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Ausgebrannt: Was die Seele krank macht

0 „ Burnout"
a Für welche der folgenden Erklärungen des Begriffs „Burnout" würden Sie
sich spontan entscheiden? Begründen Sie. tmlD

Burnout ist
• der Mythos von stressiger Arbeit als Ursache für Depressionen.
• ein Konzept, das anstrengende Lebensum~nde für chronische Müdigkeit
verantwortlich macht
• eine Modediagnose für schlechte Elntellung der eigenen Kräfte.

b Lesen Sie den Artikel aus der Zeitschrlft „ Forum Psychologieu. Welche Definition In 1 a wird hier bestätigt? LfillD

psychologen wollten nicht zugeben, dass das soziale


UmfeldfürdieP ychedes Iitarbeitersvemntworclich oo
Burnout sein könnte. tatt die ver tärk.t auftretenden ympto-
Die neue Volkskrankheit me, wie Krankheiten, Abwesenheit am Arbeitsplatz
oder Lei tungsminderung, ernst zu nehmen, emp-
fahlen sie eine medikamentöse Behandlung, damit

S ie teh t vor der Haustür und ucht nach dem


chlüsse~ stellt den kleinen Koffer ab und eine
die volle Arbeitskraft gesichert werden konnte. Wer
emotionale oder körperliche Schwäche 7.eigte, galt
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Tüte mit Einkäufen, die sie auf dem achhauseweg als nicht belastbar und musste ausgetau cht werden.
schnell erledigt hat, geht in den HausAur will die ach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnis-
rufen zum ersten tock hinaufgehen und stellt fest : sen liegt immer noch keine eindeutige Definition
ie hat keine Kraft in den Beinen, der Fuß bleibt am von Burnout vor. Inzwischen geht man aber davon "°
Boden. Plötzlich schwinden auch die Kräfte in den au da das Zusammenspiel vieler Faktoren - z.B.
Armen, sie kann kaum noch stehen. ie ist am Ende Arbeirsverdichtung, die schnelllebigere Zeit, die eige-
ihrer Kräfte, so als ob sie gerade einen iiamthonlauf nen An prüche an Beruf und Familie - Ursachen für
10 hinter sich hätte. Dabei hat ie nur einen normalen eine länger anhaltende emotionale oder kötpediche
13 tunden-Tag hinter sich gebmcht, war morgen Erschöpfung ind. •s
nach Frankfurt zu einer Vor tandssitzung geflogen Auch wenn aufgrund dieser Erkenntni Burnout
und abends wieder zurück Wie so oft chon. ach inzwi chen in der Gesellschaft stärker anerkannt ist
außen hin nichts Besonderes. Mit großer fühe als früher, wird es immer noch gern , weggeredet".
1s schleppt ie ich in die Wohnung und fallt ermattet Viele Arbeitgeber ver uchen, Burnout ymptome zu
aufs Bett Und schläft 18 tunden durch, vei:gisst negieren indem sie nach wie vor die chuld beim so
Termine, Betrie~ ihren Aufgabenkalender, ... und Iitarbeiter suchen und ihm mangelndes Zeitma-
gerät in Panik. o etwas ist ihr noch nie passiert. ie nagement und fehlende Ef6ziem vorwerfen. Und
fühlt ich total entkräftet auch die Erkmnk.ten selb t tun sich oft sehr chwer
20 wie dieser Frau geht es in un erer heutigen damit, ihren Zustand öffentlich zuzugeben. Es be-
Gesellschaft leider vielen. ie fühlen ich ausge- darf mei t medienwirksamer Ereignisse - wie des ss
bmnnt, inhaltsleer er chöpft, antrieb Jo, au ge- Rücktritts eines bekannten Fußballtrainers oder
powert In Unternehmen i t das Phänomen jahrelang berühmten Sänger um auf da Phänomen auf-
darauf zurückgeführt worden, dass faarbeiter ihr merksam zu machen. Kurze Zeit spricht dann alle
25 Arbeit potenzial nicht innvoll und kräfteschonend Welt über das Thema, aber danach gerät es genauso
genug einsetzen würden. In aller Regel war es immer chnell wieder in Vergessenheit. '°
der Fehler des Ein.zeinen, und der musste auch allein Was kann man nun bei Burnout ymptomen
damit fertigwerden. Die FirmencheE und Betriebs- tun? Zur Vorbeugung ollte man zu allerer tauf die

