens leben-
damit sich die Verheißung an dig gemacht in Christus; den-
Josef erfülle, dass seine Nach- noch befolgen wir das Gesetz
kommen niemals b zugrunde wegen der Gebote.
gehen würden, solange die 26 Und wir a reden von Chris-
Erde besteht. tus, wir freuen uns über Chris-
22 Darum wird dieses hier tus, wir predigen von Christus,
von Generation an Generation wir b prophezeien von Christus,
gegeben, solange die Erde und wir schreiben gemäß un-
besteht; und es wird gegeben, seren Prophezeiungen, damit
20 a Ex 3:7-­10; Mos 5:8; Mos 13:32;
1 Ne 17:24,31; 19:10. Mose 6:52. Al 42:12-­16;
b Joh 3:14; sf Erretter. LuB 138:4.
1 Ne 17:41. 21 a 2 Ne 27:6-­14. sf Gnade.
c Num 21:8,9; b Am 5:15; c Jakbr 2:14-­26.
Al 33:19; 2 Ne 3:16; sf Werke.
Hel 8:14,15. Al 46:24-­27. 24 a Jak 4:4,5.
d Ex 17:6; 22 a 2 Ne 29:11; 33:10-­15; 25 a sf Gesetz des Mose.
Num 20:11; 3 Ne 27:23-­27. b Röm 7:4-­6.
1 Ne 17:29; 20:21. 23 a sf Kind, Kinder. 26 a Jak 4:12;
e Hos 13:4; b Röm 3:23,24; Jar 1:11; Mos 3:13.
Apg 4:10-­12; 2 Ne 2:4-­10; b Lk 10:23,24.
131 2 NEPHI 25:27–26:3
unsere Kinder wissen mögen,
c 
niederbeugen und ihn anbeten
von welcher Quelle sie d Ver- mit all eurer a Macht, ganzem
gebung ihrer Sünden erhoffen Sinn und aller Kraft und mit
können. ganzer Seele; und wenn ihr das
27 Darum sprechen wir über tut, werdet ihr keineswegs aus-
das Gesetz, damit unsere Kin- gestoßen werden.
der die Leblosigkeit des Geset- 30 Und soweit dies erforder-
zes erkennen können und sie, lich sein wird, müsst ihr die
indem sie die Leblosigkeit des Verrichtungen und a Verord-
Gesetzes erkennen, ausschauen nungen Gottes befolgen, bis
nach dem Leben, das in Chris- das Gesetz erfüllt sein wird,
tus ist, und wissen, zu welchem das Mose gegeben wurde.
Zweck das Gesetz gegeben
worden ist. Und dass sie, nach- KAPITEL 26
dem das Gesetz in Christus
Christus wird den Nephiten die­
erfüllt ist, ihr Herz nicht gegen
nen – Nephi sieht die Vernichtung
ihn zu verhärten brauchen,
seines Volkes vorher – Sie werden
wenn das Gesetz abgeschafft
aus dem Staube sprechen  – Die
werden muss.
Anderen werden falsche Kirchen
28 Und nun siehe, mein Volk,
und geheime Verbindungen auf­
ihr seid ein a halsstarriges Volk;
richten  – Der Herr verbietet den
darum habe ich klar zu euch
Menschen, Priesterlist auszu­
gesprochen, damit ihr nicht
üben. Um 559–545 v. Chr.
missverstehen könnt. Und die
Worte, die ich gesprochen habe, Und nachdem Christus von den
sollen als ein b Zeugnis gegen Toten a auferstanden ist, wird er
euch stehen; denn sie genügen, sich euch b zeigen, meine Kinder
jedermann den rechten Weg zu und meine geliebten Brüder;
c 
lehren; denn der rechte Weg und die Worte, die er zu euch
ist, an Christus zu glauben sprechen wird, werden das c Ge-
und ihn nicht zu leugnen; denn setz sein, das ihr tun sollt.
wenn ihr ihn leugnet, dann 2 Denn siehe, ich sage euch:
leugnet ihr auch die Propheten Ich habe gesehen, dass viele
und das Gesetz. Generationen vergehen wer-
29 Und nun siehe, ich sage den, und es wird große Kriege
euch, dass es der rechte Weg und Streitigkeiten unter mei-
ist, an Christus zu glauben nem Volk geben.
und ihn nicht zu leugnen; und 3 Und nachdem der Messias
Christus ist der Heilige Israels; kommen wird, werden meinem
darum müsst ihr euch vor ihm Volk a Zeichen gegeben werden
26 c sf Kind, Kinder. c 2 Ne 33:10. b 1 Ne 11:7; 12:6.
d sf Vergebung 29 a Dtn 6:5; c 3 Ne 15:2-­10.
der Sünden. Mk 12:29-­31. 3 a 1 Ne 12:4-­6.
28 a Mos 3:14. 30 a sf Verordnungen. sf Zeichen.
b sf Zeugnis. 26 1 a 3 Ne 11:1-­12.
2 NEPHI 26:4-10 132
von seiner Geburt und auch
b 
wird sie verzehren, spricht der
von seinem Tod und seiner Herr der Heerscharen.
Auferstehung; und groß und 7 O welch Schmerz und wel-
schrecklich wird jener Tag für che Qual meiner Seele um den
die Schlechten sein, denn sie Verlust der Getöteten meines
werden zugrunde gehen; und Volkes! Denn ich, Nephi, habe
sie gehen zugrunde, weil sie dies gesehen, und es verzehrt
die Propheten und die Heiligen mich beinah vor der Gegenwart
ausstoßen und sie steinigen des Herrn, aber ich muss mei-
und sie töten; darum wird das nem Gott zurufen: Deine Wege
c 
Blut der Heiligen vom Erdbo- sind a gerecht.
den gegen sie hinaufschreien 8 Aber siehe, die Rechtschaf-
zu Gott. fenen, die auf die Worte der
4 Darum, alle, die stolz sind Propheten hören und sie nicht
und die Schlechtes tun, der vernichten, sondern mit Stand-
Tag, der kommt, wird sie a ver- haftigkeit ausschauen nach
brennen, spricht der Herr der Christus, nach den Zeichen, die
Heerscharen, denn sie werden gegeben sind, ungeachtet aller
wie Stoppeln sein. a 
Verfolgung  – siehe, sie sind
5 Und die die Propheten und es, die b nicht zugrunde gehen
die Heiligen umbringen, die werden.
Tiefen der Erde werden sie 9 Sondern der Sohn der Recht-
a 
verschlingen, spricht der Herr schaffenheit wird ihnen a er-
der Heerscharen; und b Berge scheinen; und er wird sie b hei-
werden sie bedecken, und len, und sie werden mit ihm
Wirbelstürme werden sie hin- c 
Frieden haben, bis d drei Gene-
wegtragen, und Häuser wer- rationen vergangen sind und
den über sie stürzen und sie in viele von der e vierten Genera-
Stücke schmettern und sie zu tion in Rechtschaffenheit von
Staub zermalmen. hinnen geschieden sein werden.
6 Und sie werden heimge- 10 Und wenn dies geschehen
sucht werden mit Donner und ist, kommt eine schnelle a Ver-
Blitzen und Erdbeben und al- nichtung über mein Volk; denn
lerart Zerstörungen, denn das ungeachtet der Qual meiner
Feuer des Zornes des Herrn Seele habe ich sie geschaut;
wird gegen sie entflammen, darum weiß ich, dass sie sich
und sie werden wie Stoppeln begeben wird; und es verkauft
sein, und der Tag, der kommt, sich für nichts; denn als Lohn
3 b sf Jesus Christus – 5 a 1 Ne 19:11; b 3 Ne 17:7-­9.
Prophezeiungen über 3 Ne 10:14. c 4 Ne 1:1-­4.
die Geburt und den b 3 Ne 8:10; 9:5-­8. d 1 Ne 12:11,12;
Tod Jesu Christi. 7 a sf Gerechtigkeit. 3 Ne 27:30-­32.
c Gen 4:10; 8 a sf Verfolgen, e Al 45:10-­12;
2 Ne 28:10; Verfolgung. Hel 13:9,10.
Morm 8:27. b 3 Ne 10:12,13. 10 a Al 45:9-­14;
4 a 3 Ne 8:14-­24; 9:3,9. 9 a 3 Ne 11:8-­15. Morm 8:1-­9.
133 2 NEPHI 26:11-17
für seinen Stolz und seine men und die Nachkommen
Narrheit wird es Zerschlagung meiner Brüder in Unglauben
ernten; denn weil es sich dem verfallen sind und von den An-
Teufel fügt und lieber Werke deren geschlagen worden sind,
der Finsternis wählt als das ja, nachdem Gott, der Herr, sie
Licht, deshalb muss es in die ringsum belagert und sie mit
b 
Hölle hinabgehen. einer Schanze eingeschlossen
11 Denn der Geist des Herrn und Belagerungswerke gegen
wird sich nicht immer mit dem sie aufgerichtet hat und nach-
Menschen a abmühen. Und dem sie in den Staub erniedrigt
wenn der Geist aufhört, sich worden sind, ja, sodass es sie
mit dem Menschen abzumü- nicht mehr gibt, werden den-
hen, dann kommt schnelle Ver- noch die Worte der Rechtschaf-
nichtung, und dies schmerzt fenen geschrieben werden und
meine Seele. die Gebete der Getreuen erhört
12 Und wie ich gesagt habe, werden, und alle, die in Un-
die a Juden müssten b überzeugt glauben verfallen sind, werden
werden, dass Jesus c wirklich nicht vergessen werden.
der Christus ist, so muss es not- 16 Denn die vernichtet sein
wendigerweise sein, dass auch werden, die werden von der
die Anderen davon überzeugt Erde her zu ihnen a reden, und
werden, dass Jesus der Christus ihre Rede wird tief aus dem
ist, der ewige Gott, Staube sein, und ihre Stimme
13 und dass er sich all denen, wird sein wie jemandes, der
die an ihn glauben, durch die einen Totengeist hat; denn Gott,
Macht des a Heiligen Geistes der Herr, wird ihm Macht ge-
kundtut, ja, jeder Nation, je- ben, dass er gleichsam von der
dem Geschlecht, jeder Sprache Erde her flüstere in Bezug auf
und jedem Volk, und mächtige sie; und ihre Rede wird aus
Wundertaten, Zeichen und dem Staube flüstern.
Wunder unter den Menschen- 17 Denn so spricht Gott, der
kindern vollbringt, gemäß ih- Herr: Sie werden das a schrei-
rem Glauben. ben, was unter ihnen geschehen
14 Aber siehe, ich prophezeie wird, und es wird geschrieben
euch in Bezug auf die a letzten und versiegelt werden in einem
Tage, in Bezug auf die Tage, da Buch, und diejenigen, die in
Gott, der Herr, dieses hier für Unglauben verfallen sind, wer-
die Menschenkinder b hervor- den es nicht haben, denn sie
bringen wird. b 
trachten danach, das, was von
15 Nachdem meine Nachkom- Gott ist, zu vernichten.
10 b sf Hölle. c Morm 3:21. Moro 10:27;
11 a Eth 2:15. 13 a sf Heiliger Geist. Mose 7:62.
12 a 2 Ne 30:7; 14 a sf Letzte Tage. sf Buch Mormon.
Morm 5:14. b sf Wiederherstellung 17 a 2 Ne 29:12.
sf Juden. des Evangeliums. b Enos 1:14.
b 2 Ne 25:18. 16 a Jes 29:4;
2 NEPHI 26:18-28 134
18 Die vernichtet worden sind, seinen starken Stricken für im-
die sind darum schnell vernich- mer bindet.
tet worden; und die Menge ih- 23 Denn siehe, meine gelieb-
rer Schrecklichen wird sein wie ten Brüder, ich sage euch, dass
die a Spreu, die dahinfährt  – ja, Gott, der Herr, nicht im Fins-
so spricht Gott, der Herr: In ei- tern wirkt.
nem Augenblick, plötzlich, wird 24 Er tut nichts, was nicht der
es geschehen. Welt zum Nutzen ist; denn er
19 Und es wird sich begeben: a 
liebt die Welt, sodass er sogar
Die in Unglauben verfallen sind, sein eigenes Leben niederlegt,
werden durch die Hand der An- damit er b alle Menschen zu sich
deren a geschlagen werden. ziehen kann. Darum gebietet er
20 Und die Anderen sind niemandem, nicht an der Erret-
überheblich im a Stolz ihrer Au- tung durch ihn teilzuhaben.
gen und sind b gestolpert wegen 25 Siehe, ruft er irgendjeman-
der Größe ihres c Stolpersteins, dem zu, nämlich: Geh weg von
sodass sie viele d Kirchen aufge- mir? Siehe, ich sage euch: Nein;
richtet haben; dennoch setzen sondern er spricht: a Kommt her
sie die Macht und Wundertaten zu mir, all ihr Enden der Erde,
Gottes herab und predigen sich b 
kauft Milch und Honig, ohne
selbst ihre eigene Weisheit und Geld und ohne Kaufpreis.
ihre eigene e Gelehrsamkeit, 26 Siehe, hat er irgendjeman-
damit sie Gewinn erlangen und dem geboten, aus den Synago-
den Armen das Gesicht f zer- gen oder aus den Gotteshäu-
malmen können. sern wegzugehen? Siehe, ich
21 Und es sind viele Kirchen sage euch: Nein.
aufgerichtet, die a Neid und 27 Hat er irgendjemandem ge-
Streit und Bosheit verursachen. boten, nicht an der a Errettung
22 Und es gibt auch a geheime durch ihn teilzuhaben? Siehe,
Verbindungen, ja, wie in alter ich sage euch: Nein, sondern
Zeit, gemäß den Verbindungen er b gewährt sie allen Menschen
des Teufels, denn er ist der frei, und er hat seinem Volk
Gründer von dem allen, ja, der geboten, dass es alle Menschen
Gründer von Mord und von zur c Umkehr bewegt.
Werken der Finsternis, ja, und 28 Siehe, hat der Herr irgend-
er führt sie am Hals mit einem jemandem geboten, nicht an
flächsernen Strick, bis er sie mit seiner Güte teilzuhaben? Siehe,
18 a Morm 5:16-­18. e 2 Ne 9:28; 25 a Al 5:33-­35;
19 a 3 Ne 16:8,9; 20:27,28. Morm 9:7,8. 3 Ne 9:13,14.
20 a sf Stolz. f Jes 3:15; b Jes 55:1,2.
b 1 Ne 13:29,34. 2 Ne 13:15. 27 a sf Errettung.
sf Abfall vom 21 a sf Neid. b Eph 2:8;
Glauben. 22 a sf Geheime 2 Ne 25:23.
c Ez 14:4. Verbindungen. c sf Umkehr,
d 1 Ne 14:10; 22:23; 24 a Joh 3:16. umkehren.
Morm 8:28. b 3 Ne 27:14,15.
135 2 NEPHI 26:29–27:1
ich sage euch: Nein, sondern dass sie keine Hurerei begehen
a 
alle Menschen genießen diesen sollen und dass sie nichts von
Vorzug, der eine so wie der dem allen tun sollen; denn wer
andere, und keinem ist es ver- es tut, wird zugrunde gehen.
wehrt. 33 Denn keine dieser Übelta-
29 Er gebietet, es solle keine ten kommt vom Herrn; denn er
a 
Priesterlist geben; denn siehe, tut unter den Menschenkindern
Priesterlist besteht darin, dass das, was gut ist; und er tut
Menschen predigen und sich nichts, was nicht klar ist für die
selbst der Welt als Licht hinstel- Menschenkinder; und er lädt
len, auf dass sie von der Welt sie alle ein, zu ihm zu kommen
Gewinn und b Lob ernten; aber und an seiner Güte teilzuhaben;
sie trachten nicht nach dem und er a weist niemanden ab,
Wohlergehen Zions. der zu ihm kommt, ob schwarz
30 Siehe, der Herr hat dies oder weiß, geknechtet oder frei,
verboten; darum hat Gott, der männlich oder weiblich; und er
Herr, das Gebot gegeben, dass gedenkt der b Heiden; und c alle
alle Menschen a Nächstenliebe sind vor Gott gleich, die Juden
haben sollen, und diese Nächs- ebenso wie die Anderen.
tenliebe ist b Liebe. Und wenn
sie keine Nächstenliebe haben, KAPITEL 27
so sind sie nichts. Darum, wenn
In den letzten Tagen werden
sie Nächstenliebe haben, wer-
Finsternis und Abfall vom Glau­
den sie den Arbeiter in Zion
ben die Erde bedecken  – Das
nicht zugrunde gehen lassen.
Buch Mormon wird hervorkom­
31 Aber der Arbeiter in a Zion
men  – Drei Zeugen werden von
soll für Zion arbeiten; denn
dem Buch Zeugnis geben  – Der
wenn sie für b Geld arbeiten,
gelehrte Mann wird sagen, er
werden sie zugrunde gehen.
könne das versiegelte Buch nicht
32 Und weiter hat Gott, der
lesen  – Der Herr wird ein wun­
Herr, a geboten, dass die Men-
derbares Werk und ein Wunder
schen nicht morden sollen; dass
tun  – Vergleiche Jesaja 29. Um
sie nicht lügen sollen; dass sie
559–545 v. Chr.
nicht stehlen sollen; dass sie
den Namen des Herrn, ihres Aber siehe, in den a letzten Ta-
Gottes, nicht b unnütz gebrau- gen, oder in den Tagen der An-
chen sollen; dass sie nicht nei- deren  – ja, siehe, alle Nationen
den sollen; dass sie nicht bos- der Anderen und auch die Ju-
haft sein sollen; dass sie nicht den, sowohl diejenigen, die in
miteinander streiten sollen; dieses Land kommen werden,
28 a Röm 2:11; b sf Liebe. 33 a Apg 10:9-­35,44,45.
1 Ne 17:33-­35. 31 a sf Zion. b Al 26:37.
29 a sf Priesterlist. b Jak 2:17-­19; c Röm 2:11;
b LuB 121:34-­37. LuB 11:7; 38:39. 1 Ne 17:35.
30 a Moro 7:47,48. 32 a sf Gebote Gottes. 27 1 a sf Letzte Tage.
sf Nächstenliebe. b sf Gottlosigkeit.
2 NEPHI 27:2-10 136
als auch diejenigen, die in an- ihr habt eure Augen verschlos-
deren Ländern sein werden, sen, und ihr habt die Propheten
ja, selbst in allen Ländern der verworfen; und eure Herrscher
Erde, siehe, sie werden trunken und die Seher hat er wegen eu-
sein von Übeltun und allerart res Übeltuns verhüllt.
Gräuel – 6 Und es wird sich begeben:
2 und wenn jener Tag kommt, Gott, der Herr, wird für a euch
werden sie vom Herrn der die Worte eines b Buches her-
Heerscharen heimgesucht wer- vorbringen, und es werden die
den mit Donner und mit Erd- Worte derer sein, die geschlum-
beben und mit einem großen mert haben.
Getöse und mit Sturm und mit 7 Und siehe, das Buch wird
Unwetter und mit der a Flamme a 
versiegelt sein; und in dem
verzehrenden Feuers. Buch wird eine b Offenbarung
3 Und alle die a Nationen, die von Gott sein, vom Anfang der
gegen Zion b streiten und die Welt an bis zu ihrem c Ende.
es bedrängen, werden sein wie 8 Darum, aufgrund dessen,
der Traum einer nächtlichen was a versiegelt ist, wird das,
Vision; ja, es wird ihnen so ge- was versiegelt ist, b nicht in den
hen wie dem Hungrigen, der Tagen der Schlechtigkeit und
träumt, und siehe, er isst, doch Gräuel der Menschen gegeben
er erwacht, und seine Seele ist werden. Darum wird ihnen das
leer; oder wie einem Durstigen, Buch vorenthalten werden.
der träumt, und siehe, er trinkt, 9 Aber das Buch wird einem
doch er erwacht, und siehe, er a 
Mann gegeben werden, und
ist matt, und seine Seele lechzt; er wird die Worte des Buches
ja, ebenso wird die Schar aller geben, und es sind die Worte
Nationen sein, die gegen den derer, die im Staube geschlum-
Berg Zion streiten. mert haben, und er wird diese
4 Denn siehe, ihr alle, die ihr Worte einem b anderen geben.
Übles tut, haltet ein und ver- 10 Aber die Worte, die versie-
wundert euch, denn ihr werdet gelt sind, wird er nicht geben,
aufschreien und rufen; ja, ihr auch das Buch wird er nicht
werdet trunken sein, doch nicht geben. Denn das Buch wird
von Wein, ihr werdet wanken, versiegelt sein durch die Macht
doch nicht von starkem Ge- Gottes, und die Offenbarung,
tränk. die versiegelt worden ist, wird
5 Denn siehe, der Herr hat in dem Buch bewahrt werden
den Geist tiefen Schlafs über bis zu der Zeit, die der Herr
euch ausgegossen. Denn siehe, für ihr Hervorkommen selbst
2 a Jes 24:6; 66:15,16; Morm 5:12,13. c Eth 13:1-­12.
Jak 6:3; b 2 Ne 26:16,17; 29:12. 8 a Eth 5:1.
3 Ne 25:1. sf Buch Mormon. b 3 Ne 26:9-­12;
3 a Jes 29:7,8. 7 a Jes 29:11,12; Eth 4:5,6.
b 1 Ne 22:14. Eth 3:25-­27; 4:4-­7. 9 a LuB 17:5,6.
6 a Jar 1:2; b Mos 8:19. b JSLg 1:64,65.
137 2 NEPHI 27:11-20
bestimmt hat; denn siehe, al- des Buches hervorbringen;
les ist darin offenbart von der und durch den Mund so vieler
Grundlegung der Welt an bis Zeugen, wie es ihm gut scheint,
zu ihrem Ende. wird er sein Wort bestätigen;
11 Und es kommt der Tag, da und weh sei dem, der das Wort
die Worte des Buches, die ver- Gottes a verwirft!
siegelt waren, auf den Dächern 15 Aber siehe, es wird sich
vorgelesen werden; und sie begeben: Gott, der Herr, wird
werden durch die Macht Christi zu dem, dem er das Buch gibt,
vorgelesen werden, und alles sprechen: Nimm diese Worte,
wird den Menschenkindern die nicht versiegelt sind, und
a 
offenbart werden, was je unter gib sie einem anderen, dass er
den Menschenkindern gewesen sie dem zeige, der gelehrt ist,
ist und was je sein wird, selbst und sprich: a Lies das, ich bitte
bis zum Ende der Erde. dich. Und der gelehrt ist, wird
12 Darum, an jenem Tag, da sprechen: Bring das Buch hier-
das Buch dem Mann gegeben her, und ich will sie lesen.
wird, von dem ich gesprochen 16 Und nun, um der Herrlich-
habe, wird das Buch vor den keit der Welt willen und um
Augen der Welt verborgen a 
Gewinn zu erlangen, sagen sie
sein, sodass niemandes Auge dies, aber nicht um der Herr-
es sehen wird, außer dass a drei lichkeit Gottes willen.
b 
Zeugen es durch die Macht 17 Und der Mann wird spre-
Gottes erblicken werden, neben chen: Ich kann das Buch nicht
dem, dem das Buch gegeben bringen, denn es ist versiegelt.
wird; und sie werden die Wahr- 18 Dann wird der, der gelehrt
heit des Buches und dessen, ist, sprechen: Ich kann es nicht
was darin ist, bezeugen. lesen.
13 Und es gibt niemand an- 19 Darum wird es sich be-
ders, der es sehen wird, außer geben: Gott, der Herr, wird
einige wenige, gemäß dem Wil- das Buch und die Worte darin
len Gottes, damit sie den Men- abermals dem geben, der nicht
schenkindern Zeugnis geben gelehrt ist; und der Mann, der
von seinem Wort; denn Gott, nicht gelehrt ist, wird sprechen:
der Herr, hat gesagt, dass die Ich bin nicht gelehrt.
Worte der Getreuen sprechen 20 Dann wird Gott, der Herr,
werden, als sei es a von den To- zu ihm sprechen: Die gelehrt
ten. sind, sollen sie nicht lesen,
14 Darum wird Gott, der denn sie haben sie verworfen,
Herr, hingehen und die Worte und ich kann mein Werk selbst
11 a Lk 12:3; LuB 5:11,15; 17:1. 14 a 2 Ne 28:29,30;
Morm 5:8; b Dtn 19:15. Eth 4:8.
LuB 121:26-­31. 13 a 2 Ne 3:19,20; 15 a Jes 29:11,12;
12 a 2 Ne 11:3; 33:13-­15; JSLg 1:65.
Eth 5:2-­4; Moro 10:27. 16 a sf Priesterlist.
2 NEPHI 27:21-29 138
tun; darum sollst du die Worte 26 darum will ich darange-
lesen, die ich dir geben werde. hen, ein a wunderbares Werk
21 a Berühre nicht das, was unter diesem Volk zu tun, ja,
versiegelt ist, denn ich will es ein b wunderbares Werk und
zu der von mir selbst bestimm- ein Wunder; denn die Weisheit
ten Zeit hervorbringen; denn seiner Weisen und Gelehrten
ich will den Menschenkindern wird zugrunde gehen, und das
zeigen, dass ich mein Werk Verständnis seiner Klugen wird
selbst tun kann. verborgen werden.
22 Darum, wenn du die Worte 27 Und a weh denen, die ihren
gelesen hast, die ich dir geboten Plan tief verbergen wollen vor
habe, und die a Zeugen erlangt dem Herrn! Und ihre Werke
hast, die ich dir verheißen habe, sind im Finstern, und sie spre-
dann sollst du das Buch wiede- chen: Wer sieht uns, und wer
rum versiegeln und es für mich kennt uns? Und sie sprechen
verbergen, damit ich die Worte auch: Gewiss, dass du das
bewahre, die du nicht gelesen Oberste zuunterst kehrst, soll
hast, bis ich es in meiner Weisheit des b Töpfers Ton gleich ge-
für richtig halte, den Menschen- achtet werden. Aber siehe, ich
kindern alles zu offenbaren. werde ihnen zeigen, spricht
23 Denn siehe, ich bin Gott; der Herr der Heerscharen, dass
und ich bin ein Gott der a Wun- ich alle ihre Werke kenne. Soll
dertaten; und ich werde der denn das Werk von dem, der es
Welt zeigen, dass ich b derselbe gemacht hat, sprechen: Er hat
bin gestern, heute und immer- mich nicht gemacht? Oder soll
dar; und ich wirke nicht unter das Gebilde von seinem Bildner
den Menschenkindern, außer sprechen: Er hat es nicht ver-
c 
gemäß ihrem Glauben. standen?
24 Und weiter wird es sich be- 28 Aber siehe, spricht der Herr
geben: Der Herr wird zu dem, der Heerscharen: Ich werde den
der die Worte liest, die ihm ge- Menschenkindern zeigen, dass
geben werden, sprechen: es nur noch eine sehr kurze Zeit
25 a Darum, dass dieses Volk ist, und der Libanon wird sich
sich mir mit dem Munde naht in ein fruchtbares Feld verwan-
und mich mit den Lippen b ehrt, deln; und das fruchtbare Feld
aber es sein Herz weit von mir wird dem Wald gleich geachtet
entfernt hat und seine Furcht werden.
vor mir durch c Menschenwei- 29 a Und an jenem Tag wer-
sung erlernt ist – den die Tauben die Worte des
21 a Eth 5:1. 25 a Jes 29:13. b Jes 29:14;
22 a sf Zeugen des b Mt 15:8. 2 Ne 25:17.
Buches Mormon. c 2 Ne 28:31. 27 a Jes 29:15.
23 a sf Wunder. 26 a 1 Ne 22:8; b Jer 18:6.
b Hebr 13:8. 2 Ne 29:1,2. 29 a Jes 29:18.
c Hebr 11; sf Wiederherstellung
Eth 12:7-­22. des Evangeliums.
139 2 NEPHI 27:30–28:4
Buches hören, und die Augen KAPITEL 28
der Blinden werden aus dem
In den letzten Tagen werden
Dunkel und aus der Finsternis
viele falsche Kirchen aufgerich­
sehen.
tet sein  – Sie werden falsche,
30 Und auch die a Sanftmü-
unnütze und törichte Lehren
tigen werden zunehmen, und
verkünden – Wegen falscher Leh­
ihre b Freude wird im Herrn
rer wird der Abfall vom Glauben
sein; und die Armen unter den
überhandnehmen  – Der Teufel
Menschen werden sich am Hei-
wird in den Herzen der Men­
ligen Israels erfreuen.
schen wüten  – Er wird allerart
31 Denn sicherlich, so wahr
falsche Lehren verkünden. Um
der Herr lebt, werden sie sehen,
559–545 v. Chr.
dass der a Schreckliche zunich-
tegemacht ist und der Spötter Und nun, siehe, meine Brüder,
verzehrt ist und alle, die auf ich habe zu euch gesprochen,
Übeltun lauern, von Gott abge- wie der Geist mich gedrängt
schnitten sind; hat; darum weiß ich, dass dies
32 und diejenigen, die jemand sich gewiss begeben muss.
zum a Missetäter erklären um 2 Und das, was aus dem a Buch
eines Wortes willen und eine geschrieben wird, wird für die
Schlinge legen dem, der im b Tor Menschenkinder von großem
zurechtweist, und den Gerech- b 
Wert sein, und besonders für
ten um ein Nichts c abweisen. unsere Nachkommen, die ein
33 Darum, so spricht der Herr, Überrest des Hauses Israel
der Abraham erlöst hat, über sind.
das Haus Jakob: Jakob wird 3 Denn an jenem Tag wird es
nicht mehr beschämt werden, sich begeben: Die a Kirchen, die
sein Angesicht wird nicht mehr aufgerichtet sind, aber nicht für
erbleichen, den Herrn, werden zueinander
34 sondern wenn er seine Kin- sprechen: Siehe, ich, ich bin des
der, das Werk meiner Hände, in Herrn; und die anderen wer-
seiner Mitte a sieht, werden sie den sprechen: Ich, ich bin des
meinen Namen heiligen und Herrn; und so wird ein jeder
den Heiligen Jakobs heiligen sprechen, der Kirchen aufge-
und den Gott Israels fürchten. richtet hat, aber nicht für den
35 Auch jene, die im Geist Herrn –
a 
geirrt haben, werden zu Ver- 4 und sie werden miteinan-
ständnis gelangen, und die der streiten; und ihre Priester
gemurrt haben, werden Lehre werden miteinander streiten;
b 
annehmen. und sie werden mit ihrer
30 a sf Sanftmut, c 2 Ne 28:16. b 1 Ne 13:34-­42; 22:9;
sanftmütig. 34 a Jes 29:23,24. 3 Ne 21:6.
b LuB 101:36. 35 a 2 Ne 28:14; 3 a 1 Kor 1:10-­13;
31 a Jes 29:20. LuB 33:4. 1 Ne 22:23;
32 a Lk 11:54. b Dan 12:4. 4 Ne 1:25-­29;
b Am 5:10. 28 2 a sf Buch Mormon. Morm 8:28,32-­38.
2 NEPHI 28:5-14 140
a 
Gelehrsamkeit lehren und den und schließlich werden wir im
Heiligen Geist leugnen, der zu Reich Gottes errettet sein.
reden eingibt. 9 Ja, und es wird viele geben,
5 Und sie a leugnen die b Macht die auf diese Weise falsche und
Gottes, des Heiligen Israels; und unnütze und a törichte b Lehren
sie sprechen zum Volk: Hört verkünden; und sie werden
auf uns und vernehmt unsere sich im Herzen aufblasen und
Weisung; denn siehe, heute gibt ihre Pläne tief verbergen wollen
es c keinen Gott mehr; denn der vor dem Herrn, und ihre Werke
Herr und der Erlöser hat sein werden im Finstern sein.
Werk getan, und er hat seine 10 Und das a Blut der Heiligen
Macht an die Menschen gegeben; wird vom Erdboden her gegen
6 siehe, hört auf meine Wei- sie schreien.
sung; wenn man sagen wird, 11 Ja, sie sind alle vom a Weg
durch die Hand des Herrn sei abgewichen, sie sind b verdor-
eine Wundertat geschehen, so ben geworden.
glaubt es nicht; denn heute ist 12 Wegen des a Stolzes und
er kein Gott der a Wundertaten wegen falscher Lehrer und fal-
mehr; er hat sein Werk getan. scher Lehren sind ihre Kirchen
7 Ja, und es wird viele geben, verdorben geworden; und ihre
die sprechen: a Iss, trink und sei Kirchen sind überheblich; ihres
lustig, denn morgen sterben wir, Stolzes wegen sind sie aufge-
und es wird uns wohl ergehen. blasen.
8 Und es wird auch viele ge- 13 Sie a berauben die b Armen
ben, die sprechen: Iss, trink und um ihrer schönen Heiligtümer
sei lustig, doch fürchte Gott – er willen; sie berauben die Armen
wird es a rechtfertigen, wenn um ihrer schönen Kleider wil-
man kleine Sünden begeht; ja, len; und sie verfolgen die Sanft-
b 
lüge ein wenig, übervorteile mütigen und die im Herzen
jemanden wegen seiner Worte, arm sind, denn in ihrem c Stolz
grabe deinem Nächsten eine sind sie aufgeblasen.
c 
Grube; da ist nichts Arges 14 Sie tragen den Hals a starr
dabei; und dies alles tu, denn und das Haupt erhoben; ja, und
morgen sterben wir; und wenn wegen Stolz und Schlechtigkeit
es so ist, dass wir schuldig und Gräueltaten und Hurerei
sind, so wird uns Gott mit sind sie alle b irregegangen, au-
einigen Streichen züchtigen, ßer einige wenige, welche die
4 a 2 Ne 9:28. sf Lügen. LuB 87:7.
5 a 2 Ne 26:20. c Spr 26:27; 11 a Hel 6:31.
b 2 Tim 3:5. 1 Ne 14:3. b Morm 8:28-­41;
c Al 30:28. 9 a Ez 13:3; LuB 33:4.
6 a Morm 8:26; 9:15-­26. Hel 13:29. 12 a Spr 28:25.
7 a 1 Kor 15:32; b Mt 15:9. 13 a Ez 34:8.
Al 30:17,18. 10 a Offb 6:9-­11; b Hel 4:12.
8 a Morm 8:31. 2 Ne 26:3; c Al 5:53.
b LuB 10:25; Morm 8:27; 14 a Spr 21:4.
Mose 4:4. Eth 8:22-­24; b Jes 53:6.
141 2 NEPHI 28:15-23
demütigen Nachfolger Christi die dazugehören, müssen not-
sind; doch werden sie verleitet, wendigerweise zur Umkehr
sodass sie in vielen Fällen irren, aufgestachelt werden, sonst
weil sie durch die Weisungen wird der b Teufel sie mit sei-
der Menschen belehrt sind. nen immerwährenden c Ketten
15 O die a Weisen und die Ge- fassen, und sie werden zum
lehrten und die Reichen, die im Zorn aufgestachelt und gehen
b 
Stolz ihres Herzens aufgebla- zugrunde.
sen sind, und alle, die falsche 20 Denn siehe, an jenem Tag
Lehren predigen, und alle, die wird er im Herzen der Men-
Hurerei begehen und den rech- schenkinder a wüten und sie
ten Weg des Herrn verkehren. zum Zorn aufstacheln gegen
c 
Wehe, wehe, wehe sei ihnen, das, was gut ist.
spricht Gott, der Herr, der All- 21 Und andere wird er a be-
mächtige, denn sie werden zur schwichtigen und sie in fleisch-
Hölle hinabgeworfen werden! licher Sicherheit wiegen, sodass
16 Weh denen, die den Gerech- sie sprechen: Alles ist wohl in
ten um ein Nichts a abweisen Zion; ja, Zion gedeiht, alles
und das, was gut ist, schmähen ist wohl  – und so betrügt der
und sagen, es sei nichts wert! b 
Teufel ihre Seele und führt sie
Denn der Tag wird kommen, mit Bedacht hinweg, hinab zur
da Gott, der Herr, die Bewoh- Hölle.
ner der Erde schnell heimsucht; 22 Und siehe, andere verleitet
und an dem Tag, da sie b ganz er schmeichlerisch und sagt ih-
reif sind im Übeltun, werden sie nen, es gebe keine a Hölle; und
zugrunde gehen. er spricht zu ihnen: Ich bin kein
17 Aber siehe, wenn die Bewoh- Teufel, denn es gibt keinen  –
ner der Erde von ihrer Schlech- und so flüstert er ihnen ins Ohr,
tigkeit und ihren Gräueltaten bis er sie mit seinen furchtba-
umkehren, werden sie nicht ren b Ketten fasst, aus denen es
zerschlagen werden, spricht der keine Befreiung gibt.
Herr der Heerscharen. 23 Ja, sie sind vom Tod erfasst
18 Aber siehe, jene große und und von der Hölle; und Tod
gräuelreiche Kirche, die a Hure und Hölle und der Teufel und
der ganzen Erde, muss zu Bo- alle, die davon gefasst worden
den b stürzen, und groß muss sind, müssen vor dem Thron
ihr Sturz sein. Gottes stehen und gemäß ihren
19 Denn das Reich des Teufels Werken a gerichtet werden; von
muss a erbeben, und diejenigen, dort müssen sie an den Ort
15 a Spr 3:5-­7. 19 a 1 Ne 22:23. b Al 36:18.
b sf Stolz. b Al 34:35. 23 a sf Gericht, das
c 3 Ne 29:5. c Al 12:11. Jüngste;
16 a Jes 29:21. 20 a LuB 10:20-­27. Jesus Christus –
b Eth 2:9,10. 21 a Morm 8:31. Richter.
18 a Offb 19:2. b 2 Ne 9:39.
b 1 Ne 14:3,17. 22 a sf Hölle.
2 NEPHI 28:24–29:1 142
gehen, der für sie bereitet ist, empfängt, werde ich mehr ge-
c  d 

nämlich ein b See von Feuer und ben; und denen, die sprechen:
Schwefel, der endlose Qual ist. Wir haben genug, denen wird
24 Darum, weh sei dem, der selbst das weggenommen, was
in Zion sorglos ist! sie haben.
25 Weh sei dem, der ruft: Alles 31 Verflucht ist, wer sein a Ver-
ist wohl! trauen in Menschen setzt oder
26 Ja, weh sei dem, der auf Fleisch zu seinem Arm macht
die Weisungen der Menschen oder auf die Weisungen der
a 
hört und die Macht Gottes und Menschen hört, außer ihre Wei-
die Gabe des Heiligen Geistes sungen seien durch die Macht
leugnet! des Heiligen Geistes eingege-
27 Ja, weh sei dem, der sagt: ben.
Wir haben empfangen, und wir 32 a Weh sei den Anderen,
a 
brauchen nicht noch mehr! spricht Gott, der Herr der
28 Und schließlich, weh all Heerscharen. Denn obwohl ich
denen, die zittern und a zornig ihnen meinen Arm von Tag zu
sind wegen der Wahrheit Got- Tag hinstrecke, werden sie mich
tes! Denn siehe, wer auf dem leugnen; dennoch werde ich zu
b 
Felsen gebaut ist, nimmt sie ihnen barmherzig sein, spricht
mit Frohsinn an; und wer auf Gott, der Herr, falls sie umkeh-
sandigem Grund gebaut ist, ren und zu mir kommen; denn
zittert davor, zu fallen. mein b Arm ist den ganzen Tag
29 Weh sei dem, der sagen lang ausgestreckt, spricht Gott,
wird: Wir haben das Wort Got- der Herr der Heerscharen.
tes empfangen, und wir a brau-
chen vom Wort Gottes b nicht KAPITEL 29
noch mehr, denn wir haben
Viele der Anderen werden das
genug!
Buch Mormon ablehnen  – Sie
30 Denn siehe, so spricht Gott,
werden sagen: Wir brauchen
der Herr: Ich werde den Men-
nicht mehr Bibel  – Der Herr
schenkindern Zeile um Zeile
spricht zu vielen Nationen  – Er
geben, a Weisung um Weisung,
wird die Welt aus den Büchern
hier ein wenig und dort ein we-
richten, die geschrieben sein wer­
nig; und gesegnet sind diejeni-
den. Um 559–545 v. Chr.
gen, die auf meine Weisungen
hören und meinem Rat ihr Ohr Aber siehe, es wird viele ge-
leihen, denn sie werden b Weis- ben – an dem Tag, da ich daran-
heit lernen; denn dem, der gehen werde, ein a wunderbares
23 b 2 Ne 9:16,19,26. 29 a 2 Ne 29:3-­10. LuB 50:24.
26 a 2 Ne 9:29. b 2 Ne 27:14; 31 a LuB 1:19,20.
27 a Al 12:10,11. Eth 4:8. 32 a 1 Ne 14:6.
28 a 2 Ne 9:40; 33:5. 30 a LuB 98:12. b Jak 5:47; 6:4.
sf Auflehnung. b sf Weisheit. 29 1 a 2 Ne 27:26.
b Mt 7:24-­27. c Lk 8:18. sf Wiederherstellung
sf Fels. d Al 12:10; des Evangeliums.
143 2 NEPHI 29:2-8
Werk unter ihnen zu vollbrin- und der Schmerzen der Juden
gen, damit ich meiner b Bünd- und wie eifrig sie mir gegen-
nisse gedenke, die ich für die über gewesen sind, um den
Menschenkinder gemacht habe, Anderen Errettung zu bringen?
damit ich wieder, zum c zweiten 5 O ihr Anderen, habt ihr der
Mal, meine Hand hebe, um Juden gedacht, meines Bundes-
mein Volk, das vom Haus Israel volkes aus alter Zeit? Nein; son-
ist, zurückzugewinnen, dern ihr habt sie verflucht und
2 und auch, damit ich der habt sie a gehasst und habt nicht
Verheißungen gedenke, die ich danach getrachtet, sie zurück-
dir, Nephi, und auch deinem zugewinnen. Aber siehe, ich
Vater gemacht habe, dass ich werde euch das alles auf euer
eurer Nachkommen gedenken eigenes Haupt zurückbringen;
werde und dass die a Worte eu- denn ich, der Herr, habe mein
rer Nachkommen aus meinem Volk nicht vergessen.
Munde hervorkommen sollen 6 Du Narr, der du sagst: Eine
an eure Nachkommen; und a 
Bibel, wir haben eine Bibel,
meine Worte werden bis an die und wir brauchen nicht noch
Enden der Erde b hinzischen als mehr Bibel. Habt ihr eine Bibel
ein c Banner für mein Volk, das erlangt, außer durch die Juden?
vom Haus Israel ist; 7 Wisst ihr nicht, dass es
3 und weil meine Worte hinzi- mehr Nationen als eine gibt?
schen werden, da werden viele Wisst ihr nicht, dass ich, der
von den Anderen sagen: Eine Herr, euer Gott, alle Menschen
a 
Bibel! Eine Bibel! Wir haben a 
erschaffen habe und dass ich
eine Bibel, und es kann nicht derer gedenke, die auf den b In-
noch mehr Bibel geben! seln des Meeres sind, und dass
4 Aber so spricht Gott, der ich in den Himmeln oben und
Herr: O Toren, sie werden eine auf der Erde unten herrsche;
Bibel haben; und sie wird von und ich bringe mein Wort für
den a Juden kommen, meinem die Menschenkinder hervor,
Bundesvolk aus alter Zeit. Und ja, selbst für alle Nationen der
wie danken sie den Juden für Erde?
die b Bibel, die sie von ihnen 8 Warum murrt ihr, weil ihr
empfangen? Ja, was meinen noch mehr von meinem Wort
die Anderen? Gedenken sie der empfangen sollt? Wisst ihr
Beschwernisse und der Mühsal nicht, dass das Zeugnis a zweier
1 b sf Bund mit Abraham. c 1 Ne 21:22. 5 a 3 Ne 29:8.
c 2 Ne 6:14; 21:11,12; sf Panier. 6 a 1 Ne 13:38.
25:17. 3 a 1 Ne 13:23-­25. 7 a sf Erschaffen,
sf Israel – Die sf Bibel; Schöpfung.
Sammlung Israels. Buch Mormon. b 1 Ne 22:4.
2 a 2 Ne 3:18-­21. 4 a LuB 3:16. 8 a Ez 37:15-­20;
b Jes 5:26; sf Juden. 1 Ne 13:38-­41;
2 Ne 15:26; b sf Juda – Das 2 Ne 3:12.
Moro 10:28. Holz Judas.
2 NEPHI 29:9-14 144
Nationen für euch ein Beweis b 
ihnen spreche; denn aus den
ist, dass ich Gott bin, dass ich c 
Büchern, die geschrieben sein
der einen Nation ebenso ge- werden, werde ich die Welt
denke wie der anderen? Darum d 
richten, jedermann nach sei-
rede ich zu der einen Nation nen Werken, gemäß dem, was
dieselben Worte wie zu der geschrieben steht.
anderen. Und wenn die zwei 12 Denn siehe, ich werde zu
c 
Nationen zusammenkommen den a Juden sprechen, und sie
werden, wird auch das Zeugnis werden es schreiben; und ich
der zwei Nationen zusammen- werde auch zu den Nephiten
kommen. sprechen, und sie werden es
9 Und ich tue das, um vielen b 
schreiben; und ich werde auch
zu beweisen, dass ich a derselbe zu den anderen Stämmen des
bin gestern, heute und immer- Hauses Israel sprechen, die ich
dar und dass ich meine Worte hinweggeführt habe, und sie
ausspreche, wie es mir selbst werden es schreiben; und ich
gefällt. Und weil ich ein b Wort werde auch zu c allen Nationen
gesprochen habe, braucht ihr der Erde sprechen, und sie wer-
nicht zu meinen, dass ich nicht den es schreiben.
noch ein anderes sprechen 13 Und es wird sich begeben:
könne; denn mein Werk ist Die a Juden werden die Worte
noch nicht beendet und wird es der Nephiten haben, und die
auch nicht sein bis zum Ende Nephiten werden die Worte der
des Menschen, auch nicht von Juden haben; und die Nephi-
der Zeit an und für immer. ten und die Juden werden die
10 Darum, weil ihr eine Bi- Worte der b verlorenen Stämme
bel habt, braucht ihr nicht zu Israels haben; und die verlore-
meinen, sie enthalte alle meine nen Stämme Israels werden die
a 
Worte; ihr braucht auch nicht Worte der Nephiten und der
zu meinen, ich hätte nicht noch Juden haben.
mehr schreiben lassen. 14 Und es wird sich begeben:
11 Denn ich gebiete a allen Mein Volk, das vom a Haus Is-
Menschen, im Osten ebenso rael ist, wird heim in seine Be-
wie im Westen und im Norden sitzungen gesammelt werden;
und im Süden und auf den und auch mein Wort wird in
Inseln des Meeres, die Worte b 
eins gesammelt werden. Und
b 
niederzuschreiben, die ich zu denen, die gegen mein Wort
8 b Mt 18:16. 11 a Al 29:8. 2 Ne 26:17.
sf Zeuge. b 2 Tim 3:16. c 2 Ne 26:33.
c Hos 2:2. c sf Buch des Lebens. 13 a Morm 5:12-­14.
9 a Hebr 13:8. d 2 Ne 25:22; b sf Israel – Die
b sf Offenbarung. 33:11,14,15. zehn verlorenen
10 a sf Heilige Schriften – sf Gericht, das Stämme Israels.
Das Hervorkommen Jüngste. 14 a Jer 3:17,18.
heiliger Schriften 12 a 1 Ne 13:23-­29. b Ez 37:16,17.
prophezeit. b 1 Ne 13:38-­42;
145 2 NEPHI 30:1-6
und gegen mein Volk, das vom Bund mit keinem, außer mit
c 
Haus Israel ist, streiten, werde denen, die c umkehren und an
ich zeigen, dass ich Gott bin seinen Sohn glauben, der der
und mit Abraham den d Bund Heilige Israels ist.
geschlossen habe, dass ich sei- 3 Und nun möchte ich noch
ner e Nachkommen gedenken einiges mehr in Bezug auf die
werde f immerdar. Juden und die Anderen prophe-
zeien. Denn nachdem das Buch,
KAPITEL 30 von dem ich gesprochen habe,
hervorkommen und für die
Die Bekehrten der Anderen
Anderen geschrieben und aber-
werden dem Bundesvolk zuge­
mals für den Herrn versiegelt
rechnet  – Viele Lamaniten und
werden wird, da wird es viele
Juden werden das Wort glauben
geben, die den Worten a glau-
und angenehm werden  – Israel
ben werden, die geschrieben
wird wiederhergestellt und die
sind; und b sie werden sie zum
Schlechten vernichtet werden.
Überrest unserer Nachkommen
Um 559–545 v. Chr.
hinbringen.
Und nun siehe, meine geliebten 4 Und dann wird der Überrest
Brüder, ich möchte zu euch unserer Nachkommen von uns
sprechen; denn ich, Nephi, will wissen, wie wir aus Jerusalem
nicht haben, dass ihr meint, ihr gekommen sind und dass sie
seiet rechtschaffener, als es die Abkömmlinge der Juden sind.
Anderen sein werden. Denn 5 Und das Evangelium Jesu
siehe, wenn ihr die Gebote Got- Christi wird unter a ihnen ver-
tes nicht haltet, werdet ihr alle kündet werden; darum wird
ebenso zugrunde gehen; und ihnen die b Kenntnis über ihre
wegen der Worte, die gespro- Väter c wiederhergestellt wer-
chen worden sind, braucht ihr den und auch die Kenntnis
nicht zu meinen, die Anderen über Jesus Christus, die es bei
würden völlig vernichtet wer- ihren Vätern gab.
den. 6 Und dann werden sie sich
2 Denn siehe, ich sage euch: freuen; denn sie werden wis-
Alle von den Anderen, die um- sen, dass dies für sie eine Seg-
kehren, sind das a Bundesvolk nung aus der Hand Gottes ist;
des Herrn; und alle von den und die Finsternis wird ihnen
b 
Juden, die nicht umkehren, allmählich wie Schuppen von
die werden verstoßen werden; den Augen fallen; und es wer-
denn der Herr schließt seinen den nicht viele Generationen
14 c 1 Ne 22:8,9. f Gen 17:7. b 1 Ne 22:8,9.
d Gen 12:1-­3; 30 2 a Gal 3:26-­29. 5 a 3 Ne 21:3-­7,24-­26.
1 Ne 17:40; b Mt 8:10-­13. b 1 Ne 15:14;
3 Ne 20:27; sf Juden. 2 Ne 3:12;
Abr 2:9. c sf Umkehr, Morm 7:1,9,10.
sf Bund mit Abraham. umkehren. c LuB 3:20.
e LuB 132:30. 3 a 3 Ne 16:6,7.
2 NEPHI 30:7-18 146
bei ihnen vergehen, so werden sein und Treue der Gurt seiner
sie ein reines und ein a angeneh- Hüften.
mes Volk sein. 12 a Und dann wird der Wolf
7 Und es wird sich begeben: beim Lamm wohnen, und der
Die a Juden, die zerstreut sind, Leopard wird beim Böcklein
werden ebenfalls b anfangen, an lagern und das Kalb und der
Christus zu glauben; und sie junge Löwe und das Mastvieh
werden anfangen, sich in dem beisammen; und ein kleines
Land zu sammeln, und alle, die Kind wird sie führen.
an Christus glauben werden, 13 Und die Kuh und der Bär
die werden ebenfalls ein ange- werden weiden; ihre Jungen
nehmes Volk werden. werden zusammen lagern; und
8 Und es wird sich bege- der Löwe wird Stroh fressen
ben: Gott, der Herr, wird sein wie das Rind.
Werk unter allen Nationen, 14 Und der Säugling wird an
Geschlechtern, Sprachen und der Höhle der Otter spielen,
Völkern beginnen, um die Wie- und das entwöhnte Kind wird
derherstellung seines Volkes seine Hand in das Loch der Vi-
auf Erden zuwege zu bringen. per stecken.
9 Und in Rechtschaffenheit 15 Sie werden nicht verletzen
wird a Gott, der Herr, die noch zerstören auf meinem
Armen b richten und mit Ge- ganzen heiligen Berg; denn die
radheit zurechtweisen für die Erde wird voll sein von der
c 
Sanftmütigen der Erde. Und er Erkenntnis des Herrn, wie die
wird die Erde mit der Rute sei- Wasser das Meer bedecken.
nes Mundes schlagen, und mit 16 Darum wird kundgetan wer-
dem Hauch seiner Lippen wird den, was a alle Nationen betrifft;
er die Schlechten töten. ja, alles wird den Menschenkin-
10 Denn die a Zeit kommt dern b kundgetan werden.
schnell, da Gott, der Herr, eine 17 Es gibt nichts Geheimes,
große b Trennung unter dem was nicht a offenbart werden
Volk verursachen wird, und die wird; es gibt kein Werk der
Schlechten wird er vernichten; Finsternis, das nicht im Licht
und er wird sein Volk c verscho- kundgetan werden wird; und
nen, ja, selbst wenn es so sein es gibt nichts, was auf der Erde
sollte, dass er die Schlechten versiegelt ist, was nicht losge-
mit Feuer d vernichten muss. macht werden wird.
11 Und a Rechtschaffenheit 18 Darum wird alles, was den
wird der Gurt seiner Lenden Menschenkindern offenbart
6 a LuB 49:24; 109:65. 10 a sf Letzte Tage. 12 a Jes 65:25.
7 a 2 Ne 29:13,14. b LuB 63:53,54. sf Millennium.
b 2 Ne 25:16,17. c Mose 7:61. 16 a LuB 101:32-­35;
9 a Jes 11:4-­9. d 1 Ne 22:15-­17,23. 121:28,29.
b 2 Ne 9:15. sf Erde – Reinigung b Eth 4:6,7.
c sf Sanftmut, der Erde. 17 a LuB 1:2,3.
sanftmütig. 11 a Jes 11:5-­9.
147 2 NEPHI 31:1-8
worden ist, an jenem Tag of- 3 Denn meine Seele erfreut
fenbart werden; und der Satan sich an Klarheit; denn auf diese
wird für eine lange Zeit a keine Weise wirkt Gott, der Herr,
Macht mehr haben über das unter den Menschenkindern.
Herz der Menschenkinder. Und Denn Gott, der Herr, gibt dem
nun, meine geliebten Brüder, Verständnis a Licht; denn er
komme ich mit meinen Worten spricht zu den Menschen ge-
zu Ende. mäß ihrer b Sprache zu ihrem
Verständnis.
KAPITEL 31 4 Darum möchte ich, dass ihr
daran denkt, dass ich zu euch
Nephi erklärt, warum Christus
von jenem a Propheten gespro-
getauft wurde  – Die Menschen
chen habe, den der Herr mir
müssen Christus nachfolgen,
gezeigt hat, der das b Lamm
sich taufen lassen, den Heiligen
Gottes taufen werde, welches
Geist empfangen und bis ans
die Sünden der Welt hinweg-
Ende ausharren, um errettet zu
nehmen werde.
werden – Umkehr und Taufe sind
5 Und nun, wenn das Lamm
das Tor zum engen und schmalen
Gottes, er, der heilig ist, es nö-
Pfad  – Ewiges Leben kommt zu
tig hat, im Wasser a getauft zu
denen, die nach der Taufe die Ge­
werden, um alle Gerechtigkeit
bote halten. Um 559–545 v. Chr.
zu erfüllen, o um wie viel mehr
Und nun komme ich, Nephi, haben dann wir, die wir un-
mit meinem a Prophezeien für heilig sind, es nötig, getauft zu
euch, meine geliebten Brüder, werden, ja, selbst im Wasser!
zu Ende. Und ich kann nur ei- 6 Und nun möchte ich euch,
niges weniges niederschreiben, meine geliebten Brüder, fragen,
wovon ich gewiss weiß, dass inwiefern das Lamm Gottes alle
es geschehen wird; auch kann Gerechtigkeit erfüllt hat, indem
ich nur wenig von den Worten es sich im Wasser taufen ließ?
meines Bruders Jakob nieder- 7 Wisst ihr nicht, dass er heilig
schreiben. war? Aber ungeachtet dessen,
2 Darum genügt mir das, was dass er heilig war, zeigt er den
ich geschrieben habe, außer Menschenkindern, dass er sich
noch einige wenige Worte, die gemäß dem Fleische vor dem
ich in Bezug auf die a Lehre von Vater demütigt und dem Vater
Christus sagen muss; darum bezeugt, dass er ihm im Halten
werde ich klar zu euch spre- seiner Gebote a gehorsam sein
chen, gemäß der Klarheit mei- will.
nes Prophezeiens. 8 Darum kam, nachdem er mit
18 a Offb 20:1-­3; b LuB 1:24. sf Taufe, taufen.
Eth 8:26. 4 a 1 Ne 10:7; 11:27. 7 a Joh 5:30.
31 1 a 2 Ne 25:1-­4. sf Johannes sf Gehorchen,
2 a 2 Ne 11:6,7. der Täufer. Gehorsam.
3 a sf Licht, Licht b sf Lamm Gottes.
Christi. 5 a Mt 3:11-­17.
2 NEPHI 31:9-16 148
Wasser getauft war, der Heilige euch zu nehmen durch die
Geist in a Gestalt einer b Taube a 
Taufe  – ja, indem ihr eurem
auf ihn herab. Herrn und eurem Erretter in
9 Und weiter zeigt dies den das Wasser hinab nachfolgt ge-
Menschenkindern, dass der mäß seinem Wort, siehe, dann
Pfad eng ist und dass das a Tor werdet ihr den Heiligen Geist
schmal ist, durch das sie eintre- empfangen; ja, dann kommt die
ten sollen; und er hat ihnen das b 
Taufe mit Feuer und mit dem
Beispiel gegeben. Heiligen Geist; und dann könnt
10 Und er hat zu den Men- ihr mit der c Zunge von Engeln
schenkindern gesagt: a Folge reden und Lobpreisungen für
mir nach. Darum, meine gelieb- den Heiligen Israels ausrufen.
ten Brüder, können wir Jesus 14 Aber siehe, meine geliebten
b 
nachfolgen, wenn wir nicht Brüder, so erging die Stimme
willens sind, die Gebote des des Sohnes an mich, nämlich:
Vaters zu halten? Nachdem ihr von euren Sünden
11 Und der Vater hat gesagt: umgekehrt seid und dem Vater
Kehrt um, kehrt um, und lasst bezeugt habt, dass ihr willens
euch im Namen meines gelieb- seid, meine Gebote zu halten,
ten Sohnes taufen. durch die Taufe mit Wasser,
12 Und auch die Stimme des und ihr die Taufe mit Feuer
Sohnes erging an mich, näm- und mit dem Heiligen Geist
lich: Wer sich in meinem Na- empfangen habt und mit neuer
men taufen lässt, dem wird der Zunge reden könnt, ja, selbst
Vater den Heiligen Geist a geben mit der Zunge von Engeln, und
gleichwie mir; darum b folgt mir mich danach a verleugnet, dann
nach und tut das, was ihr mich wäre es b besser für euch, ihr
habt tun sehen. hättet mich nicht gekannt.
13 Darum, meine geliebten 15 Und ich hörte eine Stimme
Brüder, weiß ich, wenn ihr dem vom Vater, nämlich: Ja, die
Sohn mit voller Herzensabsicht Worte meines Geliebten sind
nachfolgt und keine Heuchelei wahr und treu. Wer bis ans
und keine Täuschung vor Gott Ende ausharrt, der wird errettet
verübt, sondern es mit wirkli- werden.
chem Vorsatz tut, und von eu- 16 Und nun, meine geliebten
ren Sünden umkehrt und dem Brüder, erkenne ich daraus,
Vater bezeugt, dass ihr willens wenn ein Mensch nicht bis ans
seid, den Namen Christi auf Ende a ausharrt, indem er dem
8 a 1 Ne 11:27. Heiligen Geistes. 14 a Mt 10:32,33;
b sf Taube, Zeichen der. b Lk 9:57-­62; Al 24:30;
9 a 2 Ne 9:41; Joh 12:26. LuB 101:1-­5.
3 Ne 14:13,14; 13 a Gal 3:26,27. sf Unverzeihliche
LuB 22:4. b sf Feuer; Sünde.
10 a Mt 4:19; 8:22; 9:9. Gabe des Heiligen b 2 Petr 2:21.
b Moro 7:11; LuB 56:2. Geistes. 16 a Al 5:13; 38:2;
12 a sf Gabe des c 2 Ne 32:2,3. LuB 20:29.
149 2 NEPHI 31:17-21
b 
Beispiel des Sohnes des leben- durch das Wort von Christus,
digen Gottes nachfolgt, so kann mit unerschütterlichem b Glau-
er nicht errettet werden. ben an ihn so weit gekommen
17 Darum tut das, wovon ich und habt euch ganz auf die Ver-
euch gesagt habe, ich hätte ge- dienste dessen c verlassen, der
sehen, dass euer Herr und euer mächtig ist zu erretten.
Erlöser es tun werde. Denn aus 20 Darum müsst ihr mit Bestän-
diesem Grund ist es mir gezeigt digkeit in Christus a vorwärts-
worden, damit ihr das Tor er- streben, erfüllt vom vollkomme-
kennen könnt, durch das ihr nen Glanz der b Hoffnung und
eintreten sollt. Denn das Tor, von c Liebe zu Gott und zu allen
durch das ihr eintreten sollt, ist Menschen. Wenn ihr darum vor-
Umkehr und a Taufe im Wasser; wärtsstrebt und euch am Wort
und dann kommt die b Verge- von Christus weidet und bis ans
bung eurer Sünden durch Feuer Ende d ausharrt, siehe, so spricht
und durch den Heiligen Geist. der Vater: Ihr werdet ewiges Le-
18 Und dann seid ihr auf ben haben.
diesem a engen und schmalen 21 Und nun siehe, meine
b 
Pfad, der zum ewigen Leben geliebten Brüder, dies ist der
führt; ja, ihr seid durch das Tor a 
Weg; und es ist b kein anderer
eingetreten; ihr habt gemäß den Weg noch c Name unter dem
Geboten des Vaters und des Himmel gegeben, wodurch
Sohnes gehandelt; und ihr habt der Mensch im Reich Gottes
den Heiligen Geist empfangen, errettet werden kann. Und nun
der c Zeugnis gibt vom Vater siehe, dies ist die d Lehre von
und vom Sohn, in Erfüllung Christus und die einzige und
der Verheißung, die er gegeben wahre Lehre vom e Vater und
hat, nämlich, wenn ihr auf dem vom Sohn und vom Heiligen
Wege eintretet, werdet ihr emp- Geist, die f ein Gott sind ohne
fangen. Ende. Amen.
19 Und nun, meine geliebten
Brüder, nachdem ihr auf diesen
KAPITEL 32
engen und schmalen Pfad ge-
langt seid, möchte ich fragen, ob Engel reden durch die Macht des
alles a getan ist? Siehe, ich sage Heiligen Geistes – Die Menschen
euch: Nein; denn ihr seid nur müssen beten und für sich selbst
16 b sf Jesus Christus – b sf Glaube, glauben. b Mos 3:17.
Beispiel Jesu Christi. c LuB 3:20. c sf Jesus Christus –
17 a Mos 18:10. 20 a sf Wandeln, mit Den Namen
sf Taufe, taufen. Gott wandeln. Jesu Christi auf
b sf Vergebung b sf Hoffnung. uns nehmen.
der Sünden. c sf Liebe. d Mt 7:28;
18 a 1 Ne 8:20. d sf Ausharren. Joh 7:16,17.
b Spr 4:18. 21 a Apg 4:10-­12; e sf Gott, Gottheit.
sf Weg. 2 Ne 9:41; f 3 Ne 11:27,35,36.
c Apg 5:29-­32. Al 37:46; sf Einigkeit.
19 a Mos 4:10. LuB 132:22,25.
2 NEPHI 32:1-9 150
vom Heiligen Geist Erkenntnis 6 Siehe, dies ist die Lehre von
erlangen. Um 559–545 v. Chr. Christus, und es wird keine
weitere Lehre gegeben werden,
Und nun siehe, meine geliebten bis dass er sich euch im Fleische
Brüder, ich meine, ihr sinnt a 
kundtut. Und wenn er sich
noch im Herzen darüber nach, euch im Fleische kundtut – das,
was ihr tun sollt, nachdem ihr was er euch sagen wird, sollt
auf dem Wege eingetreten seid. ihr beachten und tun.
Aber siehe, warum sinnt ihr im 7 Und nun kann ich, Nephi,
Herzen darüber nach? nichts mehr sagen; der Geist
2 Erinnert ihr euch nicht, dass gebietet meiner Rede Einhalt,
ich euch gesagt habe, nachdem und es bleibt mir nur noch,
ihr den Heiligen Geist a emp- über den a Unglauben und die
fangen habt, könnt ihr mit der Schlechtigkeit und die Unwis-
b 
Zunge von Engeln reden? senheit und die Halsstarrigkeit
Und nun, wie könnt ihr mit der der Menschen zu trauern;
Zunge von Engeln reden, außer denn sie wollen nicht nach Er-
durch den Heiligen Geist? kenntnis trachten noch große
3  a Engel reden durch die Erkenntnis verstehen, wenn
Macht des Heiligen Geistes; sie ihnen in b Klarheit gegeben
darum reden sie die Worte von wird, selbst so klar, wie ein
Christus. Darum habe ich zu Wort nur sein kann.
euch gesagt: b Weidet euch an 8 Und nun, meine geliebten
den Worten von Christus; denn Brüder, sehe ich, dass ihr im
siehe, die Worte von Christus Herzen noch immer nachsinnt,
werden euch alles sagen, was und es schmerzt mich, dass ich
ihr tun sollt. darüber sprechen muss. Denn
4 Darum, wenn ihr nun, nach- wenn ihr auf den Geist hören
dem ich diese Worte gespro- wolltet, der den Menschen a be-
chen habe, sie nicht verstehen ten lehrt, dann würdet ihr wis-
könnt, so deshalb, weil ihr nicht sen, dass ihr beten müsst; denn
a 
bittet und auch nicht anklopft; der b böse Geist lehrt den Men-
darum werdet ihr nicht ins schen nicht, zu beten, sondern
Licht geführt, sondern müsst lehrt ihn, dass er nicht beten soll.
im Finstern zugrunde gehen. 9 Aber siehe, ich sage euch,
5 Denn siehe, abermals sage dass ihr immer a beten müsst
ich euch, wenn ihr auf dem und nicht ermatten dürft; dass
Weg eintretet und den Heiligen ihr vor dem Herrn nichts tun
Geist empfangt, wird er euch dürft, ohne dass ihr zuallererst
alles zeigen, was ihr tun sollt. im b Namen Christi zum Vater
32 2 a 3 Ne 9:20. 6 a 3 Ne 11:8. b Mos 4:14.
b 2 Ne 31:13. 7 a sf Unglaube. sf Teufel.
3 a sf Engel. b 2 Ne 31:2,3; 9 a 3 Ne 20:1;
b Jer 15:16. Jak 4:13. LuB 75:11.
4 a sf Bitten. 8 a sf Gebet. b Mose 5:8.
151 2 NEPHI 33:1-9
betet, dass er dein Handeln dir und ich rufe meinen Gott im
weihe, damit dein Handeln dir Glauben an, und ich weiß, er
zum c Wohlergehen deiner Seele wird mein Rufen vernehmen.
gereiche. 4 Und ich weiß, Gott, der
Herr, wird meine Gebete wei-
KAPITEL 33 hen, zum Nutzen meines Vol-
kes. Und die Worte, die ich in
Nephis Worte sind wahr  – Sie
Schwachheit geschrieben habe,
zeugen von Christus  – Wer
werden für mein Volk a stark
an Christus glaubt, wird den
gemacht werden; denn das b be-
Worten Nephis glauben, die als
wegt es dazu, Gutes zu tun; es
Zeugnis vor den Schranken des
bringt ihm Kunde von seinen
Gerichts dastehen werden. Um
Vätern; und es spricht von Je-
559–545 v. Chr.
sus und bewegt es, an ihn zu
Nun aber kann ich, Nephi, nicht glauben und bis ans Ende aus-
alles niederschreiben, was unter zuharren, und das ist c ewiges
meinem Volk gelehrt worden Leben.
ist; auch bin ich nicht so a mäch- 5 Und es spricht sich a scharf
tig im Schreiben wie im Spre- gegen die Sünde aus, gemäß
chen; denn wenn jemand durch der b Klarheit dessen, was wahr
die Macht des Heiligen Geistes ist; darum wird niemand we-
b 
spricht, so trägt die Macht des gen der Worte zürnen, die ich
Heiligen Geistes es den Men- geschrieben habe, außer er sei
schenkindern ans Herz. vom Geist des Teufels.
2 Aber siehe, es gibt viele, 6 Ich frohlocke in Klarheit; ich
die ihr Herz gegen den Heili- frohlocke in Wahrheit; ich froh-
gen Geist a verhärten, sodass er locke in meinem Jesus, denn er
keinen Platz in ihnen hat; da- hat meine Seele von der Hölle
rum verwerfen sie vieles, was a 
erlöst.
geschrieben ist, und achten es 7 Ich habe a Nächstenliebe für
für nichts. mein Volk und starken Glauben
3 Aber ich, Nephi, habe ge- an Christus, dass ich viele See-
schrieben, was ich geschrieben len makellos an seinem Richter-
habe, und ich erachte es als von stuhl treffen werde.
großem a Wert, und besonders 8 Ich habe Nächstenliebe für
für mein Volk. Denn ich b bete die a Juden  – ich sage Juden,
beständig für es bei Tag, und denn ich meine diejenigen, von
seinetwegen benetzen meine woher ich gekommen bin.
Augen mein Kissen bei Nacht; 9 Ich habe auch Nächstenliebe
9 c Al 34:27. b Enos 1:9-­12; b 2 Ne 31:3;
33 1 a Eth 12:23,24. WMorm 1:8. Jak 4:13.
b LuB 100:7,8. 4 a Eth 12:26,27. 6 a sf Erlösen, erlöst,
2 a Hel 6:35,36. b Moro 7:13. Erlösung.
3 a sf Heilige Schriften – c sf Ewiges Leben. 7 a sf Nächstenliebe.
Wert der heiligen 5 a 1 Ne 16:1-­3; 8 a sf Juden.
Schriften. 2 Ne 9:40.
2 NEPHI 33:10-15 152
für die Anderen. Aber siehe,
a 
ihm geboten worden ist, dieses
für keinen von diesen kann hier niederzuschreiben, unge-
ich Hoffnung haben, außer sie achtet meiner Schwachheit.
b 
versöhnen sich mit Christus 12 Und ich bete zum Vater im
und treten durch das c schmale Namen Christi, dass viele von
Tor ein und d wandeln auf dem uns, wenn nicht alle, an jenem
e 
engen Pfad, der zum Leben großen und letzten Tag in sei-
führt, und bleiben auf dem nem a Reich errettet sein mögen.
Pfad bis ans Ende des Tages der 13 Und nun, meine geliebten
Bewährung. Brüder, ihr alle, die ihr vom
10 Und nun, meine geliebten Haus Israel seid, und all ihr
Brüder und auch Juden und Enden der Erde, ich spreche
all ihr Enden der Erde, hört zu euch wie die Stimme ei-
auf diese Worte und a glaubt an nes, der aus dem Staube a ruft:
Christus; und wenn ihr nicht Lebt wohl, bis jener große Tag
diesen Worten glaubt, so glaubt kommt.
an Christus. Und wenn ihr an 14 Und ihr, die ihr nicht an
Christus glaubt, so werdet ihr der Güte Gottes teilhaben wollt
an diese b Worte glauben, denn und die a Worte der Juden und
es sind die c Worte von Christus, auch meine b Worte nicht achten
und er hat sie mir gegeben; und wollt, auch nicht die Worte, die
sie d lehren alle Menschen, dass aus dem Munde des Lammes
sie Gutes tun sollen. Gottes kommen werden, siehe,
11 Und urteilt selbst, ob es ich entbiete euch Lebewohl für
nicht die Worte von Christus immer, denn diese Worte wer-
sind – denn Christus wird euch den euch am letzten Tag c schul-
mit a Macht und großer Herr- dig sprechen.
lichkeit am letzten Tag zeigen, 15 Denn was ich auf Erden
dass es seine Worte sind; und siegle, wird vor den Schranken
ihr und ich, wir werden von des a Gerichts gegen euch vor-
Angesicht zu Angesicht vor gebracht werden; denn so hat
seinem b Gericht stehen; und ihr der Herr mir geboten, und ich
werdet wissen, dass mir von muss gehorchen. Amen.
9 a sf Anderen, die. b sf Buch Mormon. 13 a Jes 29:4;
b sf Sühnen, c Moro 10:27-­29. 2 Ne 26:16.
Sühnopfer. d 2 Ne 25:28. 14 a sf Bibel.
c 2 Ne 9:41. 11 a Eth 5:4; b sf Buch Mormon.
d sf Wandeln, mit Moro 7:35. c 2 Ne 29:11;
Gott wandeln. b Offb 20:12; Eth 4:8-­10.
e Hel 3:29,30; Moro 10:34. 15 a WMorm 1:11.
LuB 132:22. 12 a sf Celestiale
10 a sf Glaube, glauben. Herrlichkeit.
DAS BUCH JAKOB
DER BRUDER NEPHIS

Die Worte, die er seinen Brüdern predigt. Er beschämt einen


Mann, der danach trachtet, die Lehre von Christus zu Fall zu
bringen. Einige Worte über die Geschichte des Volkes Nephi.

KAPITEL 1 4 Und wenn es Predigen gebe,


das heilig sei, oder Offenbarung,
Jakob und Joseph bemühen sich,
die bedeutend sei, oder Pro-
die Menschen dazu zu bewegen,
phezeiung, dann solle ich die
an Christus zu glauben und seine
Hauptpunkte davon auf diese
Gebote zu halten – Nephi stirbt –
Platten eingravieren und so viel
Schlechtigkeit herrscht unter den
wie möglich darauf eingehen,
Nephiten. Um 544–421 v. Chr.
um Christi willen und um un-

D ENN siehe, es begab sich:


Fünfundfünfzig Jahre wa-
ren vergangen seit der Zeit, da
seres Volkes willen.
5 Denn aufgrund von Glau-
ben und großer Besorgnis war
Lehi Jerusalem verlassen hatte; uns fürwahr in Bezug auf unser
darum gab Nephi mir, a Jakob, Volk kundgetan worden, was
ein b Gebot in Bezug auf die mit ihm a geschehen werde.
c 
kleinen Platten, worauf dieses 6 Und wir hatten auch viele Of-
hier eingraviert ist. fenbarungen und den Geist von
2 Und er gab mir, Jakob, das viel Prophezeiung; darum wuss-
Gebot, ich solle auf diese Plat- ten wir von a Christus und seinem
ten einiges von dem schreiben, Reich, die kommen werden.
was ich für höchst kostbar halte, 7 Darum arbeiteten wir eif-
und ich solle nur wenig auf die rig unter unserem Volk, um alle
Geschichte dieses Volkes ein- dazu zu bewegen, zu Christus
gehen, das das Volk Nephi ge- zu a kommen und an der Güte
nannt wird. Gottes teilzuhaben, damit sie in
3 Denn er sagte, dass die Ge- seine b Ruhe eintreten könnten,
schichte seines Volkes auf seine damit er keinesfalls in seinem
anderen Platten eingraviert wer- Grimm schwöre, dass sie nicht
den solle und dass ich diese Plat- c 
eintreten sollen, wie bei dem
ten bewahren und sie an meine d 
Aufruhr in den Tagen der Ver-
Nachkommen weitergeben solle, suchung, als die Kinder Israel in
von Generation zu Generation. der e Wildnis waren.
1 1 a sf Jakob, Sohn Lehis. 6 a 1 Ne 10:4-­11; 19:8-­14. Dtn 1:35-­37;
b Jak 7:27. 7 a 2 Ne 9:41; LuB 84:23-­25.
c 2 Ne 5:28-­33; Om 1:26; d Hebr 3:8.
Jak 3:13,14. Moro 10:32. e Num 26:65;
sf Platten. b sf Ruhe. 1 Ne 17:23-­31.
5 a 1 Ne 12. c Num 14:23;
JAKOB 1:8-17 154
8 Darum wünschten wir bei 12 Und es begab sich: Nephi
Gott, dass wir alle Menschen starb.
dazu bewegen könnten, sich 13 Diejenigen nun, die nicht
nicht gegen Gott a aufzulehnen, a 
Lamaniten waren, die waren
um ihn zum Zorn zu b reizen, b 
Nephiten; dennoch wurden
sondern dass alle Menschen sie Nephiten, Jakobiten, Jose-
an Christus glauben und sei- phiten, c Zoramiten, Lamaniten,
nen Tod vor Augen haben und Lemueliten und Ischmaeliten
sein c Kreuz erleiden und die genannt.
Schande der Welt tragen wür- 14 Aber ich, Jakob, werde sie
den; darum nehme ich, Jakob, von nun an nicht mit diesen
es auf mich, das Gebot meines Namen unterscheiden, sondern
Bruders Nephi zu erfüllen. ich werde diejenigen Lama-
9 Nephi wurde nun allmäh- niten a nennen, die das Volk
lich alt, und er sah, dass er bald Nephi zu vernichten trachten;
a 
sterben müsse; darum b salbte und diejenigen, die Nephi
er einen Mann, dass dieser nun freundlich gesinnt sind, werde
ein König und ein Herrscher ich b Nephiten oder das c Volk
über sein Volk sei, gemäß der Nephi nennen, gemäß der Re-
Regierung der c Könige. gierung der Könige.
10 Das Volk hatte Nephi über 15 Und nun begab es sich: Un-
die Maßen geliebt, denn er war ter der Regierung des zweiten
ihm ein großer Beschützer ge- Königs fing das Volk Nephi
wesen und hatte das a Schwert an, im Herzen hart zu werden
Labans zu seiner Verteidigung und sich in gewissem Maße
geschwungen und hatte sich schlechten Gewohnheiten hin-
alle seine Tage um sein Wohler- zugeben, nämlich gleichwie
gehen bemüht – David in alter Zeit, der viele
11 darum wünschte das Volk a 
Frauen und Nebenfrauen zu
seinen Namen in Erinnerung haben wünschte, und ebenso
zu behalten. Und wer an seiner sein Sohn Salomo.
statt regierte, wurde vom Volk 16 Ja, und es fing auch an,
zweiter Nephi, dritter Nephi viel Gold und Silber zu suchen,
und so weiter genannt, gemäß und wurde allmählich in ge-
der Regierung der Könige; wissem Maße im Stolz über-
und so wurden sie vom Volk heblich.
genannt, welchen Namen sie 17 Darum gab ich, Jakob,
sonst auch haben mochten. ihm diese Worte, als ich es im
8 a sf Auflehnung. b sf Salbung. b sf Nephiten.
b 1 Ne 17:30; c 2 Ne 6:2; Jar 1:7. c 1 Ne 4:35;
Al 12:36,37; 10 a 1 Ne 4:9; 4 Ne 1:36,37.
Hel 7:18. 2 Ne 5:14; 14 a Mos 25:12;
c jsü Mt 16:25,26 WMorm 1:13; Al 2:11.
(Anhang); Mos 1:16; LuB 17:1. b 2 Ne 4:11.
Lk 14:27. 13 a Enos 1:13; c 2 Ne 5:9.
9 a 2 Ne 1:14. LuB 3:18. 15 a LuB 132:38,39.
155 JAKOB 1:18–2:7
a 
Tempel belehrte, nachdem ich ich, Jakob, gemäß der Verant-
zuvor vom Herrn meinen b Auf- wortung, die vor Gott auf mir
trag erhalten hatte. ruht, mein Amt mit Ernsthaf-
18 Denn ich, Jakob, und mein tigkeit großzumachen und um
Bruder Joseph waren durch die mein Gewand von euren Sün-
Hand Nephis zu Priestern und den zu reinigen, komme heute
Lehrern dieses Volkes a geweiht in den Tempel herauf, um euch
worden. das Wort Gottes zu verkünden.
19 Und wir machten unser 3 Und ihr wisst selbst, dass
a 
Amt vor dem Herrn groß und ich bisher in dem Amt meiner
nahmen die b Verantwortung auf Berufung eifrig gewesen bin;
uns, die Sünden des Volkes auf aber heute bin ich mit viel
unser eigenes Haupt zu neh- mehr Verlangen und Sorge um
men, falls wir es nicht mit allem das Wohlergehen eurer Seele
Eifer das Wort Gottes lehrten; bedrückt, als ich es je zuvor
darum arbeiteten wir mit aller gewesen bin.
Kraft, damit sein c Blut nicht auf 4 Denn siehe, bis jetzt seid ihr
unser Gewand kommen möge; dem Wort des Herrn gehorsam
andernfalls würde sein Blut auf gewesen, das ich euch gegeben
unser Gewand kommen, und habe.
wir würden am letzten Tag nicht 5 Aber siehe, hört auf mich
für makellos befunden werden. und wisst, dass ich mit der
Hilfe des allmächtigen Schöp-
KAPITEL 2 fers des Himmels und der Erde
euch über eure a Gedanken
Jakob brandmarkt die Liebe zum
sagen kann, nämlich, dass ihr
Reichtum, den Stolz und die
anfangt, sündhaft zu handeln,
Unkeuschheit  – Die Menschen
und diese Sünde erscheint mir
dürfen nach Reichtum trach­
als großer Gräuel, ja, auch vor
ten, um ihren Mitmenschen zu
Gott als Gräuel.
helfen  – Der Herr gebietet, dass
6 Ja, es schmerzt meine Seele
kein Mann unter den Nephi­
und lässt mich aus Schamge-
ten mehr als eine Frau haben
fühl zurückschrecken vor der
darf  – Der Herr erfreut sich an
Gegenwart meines Schöpfers,
der Keuschheit der Frauen. Um
dass ich euch Zeugnis geben
544–421 v. Chr.
muss von der Schlechtigkeit
Die Worte, die Jakob, der Bru- eures Herzens.
der Nephis, nach dem Tod Ne- 7 Und es schmerzt mich auch,
phis zum Volk Nephi sprach: dass ich in Bezug auf euch so
2 Nun, meine geliebten Brüder, a 
rückhaltlos sprechen muss vor
17 a 2 Ne 5:16. 18 a 2 Ne 5:26. c 2 Ne 9:44.
sf Tempel, Haus 19 a sf Amt, Beamter. 2 5 a Al 12:3;
des Herrn. b LuB 107:99,100. LuB 6:16.
b sf Berufen, Berufung, sf Treuhänder, sf Gott, Gottheit.
von Gott berufen. Treuhandschaft. 7 a LuB 121:43.
JAKOB 2:8-15 156
euren Frauen und euren Kin- Denn siehe, als ich den Herrn
dern, deren Gefühle vielfach fragte, erging so das Wort an
überaus zart und b keusch und mich, nämlich: Jakob, gehe
empfindsam sind vor Gott, was morgen in den Tempel hinauf
Gott wohlgefällig ist. und verkünde diesem Volk das
8 Und mich dünkt, dass sie Wort, das ich dir geben werde.
hier heraufgekommen sind, um 12 Und nun siehe, meine Brü-
das angenehme a Wort Gottes der, dies ist das Wort, das ich
zu hören, ja, das Wort, das die euch verkünde, dass viele von
verwundete Seele heilt. euch angefangen haben, nach
9 Darum lastet es mir auf der Gold und nach Silber und nach
Seele, dass ich gedrängt bin, allerart kostbaren a Erzen zu
wegen des strengen Gebots, suchen, wovon in diesem Land,
das ich von Gott empfangen das ein b Land der Verheißung
habe, euch gemäß euren Ver- für euch und für eure Nach-
brechen zu ermahnen und kommen ist, ein überreiches
somit die Wunden derer, die Maß vorhanden ist.
bereits verwundet sind, zu 13 Und die Hand der Vorse-
vergrößern, statt sie zu trösten hung hat auf euch in höchst
und ihre Wunden zu heilen; angenehmer Weise herabge-
und diejenigen, die nicht ver- lächelt, sodass ihr viele Reich-
wundet sind, statt dass sie sich tümer erlangt habt; und weil
am angenehmen Wort Gottes einige von euch reichlicher
laben, sind ihnen Dolche an- erlangt haben als eure Brüder,
gesetzt, die ihnen die Seele seid ihr in eurem Herzensstolz
durchdringen und ihr emp- a 
überheblich und tragt den
findsames Gemüt verwunden. Hals starr und das Haupt er-
10 Aber ungeachtet der hoben wegen der Kostbarkeit
Größe der Aufgabe muss ich eurer Gewänder und verfolgt
gemäß den strengen a Geboten eure Brüder, weil ihr meint, ihr
Gottes handeln und von eurer seiet besser als sie.
Schlechtigkeit und euren Gräu- 14 Und nun, meine Brüder,
eln zu euch sprechen, in Ge- denkt ihr denn, dass Gott
genwart derer, die im Herzen euch hierin rechtfertigt? Siehe,
rein sind und ein reuiges Herz ich sage euch: Nein, sondern
haben, und unter dem Blick des er verurteilt euch, und wenn
b 
durchdringenden Auges des ihr hierin verharrt, so müssen
allmächtigen Gottes. seine Strafgerichte schnell über
11 Darum muss ich euch die euch kommen.
Wahrheit sagen gemäß der 15 O dass er euch doch zeigte,
a 
Klarheit des Wortes Gottes. dass er euch durchbohren kann
7 b sf Tugend. 11 a 2 Ne 25:4; 31:2,3. b 1 Ne 2:20.
8 a Al 31:5. 12 a 1 Ne 18:25; sf Verheißenes Land.
10 a sf Gebote Gottes. Hel 6:9-­11; 13 a Morm 8:35-­39.
b 2 Ne 9:44. Eth 10:23.
157 JAKOB 2:16-25
und mit einem Blick seines Au- etwas für ihn, der alles Fleisch
ges euch in den Staub schlagen erschaffen hat, ein Gräuel ist?
kann! Und das eine Geschöpf ist in
16 O dass er euch doch von seinen Augen ebenso kostbar
diesem Übeltun und Gräuel be- wie das andere. Und alles
freite. Und, o dass ihr doch den Fleisch ist aus Staub; und zu
Worten seiner Gebote zuhörtet ein und demselben Zweck hat
und nicht zuließet, dass dieser er sie erschaffen, dass sie seine
euer a Herzensstolz euch die a 
Gebote halten und ihn immer-
Seele zerstört! dar verherrlichen sollen.
17 Gedenkt eurer Brüder wie 22 Und nun komme ich damit
euer selbst, und seid vertraut zu Ende, zu euch über diesen
mit allen und freigebig mit eu- Stolz zu sprechen. Und müsste
rer a Habe, sodass b sie reich sein ich nicht über ein noch schänd-
können gleichwie ihr. licheres Verbrechen zu euch
18 Aber ehe ihr nach a Reich- sprechen, würde sich mein
tum trachtet, trachtet nach dem Herz euretwegen über die Ma-
b 
Reich Gottes. ßen freuen.
19 Und nachdem ihr in Chris- 23 Aber das Wort Gottes las-
tus Hoffnung erlangt habt, wer- tet auf mir wegen eurer noch
det ihr Reichtümer erlangen, schändlicheren Verbrechen.
wenn ihr danach trachtet; und Denn siehe, so spricht der Herr:
ihr werdet danach trachten zu Dieses Volk fängt an, im Übel-
dem Zweck, a Gutes zu tun  – tun zuzunehmen; es versteht
die Nackten zu kleiden und die Schriften nicht, denn wenn
die Hungrigen zu speisen und es Hurerei begeht, so versucht
die Gefangenen freizusetzen es, sich mit dem zu entschuldi-
und den Kranken und den Be- gen, was über David und sei-
drängten Hilfe zuteilwerden zu nen Sohn Salomo geschrieben
lassen. worden ist.
20 Und nun, meine Brüder, 24 Siehe, David und a Salomo
habe ich zu euch über Stolz ge- hatten wahrhaftig viele b Frauen
sprochen; und diejenigen von und Nebenfrauen, und das war
euch, die ihr euren Nächsten ein Gräuel vor mir, spricht der
bedrängt und ihn verfolgt habt, Herr.
weil ihr im Herzen stolz auf 25 Darum, so spricht der Herr,
das wart, was Gott euch gege- habe ich dieses Volk aus dem
ben hat, was sagt ihr dazu? Land Jerusalem weggeführt,
21 Meint ihr nicht, dass so durch die Macht meines Armes,
16 a sf Stolz. 2 Ne 26:31; 24 a 1 Kön 11:1;
17 a sf Almosen, LuB 6:7. Neh 13:25-­27.
Almosen geben; sf Reichtümer. b 1 Kön 11:1-­3;
Wohlfahrt. b Lk 12:22-­31. Esra 9:1,2;
b 4 Ne 1:3. 19 a Mos 4:26. LuB 132:38,39.
18 a 1 Kön 3:11-­13; 21 a LuB 11:20;
Mk 10:17-­27; Abr 3:25,26.
JAKOB 2:26-35 158
dass ich mir aus der Frucht der der anmutigen Töchter dieses
Lenden Josefs einen a recht- Volkes, das ich aus dem Land
schaffenen Zweig erwecke. Jerusalem geführt habe, gegen
26 Darum werde ich, Gott, die Männer meines Volkes zu
der Herr, nicht zulassen, dass mir heraufkommen werden,
dieses Volk es denen vor alters spricht der Herr der Heerscha-
gleichtut. ren.
27 Darum, meine Brüder, ver- 33 Denn sie sollen die Töchter
nehmt mich und hört auf das meines Volkes nicht wegen ih-
Wort des Herrn: Denn es soll rer Zartheit in Gefangenschaft
kein Mann unter euch mehr als führen, sonst werde ich sie mit
nur a eine Frau haben, und Ne- einem schweren Fluch heimsu-
benfrauen soll er keine haben; chen, ja zur Vernichtung, denn
28 denn ich, Gott, der Herr, er- sie sollen keine a Hurerei bege-
freue mich an der a Keuschheit hen wie die vor alters, spricht
der Frauen. Und Hurerei ist ein der Herr der Heerscharen.
Gräuel vor mir; so spricht der 34 Und nun siehe, meine
Herr der Heerscharen. Brüder, ihr wisst, dass diese
29 Darum soll dieses Volk Gebote unserem Vater Lehi ge-
meine Gebote halten, spricht geben wurden; darum habt ihr
der Herr der Heerscharen, sie schon vorher gekannt; und
sonst sei das Land a verflucht ihr seid unter großen Schuld-
um seinetwillen. spruch gekommen; denn ihr
30 Denn wenn ich, spricht habt das getan, was ihr nicht
der Herr der Heerscharen, mir hättet tun sollen.
a 
Nachkommen erwecken will, 35 Siehe, ihr habt a größere
so werde ich es meinem Volk Übeltaten begangen als die
gebieten; sonst aber soll es auf Lamaniten, unsere Brüder. Ihr
dies alles hören. habt euren zarten Frauen das
31 Denn siehe, ich, der Herr, Herz gebrochen und das Ver-
habe das Leid gesehen und trauen eurer Kinder verloren,
das Klagen der Töchter meines weil ihr ihnen schlechtes Bei-
Volkes im Land Jerusalem ver- spiel gegeben habt; und ihres
nommen, ja, und in allen Län- Herzens Schluchzen steigt ge-
dern meines Volkes, wegen der gen euch empor zu Gott. Und
Schlechtigkeit und Gräueltaten wegen der Strenge des Wortes
ihrer Ehemänner. Gottes, das herabkommt gegen
32 Und ich werde nicht zu- euch, sind viele Herzen ge-
lassen, spricht der Herr der storben, durchbohrt von tiefen
Heerscharen, dass die Schreie Wunden.
25 a Gen 49:22-­26; sf Ehe, 33 a sf Sexuelle Unmoral;
Am 5:15; Eheschließung. Sinnlich,
2 Ne 3:5; 28 a sf Keuschheit. Sinnlichkeit.
Al 26:36. 29 a Eth 2:8-­12. 35 a Jak 3:5-­7.
sf Lehi, Vater Nephis. 30 a Mal 2:15;
27 a LuB 42:22; 49:16. LuB 132:61-­66.
159 JAKOB 3:1-8
KAPITEL 3 da sie, wenn ihr nicht umkehrt,
das Land eures Erbteils be-
Die im Herzen rein sind, emp­
sitzen werden; und Gott, der
fangen das angenehme Wort
Herr, wird die Rechtschaffenen
Gottes  – Die Rechtschaffenheit
aus eurer Mitte a wegführen.
der Lamaniten übertrifft die
5 Siehe, die Lamaniten, eure
der Nephiten  – Jakob warnt vor
Brüder, die ihr wegen ihres
Unzucht, Ausschweifungen und
Schmutzes und des Fluches,
jeder Sünde. Um 544–421 v. Chr.
der ihre Haut betroffen hat,
Aber siehe, ich, Jakob, möchte hasst, sind rechtschaffener als
zu euch sprechen, die ihr im ihr; denn sie haben das Gebot
Herzen rein seid. Blickt mit des Herrn, das unserem Vater
festem Sinn auf Gott, und betet gegeben worden ist, nicht a ver-
zu ihm mit überaus großem gessen – dass sie nur eine Frau
Glauben, und er wird euch in haben sollen, und Nebenfrauen
euren Bedrängnissen trösten, sollen sie keine haben, und es
und er wird sich eurer Sache solle keine Hurerei unter ihnen
annehmen und Gerechtigkeit begangen werden.
auf diejenigen herabkommen 6 Und nun, dieses Gebot zu
lassen, die nach eurer Vernich- halten sind sie bedacht; des-
tung trachten. halb, weil sie darauf bedacht
2 O ihr alle, die ihr im Her- sind, dieses Gebot zu halten,
zen rein seid, hebt das Haupt wird Gott, der Herr, sie nicht
empor und empfangt das an- vernichten, sondern wird zu
genehme Wort Gottes, und wei- ihnen a barmherzig sein; und
det euch an seiner Liebe, denn eines Tages werden sie ein ge-
das dürft ihr, wenn ihr a festen segnetes Volk werden.
Sinnes seid, immerdar. 7 Siehe, bei ihnen a liebt der
3 Aber wehe, wehe euch, die Ehemann seine Ehefrau, und
ihr im Herzen nicht rein seid, die Ehefrau liebt ihren Ehe-
die ihr heute vor Gott a schmut- mann; und Ehemann und Ehe-
zig seid; denn wenn ihr nicht frau lieben ihre Kinder; und
umkehrt, ist das Land um ihr Unglaube und ihr Hass
euretwillen verflucht, und die gegen euch kommen vom
Lamaniten, die nicht schmutzig Übeltun ihrer Väter; darum,
sind gleichwie ihr, aber doch wie viel besser seid ihr als sie
sind sie mit einem schweren in den Augen eures großen
Fluch b verflucht, werden euch Schöpfers?
eine Geißel sein, selbst zur Ver- 8 O meine Brüder, ich fürchte,
nichtung. wenn ihr von euren Sünden
4 Und die Zeit kommt schnell, nicht umkehrt, wird ihre Haut
3 2 a Al 57:26,27. 4 a Om 1:5-­7,12,13. 7 a sf Familie;
3 a sf Schmutz, 5 a Jak 2:35. Liebe.
schmutzig sein. 6 a 2 Ne 4:3,6,7;
b 1 Ne 12:23. Hel 15:10-­13.
JAKOB 3:9–4:1 160
weißer sein als eure, wenn ihr ihm über die furchtbaren Fol-
mit ihnen vor den Thron Gottes gen davon.
gebracht werdet. 13 Und nicht der hundertste
9 Darum gebe ich euch das Teil der Handlungen dieses Vol-
Gebot, welches das Wort Got- kes, das nun anfing, zahlreich
tes ist, dass ihr sie wegen ih- zu werden, kann auf a diesen
rer dunklen Haut nicht mehr Platten niedergeschrieben wer-
schmäht, auch sollt ihr sie den; aber viele seiner Hand-
wegen ihres Schmutzes nicht lungen sind auf den größeren
schmähen; sondern ihr sollt an Platten niedergeschrieben und
euren eigenen Schmutz denken seine Kriege und seine Strei-
und daran denken, dass ihr tigkeiten und die Regierung
Schmutz ihrer Väter wegen ent- seiner Könige.
standen ist. 14 Diese Platten werden die
10 Darum sollt ihr an eure Platten Jakobs genannt, und
a 
Kinder denken, wie ihr ihnen sie sind von der Hand Nephis
Herzenskummer bereitet habt angefertigt worden. Und ich
wegen des Beispiels, das ihr komme damit zu Ende, diese
ihnen gegeben habt; und denkt Worte zu sprechen.
auch daran, dass ihr womög-
lich, wegen eures Schmutzes, KAPITEL 4
eure Kinder ins Verderben
Alle Propheten beteten den Vater
führt und ihre Sünden euch
im Namen Christi an – Die Opfe­
am letzten Tag auf das Haupt
rung Isaaks durch Abraham war
gehäuft werden.
ein Sinnbild für Gott und seinen
11 O meine Brüder, hört
Einziggezeugten – Die Menschen
auf meine Worte; rüttelt die
sollen sich durch das Sühnopfer
Fähigkeiten eurer Seele auf;
mit Gott versöhnen  – Die Juden
schüttelt euch, damit ihr vom
werden den Grundstein verwer­
Schlaf des Todes a erwacht,
fen. Um 544–421 v. Chr.
und macht euch los von der
Pein der b Hölle, dass ihr nicht Nun siehe, es begab sich: Ich,
zu c Engeln des Teufels werdet, Jakob, habe meinem Volk viel
um in jenen See von Feuer und in Worten verkündet (und ich
Schwefel gestoßen zu werden, kann nur wenig von meinen
der der zweite d Tod ist. Worten schreiben, weil es
12 Und nun sprach ich, Jakob, schwierig ist, unsere Worte auf
noch vieles mehr zum Volk Ne- Platten einzugravieren), und
phi und warnte es vor a Unzucht wir wissen, dass das, was wir
und b Ausschweifungen und auf Platten schreiben, bestehen
Sünde jeder Art und sprach zu bleiben muss;
10 a sf Kind, Kinder. d sf Tod, geistiger. Schlechtigkeit.
11 a Al 5:6-­9. 12 a sf Unzucht. 13 a 1 Ne 19:1-­4;
b sf Hölle. b sf Gelüsten, Lust; Jak 1:1-­4.
c 2 Ne 9:8,9. Schlecht,
161 JAKOB 4:2-8
2 aber, was auch immer wir seinem Namen an. Und mit die-
auf etwas anderes als auf Plat- ser Absicht halten wir das b Ge-
ten schreiben, muss zugrunde setz des Mose, denn es c weist
gehen und vergehen; aber wir unsere Seele auf ihn hin; und
können einige wenige Worte aus diesem Grund ist es uns zur
auf Platten schreiben, wodurch Rechtschaffenheit geheiligt, so
unseren Kindern und auch wie es Abraham in der Wildnis
unseren geliebten Brüdern ein angerechnet worden ist, dass er
geringes Maß an Kenntnis über die Gebote Gottes beachtet und
uns oder über ihre Väter ver- seinen Sohn Isaak dargebracht
mittelt werden wird. hat, was ein Sinnbild für Gott
3 Nun, hierüber freuen wir und seinen d einziggezeugten
uns; und wir arbeiten eifrig Sohn ist.
daran, diese Worte auf Platten 6 Darum forschen wir in den
einzugravieren, denn wir hof- Propheten, und wir haben viele
fen, dass unsere geliebten Brü- Offenbarungen und den Geist
der und unsere Kinder sie mit der a Prophezeiung, und da wir
dankbarem Herzen empfangen all diese b Zeugnisse haben, er-
werden und sie betrachten, um langen wir Hoffnung, und un-
mit Freude und nicht mit Kum- ser Glaube wird unerschütter-
mer, auch nicht mit Verachtung, lich, so sehr, dass wir wahrhaftig
etwas in Bezug auf ihre ersten im c Namen Jesu d gebieten kön-
Eltern zu erfahren. nen, und selbst die Bäume ge-
4 Denn wir haben dieses hier horchen uns oder die Berge oder
zu dem Zweck geschrieben, dass die Wellen des Meeres.
sie wissen mögen, dass wir von 7 Dennoch zeigt Gott, der
Christus a gewusst haben und Herr, uns unsere a Schwäche,
viele hundert Jahre vor seinem damit wir wissen, dass wir die
Kommen auf seine Herrlichkeit Macht, dies alles zu tun, durch
gehofft haben; und nicht nur wir seine Gnade haben und durch
selbst haben auf seine Herrlich- seine große Herablassung ge-
keit gehofft, sondern auch alle genüber den Menschenkindern.
die heiligen b Propheten, die vor 8 Siehe, groß und wunderbar
uns gewesen sind. sind die Werke des Herrn. Wie
5 Siehe, sie haben an Christus a 
unergründlich sind die Tiefen
geglaubt und den Vater in sei- seiner b Geheimnisse; und es ist
nem Namen a angebetet, und unmöglich, dass der Mensch
auch wir beten den Vater in alle seine Wege herausfinden
4 4 a sf Jesus Christus. sf Gesetz des Mose. c Apg 3:6-­16;
b Lk 24:25-­27; Jak 7:11; c Gal 3:24. 3 Ne 8:1.
Mos 13:33-­35; d Gen 22:1-­14; d sf Macht.
LuB 20:26. Joh 3:16-­18. 7 a Eth 12:27.
5 a Mose 5:8. sf Einziggezeugter. 8 a Röm 11:33-­36.
b 2 Ne 25:24; Jar 1:11; 6 a sf Prophezeien, b LuB 19:10; 76:114.
Mos 13:27,30; Prophezeiung. sf Geheimnisse
Al 25:15,16. b sf Zeuge. Gottes.
JAKOB 4:9-14 162
kann. Und kein Mensch kennt c  d 
Erstlingsgabe Christi vor
seine d Wege, außer es werde Gott gebracht werden, weil ihr
ihm offenbart; darum, Brüder, Glauben habt und in ihm eine
verachtet nicht die Offenbarun- gute Hoffnung auf Herrlichkeit
gen Gottes. erlangt, bevor er sich im Flei-
9 Denn siehe, durch die Macht sche kundtut.
seines a Wortes ist der b Mensch 12 Und nun, Geliebte, wun-
auf den Erdboden gekommen, dert euch nicht, dass ich euch
und diese Erde ist durch die dies sage; denn warum nicht
Macht seines Wortes erschaffen von dem Sühnopfer Christi
worden. Darum, wenn Gott a 
sprechen und vollkommene
imstande war zu sprechen, und Kenntnis von ihm erlangen,
die Welt entstand, und zu spre- wie auch Kenntnis zu erlangen
chen, und der Mensch wurde von einer Auferstehung und
erschaffen  – o warum sollte er der künftigen Welt?
dann nicht imstande sein, der 13 Siehe, meine Brüder,
c 
Erde oder dem Werk seiner wer prophezeit, der soll zum
Hände auf ihr zu gebieten, wie Verständnis der Menschen
er will und wie es ihm gefällt? prophezeien; denn der a Geist
10 Darum, Brüder, trachtet spricht die Wahrheit und lügt
nicht, dem Herrn a Rat zu er- nicht. Darum spricht er von
teilen, sondern, Rat aus seiner etwas, wie es wirklich b ist, und
Hand anzunehmen. Denn von etwas, wie es wirklich sein
siehe, ihr wisst selbst, dass er wird; darum wird uns dies
mit b Weisheit und mit Gerech- c 
klar kundgetan zur Errettung
tigkeit und mit großer Barm- unserer Seele. Aber siehe, wir
herzigkeit Rat gibt über all sind nicht allein als Zeugen
seinen Werken. dessen; denn Gott hat es auch
11 Darum, geliebte Brüder, zu den Propheten vor alters
versöhnt euch mit ihm durch gesprochen.
das a Sühnopfer Christi, seines 14 Aber siehe, die Juden sind
b 
einziggezeugten Sohnes, und ein a halsstarriges Volk gewe-
dann könnt ihr eine c Aufer- sen; und sie haben die Worte der
stehung erlangen gemäß der Klarheit b verachtet und die Pro-
Macht der Auferstehung, die pheten umgebracht und nach
in Christus ist, und als die dem getrachtet, was sie nicht
8 c 1 Kor 2:9-­16; Al 37:12,37; 13 a sf Heiliger Geist;
Al 26:21,22. LuB 3:4,13. Wahrheit.
sf Erkenntnis. b sf Allwissend; b LuB 93:24.
d Jes 55:8,9. Weisheit. c Al 13:23.
9 a Morm 9:17; 11 a sf Sühnen, 14 a Mt 23:37,38;
Mose 1:32. Sühnopfer. 2 Ne 25:2.
b sf Erschaffen, b Hebr 5:9. b 2 Kor 11:3;
Schöpfung; c sf Auferstehung. 1 Ne 19:7;
Mensch, Menschen. d Mos 15:21-­23; 18:9; 2 Ne 33:2.
c Hel 12:8-­17. Al 40:16-­21.
10 a 2 Ne 9:28,29; 12 a 2 Ne 25:26.
163 JAKOB 4:15–5:4
haben verstehen können. Darum in meiner Festigkeit im Geist
müssen sie wegen ihrer c Blind- erschüttert werde und wegen
heit, und diese Blindheit kam, meiner übergroßen Sorge um
weil sie über das Ziel hinaus- euch stolpere.
geschaut haben, notwendiger-
weise fallen; denn Gott hat seine KAPITEL 5
Klarheit von ihnen weggenom-
Jakob führt Zenos an in Bezug
men und ihnen, weil sie es ge-
auf das Gleichnis von den edlen
wünscht haben, vieles gegeben,
und wilden Ölbäumen  – Sie
was sie d nicht verstehen können.
sind ein Sinnbild für Israel und
Und weil sie es gewünscht ha-
die Anderen  – Die Zerstreuung
ben, hat Gott es getan, damit sie
und Sammlung Israels werden
stolpern mögen.
dargestellt  – Auf die Nephiten
15 Und nun werde ich, Jakob,
und Lamaniten und das ganze
vom Geist geleitet zu prophe-
Haus Israel wird hingedeutet  –
zeien; denn aus dem Wirken
Die Anderen werden in Israel
des Geistes, der in mir ist,
eingepfropft werden – Schließlich
erkenne ich, dass die Juden in-
wird der Weingarten verbrannt
folge ihres a Stolperns den b Stein
werden. Um 544–421 v. Chr.
c 
verwerfen werden, auf dem sie
bauen und sichere Grundlage Siehe, meine Brüder, erinnert
haben könnten. ihr euch nicht, die Worte des
16 Aber siehe, gemäß den Propheten a Zenos gelesen zu
Schriften wird dieser a Stein zur haben, die er zum Haus Israel
großen und letzten und einzig gesprochen hat, nämlich:
sicheren b Grundlage werden, 2 Horche auf, o du Haus Israel,
worauf die Juden bauen kön- und vernimm die Worte von mir,
nen. einem Propheten des Herrn.
17 Und nun, meine Geliebten, 3 Denn siehe, so spricht der
wie ist es möglich, dass diese, Herr: Ich werde dich, o Haus a Is-
nachdem sie die sichere Grund- rael, mit einem edlen b Ölbaum
lage verworfen haben, a jemals vergleichen, den ein Mann
darauf bauen können, sodass nahm und in seinem c Weingar-
sie zu ihrem Eckstein wird? ten nährte; und er wuchs und
18 Siehe, meine geliebten wurde alt und fing an, d morsch
Brüder, ich werde euch dieses zu werden.
Geheimnis entfalten, sofern 4 Und es begab sich: Der Meis-
ich nicht auf irgendeine Weise ter des Weingartens ging hin,
14 c Jes 44:18; c 1 Ne 10:11. sf Israel.
Röm 11:25. 16 a Ps 118:22,23. b Röm 11:17-­24.
d 2 Ne 25:1,2. b Jes 28:16; sf Ölbaum.
15 a Jes 8:13-­15; Hel 5:12. c LuB 101:44.
1 Kor 1:23; 17 a Mt 19:30; sf Weingarten
2 Ne 18:13-­15. LuB 29:30. des Herrn.
b sf Eckstein; 5 1 a sf Zenos. d sf Abfall vom
Fels. 3 a Ez 36:8. Glauben.
JAKOB 5:5-14 164
und er sah, dass sein Ölbaum an- sie einpfropfen, wo auch immer
fing, morsch zu werden; und er ich will.
sprach: Ich werde ihn beschnei- 9 Nimm du die Zweige des
den und rings um ihn aufhacken wilden Ölbaums, und pfropfe
und ihn nähren, damit er viel- sie an deren a Stelle ein; und
leicht junge und zarte Zweige diese, die ich abgebrochen
sprossen lasse und er nicht zu- habe, werde ich in das Feuer
grunde gehe. werfen und verbrennen, damit
5 Und es begab sich: Er be- sie nicht für den Boden meines
schnitt ihn und hackte rings um Weingartens eine Last sind.
ihn auf und nährte ihn gemäß 10 Und es begab sich: Der Die-
seinem Wort. ner des Herrn des Weingartens
6 Und es begab sich: Nach vie- handelte gemäß dem Wort des
len Tagen begann er, ein klein Herrn des Weingartens und
wenig zu treiben, junge und pfropfte die Zweige des a wil-
zarte Zweige; aber siehe, sein den Ölbaums ein.
Hauptwipfel fing an, zugrunde 11 Und der Herr des Weingar-
zu gehen. tens ließ ringsum aufhacken
7 Und es begab sich: Der Meis- und ihn beschneiden und näh-
ter des Weingartens sah es, und ren und sprach zu seinem Die-
er sprach zu seinem Diener: Es ner: Es schmerzt mich, dass ich
schmerzt mich, dass ich diesen diesen Baum verlieren soll; da-
Baum verlieren soll; darum geh mit ich vielleicht seine Wurzeln
und brich die Zweige von einem bewahren kann, dass sie nicht
a 
wilden Ölbaum ab und bringe zugrunde gehen, damit ich sie
sie zu mir her; und wir werden für mich bewahren kann, da-
jene Hauptäste abbrechen, die rum habe ich dies getan.
zu verwelken beginnen, und wir 12 Darum gehe deines Weges;
werden sie in das Feuer werfen, gib auf den Baum acht, und
dass sie verbrennen. nähre ihn gemäß meinen Worten.
8 Und siehe, spricht der Herr 13 Und diese werde ich im
des Weingartens, ich nehme untersten Teil meines Weingar-
viele von diesen jungen und tens a pflanzen, wo auch immer
zarten Zweigen weg, und ich ich will, das macht dir nichts
werde sie einpfropfen, wo aus; und ich tue es, damit ich
auch immer ich will; und es mir die natürlichen Zweige des
macht nichts aus, wenn es so Baumes bewahre, und auch,
ist, dass die Wurzel dieses um für die kommende Zeit
Baumes zugrunde gehen sollte; dessen Frucht für mich einzu-
ich werde mir doch die Frucht lagern; denn es schmerzt mich,
davon bewahren; darum werde dass ich diesen Baum und seine
ich diese jungen und zarten Frucht verlieren soll.
Zweige nehmen, und ich werde 14 Und es begab sich: Der
7 a Röm 11:17,24. 10 a sf Anderen, die.
9 a Röm 1:13. 13 a 1 Ne 10:12.
165 JAKOB 5:15-22
Herr des Weingartens ging Und nun, siehe, ich werde viel
seines Weges und verbarg die Frucht einlagern, die der Baum
natürlichen Zweige des edlen hervorgebracht hat; und die
Ölbaums in den untersten Tei- Frucht davon werde ich für die
len des Weingartens, einige in kommende Zeit für mich selbst
dem einen und einige in dem einlagern.
anderen, wie er wollte und wie 19 Und es begab sich: Der
es ihm gefiel. Herr des Weingartens sprach
15 Und es begab sich: Eine zum Diener: Komm, lass uns
lange Zeit verging, und der in den untersten Teil des Wein-
Herr des Weingartens sprach gartens gehen und sehen, ob
zu seinem Diener: Komm, lass die natürlichen Zweige des
uns in den Weingarten hinab- Baumes nicht auch viel Frucht
gehen, auf dass wir im Wein- hervorgebracht haben, damit
garten arbeiten. ich von deren Frucht für die
16 Und es begab sich: Der kommende Zeit für mich selbst
Herr des Weingartens und auch einlagere.
der Diener gingen hinab in den 20 Und es begab sich: Sie gin-
Weingarten zur Arbeit. Und es gen hin, wo der Meister die na-
begab sich: Der Diener sprach türlichen Zweige des Baumes
zu seinem Meister: Siehe, schau verborgen hatte, und er sprach
her; sieh den Baum. zum Diener: Sieh diese; und
17 Und es begab sich: Der er sah den a ersten, dass er viel
Herr des Weingartens schaute Frucht hervorgebracht hatte,
und sah den Baum, in den die und er sah auch, dass sie gut
wilden Ölzweige eingepfropft war. Und er sprach zum Diener:
worden waren; und er hatte Nimm von dieser Frucht, und
neu ausgetrieben und angefan- lagere sie für die kommende
gen, a Frucht zu tragen. Und er Zeit ein, dass ich sie für mich
sah, dass er gut war, und seine selbst bewahre; denn siehe,
Frucht war gleich der natürli- sprach er, diese lange Zeit habe
chen Frucht. ich ihn genährt, und er hat viel
18 Und er sprach zum Diener: Frucht hervorgebracht.
Sieh, die Zweige des wilden 21 Und es begab sich: Der Die-
Baumes haben die Feuchtigkeit ner sprach zu seinem Meister:
seiner Wurzel erfasst, sodass Wie bist du dazu gekommen,
seine Wurzel viel Kraft her- diesen Baum oder diesen
vorgebracht hat; und wegen Zweig des Baumes hier einzu-
der vielen Kraft der Wurzel pflanzen? Denn siehe, dies war
haben die wilden Zweige edle das dürftigste Stück in allem
Frucht hervorgebracht. Nun, Land deines Weingartens.
wenn wir diese Zweige nicht 22 Und der Herr des Weingar-
eingepfropft hätten, wäre die- tens sprach zu ihm: Erteile mir
ser Baum zugrunde gegangen. nicht Rat; ich wusste, dass es
17 a Joh 15:16. 20 a Jak 5:39.
JAKOB 5:23-31 166
ein dürftiges Stück Boden war; zum Diener: Brich die Zweige
darum habe ich dir gesagt, dass ab, die keine gute a Frucht her-
ich ihn diese lange Zeit genährt vorgebracht haben, und wirf
habe, und du siehst, er hat viel sie ins Feuer.
Frucht hervorgebracht. 27 Aber siehe, der Diener
23 Und es begab sich: Der sprach zu ihm: Lass uns ihn
Herr des Weingartens sprach beschneiden und rings um ihn
zu seinem Diener: Schau hier- aufhacken und ihn ein wenig
her; siehe, ich habe noch einen länger nähren, damit er dir viel-
weiteren Zweig des Baumes leicht gute Frucht hervorbringe,
gepflanzt; und du weißt, dass die du für die kommende Zeit
dieses Stück Boden dürftiger einlagern kannst.
war als das erste. Aber sieh den 28 Und es begab sich: Der
Baum. Ich habe ihn diese lange Herr des Weingartens und der
Zeit genährt, und er hat viel Diener des Herrn des Wein-
Frucht hervorgebracht; darum gartens nährten alle Frucht des
sammle sie, und lagere sie ein Weingartens.
für die kommende Zeit, damit 29 Und es begab sich: Eine
ich sie für mich selbst bewahre. lange Zeit war vergangen,
24 Und es begab sich: Der und der Herr des Weingar-
Herr des Weingartens sprach tens sprach zu seinem a Diener:
abermals zu seinem Diener: Komm, lass uns in den Wein-
Schau hierher; und sieh noch garten hinabgehen, auf dass wir
einen weiteren a Zweig, den ich wieder im Weingarten arbeiten.
gepflanzt habe; siehe, ich habe Denn siehe, die b Zeit naht, und
ihn auch genährt, und er hat das c Ende kommt bald; darum
Frucht hervorgebracht. muss ich Frucht für die kom-
25 Und er sprach zum Diener: mende Zeit für mich selbst ein-
Schau hierher und sieh den lagern.
letzten. Siehe, diesen habe ich 30 Und es begab sich: Der
auf ein a gutes Stück Boden ge- Herr des Weingartens und der
pflanzt; und ich habe ihn diese Diener gingen in den Weingar-
lange Zeit genährt, und nur ein ten hinab; und sie kamen zu
Teil des Baumes hat edle Frucht dem Baum, dessen natürliche
hervorgebracht, und der b an- Zweige abgebrochen worden
dere Teil des Baumes hat wilde waren und dem die wilden
Frucht hervorgebracht; siehe, Zweige eingepfropft worden
ich habe diesen Baum genährt waren; und siehe, Früchte aller
gleichwie die anderen. a 
Art lasteten auf dem Baum.
26 Und es begab sich: Der 31 Und es begab sich: Der
Herr des Weingartens sprach Herr des Weingartens kostete
24 a Ez 17:22-­24; b 3 Ne 10:12,13. b sf Letzte Tage.
Al 16:17; 26 a Mt 7:15-­20; c 2 Ne 30:10; Jak 6:2.
3 Ne 15:21-­24. Al 5:36; LuB 97:7. 30 a sf Abfall vom
25 a 1 Ne 2:20. 29 a LuB 101:55; 103:21. Glauben.
167 JAKOB 5:32-41
von der Frucht, jede Art ge- 37 Aber siehe, die wilden
mäß ihrer Zahl. Und der Herr Zweige sind gewachsen und
des Weingartens sprach: Siehe, haben seine Wurzeln a über-
diese lange Zeit haben wir die- wuchert; und weil nun die
sen Baum genährt, und ich habe wilden Zweige seine Wurzeln
für die kommende Zeit für mich überwältigt haben, hat er viel
selbst viel Frucht eingelagert. schlechte Frucht hervorge-
32 Aber siehe, diesmal hat er bracht; und weil er nun so viel
viel Frucht hervorgebracht, und schlechte Frucht hervorge-
darunter ist a keine, die gut wäre. bracht hat, siehst du, dass er
Und siehe, es gibt da schlechte anfängt, zugrunde zu gehen;
Frucht aller Art; und er nützt und bald wird er reif geworden
mir nichts, trotz all unserer Ar- sein, sodass er ins Feuer gewor-
beit; und nun schmerzt es mich, fen werden müsste, außer wir
dass ich diesen Baum verlieren tun etwas für ihn, um ihn zu
soll. bewahren.
33 Und der Herr des Weingar- 38 Und es begab sich: Der
tens sprach zum Diener: Was Herr des Weingartens sprach
sollen wir mit dem Baum tun, zu seinem Diener: Lass uns in
damit ich wieder gute Frucht die untersten Teile des Wein-
davon für mich selbst bewah- gartens hinabgehen und sehen,
ren mag? ob die natürlichen Zweige auch
34 Und der Diener sprach zu schlechte Frucht hervorge-
seinem Meister: Siehe, weil bracht haben.
du die Zweige des wilden Öl- 39 Und es begab sich: Sie
baums eingepfropft hast, haben gingen in die untersten Teile
sie die Wurzeln genährt, sodass des Weingartens hinab. Und es
sie leben, und sie sind nicht zu- begab sich: Sie sahen, dass die
grunde gegangen; darum siehst Frucht der natürlichen Zweige
du, dass sie noch gut sind. auch verdorben war, ja, des
35 Und es begab sich: Der a 
ersten und des zweiten und
Herr des Weingartens sprach zu auch des letzten; und sie alle
seinem Diener: Der Baum nützt waren verdorben.
mir nichts, und seine Wurzeln 40 Und die a wilde Frucht des
nützen mir nichts, solange er letzten hatte jenen Teil des
schlechte Frucht hervorbringt. Baumes überwältigt, der gute
36 Doch weiß ich, dass die Frucht hervorgebracht hatte, so
Wurzeln gut sind, und für mei- sehr, dass der Zweig verwelkt
nen eigenen Zweck habe ich und abgestorben war.
sie bewahrt; und wegen ihrer 41 Und es begab sich: Der
großen Kraft haben sie bisher Herr des Weingartens weinte
aus den wilden Zweigen gute und sprach zu dem Diener:
Frucht hervorgebracht. a 
Was hätte ich sonst noch für
32 a JSLg 1:19. 39 a Jak 5:20,23,25. 41 a 2 Ne 26:24.
37 a LuB 45:28-­30. 40 a Morm 6:6-­18.
JAKOB 5:42-49 168
meinen Weingarten tun kön- einlagere für mich selbst für die
nen? kommende Zeit. Aber siehe, sie
42 Siehe, ich habe gewusst, sind wie der wilde Ölbaum ge-
dass alle Frucht des Weingar- worden, und sie sind von kei-
tens verdorben ist, außer dieser nem Wert, außer a abgehauen
hier. Und nun sind auch diese, und ins Feuer geworfen zu
die einst gute Frucht hervorge- werden; und es schmerzt mich,
bracht haben, verdorben; und dass ich sie verlieren soll.
nun sind alle Bäume meines 47 Aber was mehr hätte ich
Weingartens für nichts gut, in meinem Weingarten tun
außer abgehauen und ins Feuer können? Habe ich meine Hand
geworfen zu werden. erschlaffen lassen, dass ich ihn
43 Und siehe, diesen letzten, nicht genährt hätte? Nein, ich
dessen Zweig verwelkt ist, habe ihn genährt, und ich habe
habe ich auf ein a gutes Stück rings um ihn aufgehackt, und
Boden gepflanzt; ja, auf dasje- ich habe ihn beschnitten, und
nige, das mir vor allen anderen ich habe ihn gedüngt; und ich
Teilen des Landes meines Wein- habe meine Hand fast den gan-
gartens erwählt war. zen Tag lang a ausgestreckt, und
44 Und du hast gesehen, dass das b Ende kommt nahe herbei.
ich auch das weggeschnitten Und es schmerzt mich, dass ich
habe, was diesem Stück Bo- alle Bäume meines Weingartens
den eine a Last war, sodass ich umhauen und in das Feuer
diesen Baum an dessen Stelle werfen soll, auf dass sie ver-
pflanzen konnte. brennen. Wer ist es, der meinen
45 Und du hast gesehen, dass Weingarten verdorben hat?
ein Teil davon gute Frucht her- 48 Und es begab sich: Der Die-
vorgebracht und ein Teil davon ner sprach zu seinem Meister:
wilde Frucht hervorgebracht Ist es nicht das Hochwachsende
hat; und weil ich die Zweige deines Weingartens  – haben
davon nicht abgebrochen und nicht seine Zweige die Wur-
sie ins Feuer geworfen habe, zeln, die gut sind, überwältigt?
siehe, so haben sie den guten Und weil die Zweige ihre Wur-
Zweig überwältigt, dass er ver- zeln überwältigt haben, siehe,
welkt ist. so sind sie schneller gewachsen
46 Und nun, siehe, trotz al- als die Kraft der Wurzeln, und
ler Pflege, die wir auf meinen sie ziehen die Kraft an sich.
Weingarten verwendet haben, Siehe, ich sage, ist nicht dies
sind die Bäume davon ver- der Grund, dass die Bäume
dorben, sodass sie keine gute deines Weingartens verdorben
Frucht hervorbringen; und ich sind?
hatte gehofft, diese zu bewah- 49 Und es begab sich: Der
ren, damit ich davon Frucht Herr des Weingartens sprach
43 a 2 Ne 1:5. 46 a 3 Ne 27:11. b sf Welt – Das
44 a Eth 13:20,21. 47 a 2 Ne 28:32; Jak 6:4. Ende der Welt.
169 JAKOB 5:50-59
zum Diener: Lass uns hingehen können, von den Zweigen die-
und die Bäume des Weingar- ses Baumes nehmen, und ich
tens abhauen und sie in das werde sie ihnen a einpfropfen.
Feuer werfen, damit sie nicht Ja, ich werde auf sie die Zweige
für den Boden meines Weingar- ihres Mutterbaums pfropfen,
tens eine Last werden; denn ich damit ich auch die Wurzeln
habe alles getan. Was hätte ich für mich selbst bewahren kann,
sonst noch für meinen Wein- damit sie, wenn sie stark genug
garten tun können? sein werden, mir vielleicht gute
50 Aber siehe, der Diener Frucht hervorbringen und mir
sprach zum Herrn des Wein- die Frucht meines Weingartens
gartens: Verschone ihn noch doch noch zur Herrlichkeit ge-
eine kleine a Weile. reiche.
51 Und der Herr sprach: Ja, 55 Und es begab sich: Sie
ich werde ihn noch eine kleine nahmen von dem natürlichen
Weile verschonen; denn es Baum, der wild geworden war,
schmerzt mich, dass ich die und pfropften in die natürli-
Bäume meines Weingartens chen Bäume ein, die auch wild
verlieren soll. geworden waren.
52 Darum lass uns von den 56 Und sie nahmen auch von
a 
Zweigen derjenigen nehmen, den natürlichen Bäumen, die
die ich in die untersten Teile wild geworden waren, und
meines Weingartens gepflanzt pfropften in ihren Mutterbaum
habe, und lass sie uns in den ein.
Baum einpfropfen, von dem 57 Und der Herr des Weingar-
sie gekommen sind; und lass tens sprach zum Diener: Brich
uns von dem Baum diejeni- die wilden Zweige nicht von
gen Zweige abbrechen, deren den Bäumen ab, außer diejeni-
Frucht ganz bitter ist, und die gen, die ganz bitter sind; und in
natürlichen Zweige des Bau- sie sollst du einpfropfen gemäß
mes an ihrer Stelle einpfropfen. dem, was ich gesagt habe.
53 Und dies werde ich tun, da- 58 Und abermals werden wir
mit der Baum nicht zugrunde die Bäume des Weingartens
gehe, damit ich mir vielleicht nähren, und wir werden ihre
die Wurzeln davon für meinen Zweige beschneiden; und
eigenen Zweck bewahren kann. wir werden von den Bäumen
54 Und siehe, die Wurzeln der diejenigen Zweige abbrechen,
natürlichen Zweige des Bau- die reif geworden sind, die zu-
mes, die ich eingepflanzt habe, grunde gehen müssen, und sie
wo auch immer ich wollte, sind ins Feuer werfen.
noch am Leben; darum werde 59 Und dies tue ich, damit
ich, um auch sie mir für meinen vielleicht deren Wurzeln Kraft
eigenen Zweck bewahren zu bekommen, weil sie gut sind,
50 a Jak 5:27. Sammlung Israels.
52 a sf Israel – Die 54 a 1 Ne 15:12-­16.
JAKOB 5:60-67 170
und damit wegen des Tausches damit alle nochmals, zum letz-
der Zweige das Gute das Böse ten Mal, genährt werden.
überwältige. 64 Darum hacke rings um sie
60 Und weil ich die natürli- auf, und beschneide sie, und
chen Zweige und deren Wur- dünge sie nochmals, zum letz-
zeln bewahrt habe und weil ten Mal, denn das Ende naht.
ich die natürlichen Zweige Und wenn es so ist, dass diese
wiederum in ihren Mutter- letzten Einpfropfungen wach-
baum eingepfropft habe und sen werden und die natürliche
die Wurzeln des Mutterbaums Frucht hervorbringen, dann
bewahrt habe, damit vielleicht sollt ihr ihnen den Weg berei-
die Bäume meines Weingartens ten, damit sie wachsen können.
wiederum gute a Frucht hervor- 65 Und wenn sie zu wachsen
bringen und damit ich mich anfangen, sollt ihr die Zweige,
abermals an der Frucht meines die bittere Frucht hervorbrin-
Weingartens erfreue und damit gen, entfernen, gemäß der
ich vielleicht über die Maßen Stärke der guten und ihrer
frohlocke, dass ich die Wur- Größe; und ihr sollt nicht die
zeln und die Zweige der ersten schlechten davon alle auf ein-
Frucht bewahrt habe – mal a entfernen, damit nicht
61 darum gehe hin und rufe deren Wurzeln zu stark seien
a 
Diener, auf dass wir eifrig mit für die Einpfropfung und die
aller Kraft im Weingarten b ar- Einpfropfung zugrunde gehe
beiten, damit wir den Weg be- und ich die Bäume meines
reiten, damit ich abermals die Weingartens verliere.
natürliche Frucht hervorbringe, 66 Denn es schmerzt mich,
denn diese natürliche Frucht ist dass ich die Bäume meines
gut und die kostbarste vor allen Weingartens verlieren soll; da-
anderen Früchten. rum sollt ihr die schlechten ent-
62 Darum lass uns hingehen fernen gemäß dem Wachstum
und mit aller Kraft dieses letzte der guten, damit die Wurzel
Mal arbeiten, denn siehe, das und die Spitze an Kraft gleich
Ende naht, und dies ist das letzte seien, bis die guten die schlech-
Mal, dass ich meinen Weingar- ten überwältigt haben werden
ten beschneiden werde. und die schlechten abgehauen
63 Pfropfe die Zweige ein; und ins Feuer geworfen wer-
beginne mit den a letzten, dass den, damit sie nicht dem Boden
sie die ersten seien und dass meines Weingartens eine Last
die ersten die letzten seien, und seien; und so werde ich das
hacke rings um die Bäume auf, Schlechte aus meinem Weingar-
die alten ebenso wie die jun- ten hinwegfegen.
gen, die ersten und die letzten 67 Und die Zweige des na-
und die letzten und die ersten, türlichen Baumes werde ich
60 a Jes 27:6. b LuB 39:11,13,17. Eth 13:10-­12.
61 a Jak 6:2; LuB 24:19. 63 a 1 Ne 13:42; 65 a LuB 86:6,7.
171 JAKOB 5:68-75
wieder in den natürlichen die Gebote des Herrn des Wein-
Baum einpfropfen; gartens in allem.
68 und die Zweige des natürli- 73 Und die natürliche Frucht
chen Baumes werde ich auf die war allmählich wieder im
natürlichen Zweige des Bau- Weingarten vorhanden; und
mes pfropfen; und so werde ich die natürlichen Zweige fingen
sie wieder zusammenführen, an, über die Maßen zu wachsen
dass sie die natürliche Frucht und zu treiben; und man fing
hervorbringen und sie eins sein an, die wilden Zweige abzubre-
werden. chen und wegzuwerfen; und
69 Und die schlechten werden sie hielten die Wurzel und die
a 
weggeworfen werden, ja, selbst Spitze einander gleich, gemäß
aus allem Land meines Wein- deren Kraft.
gartens; denn siehe, nur dieses 74 Und so arbeiteten sie mit
eine Mal noch werde ich meinen allem Eifer gemäß den Geboten
Weingarten beschneiden. des Herrn des Weingartens, ja,
70 Und es begab sich: Der Herr bis dass die schlechten aus dem
des Weingartens sandte seinen Weingarten hinaus weggewor-
a 
Diener; und der Diener ging fen waren und der Herr für sich
und tat, wie der Herr ihm ge- selbst bewahrt hatte, dass die
boten hatte, und brachte andere Bäume abermals zu der natür-
Diener; und es waren b wenige. lichen Frucht gelangt waren;
71 Und der Herr des Weingar- und sie wurden wie ein a ein-
tens sprach zu ihnen: Geht hin, ziges Ganzes, und die Früchte
und a arbeitet mit aller Kraft in waren gleich; und der Herr des
dem Weingarten. Denn siehe, Weingartens hatte für sich die
dies ist das b letzte Mal, dass natürliche Frucht bewahrt, die
ich meinen Weingarten nähren für ihn von Anfang an überaus
werde; denn das Ende steht kostbar war.
nahe bevor, und die kommende 75 Und es begab sich: Als der
Zeit nähert sich schnell; und Herr des Weingartens sah, dass
wenn ihr zusammen mit mir seine Frucht gut war und dass
mit aller Kraft arbeitet, werdet sein Weingarten nicht mehr ver-
ihr c Freude an der Frucht ha- dorben war, rief er seine Die-
ben, die ich für mich selbst ein- ner herbei und sprach zu ihnen:
lagern werde für die Zeit, die Siehe, dieses letzte Mal haben
bald kommen wird. wir meinen Weingarten genährt;
72 Und es begab sich: Die Die- und ihr seht, dass ich gemäß
ner gingen hin und arbeiteten meinem Willen getan habe; und
mit allen Kräften; und der Herr ich habe die natürliche Frucht
des Weingartens arbeitete auch bewahrt, dass sie gut ist, ja, so
mit ihnen; und sie beachteten wie sie am Anfang gewesen
69 a 1 Ne 22:15-­17,23; b 1 Ne 14:12. b LuB 39:17; 43:28-­30.
2 Ne 30:9,10. 71 a Mt 21:28; Jak 6:2,3; c LuB 18:10-­16.
70 a LuB 101:55; 103:21. LuB 33:3,4. 74 a LuB 38:27.
JAKOB 5:76–6:4 172
ist. Und gesegnet seid ihr, denn
a 
KAPITEL 6
weil ihr bei der Arbeit in mei-
Der Herr wird Israel in den letz­
nem Weingarten mit mir eifrig
ten Tagen zurückgewinnen – Die
gewesen seid und meine Gebote
Welt wird mit Feuer verbrannt
gehalten habt und mir abermals
werden  – Die Menschen müssen
die b natürliche Frucht gebracht
Christus folgen, um dem See von
habt, sodass mein Weingarten
Feuer und Schwefel zu entgehen.
nicht mehr verdorben ist und
Um 544–421 v. Chr.
das Schlechte fortgeworfen ist,
siehe, darum werdet ihr mit mir Und nun siehe, meine Brüder,
Freude haben wegen der Frucht da ich euch gesagt habe, ich
meines Weingartens. werde prophezeien, siehe, dies
76 Denn siehe, für eine a lange ist meine Prophezeiung  – dass
Zeit werde ich die Frucht mei- das, was dieser Prophet a Zenos
nes Weingartens für mich selbst über das Haus Israel gespro-
einlagern für die kommende chen hat, worin er es mit einem
Zeit, die sich schnell nähert; edlen Ölbaum verglichen hat,
und zum letzten Mal habe ich gewiss geschehen muss.
meinen Weingarten genährt 2 Und der Tag, da er seine
und ihn beschnitten und ihn Hand wieder, zum zweiten Mal,
aufgehackt und ihn gedüngt; heben wird, um sein Volk a zu-
darum werde ich von der rückzugewinnen, ist der Tag,
Frucht für eine lange Zeit für ja, nämlich das letzte Mal, dass
mich selbst einlagern, gemäß die b Diener des Herrn mit seiner
dem, was ich gesprochen habe. c 
Macht hinausgehen werden,
77 Und wenn die Zeit kommt, seinen d Weingarten zu e nähren
da abermals schlechte Frucht und zu beschneiden; und da-
in meinen Weingarten kommt, nach kommt bald das f Ende.
dann werde ich das Gute und 3 Und wie gesegnet sind die,
das Schlechte sammeln lassen; die in seinem Weingarten eif-
und das Gute werde ich für rig gearbeitet haben; und wie
mich selbst bewahren, und das verflucht sind die, die an ihren
Schlechte werde ich an seinen eigenen Platz ausgestoßen
eigenen Platz werfen lassen. werden! Und die Welt wird mit
Und dann nähern sich die kom- Feuer a verbrannt werden.
mende a Zeit und das Ende; und 4 Und wie barmherzig ist
meinen Weingarten werde ich unser Gott zu uns, denn er ge-
mit Feuer b verbrennen lassen. denkt des Hauses a Israel, der
75 a 1 Ne 13:37. Ende der Welt. d sf Weingarten
b sf Israel. 6 1 a Jak 5:1. des Herrn.
76 a 1 Ne 22:24-­26. 2 a 1 Ne 22:10-­12; e Jak 5:71.
sf Millennium. LuB 110:11. f 2 Ne 30:10.
77 a Offb 20:2-­10; sf Wiederherstellung 3 a 2 Ne 27:2;
LuB 29:22-­24; des Evangeliums. Jak 5:77;
43:29-­33; 88:110-­116. b Jak 5:61. 3 Ne 25:1.
b sf Welt – Das c 1 Ne 14:14. 4 a 2 Sam 7:24.
173 JAKOB 6:5-13
Wurzeln und auch der Zweige; gute Wort von Christus und die
und er streckt seine b Hände Macht Gottes und die a Gabe
den ganzen Tag lang zu ihm des Heiligen Geistes leugnen
aus; und es ist ein c halsstarriges und den Heiligen Geist aus-
und ein widerspenstiges Volk; löschen und aus dem großen
aber alle, die ihr Herz nicht ver- Plan der Erlösung, der für euch
härten werden, die werden im geschaffen wurde, ein Gespött
Reich Gottes errettet sein. machen?
5 Darum, meine geliebten 9 Wisst ihr nicht, wenn ihr
Brüder, flehe ich euch mit das alles tun werdet, dass die
ernsthaften Worten an, dass Macht der Erlösung und der
ihr umkehren möget und mit Auferstehung, die in Christus
voller Herzensabsicht kommt ist, euch dahin bringen wird,
und an Gott a festhaltet, wie er dass ihr in Schande und mit
an euch festhält. Und solange furchtbarer a Schuld vor dem
sein b Arm der Barmherzigkeit b 
Gericht Gottes steht?
im Licht des Tages zu euch hin 10 Und gemäß der Macht der
ausgestreckt ist, verhärtet nicht a 
Gerechtigkeit, denn Gerech-
euer Herz. tigkeit lässt sich nicht verleug-
6 Ja, heute, falls ihr seine nen, müsst ihr hinweggehen
Stimme hören wollt, verhärtet in jenen b See von Feuer und
nicht euer Herz; denn warum Schwefel, dessen Flammen un-
wollt ihr a sterben? auslöschlich sind und dessen
7 Denn siehe, nachdem ihr Qualm für immer und immer
den ganzen Tag lang mit dem emporsteigt; und dieser See
guten Wort Gottes genährt von Feuer und Schwefel ist
worden seid, werdet ihr da c 
endlose d Qual.
schlechte Frucht hervorbrin- 11 O meine geliebten Brüder,
gen, sodass ihr a abgehauen und kehrt daher um, und tretet ein
ins Feuer geworfen werden durch die a enge Pforte, und
müsst? verbleibt auf dem Weg, der
8 Siehe, werdet ihr diese schmal ist, bis ihr ewiges Leben
Worte verwerfen? Werdet ihr erlangen werdet.
die Worte der Propheten ver- 12 O seid a weise; was mehr
werfen, und werdet ihr alle kann ich sagen?
die Worte, die über Christus 13 Schließlich sage ich euch
gesprochen worden sind, ver- Lebewohl, bis ich euch vor
werfen, nachdem so viele über dem angenehmen Gericht Got-
ihn gesprochen haben, und das tes treffen werde, und dieses
4 b Jak 5:47. 3 Ne 27:11,12. 10 a sf Gerechtigkeit.
c Mos 13:29. 8 a sf Gabe des b 2 Ne 28:23.
5 a sf Einigkeit. Heiligen Geistes. sf Hölle.
b Al 5:33,34; 9 a Mos 15:26. c LuB 19:10-­12.
3 Ne 9:14. sf Schuld. d sf Verdammnis.
6 a Ez 18:21-­23. b sf Gericht, das 11 a 2 Ne 9:41.
7 a Al 5:51,52; Jüngste. 12 a Morm 9:28.
JAKOB 7:1-8 174
Gericht schlägt die Schlechten der Rede anwenden, gemäß
mit a schrecklicher Angst und der Macht des Teufels.
Furcht. Amen. 5 Und er hoffte, mich in mei-
nem Glauben zu erschüttern,
KAPITEL 7 ungeachtet der vielen a Offen-
barungen und dem vielen, was
Scherem leugnet Christus,
ich in Bezug darauf gesehen
streitet mit Jakob, verlangt ein
hatte; denn ich hatte wahr-
Zeichen und wird von Gott ge­
haftig Engel gesehen, und sie
schlagen  – Alle Propheten haben
hatten mir gedient. Und ich
über Christus und sein Sühnop­
hatte auch von Zeit zu Zeit die
fer gesprochen  – Die Nephiten
Stimme des Herrn gehört, die
verbrachten ihre Tage als Wan­
zu mir mit wirklichen Worten
derer, geboren in Drangsal und
sprach; darum konnte ich nicht
von den Lamaniten gehasst. Um
erschüttert werden.
544–421 v. Chr.
6 Und es begab sich: Er kam
Und nun begab es sich: Als ei- zu mir, und folgendermaßen
nige Jahre vergangen waren, da sprach er zu mir, nämlich: Bru-
trat unter dem Volk Nephi ein der Jakob, ich habe viel nach
Mann auf, dessen Name Sche- Gelegenheit gesucht, mit dir zu
rem war. sprechen; denn ich habe gehört
2 Und es begab sich: Er fing und weiß auch, dass du viel
an, unter dem Volk zu predi- herumgehst und das predigst,
gen und ihm zu verkünden, was ihr das Evangelium oder
dass es keinen Christus geben die Lehre von Christus nennt.
werde. Und er predigte vieles, 7 Und ihr habt viele von die-
was dem Volk schmeichelte; sem Volke verführt, sodass sie
und dies tat er, um die Lehre den rechten Weg Gottes verkeh-
von Christus zu Fall zu brin- ren und nicht das Gesetz des
gen. Mose a befolgen, das der rechte
3 Und er arbeitete eifrig, um Weg ist, und verändert das Ge-
das Herz der Menschen zu ver- setz des Mose in die Anbetung
führen, sodass er viele Herzen eines Wesens, von dem ihr sagt,
verführte; und da er wusste, dass es erst in vielen hundert
dass ich, Jakob, Glauben an Jahren kommen werde. Und
Christus hatte, der da kommen nun siehe, ich, Scherem, ver-
wird, suchte er viel nach Ge- künde dir, dass dies eine Läs-
legenheit, zu mir zu kommen. terung ist; denn kein Mensch
4 Und er war gelehrt, sodass weiß von so etwas, denn er
er eine vollkommene Kenntnis b 
kann nicht von Künftigem
von der Sprache des Volkes sprechen. Und auf diese Weise
hatte; darum konnte er viel stritt Scherem gegen mich.
Schmeichelei und viel Macht 8 Aber siehe, Gott, der Herr,
13 a Al 40:14. Jak 2:11. b Al 30:13.
7 5 a 2 Ne 11:3; 7 a Jak 4:5.
175 JAKOB 7:9-19
ergoss seinen Geist in meine
a 
weißt, dass es wahr ist? Und
a 