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0 Standpunkte verstehen; über abstrakte Themen schreiben und Meinungen ausdrücken

Warnsignale seines Körper achten, wie z.B. chlaf- Berufssorgen auch mit in den chlaf und können
lo igkeit, Müdigkeit am Tag, ständigen Pessimismu uns kaum noch regenerieren. o neigen wir manch-
65 oder eine latente Gereiztheit. überdenken sollte mal selb t dazu, un das Leben chwer zu machen
man zudem, inwieweit man selbst zu einem Burn- und cheitem häung an unseren Anforderungen . 15

out beiträgt: Anstatt abends von der Arbeit abzu- Eine Lösung ist hier aber nicht von der Iedizin
schalten, chalten wir lieber den Fernseher an und zu erwarten, sondern hier heißt es, sein persönliches
checken nebenbei noch die E-M.ails um dann noch Lebenskonzept zu überdenken und gegebenenfalls
10 schnell einen Kollegen wegen einer dienstlichen seine Prioritäten anders zu etzen.
ache anzurufen. icht selten nehmen wir die Anrui Bcrgc (17.05.2012)

c Lesen Sie den Artikel In 1 b noch einmal. Welche Standpunkte vertritt der Autor und wie begründet er sie?

'O. GI 0 Einen Leserbrief schreiben


a Entwerfen Sie als Reaktion auf den Artikel in 1 b einen Leserbrief. Machen Sie sich Notizen zu folgenden Punkten.

• Warum schreiben Sie?


• Was würden Sie jemand.em raten, d.e r Burnout-Symptome zeigt?
• Wie geht man In Ihrer Heimat mit dem Phänomen " Burnout" um?
• Was denken Sie über das Phänomen " Burnout"?

~ b Ordnen Sie die Stichworte aus 2a In das Aufbauschema eines Leserbriefs ein.

Text lnfonnation

Bezug Genaue Angabe, auf welchen Artikel Sie sich beziehen.


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Datum
Anrede
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Warum schreiben Sie?Warum finden Sie das Thema wichtig/Interessant?
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Einleitung
Stellen Sie einen Bezug zum Artikel her.
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Begründen Sie Ihre Meinung zum Thema: Welche Argumente sprechen
Hauptteil
dafür/ dagegen, Burnout als Krankhe it zu bewerten?
Stellen Sle den Sachverhalt In einen größeren Zusammenhang.
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Sdllusstell Was Ist Ihre persönliche Meinung? Formulieren Sie Ihre Forderungen/ Appelle.
Grußformel + Unterschrift
--
c Schreiben Sie anhand Ihrer Notizen In 2a und 2 b einen Leserbrief (ca 150 - 200 Wörter). Folgende Redemittel
helfen Ihnen. LfillD

Interesse am Artikel zeigen: Ich habe den Artikel ... mit großem Interesse gelesen, weil „ .

dafür sein: Ich halte es fUrwichtlg, das Problem " Burnout" anzusprechen/ in die Öffentlichkeit zu bringen, weil ...
DasThema "„.M lstwlchtlg/aktuell, weil „. 1 Bedauerlicherwelsewird/lst „.
dagegen sein: Ich halte es für unverantwortlich, zu schnell von " Burnout" zu sprechen, weil „. 1 Bel dem Thema fehlt
es an sachlicher Information.
Beispiele anführen: Dieser Punkt zeigt sich zum Beispiel ... 1 Lassen Sie mich folgendes Beispiel anführen: ...
eigener Standpunkt: Abschließend möchte Ich sagen, dass „. 1 Ich vertrete den Standpunkt, dass „. 1 Aus meiner
persönlichen Erfahrung kann ich (nur) bestätigen/sagen, dass ...
Appell/ Forderung: Daher fordere ich ... 1 Daher appelliere ich an „.

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