Seele, so sehr, dass ich ihn in all doch wirst du es leugnen, denn
seinen Worten beschämte. du bist vom b Teufel. Doch nicht
9 Und ich sprach zu ihm: Leug- mein Wille geschehe; sondern
nest du den Christus, der kom- falls Gott dich schlagen wird,
men wird? Und er sprach: Wenn lass dir dies ein Zeichen sein
es einen Christus gäbe, würde davon, dass er Macht hat im
ich ihn nicht leugnen; aber ich Himmel und auch auf Erden
weiß, dass es einen Christus we- und auch, dass Christus kom-
der gibt noch gegeben hat noch men wird. Und dein Wille, o
jemals geben wird. Herr, geschehe und nicht der
10 Und ich sprach zu ihm: meine.
Glaubst du an die Schriften? 15 Und es begab sich: Als ich,
Und er sprach: Ja. Jakob, diese Worte gesprochen
11 Und ich sprach zu ihm: Dann hatte, kam die Macht des Herrn
verstehst du sie nicht, denn sie über ihn, so sehr, dass er zur
zeugen wahrhaftig von Chris- Erde fiel. Und es begab sich: Er
tus. Siehe, ich sage dir, dass kei- wurde über den Zeitraum vie-
ner der Propheten geschrieben ler Tage hinweg gepflegt.
noch a prophezeit hat, ohne über 16 Und es begab sich: Er
diesen Christus zu sprechen. sprach zum Volk: Versammelt
12 Und dies ist nicht alles  – euch morgen, denn ich werde
es ist mir kundgetan worden, sterben; darum möchte ich zum
denn ich habe gehört und gese- Volk sprechen, bevor ich sterbe.
hen; und es ist mir auch durch 17 Und es begab sich: Am
die a Macht des Heiligen Geistes nächsten Tag versammelte
kundgetan worden; darum weiß sich die Menge, und er sprach
ich, wenn kein Sühnopfer voll- klar zu ihr und widerrief das,
bracht würde, müsste die ganze was er sie gelehrt hatte, und
Menschheit b verloren sein. bekannte den Christus und die
13 Und es begab sich: Er Macht des Heiligen Geistes und
sprach zu mir: Zeige mir ein den Dienst von Engeln.
a 
Zeichen durch diese Macht des 18 Und er redete klar zu ihnen
Heiligen Geistes, durch die du allen, dass er durch die Macht
so viel weißt. des a Teufels b getäuscht worden
14 Und ich sprach zu ihm: war. Und er sprach von der
Was bin ich, dass ich Gott ver- Hölle und von der Ewigkeit
suchen sollte, dir ein Zeichen und von ewiger Strafe.
zu zeigen von etwas, wovon du 19 Und er sprach: Ich fürchte,
8 a sf Inspiration, 12 a sf Gott, Gottheit – sf Zeichen.
inspirieren. Gott, der Heilige 14 a Al 30:41,42.
11 a Offb 19:10; Geist; b Al 30:53.
1 Ne 10:5; Jak 4:4; Heiliger Geist. 18 a sf Teufel.
Mos 13:33-­35; b 2 Ne 2:21. b Al 30:53.
LuB 20:26. 13 a Mt 16:1-­4; sf Täuschen,
sf Jesus Christus. Al 30:43-­60. Täuschung.
JAKOB 7:20-26 176
dass ich die unverzeihliche
a 
und wieder zur Kenntnis der
Sünde begangen habe, denn Wahrheit zu bringen; aber es
ich habe Gott angelogen; denn war alles b vergeblich, denn sie
ich habe den Christus geleug- freuten sich an c Kriegen und
net und gesagt, dass ich an die am d Blutvergießen, und sie hat-
Schriften glaube; und sie zeu- ten einen ewigen e Hass auf uns,
gen wahrhaftig von ihm. Und ihre Brüder. Und sie trachteten
weil ich auf diese Weise Gott an- beständig danach, uns mit der
gelogen habe, fürchte ich sehr, Gewalt ihrer Waffen zu ver-
dass meine Lage b furchtbar sein nichten.
wird, aber ich bekenne vor Gott. 25 Darum wappnete sich das
20 Und es begab sich: Als er Volk Nephi mit seinen Waffen
diese Worte gesprochen hatte, und mit seiner ganzen Macht
konnte er nicht mehr sprechen, gegen sie, und es vertraute auf
und er a gab den Geist auf. den Gott und a Fels seiner Er-
21 Und als die Menge miter- rettung; darum war es immer
lebt hatte, dass er dies sprach, noch imstande, seine Feinde zu
gerade als er daran war, den besiegen.
Geist aufzugeben, waren alle 26 Und es begab sich: Ich, Ja-
über die Maßen verwundert, so kob, wurde allmählich alt; und
sehr, dass die Macht Gottes auf da die Aufzeichnungen über
sie herabkam; und sie wurden dieses Volk auf den a anderen
a 
überwältigt, sodass sie zur Platten Nephis geführt werden,
Erde fielen. beende ich darum diese Auf-
22 Nun war mir, Jakob, dies zeichnungen und verkünde,
angenehm, denn ich hatte mei- dass ich nach meinem besten
nen Vater im Himmel darum Wissen geschrieben habe, in-
gebeten; denn er hatte meinen dem ich sage, dass die Zeit mit
Schrei vernommen und mein uns vergangen ist, und auch
Gebet erhört. unser b Leben ist vergangen,
23 Und es begab sich: Friede als sei es für uns gleichsam
und die Liebe zu Gott wurden ein Traum; denn wir sind ein
unter dem Volk wiederherge- einsames und ernsthaftes Volk,
stellt; und es a forschte in den Wanderer, aus Jerusalem aus-
Schriften und hörte nicht mehr gestoßen, geboren in Drangsal,
auf die Worte dieses schlechten in einer Wildnis, und von un-
Menschen. seren Brüdern gehasst, woraus
24 Und es begab sich: Viele Kriege und Streitigkeiten ent-
Mittel wurden ersonnen, um die standen sind; darum haben wir
Lamaniten a zurückzugewinnen unsere Tage vertrauert.
19 a sf Unverzeihliche 24 a Enos 1:20. Mos 28:2.
Sünde. b Enos 1:14. 25 a sf Fels.
b Mos 15:26. c Mos 10:11-­18. 26 a 1 Ne 19:1-­6;
20 a Jer 28:15-­17. d Jar 1:6; Jar 1:14,15.
21 a Al 19:6. Al 26:23-­25. sf Platten.
23 a Al 17:2. e 2 Ne 5:1-­3; b Jakbr 4:14.
177 JAKOB 7:27–ENOS 1:7
27 Und ich, Jakob, sah, dass zu beachten. Und ich komme
ich bald in mein Grab hinab- damit zu Ende, auf diesen Plat-
steigen müsse; darum sprach ten zu schreiben, und dieses
ich zu meinem Sohn a Enos: Schreibens ist nur wenig. Und
Nimm diese Platten. Und ich dem Leser sage ich Lebewohl
erzählte ihm, was mein Bru- und hoffe, dass viele meiner
der Nephi mir b geboten hatte, Brüder meine Worte lesen mö-
und er versprach, jene Gebote gen. Brüder, adieu.

DAS BUCH ENOS


Enos betet mit Macht und wilde Tiere zu jagen; und die
empfängt Vergebung für seine Worte, die ich meinen Vater
Sünden  – Die Stimme des Herrn in Bezug auf das ewige Leben
ergeht an seinen Sinn und ver­ und die a Freude der Heiligen
spricht Errettung für die Lamani­ oft hatte sprechen hören, waren
ten an einem künftigen Tag – Die mir tief ins Herz b gedrungen.
Nephiten trachteten danach, die 4 Und meine Seele a hungerte;
Lamaniten zurückzugewinnen  – und ich b kniete vor meinem
Enos freut sich über seinen Erlö­ Schöpfer nieder, und ich schrie
ser. Um 420 v. Chr. zu ihm in machtvollem c Ge-
bet und voll Flehen für meine

S IEHE, es begab sich: Ich,


a 
Enos, weiß von meinem Va-
ter, dass b er ein gerechter Mann
eigene Seele; und den ganzen
Tag lang schrie ich zu ihm; ja,
und als die Nacht kam, ließ ich
gewesen ist, denn er hat mich meine Stimme noch immer laut
in seiner Sprache c unterwiesen erschallen, sodass sie die Him-
und auch in der d Zucht und mel erreichte.
Ermahnung des Herrn  – und 5 Und eine a Stimme erging
gesegnet sei der Name meines an mich, nämlich: Enos, deine
Gottes dafür –, Sünden sind dir vergeben, und
2 und ich werde euch von du wirst gesegnet sein.
dem a Kampf erzählen, den ich 6 Und ich, Enos, wusste, dass
vor Gott gehabt habe, ehe ich Gott nicht lügen kann; darum
b 
Vergebung empfing für meine war meine Schuld weggefegt.
Sünden. 7 Und ich sprach: Herr, wie
3 Siehe, ich ging in die Wälder, geht das zu?
27 a Enos 1:1. d Eph 6:4. b 1 Ne 10:17-­19;
b Jak 1:1-­4. 2 a Gen 32:24-­32; Al 8:10. Al 36:17-­21.
sf Umkehr, 4 a 2 Ne 9:51;
[Enos] umkehren. 3 Ne 12:6.
1 1 a sf Enos, Sohn Jakobs. b sf Vergebung b sf Ehrfurcht.
b 2 Ne 2:2-­4. der Sünden. c sf Gebet.
c 1 Ne 1:1,2. 3 a sf Freude. 5 a sf Offenbarung.
ENOS 1:8-15 178
8 Und er sprach zu mir: We- betete ich zu ihm für meine
gen deines a Glaubens an Chris- Brüder, die Lamaniten.
tus, den du nie zuvor gehört 12 Und es begab sich: Nach-
oder gesehen hast. Und viele dem ich a gebetet und mich
Jahre vergehen, ehe er sich im mit allem Eifer gemüht hatte,
Fleische kundtun wird; darum, sprach der Herr zu mir: Ich
wohlan, dein Glaube hat dich werde dir gemäß deinen b Wün-
b 
geheilt. schen gewähren, wegen deines
9 Nun, es begab sich: Als ich Glaubens.
diese Worte vernommen hatte, 13 Und nun siehe, dies war
wurde in mir der a Wunsch nach der Wunsch, den ich von ihm
dem Wohlergehen meiner Brü- wünschte  – wenn es so sein
der, der Nephiten, wach; da- sollte, dass mein Volk, die Ne-
rum b schüttete ich für sie meine phiten, in Übertretung verfal-
ganze Seele vor Gott aus. len und auf irgendeine Weise
10 Und während ich so im a 
zerschlagen werden sollte und
Geiste rang, siehe, da erging die Lamaniten nicht zerschla-
die Stimme des Herrn abermals gen werden sollten, dass Gott,
an meinen a Sinn, nämlich: Ich der Herr, einen Bericht meines
werde deinen Brüdern vergel- Volkes, der Nephiten, b bewah-
ten gemäß dem Eifer, womit sie ren möge, selbst wenn dies
meine Gebote halten. Ich habe durch die Macht seines heiligen
ihnen dieses Land b gegeben, Arms c geschehen müsse, damit
und es ist ein heiliges Land; er eines künftigen Tages für
und ich c verfluche es nicht, die Lamaniten hervorgebracht
außer es sei wegen Übeltuns; werde, sodass sie vielleicht zur
darum werde ich deinen Brü- Errettung d geführt würden –
dern vergelten gemäß dem, 14 denn gegenwärtig war un-
was ich gesagt habe; und ihre ser Bemühen, sie dem wahren
Übertretungen werde ich ihnen Glauben wiederzugewinnen,
mit Leid auf ihr eigenes Haupt a 
vergeblich. Und sie schworen
bringen. in ihrem Grimm, sie würden,
11 Und nachdem ich, Enos, wenn möglich, unsere Auf-
diese Worte gehört hatte, fing zeichnungen und uns b vernich-
mein Glaube an den Herrn ten, dazu auch alle Überliefe-
unerschütterlich zu werden an; rungen unserer Väter.
und in vielem, langem Ringen 15 Da ich nun wusste, dass
8 a Eth 3:12,13. inspirieren; b WMorm 1:6-­11;
sf Glaube, glauben. Sinn. Al 37:2.
b Mt 9:22. b 1 Ne 2:20. c Al 37:19;
9 a 1 Ne 8:12; c Eth 2:7-­12. Eth 12:22;
Al 36:24. 12 a Morm 5:21; 9:36. LuB 3:18.
b 2 Ne 33:3; b Ps 37:4; d Al 9:17.
WMorm 1:8; 1 Ne 7:12; 14 a Jak 7:24.
Al 34:26,27. Hel 10:5. b Morm 6:6.
10 a sf Inspiration, 13 a Morm 6:1,6.
179 ENOS 1:16-23
Gott, der Herr, imstande war, Hass war unwandelbar, und sie
unsere Aufzeichnungen zu a be- wurden von ihrer bösen Natur
wahren, schrie ich beständig zu so geleitet, dass sie wild und
ihm, denn er hatte zu mir ge- grausam und zu einem b blut-
sprochen: Was auch immer ihr dürstigen Volk wurden, voller
voll Glauben und im Vertrauen c 
Götzendienst und Schmutz;
darauf, dass ihr empfangen wer- sie ernährten sich von wilden
det, im Namen Christi erbittet, Tieren, wohnten in Zelten und
das werdet ihr empfangen. zogen in der Wildnis umher
16 Und ich hatte Glauben, mit einem kurzen Lederschurz
und ich schrie zu Gott, er möge um die Lenden und den Kopf
die a Aufzeichnungen b bewah- rasiert; und ihre Fertigkeit er-
ren; und er ging mit mir den streckte sich auf den d Bogen
Bund ein, dass er sie zu der von und auf den Krummdolch und
ihm selbst bestimmten Zeit für das Beil. Und viele von ihnen
die Lamaniten c hervorbringen aßen nichts als rohes Fleisch;
werde. und sie trachteten ständig da-
17 Und ich, Enos, wusste, es nach, uns zu vernichten.
würde gemäß dem Bund ge- 21 Und es begab sich: Das
schehen, den er gemacht hatte; Volk Nephi bebaute das Land
darum fand meine Seele Ruhe. und a zog allerlei Getreide und
18 Und der Herr sprach zu Früchte und vielerlei Herden
mir: Auch deine Väter haben und Herden mit allerlei Rin-
dies von mir gefordert; und dern jeder Art und Ziegen und
es wird ihnen geschehen ge- Wildziegen und auch viele
mäß ihrem Glauben; denn ihr Pferde.
Glaube war dem deinen gleich. 22 Und es gab überaus viele
19 Und nun begab es sich: a 
Propheten unter uns. Und
Ich, Enos, ging unter dem Volk das Volk war ein b halsstarriges
Nephi umher und prophezeite Volk, schwerfällig im Verste-
von Künftigem und bezeugte hen.
das, was ich gehört und gese- 23 Und es gab nichts als nur
hen hatte. überaus große a Härte, b Pre-
20 Und ich gebe Zeugnis, dass digen und Prophezeien von
das Volk Nephi eifrig danach Kriegen und Streitigkeiten und
trachtete, die Lamaniten dem Zerschlagungen und es ständig
wahren Glauben an Gott wie- an den Tod zu c erinnern und
derzugewinnen. Aber unser die Dauer der Ewigkeit und
a 
Mühen war vergeblich; ihr die Strafgerichte Gottes und
15 a sf Heilige Schriften – c 2 Ne 27:6. 22 a WMorm 1:16-­18.
Die heiligen 20 a Moro 9:6. b Jar 1:3.
Schriften sollen b Jar 1:6. 23 a 1 Ne 16:2;
bewahrt werden. c Mos 9:12. 2 Ne 33:5.
16 a sf Buch Mormon. sf Götzendienst. b sf Predigen.
b 3 Ne 5:13-­15; d Mos 10:8. c Hel 12:3.
LuB 3:19,20; 10:46-­50. 21 a Mos 9:9.
ENOS 1:24–JAROM 1:2 180
seine Macht und Ähnliches hatte auf mich gewirkt, sodass
mehr  – um es d ständig dazu ich diesem Volke predigen und
aufzustacheln, in der Furcht prophezeien und das Wort
des Herrn zu verbleiben. Ich gemäß der Wahrheit, die in
sage, es gab nichts außer die- Christus ist, verkünden musste.
sem und überaus große Klar- Und ich habe es alle meine Tage
heit der Rede, was es davor verkündet und habe an ihm
bewahrte, schnell der Vernich- mehr Freude gehabt als an dem
tung anheimzufallen. Und auf von der Welt.
diese Weise schreibe ich über 27 Und ich gehe bald an den
das Volk. Ort meiner a Ruhe, die bei mei-
24 Und im Laufe meiner Tage nem Erlöser ist; denn ich weiß,
sah ich Kriege zwischen den dass ich in ihm ruhen werde.
Nephiten und den Lamaniten. Und ich freue mich auf den
25 Und es begab sich: Ich Tag, da mein b Sterbliches c Un-
wurde allmählich alt, und ein- sterblichkeit anziehen und vor
hundertneunundsiebzig Jahre ihm stehen wird; dann werde
waren vergangen seit der Zeit, ich sein Antlitz mit Wohlge-
da unser Vater Lehi Jerusalem fallen sehen, und er wird zu
a 
verlassen hatte. mir sprechen: Komm zu mir,
26 Und ich sah, dass ich bald du Gesegneter, für dich ist ein
in mein Grab hinabsteigen Platz bereitet in den d Wohnun-
müsse, und die Macht Gottes gen meines Vaters. Amen.

DAS BUCH JAROM


Die Nephiten befolgen das Gesetz Enos, um unsere a Stammtafel
des Mose, schauen aus nach dem weiterzuführen.
Kommen Christi, und es ergeht 2 Und da a diese Platten b klein
ihnen wohl im Land  – Viele Pro­ sind und da dieses hier in der
pheten arbeiten daran, das Volk Absicht c geschrieben ist, unse-
auf dem Weg der Wahrheit zu ren Brüdern, den d Lamaniten,
halten. Um 399–361 v. Chr. zu nutzen, darum muss es
notwendigerweise sein, dass

N UN siehe, ich, Jarom,


schreibe einige Worte ge-
mäß dem Gebot meines Vaters
ich ein wenig schreibe; aber ich
werde nicht schreiben, was ich
prophezeit habe, noch was mir
23 d Jar 1:12; d Joh 14:2,3; Om 1:1.
Al 31:5. Eth 12:32-­34; b 1 Ne 6.
25 a 1 Ne 2:2-­4. LuB 72:4; 98:18. c sf Heilige Schriften –
27 a sf Ruhe. Wert der heiligen
b sf Irdisches Dasein. [Jarom] Schriften.
c sf Unsterblich, 1 1 a 1 Ne 3:12; 5:14. d 2 Ne 27:6;
Unsterblichkeit. 2 a Jak 3:14; Morm 5:12.
181 JAROM 1:3-9
offenbart worden ist. Denn was viel zahlreicher, als die Nephi-
könnte ich mehr schreiben, als ten es waren; und sie liebten
meine Väter geschrieben ha- den a Mord und tranken das
ben? Denn haben sie nicht den Blut wilder Tiere.
Plan der Errettung offenbart? 7 Und es begab sich: Sie zogen
Ich sage euch: Ja; und das ge- oft gegen uns, die Nephiten,
nügt mir. zum Kampf. Aber unsere a Kö-
3 Siehe, es ist ratsam, dass un- nige und unsere Führer waren
ter diesem Volk vieles getan mächtige Männer im Glauben
werde wegen der Härte seines an den Herrn; und sie lehrten
Herzens und der Taubheit sei- das Volk die Wege des Herrn;
ner Ohren und der Verblendung darum widerstanden wir den
seines Sinnes und der a Starrheit Lamaniten und fegten sie fort
seines Halses; aber doch ist Gott aus b unseren Ländern und
zu ihm überaus barmherzig und fingen an, unsere Städte oder
hat es noch nicht aus dem Land sonstigen Orte unseres Erbteils
b 
hinweggefegt. zu befestigen.
4 Und es gibt unter uns viele, 8 Und wir mehrten uns über
die viele a Offenbarungen ha- die Maßen und breiteten uns
ben; denn nicht alle sind sie im Land aus und wurden über-
halsstarrig. Und wer nicht aus reich an Gold und an Silber
halsstarrig ist und Glauben hat, und an Kostbarkeiten und an
der hat b Gemeinschaft mit dem feinen Holzarbeiten, an Gebäu-
Heiligen Geist, der den Men- den und an Gerätschaften und
schenkindern gemäß ihrem auch an Eisen und Kupfer und
Glauben kundgibt. Messing und Stahl und mach-
5 Und nun siehe, zweihundert ten allerlei Werkzeug jeder
Jahre waren vergangen, und Art für die Bodenbearbeitung
das Volk Nephi war stark ge- sowie a Kriegswaffen  – ja, den
worden im Land. Es war darauf scharf gespitzten Pfeil und den
bedacht, das Gesetz des Mose Köcher und den Wurfspieß und
zu a befolgen und dem Herrn den Speer und alle Vorbereitun-
den b Sabbattag heiligzuhalten. gen für den Krieg.
Und es beging keine c Entwei- 9 Und da wir so vorbereitet
hung, auch keine d Lästerung. waren, den Lamaniten entge-
Und die Gesetze des Landes genzutreten, erging es ihnen
waren überaus streng. gegen uns nicht wohl. Aber
6 Und es war weit über das das Wort des Herrn hat sich
Land verstreut, ebenso die La- bewahrheitet, das er zu unse-
maniten. Und diese waren sehr ren Vätern gesprochen hatte,
3 a Enos 1:22,23. b sf Heiliger Geist. d sf Lästern, Lästerung.
b Eth 2:8-­10. 5 a 2 Ne 25:24; 6 a Jak 7:24;
4 a Al 26:22; Al 34:13,14. Enos 1:20.
Hel 11:23; b Ex 35:2. 7 a Jak 1:9,11,15.
LuB 107:18,19. sf Sabbat, Sabbattag. b WMorm 1:14.
sf Offenbarung. c sf Gottlosigkeit. 8 a Mos 10:8.
JAROM 1:10–OMNI 1:1 182
nämlich: Insofern ihr meine Ge- davor, in dem Land vernichtet
a 

bote haltet, wird es euch wohl zu werden; denn sie b rüttelten


ergehen im Land. ihnen mit dem Wort das Herz
10 Und es begab sich: Die Pro- auf, indem sie sie beständig zur
pheten des Herrn drohten dem Umkehr aufstachelten.
Volk Nephi gemäß dem Wort 13 Und es begab sich: Zwei-
Gottes, wenn es die Gebote hundertachtunddreißig Jahre
nicht hielte, sondern in Über- waren vergangen – mit Kriegen
tretung verfiele, würde es aus und Streitigkeiten und Zwistig-
dem Land hinweg a vernichtet keiten während eines großen
werden. Teiles dieses Zeitraums.
11 Darum mühten sich die 14 Und ich, Jarom, schreibe
Propheten und die Priester und nicht mehr, denn die Platten
die Lehrer eifrig und ermahn- sind klein. Aber siehe, meine
ten mit aller Langmut die Men- Brüder, ihr könnt euch zu den
schen zum Eifer; sie lehrten das a 
anderen Platten Nephis wen-
a 
Gesetz des Mose und auch, den; denn siehe, darauf sind
mit welcher Absicht es gegeben die Aufzeichnungen über un-
worden war; sie überzeugten sie sere Kriege eingraviert, gemäß
auch, nach dem Messias b auszu- den Schriften der Könige oder
schauen und an ihn, den Kom- dem, was sie schreiben ließen.
menden, so zu glauben, c als sei 15 Und ich übergebe diese
er schon gekommen. Und auf Platten in die Hände meines
diese Weise lehrten sie sie. Sohnes Omni, damit sie gemäß
12 Und es begab sich: Auf den a Geboten meiner Väter ge-
diese Weise bewahrten sie sie führt werden mögen.

DAS BUCH OMNI


Omni, Amaron, Kemisch, Abi­ entdeckt  – König Benjamin
na­d om und Amaleki führen wird Nachfolger Mosias  – Die
nacheinander die Aufzeichnun­ Menschen sollen Christus ihre
gen  – Mosia entdeckt das Volk Seele als Opfer darbringen. Um
Zarahemla, das in den Tagen 323–130 v. Chr.
Zidkijas aus Jerusalem kam  –
Mosia wird zum König über es
gemacht  – Die Nachfahren Mu­
leks in Zarahemla hatten Korian­
S IEHE, es begab sich: Mir,
Omni, war von meinem Va-
ter Jarom geboten worden, ich
tumr, den letzten der Jarediten, solle etwas auf diesen Platten
10 a 1 Ne 12:19,20; b 2 Ne 11:4; 12 a Eth 2:10.
Om 1:5. Eth 12:18,19. b Al 31:5.
11 a Jak 4:5; c 2 Ne 25:24-­27; 14 a 1 Ne 9:2-­4.
Al 25:15,16. Mos 3:13; 16:6. 15 a Jak 1:1-­4.
183 OMNI 1:2-11
schreiben, um unsere Stamm­ die Worte, die er zu unseren
tafel zu bewahren – Vätern gesprochen hatte, sich
2 darum möchte ich, dass ihr nicht bewahrheiten würden,
wisst, dass ich in meinen Tagen nämlich: Insoweit ihr meine
viel mit dem Schwert gekämpft Gebote nicht haltet, wird es
habe, um mein Volk, die Nephi- euch nicht wohl ergehen im
ten, davor zu bewahren, dass Land.
es seinen Feinden, den Lama- 7 Darum suchte der Herr
niten, in die Hände fiele. Aber sie mit großem Strafgericht
siehe, ich selbst bin ein schlech- heim; doch verschonte er die
ter Mensch, und ich habe die Rechtschaffenen, dass sie nicht
Satzungen und die Gebote des zugrunde gingen, sondern be-
Herrn nicht so gehalten, wie ich freite sie aus den Händen ihrer
es hätte tun sollen. Feinde.
3 Und es begab sich: Zwei- 8 Und es begab sich: Ich über-
hundertsechsundsiebzig Jahre gab die Platten meinem Bruder
waren vergangen, und wir hat- Kemisch.
ten viele Zeiten des Friedens, 9 Nun schreibe ich, Kemisch,
und wir hatten viele Zeiten hef- das wenige, was ich schreibe,
tigen Krieges und Blutvergie- in das gleiche Buch wie mein
ßens. Ja, und schließlich waren Bruder; denn siehe, ich habe
zweihundertzweiundachtzig das letzte gesehen, was er ge-
Jahre vergangen, und ich hatte schrieben hat, dass er es mit
diese Platten gemäß den a Gebo- seiner eigenen Hand geschrie-
ten meiner Väter geführt; und ben hat; und er hat es an dem
ich übertrug sie meinem Sohn Tag geschrieben, da er sie mir
Amaron. Und ich mache ein übergeben hat. Und auf diese
Ende. Weise führen wir die Aufzeich-
4 Und nun schreibe ich, Ama- nungen, denn dies ist gemäß
ron, das, was immer ich schreibe, den Geboten unserer Väter.
was wenig ist, in das Buch mei- Und ich mache ein Ende.
nes Vaters. 10 Siehe, ich, Abinadom, bin
5 Siehe, es begab sich: Drei- der Sohn des Kemisch. Siehe,
hundertzwanzig Jahre waren es begab sich: Ich sah viel Krieg
vergangen, und der schlechtere und Streit zwischen meinem
Teil der Nephiten war a vernich- Volk, den Nephiten, und den
tet. Lamaniten; und zur Verteidi-
6 Denn der Herr wollte nicht gung meiner Brüder habe ich
zulassen, nachdem er sie aus vielen Lamaniten mit meinem
dem Land Jerusalem geführt eigenen Schwert das Leben ge-
und sie erhalten und davor nommen.
bewahrt hatte, dass sie ihren 11 Und siehe, der Bericht
Feinden in die Hände fielen, ja, dieses Volkes ist auf den Plat-
er wollte nicht zulassen, dass ten eingraviert, die die Könige
1 3 a Jak 1:1-­4; Jar 1:15. 5 a Jar 1:9,10.
OMNI 1:12-19 184
haben, gemäß den Generatio- gesandt hatte, die den Bericht
nen; und ich kenne keine Of- der Juden enthielten.
fenbarung, außer was geschrie- 15 Siehe, es begab sich: Mosia
ben worden ist, auch keine entdeckte, dass das a Volk Zara-
Prophezeiung; darum ist das, hemla zu der Zeit aus Jerusa-
was genügt, niedergeschrieben. lem gekommen war, da b Zid-
Und ich mache ein Ende. kija, der König von Juda, nach
12 Siehe, ich bin Amaleki, der Babylon in die Gefangenschaft
Sohn Abinadoms. Siehe, ich verschleppt wurde.
will zu euch etwas über Mosia 16 Und es reiste in der Wildnis
sagen, der zum König über das und wurde von der Hand des
Land Zarahemla gemacht wor- Herrn über die großen Wasser
den ist; denn siehe, er wurde in das Land geführt, wo Mosia
vom Herrn gewarnt, dass er es entdeckte; und dort hatte es
aus dem Land a Nephi fliehen von jener Zeit an gewohnt.
solle, und wer auf die Stimme 17 Und zu der Zeit, da Mosia
des Herrn hören wollte, sollte es entdeckte, war es überaus
auch mit ihm aus dem Lande in zahlreich geworden. Doch
die Wildnis b weggehen. hatte es viele Kriege und hef-
13 Und es begab sich: Er tat tige Streitigkeiten gehabt und
so, wie der Herr ihm geboten war von Zeit zu Zeit durch das
hatte. Und sie gingen aus dem Schwert gefallen; und seine
Lande weg in die Wildnis, alle, Sprache war verdorben gewor-
die auf die Stimme des Herrn den; und es hatte keine a Auf-
hören wollten; und sie wurden zeichnungen mitgebracht; und
durch viele Predigten und Pro- es leugnete das Dasein seines
phezeiungen geleitet. Und sie Schöpfers; und weder Mosia
wurden beständig durch das noch das Volk Mosia konnten
Wort Gottes ermahnt; und sie es verstehen.
wurden von der Macht seines 18 Aber es begab sich: Mosia
Armes durch die Wildnis ge- ließ es in seiner Sprache un-
führt, bis sie hinab in das Land terweisen. Und es begab sich:
kamen, welches das Land Zara- Nachdem es in der Sprache
hemla genannt wird. Mosias unterwiesen worden
14 Und sie entdeckten ein war, gab Zarahemla eine
Volk, das das Volk a Zarahemla Stammtafel seiner Väter gemäß
genannt wurde. Nun gab es seinem Gedächtnis; und sie ist
viel Freude unter dem Volk Za- verzeichnet, aber nicht auf die-
rahemla; und auch Zarahemla sen Platten.
freute sich über die Maßen, 19 Und es begab sich: Das Volk
weil der Herr das Volk Mosia Zarahemla und das Mosias
mit den b Platten aus Messing a 
vereinigten sich miteinander;
12 a 2 Ne 5:6-­9. b 1 Ne 3:3,19,20; 5:10-­22. Hel 8:21.
b Jak 3:4. 15 a Mos 25:2. 17 a Mos 1:2-­6.
14 a sf Zarahemla. b Jer 39:1-­10; 19 a Mos 25:13.
185 OMNI 1:20-27
und Mosia wurde bestimmt,
b 
über sie, ja, so sehr, dass König
ihr König zu sein. Benjamin sie aus dem Land Za-
20 Und es begab sich: In den rahemla verjagte.
Tagen Mosias wurde ihm ein 25 Und es begab sich: Ich
großer Stein gebracht, auf dem wurde allmählich alt; und da
Gravierungen waren; und er ich keine Nachkommen habe
a 
legte die Gravierungen durch und weiß, dass König a Ben-
die Gabe und Macht Gottes aus. jamin ein gerechter Mann vor
21 Und sie gaben Bericht von dem Herrn ist, darum werde
einem a Koriantumr und den Ge- ich diese Platten ihm b überge-
töteten seines Volkes. Und Ko- ben und alle Menschen ermah-
riantumr wurde von dem Volk nen, zu Gott, dem Heiligen
Zarahemla entdeckt; und er Israels, zu kommen und an
wohnte über den Zeitraum von Prophezeiung und an Offenba-
neun Monden hinweg bei ihm. rungen zu glauben und an den
22 Sie sagten auch einiges Dienst von Engeln und an die
über seine Väter aus. Und seine Gabe, in Zungen zu reden, und
ersten Eltern kamen von dem an die Gabe des Übersetzens
a 
Turm her, zu der Zeit, da der der Sprachen und an alles, was
Herr die Sprache der Menschen c 
gut ist; denn es gibt nichts, was
b 
verwirrte; und die Strenge des gut ist, außer es kommt vom
Herrn fiel auf sie gemäß seinen Herrn; und das, was böse ist,
Richtersprüchen, die gerecht kommt vom Teufel.
sind; und ihre c Gebeine lagen in 26 Und nun, meine geliebten
dem Land nordwärts verstreut. Brüder, möchte ich, dass ihr zu
23 Siehe, ich, Amaleki, wurde Christus a kommt, der der Hei-
in den Tagen Mosias geboren; lige Israels ist, und an seiner
und ich habe so lange gelebt, Errettung und an der Macht
dass ich seinen Tod gesehen seiner Erlösung teilhabt. Ja,
habe; und a Benjamin, sein kommt zu ihm und b bringt ihm
Sohn, regiert an seiner statt. eure ganze Seele als c Opfer dar,
24 Und siehe, ich habe in den und fahrt fort mit d Fasten und
Tagen des Königs Benjamin Beten, und harrt aus bis ans
einen heftigen Krieg und viel Ende; und so wahr der Herr
Blutvergießen zwischen den lebt, werdet ihr errettet werden.
Nephiten und den Lamaniten 27 Und nun möchte ich noch
gesehen. Aber siehe, die Ne- etwas über eine bestimmte An-
phiten erlangten viel Vorteil zahl sagen, die in die Wildnis
19 b Om 1:12. Eth 1:33. Moro 7:15-­17.
20 a Mos 8:13-­19. c Mos 8:8. 26 a Jak 1:7;
sf Seher. 23 a WMorm 1:3. Al 29:2;
21 a Eth 12:1. 25 a WMorm 1:17,18; Moro 10:32.
sf Koriantumr. Mos 29:13. b sf Opfer.
22 a Eth 1:1-­5. b WMorm 1:10. c 3 Ne 9:20.
b Gen 11:6-­9; c Al 5:40; d sf Fasten.
Mos 28:17; Eth 4:12;
OMNI 1:28–WORTE MORMONS 1:3 186
hinaufzog, um in das Land Ne- 29 Und es begab sich: Sie nah-
phi zurückzukehren; denn es men auch andere in beträchtli-
gab eine große Anzahl, die den cher Anzahl mit sich und bega-
Wunsch hatte, das Land ihres ben sich abermals auf die Reise
Erbteils zu besitzen. in die Wildnis.
28 Darum zogen diese hinauf 30 Und ich, Amaleki, hatte ei-
in die Wildnis. Und da ihr Füh- nen Bruder, der auch mit ihnen
rer ein starker und mächtiger ging; und ich habe seither in
Mann und ein halsstarriger Bezug auf sie nichts mehr er-
Mann war, verursachte er da- fahren. Und ich bin daran, mich
rum unter ihnen einen Streit; in mein Grab zu legen; und
und sie wurden alle in der a 
diese Platten sind voll. Und
Wildnis a getötet, bis auf fünf- ich mache mit meinem Reden
zig, und die kehrten wieder in ein Ende.
das Land Zarahemla zurück.

DIE WORTE MORMONS


Mormon kürzt die großen Platten erleben wird. Aber möge Gott
Nephis ab  – Er legt die kleinen geben, dass er sie überlebt, da-
Platten zu den anderen Platten – mit er etwas über das Volk und
König Benjamin stellt Frieden im etwas über Christus schreiben
Land her. Um 385 n. Chr. kann, sodass es allen vielleicht
eines Tages b nützt.

U ND nun bin ich, a Mormon,


daran, den Bericht, den ich
angefertigt habe, in die Hände
3 Und nun spreche ich etwas
über das, was ich geschrieben
habe; denn nachdem ich einen
meines Sohnes Moroni zu über- a 
Auszug aus den b Platten Ne-
geben; siehe, ich habe fast die phis bis herab zur Regierung
ganze Vernichtung meines Vol- dieses Königs Benjamin, von
kes, der Nephiten, miterlebt. dem Amaleki gesprochen hat,
2 Und es ist a viele hundert gemacht hatte, forschte ich un-
Jahre nach dem Kommen ter den c Aufzeichnungen nach,
Christi, dass ich diese Auf- die in meine Hände übergeben
zeichnungen in die Hände mei- worden waren, und ich fand
nes Sohnes übergebe; und mich diese Platten, die diesen klei-
dünkt, dass er die vollständige nen Bericht von den Propheten
Vernichtung meines Volkes enthielten, von Jakob herab bis
28 a Mos 9:1-­4. Morm 1:1-­4; 8:1,4,5. 3 a LuB 10:44.
30 a 1 Ne 6. sf Mormon, b LuB 10:38-­40.
nephitischer Prophet. c Mos 1:6;
[Worte Mormons] 2 a Morm 6:5,6. Hel 3:13-­15;
1 1 a 3 Ne 5:9-­12; b LuB 3:16-­20. Morm 4:23.
187 WORTE MORMONS 1:4-11
zur Regierung dieses Königs b 
weiß alles, was kommen wird;
d 
Benjamin, und auch viele von darum wirkt er in mir, gemäß
den Worten Nephis. seinem Willen zu handeln.
4 Und das, was auf diesen 8 Und ich a bete in Bezug auf
Platten ist, a gefällt mir wegen meine Brüder zu Gott, dass sie
der Prophezeiungen über das wiederum Kenntnis von Gott er-
Kommen Christi; und meine langen mögen, ja, der Erlösung
Väter haben gewusst, dass viele durch Christus; dass sie wiede-
davon in Erfüllung gegangen rum ein b angenehmes Volk wer-
sind; ja, und ich weiß auch, den mögen.
dass alles, was bis zu diesem 9 Und nun gehe ich, Mormon,
Tag in Bezug auf uns prophe- daran, meinen Bericht fertigzu-
zeit worden ist, in Erfüllung ge- stellen, den ich den Platten Ne-
gangen ist; und alles, was über phis entnehme; und ich mache
diesen Tag hinausgeht, muss ihn gemäß der Kenntnis und
gewiss geschehen – dem Verständnis, die mir Gott
5 darum habe ich a diese hier gegeben hat.
gewählt, um darauf meinen Be- 10 Darum begab es sich:
richt zu beenden; und den Rest Nachdem Amaleki diese Plat-
meines Berichtes werde ich den ten in die Hände König Benja-
b 
Platten Nephis entnehmen; und mins a übergeben hatte, nahm
ich kann nicht den c hundertsten dieser sie und legte sie zu den
Teil der Angelegenheiten mei- b 
anderen Platten, die Aufzeich-
nes Volkes niederschreiben. nungen enthielten, welche von
6 Aber siehe, ich werde diese den c Königen von Generation
Platten, die diese Prophezei- zu Generation bis in die Tage
ungen und Offenbarungen des Königs Benjamin weiterge-
enthalten, nehmen und sie mit geben worden waren.
dem Rest meines Berichtes 11 Und von König Benjamin
zusammenlegen, denn sie sind an wurden sie weitergegeben,
mir auserlesen; und ich weiß, von Generation zu Generation,
sie werden meinen Brüdern bis sie in a meine Hände gelang-
auserlesen sein. ten. Und ich, Mormon, bete
7 Und ich tue dies zu einem zu Gott, sie mögen von dieser
a 
weisen Zweck; denn so flüs- Zeit an weiterhin bewahrt blei-
tert es mir zu, gemäß dem ben. Und ich weiß, sie werden
Wirken des Geistes des Herrn, bewahrt werden; denn Großes
der in mir ist. Und nun, ich steht auf ihnen geschrieben,
weiß nicht alles; aber der Herr woraus mein Volk und seine
3 d Om 1:23. 7 a 1 Ne 9:5; 19:3; 10 a Om 1:25,30.
4 a 1 Ne 6:5. LuB 3:12-­20; b 1 Ne 9:4.
5 a d.h. das, was ihm 10:1-­19,30-­47. c Jar 1:14.
gefällt, wie in b sf Allwissend. 11 a 3 Ne 5:8-­12;
Vers 4 erwähnt. 8 a 2 Ne 33:3,4; Morm 1:1-­5.
b 1 Ne 9:2. Enos 1:11,12.
c 3 Ne 5:8-­11; 26:6-­12. b 2 Ne 30:6.
WORTE MORMONS 1:12-18 188
Brüder am großen und letzten worden waren gemäß ihren
Tag b gerichtet werden gemäß Verbrechen
dem Wort Gottes, das geschrie- 16 und nachdem es falsche
ben steht. Propheten und falsche Prediger
12 Und nun zu diesem König und Lehrer unter dem Volk ge-
Benjamin  – er hatte unter sei- geben hatte und diese alle ge-
nem eigenen Volk einige Strei- mäß ihren Verbrechen bestraft
tigkeiten. worden waren und nachdem es
13 Und es begab sich auch: viel Streit und viele Abspaltun-
Die Heere der Lamaniten ka- gen zu den Lamaniten hin ge-
men aus dem a Land Nephi geben hatte, siehe, da begab es
herab, um gegen sein Volk zu sich, dass König Benjamin mit
kämpfen. Aber siehe, König Hilfe der heiligen a Propheten,
Benjamin versammelte seine die es unter seinem Volk gab –
Heere, und er stellte sich ihnen 17 denn siehe, König Benja-
entgegen; und er kämpfte mit min war ein a heiliger Mann,
der Stärke seines eigenen Arms, und er regierte sein Volk in
mit dem b Schwert Labans. Rechtschaffenheit; und es gab
14 Und in der Kraft des Herrn viele heilige Männer im Land,
kämpften sie gegen ihre Feinde, und sie redeten das Wort Got-
bis sie viele Tausende Lama- tes mit b Macht und mit Voll-
niten getötet hatten. Und es macht; und sie taten es mit viel
begab sich: Sie kämpften gegen c 
Schärfe wegen der Halsstarrig-
die Lamaniten, bis sie sie aus keit des Volkes –
allen Ländern ihres Erbteils 18 mit deren Hilfe also stellte
verjagt hatten. König Benjamin, indem er sich
15 Und es begab sich: Nach- mit der ganzen Kraft seines
dem es manch falschen a Chris- Leibes und der Fähigkeit seiner
tus gegeben hatte und ihnen ganzen Seele mühte, ebenso die
allen der Mund verschlossen Propheten, abermals Frieden
worden war und sie bestraft im Lande her.

DAS BUCH MOSIA


KAPITEL 1 ihrer Väter  – Ihre Religion und
Kultur sind wegen der Aufzeich­
König Benjamin lehrt seine Söhne nungen bewahrt worden, die
die Sprache und Prophezeiungen auf den verschiedenen Platten
11 b 2 Ne 25:18; 29:11; 2 Ne 5:14; 16 a Enos 1:22.
33:11-­15; Jak 1:10; 17 a Al 13:26.
3 Ne 27:23-­27. Mos 1:16; b Al 17:2,3.
13 a Om 1:12. LuB 17:1. c Moro 9:4;
b 1 Ne 4:9; 15 a sf Antichrist. LuB 121:41-­43.
189 MOSIA 1:1-6
geführt wurden  – Mosia wird gewesen, dass unser Vater Lehi
zum König erwählt, und ihm sich all dessen hätte erinnern
wird Verantwortung für die Auf­ können, um seine Kinder da-
zeichnungen und andere Dinge rin zu unterweisen, außer mit
übertragen. Um 130–124 v. Chr. Hilfe dieser Platten; denn da
er in der a Sprache der Ägyp-

U ND nun gab es keinen Streit


mehr im ganzen a Land Za-
rahemla unter all dem Volk, das
ter unterwiesen worden war,
konnte er diese Gravierungen
lesen und seine Kinder darin
zu König Benjamin gehörte, so- unterweisen, sodass sie da-
dass König Benjamin alle seine durch ihre Kinder darin un-
übrigen Tage beständig Frieden terweisen konnten, um so die
hatte. Gebote Gottes zu erfüllen, ja,
2 Und es begab sich: Er hatte bis in die gegenwärtige Zeit
drei Söhne; und er gab ihnen herab.
die Namen Mosia und Helorum 5 Ich sage euch, meine Söhne,
und Helaman. Und er ließ sie in hätte es diese Dinge nicht gege-
der gesamten a Sprache seiner ben, die durch die Hand Gottes
Väter b unterweisen, auf dass sie erhalten und a bewahrt worden
dadurch Männer von Verständ- sind, damit wir von seinen b Ge-
nis würden und damit sie von heimnissen c lesen und sie ver-
den Prophezeiungen wüssten, stehen können und seine Ge-
die durch den Mund ihrer Vä- bote ständig vor Augen haben,
ter ausgesprochen und ihnen dann wären selbst unsere Väter
durch die Hand des Herrn in Unglauben verfallen, und
überliefert worden waren. wir wären wie unsere Brüder,
3 Und er unterwies sie auch in die Lamaniten, gewesen, die
Bezug auf die Aufzeichnungen, nichts darüber wissen oder es,
die auf den Platten aus Messing wenn es ihnen verkündet wird,
eingraviert waren, nämlich: auch nicht glauben wegen der
Meine Söhne, ich möchte, dass d 
Überlieferungen ihrer Väter,
ihr daran denkt, dass ohne die nicht richtig sind.
diese a Platten, die diese Auf- 6 O meine Söhne, ich möchte,
zeichnungen und diese Gebote dass ihr daran denkt, dass
enthalten, wir in b Unwissenheit diese Worte wahr sind und
hätten leiden müssen, ja, in der auch, dass diese Aufzeichnun-
gegenwärtigen Zeit, weil wir gen a wahr sind. Und siehe,
die Geheimnisse Gottes nicht auch die Platten Nephis, die die
gekannt hätten. Aufzeichnungen und die Worte
4 Denn es wäre nicht möglich unserer Väter von der Zeit an,
1 1 a Om 1:13. 4 a JSLg 1:64. Gottes.
2 a Morm 9:32. 5 a sf Heilige Schriften – c Dtn 6:6-­8.
b Mos 4:14,15; Die heiligen d Mos 10:11-­17.
LuB 68:25,28. Schriften sollen 6 a 1 Ne 1:3;
3 a sf Platten. bewahrt werden. 2 Ne 33:10,11;
b Al 37:8,9. b sf Geheimnisse Moro 10:27.
MOSIA 1:7-15 190
da sie Jerusalem verlassen ha- meinem eigenen Mund ver-
ben, bis jetzt enthalten, und sie kündigen, dass du b König und
sind wahr; und wir können von Herrscher bist über dieses Volk,
ihrer Wahrheit wissen, weil wir das der Herr, unser Gott, uns
sie vor Augen haben. gegeben hat.
7 Und nun, meine Söhne, 11 Und weiter werde ich die-
möchte ich, dass ihr daran sem Volk einen a Namen geben,
denkt, eifrig darin zu a forschen, damit es auf diese Weise vor
sodass ihr davon Nutzen habt; all den Völkern ausgezeichnet
und ich möchte, dass ihr die sei, die Gott, der Herr, aus dem
Gebote Gottes b haltet, sodass Land Jerusalem geführt hat; und
es euch im Land c wohl ergehen dies tue ich, weil es im Halten
kann gemäß den d Verheißun- der Gebote des Herrn ein eifri-
gen, die der Herr unseren Vä- ges Volk gewesen ist.
tern gemacht hat. 12 Und ich gebe ihm einen
8 Und vieles mehr lehrte Kö- Namen, der nie ausgelöscht
­
nig Benjamin seine Söhne, was werden soll, außer durch a Über-
in diesem Buch nicht niederge- tretung.
schrieben ist. 13 Ja, und weiter sage ich dir,
9 Und es begab sich: Nachdem wenn dieses hochbegünstigte
König Benjamin mit der Be- Volk des Herrn in a Übertretung
lehrung seiner Söhne zu Ende verfallen und zu einem schlech-
gekommen war, wurde er alt, ten und ehebrecherischen Volk
und er sah, dass er sehr bald werden sollte, dann wird der
den Weg alles Irdischen gehen Herr es aufgeben, sodass es
müsse; darum hielt er es für dadurch b schwach wird gleich-
ratsam, das Königtum einem wie seine Brüder; und er wird
seiner Söhne zu übertragen. es nicht mehr durch seine un-
10 Darum ließ er Mosia vor vergleichliche und wunderbare
sich bringen; und dies sind die Macht c bewahren, wie er bisher
Worte, die er zu ihm sprach, unsere Väter bewahrt hat.
nämlich: Mein Sohn, ich 14 Denn ich sage dir, hätte
möchte, dass ihr durch dieses er seinen Arm nicht zur Be-
ganze Land einen Aufruf an wahrung unserer Väter aus-
dieses ganze Volk ergehen lasst, gestreckt, so hätten sie in die
nämlich das a Volk Zarahemla Hände der Lamaniten fallen
und das Volk Mosia, das im und Opfer ihres Hasses werden
Land wohnt, damit sie sich müssen.
versammeln; denn morgen will 15 Und es begab sich: Nach-
ich diesem meinem Volk mit dem König Benjamin mit die-
7 a sf Heilige Schriften. d Al 9:12-­14. 13 a Hebr 6:4-­6.
b Mos 2:22; 10 a Om 1:14. b Hel 4:24-­26.
Al 50:20-­22. b Mos 2:30. c LuB 103:8-­10.
c Ps 122:6; 11 a Mos 5:8-­12.
1 Ne 2:20. 12 a sf Sünde.
191 MOSIA 1:16–2:4
sen Worten an seinen Sohn zu KAPITEL 2
Ende gekommen war, übertrug
König Benjamin spricht zu sei­
er ihm die Verantwortung in
nem Volk – Er beschreibt die Un­
Bezug auf alle Angelegenheiten
parteilichkeit, Gerechtigkeit und
des Reiches.
Geistigkeit seiner Herrschaft – Er
16 Und weiter übertrug er ihm
rät dem Volk, seinem himmli­
auch die Verantwortung für die
schen König zu dienen – Wer sich
Aufzeichnungen, die auf den
gegen Gott auflehnt, wird Qual
a 
Platten aus Messing eingra-
erleiden wie unauslöschliches
viert waren, und auch für die
Feuer. Um 124 v. Chr.
Platten Nephis und auch für
das b Schwert Labans und die Und es begab sich: Nachdem
c 
Kugel oder den Richtungs- Mosia getan hatte, wie sein
weiser, der unsere Väter durch Vater ihm geboten hatte, und
die Wildnis geführt hatte und einen Aufruf durch das ganze
der von der Hand des Herrn Land hatte ergehen lassen,
bereitet worden war, damit sie versammelte sich das Volk im
dadurch geführt würden, ein ganzen Land, um zum Tempel
jeder gemäß der Beachtung und hinaufzugehen und die Worte
dem Eifer, die er ihm widmete. zu vernehmen, die König Ben-
17 Darum, wenn sie untreu jamin zu ihm sprechen würde.
waren, erging es ihnen nicht 2 Und es war eine große An-
wohl, und sie kamen nicht zahl, ja, so viele, dass man sie
voran auf ihrer Reise, sondern nicht zählte; denn sie hatten
wurden a zurückgetrieben und sich über die Maßen vermehrt
zogen den Unmut Gottes auf und in dem Land sehr zuge-
sich; und darum wurden sie nommen.
mit Hunger und schweren Be- 3 Und sie nahmen auch von
drängnissen geschlagen, damit den a Erstlingen ihrer Herden
sie aufgestachelt würden, an mit, um b gemäß dem Gesetz
ihre Pflicht zu denken. des Mose c Opfer und d Brand-
18 Und nun begab es sich: Mo- opfer darzubringen;
sia ging und tat, wie sein Vater 4 und auch, um dem Herrn,
ihm geboten hatte, und rief ihrem Gott, zu danken, der sie
alles Volk im Land Zarahemla aus dem Land Jerusalem ge-
auf, sich zu versammeln und führt hatte und der sie aus den
zum Tempel hinaufzugehen, Händen ihrer Feinde befreit
um die Worte zu vernehmen, und ihnen gerechte Männer als
die sein Vater zu ihm sprechen a 
Lehrer b bestimmt hatte, ebenso
würde. einen gerechten Mann als ihren
16 a Mos 1:3. 17 a 1 Ne 18:12,13. d 1 Ne 5:9.
b 1 Ne 4:8-­19; 2 3 a Gen 4:4. 4 a Mos 18:18-­22.
WMorm 1:13; b 2 Ne 25:24; sf Lehren, Lehrer.
LuB 17:1. Al 30:3; 34:13,14. b sf Berufen, Berufung,
c 1 Ne 16:10. c sf Opfer. von Gott berufen.
MOSIA 2:5-11 192
König, der im Lande Zara-
c 
vernehmen; darum ließ er die
hemla Frieden aufgerichtet und Worte, die er sprach, aufschrei-
der sie gelehrt hatte, die Gebote ben und denen bringen, die von
Gottes zu d halten, sodass sie seiner Stimme nicht erreicht
sich freuen und von e Liebe zu wurden, damit auch sie seine
Gott und zu allen Menschen Worte empfingen.
erfüllt sein konnten. 9 Und dies sind die Worte,
5 Und es begab sich: Als sie die er a sprach und schreiben
zum Tempel hinaufkamen, ließ, nämlich: Meine Brüder,
schlugen sie ringsum ihre Zelte ihr alle, die ihr euch versam-
auf, ein jeder Mann gemäß melt habt, die ihr meine Worte
seiner a Familie, die aus seiner vernehmen könnt, die ich heute
Frau und seinen Söhnen und zu euch sprechen werde; denn
seinen Töchtern und deren ich habe euch nicht geboten,
Söhnen und deren Töchtern hier heraufzukommen, um mit
bestand, von den ältesten bis den Worten, die ich sprechen
hinab zu den jüngsten, wobei werde, b leichtfertig umzuge-
jede Familie von der anderen hen, sondern dass ihr auf mich
getrennt war. c 
hört und eure Ohren öffnet, so-
6 Und sie schlugen ihre Zelte dass ihr hört, und euer d Herz,
rings um den Tempel auf, ein sodass ihr versteht, und euren
jeder Mann sein a Zelt mit dem e 
Sinn, sodass die f Geheimnisse
Eingang zum Tempel hin, da- Gottes vor euren Augen entfal-
mit sie in ihren Zelten bleiben tet werden.
und die Worte vernehmen 10 Ich habe euch nicht gebo-
konnten, die König Benjamin ten, hier heraufzukommen,
zu ihnen sprechen würde; damit ihr mich a fürchtet oder
7 denn die Menge war so groß, damit ihr denkt, dass ich aus
dass König Benjamin nicht alle mir selbst mehr sei als ein
innerhalb der Mauern des Tem- sterblicher Mensch.
pels lehren konnte; darum ließ 11 Vielmehr bin ich euch
er einen Turm errichten, damit gleich, bin allerart Schwächen
sein Volk auf diese Weise die an Leib und Sinn unterworfen;
Worte vernehmen konnte, die doch bin ich von diesem Volk
er zu ihm sprechen würde. erwählt und von meinem Vater
8 Und es begab sich: Er fing geweiht worden, und die Hand
an, vom Turm aus zu sei- des Herrn hat es zugelassen,
nem Volk zu sprechen; und dass ich Herrscher und König
wegen der großen Menge über dieses Volk sei; und bin
konnten nicht alle seine Worte durch seine unvergleichliche
4 c Om 1:12-­15. 9 a Mos 8:3. e sf Sinn.
d Joh 15:10. b LuB 6:12. f sf Geheimnisse
e sf Liebe. c sf Hören, horchen. Gottes.
5 a sf Familie. d Mos 12:27; 10 a sf Furcht.
6 a Ex 33:8-­10. 3 Ne 19:33.
193 MOSIA 2:12-21
Macht erhalten und bewahrt mich heute reinen a Gewissens
worden, damit ich euch diene vor Gott verantworten kann.
mit aller Macht, ganzem Sinn 16 Siehe, ich sage euch, dass
und aller Kraft, die der Herr ich nicht damit zu prahlen wün-
mir gewährt hat. sche, wenn ich zu euch sage, dass
12 Ich sage euch, so wie es mir ich meine Tage damit verbracht
gewährt worden ist, meine Tage habe, euch zu dienen, denn da-
in eurem Dienst zu verbringen, mit habe ich Gott gedient.
ja, bis zu dieser Zeit, und ich 17 Und siehe, ich sage euch
weder a Gold noch Silber noch dies, damit ihr a Weisheit lernt,
irgendeine Art Reichtum von damit ihr lernt: Wenn ihr euren
euch begehrt habe, b 
Mitmenschen c dient, dann
13 so habe ich weder zugelas- dient ihr eurem Gott.
sen, dass ihr in Kerker gesperrt 18 Siehe, ihr habt mich euren
werdet, noch dass einer den an- König genannt; und wenn ich,
deren zum Sklaven macht noch den ihr euren König nennt,
dass ihr mordet oder plündert arbeite, um euch zu a dienen,
oder stehlt oder Ehebruch be- solltet ihr dann nicht auch ar-
geht; noch habe ich zugelassen, beiten, um einander zu dienen?
dass ihr irgendeine Art von 19 Und siehe auch, wenn ich,
Schlechtigkeit begeht, und den ihr euren König nennt,
habe euch gelehrt, dass ihr die der seine Tage damit verbracht
Gebote des Herrn halten sollt hat, euch zu dienen, und dabei
in allem, was er euch geboten doch Gott gedient hat, irgend-
hat – einen Dank von euch verdiene,
14 und auch ich selbst habe mit o wie solltet ihr eurem König
meinen eigenen Händen a gear- im Himmel a danken!
beitet, um euch zu dienen und 20 Ich sage euch, meine Brü-
damit ihr nicht mit Steuern be- der: Wenn ihr all den Dank und
lastet werdet und dass nichts das a Lob, dessen eure ganze
über euch komme, was schmerz- Seele fähig ist, dem b Gott dar-
lich zu ertragen ist –, und für all brächtet, der euch erschaffen
das, was ich gesagt habe, seid hat und euch erhalten und
ihr heute selbst Zeugen. bewahrt hat und dafür gesorgt
15 Doch, meine Brüder, ich hat, dass ihr euch freuen könnt,
habe dies nicht getan, um zu und euch gewährt hat, dass ihr
prahlen; und ich sage es auch miteinander in Frieden lebt –
nicht, um euch damit anzu- 21 ich sage euch, wenn ihr ihm
klagen; sondern ich sage euch dientet, der euch von Anfang
dies, damit ihr wisst, dass ich an erschaffen hat und euch von
12 a Apg 20:33,34. Schwester. 18 a Mt 20:26,27.
14 a 1 Kor 9:18. c Mt 25:40; 19 a sf Dank, dankbar,
15 a sf Gewissen. Jakbr 1:27; Danksagung.
17 a sf Weisheit. LuB 42:29-­31. 20 a 1 Ne 18:16.
b sf Bruder, Brüder; sf Dienst. b sf Gott, Gottheit.
MOSIA 2:22-29 194
Tag zu Tag bewahrt, indem er seiet auch nur so viel wie der
euch Atem verleiht, sodass ihr Staub der Erde; zwar wurdet ihr
leben und euch bewegen und aus dem a Staub der Erde b ge-
gemäß eurem eigenen a Willen schaffen, aber siehe, er gehört
handeln könnt, und euch sogar ihm, der euch erschaffen hat.
von einem Augenblick zum an- 26 Und ich, selbst ich, den ihr
deren beisteht – ich sage, wenn euren König nennt, bin nicht
ihr ihm mit all eurer ganzen besser, als ihr selbst es seid;
Seele dientet, wärt ihr dennoch denn ich bin auch aus Staub.
b 
unnütze Diener. Und ihr seht, dass ich alt bin
22 Und siehe, alles, was er von und nahe daran, diesen sterb-
euch verlangt, ist, dass ihr seine lichen Leib seiner Mutter Erde
a 
Gebote b haltet; und er hat euch zu überlassen.
verheißen, dass es euch, wenn 27 Darum, wie ich euch gesagt
ihr seine Gebote haltet, wohl habe, dass ich euch gedient
ergehen wird im Land; und er habe, mit reinem Gewissen vor
c 
weicht niemals von dem ab, Gott a wandelnd, so habe ich
was er gesprochen hat; darum, jetzt veranlasst, dass ihr euch
wenn ihr seine Gebote d haltet, versammelt, sodass ich für
segnet er euch und lässt es euch schuldlos befunden werde und
wohl ergehen. dass nicht euer b Blut über mich
23 Und nun, zuallererst, hat er kommt, wenn ich dastehe, um
euch erschaffen und euch euer in Bezug auf das, was Gott mir
Leben gewährt, wofür ihr in für euch geboten hat, von ihm
seiner Schuld steht. gerichtet zu werden.
24 Und zweitens verlangt er, 28 Ich sage euch, dass ich ver-
dass ihr tut, wie er euch gebo- anlasst habe, dass ihr euch ver-
ten hat; und wenn ihr das tut, sammelt, damit ich meine Klei-
a 
segnet er euch unverzüglich der von eurem Blut a reinige, zu
dafür; und daher hat er euch dieser Zeit, da ich daran bin, in
bezahlt. Und ihr seid noch im- mein Grab hinabzusteigen, da-
mer in seiner Schuld und seid mit ich in Frieden hinabgehen
und werdet es sein für immer möge und mein unsterblicher
und immer; womit könnt ihr b 
Geist sich mit den c Chören in
also prahlen? der Höhe vereinige, um einem
25 Und nun frage ich, könnt gerechten Gott zu lobsingen.
ihr überhaupt etwas für euch 29 Und weiter sage ich euch,
vorbringen? Ich antworte euch: dass ich veranlasst habe, dass
Nein. Ihr könnt nicht sagen, ihr ihr euch versammelt, damit ich
21 a sf Entscheidungs­ d LuB 14:7; 58:2,3. 27 a sf Wandeln, mit
freiheit. 24 a sf Segen, segnen, Gott wandeln.
b Lk 17:7-­10. Segnung. b Jak 1:19.
22 a sf Gebote Gottes. 25 a Gen 3:19; 28 a Jak 2:2.
b Lev 25:18,19; Jakob 2:21. b sf Geist.
2 Ne 1:9. b sf Erschaffen, c Morm 7:7.
c LuB 3:1,2. Schöpfung.
195 MOSIA 2:30-37
euch verkünden kann, dass ich für seine eigene Seele; denn als
nicht länger euer Lehrer noch seinen Lohn empfängt er eine
euer König sein kann; b 
immerwährende Strafe, weil
30 denn auch eben jetzt zittert er das Gesetz Gottes gegen sein
meine ganze Gestalt über die eigenes Wissen übertreten hat.
Maßen, während ich mich un- 34 Ich sage euch, dass es kei-
terfange, zu euch zu sprechen; nen unter euch gibt, außer eure
aber Gott, der Herr, steht mir bei kleinen Kinder, der nicht hier-
und hat mir gewährt, zu euch zu über belehrt worden wäre, der
sprechen, und hat mir geboten, nicht weiß, dass ihr auf ewig
euch heute zu verkünden, dass bei eurem himmlischen Vater in
mein Sohn Mosia König und der Schuld steht, ihm alles zu
Herrscher über euch ist. geben, was ihr habt und seid;
31 Und nun, meine Brüder, und auch in Bezug auf diese
möchte ich, dass ihr so handelt, Aufzeichnungen belehrt wor-
wie ihr es bisher getan habt. den ist, die die Prophezeiungen
Wie ihr meine Gebote und auch enthalten, die von den heiligen
die Gebote meines Vaters ge- Propheten ausgesprochen wor-
halten habt und es euch wohl den sind, ja, bis herab zu der
ergangen ist und ihr davon Zeit, da unser Vater Lehi Jeru-
verschont geblieben seid, eu- salem verlassen hat,
ren Feinden in die Hände zu 35 und auch alles, was von un-
fallen, so wird es euch, sofern seren Vätern bis jetzt gesprochen
ihr die Gebote meines Sohnes worden ist. Und siehe, auch sie
haltet oder die Gebote Gottes, haben gesprochen, was ihnen
die euch durch ihn übermittelt vom Herrn geboten wurde, da-
werden, wohl ergehen im Land, rum sind sie gerecht und wahr.
und eure Feinde werden keine 36 Und nun sage ich euch,
Macht über euch haben. meine Brüder, nachdem ihr dies
32 Aber, o mein Volk, hütet alles wisst und darüber belehrt
euch davor, dass a Streitigkeiten worden seid, wenn ihr übertre-
unter euch entstehen und dass tet und dem zuwiderhandelt,
es euch gefällt, dem bösen Geist was gesprochen worden ist, so
zu gehorchen, von dem mein entfernt ihr euch vom Geist des
Vater Mosia gesprochen hat. Herrn, sodass er keinen Platz in
33 Denn siehe, ein Weh ist euch hat, um euch auf den Pfa-
ausgesprochen über den, den der Weisheit zu führen, da-
dem es gefällt, diesem Geist mit ihr gesegnet seiet, es euch
zu gehorchen; denn wenn wohl ergehe und ihr bewahrt
es jemandem gefällt, ihm zu bleibet –
gehorchen, und er in seinen 37 ich sage euch, dass der
Sünden verharrt und stirbt, so Mensch, der dies tut, sich selbst
trinkt ein solcher a Verdammnis in offene a Auflehnung gegen
32 a 3 Ne 11:29,30. b LuB 19:6,10-­12. Hel 8:24,25.
33 a sf Verdammnis. 37 a Mos 3:12; sf Auflehnung.
MOSIA 2:38–3:2 196
Gott begibt; darum gefällt es glücklichen Zustand derjenigen
ihm, dem bösen Geist zu ge- betrachten, die die Gebote Got-
horchen, und er wird zu einem tes halten. Denn siehe, sie sind
Feind aller Rechtschaffenheit; b 
gesegnet in allem, sowohl zeit-
darum hat der Herr keinen lich als auch geistig, und wenn
Platz in ihm, denn er wohnt sie bis ans Ende c getreulich aus-
nicht in b unheiligen Tempeln. halten, werden sie in den d Him-
38 Darum, wenn so jemand mel aufgenommen, sodass sie
nicht a umkehrt und ein Feind dadurch mit Gott in einem Zu-
Gottes bleibt und als solcher stand nie endenden Glücks wei-
stirbt, erwecken die Forderun- len. O denkt daran, denkt daran,
gen göttlicher b Gerechtigkeit in dass dies wahr ist; denn Gott,
seiner unsterblichen Seele ein der Herr, hat es gesprochen.
lebendiges Bewusstsein seiner
eigenen c Schuld, und dies lässt KAPITEL 3
ihn vor der Gegenwart des
König Benjamin setzt seine Rede
Herrn zurückschrecken und
fort – Der Herr, der Allmächtige,
füllt ihm die Brust mit Schuld
wird in einer irdischen Hülle un­
und Schmerz und Pein, und
ter den Menschen dienen  – Blut
das ist wie ein unauslöschliches
wird aus jeder Pore kommen,
Feuer, dessen Flamme für im-
wenn er für die Sünden der Welt
mer und immer emporsteigt.
sühnt – Nur durch seinen Namen
39 Und nun sage ich euch,
kommt Errettung  – Die Men­
dass die a Barmherzigkeit kei-
schen können den natürlichen
nen Anspruch auf so einen
Menschen ablegen und durch das
Menschen hat, darum ist es
Sühnopfer Heilige werden  – Die
schließlich sein Schicksal, eine
Qual der Schlechten wird wie ein
nie endende Qual zu erleiden.
See von Feuer und Schwefel sein.
40 O alle ihr alten Menschen
Um 124 v. Chr.
und auch ihr jungen Menschen
und ihr kleinen Kinder, die ihr Und weiter, meine Brüder,
meine Worte verstehen könnt, möchte ich um eure Aufmerk-
denn ich habe klar zu euch ge- samkeit bitten, denn ich habe
sprochen, sodass ihr versteht, euch noch einiges mehr zu sa-
ich bete, dass ihr zu dem a Be- gen; denn siehe, ich habe euch
wusstsein erwachtet, wie furcht- etwas über das zu sagen, was
bar die Lage derjenigen ist, die kommen wird.
in Übertretung gefallen sind. 2 Und all das, was ich euch
41 Und weiter wünschte ich, sagen werde, ist mir durch ei-
ihr würdet den a gesegneten und nen a Engel von Gott kundgetan
37 b Al 7:21. sf Barmherzig, Segnung.
38 a sf Umkehr, Barmherzigkeit. c LuB 6:13.
umkehren. 40 a Al 5:18. d sf Himmel.
b sf Gerechtigkeit. 41 a 4 Ne 1:15-­18. 3 2 a sf Engel.
c sf Schuld. sf Freude.
39 a Al 34:8,9,15,16. b sf Segen, segnen,
197 MOSIA 3:3-10
worden. Und er sprach zu mir: 6 Und er wird Teufel austrei-
a 

Wache auf; und ich wachte auf, ben oder die bösen Geister, die
und siehe, er stand vor mir. im Herzen der Menschenkinder
3 Und er sprach zu mir: wohnen.
Wache auf und vernimm die 7 Und siehe, er wird a Versu-
Worte, die ich dir sagen werde; chungen erleiden und körper-
denn siehe, ich bin gekommen, liche Pein, b Hunger, Durst und
dir die a frohe Nachricht großer Erschöpfung, selbst mehr, als
Freude zu verkünden. ein Mensch c ertragen kann, ohne
4 Denn der Herr hat deine Ge- daran zu sterben; denn siehe,
bete vernommen und hat deine d 
Blut kommt aus jeder Pore, so
Rechtschaffenheit beurteilt und groß wird sein e Schmerz we-
hat mich gesandt, dir zu ver- gen der Schlechtigkeit und der
künden, auf dass du dich freust Gräuel seines Volkes sein.
und dass du deinem Volk ver- 8 Und er wird a Jesus Christus
künden mögest, sodass es sei- heißen, der b Sohn Gottes, der
nerseits von Freude erfüllt ist. c 
Vater des Himmels und der
5 Denn siehe, die Zeit kommt Erde, der Schöpfer aller Dinge
und ist nicht mehr fern, da mit von Anfang an; und seine
Macht der a Herr, der Allmäch- d 
Mutter wird e Maria heißen.
tige, der regiert, der von aller 9 Und siehe, er kommt zu
Ewigkeit bis in alle Ewigkeit den Seinen, damit den Men-
war und ist, vom Himmel schenkindern a Errettung zu-
herabkommen wird unter die teilwerde, ja, durch b Glauben
Menschenkinder und in einer an seinen Namen; aber selbst
irdischen b Hülle wohnen wird nach all dem werden sie ihn
und unter die Menschen hinge- für einen Menschen halten und
hen wird und mächtige c Wun- sagen, er habe einen c Teufel,
dertaten vollbringen wird, und werden ihn d geißeln und
wie, dass er Kranke heilt, Tote werden ihn e kreuzigen.
auferweckt und bewirkt, dass 10 Und er wird am a dritten
Lahme gehen, Blinde ihr Au- Tag von den Toten b auferste-
genlicht empfangen und Taube hen; und siehe, er steht da, die
hören, und dass er allerart Lei- Welt zu c richten; und siehe,
den heilt. dies alles geschieht, damit ein
3 a Lk 2:10,11. c LuB 19:15-­18. b sf Glaube, glauben.
5 a sf Jehova. d Lk 22:44. c Joh 8:48.
b Mos 7:27; e Jes 53:4,5. d Mk 15:15.
Al 7:9-­13. 8 a sf Gott, Gottheit – e Lk 18:33;
c Mt 4:23,24; Gott der Sohn. 1 Ne 19:10; 2 Ne 10:3.
Apg 2:22; b Al 7:10. sf Kreuzigung.
1 Ne 11:31. c Hel 14:12; 10 a Mt 16:21;
sf Wunder. 3 Ne 9:15. 2 Ne 25:13;
6 a Mk 1:32-­34. d Mt 1:16; Hel 14:20-­27.
7 a sf Versuchen, 1 Ne 11:14-­21. b sf Auferstehung.
Versuchung. e sf Maria, Mutter Jesu. c sf Gericht, richten,
b Mt 4:1,2. 9 a sf Errettung. Richter.
MOSIA 3:11-18 198
rechtschaffenes Gericht über zeigte er ihm; und auch heilige
die Menschenkinder komme. Propheten sprachen zu ihm in
11 Denn siehe, und sein a Blut Bezug auf sein Kommen; und
b 
sühnt auch für die Sünden doch verhärtete es sein Herz
derjenigen, die durch die Über- und verstand nicht, dass das
tretung Adams c gefallen sind, b 
Gesetz des Mose nichts zuwege
die gestorben sind, ohne den bringt, außer durch das Sühnop-
Willen Gottes in Bezug auf sich fer mit seinem Blut.
zu kennen, oder die d unwis- 16 Und selbst wenn es mög-
sentlich gesündigt haben. lich wäre, dass kleine a Kinder
12 Aber wehe, weh dem, der sündigen könnten, so könnten
weiß, dass er sich gegen Gott sie nicht errettet werden; aber
a 
auflehnt! Denn Errettung wird ich sage euch, sie sind b geseg-
so jemandem nicht zuteil, außer net; denn siehe, wie sie in Adam
durch Umkehr und Glauben an oder durch Natur fallen, ja, so
den b Herrn Jesus Christus. sühnt das Blut Christi für ihre
13 Und Gott, der Herr, hat Sünden.
seine heiligen Propheten unter 17 Und ferner sage ich euch,
alle Menschenkinder gesandt, dass a kein anderer Name noch
um dies alles jedem Geschlecht, irgendein anderer Weg oder ein
jeder Nation und Sprache zu anderes Mittel gegeben wird,
verkünden, damit dadurch ein wodurch den Menschenkin-
jeder, der daran glaubt, dass dern b Errettung zuteilwerden
Christus kommen wird, a Verge- kann, als nur im und durch den
bung empfange für seine Sün- Namen c Christi, des Herrn, des
den und sich freue mit überaus Allmächtigen.
großer Freude, so, b als sei er 18 Denn siehe, er richtet, und
schon zu ihnen gekommen. sein Richterspruch ist gerecht;
14 Doch Gott, der Herr, sah, und das kleine Kind, das im
dass sein Volk ein halsstarriges Kindesalter stirbt, geht nicht zu-
Volk war, und er bestimmte grunde; aber die Menschen trin-
ihm ein Gesetz, nämlich das ken Verdammnis für ihre eigene
a 
Gesetz des Mose. Seele, außer sie demütigen sich
15 Und viele Zeichen und Wun- und a werden so wie kleine Kin-
der und a Sinnbilder und Schat- der und glauben daran, dass die
ten in Bezug auf sein Kommen Errettung im b sühnenden Blut
11 a sf Blut. der Sünden. 17 a Apg 4:10-­12;
b sf Sühnen, b 2 Ne 25:24-­27; 2 Ne 31:21.
Sühnopfer. Jar 1:11. b sf Errettung.
c sf Fall Adams 14 a sf Gesetz des Mose. c sf Jesus Christus –
und Evas. 15 a sf Jesus Christus – Den Namen
d 2 Ne 9:25,26. Sinnbilder oder Jesu Christi auf
12 a Mos 2:36-­38; Symbole für uns nehmen.
Hel 8:25. Christus. 18 a Mt 18:3.
sf Auflehnung. b Mos 13:27-­32. b Mos 4:2;
b sf Herr. 16 a sf Kind, Kinder. Hel 5:9.
13 a sf Vergebung b Moro 8:8,9.
199 MOSIA 3:19-26
Christi, des Herrn, des Allmäch- wird es in den Augen Gottes
tigen, und durch dasselbe war nicht mehr für schuldlos befun-
und ist und sein wird. den, außer gemäß den Worten,
19 Denn der a natürliche die ich zu dir gesprochen habe.
Mensch ist ein Feind Gottes 23 Und nun habe ich die
und ist es seit dem b Fall Adams Worte gesprochen, die Gott, der
gewesen und wird es für im- Herr, mir geboten hat.
mer und immer sein, wenn er 24 Und so spricht der Herr: Sie
nicht den Einflüsterungen des werden als ein hell leuchtendes
c 
Heiligen Geistes d nachgibt und Zeugnis gegen dieses Volk da-
den natürlichen Menschen ab- stehen am Tage des Gerichts;
legt und durch das Sühnopfer aufgrund dessen wird es ge-
Christi, des Herrn, ein e Heiliger richtet werden, ein jeder gemäß
wird und so wird wie ein f Kind, seinen Werken, ob sie gut seien
fügsam, sanftmütig, demütig, oder ob sie böse seien.
geduldig, voller Liebe und 25 Und wenn sie böse sind,
willig, sich allem zu fügen, was werden sie einer furchtbaren
der Herr für richtig hält, ihm a 
Einsicht ihrer eigenen Schuld
aufzuerlegen, so wie ein Kind und Gräuel überantwortet,
sich seinem Vater fügt. was sie vor der Gegenwart des
20 Und weiter sage ich euch, Herrn zurückschrecken lässt
dass die Zeit kommen wird, da in einen Zustand des b Elends
sich die a Kenntnis von einem und endloser Qual, von wo
Erretter in b jeder Nation, jedem sie nicht mehr zurückkehren
Geschlecht, jeder Sprache und können; darum haben sie Ver-
jedem Volk ausbreiten wird. dammnis getrunken für ihre
21 Und siehe, wenn jene Zeit eigene Seele.
kommt, wird niemand als nur 26 Darum haben sie aus dem
kleine Kinder vor Gott a für Becher des göttlichen Grimms
schuldlos befunden werden, getrunken, den ihnen die
außer durch Umkehr und Glau- Gerechtigkeit ebenso wenig
ben an den Namen des Herrn, abwenden kann, wie sie ab-
des allmächtigen Gottes. wenden konnte, dass a Adam
22 Und selbst jetzt, wenn du fiel, weil er von der verbotenen
dein Volk das gelehrt haben b 
Frucht aß; darum kann die
wirst, was der Herr, dein Gott, c 
Barmherzigkeit auf sie nim-
dir geboten hat, selbst dann mermehr Anspruch erheben.
19 a 1 Kor 2:11-­14; e sf Heiliger. b Morm 8:38.
Mos 16:2,3. f 3 Ne 9:22. 26 a Morm 9:12.
sf Natürlicher 20 a LuB 3:16. b Gen 3:1-­12;
Mensch. b sf Missionsarbeit. 2 Ne 2:15-­19;
b sf Fall Adams 21 a sf Verantwortlich, Al 12:21-­23.
und Evas. Verantwortlichkeit, c sf Barmherzig,
c Moro 10:4,5. Verantwortung. Barmherzigkeit.
sf Heiliger Geist. 25 a Al 5:18;
d 2 Chr 30:8. 12:14,15.
MOSIA 3:27–4:6 200
27 Und ihre Qual ist wie ein
a 
Herz rein gemacht werde; denn
See von Feuer und Schwefel,
b 
wir glauben an Jesus Christus,
dessen Flammen unauslösch- den Sohn Gottes, der Himmel
lich sind und dessen Qualm für und Erde und alles d erschaffen
immer und immer emporsteigt. hat, der unter die Menschen-
So hat der Herr mir geboten. kinder herabkommen wird.
Amen. 3 Und es begab sich: Nachdem
sie diese Worte gesprochen hat-
KAPITEL 4 ten, kam der Geist des Herrn
über sie, und sie wurden von
König Benjamin setzt seine Rede
Freude erfüllt und empfingen
fort – Errettung kommt aufgrund a 
Vergebung für ihre Sünden
des Sühnopfers – Glaubt an Gott,
und hatten Frieden im b Gewis-
um errettet zu werden – Bewahrt
sen wegen des überaus großen
euch Vergebung eurer Sünden c 
Glaubens, den sie an Jesus
durch Glaubenstreue  – Teilt von
Christus hatten, der da kom-
eurer Habe mit den Armen – Tut
men würde gemäß den Worten,
alles in Weisheit und Ordnung.
die König Benjamin zu ihnen
Um 124 v. Chr.
gesprochen hatte.
Und nun begab es sich: Als 4 Und König Benjamin öffnete
König Benjamin damit zu Ende abermals den Mund und fing
gekommen war, die Worte zu an, zu ihnen zu sprechen, näm-
sprechen, die ihm vom Engel lich: Meine Freunde und meine
des Herrn übermittelt worden Brüder, mein Geschlecht und
waren, ließ er seine Augen mein Volk, ich möchte abermals
ringsum über die Menge um eure Aufmerksamkeit bit-
schweifen, und siehe, alle wa- ten, damit ihr meine übrigen
ren zur Erde gefallen, denn die Worte, die ich zu euch sprechen
a 
Furcht des Herrn war über sie werde, vernehmen und verste-
gekommen. hen könnt.
2 Und sie hatten sich selbst 5 Denn siehe, wenn euch die
in ihrem eigenen a fleischlichen Erkenntnis der Güte a Gottes
Zustand gesehen, b geringer jetzt zum Bewusstsein eurer
als selbst der Staub der Erde. Nichtigkeit und eures unwer-
Und sie alle riefen laut mit ten und gefallenen Zustands
einer Stimme, nämlich: O sei erweckt hat –
barmherzig, und wende das 6 ich sage euch, wenn ihr zur
c 
sühnende Blut Christi an, da- a 
Erkenntnis der Güte Gottes
mit wir Vergebung empfangen und seiner unvergleichlichen
für unsere Sünden und uns das Macht und seiner Weisheit
27 a sf Schuld. b Hel 12:7,8. der Sünden.
b 2 Ne 9:16; c Mos 3:18; b sf Gewissen.
Jak 6:10; Hel 5:9. c sf Glaube, glauben.
LuB 76:36. d sf Erschaffen, 5 a Mose 1:10.
4 1 a sf Furcht. Schöpfung. 6 a sf Gott, Gottheit.
2 a sf Fleischlich. 3 a sf Vergebung
201 MOSIA 4:7-11
und seiner Geduld und seiner Himmel wie auf Erden; glaubt
Langmut gegenüber den Men- daran, dass der Mensch nicht
schenkindern gekommen seid alles b erfasst, was der Herr er-
und auch des b Sühnopfers, das fassen kann.
von c Grundlegung der Welt 10 Und weiter, glaubt da-
an bereitet ist, damit dadurch ran, dass ihr von euren Sünden
demjenigen Errettung zuteil- a 
umkehren und von ihnen las-
werde, der sein d Vertrauen in sen und euch vor Gott demüti-
den Herrn setzt und seine Ge- gen müsst; und bittet mit auf-
bote eifrig hält und im Glauben richtigem Herzen, er möge euch
festbleibt, selbst bis ans Ende b 
vergeben; und nun, wenn ihr
seines Lebens, ich meine das an dies alles c glaubt, so seht zu,
Leben des sterblichen Leibes – dass ihr es d tut.
7 ich sage, dass so jemand es 11 Und weiter sage ich euch,
ist, dem Errettung zuteilwird wie ich zuvor gesagt habe,
durch das Sühnopfer, welches wenn ihr zur Erkenntnis der
von Grundlegung der Welt an Herrlichkeit Gottes gekommen
bereitet ist für alle Menschen, seid oder wenn ihr seine Güte
die jemals waren seit dem a Fall erkannt und von seiner Liebe
Adams oder die sind oder die a 
gekostet habt und b Vergebung
jemals sein werden, selbst bis für eure Sünden empfangen
zum Ende der Welt. habt, wodurch so überaus
8 Und dies ist das Mittel, wo- große Freude in eurer Seele
durch die Errettung kommt. Und entsteht, ja, so möchte ich, dass
es gibt a keine andere Errettung ihr an die Größe Gottes und an
als diese, von der gesprochen eure eigene c Nichtigkeit und
worden ist; auch gibt es keine an seine d Güte und Langmut
Bedingungen, wodurch der gegenüber euch unwürdigen
Mensch errettet werden kann, als Geschöpfen denkt und dies
nur die Bedingungen, von denen immer im Gedächtnis bewahrt
ich zu euch gesprochen habe. und euch bis in die Tiefen der
9 Glaubt an Gott; glaubt e 
Demut demütigt, den f Namen
daran, dass er ist und dass er des Herrn täglich anruft und
alles erschaffen hat, sowohl im standhaft dasteht im Glauben
Himmel wie auf Erden; glaubt an das, was kommen wird,
daran, dass er alle a Weisheit wovon durch den Mund des
und alle Macht hat, sowohl im Engels gesprochen worden ist.
6 b sf Sühnen, Sühnopfer. Mos 3:17. 11 a Al 36:24-­26.
c Mos 15:19. 9 a Röm 11:33,34; b sf Vergebung
d Ps 36:8; Jak 4:8-­13. der Sünden.
2 Ne 22:2; b Jes 55:9. c Mose 1:10.
Hel 12:1. 10 a sf Umkehr, d Ex 34:6;
sf Vertrauen. umkehren. Moro 8:3.
7 a sf Fall Adams b LuB 61:2. e sf Demut, demütig,
und Evas. c Mt 7:24-­27. demütigen.
8 a Apg 4:12; 2 Ne 31:21; d 2 Ne 31:19-­21. f sf Gebet.
MOSIA 4:12-20 202
12 Und siehe, ich sage euch, ihr werdet nicht zulassen, dass
wenn ihr dies tut, werdet ihr der b Bettler euch seine Bitte
euch immer freuen und von vergeblich vorbringt, und ihn
a 
Gottesliebe erfüllt sein und abweisen, dass er zugrunde
euch immer Vergebung für eure gehe.
Sünden b bewahren; und ihr 17 Vielleicht mag einer a sagen:
werdet an Erkenntnis der Herr- Der Mensch hat sein Elend
lichkeit dessen zunehmen, der selbst über sich gebracht; da-
euch erschaffen hat, oder an rum will ich meine Hand zu-
Erkenntnis dessen, was gerecht rückhalten und will ihm nicht
und wahr ist. von meiner Nahrung geben,
13 Und ihr werdet nicht im auch nicht mit ihm von mei-
Sinn haben, einander zu verlet- ner Habe teilen, dass er nicht
zen, sondern a friedlich zu leben leide, denn seine Strafen sind
und jedermann gemäß dem zu gerecht –
geben, was ihm zukommt. 18 aber ich sage euch: O
14 Und ihr werdet nicht zulas- Mensch, wer immer dies tut,
sen, dass eure a Kinder hungrig der hat viel Grund zur Umkehr;
seien oder nackt; ihr werdet und wenn er nicht umkehrt
auch nicht zulassen, dass sie von dem, was er getan hat, geht
die Gesetze Gottes übertreten er zugrunde für immer und hat
und miteinander b kämpfen und keinen Anteil am Reich Gottes.
streiten und dem Teufel dienen, 19 Denn siehe, sind wir nicht
der der Meister der Sünde ist alle Bettler? Sind wir nicht, was
oder der der böse Geist ist, von all unsere Habe betrifft, sowohl
dem unsere Väter gesprochen Nahrung wie Kleidung und
haben, weil er ein Feind aller Gold und Silber und all unsere
Rechtschaffenheit ist. mannigfachen Reichtümer, alle
15 Ihr werdet sie vielmehr auf dasselbe Wesen angewie-
a 
lehren, auf den Wegen der sen, nämlich Gott?
Wahrheit und Ernsthaftigkeit 20 Und siehe, eben jetzt habt
zu b wandeln; ihr werdet sie ihr seinen Namen angerufen
lehren, einander zu c lieben und und um Vergebung für eure
einander zu dienen. Sünden gebettelt. Und hat er
16 Und auch ihr selbst werdet zugelassen, dass ihr vergeblich
denen a beistehen, die eures gebettelt habt? Nein, er hat sei-
Beistands bedürfen; ihr werdet nen Geist über euch ausgegos-
von eurer Habe dem zuteilwer- sen und hat gemacht, dass euch
den lassen, der in Not ist; und das Herz mit a Freude erfüllt
12 a sf Liebe. b sf Streit. 16 a sf Dienst;
b Mos 4:26; 15 a LuB 68:25-­28; Nächstenliebe.
Al 4:13,14; 5:26-­35; Mose 6:58. b Dtn 15:7-­11;
LuB 20:31-­34. sf Lehren, Lehrer. Spr 21:13;
13 a sf Friedensstifter. b sf Wandeln, mit Jes 10:1,2.
14 a 1 Tim 5:8; Gott wandeln. 17 a Spr 17:5.
LuB 83:4. c Mos 18:21. 20 a sf Freude.
203 MOSIA 4:21-28
werde, und hat gemacht, dass ich meine euch alle, die ihr den
euer Mund sich geschlossen hat Bettler abweist, weil ihr nicht
und ihr nicht mehr habt reden habt; ich möchte, dass ihr im
können, so überaus groß war Herzen sprecht: Ich gebe nicht,
eure Freude. weil ich nicht habe, aber hätte
21 Und wenn nun Gott, der ich, so würde ich a geben.
euch erschaffen hat, auf den ihr 25 Und nun, wenn ihr dies
angewiesen seid, was euer Le- im Herzen sagt, so bleibt ihr
ben betrifft und alles, was ihr ohne Schuld, andernfalls seid
habt und was ihr seid, euch ge- ihr a schuldig gesprochen; und
währt, was immer ihr im Glau- der Schuldspruch über euch ist
ben erbittet, sofern es recht ist gerecht, denn ihr begehrt das,
und ihr darauf vertraut, dass ihr was ihr nicht empfangen habt.
empfangen werdet, o wie sehr 26 Und nun, um deswillen,
solltet ihr dann von der Habe, was ich zu euch gesprochen
die ihr habt, miteinander a teilen. habe – das heißt, um deswillen,
22 Und wenn ihr über den dass ihr euch von Tag zu Tag
Mann a richtet, der euch seine Vergebung für eure Sünden be-
Bitte um eure Habe vorbringt, wahrt, sodass ihr ohne Schuld
damit er nicht zugrunde gehe, vor Gott a wandeln könnt  –,
und ihn schuldig sprecht, um möchte ich, dass ihr von eurer
wie viel mehr wird eure Schul- Habe mit den b Armen c teilt, ein
digsprechung gerecht sein, weil jeder gemäß dem, was er hat,
ihr eure Habe b zurückgehalten wie die Hungrigen zu d speisen,
habt, die nicht euch gehört, die Nackten zu kleiden, die
sondern Gott, dem auch euer Kranken zu besuchen und ih-
Leben gehört; und doch bringt nen Hilfe zuteilwerden zu las-
ihr keine Bitte vor und kehrt sen, geistig ebenso wie zeitlich,
auch nicht von dem um, was gemäß ihren Bedürfnissen.
ihr getan habt. 27 Und seht zu, dass dies al-
23 Ich sage euch, weh sei so les in Weisheit und Ordnung
einem Menschen, denn seine geschieht; denn es ist nicht
Habe wird mit ihm zugrunde erforderlich, dass der Mensch
gehen; und dies sage ich nun a 
schneller laufe, als er Kraft
denen, die a reich sind, was die hat. Und weiter, es ist ratsam,
Dinge dieser Welt betrifft. dass er eifrig sei, auf dass er
24 Und weiter sage ich den dadurch den Preis gewinne;
Armen, euch, die ihr nicht habt, darum muss alles in Ordnung
aber doch genug habt, dass ihr geschehen.
von Tag zu Tag erhalten bleibt, 28 Und ich möchte, dass ihr
21 a sf Dienst; 24 a Mk 12:44. sf Almosen,
Wohlfahrt. 25 a LuB 56:17. Almosen geben.
22 a Mt 7:1,2; 26 a sf Wandeln, mit c Jak 2:17-­19.
Joh 7:24. Gott wandeln. d Jes 58:10,11;
b 1 Joh 3:17. b Sach 7:10; LuB 104:17,18.
23 a LuB 56:16. Al 1:27. 27 a LuB 10:4.
MOSIA 4:29–5:5 204
daran denkt, dass jeder von ihm und wollte von seinem
euch, der von seinem Nachbarn Volk wissen, ob es den Worten
borgt, das Geborgte so zurück- glaubte, die er zu ihm gespro-
gibt, wie er es vereinbart hat, chen hatte.
denn sonst begehst du Sünde; 2 Und sie alle riefen mit einer
und vielleicht bist du der An- Stimme, nämlich: Ja, wir glau-
lass, dass auch dein Nachbar ben all den Worten, die du zu
Sünde begeht. uns gesprochen hast; und wir
29 Und schließlich kann ich wissen auch, dass sie gewiss und
euch nicht alles sagen, wodurch wahr sind, durch den Geist des
ihr Sünde begehen könnt; denn Herrn, des Allmächtigen, der in
es gibt mancherlei Mittel und uns, oder in unserem Herzen,
Wege, selbst so viele, dass ich eine mächtige a Wandlung be-
sie nicht aufzählen kann. wirkt hat, sodass wir keine Nei-
30 Aber so viel kann ich euch gung mehr haben, b Böses zu tun,
sagen, wenn ihr nicht a achthabt sondern ständig Gutes zu tun.
auf euch und eure b Gedanken 3 Und durch die unendliche
und eure c Worte und eure Taten Güte Gottes und die Kundge-
und nicht die Gebote Gottes be- bungen seines Geistes haben
achtet und nicht im Glauben an wir selbst auch große Einsich-
das festbleibt, was ihr über das ten in das, was kommen wird;
Kommen unseres Herrn gehört und wäre es ratsam, könnten
habt, selbst bis ans Ende eures wir über alles prophezeien.
Lebens, müsst ihr zugrunde 4 Und der Glaube, den wir an
gehen. Und nun, o Mensch, das gehabt haben, was unser
denke daran und gehe nicht König zu uns gesprochen hat,
zugrunde. ist es, der uns zu dieser großen
Erkenntnis gebracht hat, wo-
KAPITEL 5 durch wir uns mit so überaus
großer Freude freuen.
Die Heiligen werden durch
5 Und wir sind willens, mit
Glauben die Söhne und Töchter
unserem Gott den a Bund ein-
Christi  – Dann werden sie mit
zugehen, seinen Willen zu tun
dem Namen Christi gerufen – Kö­
und seine Gebote in allem,
nig Benjamin ermahnt sie, stand­
was er uns gebieten wird, zu
haft und unverrückbar in guten
beachten, alle unsere übrigen
Werken zu sein. Um 124 v. Chr.
Tage, sodass wir nicht eine b nie
Und nun begab es sich: Als Kö- endende Qual über uns selbst
nig Benjamin so zu seinem Volk bringen, wie der c Engel ge-
gesprochen hatte, sandte er zu sprochen hat, sodass wir nicht
30 a Al 12:14. sf Gottlosigkeit. b Al 19:33.
sf Wachen, Wächter. 5 2 a Al 5:14. 5 a Mos 18:10.
b Mk 7:18-­23. sf Geboren, aus b Mos 3:25-­27.
sf Gedanken. Gott geboren, von c Mos 3:2.
c Mt 15:18-­20. neuem geboren.
205 MOSIA 5:6-13
aus dem Becher des göttlichen zur rechten Hand Gottes ge-
Grimms trinken. funden werden, denn er wird
6 Und nun, dies sind die den Namen kennen, mit dem er
Worte, die König Benjamin von gerufen wird; denn er wird mit
ihnen ersehnt hatte; und darum dem Namen Christi gerufen
sprach er zu ihnen: Ihr habt werden.
die Worte gesprochen, die ich 10 Und es wird sich begeben:
ersehnt habe; und der Bund, Wer auch immer den Namen
den ihr gemacht habt, ist ein Christi nicht auf sich nehmen
rechtschaffener Bund. wird, muss mit einem a anderen
7 Und nun, wegen des Bun- Namen gerufen werden; darum
des, den ihr gemacht habt, wer- findet er sich zur b linken Hand
det ihr die a Kinder Christi ge- Gottes.
nannt werden, seine Söhne und 11 Und ich möchte, dass ihr
seine Töchter; denn siehe, am auch daran denkt, dass dies
heutigen Tag hat er euch geistig der a Name ist, von dem ich ge-
b 
gezeugt; denn ihr sagt, euer sagt habe, ich würde ihn euch
c 
Herz habe sich durch Glauben geben, der niemals ausgelöscht
an seinen Namen gewandelt; würde, außer durch Übertre-
darum seid ihr aus ihm d gebo- tung; darum gebt acht, dass
ren und seid seine e Söhne und ihr nicht übertretet, damit der
seine Töchter geworden. Name nicht aus eurem Herzen
8 Und unter diesem Haupt ausgelöscht wird.
seid ihr a frei gemacht wor- 12 Ich sage euch, ich möchte,
den, und es gibt b kein anderes dass ihr daran denkt, dass ihr
Haupt, wodurch ihr frei ge- euch den Namen immer ins
macht werden könnt. Es ist Herz geschrieben a bewahrt,
kein anderer c Name gegeben, sodass ihr euch nicht zur linken
wodurch die Errettung kommt; Hand Gottes findet, sondern
darum möchte ich, dass ihr damit ihr die Stimme vernehmt
den Namen Christi d auf euch und erkennt, von der ihr geru-
nehmt, ihr alle, die ihr mit Gott fen werdet, und auch den Na-
den Bund eingegangen seid, men, womit er euch rufen wird.
dass ihr bis zum Ende eures 13 Denn wie soll jemand den
Lebens gehorsam sein wollt. Herrn a kennen, dem er nicht
9 Und es wird sich begeben: gedient hat und der für ihn ein
Wer auch immer dies tut, wird Fremder ist und den Gedanken
7 a Mos 27:24-­26; neuem geboren. 10 a Al 5:38,39.
Mose 6:64-­68. e LuB 11:30. b Mt 25:33.
sf Söhne und 8 a Röm 6:18; 11 a Mos 1:11,12.
Töchter Gottes. Gal 5:1; sf Jesus Christus –
b sf Gezeugt. Hel 14:30. Den Namen
c sf Herz. b Apg 4:10,12; Jesu Christi auf
d Mos 15:10,11. Al 21:9. uns nehmen.
sf Geboren, aus c Mos 26:18. 12 a LuB 18:23-­25.
Gott geboren, von d Apg 11:26; Al 46:15. 13 a Mos 26:24-­27.
MOSIA 5:14–6:6 206
und Absichten seines Herzens sei ratsam, die Namen all derer
ferne steht? a 
aufzunehmen, die mit Gott
14 Und weiter, nimmt jemand den Bund eingegangen waren,
einen Esel, der seinem Nächs- seine Gebote zu halten.
ten gehört, und behält ihn? 2 Und es begab sich: Außer
Ich sage euch, nein; er wird kleinen Kindern gab es nicht
nicht einmal zulassen, dass er eine Seele, die nicht den Bund
zusammen mit seinen Herden eingegangen wäre und nicht
weidet, sondern wird ihn weg- den Namen Christi auf sich ge-
jagen und ihn ausstoßen. Ich nommen hätte.
sage euch, so wird es auch mit 3 Und weiter begab es sich:
euch sein, wenn ihr den Namen Als König Benjamin mit dem
nicht kennt, womit ihr gerufen allen zu Ende gekommen war
werdet. und seinen Sohn a Mosia zum
15 Darum möchte ich, dass ihr Herrscher und König über sein
standhaft und unverrückbar Volk geweiht hatte und ihm alle
seiet, stets reich an guten Wer- Verantwortung in Bezug auf
ken, damit Christus, der Herr, das Reich übergeben hatte und
der allmächtige Gott, euch als auch Priester b bestimmt hatte,
die Seinen a siegle, damit ihr um das Volk zu c belehren,
zum Himmel geführt werdet, damit es so die Gebote Gottes
damit ihr immerwährende Er- vernehmen und kennenlernen
rettung und ewiges Leben habt könnte, und um es aufzusta-
durch die Weisheit und Macht cheln, den d Eid, den es abgelegt
und Gerechtigkeit und Barm- hatte, im Gedächtnis zu bewah-
herzigkeit dessen, der alles ren, entließ er die Menge, und
b 
erschaffen hat im Himmel und alle kehrten, ein jeder gemäß
auf Erden, der Gott ist über al- seiner Familie, in ihre eigenen
lem. Amen. Häuser zurück.
4 Und a Mosia fing an, an
KAPITEL 6 seines Vaters statt zu regieren.
Und er fing seine Regierung in
König Benjamin verzeichnet die
seinem dreißigsten Lebensjahr
Namen der Menschen und be­
an, und das war insgesamt
stimmt Priester, sie zu belehren –
etwa vierhundertsechsund-
Mosia regiert als rechtschaffener
siebzig Jahre nach der b Zeit, da
König. Um 124–121 v. Chr.
Lehi Jerusalem verlassen hatte.
Und nun, nachdem König 5 Und König Benjamin lebte
Benjamin aufgehört hatte, zum drei Jahre, und er starb.
Volk zu sprechen, dachte er, es 6 Und es begab sich: König
15 a sf Berufung und Al 11:39. c Al 4:7.
Erwählung; 6 1 a LuB 128:8. d Mos 5:5-­7.
Heiligung. 3 a Mos 1:10; 2:30. 4 a sf Mosia, Sohn
b Kol 1:16; b sf Ordinieren, Benjamins.
Mos 4:2; Ordinierung. b 1 Ne 1:4.
207 MOSIA 6:7–7:8
Mosia wandelte auf den Wegen verlassen hatten; darum ermü-
des Herrn und beachtete seine dete es ihn mit seinem Drän-
Richtersprüche und seine Sat- gen.
zungen und hielt seine Gebote 2 Und es begab sich: König
in allem, was immer er ihm Mosia erlaubte, dass sechzehn
gebot. ihrer starken Männer hinauf in
7 Und König Mosia veranlasste das Land Lehi-­Nephi gingen,
sein Volk, die Erde zu bebauen. um nach ihren Brüdern zu for-
Und auch er selbst bebaute die schen.
Erde, damit er so seinem Volk 3 Und es begab sich: Am
a 
nicht zur Last werde, damit er nächsten Tag machten sie sich
handle, wie sein Vater in allem auf, hinaufzugehen, und sie
gehandelt hatte. Und über den hatten einen gewissen Ammon
Zeitraum von drei Jahren hin- bei sich, der ein starker und
weg gab es keinen Streit unter mächtiger Mann war und ein
all seinem Volk. Abkömmling Zarahemlas; und
er war auch ihr Führer.
KAPITEL 7 4 Und nun wussten sie den
Weg nicht, den sie in der Wild-
Ammon findet das Land Lehi-­
nis einschlagen sollten, um zu
Nephi, wo Limhi König ist – Das
dem Land Lehi-­Nephi hinauf-
Volk Limhi ist in der Knecht­
zugelangen; darum zogen sie
schaft der Lamaniten – Limhi be­
viele Tage in der Wildnis dahin,
richtet von ihrer Geschichte – Ein
ja, vierzig Tage zogen sie dahin.
Prophet (Abinadi) hatte bezeugt,
5 Und als sie vierzig Tage da-
dass Christus der Gott und Vater
hingezogen waren, kamen sie
aller Dinge ist  – Wer Schmutz
an einen Hügel, der nördlich
sät, erntet den Wirbelsturm, und
des Landes a Schilom liegt, und
wer sein Vertrauen in den Herrn
dort schlugen sie ihre Zelte auf.
setzt, wird errettet werden. Um
6 Und Ammon nahm drei
121 v. Chr.
seiner Brüder, und sie hießen
Und nun begab es sich: Nach- Amaleki, Helem und Hem, und
dem König Mosia über den sie gingen hinab in das Land
Zeitraum von drei Jahren hin- a Nephi.
weg beständig Frieden gehabt 7 Und siehe, sie trafen den
hatte, hatte er den Wunsch zu König des Volkes, das im Land
wissen, was mit dem Volk war, Nephi und im Land Schilom
das in das Land Lehi-­Nephi, war; und sie wurden von der
oder in die Stadt Lehi-­Nephi, Wache des Königs umstellt und
a 
gezogen war, um dort zu woh- wurden ergriffen und wurden
nen; denn sein Volk hatte von gebunden und wurden ins Ge-
jenen nichts gehört von der Zeit fängnis geworfen.
an, da sie das Land b Zarahemla 8 Und es begab sich: Als sie
7 a 2 Kor 11:9. b Om 1:13. 6 a 2 Ne 5:8.
7 1 a Om 1:27-­30. 5 a Mos 9:6,8,14.
MOSIA 7:9-16 208
zwei Tage im Gefängnis gewe- ihr nicht zugelassen haben,
sen waren, wurden sie wieder dass ich diese Fesseln trug.
vor den König geführt, und ihre Denn ich bin Ammon und bin
Fesseln wurden gelöst; und sie ein Abkömmling a Zarahem-
standen vor dem König, und las und bin aus dem Land
es wurde ihnen erlaubt oder Zarahemla heraufgekommen,
vielmehr befohlen, die Fragen um nach unseren Brüdern zu
zu beantworten, die er ihnen forschen, die Zeniff aus jenem
stellen würde. Land heraufgeführt hat.
9 Und er sprach zu ihnen: 14 Und nun begab es sich:
Siehe, ich bin a Limhi, der Sohn Nachdem Limhi die Worte
Noas, der der Sohn Zeniffs war, Ammons gehört hatte, war er
der aus dem Land Zarahemla überaus froh und sprach: Nun
heraufgekommen war, um die- weiß ich mit Bestimmtheit,
ses Land zu ererben, denn es dass meine Brüder, die im Land
war das Land ihrer Väter, und Zarahemla waren, noch leben.
er wurde durch die Stimme des Und nun will ich mich freuen,
Volkes zum König gemacht. und morgen will ich dafür sor-
10 Und nun wünsche ich, den gen, dass auch mein Volk sich
Grund zu wissen, warum ihr freut.
euch erkühnt habt, bis an die 15 Denn siehe, wir sind in der
Mauern der Stadt zu kommen, Knechtschaft der Lamaniten
als ich selbst mit meinen Wa- und werden mit einer Steuer
chen außerhalb des Tores war. a 
besteuert, die schmerzlich zu
11 Und nun, aus diesem ertragen ist. Und nun, siehe,
Grund habe ich zugelassen, unsere Brüder werden uns aus
dass ihr unversehrt bleibt, unserer Knechtschaft befreien,
damit ich euch Fragen stellen oder aus den Händen der La-
kann; denn sonst hätte ich maniten, und wir wollen ihre
veranlasst, dass meine Wachen Sklaven sein; denn es ist besser,
euch hinrichten. Ihr dürft spre- wir sind Sklaven der Nephiten,
chen. als dass wir dem König der La-
12 Und als Ammon nun sah, maniten Tribut zahlen.
dass er sprechen dürfe, ging 16 Und nun gebot König
er hin und neigte sich vor dem Limhi seinen Wachen, Ammon
König; und als er sich wieder und seine Brüder nicht mehr zu
aufrichtete, sprach er: O König, binden, sondern ließ sie zu dem
ich bin vor Gott heute sehr Hügel gehen, der nördlich von
dankbar, dass ich noch lebe Schilom lag, und ihre Brüder in
und sprechen darf; und ich die Stadt bringen, damit sie auf
werde mich unterfangen, uner- diese Weise essen und trinken
schrocken zu sprechen; und von den Mühen ihrer Reise
13 denn ich bin gewiss, wenn ausruhen könnten; denn sie
ihr mich gekannt hättet, würdet hatten viel gelitten; sie hatten
9 a Mos 11:1. 13 a Om 1:12-­15. 15 a Mos 19:15.
209 MOSIA 7:17-23
Hunger, Durst und Erschöp- Land Jerusalem geführt und hat
fung gelitten. sein Volk auch bis jetzt erhalten
17 Und nun begab es sich: und bewahrt; und siehe, wegen
Am nächsten Tag sandte König unserer Übeltaten und Gräuel
Limhi einen Aufruf an sein hat er uns in Knechtschaft gera-
ganzes Volk, demzufolge es ten lassen.
sich beim a Tempel versammeln 21 Und ihr alle seid heute
sollte, um die Worte zu verneh- Zeugen, dass Zeniff, der zum
men, die er zu ihm sprechen König über dieses Volk gemacht
würde. wurde, denn er war a übereifrig,
18 Und es begab sich: Als es das Land seiner Väter zu erer-
sich versammelt hatte, sprach ben, und wurde darum durch
er zu ihm folgendermaßen, die Schlauheit und Hinterlist
nämlich: O ihr mein Volk, König Lamans getäuscht, der
erhebt das Haupt und seid mit König Zeniff einen Vertrag
getrost; denn siehe, die Zeit ist eingegangen war und ihm den
nahe oder ist nicht mehr fern, Besitz eines Teiles des Landes
da wir unseren Feinden nicht in seine Hände überantwortet
länger unterworfen sein wer- hatte, ja, nämlich die Stadt
den, ungeachtet unserer vielen Lehi-­Nephi und die Stadt Schi-
Anstrengungen, die vergeblich lom und das Land ringsum –
gewesen sind; doch bin ich si- 22 und dies alles tat er einzig
cher, dass noch eine wirksame zu dem Zweck, dieses Volk zur
Anstrengung gemacht werden Unterwerfung oder in Knecht-
muss. schaft zu a bringen. Und siehe,
19 Darum erhebt das Haupt gegenwärtig zahlen wir dem
und freut euch, und setzt euer König der Lamaniten Tribut in
Vertrauen in a Gott, in den Gott, Höhe der Hälfte von unserem
der der Gott Abrahams und Mais und unserer Gerste und
Isaaks und Jakobs war, und den auch von all unserem Getreide
Gott, der auch die Kinder Israel jeder Art und die Hälfte des
aus dem Land Ägypten b ge- Zuwachses unseres Kleinviehs
führt hat und sie auf trockenem und unserer Herden; ja, und
Grund durch das Rote Meer selbst die Hälfte all dessen,
hat gehen lassen und sie mit was wir haben oder besitzen,
c 
Manna gespeist hat, damit sie erzwingt der König der La-
nicht in der Wildnis zugrunde maniten von uns oder unser
gingen; und vieles mehr hat er Leben.
für sie getan. 23 Und nun, ist dies nicht
20 Und weiter hat derselbe schmerzlich zu ertragen? Und
Gott unsere Väter a aus dem ist nicht diese unsere Bedrängnis
17 a 2 Ne 5:16. Al 36:28. 20 a 1 Ne 2:1-­4.
19 a Ex 3:6; c Ex 16:15,35; 21 a Mos 9:1-­3.
1 Ne 19:10. Num 11:7,8; 22 a Mos 10:18.
b Ex 12:40,41; Jos 5:12.
MOSIA 7:24-33 210
groß? Nun siehe, wie groß ist und Blut annehmen und hinge-
doch unser Grund zur Trauer. hen auf den Erdboden –
24 Ja, ich sage euch, großen 28 und nun, weil er dies sagte,
Grund haben wir zu trauern; hat man ihn hingerichtet; und
denn siehe, wie viele unserer vieles mehr tat dieses Volk,
Brüder sind getötet worden, was den Grimm Gottes über
und ihr Blut ist unnütz vergos- es brachte. Wen verwundert es
sen worden, und alles wegen daher, dass es in Knechtschaft
Übeltuns. ist und dass es mit schweren
25 Denn wenn dieses Volk Bedrängnissen geschlagen ist?
nicht in Übertretung verfal- 29 Denn siehe, der Herr hat
len wäre, hätte der Herr nicht gesprochen: Ich werde meinem
zugelassen, dass dieses große Volk am Tage seiner Übertre-
Übel über es komme. Aber tung nicht a beistehen, sondern
siehe, es wollte nicht auf seine ich werde ihm seine Wege ver-
Worte hören; sondern es kamen sperren, auf dass es ihm nicht
Streitigkeiten unter ihm auf, ja, wohl ergehe; und seine Taten
so sehr, dass es untereinander werden wie ein Stolperstein vor
Blut vergoss. ihm sein.
26 Und einen a Propheten des 30 Und weiter spricht er: Wenn
Herrn hat es getötet, ja, einen mein Volk a Schmutz sät, wird
erwählten Mann Gottes, der es die Spreu davon im Wirbel-
diesem Volk seine Schlechtig- sturm b ernten; und die Wirkung
keit und Gräuel vorgehalten davon ist Gift.
und vieles prophezeit hat, was 31 Und weiter spricht er: Wenn
kommen wird, ja, sogar das mein Volk Schmutz sät, wird es
Kommen Christi. den a Ostwind ernten, der un-
27 Und weil er dem Volk mittelbare Vernichtung bringt.
sagte, dass Christus der a Gott 32 Und nun, siehe, die Verhei-
sei, der Vater aller Dinge, und ßung des Herrn ist erfüllt, und
sagte, er werde menschliche ihr seid geschlagen und be-
Gestalt annehmen und es drängt.
werde die b Gestalt sein, nach 33 Aber wenn ihr euch mit vol-
der der Mensch am Anfang ler Herzensabsicht zum Herrn
erschaffen wurde, oder mit a 
wendet und euer Vertrauen in
anderen Worten, er sagte, der ihn setzt und ihm mit allem Ei-
Mensch sei als das Abbild c Got- fer eures Sinnes dient, wenn ihr
tes erschaffen worden und Gott dies tut, wird er euch aus der
werde unter die Menschenkin- Knechtschaft befreien, wie er
der herabkommen und Fleisch will und wie es ihm gefällt.
26 a Mos 17:12-­20. 29 a 1 Sam 12:15; sf Ernte.
27 a sf Gott, Gottheit. 2 Chr 24:20. 31 a Jer 18:17;
b Gen 1:26-­28; 30 a sf Schmutz, Mos 12:6.
Eth 3:14-­17; schmutzig sein. 33 a Morm 9:6.
LuB 20:17,18. b Gal 6:7,8;
c Mos 13:33,34; 15:1-­4. LuB 6:33.
211 MOSIA 8:1-9
KAPITEL 8 Ammon bringen, damit er sie
lese.
Ammon belehrt das Volk Limhi –
6 Nun, sobald Ammon die
Er erfährt von den vierund­
Aufzeichnungen gelesen hatte,
zwanzig Platten der Jarediten  –
befragte ihn der König und
Aufzeichnungen aus alter Zeit
wollte wissen, ob er Sprachen
können von Sehern übersetzt
übersetzen könne, und Ammon
werden  – Keine Gabe ist größer
sagte ihm, er könne es nicht.
als die des Sehers. Um 121 v. Chr.
7 Und der König sprach zu
Und es begab sich: Nachdem ihm: Aus Schmerz über die
König Limhi mit der Rede an Bedrängnisse meines Volkes
sein Volk zu Ende gekommen ließ ich dreiundvierzig von
war, denn er sprach vieles zu meinem Volk sich auf die Reise
ihm, und nur weniges davon in die Wildnis begeben, damit
habe ich in diesem Buch nieder- sie auf diese Weise das Land
geschrieben, erzählte er seinem Zarahemla fänden, damit wir
Volk alles über ihre Brüder, die unsere Brüder anflehen könn-
sich im Land Zarahemla befan- ten, uns aus der Knechtschaft
den. zu befreien.
2 Und er ließ Ammon vor die 8 Und sie waren über den
Menge hintreten und ihr alles Zeitraum vieler Tage hinweg in
berichten, was ihren Brüdern der Wildnis umhergeirrt, doch
von der Zeit an geschehen war, waren sie eifrig, und fanden
da Zeniff aus dem Land hin- nicht das Land Zarahemla,
aufzog, ja, bis zu der Zeit, da er sondern kehrten in dieses Land
selbst aus dem Land heraufge- zurück, nachdem sie durch ein
kommen war. Land mit vielen Wassern ge-
3 Und er berichtete ihnen zogen waren, nachdem sie ein
allen auch die letzten Worte, Land entdeckt hatten, das mit
die König Benjamin sie gelehrt den Gebeinen von Menschen
hatte, und erklärte diese dem und von wilden Tieren übersät
Volk des Königs Limhi, damit war und auch bedeckt war mit
es alle Worte verstände, die er Ruinen von Gebäuden jeder
gesprochen hatte. Art, nachdem sie ein Land ent-
4 Und es begab sich: Nach- deckt hatten, das von einem
dem er dies alles getan hatte, da Volk bevölkert gewesen war,
entließ König Limhi die Menge das so zahlreich war wie die
und ließ einen jeden zu seinem Scharen Israels.
eigenen Haus zurückkehren. 9 Und als Zeugnis dafür, dass
5 Und es begab sich: Er ließ das, was sie sagten, wahr sei,
die Platten, die die a Aufzeich- haben sie a vierundzwanzig
nungen seines Volkes enthielten Platten mitgebracht, die voller
von der Zeit an, da es das Land Gravierungen sind, und sie
Zarahemla verlassen hatte, vor sind aus reinem Gold.
8 5 a Mos 9–22. 9 a Eth 1:1,2.
MOSIA 8:10-18 212
10 Und siehe, sie haben auch kann hineinblicken, außer es
a 
Brustschilde mitgebracht, die sei ihm geboten worden, damit
groß sind, und sie sind aus er nicht schaue, was er nicht
b 
Messing und aus Kupfer und soll, und er zugrunde gehe.
sind vollkommen brauchbar. Und wem immer es geboten ist
11 Und weiter haben sie hineinzublicken, derselbe wird
Schwerter mitgebracht, deren c 
Seher genannt.
Griffe zerfallen sind und deren 14 Und siehe, der König des
Klingen vom Rost zerfressen Volkes, das im Land Zarahemla
waren; und es gibt niemanden ist, er ist der Mann, dem dies
im Land, der imstande ist, die geboten worden ist und der
Sprache oder die Gravierungen, diese hohe Gabe von Gott hat.
die auf den Platten sind, zu über- 15 Und der König sagte, ein
setzen. Darum habe ich zu dir Seher sei größer als ein Prophet.
gesagt: Kannst du übersetzen? 16 Und Ammon sagte, ein Se-
12 Und ich sage dir abermals: her sei ein Offenbarer und auch
Weißt du von jemandem, der ein Prophet; und eine Gabe, die
übersetzen kann? Denn es ist größer ist, könne kein Mensch
mein Wunsch, dass diese Auf- haben, außer er besitze die
zeichnungen in unsere Spra- Macht Gottes, was kein Mensch
che übersetzt werden mögen; kann; dennoch kann einem
denn vielleicht werden sie uns Menschen große Macht von
Kenntnis von einem Überrest Gott gegeben sein.
des Volkes geben, das vernich- 17 Ein Seher aber kann von
tet worden ist, von woher diese dem wissen, was vergangen ist,
Aufzeichnungen kommen; oder und auch von dem, was kom-
vielleicht werden sie uns Kennt- men wird, und durch sie wird
nis von genau diesem Volk ge- alles offenbart werden oder
ben, das vernichtet worden ist; vielmehr wird Geheimes kund-
und es ist mein Wunsch, die gegeben werden, und Verbor-
­Ursache seiner Vernichtung zu genes wird ans Licht kommen,
erfahren. und was nicht bekannt ist, wird
13 Nun sprach Ammon zu durch sie kundgetan werden,
ihm: Ich kann dir, o König, mit und auch das wird durch sie
Bestimmtheit von einem Mann kundgetan werden, was auf an-
sagen, der die Aufzeichnungen dere Weise nicht bekannt sein
a 
übersetzen kann; denn er hat könnte.
etwas, womit er schauen und 18 So hat Gott ein Mittel berei-
alle Aufzeichnungen überset- tet, wie der Mensch durch den
zen kann, die aus alter Zeit Glauben mächtige Wunderta-
stammen; und es ist eine Gabe ten vollbringen kann, und so
von Gott. Und man nennt es wird er für seine Mitmenschen
die b Übersetzer, und niemand zu einem großen Nutzen.
10 a Eth 15:15. 13 a Mos 28:10-­17. Tummim.
b Eth 10:23. b sf Urim und c sf Seher.
213 MOSIA 8:19–9:3
19 Und nun, als Ammon mit ererben – Es gibt Krieg zwischen
diesen Worten zu Ende gekom- den Lamaniten und dem Volk Ze­
men war, freute sich der König niffs. Um 200–187 v. Chr.
über die Maßen und dankte
Gott und sprach: Zweifellos ist Ich, Zeniff, war in der gesam-
ein a großes Geheimnis auf die- ten Sprache der Nephiten un-
sen Platten enthalten, und diese terwiesen worden und hatte
Übersetzer sind zweifellos zu Kenntnis vom a Land Nephi,
dem Zweck bereitet worden, oder von dem Land des ersten
alle solche Geheimnisse den Erbteils unserer Väter, und
Menschenkindern zu entfalten. war als Kundschafter unter die
20 O wie wunderbar sind Lamaniten gesandt, um ihre
die Werke des Herrn, und wie Streitkräfte auszukundschaf-
lange hält er es mit seinem ten, damit unser Heer über sie
Volk aus; ja, und wie blind und kommen und sie vernichten
unzugänglich ist doch das Ver- könne  – als ich aber das sah,
ständnis der Menschenkinder; was bei ihnen gut war, hatte ich
denn sie trachten nicht nach den Wunsch, sie mögen nicht
Weisheit und haben auch nicht vernichtet werden.
den Wunsch, dass a sie über sie 2 Darum stritt ich mit mei-
herrsche! nen Brüdern in der Wildnis,
21 Ja, sie sind wie eine wilde denn ich wollte, dass unser
Herde, die vor dem Hirten flieht Herrscher mit ihnen einen Ver-
und sich zerstreut und gejagt trag schließe; aber er war ein
wird und von den wilden Tie- strenger und ein blutdürstiger
ren des Waldes gefressen wird. Mann und befahl, mich zu tö-
ten; ich wurde aber durch viel
Blutvergießen gerettet; denn
Vater kämpfte gegen Vater und
Die Aufzeichnungen Zeniffs –
Bruder gegen Bruder, bis der
Ein Bericht über sein Volk von
größere Teil unseres Heeres
der Zeit an, da es das Land
in der Wildnis vernichtet war;
Zarahemla verließ, bis zu der
und wir, diejenigen von uns,
Zeit, da es aus den Händen der
die verschont geblieben waren,
Lamaniten befreit wurde.
kehrten in das Land Zarahemla
Kapitel 9 bis 22 umfassend. zurück, um ihren Frauen und
ihren Kindern diese Geschichte
zu berichten.
KAPITEL 9
3 Und dennoch, da ich über-
Zeniff führt eine Gruppe aus Za­ eifrig war, das Land unserer
rahemla, um das Land Lehi-­Nephi Väter zu ererben, sammelte ich
zu besitzen  – Der Lamanitenkö­ alle, die den Wunsch hatten
nig erlaubt ihnen, das Land zu hinaufzugehen, um das Land
19 a Eth 3:21-­28; 4:4,5. Mt 11:19. Om 1:12.
20 a Spr 9:1; 9 1 a 2 Ne 5:5-­8;
MOSIA 9:4-14 214
zu besitzen, und machte mich Gerste und mit Neas und mit
abermals auf die Reise in die Schehum und mit Samen von
Wildnis, um in das Land hin- allerart Früchten; und allmäh-
aufzugehen; aber wir wurden lich mehrten wir uns und gedie-
mit Hungersnot und schweren hen im Land.
Bedrängnissen geschlagen; 10 Nun war es die Schlauheit
denn wir waren langsam, uns und die Hinterlist König La­
des Herrn, unseres Gottes, zu mans, mein Volk in Knecht-
erinnern. schaft zu a bringen, weswegen
4 Doch schlugen wir, nach- er uns das Land abtrat, damit
dem wir viele Tage durch die wir es besäßen.
Wildnis gezogen waren, unsere 11 Darum begab es sich:
Zelte an dem Ort auf, wo un- Nachdem wir den Zeitraum
sere Brüder getötet worden wa- von zwölf Jahren hinweg in
ren, nämlich nahe beim Land dem Land gewohnt hatten,
unserer Väter. wurde König Laman allmählich
5 Und es begab sich: Ich ging unruhig aus Furcht, mein Volk
abermals mit vier von meinen könnte auf irgendeine Weise in
Männern in die Stadt hinein, dem Land stark werden und
hinein zum König, um die dass sie es nicht mehr überwäl-
Einstellung des Königs kennen- tigen und es in Knechtschaft
zulernen und um zu erfahren, bringen könnten.
ob ich mit meinem Volk in das 12 Sie waren aber ein träges
Land gehen und es in Frieden und ein a götzendienerisches
besitzen dürfe. Volk; darum hatten sie den
6 Und ich ging hinein zum Wunsch, uns in Knechtschaft zu
König, und er schloss mit mir bringen, damit sie es sich durch
ein Bündnis, dass ich das Land die Arbeit unserer Hände wohl
Lehi-­Nephi und das Land Schi- sein lassen könnten, ja, um sich
lom besitzen dürfe. an den Herden unserer Felder
7 Und er gebot auch, sein Volk gütlich zu tun.
solle aus dem Land wegziehen; 13 Darum begab es sich: Kö-
und ich und mein Volk gingen nig Laman fing an, sein Volk
in das Land, um es zu besitzen. aufzustacheln, damit es mit
8 Und wir fingen an, Gebäude meinem Volk Streit begann;
zu bauen und die Mauern der darum begannen Kriege und
Stadt wiederherzustellen, ja, Streitigkeiten in dem Land.
nämlich die Mauern der Stadt 14 Denn im dreizehnten Jahr
Lehi-­Nephi und der Stadt Schi- meiner Regierung im Land
lom. Nephi, fern im Süden des
9 Und wir fingen an, den Bo- Landes Schilom, als mein Volk
den zu bebauen, ja, selbst mit seine Herden tränkte und füt-
allerart Samen, mit Samen von terte und sein Land bestellte,
Mais und von Weizen und von kam eine zahlreiche Schar von
10 a Mos 7:21,22. 12 a Enos 1:20. sf Götzendienst.
215 MOSIA 9:15–10:5
Lamaniten über es und fing an, KAPITEL 10
es zu töten und seine Herden
König Laman stirbt  – Sein Volk
und den Mais seiner Felder
ist wild und grausam und glaubt
wegzunehmen.
an falsche Überlieferungen  – Ze­
15 Ja, und es begab sich: Mein
niff und sein Volk behaupten sich
Volk floh, alle, die nicht über-
gegen sie. Um 187–160 v. Chr.
wältigt wurden, bis in die Stadt
Nephi und rief mich um Schutz Und es begab sich: Wir richte-
an. ten allmählich das Königreich
16 Und es begab sich: Ich be- wieder auf, und wir besaßen
waffnete mein Volk mit Bogen das Land allmählich wieder in
und mit Pfeilen, mit Schwertern Frieden. Und ich ließ Kriegs-
und mit Krummdolchen und waffen jeder Art fertigen, damit
mit Keulen und mit Schleudern ich auf diese Weise Waffen für
und mit allerart Waffen, die wir mein Volk hätte gegen die Zeit,
erfinden konnten; und ich und da die Lamaniten wiederum
mein Volk zogen aus, um gegen zum Krieg gegen mein Volk
die Lamaniten zu kämpfen. heraufkommen würden.
17 Ja, in der Kraft des Herrn 2 Und ich stellte rings um
gingen wir hinaus, um gegen das Land Wachen auf, damit
die Lamaniten zu kämpfen; nicht die Lamaniten abermals
denn ich und mein Volk schrien unversehens über uns kämen
mächtig zum Herrn, er möge und uns vernichteten; und so
uns aus den Händen unserer schützte ich mein Volk und
Feinde befreien; denn in uns meine Herden und bewahrte
wurde die Erinnerung an die sie davor, unseren Feinden in
Befreiung unserer Väter wach. die Hände zu fallen.
18 Und Gott a vernahm unser 3 Und es begab sich: Wir hat-
Schreien und erhörte unsere ten das Land unserer Väter für
Gebete; und wir zogen in sei- viele Jahre als Erbteil, ja, über
ner Macht aus; ja, wir zogen den Zeitraum von zweiund-
gegen die Lamaniten aus, und zwanzig Jahren hinweg.
in einem Tag und einer Nacht 4 Und ich ließ die Männer den
töteten wir dreitausenddrei- Boden bebauen und allerlei
undvierzig; ja, wir töteten sie, a 
Getreide und allerlei Frucht
bis wir sie aus unserem Land jeder Art ziehen.
gejagt hatten. 5 Und ich ließ die Frauen
19 Und ich selbst half mit spinnen und arbeiten und sich
meinen eigenen Händen, ihre mühen und allerlei feines Lei-
Toten zu begraben. Und siehe, nen herstellen, ja, und a Tuch
zu unserem großen Leid und jeder Art, damit wir unsere
Wehklagen waren zweihun- Nacktheit bekleiden konnten;
dertundneunundsiebzig unse- und so erging es uns wohl im
rer Brüder getötet worden. Land  – so hatten wir über den
18 a Mos 29:20. 10 4 a Mos 9:9. 5 a Al 1:29.
MOSIA 10:6-13 216
Zeitraum von zweiundzwanzig sich versammeln, um gegen
Jahren hinweg beständig Frie- die Lamaniten in den Kampf
den im Land. zu ziehen; und ich stellte sie in
6 Und es begab sich: König ihrer Ordnung auf, einen jeden
a 
Laman starb, und sein Sohn gemäß seinem Alter.
fing an, an seiner statt zu regie- 10 Und es begab sich: Wir zo-
ren. Und er fing an, sein Volk gen aus zum Kampf gegen die
zur Auflehnung gegen mein Lamaniten; und ich, selbst ich
Volk aufzustacheln; darum fing in meinem vorgerückten Alter,
es an, sich für den Krieg vor- zog aus zum Kampf gegen die
zubereiten und darauf, gegen Lamaniten. Und es begab sich:
mein Volk zum Kampf heran- Wir rückten in der a Kraft des
zurücken. Herrn zum Kampf aus.
7 Aber ich hatte meine Kund- 11 Nun wussten die Lamani-
schafter rings um das Land ten nichts vom Herrn noch von
a 
Schemlon ausgesandt, um ihre der Kraft des Herrn, darum
Vorbereitungen zu entdecken, verließen sie sich auf ihre ei-
dass ich mich gegen sie schüt- gene Kraft. Doch waren sie ein
zen könnte und sie nicht über kräftiges Volk, was menschli-
mein Volk kämen und es ver- che Kraft betrifft.
nichteten. 12 Sie waren ein a wildes und
8 Und es begab sich: Sie grausames und ein blutdürsti-
kamen mit ihren zahlreichen ges Volk, das an die b Überliefe-
Scharen in den Norden des rung seiner Väter glaubte, und
Landes Schilom herauf, Män- zwar  – sie glaubten, sie seien
ner a bewaffnet mit b Bogen und wegen der Übeltaten ihrer Vä-
mit Pfeilen und mit Schwertern ter aus dem Land Jerusalem
und mit Krummdolchen und verjagt worden, und sie hätten
mit Steinen und mit Schleu- in der Wildnis von ihren Brü-
dern; und sie hatten sich die dern Unrecht erlitten, und sie
Köpfe rasieren lassen, sodass hätten auch während der Über-
sie kahl waren; und sie waren querung des Meeres Unrecht
um die Lenden mit einem le- erlitten;
dernen Schurz geschürzt. 13 und weiter, sie hätten im
9 Und es begab sich: Ich ließ Land ihres a ersten Erbteils,
die Frauen und Kinder meines nachdem sie das Meer über-
Volkes in der Wildnis ver- quert hatten, Unrecht erlitten;
bergen; und ich ließ auch alle und dies alles, weil Nephi im
meine alten Männer, die Waf- Halten der Gebote des Herrn
fen tragen konnten, und auch treuer war  – darum wurde er
alle meine jungen Männer, die vom Herrn b bevorzugt, denn
Waffen zu tragen vermochten, der Herr vernahm seine Gebete
6 a Mos 9:10,11; 24:3. b Al 3:4,5. b 2 Ne 5:1-­3.
7 a Mos 11:12. 10 a sf Vertrauen. 13 a 1 Ne 18:23.
8 a Jar 1:8. 12 a Al 17:14. b 1 Ne 17:35.
217 MOSIA 10:14–11:1
und erhörte sie, und er über- ja, und wir haben all die vielen
nahm die Führung auf ihrer Jahre in dem Land gelitten.
Reise in der Wildnis. 19 Und nachdem nun ich,
14 Und seine Brüder waren Zeniff, meinem Volk dies alles
zornig auf ihn, weil sie die über die Lamaniten erzählt
Handlungsweise des Herrn hatte, feuerte ich es an, mit aller
nicht a verstanden; sie waren Macht in den Kampf zu zie-
auch auf den Wassern b zornig hen und sein Vertrauen in den
auf ihn, weil sie ihr Herz gegen Herrn zu setzen; darum fochten
den Herrn verhärteten. wir mit ihnen von Angesicht zu
15 Und weiter waren sie zor- Angesicht.
nig auf ihn, als sie im verheiße- 20 Und es begab sich: Wir jag-
nen Land angekommen waren, ten sie abermals aus unserem
weil sie sagten, er habe ihnen Land; und wir erschlugen sie in
die a Herrschaft über das Volk einer großen Schlacht, selbst so
aus den Händen genommen; viele, dass wir sie nicht zählten.
und sie trachteten danach, ihn 21 Und es begab sich: Wir
umzubringen. kehrten wieder in unser eige-
16 Und weiter waren sie nes Land zurück, und mein
zornig auf ihn, weil er in die Volk fing wieder an, seine Her-
Wildnis wegzog, wie der Herr den zu hüten und den Boden
ihm geboten hatte, und die zu bebauen.
a 
Aufzeichnungen mitnahm, die 22 Und da ich nun alt bin,
auf den Platten aus Messing habe ich das Königtum einem
eingraviert waren; denn sie meiner Söhne übertragen;
sagten, er habe sie b geraubt. darum sage ich nichts weiter.
17 Und so haben sie ihren Kin- Und der Herr möge mein Volk
dern beigebracht, dass sie sie segnen. Amen.
hassen sollten und dass sie sie
ermorden sollten und dass sie KAPITEL 11
sie berauben und plündern und
König Noa herrscht in Schlechtig­
alles tun sollten, was sie tun
keit  – Er schwelgt in ausschwei­
konnten, um sie zu vernichten;
fendem Leben mit seinen Frauen
darum haben sie einen ewigen
und Nebenfrauen  – Abinadi pro­
Hass gegen die Kinder Nephis.
phezeit, dass das Volk in Knecht­
18 Aus genau diesem Grund
schaft geraten wird  – König Noa
hat mich König Laman durch
trachtet ihm nach dem Leben. Um
seine Schlauheit und verlo-
160–150 v. Chr.
gene Hinterlist und seine schö-
nen Versprechungen getäuscht, Und nun begab es sich: Zeniff
sodass ich dieses mein Volk in übertrug das Königtum auf
dieses Land heraufgeführt habe, Noa, einen seiner Söhne; darum
damit sie es vernichten können; fing Noa an, an seiner statt zu
14 a 1 Ne 15:7-­11. 15 a 2 Ne 5:3. b Al 20:10,13.
b 1 Ne 18:10,11. 16 a 2 Ne 5:12.
MOSIA 11:2-12 218
regieren; und er wandelte nicht über die Maßen daran, Übeltun
auf den Wegen seines Vaters. zu unterstützen.
2 Denn siehe, er hielt die Ge- 7 Ja, und es wurde auch
bote Gottes nicht, sondern er götzendienerisch, denn es
wandelte nach den Wünschen wurde von den nichtigen und
seines eigenen Herzens. Und er schmeichlerischen Worten des
hatte viele Frauen und a Neben- Königs und der Priester ge-
frauen. Und er b veranlasste sein täuscht; denn sie sagten ihm
Volk, Sünde zu begehen und Schmeichelhaftes.
das zu tun, was in den Augen 8 Und es begab sich: König
des Herrn ein Gräuel ist. Ja, Noa baute viele vornehme und
und es beging c Hurerei und geräumige Gebäude; und er
allerart Schlechtigkeit. verzierte sie mit feinen Arbei-
3 Und er erhob eine Steuer ten aus Holz und aus allerart
von einem Fünftel all dessen, Kostbarkeiten, aus Gold und
was die Leute besaßen, ein aus Silber und aus Eisen und
Fünftel ihres Goldes und ihres aus Messing und aus Ziff und
Silbers und ein Fünftel ihres aus Kupfer;
a 
Ziffs und ihres Kupfers und 9 und er baute sich auch einen
ihres Messings und ihres Eisens geräumigen Palast und mitten
und ein Fünftel ihres Mastviehs darinnen einen Thron; dies
und auch ein Fünftel all ihres alles war aus feinem Holz und
Getreides. war mit Gold und Silber und
4 Und all dies nahm er, um mit Kostbarkeiten verziert.
sich selbst und seine Frauen und 10 Und er ließ seine Arbeiter
seine Nebenfrauen zu erhalten, auch allerart feine Arbeiten
dazu auch seine Priester und de- innerhalb der Mauern des Tem-
ren Frauen und Nebenfrauen; pels arbeiten, aus edlem Holz
so hatte er die Angelegenheiten und aus Kupfer und aus Mes-
des Reiches verändert. sing.
5 Denn er setzte alle die Pries- 11 Und die Sitze, die den Ho-
ter ab, die von seinem Vater hen Priestern vorbehalten wa-
geweiht worden waren, und ren, die höher als alle anderen
weihte neue an ihrer statt, näm- Sitze waren, verzierte er mit
lich solche, die in ihrem Her- reinem Gold; und er ließ vor
zensstolz überheblich waren. ihnen eine Brüstung errichten,
6 Ja, und so wurden sie in ih- damit sie ihren Leib und ihre
rer Faulheit und in ihrem Göt- Arme darauflegen konnten,
zendienst und in ihrer Hurerei während sie lügenhafte und
durch die Steuern erhalten, die nichtige Worte zu seinem Volk
König Noa seinem Volk aufer- sprachen.
legt hatte; so arbeitete das Volk 12 Und es begab sich: Er baute
11 2 a Jak 3:5. c 2 Ne 28:15. „leuchtend“, Verb
b 1 Kön 14:15,16; 3 a heb verwandte „mit Metall belegen
Mos 29:31. Wörter: Adjektiv oder beschichten“.
219 MOSIA 11:13-20
nahe dem Tempel einen Turm, a 
17 Und König Noa sandte
ja, einen sehr hohen Turm, ringsum in das Land Wachen
nämlich so hoch, dass er, wenn aus, um sie abzuwehren; aber
er auf dessen Spitze stand, über er sandte eine ungenügende
das Land Schilom und auch das Anzahl, und die Lamaniten ka-
Land Schemlon, das die Lama- men über sein Volk und töteten
niten im Besitz hatten, schauen es und trieben viele von seinen
konnte; und er konnte sogar al- Herden aus dem Land weg; so
les Land ringsum überschauen. fingen die Lamaniten an, es zu
13 Und es begab sich: Er ließ vernichten und ihren Hass an
im Land Schilom viele Gebäude ihm auszulassen.
bauen; und er ließ einen großen 18 Und es begab sich: König
Turm bauen auf dem Hügel Noa sandte seine Heere ge-
nördlich des Landes Schilom, gen sie aus, und sie wurden
das für die Kinder Nephis ein zurückgejagt, oder sie jagten
Zufluchtsort gewesen war zu sie für eine Zeit lang zurück;
der Zeit, da sie aus dem Lande darum kehrten sie voll Freude
flohen; und solches tat er mit über ihre Beute heim.
den Reichtümern, die er durch 19 Und nun wurden sie in
die Besteuerung seines Volkes ihrem Herzensstolz wegen die-
erlangt hatte. ses großen Sieges überheblich;
14 Und es begab sich: Er sie a prahlten mit ihrer eigenen
hängte sein Herz an seine Stärke und sagten, ihrer fünfzig
Reichtümer, und er verbrachte könnten Tausenden Lamaniten
seine Zeit in ausschweifen- standhalten; und so prahlten
dem Leben mit seinen Frauen sie und freuten sich am Blut
und seinen Nebenfrauen; und und am Vergießen des Blutes
ebenso verbrachten seine Pries- ihrer Brüder, und dies wegen
ter ihre Zeit mit Dirnen. der Schlechtigkeit ihres Königs
15 Und es begab sich: Er und ihrer Priester.
pflanzte ringsum im Land 20 Und es begab sich: Es war
Weingärten; und er baute Wein- ein Mann unter ihnen, dessen
keltern und erzeugte Wein im Name war a Abinadi; und er trat
Überfluss; und darum wurde unter das Volk und begann zu
er zu einem a Weinsäufer und prophezeien, nämlich: Siehe,
ebenso sein Volk. so spricht der Herr, und so hat
16 Und es begab sich: Die er mir geboten, nämlich: Gehe
Lamaniten fingen an, über sein hin und sage diesem Volk, so
Volk zu kommen, über jeweils spricht der Herr: Weh sei die-
eine kleine Anzahl, und die sem Volk, denn ich habe seine
Leute auf ihren Feldern zu tö- Gräuel gesehen und seine
ten und während sie ihre Her- Schlechtigkeit und seine Hure-
den hüteten. rei; und wenn es nicht umkehrt,
12 a Mos 19:5,6. 19 a LuB 3:4. 20 a sf Abinadi.
15 a sf Wort der Weisheit. sf Stolz.
MOSIA 11:21-29 220
werde ich es in meinem Zorn Abinadi diese Worte zum Volk
heimsuchen. gesprochen hatte, waren sie alle
21 Und wenn es nicht umkehrt wütend auf ihn und trachteten
und sich nicht zum Herrn, zu ihm nach dem Leben; aber der
seinem Gott, wendet, siehe, Herr befreite ihn aus ihren
dann werde ich es seinen Fein- Händen.
den in die Hände liefern; ja, und 27 Als nun König Noa von
es wird in a Knechtschaft gera- den Worten gehört hatte, die
ten; und es wird durch die Hand Abinadi zum Volk gesprochen
seiner Feinde Bedrängnis lei- hatte, war er auch wütend; und
den. er sprach: Wer ist Abinadi, dass
22 Und es wird sich begeben: ich und mein Volk von ihm
Es wird wissen, dass ich der gerichtet werden sollten, oder
Herr bin, sein Gott, und ein a ei- a 
wer ist der Herr, der so große
fersüchtiger Gott bin und die Bedrängnis über mein Volk
Übeltaten meines Volkes heim- bringen wird?
suche. 28 Ich gebiete euch, Abinadi
23 Und es wird sich begeben: hierherzubringen, damit ich ihn
Wenn dieses Volk nicht umkehrt töte, denn er hat dies gesagt,
und sich nicht zum Herrn, zu um mein Volk aufzustacheln,
seinem Gott, wendet, wird es in sodass einer auf den anderen
Knechtschaft geraten; und nie- zornig ist, und um unter mei-
mand wird es befreien, außer nem Volk Streitigkeiten zu stif-
der Herr, der allmächtige Gott. ten; darum will ich ihn töten.
24 Ja, und es wird sich be- 29 Nun waren die Augen des
geben: Wenn es dann zu mir Volkes a verblendet; darum b ver-
schreit, werde ich a langsam härtete es sein Herz gegen die
sein, seine Schreie zu verneh- Worte Abinadis, und es trach-
men; ja, und ich werde zulas- tete von der Zeit an, ihn zu er-
sen, dass es von seinen Feinden greifen. Und König Noa verhär-
geschlagen wird. tete sein Herz gegen das Wort
25 Und wenn es nicht in Sack des Herrn, und er kehrte von
und Asche umkehrt und mäch- seinen Missetaten nicht um.
tig zum Herrn, zu seinem Gott,
schreit, werde ich seine Gebete
KAPITEL 12
nicht a vernehmen, und ich
werde es auch nicht aus seinen Abinadi wird eingekerkert, weil er
Bedrängnissen befreien; und so die Vernichtung des Volkes und
spricht der Herr, und so hat er den Tod König Noas prophezeit –
mir geboten. Die falschen Priester zitieren
26 Nun begab es sich: Als die Schriften und geben vor, das
21 a Mos 12:2; 20:21; 24 a Mi 3:4; Mos 12:13.
21:13-­15; 23:21-­23. Mos 21:15. 29 a Mose 4:4.
22 a Ex 20:5; Dtn 6:15; 25 a Jes 1:15; 59:2. b Al 33:20;
Mos 13:13. 27 a Ex 5:2; Eth 11:13.
221 MOSIA 12:1-9
Gesetz des Mose zu befolgen  – wird wissen, dass ich der Herr
Abinadi beginnt, sie die Zehn bin.
Gebote zu lehren. Um 148 v. Chr. 4 Und es wird sich begeben:
Ich werde dieses mein Volk mit
Und es begab sich: Nach dem schweren Bedrängnissen schla-
Zeitraum von zwei Jahren trat gen, ja, mit Hungersnot und
Abinadi in Verkleidung unter mit a Seuche; und ich werde ma-
sie, sodass sie ihn nicht erkann- chen, dass es den ganzen Tag
ten, und fing an, unter ihnen zu lang b heulen wird.
prophezeien, nämlich: So hat 5 Ja, und ich werde machen,
der Herr mir geboten, nämlich: dass ihm a Lasten auf den Rü-
Abinadi, gehe hin und pro- cken gebunden werden; und
phezeie diesem meinem Volk, man wird es vor sich hertreiben
denn es hat sein Herz gegen wie einen stummen Esel.
meine Worte verhärtet; es ist 6 Und es wird sich begeben:
von seinen Missetaten nicht Ich werde ihm Hagel schicken,
umgekehrt; darum werde ich es und er wird es schlagen; und es
a 
heimsuchen in meinem Zorn, wird auch geschlagen werden
ja, in meinem grimmigen Zorn mit dem a Ostwind; und auch
werde ich es heimsuchen in b 
Ungeziefer wird sein Land pla-
seinen Übeltaten und Gräueln. gen und sein Getreide fressen.
2 Ja, weh sei dieser Generation! 7 Und es wird mit einer gro-
Und der Herr sprach zu mir: ßen Seuche geschlagen wer-
Strecke deine Hand aus und den – und all dies werde ich tun
prophezeie, nämlich: So spricht wegen seiner a Übeltaten und
der Herr, es wird sich begeben, Gräuel.
dass diese Generation wegen ih- 8 Und es wird sich begeben:
rer Übeltaten in a Knechtschaft Wenn es nicht umkehrt, werde
gebracht werden wird und auf ich es völlig vom Erdboden
die b Wange geschlagen werden hinweg a vernichten; doch wird
wird; ja, und von Menschen ge- es einen b Bericht zurücklassen,
jagt werden wird und getötet und ich werde ihn bewahren
werden wird; und die Geier aus für andere Nationen, die das
den Lüften und die Hunde, ja, Land besitzen werden; ja, eben-
und die wilden Tiere werden ihr dies werde ich tun, damit ich
Fleisch fressen. anderen Nationen die Gräuel
3 Und es wird sich begeben: dieses Volkes aufdecke. Und
Das a Leben König Noas wird vieles prophezeite Abinadi ge-
so viel wert sein wie ein Kleid gen dieses Volk.
in einem heißen b Ofen; denn er 9 Und es begab sich: Die Leute
12 1 a Jes 65:6. b Mos 19:20. Mos 7:31.
2 a Mos 11:21; 20:21; 4 a LuB 97:26. b Ex 10:1-­12.
21:13-­15; 23:21-­23. b Mos 21:9,10. 7 a LuB 3:18.
b Mos 21:3,4. 5 a Mos 21:3. 8 a Al 45:9-­14.
3 a Mos 12:10. 6 a Jer 18:17; b Morm 8:14-­16.
MOSIA 12:10-21 222
waren zornig auf ihn; und sie Feinden gefangen genommen
nahmen ihn und schleppten ihn werden; ja, und es ist dir wohl
gebunden vor den König und ergangen im Land und wird dir
sprachen zum König: Siehe, wir auch fernerhin wohl ergehen.
haben einen Mann vor dich ge- 16 Siehe, hier ist der Mann,
bracht, der Böses in Bezug auf wir übergeben ihn in deine
dein Volk prophezeit hat und Hände; du magst mit ihm tun,
sagt, Gott werde es vernichten. wie es dir gut scheint.
10 Und er prophezeit auch Bö- 17 Und es begab sich: König
ses über dein Leben und sagt, Noa ließ Abinadi ins Gefäng-
dein Leben werde wie ein Kleid nis werfen; und er gebot den
in einem Feuerofen sein. a 
Priestern, sich zu versammeln,
11 Und weiter sagt er, du wer- damit er mit ihnen Rat halten
dest wie ein Halm sein, selbst könne, was er mit ihm tun solle.
wie ein trockener Halm des Fel- 18 Und es begab sich: Sie
des, den die Tiere niedertram- sprachen zum König: Bring ihn
peln und zertreten. hierher, dass wir ihn befragen
12 Und weiter sagt er, du wer- können; und der König gebot,
dest wie die Blüten einer Distel ihn vor sie zu führen.
sein, die, wenn sie ganz reif ist 19 Und sie fingen an, ihn zu
und der Wind bläst, über das befragen, um ihn in Widersprü-
Land verweht werden. Und er che zu verwickeln, damit sie da-
behauptet, der Herr habe es durch etwas hätten, dessen sie
gesprochen. Und er sagt, all ihn anklagen konnten; er aber
dies werde über dich kommen, antwortete ihnen unerschro-
wenn du nicht umkehrst, und cken und widerstand all ihren
dies wegen deiner Übeltaten. Fragen, ja, zu ihrer Verwunde-
13 Und nun, o König, was für rung; denn er a widerstand ih-
großes Übel hast du getan, oder nen in all ihren Fragen und be-
was für große Sünden hat dein schämte sie in all ihren Worten.
Volk begangen, dass wir von 20 Und es begab sich: Einer
Gott schuldig gesprochen oder von ihnen sprach zu ihm: Was
von diesem Mann gerichtet bedeuten die Worte, die ge-
werden sollten? schrieben sind und die von un-
14 Und nun, o König, siehe, seren Vätern gelehrt wurden,
wir sind schuldlos, und du, o nämlich:
König, hast nicht gesündigt; 21 a Wie anmutig sind auf den
darum hat dieser Mann in Be- Bergen die Füße dessen, der
zug auf dich gelogen, und er gute Nachricht bringt, der Frie-
hat unnütz prophezeit. den verkündigt, der gute Nach-
15 Und siehe, wir sind stark, richt von Gutem bringt, der die
wir werden nicht in Knecht- Errettung verkündigt, der zu
schaft geraten oder von unseren Zion spricht: Dein Gott regiert;
17 a Mos 11:11. 21 a Jes 52:7-­10;
19 a LuB 100:5,6. Nah 2:1.
223 MOSIA 12:22-36
22 deine Wächter werden die Herz auf Reichtümer? Warum
Stimme erheben, mit vereinter begeht ihr b Hurerei und vertut
Stimme werden sie jauchzen; eure Kraft mit Dirnen, ja, und
denn sie werden Aug in Auge bringt dieses Volk dazu, Sünde
sehen, wenn der Herr Zion zu begehen, sodass der Herr
wiederbringen wird; Grund hat, mich zu senden, um
23 brecht in Jubel aus, jauchzt gegen dieses Volk zu prophe-
miteinander, ihr wüsten Stätten zeien, ja, selbst ein großes Übel
Jerusalems; denn der Herr hat gegen dieses Volk?
sein Volk getröstet, er hat Jeru- 30 Wisst ihr nicht, dass ich die
salem erlöst; Wahrheit spreche? Ja, ihr wisst,
24 der Herr hat seinen hei- dass ich die Wahrheit spreche;
ligen a Arm entblößt vor den und ihr solltet vor Gott zittern.
Augen aller Nationen, und alle 31 Und es wird sich begeben:
Enden der Erde werden die Er- Ihr werdet für eure Übeltaten
rettung unseres Gottes sehen? geschlagen werden, denn ihr
25 Und nun sprach Abinadi habt gesagt, ihr lehrt das Ge-
zu ihnen: Seid ihr a Priester und setz des Mose. Und was wisst
behauptet, dieses Volk zu leh- ihr in Bezug auf das Gesetz des
ren und den Geist der Prophe- Mose? a Kommt die Errettung
zeiung zu verstehen, und wollt durch das Gesetz des Mose?
doch von mir wissen, was dies Was sagt ihr?
bedeutet? 32 Und sie antworteten und
26 Ich sage euch: Weh sei euch, sagten, die Errettung komme
da ihr die Wege des Herrn ver- durch das Gesetz des Mose.
kehrt! Denn falls ihr dies ver- 33 Aber da sprach Abinadi zu
steht, so habt ihr es nicht ge- ihnen: Ich weiß, wenn ihr die
lehrt; darum habt ihr die Wege Gebote Gottes haltet, werdet
des Herrn verkehrt. ihr errettet werden; ja, wenn ihr
27 Ihr habt euer Herz nicht die Gebote haltet, die der Herr
darauf verwandt, es zu a verste- auf dem Berg a Sinai dem Mose
hen; darum seid ihr nicht weise gegeben hat, nämlich:
gewesen. Was also lehrt ihr die- 34 a Ich bin der Herr, dein
ses Volk? Gott, der dich aus dem Land
28 Und sie sprachen: Wir leh- Ägypten b geführt hat, aus dem
ren das Gesetz des Mose. Haus der Knechtschaft.
29 Und weiter sprach er zu ih- 35 Du sollst keinen a anderen
nen: Wenn ihr das a Gesetz des Gott haben neben mir.
Mose lehrt, warum haltet ihr 36 Du sollst dir kein Schnitz-
es nicht? Warum setzt ihr euer bild machen noch irgendein
24 a 1 Ne 22:11. 31 a Mos 3:15; 13:27-­32; 1 Ne 17:40;
25 a Mos 11:5. Al 25:16. Mos 7:19.
27 a sf Verständnis, 33 a Ex 19:9,16-­20; 35 a Hos 13:4.
verstehen. Mos 13:5. sf Götzendienst.
29 a sf Gesetz des Mose. 34 a Ex 20:2-­4.
b sf Ehebruch. b Ex 12:51;
MOSIA 12:37–13:10 224
Gleichnis von etwas im Him- 4 sondern ich muss die Gebote
mel oben oder von etwas, was erfüllen, die Gott mir geboten
auf der Erde unten ist. hat. Und weil ich euch die Wahr-
37 Nun sprach Abinadi zu ih- heit gesagt habe, seid ihr zor-
nen: Habt ihr dies alles getan? nig auf mich. Und weiter, weil
Ich sage euch: Nein, das habt ich das Wort Gottes gesprochen
ihr nicht. Und habt ihr dieses habe, habt ihr über mich geur-
Volk a gelehrt, es solle dies alles teilt, ich sei verrückt.
tun? Ich sage euch: Nein, das 5 Nun begab es sich: Nachdem
habt ihr nicht. Abinadi diese Worte gespro-
chen hatte, wagte das Volk Kö-
KAPITEL 13 nig Noas nicht, Hand an ihn zu
legen, denn der Geist des Herrn
Abinadi wird durch göttliche
war auf ihm; und sein Gesicht
Macht geschützt  – Er lehrt die a 
leuchtete mit überaus starkem
Zehn Gebote  – Errettung kommt
Glanz wie das des Mose, als er
nicht durch das Gesetz des Mose
auf dem Berg Sinai war, als er
allein  – Gott selbst wird ein
mit dem Herrn sprach.
Sühnopfer vollbringen und sein
6 Und er sprach mit a Macht
Volk erlösen. Um 148 v. Chr.
und Vollmacht von Gott; und
Und als nun der König diese er fuhr mit seinen Worten fort,
Worte gehört hatte, sprach er nämlich:
zu seinen Priestern: Hinweg 7 Ihr seht, ihr habt nicht
mit diesem Menschen, und tö- Macht, mich zu töten, darum
tet ihn; was haben wir denn mit bringe ich meine Botschaft zu
ihm zu tun, er ist ja verrückt. Ende. Ja, und ich bemerke, sie
2 Und sie traten vor und ver- a 
schneidet euch ins Herz, weil
suchten, Hand an ihn zu legen; ich euch die Wahrheit in Bezug
aber er widerstand ihnen und auf eure Übeltaten sage.
sprach zu ihnen: 8 Ja, und meine Worte erfüllen
3 Rührt mich nicht an, denn euch mit Verwunderung und
Gott wird euch schlagen, Staunen und mit Zorn.
wenn ihr Hand an mich legt; 9 Aber ich bringe meine
denn ich habe die Botschaft, Botschaft zu Ende; und dann
die zu überbringen der Herr macht es nichts, wohin ich
mich gesandt hat, noch nicht gehe, wenn es nur so ist, dass
überbracht; ich habe euch auch ich errettet bin.
das noch nicht gesagt, was zu 10 Aber so viel sage ich euch:
sagen ihr mich a gebeten habt; Was ihr mit mir nachher tut,
darum wird Gott nicht zulas- wird wie ein a Sinnbild und ein
sen, dass ich zu dieser Zeit Schatten dessen sein, was kom-
vernichtet werde, men wird.
37 a Mos 13:25,26. 6 a sf Macht. Al 25:10.
13 3 a Mos 12:20-­24. 7 a 1 Ne 16:2.
5 a Ex 34:29-­35. 10 a Mos 17:13-­19;
225 MOSIA 13:11-26
11 Und nun lese ich euch die Gottes, sollst du keine Arbeit
übrigen a Gebote Gottes vor, verrichten, du, noch dein Sohn
denn ich bemerke, dass sie noch deine Tochter, dein Diener
euch nicht ins Herz geschrie- noch deine Magd noch dein
ben sind; ich bemerke, dass ihr Vieh noch dein Fremdling, der
für den größten Teil eures Le- in deinen Toren weilt;
bens das Übeltun gelernt und 19 denn in a sechs Tagen hat
gelehrt habt. der Herr Himmel und Erde ge-
12 Und nun erinnert euch, macht und das Meer und alles,
dass ich euch gesagt habe: Du was darinnen ist; darum hat
sollst dir kein Schnitzbild ma- der Herr den Sabbattag geseg-
chen noch irgendein Gleichnis net und ihn geheiligt.
von dem, was im Himmel oben 20 a Ehre deinen Vater und
ist oder was auf der Erde unten deine Mutter, auf dass deine
ist oder was im Wasser unter Tage lange währen in dem
der Erde ist. Land, das der Herr, dein Gott,
13 Und weiter: Du sollst dich dir gibt.
selbst nicht vor ihnen neigen 21 Du sollst nicht a töten.
noch ihnen dienen; denn ich, 22 Du sollst nicht a Ehebruch
der Herr, dein Gott, bin ein ei- begehen. Du sollst nicht b steh-
fersüchtiger Gott, der die Übel- len.
taten der Väter an den Kindern 23 Du sollst nicht a falsches
heimsucht bis in die dritte und Zeugnis ablegen gegen deinen
vierte Generation derer, die Nächsten.
mich hassen, 24 Du sollst nicht a begehren
14 und der Barmherzigkeit deines Nächsten Haus, du
zeigt den Tausenden derer, die sollst nicht begehren deines
mich lieben und meine Gebote Nächsten Frau noch seinen Die-
halten. ner noch seine Magd noch sein
15 Du sollst den Namen des Rind noch seinen Esel noch ir-
Herrn, deines Gottes, nicht miss- gendetwas, was dein Nächster
brauchen; denn der Herr wird hat.
den nicht für schuldlos halten, 25 Und es begab sich: Nach-
der seinen Namen missbraucht. dem Abinadi mit diesen Wor-
16 Gedenke des a Sabbattags, ten zu Ende gekommen war,
dass du ihn heiligst. sprach er zu ihnen: Habt ihr
17 Sechs Tage sollst du arbei- dieses Volk gelehrt, es solle
ten und alle deine Arbeit ver- darauf bedacht sein, dies alles
richten; zu tun, damit es diese Gebote
18 aber am siebenten Tag, halte?
am Sabbat des Herrn, deines 26 Ich sage euch: Nein; denn
11 a Ex 20:1-­17. 21 a Mt 5:21,22; b sf Stehlen.
16 a sf Sabbat, Sabbattag. LuB 42:18. 23 a Spr 24:28.
19 a Gen 1:31. sf Mord. sf Lügen.
20 a Mk 7:10. 22 a sf Ehebruch. 24 a sf Begehren, Begierde.
MOSIA 13:27-35 226
hättet ihr es getan, so hätte der sie von Tag zu Tag streng be- c 

Herr mich nicht hervortreten achten sollten, damit sie stän-


und in Bezug auf dieses Volk dig an Gott und ihre Pflicht ihm
Böses prophezeien lassen. gegenüber dächten.
27 Und nun habt ihr gesagt, 31 Aber siehe, ich sage euch,
die Errettung komme durch dass dies alles a Sinnbilder des-
das Gesetz des Mose. Ich sage sen waren, was kommen wird.
euch, es ist ratsam, dass ihr 32 Und nun, haben sie das Ge-
das a Gesetz des Mose noch setz verstanden? Ich sage euch:
immer befolgt; aber ich sage Nein, sie haben nicht alle das
euch, die Zeit wird kommen, Gesetz verstanden, und zwar
da es b nicht mehr ratsam sein wegen ihrer Herzenshärte;
wird, das Gesetz des Mose zu denn sie haben nicht verstan-
befolgen. den, dass kein Mensch errettet
28 Und ferner sage ich euch, werden kann a außer durch die
dass die a Errettung nicht durch Erlösung von Gott.
das b Gesetz allein kommt; und 33 Denn siehe, hat nicht Mose
wenn nicht das c Sühnopfer ihnen in Bezug auf das Kom-
wäre, das Gott selbst für die men des Messias prophezeit
Sünden und Übeltaten seines und dass Gott sein Volk erlösen
Volkes zustande bringen wird, werde? Ja, und selbst a alle Pro-
so würde es unweigerlich zu- pheten, die prophezeit haben
grunde gehen, trotz des Geset- von Anfang der Welt an  – ha-
zes des Mose. ben sie nicht mehr oder minder
29 Und nun sage ich euch: mit Bezug darauf gesprochen?
Es war ratsam, dass den Kin- 34 Haben sie nicht gesagt,
dern Israel ein Gesetz gegeben a 
Gott selbst werde unter die
wurde, ja, sogar ein sehr a stren- Menschenkinder herabkom-
ges Gesetz; denn sie waren ein men und Menschengestalt an-
halsstarriges Volk, b schnell, nehmen und mit großer Macht
Übles zu tun, und langsam, auf dem Erdboden einherge-
sich des Herrn, ihres Gottes, zu hen?
erinnern. 35 Ja, und haben sie nicht
30 Darum wurde ihnen ein auch gesagt, er werde die a Auf-
a 
Gesetz gegeben, ja, ein Gesetz erstehung der Toten zustande
der Verrichtungen und der bringen und er selbst werde be-
b 
Verordnungen, ein Gesetz, das drückt und bedrängt werden?
27 a sf Gesetz des Mose. c sf Sühnen, sf Symbolismus.
b 3 Ne 9:19,20; 15:4,5. Sühnopfer. 32 a 2 Ne 25:23-­25.
28 a Gal 2:16. 29 a Jos 1:7,8. 33 a 1 Ne 10:5;
sf Erlösen, erlöst, b Al 46:8. Jak 4:4; 7:11.
Erlösung; 30 a Ex 20. 34 a Mos 7:27; 15:1-­3.
Errettung. b sf Verordnungen. sf Gott, Gottheit.
b Gal 2:21; c Jak 4:5. 35 a Jes 26:19;
Mos 3:14,15; 31 a Mos 16:14; 2 Ne 2:8.
Al 25:15,16. Al 25:15.
227 MOSIA 14:1-11
KAPITEL 14 6 Wir alle sind wie a Schafe
irregegangen; wir wandten uns
Jesaja spricht messianisch  – Die
jeder auf seinen eigenen Weg;
Erniedrigung und die Leiden des
und der Herr hat ihm die Übel-
Messias werden dargelegt  – Er
taten von uns allen auferlegt.
macht seine Seele zu einem Opfer
7 Er wurde bedrückt, und er
für Sünde und legt Fürsprache
wurde bedrängt, doch a er tat
ein für Übertreter  – Vergleiche
seinen Mund nicht auf; er ist
Jesaja 53. Um 148 v. Chr.
wie ein b Lamm zum Schlachten
Ja, sagt nicht auch Jesaja: Wer hingeführt worden, und wie
hat unserer Kunde geglaubt, ein Schaf vor seinen Scherern
und wem ist der Arm des Herrn stumm ist, so hat er seinen
offenbart? Mund nicht aufgetan.
2 Denn er wird aufwachsen 8 Er ist aus dem Gefängnis
vor ihm wie ein zartes Reis und und aus dem Gericht genom-
wie eine Wurzel aus dürrem men worden; und wer wird
Erdreich; er hat nicht Gestalt seine Generation verkünden?
noch Anmut; und wenn wir ihn Denn aus dem Land der Leben-
erblicken werden, wird es da den ist er ausgelöscht worden;
kein Aussehen geben, sodass um der Übertretungen meines
wir ihn begehren würden. Volkes willen wurde er geplagt.
3 Er ist verachtet und von den 9 Und er machte sich sein
Menschen verworfen, ein Mann Grab bei den Schlechten und
der Leiden und mit Schmerz bei dem a Reichen in seinem
vertraut; und wir haben gleich- Tod; wohl hat er nie b Böses
sam unser Angesicht vor ihm getan, und kein Betrug war in
verborgen; er wurde verachtet, seinem Munde.
und wir achteten ihn nicht. 10 Doch gefiel es dem Herrn,
4 Gewiss hat er unsere a Schmer- ihn zu zerschlagen; er hat ihm
zen b getragen und unsere Leiden Schmerz auferlegt; wenn du
auf sich geladen; doch wir erach- seine Seele zu einem Opfer
teten ihn als geplagt, geschlagen für Sünde machen wirst, wird
von Gott und bedrängt. er seine a Nachkommen sehen,
5 Aber er wurde verwundet wird er seine Tage verlängern,
für unsere a Übertretungen, er und das Wohlgefallen des Herrn
wurde zerschlagen für unsere wird in seiner Hand gedeihen.
Übeltaten. Die Züchtigung um 11 Er wird die Beschwer-
unseres Friedens willen war nis seiner Seele sehen und
auf ihm; und durch seine Strie- wird zufrieden sein; durch
men sind wir b geheilt. seine Erkenntnis wird mein
14 4 a Mt 8:17. 2 Ne 28:14; 9 a Mt 27:57-­60;
b Al 7:11,12. Al 5:37. Mk 15:27,43-­46.
5 a Mos 15:9; 7 a Mk 15:2-­5. sf Josef von
Al 11:40. sf Jesus Christus. Arimathäa.
b 1 Petr 2:24,25. b sf Lamm Gottes; b Joh 19:4.
6 a Mt 9:36; Pascha. 10 a Mos 15:10-­13.
MOSIA 14:12–15:7 228
rechtschaffener Diener viele genannt werden, und weil er
rechtfertigen, denn er wird ihre das Fleisch dem Willen des b Va-
Übeltaten a tragen. ters unterworfen hat, ist er der
12 Darum werde ich ihm Vater und der Sohn –
einen Teil mit den Großen zu- 3 der Vater, a weil er durch die
teilen, und er wird die Beute Macht Gottes b empfangen wor-
mit den Starken teilen, weil er den ist, und der Sohn wegen
seine Seele ausgeschüttet hat in des Fleisches; und so wird er
den Tod. Und er wurde zu den der Vater und der Sohn –,
Übertretern gezählt; und er hat 4 und sie sind a ein Gott, ja,
die Sünden von vielen getragen wahrhaftig der b ewige c Vater
und a Fürsprache eingelegt für des Himmels und der Erde.
die Übertreter. 5 Und so wird das Fleisch
dem Geist untertan oder der
KAPITEL 15 Sohn dem Vater, die ein Gott
sind, und a leidet Versuchung
Wie Christus sowohl der Vater
und gibt der Versuchung nicht
als auch der Sohn ist  – Er wird
nach, sondern duldet, dass er
Fürsprache einlegen und die
verspottet und b gegeißelt und
Übertretungen seines Volkes
ausgestoßen wird und c enteig-
tragen  – Sein Volk und alle die
net von seinem Volk.
heiligen Propheten sind seine
6 Und nach dem allen, nach-
Nachkommen  – Er bringt die
dem er viele mächtige Wun-
Auferstehung zustande  – Kleine
dertaten unter den Menschen-
Kinder haben ewiges Leben. Um
kindern vollbracht hat, wird
148 v. Chr.
er hingeführt, ja, nämlich a wie
Und nun sprach Abinadi zu Jesaja gesagt hat, wie ein Schaf
ihnen: Ich möchte, dass ihr vor dem Scherer stumm ist, so
versteht, dass a Gott selbst unter hat er seinen Mund nicht b auf-
die Menschenkinder herab- getan.
kommen wird und sein Volk 7 Ja, eben so wird er hinge-
b 
erlösen wird. führt, a gekreuzigt und getötet
2 Und weil er im Fleische werden, und das Fleisch wird
a 
wohnt, wird er der Sohn Gottes selbst dem Tod untertan, der
11 a Lev 16:21,22; Joh 10:30; 14:8-­10; c Mos 3:8;
1 Petr 3:18; Mos 5:7; Hel 14:12;
LuB 19:16-­19. Al 11:38,39; 3 Ne 9:15;
12 a 2 Ne 2:9; Mos 15:8; Eth 3:14. Eth 4:7.
Moro 7:27,28. 3 a LuB 93:4. 5 a Lk 4:2;
15 1 a 1 Tim 3:16; b Lk 1:31-­33; Hebr 4:14,15.
Mos 13:33,34. Mos 3:8,9; b Joh 19:1.
sf Jesus Christus. Al 7:10; c Mk 8:31;
b sf Erlösen, erlöst, 3 Ne 1:14. Lk 17:25.
Erlösung. 4 a Dtn 6:4; 6 a Jes 53:7.
2 a Mos 3:5; 7:27; Joh 17:20-­23. b Lk 23:9;
Al 7:9-­13. sf Gott, Gottheit. Joh 19:9; Mos 14:7.
b Jes 64:7; b Al 11:39. 7 a sf Kreuzigung.
229 MOSIA 15:8-18
b 
Wille des Sohnes wird im Wil- nach jenem Tag ausgeschaut
len des Vaters verschlungen. haben wegen der Vergebung
8 Und so zerreißt Gott die ihrer Sünden, ich sage euch,
a 
Bande des Todes, da er den dass diese seine Nachkommen
b 
Sieg über den Tod errungen sind, oder sie sind die Erben
hat; und gibt dem Sohn Macht, des b Reiches Gottes.
für die Menschenkinder c Für- 12 Denn diese sind es, deren
sprache einzulegen – Sünden a er getragen hat; diese
9 und er ist in den Himmel sind es, für die er gestorben ist,
aufgefahren und hat herzliches um sie von ihren Übertretun-
Erbarmen und ist von Mitleid gen zu erlösen. Und nun, sind
für die Menschenkinder erfüllt sie nicht seine Nachkommen?
und steht zwischen ihnen und 13 Ja, und sind es nicht die
der Gerechtigkeit und hat die Propheten, jeder, der seinen
Bande des Todes zerrissen, ihr Mund aufgetan hat zu prophe-
Übeltun und ihre Übertretun- zeien, der nicht in Übertretung
gen auf a sich genommen und gefallen ist, ich meine alle die
hat sie erlöst und die Forderun- heiligen Propheten von Anfang
gen der Gerechtigkeit b erfüllt. der Welt an? Ich sage euch, sie
10 Und nun sage ich euch: sind seine Nachkommen.
Wer wird seine Generation ver- 14 Und diese sind es, die Frie-
künden? Siehe, ich sage euch, den a verkündigt haben, die gute
wenn seine Seele zu einem Op- Nachricht von Gutem gebracht
fer für Sünde gemacht worden haben, die Errettung verkündigt
ist, wird er seine a Nachkom- und zu Zion gesprochen haben:
men sehen. Und nun, was sagt Dein Gott regiert!
ihr? Und wer werden seine 15 Und o wie anmutig sind auf
Nachkommen sein? den Bergen ihre Füße gewesen!
11 Siehe, ich sage euch, wer 16 Und weiter, wie anmutig
auch immer die Worte der sind auf den Bergen die Füße
a 
Propheten vernommen hat, ja, derer, die noch immer Frieden
aller heiligen Propheten, die verkündigen!
in Bezug auf das Kommen des 17 Und weiter, wie anmutig
Herrn prophezeit haben  – ich sind auf den Bergen die Füße
sage euch, dass all jene, die auf derer, die hernach Frieden
ihre Worte gehört haben und verkündigen werden, ja, von
geglaubt haben, dass der Herr dieser Zeit an und für immer!
sein Volk erlösen wird, und 18 Und siehe, ich sage euch,
7 b Lk 22:42; Mos 14:5-­12. Himmelreich.
Joh 6:38; b sf Sühnen, Sühnopfer. 12 a Mos 14:12;
3 Ne 11:11. 10 a Jes 53:10; Al 7:13; 11:40,41.
8 a Mos 16:7; Al 22:14. Mos 5:7; 27:25; 14 a Jes 52:7;
b Hos 13:14; Moro 7:19. Röm 10:15;
1 Kor 15:55-­57. 11 a LuB 84:36-­38. 1 Ne 13:37;
c 2 Ne 2:9. b sf Errettung; Mos 12:21-­24.
9 a Jes 53; Reich Gottes oder sf Missionsarbeit.
MOSIA 15:19-27 230
dies ist nicht alles. Denn o 23 Sie werden auferweckt, um
wie anmutig sind auf den bei Gott zu a wohnen, der sie
Bergen die a Füße dessen, der erlöst hat; so haben sie ewiges
gute Nachricht bringt, der der Leben durch Christus, der die
Urheber des b Friedens ist, ja, Bande des Todes b zerrissen hat.
nämlich der Herr, der sein Volk 24 Und diese sind es, die an
erlöst hat, ja, er, der seinem der ersten Auferstehung Anteil
Volk die Errettung gewährt hat; haben; und es sind diejenigen,
19 denn wäre die Erlösung die, ehe Christus gekommen
nicht, die er für sein Volk zu- ist, in ihrer Unwissenheit ge-
wege gebracht hat, die von der storben sind, ohne dass ihnen
a 
Grundlegung der Welt an be- die a Errettung verkündet wor-
reitet war, ich sage euch, wäre den ist. Und auf diese Weise
diese nicht, so hätte die ganze bringt der Herr ihre Wieder-
Menschheit b zugrunde gehen herstellung zustande; und sie
müssen. haben an der ersten Auferste-
20 Aber siehe, die Bande des hung Anteil oder haben ewiges
Todes werden zerrissen wer- Leben, denn sie sind durch den
den, und der Sohn regiert und Herrn erlöst.
hat Macht über die Toten; da- 25 Und kleine a Kinder haben
rum bringt er die Auferstehung auch ewiges Leben.
der Toten zustande. 26 Aber seht und a fürchtet
21 Und es kommt eine Auf- euch und zittert vor Gott, denn
erstehung, nämlich eine a erste ihr solltet zittern; denn der
Auferstehung; ja, nämlich eine Herr erlöst keine, die sich ge-
Auferstehung derer, die gewe- gen ihn b auflehnen und in ihren
sen sind und die sind und die Sünden c sterben; ja, nämlich
sein werden, bis hin zur Aufer- alle diejenigen, die von Anfang
stehung von Christus – denn so der Welt an in ihren Sünden
wird er genannt werden. zugrunde gegangen sind, die
22 Und nun wird sich die sich vorsätzlich gegen Gott auf-
Auferstehung aller Propheten gelehnt haben, die die Gebote
und all derer, die ihren Worten Gottes gekannt haben, sie aber
geglaubt haben, oder all derer, nicht halten wollten, d diese
die die Gebote Gottes gehalten sind es, die an der ersten Aufer-
haben, in der ersten Auferste- stehung e keinen Anteil haben.
hung begeben; darum sind sie 27 Solltet ihr darum nicht zit-
die erste Auferstehung. tern? Denn die Errettung wird
18 a 3 Ne 20:40; 1 Ne 15:33-­36; 26 a Dtn 5:29;
LuB 128:19. LuB 76:50-­70. Jak 6:9.
b Joh 16:33. b sf Tod, körperlicher. b 1 Ne 2:21-­24.
sf Frieden. 24 a 2 Ne 9:25,26; c Ez 18:26;
19 a Mos 4:6. LuB 137:7. 1 Ne 15:32,33;
b 2 Ne 9:6-­13. 25 a LuB 29:46; 137:10. Moro 10:26.
21 a Al 40:16-­21. sf Errettung – d Al 40:19.
23 a Ps 24:3,4; Errettung der Kinder. e LuB 76:81-­86.
231 MOSIA 15:28–16:4
so jemandem nicht zuteil; denn oder zu endloser Verdammnis zu­
der Herr hat so jemanden nicht stande. Um 148 v. Chr.
erlöst; ja, der Herr kann so
jemanden auch nicht erlösen; Und nun begab es sich: Nach-
denn er kann nicht sich selbst dem Abinadi diese Worte
leugnen; denn er kann nicht die gesprochen hatte, streckte er
a 
Gerechtigkeit leugnen, wenn die Hand aus und sprach: Die
sie ihren Anspruch hat. Zeit wird kommen, da alle die
28 Und nun sage ich euch, a 
Errettung des Herrn sehen
dass die Zeit kommen wird, da werden, da jede Nation, jedes
die Errettung des Herrn jeder Geschlecht, jede Sprache und
Nation, jedem Geschlecht, jeder jedes Volk Aug in Auge sehen
Sprache und jedem Volk a ver- und vor Gott b bekennen wird,
kündet wird. dass seine Richtersprüche ge-
29 Ja, Herr, deine a Wächter recht sind.
werden ihre Stimme erheben; 2 Und dann werden die
mit vereinter Stimme werden Schlechten a ausgestoßen wer-
sie jauchzen; denn Aug in Auge den; und sie werden Ursache
werden sie sehen, wenn der haben, zu heulen und zu
Herr Zion wiederbringen wird. b 
weinen und zu klagen und
30 Brecht in Jubel aus, jauchzt mit den Zähnen zu knirschen,
miteinander, ihr wüsten Stätten und dies, weil sie nicht auf die
Jerusalems; denn der Herr hat Stimme des Herrn haben hören
sein Volk getröstet, er hat Jeru- wollen; darum erlöst der Herr
salem erlöst. sie nicht.
31 Der Herr hat seinen hei- 3 Denn sie sind a fleischlich
ligen Arm entblößt vor den und teuflisch, und der b Teufel
Augen aller Nationen, und alle hat Macht über sie; ja, nämlich
Enden der Erde werden die Er- jene alte Schlange, die unsere
rettung unseres Gottes sehen. ersten Eltern c verleitet hat, was
die Ursache ihres d Falles war;
was die Ursache dafür war,
KAPITEL 16
dass die ganze Menschheit
Gott erlöst die Menschen aus fleischlich, sinnlich, teuflisch
ihrem verlorenen und gefallenen geworden ist und Böses von
Zustand – Die fleischlich Gesinn­ Gutem e unterscheiden kann
ten verbleiben, als gäbe es keine und sich dem Teufel unterwirft.
Erlösung  – Christus bringt eine 4 So war die ganze Mensch-
Auferstehung zu endlosem Leben heit a verloren; und siehe, sie
27 a Al 34:15,16; 42:1. Lk 13:28; sf Teufel.
28 a sf Missionsarbeit. Al 40:13. c Gen 3:1-­13;
29 a sf Wachen, Wächter. 3 a Gal 5:16-­25; Mose 4:5-­19.
16 1 a sf Errettung. Mos 3:19. d sf Fall Adams
b Mos 27:31. sf Natürlicher und Evas.
2 a LuB 63:53,54. Mensch. e 2 Ne 2:17,18,22-­26.
b Mt 13:41,42; b 2 Ne 9:8,9. 4 a Al 42:6-­14.
MOSIA 16:5-12 232
wäre endlos verloren, wenn Leben der Welt; ja, ein Licht,
Gott nicht sein Volk aus seinem das endlos ist, das niemals ver-
verlorenen und gefallenen Zu- finstert werden kann; ja, und
stand erlöst hätte. auch ein Leben, das endlos ist,
5 Aber denkt daran, dass der, sodass es keinen Tod mehr ge-
der in seiner eigenen a fleischli- ben kann.
chen Natur beharrt und weiter 10 Selbst dieses Sterbliche
auf den Wegen der Sünde und wird a Unsterblichkeit anziehen,
Auflehnung gegen Gott geht, und dieses Verwesliche wird
in seinem gefallenen Zustand Unverweslichkeit anziehen
verbleibt und der Teufel alle und wird dazu gebracht wer-
Macht über ihn hat. Darum ist den, vor dem Gericht Gottes
es mit ihm so, als sei keine zu b stehen, um von ihm gemäß
b 
Erlösung vollbracht worden, seinen Werken c gerichtet zu
denn er ist ein Feind Gottes; werden, ob sie gut seien oder
und auch ist der Teufel ein ob sie böse seien –
Feind Gottes. 11 wenn sie gut sind, zur Auf-
6 Und nun, wenn Christus erstehung a endlosen Lebens
nicht in die Welt gekommen und Glücklichseins; und wenn
wäre  – um von Künftigem so sie böse sind, zur Auferstehung
zu sprechen, a als sei es schon b 
endloser Verdammnis, und sie
gekommen  –, hätte es keine werden dem Teufel übergeben,
Erlösung geben können. der sie unterworfen hat, und
7 Und wenn Christus nicht das ist Verdammnis –
von den Toten auferstanden 12 denn sie sind gemäß ihrem
wäre oder die Bande des Todes eigenen fleischlichen Wunsch
nicht zerrissen hätte, sodass und Willen gegangen; sie ha-
das Grab keinen Sieg hätte und ben nie den Herrn angerufen,
sodass der Tod keinen a Stachel solange ihnen die Arme der
hätte, hätte es keine Auferste- Barmherzigkeit entgegenge-
hung geben können. streckt waren; denn die Arme
8 Aber es gibt eine a Aufer- der a Barmherzigkeit waren
stehung, darum hat das Grab ihnen entgegengestreckt, und
keinen Sieg, und der Stachel sie wollten nicht; sie wurden
des b Todes ist in Christus ver- vor ihren Übeltaten gewarnt,
schlungen. und doch wollten sie nicht von
9 Er ist das a Licht und das ihnen lassen; und es wurde
5 a Al 41:11. b Jes 25:8; b sf Gericht, das
sf Fleischlich. 1 Kor 15:54,55; Jüngste.
b sf Erlösen, erlöst, Morm 7:5. c Al 41:3-­6.
Erlösung. 9 a LuB 88:5-­13. 11 a sf Ewiges Leben.
6 a Mos 3:13. sf Licht, Licht b sf Verdammnis.
7 a Hos 13:14; Christi. 12 a sf Barmherzig,
Mos 15:8,20. 10 a Al 40:2. Barmherzigkeit.
8 a Al 42:15. sf Unsterblich,
sf Auferstehung. Unsterblichkeit.
233 MOSIA 16:13–17:9
ihnen geboten umzukehren, sondern zulassen, dass er sich
und doch wollten sie nicht in Frieden entferne.
umkehren. 3 Aber der König wurde noch
13 Und nun, solltet ihr nicht zit- wütender und ließ Alma aus ih-
tern und von euren Sünden um- rer Mitte ausstoßen und sandte
kehren und daran denken, dass ihm seine Diener nach, damit
ihr nur in Christus und durch sie ihn töteten.
ihn errettet werden könnt? 4 Aber er floh vor ihnen und
14 Darum, wenn ihr das a Ge- versteckte sich, sodass sie ihn
setz des Mose lehrt, dann lehrt nicht fanden. Und während er
auch, dass es ein Schatten des- viele Tage lang verborgen war,
sen ist, was kommen wird – a 
schrieb er alle Worte nieder,
15 lehrt sie, dass die Erlösung die Abinadi gesprochen hatte.
durch Christus, den Herrn, 5 Und es begab sich: Der
kommt, der wahrhaftig der König ließ Abinadi von seinen
a 
ewige Vater ist. Amen. Wachen umstellen und ergrei-
fen; und sie banden ihn und
KAPITEL 17 warfen ihn ins Gefängnis.
6 Und nach drei Tagen, nach-
Alma glaubt den Worten Abinadis
dem er sich mit seinen Priestern
und schreibt sie nieder – Abinadi
beraten hatte, ließ er ihn wieder
erleidet den Tod durch Feuer  –
vor sich bringen.
Er prophezeit seinen Mördern
7 Und er sprach zu ihm:
Krankheit und Tod durch Feuer.
Abinadi, wir haben eine An-
Um 148 v. Chr.
klage gegen dich gefunden,
Und nun begab es sich: Als und du verdienst den Tod.
Abinadi diese Worte beendet 8 Denn du hast gesagt, a Gott
hatte, gebot der König, die selbst werde unter die Men-
a 
Priester sollten ihn ergreifen schenkinder herabkommen;
und hinrichten lassen. und aus diesem Grund sollst
2 Aber es war einer unter ih- du nun hingerichtet werden,
nen, dessen Name war a Alma, wenn du nicht alle Worte wi-
und er war auch ein Abkömm- derrufst, mit denen du Schlech-
ling Nephis. Und er war ein tes in Bezug auf mich und mein
junger Mann, und er b glaubte Volk gesprochen hast.
den Worten, die Abinadi ge- 9 Nun sprach Abinadi zu
sprochen hatte, denn er wusste ihm: Ich sage euch, ich werde
von dem Übeltun, das Abinadi die Worte, die ich in Bezug auf
gegen sie bezeugt hatte; da- dieses Volk zu euch gesprochen
rum fing er an, dem König mit habe, nicht widerrufen, denn
Bitten zuzusetzen, er möge sie sind wahr; und damit ihr
auf Abinadi nicht zornig sein, wisst, dass sie gewiss wahr
14 a sf Gesetz des Mose. 17 1 a Mos 11:1,5,6. b Mos 26:15.
15 a Mos 3:8; 5:7; 2 a Mos 23:6,9,10. 4 a sf Heilige Schriften.
Eth 3:14. sf Alma der Ältere. 8 a Mos 13:25,33,34.
MOSIA 17:10–18:1 234
sind, habe ich selbst es zugelas- 16 Und es wird sich begeben:
sen, dass ich euch in die Hände Ihr werdet wegen eurer Übel-
gefallen bin. taten von allerart Krankheiten
10 Ja, und ich werde bis zum bedrängt werden.
Tod leiden, und ich werde 17 Ja, und ihr werdet auf allen
meine Worte nicht widerrufen, Seiten a geschlagen werden und
und sie werden als ein Zeug- werdet hin und her gejagt und
nis gegen euch dastehen. Und zerstreut werden, ja, wie eine
wenn ihr mich tötet, werdet ihr Wildherde durch grausame
a 
unschuldiges Blut vergießen, wilde Tiere gejagt wird.
und auch dies wird am letzten 18 Und an jenem Tag werdet
Tag als ein Zeugnis gegen euch ihr gehetzt werden, und ihr
dastehen. werdet von der Hand eurer
11 Und nun war König Noa Feinde ergriffen werden, und
nahe daran, ihn freizulassen, dann werdet ihr leiden, wie ich
denn er fürchtete sein Wort; leide, nämlich die Qualen des
denn er fürchtete, die Strafge- a 
Feuertodes.
richte Gottes würden über ihn 19 So bringt Gott a Vergeltung
kommen. über diejenigen, die sein Volk
12 Aber die Priester erhoben vernichten. O Gott, nimm meine
ihre Stimme gegen ihn und Seele auf.
fingen an, ihn anzuklagen, 20 Und nun, als Abinadi diese
nämlich: Er hat den König Worte gesagt hatte, fiel er nie-
geschmäht. Darum wurde der der, denn er hatte den Feuertod
König zum Zorn gegen ihn auf- erlitten; ja, er war hingerichtet
gestachelt, und er gab ihn hin, worden, weil er die Gebote
auf dass er getötet würde. Gottes nicht verleugnen wollte,
13 Und es begab sich: Sie er- und er besiegelte die Wahrheit
griffen ihn und banden ihn und seiner Worte mit seinem Tod.
peinigten ihm die Haut mit
Reisigbündeln, ja, bis zum Tod. KAPITEL 18
14 Und als nun die Flammen
Alma predigt im Verborgenen – Er
anfingen, ihn zu versengen, rief
legt den Bund der Taufe dar und
er ihnen zu, nämlich:
tauft an den Wassern Mormon  –
15 Siehe, so wie ihr mir getan
Er richtet die Kirche Christi auf
habt, so wird es sich begeben,
und ordiniert Priester  – Diese
dass eure Nachkommen die
sorgen selbst für ihren Unterhalt
Ursache sein werden, dass viele
und lehren das Volk  – Alma und
die Qualen erleiden werden,
sein Volk fliehen vor König Noa in
die ich erleide, ja, die Qualen
die Wildnis. Um 147–145 v. Chr.
des a Feuertodes, und dies, weil
sie an die Errettung des Herrn, Und nun begab es sich: Alma,
ihres Gottes, glauben. der vor den Dienern König
10 a Al 60:13. Al 25:4-­12. 18 a Mos 19:18-­20.
15 a Mos 13:9,10; 17 a Mos 21:1-­5,13. 19 a sf Rache.
235 MOSIA 18:2-10
Noas geflohen war, kehrte von
a 
7 Und es begab sich: Nach
seinen Sünden und Übeltaten vielen Tagen war eine stattliche
um und ging heimlich unter Anzahl an dem Ort Mormon
das Volk und fing an, die Worte versammelt, um die Worte
Abinadis zu lehren – Almas zu hören. Ja, alle, die
2 ja, in Bezug auf das Kom- seinen Worten glaubten, waren
mende und auch in Bezug auf versammelt, um ihn zu hören.
die Auferstehung der Toten Und er a lehrte sie und predigte
und die a Erlösung des Volkes, ihnen Umkehr und Erlösung
die durch die b Macht und die und Glauben an den Herrn.
Leiden und den Tod Christi 8 Und es begab sich: Er sprach
und seine Auferstehung und zu ihnen: Siehe, hier sind die
Auffahrt in den Himmel zu- Wasser Mormon (denn so wur-
stande gebracht werden sollte. den sie genannt), und nun, da
3 Und alle, die seine Worte hö- ihr den a Wunsch habt, in die
ren wollten, die lehrte er. Und b 
Herde Gottes zu kommen und
er lehrte sie heimlich, damit es sein Volk genannt zu werden,
nicht dem König zur Kenntnis und c willens seid, des anderen
käme. Und viele glaubten sei- Last zu tragen, damit sie leicht
nen Worten. sei,
4 Und es begab sich: Alle, die 9 ja, und willens seid, mit den
ihm glaubten, begaben sich an Trauernden zu trauern, ja, und
einen a Ort, der Mormon genannt diejenigen zu trösten, die des
wurde, und er hatte seinen Na- Trostes bedürfen, und allzeit
men von dem König bekom- und in allem und überall, wo
men, und er lag in dem Grenz- auch immer ihr euch befinden
gebiet des Landes, das bisweilen mögt, selbst bis in den Tod,
oder zuzeiten von wilden Tieren als a Zeugen Gottes aufzutre-
unsicher gemacht wurde. ten, damit ihr von Gott erlöst
5 Nun gab es in Mormon eine und zu denen von der b ersten
Quelle reinen Wassers, und Auferstehung gezählt werdet,
dorthin begab sich Alma, denn damit ihr c ewiges Leben ha-
es gab nahe dem Wasser ein bet –
Dickicht von kleinen Bäumen, 10 nun, ich sage euch, wenn
wo er sich des Tags vor den das euer Herzenswunsch ist,
Nachforschungen des Königs was habt ihr dann dagegen,
verbarg. euch im Namen des Herrn
6 Und es begab sich: Alle, die a 
taufen zu lassen, zum Zeugnis
ihm glaubten, gingen dorthin, vor ihm, dass ihr mit ihm den
um seine Worte zu hören. b 
Bund eingegangen seid, ihm
18 1 a Mos 23:9,10. 7 a Al 5:11-­13. Zeuge.
2 a sf Erlösen, erlöst, 8 a LuB 20:37. b Mos 15:21-­26.
Erlösung. b sf Kirche Jesu Christi. c sf Ewiges Leben.
b sf Sühnen, c sf Mitleid. 10 a 2 Ne 31:17.
Sühnopfer. 9 a sf Bezeugen; sf Taufe, taufen.
4 a Al 5:3. Missionsarbeit; b sf Bund.
MOSIA 18:11-20 236
zu dienen und seine Gebote zu denn sie waren vom Geist er-
halten, damit er seinen Geist füllt.
reichlicher über euch ausgieße? 15 Und weiter nahm Alma
11 Und als nun das Volk diese einen anderen und ging ein
Worte gehört hatte, klatschten zweites Mal in das Wasser und
alle vor Freude in die Hände taufte ihn gleichwie den ersten,
und riefen aus: Das ist unser nur begrub er sich selbst nicht
Herzenswunsch. abermals im Wasser.
12 Und nun begab es sich: 16 Und auf diese Weise taufte
Alma nahm Helam, denn die- er einen jeden, der an den Ort
ser war einer der Ersten, und Mormon gekommen war; und
ging hin und stellte sich in das an Zahl waren es an die zwei-
Wasser und rief, nämlich: O hundertvier Seelen; ja, und sie
Herr, gieße deinen Geist über wurden in den Wassern Mor-
deinen Diener aus, dass er die- mon a getauft und wurden von
ses Werk mit Herzensheiligkeit der b Gnade Gottes erfüllt.
vollbringe. 17 Und von jener Zeit an wur-
13 Und als er diese Worte ge- den sie die Kirche Gottes oder
sprochen hatte, war der a Geist die a Kirche Christi genannt.
des Herrn auf ihm, und er Und es begab sich: Wer auch
sprach: Helam, ich b taufe dich, immer mit der Macht und Voll-
c 
bevollmächtigt vom allmäch- macht Gottes getauft wurde,
tigen Gott, zum Zeugnis dafür, der wurde seiner Kirche hinzu-
dass du den Bund eingegangen gefügt.
bist, ihm zu dienen, bis du, was 18 Und es begab sich: Alma,
den irdischen Leib betrifft, tot der a Vollmacht von Gott hatte,
bist; und möge der Geist des ordinierte Priester; ja, einen
Herrn über dich ausgegossen Priester für je fünfzig von ihnen
werden; und möge er dir ewi- ordinierte er, ihnen zu predigen
ges Leben gewähren durch die und sie in dem, was das Reich
d 
Erlösung durch Christus, den Gottes betrifft, zu b belehren.
er von e Grundlegung der Welt 19 Und er gebot ihnen, nichts
an bereitet hat. zu lehren als nur das, was er
14 Und nachdem Alma diese gelehrt hatte und was durch
Worte gesagt hatte, wurden den Mund der heiligen Prophe-
Alma und ebenso Helam im ten gesprochen worden war.
Wasser a begraben; und sie 20 Ja, er gebot ihnen, nämlich,
erhoben sich und kamen voll sie sollten nichts a predigen als
Freude aus dem Wasser hervor, nur Umkehr und Glauben an
13 a sf Heiliger Geist. e Mose 4:2; 5:9. sf Kirche Jesu Christi.
b 3 Ne 11:23-­26; 14 a sf Taufe, taufen – 18 a sf Priestertum.
LuB 20:72-­74. Taufe durch b sf Lehren,
c GA 1:5. Untertauchen. Lehrer.
sf Priestertum. 16 a Mos 25:18. 20 a LuB 15:6; 18:14-­16.
d sf Erlösen, erlöst, b sf Gnade.
Erlösung. 17 a 3 Ne 26:21; 27:3-­8.
237 MOSIA 18:21-30
den Herrn, der sein Volk erlöst und daraufhin mit Macht und
hat. Vollmacht von Gott predigen
21 Und er gebot ihnen, sie könnten.
sollten keinen a Streit unterein- 27 Und weiter gebot Alma,
ander haben, sondern sie soll- das Volk der Kirche solle von
ten b eines Sinnes vorwärtsbli- seiner Habe teilen, ein a jeder
cken, einen Glauben und eine gemäß dem, was er habe; habe
Taufe haben und ihre Herzen einer reichlicher, so solle er
in c Einigkeit und gegenseitiger reichlicher teilen, und von dem,
Liebe verbunden haben. der nur wenig habe, solle nur
22 Und so gebot er ihnen, zu wenig gefordert werden; und
predigen. Und so wurden sie dem, der nichts habe, solle ge-
die a Kinder Gottes. geben werden.
23 Und er gebot ihnen, den 28 Und so sollten alle aus ei-
a 
Sabbattag zu beachten und genem freien Willen und mit
heiligzuhalten, und auch jeden guten Wünschen gegen Gott
Tag sollten sie dem Herrn, ih- von ihrer Habe teilen, nämlich
rem Gott, danken. mit den Priestern, die es nötig
24 Und er gebot ihnen auch, hatten, ja, und mit jeder bedürf-
dass die Priester, die er ordi- tigen, nackten Seele.
niert hatte, mit den eigenen 29 Und dies sagte er ihnen, da
Händen für ihren Unterhalt es ihm von Gott geboten war;
a 
arbeiten sollten. und sie a wandelten untadelig
25 Und in jeder Woche gab es vor Gott und b teilten miteinan-
einen Tag, der festgesetzt war, der, zeitlich ebenso wie geistig,
dass sie sich zusammenfinden gemäß ihren Bedürfnissen und
sollten, um das Volk zu lehren ihrem Bedarf.
und den Herrn, ihren Gott, a an- 30 Und nun begab es sich:
zubeten, und auch, um sich zu Dies alles geschah in Mormon,
versammeln, sooft es in ihrer ja, an den a Wassern Mormon,
Macht stand. in dem Wald, der nahe bei den
26 Und die Priester sollten Wassern Mormon war; ja, der
sich für ihren Unterhalt nicht Ort Mormon, die Wasser Mor-
auf das Volk stützen; sondern mon, der Wald Mormon  – wie
für ihr Mühen sollten sie die schön sind sie in den Augen
a 
Gnade Gottes empfangen, da- derer, die dort zur Erkenntnis
mit sie im Geist stark würden ihres Erlösers gekommen sind;
und b Gotteserkenntnis hätten ja, und wie gesegnet sind sie,
21 a 3 Ne 11:28-­30. LuB 59:9-­12. 27 a Apg 2:44,45;
sf Streit. 24 a Apg 20:33-­35; 4 Ne 1:3.
b Mt 6:22; Mos 27:3-­5; 29 a sf Wandeln, mit
LuB 88:67,68. Al 1:26. Gott wandeln.
c sf Einigkeit. 25 a sf Anbeten, b sf Wohlfahrt.
22 a Mos 5:5-­7; Anbetung. 30 a Mos 26:15.
Mose 6:64-­68. 26 a sf Gnade.
23 a Mos 13:16-­19; b sf Erkenntnis.
MOSIA 18:31–19:8 238
denn sie werden ihm zum Preis 2 Und nun siehe, die Streit-
singen immerdar. kräfte des Königs waren klein,
31 Und dies geschah im denn sie waren verringert wor-
a 
Grenzgebiet des Landes, damit den; und unter dem übrigen
es dem König nicht zur Kennt- Volk begann eine Teilung.
nis käme. 3 Und der kleinere Teil fing an,
32 Aber siehe, es begab sich: Drohungen gegen den König
Nachdem der König eine Bewe- auszustoßen, und es entstand
gung unter dem Volk entdeckt ein großer Streit unter ihnen.
hatte, sandte er seine Diener 4 Und nun gab es unter ihnen
aus, sie zu beobachten. An dem einen Mann, dessen Name war
Tag also, da sich alle versam- Gideon, und er war ein starker
melten, um das Wort des Herrn Mann und ein Feind des Kö-
zu hören, wurde dem König nigs; darum zog er sein Schwert
über sie berichtet. und schwor in seinem Grimm,
33 Und nun sagte der König, er werde den König töten.
Alma stachle das Volk zur Auf- 5 Und es begab sich: Er focht
lehnung gegen ihn auf; darum mit dem König, und als der
sandte er sein Heer aus, sie zu König sah, dass jener daran
vernichten. war, ihn zu überwältigen, floh
34 Und es begab sich: Alma er und lief weg und gelangte
und das Volk des Herrn wur- auf den a Turm, der nahe dem
den vom Kommen des Heeres Tempel stand.
des Königs a benachrichtigt; da- 6 Und Gideon verfolgte ihn
rum nahmen sie ihre Zelte und und war daran, auf den Turm
ihre Familien und zogen in die zu gelangen und den König zu
Wildnis. töten; und der König ließ seine
35 Und an Zahl waren sie an Augen ringsum zum Land
die vierhundertfünfzig Seelen. Schemlon hin schweifen, und
siehe, das Heer der Lamaniten
KAPITEL 19 war innerhalb der Grenzen des
Landes.
Gideon trachtet danach, König
7 Und nun schrie der König in
Noa zu töten  – Die Lamaniten
seiner Seelenqual auf, nämlich:
dringen in das Land ein  – Kö­
Gideon, schone mich, denn die
nig Noa erleidet den Tod durch
Lamaniten sind über uns ge-
Feuer  – Limhi regiert als tri­
kommen, und sie werden uns
butpflichtiger Monarch. Um
vernichten; ja, sie werden mein
145–121 v. Chr.
Volk vernichten.
Und es begab sich: Das Heer 8 Und nun war es dem König
des Königs kehrte zurück, nicht so sehr um sein Volk zu
nachdem es vergeblich nach tun als um sein eigenes Leben;
dem Volk des Herrn gesucht doch Gideon schonte sein Le-
hatte. ben.
31 a Mos 18:4. 34 a Mos 23:1. 19 5 a Mos 11:12.
239 MOSIA 19:9-22
9 Und der König gebot dem ihres Goldes und ihres Silbers
Volk, vor den Lamaniten zu und all ihrer Kostbarkeiten,
fliehen, und er selbst eilte allen und auf diese Weise sollten sie
voran, und sie flohen mit ihren dem König der Lamaniten von
Frauen und ihren Kindern in Jahr zu Jahr Tribut zahlen.
die Wildnis. 16 Und nun befand sich unter
10 Und es begab sich: Die denen, die gefangen genom-
Lamaniten verfolgten sie und men wurden, einer der Söhne
holten sie ein und fingen an, sie des Königs; sein Name war
zu töten. a 
Limhi.
11 Nun begab es sich: Der 17 Und nun hatte Limhi den
König gebot ihnen, alle Männer Wunsch, sein Vater möge nicht
sollten ihre Frauen und ihre vernichtet werden; doch war
Kinder verlassen und vor den Limhi nicht in Unkenntnis über
Lamaniten fliehen. die Übeltaten seines Vaters,
12 Nun gab es viele, die sie denn er selbst war ein gerechter
nicht verlassen, sondern lieber Mann.
dableiben und mit ihnen zu- 18 Und es begab sich: Gideon
grunde gehen wollten. Und die sandte heimlich Männer in die
Übrigen verließen ihre Frauen Wildnis, um nach dem König
und ihre Kinder und flohen. und denen, die mit ihm waren,
13 Und es begab sich: Diejeni- zu forschen. Und es begab sich:
gen, die bei ihren Frauen und In der Wildnis stießen sie auf
ihren Kindern geblieben waren, sie, auf alle außer den König
ließen ihre anmutigen Töchter und seine Priester.
vortreten und sich bei den La- 19 Nun hatten sie im Herzen
maniten dafür einsetzen, dass geschworen, sie würden in das
sie sie nicht töteten. Land Nephi zurückkehren, und
14 Und es begab sich: Die falls ihre Frauen und ihre Kin-
Lamaniten hatten Mitleid mit der und auch diejenigen, die
ihnen, denn sie waren von der bei ihnen geblieben waren, ge-
Schönheit ihrer Frauen ange- tötet worden seien, würden sie
tan. nach Rache trachten und auch
15 Darum schonten die Lama- mit ihnen zugrunde gehen.
niten ihr Leben und nahmen 20 Und der König gebot ih-
sie gefangen und brachten sie nen, nicht zurückzukehren;
zurück in das Land Nephi und und sie waren auf den König
gewährten ihnen, das Land zu zornig und ließen ihn leiden, ja,
besitzen, unter der Bedingung, bis zum a Feuertod.
dass sie König Noa in die 21 Und sie waren daran, auch
Hände der Lamaniten auslie- die Priester zu ergreifen und sie
ferten und ihr Eigentum auslie- hinzurichten, aber sie flohen
ferten, ja, die Hälfte all dessen, vor ihnen.
was sie besaßen, die Hälfte 22 Und es begab sich: Sie w
­ aren
16 a Mos 7:9. 20 a Mos 17:13-­19; Al 25:11.
MOSIA 19:23–20:4 240
daran, in das Land Nephi zu- Wachen auf, um das Volk Limhi
rückzukehren, und sie stießen im Land zu halten, damit es
auf die Männer Gideons. Und nicht in die Wildnis wegzöge;
die Männer Gideons erzählten und den Unterhalt für seine
ihnen alles, was ihren Frauen Wachen nahm er aus dem Tri-
und ihren Kindern zugestoßen but, den er von den Nephiten
war, und dass die Lamaniten ih- erhielt.
nen gewährt hatten, das Land 29 Und nun hatte König
zu besitzen, sofern sie den La- Limhi in seinem Reich über den
maniten Tribut zahlten, nämlich Zeitraum von zwei Jahren hin-
die Hälfte all dessen, was sie weg beständig Frieden; und die
besaßen. Lamaniten belästigten sie nicht
23 Und sie erzählten den und versuchten auch nicht, sie
Männern Gideons, dass sie den zu vernichten.
König getötet hätten und dass
seine Priester vor ihnen weiter KAPITEL 20
in die Wildnis geflohen seien.
Noas Priester verschleppen einige
24 Und es begab sich: Nach-
Töchter der Lamaniten  – Die
dem sie die Förmlichkeiten
Lamaniten führen Krieg gegen
beendet hatten, kehrten sie in
Limhi und sein Volk – Die Heer­
das Land Nephi zurück und
scharen der Lamaniten werden
freuten sich, dass ihre Frauen
zurückgeschlagen und besänftigt.
und ihre Kinder nicht getötet
Um 145–123 v. Chr.
worden waren; und sie erzähl-
ten Gideon, was sie mit dem Nun gab es einen Ort in
König getan hatten. Schemlon, wo die Töchter der
25 Und es begab sich: Der Kö- Lamaniten sich versammelten,
nig der Lamaniten schwor ih- um zu singen und zu tanzen
nen einen a Eid, sein Volk werde und sich zu belustigen.
sie nicht töten. 2 Und es begab sich: Eines
26 Und auch Limhi als Sohn Tages war eine kleine Anzahl
des Königs, dem das Königtum von ihnen versammelt, um zu
a 
vom Volk übertragen worden singen und zu tanzen.
war, schwor dem König der 3 Und nun schämten sich die
Lamaniten einen Eid, sein Volk Priester König Noas, in die
werde ihm Tribut zahlen, ja, Stadt Nephi zurückzukehren,
die Hälfte all dessen, was es ja, und sie fürchteten auch, das
besaß. Volk werde sie töten, darum
27 Und es begab sich: Limhi wagten sie es nicht, zu ihren
fing an, das Reich aufzurichten Frauen und ihren Kindern zu-
und unter seinem Volk Frieden rückzukehren.
aufzurichten. 4 Und da sie in der Wildnis
28 Und der König der Lama- verweilten und die Töchter der
niten stellte rund um das Land Lamaniten entdeckt hatten,
25 a Mos 21:3. 26 a Mos 7:9.
241 MOSIA 20:5-15
legten sie sich auf die Lauer es kämpfte um sein Leben und
a 

und beobachteten sie; um seine Frauen und um seine


5 und als nur wenige von Kinder; darum strengte es sich
ihnen zum Tanz versammelt an, und wie Drachen kämpfte
waren, kamen sie aus ihren Ver- es.
stecken hervor und ergriffen sie 12 Und es begab sich: Unter
und führten sie in die Wildnis der Zahl der Toten fand man
weg; ja, vierundzwanzig Töch- den König der Lamaniten; doch
ter der Lamaniten führten sie in war er nicht tot, sondern war
die Wildnis weg. verwundet und am Boden zu-
6 Und es begab sich: Als die rückgelassen worden, so schnell
Lamaniten bemerkten, dass war die Flucht seines Volkes
ihre Töchter fehlten, wurden gewesen.
sie auf das Volk Limhi zornig, 13 Und man nahm ihn und
denn sie dachten, es sei das verband ihm die Wunden und
Volk Limhi gewesen. brachte ihn vor Limhi und
7 Darum sandten sie ihre sagte: Siehe, hier ist der König
Heere aus; ja, sogar der König der Lamaniten; er hat eine
selbst ging seinem Volk voran; Wunde empfangen, ist darum
und sie zogen in das Land Ne- unter ihre Toten gefallen, und
phi hinauf, um das Volk Limhi sie haben ihn zurückgelassen;
zu vernichten. und siehe, wir haben ihn vor
8 Und nun hatte Limhi sie von dich gebracht, und nun lasst
dem Turm aus entdeckt, ja, alle uns ihn töten.
ihre Kriegsvorbereitungen ent- 14 Aber Limhi sprach zu sei-
deckte er; darum versammelte nem Volk: Ihr sollt ihn nicht tö-
er sein Volk und legte sich ge- ten, sondern bringt ihn hierher,
gen sie in den Feldern und in dass ich ihn sehe. Und sie brach-
den Wäldern auf die Lauer. ten ihn hin. Und Limhi sprach
9 Und es begab sich: Als die zu ihm: Was für einen Grund
Lamaniten herangezogen ka- habt ihr, herzukommen und ge-
men, fing das Volk Limhi an, gen mein Volk Krieg zu führen?
von seinen Lauerplätzen aus Siehe, mein Volk hat den a Eid,
über sie herzufallen, und fing den ich euch geschworen habe,
an, sie zu töten. nicht gebrochen; warum solltet
10 Und es begab sich: Der also ihr den Eid brechen, den
Kampf wurde überaus heftig, ihr meinem Volk geschworen
denn sie kämpften wie Löwen habt?
um ihre Beute. 15 Und nun sprach der König:
11 Und es begab sich: Das Ich habe den Eid gebrochen,
Volk Limhi fing an, die Lama- weil deine Leute die Töchter
niten vor sich herzujagen, und meines Volkes verschleppt ha-
doch war es nicht halb so zahl- ben; darum habe ich in meinem
reich wie die Lamaniten. Aber Zorn mein Volk heraufkommen
20 11 a Al 43:45. 14 a Mos 19:25,26.
MOSIA 20:16-26 242
lassen, um gegen dein Volk dies alles, weil wir nicht auf die
Krieg zu führen. Worte des Herrn hören und uns
16 Und nun hatte Limhi in von unseren Übeltaten abwen-
Bezug auf diese Sache nichts den wollten?
vernommen, darum sprach er: 22 Und nun lasst uns den Kö-
Ich will unter meinem Volk nig besänftigen und den Eid
nachforschen, und wer auch erfüllen, den wir ihm geschwo-
immer das getan hat, soll zu- ren haben; denn es ist besser,
grunde gehen. Darum ließ er wir sind in Gefangenschaft, als
unter seinem Volk Nachfor- dass wir unser Leben verlie-
schungen anstellen. ren; darum lasst uns diesem
17 Als nun a Gideon davon großen Blutvergießen Einhalt
hörte, er war der Hauptmann gebieten.
des Königs, ging er hin und 23 Und nun erzählte Limhi
sprach zum König: Ich bitte dem König alles in Bezug auf
dich, lass davon ab, und for- seinen Vater und die a Priester,
sche nicht unter diesem Volk die in die Wildnis geflohen wa-
nach, und lege ihm dies nicht ren, und führte die Verschlep-
zur Last. pung ihrer Töchter auf sie
18 Denkst du denn nicht zurück.
mehr an die Priester deines 24 Und es begab sich: Der
Vaters, die zu vernichten die- König ließ sich seinem Volk
ses Volk getrachtet hat? Und gegenüber besänftigen; und er
sind sie nicht in der Wildnis? sprach zu ihm: Lasst uns hin-
Und sind nicht sie es, die die gehen, meinem Volk entgegen,
Töchter der Lamaniten geraubt ohne Waffen; und ich schwöre
haben? euch mit einem Eid, dass mein
19 Und nun sieh und erzähle Volk euer Volk nicht töten
dem König davon, damit er wird.
seinem Volk sage, es möge sich 25 Und es begab sich: Alle
uns gegenüber besänftigen; folgten dem König und gingen
denn siehe, es macht sich schon ohne Waffen hin, den Lama-
bereit, gegen uns zu ziehen; niten entgegen. Und es begab
und siehe auch, es sind unser sich: Sie trafen mit den Lamani-
nur wenige. ten zusammen; und der König
20 Und siehe, es kommt mit der Lamaniten verneigte sich
seinen zahlreichen Heerscha- vor ihnen und setzte sich für
ren; und wenn der König es das Volk Limhi ein.
uns gegenüber nicht besänftigt, 26 Und als die Lamaniten das
müssen wir zugrunde gehen. Volk Limhi sahen, dass es ohne
21 Denn gehen nicht die Worte Waffen war, hatten sie a Mitleid
Abinadis in a Erfüllung, die er mit ihm und besänftigten sich
gegen uns prophezeit hat – und ihm gegenüber und kehrten
17 a Mos 19:4-­8. 23 a Mos 19:21,23.
21 a Mos 12:1-­8. 26 a sf Mitleid.
243 MOSIA 21:1-12
mit ihrem König friedlich in ihr 6 Und es begab sich: Die
eigenes Land zurück. Leute fingen an, vor dem König
wegen ihrer Bedrängnisse zu
KAPITEL 21 murren; und sie fingen an, den
Wunsch zu haben, gegen sie in
Limhis Volk wird von den Lama­
den Kampf zu ziehen. Und sie
niten geschlagen und besiegt  –
bedrängten den König hart mit
Limhis Volk trifft Ammon und
ihren Klagen; darum gewährte
wird bekehrt  – Sie berichten
er ihnen, gemäß ihren Wün-
Ammon von den vierundzwan­
schen zu handeln.
zig jareditischen Platten. Um
7 Und sie sammelten sich wie-
122/121 v. Chr.
derum und legten ihre Rüstung
Und es begab sich: Limhi und an und zogen hinaus gegen die
sein Volk kehrten in die Stadt Lamaniten, um sie aus ihrem
Nephi zurück und fingen wie- Land zu jagen.
der an, im Land in Frieden zu 8 Und es begab sich: Die La-
leben. maniten schlugen sie und jag-
2 Und es begab sich: Nach vie- ten sie zurück und töteten viele
len Tagen fingen die Lamaniten von ihnen.
an, abermals im Zorn gegen die 9 Und nun gab es unter dem
Nephiten aufgestachelt zu sein, Volk Limhi großes a Trauern
und sie fingen an, ringsum in und Wehklagen, die Witwe
die Grenzen des Landes einzu- trauerte um ihren Mann, der
dringen. Sohn und die Tochter trauerten
3 Nun wagten sie nicht, sie zu um ihren Vater und die Brüder
töten, wegen des Eides, den ihr um ihre Brüder.
König dem Limhi geschworen 10 Nun gab es eine große Zahl
hatte; aber sie schlugen sie auf von Witwen im Land, und sie
die a Wangen und übten Ge- schrien mächtig von Tag zu
walt über sie aus und fingen Tag, denn es war eine große
an, ihnen schwere b Lasten auf Furcht vor den Lamaniten über
den Rücken zu legen und sie sie gekommen.
zu treiben wie einen stummen 11 Und es begab sich: Ihr stän-
Esel – diges Schreien stachelte das
4 ja, dies alles geschah, damit übrige Volk Limhi zum Zorn
das Wort des Herrn in Erfül- gegen die Lamaniten auf; und
lung ginge. es zog abermals in den Kampf,
5 Und nun waren die Be- es wurde jedoch abermals
drängnisse der Nephiten groß, zurückgejagt und erlitt große
und es gab keinen Weg, wie sie Verluste.
sich aus deren Händen befreien 12 Ja, es zog nochmals, selbst
konnten, denn die Lamaniten ein drittes Mal, und erlitt ein
hatten sie auf allen Seiten um- Gleiches; und diejenigen, die
schlossen. nicht getötet worden waren,
21 3 a Mos 12:2. b Mos 12:5. 9 a Mos 12:4.
MOSIA 21:13-23 244
kehrten wieder in die Stadt Ne- gingen; und dies taten sie, weil
phi zurück. eine so große Anzahl von ihnen
13 Und sie demütigten sich getötet worden war.
bis in den Staub und beugten 18 Nun blieb das Volk Limhi
sich dem Joch der Knecht- so viel wie möglich als Gruppe
schaft; sie nahmen es hin, dass beisammen und sicherte sein
man sie schlug und hin und her Getreide und seine Herden.
trieb und ihnen Lasten auflegte, 19 Und der König selbst wagte
gemäß den Wünschen ihrer sich nicht vor die Stadtmauern,
Feinde. wenn er nicht seine Wachen bei
14 Und sie a demütigten sich sich hatte, aus Furcht, er könnte
bis in die Tiefen der Demut; auf irgendeine Weise den La-
und sie schrien mächtig zu maniten in die Hände fallen.
Gott; ja, selbst den ganzen Tag 20 Und er ließ sein Volk das
lang schrien sie zu ihrem Gott, Land ringsum beobachten, da-
er möge sie aus ihren Bedräng- mit man auf irgendeine Weise
nissen befreien. die Priester ergreife, die in die
15 Und nun war der Herr we- Wildnis geflohen waren, die
gen ihrer Übeltaten a langsam, die a Töchter der Lamaniten
ihr Schreien zu vernehmen; geraubt hatten und die die Ur-
dennoch hörte der Herr ihre sache dafür waren, dass eine
Schreie und fing an, den Lama- so große Vernichtung über sein
niten das Herz zu erweichen, Volk gekommen war.
sodass sie anfingen, ihre Lasten 21 Denn es hatte den Wunsch,
leichter zu machen; doch hielt sie zu ergreifen, um sie zu be-
der Herr es nicht für richtig, strafen; denn sie waren nachts
sie aus der Knechtschaft zu be- in das Land Nephi gekommen
freien. und hatten sein Getreide und
16 Und es begab sich: Sie viele seiner Kostbarkeiten weg-
fingen im Land nach und nach getragen; darum legte man sich
zu gedeihen an und fingen an, gegen sie auf die Lauer.
reichlicher Getreide zu ziehen 22 Und es begab sich: Zwi-
und Kleinvieh und Herden, so- schen den Lamaniten und dem
dass sie keinen Hunger litten. Volk Limhi gab es keine Unru-
17 Nun gab es eine große Zahl hen mehr, ja, bis zu der Zeit, da
von Frauen, ihrer mehr als a 
Ammon und seine Brüder in
Männer; darum gebot König das Land kamen.
Limhi, jeder Mann solle zum 23 Und als der König mit
Unterhalt der a Witwen und seiner Wache vor den Toren
deren Kinder b beitragen, dass der Stadt war, entdeckte er
sie nicht vor Hunger zugrunde Ammon und seine Brüder; und
14 a Mos 29:20. Mos 11:23-­25; 20 a Mos 20:5.
sf Demut, demütig, LuB 101:7-­9. 22 a Mos 7:6-­13.
demütigen. 17 a sf Witwe.
15 a Spr 15:29; b Mos 4:16,26.
245 MOSIA 21:24-33
da er meinte, sie seien Priester solche Gravierungen auslegen
Noas, ließ er sie ergreifen und konnte; ja, und auch Ammon
binden und ins a Gefängnis wer- freute sich.
fen. Und wären sie die Priester 29 Doch waren Ammon und
Noas gewesen, so hätte er sie seine Brüder von Kummer er-
hinrichten lassen. füllt, weil so viele ihrer Brüder
24 Als er aber herausfand, getötet worden waren,
dass sie es nicht waren, sondern 30 und auch, dass König Noa
dass sie seine Brüder waren und seine Priester die Ursache
und vom Land Zarahemla ge- waren, dass das Volk so viele
kommen waren, wurde er von Sünden und Übeltaten gegen
überaus großer Freude erfüllt. Gott begangen hatte; und sie
25 Nun hatte König Limhi trauerten auch wegen Abina-
schon vor der Ankunft Am- dis a Tod und auch wegen des
mons eine a kleine Anzahl von b 
Weggangs Almas und des Vol-
Männern ausgesandt, um nach kes, das mit ihm gegangen war,
dem Land Zarahemla zu b for- das mit der Kraft und Macht
schen; aber sie konnten es nicht Gottes und im Glauben an die
finden, und sie verirrten sich in Worte, die von Abinadi gespro-
der Wildnis. chen worden waren, eine Kir-
26 Doch fanden sie ein Land, che Gottes gebildet hatte.
das bevölkert gewesen war, ja, 31 Ja, sie trauerten wegen
ein Land, das mit verdorrten ihres Weggangs, denn sie wuss-
a 
Gebeinen übersät war, ja, ein ten nicht, wohin sie geflohen
Land, das bevölkert gewe- waren. Nun hätten sie sich gern
sen und das zerstört worden mit ihnen vereinigt, denn sie
war; und so kehrten sie in der selbst waren mit Gott den Bund
Meinung, es sei dies das Land eingegangen, ihm zu dienen
Zarahemla, in das Land Nephi und seine Gebote zu halten.
zurück und kamen nicht viele 32 Und nun war seit der An-
Tage vor der Ankunft Ammons kunft Ammons auch König
in den Grenzen des Landes an. Limhi mit Gott den Bund ein-
27 Und sie brachten einen Be- gegangen, ihm zu dienen und
richt mit, ja, einen Bericht des seine Gebote zu halten, und
Volkes, dessen Gebeine sie ge- auch viele von seinem Volk.
funden hatten, und er war auf 33 Und es begab sich: König
Platten aus Erz eingraviert. Limhi und viele von seinem
28 Und nun wurde Limhi Volk hatten den Wunsch, sich
abermals von Freude erfüllt, taufen zu lassen; aber es gab
als er aus dem Mund Ammons keinen im Land, der a Vollmacht
erfuhr, dass König Mosia eine von Gott hatte. Und Ammon
a 
Gabe von Gott besaß, womit er lehnte es ab, dies zu tun, denn
23 a Hel 5:21. 26 a Mos 8:8. 30 a Mos 17:12-­20.
25 a Mos 8:7. 28 a Om 1:20-­22; b Mos 18:34,35.
b Mos 7:14. Mos 28:11-­16. 33 a sf Vollmacht.
MOSIA 21:34–22:6 246
er hielt sich für einen unwürdi- 2 Und es begab sich: Sie fan-
gen Diener. den keinen anderen Weg, sich
34 Darum bildeten sie zu jener aus der Knechtschaft zu be-
Zeit keine Kirche, sondern war- freien, als nur den, ihre Frauen
teten auf den Geist des Herrn. und Kinder und ihr Kleinvieh
Nun hatten sie den Wunsch, so und ihre Herden und ihre Zelte
zu werden wie Alma und seine zu nehmen und in die Wildnis
Brüder, die in die Wildnis ge- hinauszuziehen; denn da die
flohen waren. Lamaniten so zahlreich waren,
35 Sie hatten den Wunsch, war es für das Volk Limhi nicht
sich taufen zu lassen als Beweis möglich, mit ihnen zu streiten
und zum Zeugnis dafür, dass und daran zu denken, sich mit
sie willens waren, Gott von dem Schwert aus der Knecht-
ganzem Herzen zu dienen; schaft zu befreien.
doch schoben sie den Zeitpunkt 3 Nun begab es sich: Gideon
hinaus; und ein Bericht über ging hin und trat vor den Kö-
ihre Taufe wird später noch nig und sprach zu ihm: Nun, o
a 
gegeben werden. König, du hast bisher oftmals
36 Und nun ging all das Sin- auf meine Worte gehört, wenn
nen Ammons und seiner Leute wir mit unseren Brüdern, den
und König Limhis und seines Lamaniten, gestritten haben.
Volkes dahin, sich aus den Hän- 4 Und nun, o König, wenn du
den der Lamaniten und aus der mich nicht als einen unnützen
Knechtschaft zu befreien. Diener erfahren hast oder wenn
du bisher auf meine Worte in
KAPITEL 22 gewissem Maße gehört hast
und sie dir nützlich waren, so
Pläne werden gemacht, damit
wünsche ich, du würdest auch
das Volk aus der lamanitischen
diesmal auf meine Worte hö-
Knechtschaft fliehen kann  – Die
ren, und ich will dein Diener
Lamaniten werden betrunken ge­
sein und dieses Volk aus der
macht – Das Volk entflieht, kehrt
Knechtschaft befreien.
nach Zarahemla zurück und
5 Und der König gewährte
wird König Mosia untertan. Um
ihm zu sprechen. Und Gideon
121/120 v. Chr.
sprach zu ihm:
Und nun begab es sich: Ammon 6 Sieh den hinteren Durch-
und König Limhi fingen an, sich gang durch die hintere Mauer
mit dem Volk zu beraten, wie an der hinteren Seite der Stadt.
sie sich aus der Knechtschaft Die Lamaniten, oder die Wa-
befreien sollten; und sie ließen chen der Lamaniten, sind des
sogar das ganze Volk sich ver- Nachts betrunken; darum lasst
sammeln; und dies taten sie, um uns an all dieses Volk einen
die Stimme des Volkes in dieser Aufruf senden, dass es sein
Sache zu hören. Kleinvieh und seine Herden
35 a Mos 25:17,18.
247 MOSIA 22:7-16
sammle, um sie des Nachts in und ebenso ihre Vorräte; und
die Wildnis zu treiben. sie setzten ihre Reise fort.
7 Und ich will gemäß deinem 13 Und nach vielen Tagen in
Gebot hingehen und den La- der Wildnis kamen sie in das
maniten den letzten Tribut an Land Zarahemla und schlossen
Wein entrichten, und sie wer- sich dem Volk Mosias an und
den betrunken sein; und wir wurden Mosias Untertanen.
werden durch den geheimen 14 Und es begab sich: Mosia
Durchgang links von ihrem La- empfing sie mit Freuden; und
ger gehen, wenn sie betrunken er nahm auch ihre a Aufzeich-
sind und schlafen. nungen in Empfang und auch
8 So werden wir mit unseren die b Aufzeichnungen, die vom
Frauen und unseren Kindern, Volk Limhi gefunden worden
mit unserem Kleinvieh und waren.
unseren Herden in die Wildnis 15 Und nun begab es sich: Als
hinausziehen, und wir werden die Lamaniten bemerkten, dass
den Weg um das Land Schilom das Volk Limhi des Nachts aus
nehmen. dem Land weggezogen war,
9 Und es begab sich: Der sandten sie ein Heer in die
König hörte auf die Worte Gi- Wildnis, um es zu verfolgen.
deons. 16 Und nachdem sie es zwei
10 Und König Limhi veran- Tage lang verfolgt hatten,
lasste, dass sein Volk seine konnten sie seinen Spuren nicht
Herden zusammentrieb; und mehr folgen; darum verirrten
er sandte den Lamaniten den sie sich in der Wildnis.
Tribut an Wein; und er sandte
ihnen als Geschenk für sie noch
mehr Wein; und sie tranken
Ein Bericht über Alma und das
reichlich von dem Wein, den
Volk des Herrn, die vom Volk
König Limhi ihnen sandte.
König Noas in die Wildnis ge-
11 Und es begab sich: Das
jagt worden waren.
Volk König Limhis zog bei
Nacht mit seinem Kleinvieh Kapitel 23 und 24 umfassend.
und seinen Herden in die Wild-
nis hinaus, und es zog um das
KAPITEL 23
Land Schilom herum in die
Wildnis und lenkte seinen Weg Alma lehnt es ab, König zu sein –
zum Land Zarahemla hin; und Er dient als Hoher Priester – Der
es wurde von Ammon und sei- Herr züchtigt sein Volk, und
nen Brüdern geführt. die Lamaniten erobern das Land
12 Und in die Wildnis hatten Helam – Amulon, der Führer der
sie all ihr Gold und Silber und schlechten Priester König Noas,
ihre Kostbarkeiten mitgenom- herrscht unter dem lamanitischen
men, die sie tragen konnten, Monarchen. Um 145–121 v. Chr.
22 14 a Mos 8:5. b Mos 8:9.
MOSIA 23:1-13 248
Nun war Alma vom Herrn dass ihr immer gerechte Män-
gewarnt worden, dass die ner zu Königen haben könntet,
Heere König Noas über sie dann wäre es gut für euch, ei-
kommen würden, und er hatte nen König zu haben.
dies seinem Volk bekanntge- 9 Aber denkt an das a Übeltun
geben; darum sammelten sie König Noas und seiner Pries-
ihre Herden und nahmen von ter; und ich selbst hatte mic