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Argon

Eine Stadt am Rande des Königreichs. Ursprünglich wurde sie gegründet, um den Abbaue der reichen
Bodenschätze in der angrenzenden Gebirgskette voranzutreiben. Im Laufe der letzten fünfhundert
Jahre ist Argon jedoch enorm gewachsen, überhaupt nach dem großen Zustrom an Flüchtlingen, die
während der beiden großen Kriege hier Zuflucht gefunden haben. Mittlerweile ist die Bevölkerung auf
mehr als 210.000 angewachsen und damit zählt Argon zu den größten Städten des Königreichs. Das
Klima ist geprägt durch lange, kalte Winter und kurze, heiße Sommer. Argon liegt direkt am Berghang
und dringt mit seinen zahlreichen Minenschächten tief in das Gebirge ein. Umgeben ist das Gebiet von
teils dichten Nadelwäldern. Oberhalb der Baumgrenze gibt es kaum fruchtbare Böden und die Gipfel
des Gebirgszugs sind ganzjährig mit Schnee bedeckt. Im Gebirge entspringt auch ein großer Fluss, der
durch Argon fließt und einfachen Transport von Gütern weit ins Landesinnere ermöglicht.
Bei der Gründung der Stadt wurde der engste Berater des damaligen Königs als Stadthalter
eingesetzt. Seitdem wird diese Position an den erstgeborenen Sohn weitergegeben. Die riesige Stadt
ist in zahlreiche Bezirke unterteilt, die teilweise komplett autonom voneinander verwaltet und
organisiert werden. Quasi kleinere, fast unabhängige „Städte“ innerhalb von Argon, die durchaus auch
stark miteinander konkurrieren. Diesen Bezirken steht jeweils ein Freiherr vor. Das Ganze ist von einer
steinernen Befestigungsmauer umgeben. Außerhalb davon ist mittlerweile eine kleine Zeltstadt
entstanden, in der die ärmsten der Armen ihr Leben fristen.
Die rapide wachsende Stadt hat nach kurzer Zeit auch die Aufmerksamkeit der gewaltigen Ork-
Dynastie geweckt, deren Einflussgebiet sich auf der anderen Seite des Gebirgszugs erstreckt. Das
Ausmaß der Gegner wurde anfangs stark unterschätzt, weswegen der Stadthalter von Argon damals
einen Präventivschlag gegen den verhassten Nachbarn geordert hat. Dies führte zu massiven Verlusten
auf beiden Seiten und endete mit einem Friedensabkommen. Dieser Vertrag wurde damals durch die
Heirat der ältesten Tochter des Stadthalters und einem der Söhne des orkischen Stammesführer
gesichert. Auf dem Gebirgspass, der die beiden Königreiche verbindet, wurde eine kleine Festung
gebaut. Heute leben dort mehrere hundert Menschen, Orks und Halborks. Zur Stärkung dieser Allianz
und Sicherung der gemeinsamen Interessen wird auch heute noch Heiratspolitik zwischen den beiden
benachbarten Königreichen betrieben. Der Austausch ist fast ausschließlich auf die Bergfestung
beschränkt.
Die Bevölkerung von Argon besteht zu mehr als 95% aus Menschen. Der Rest setzt sich größtenteils
aus Zwergen, Gnomen und Halblingen zusammen. Zwerge und Gnome sind aufgrund ihrer Begabungen
zumeist hoch angesehen, beispielsweise als Schmiede, Feinmechaniker und Handwerker im
Allgemeinen. Einige wenige konnten durch besondere Leistungen sogar in den Adel aufsteigen.
Halblinge auf der anderen Seite gelten als niederes Fußvolk und haben einen schlechten sozialen
Stand. Oft finden sie Beschäftigung als Hausdiener und Kellner oder verdienen ihren Lebensunterhalt
mit einfachen Hilfstätigkeiten. Elfen (und Halb-Elfen) sind eine Seltenheit in Argon. Irgendwo im Wald
soll es eine abgeschiedene Elfensippe geben, die in immerwährendem Frühling lebt. Ob das stimmt
und wo man einen solchen Ort finden kann, weiß jedoch niemand wirklich. Auch Halb-Orks sind kaum
in den Straßen anzutreffen. Auch wenn die Regierung natürlich nichts Schlechtes über die Nachbarn
auf der anderen Seite der Berge sagen kann, so will die allgemeine Bevölkerung von Orks und ihren
Sprösslingen nichts wissen oder gar sehen. Im besten Fall wird ein Halb-Ork schief angeschaut, im
schlimmsten Fall als Spion oder von manchen sogar als Monster gesehen.
In Argon werden dieselben Götter angebetet wie im Rest des Königreichs. Große Tempel oder
Kirchen findet man jedoch selten. Der Stadthalter legt dem Glauben zwar keine Steine in den Weg,
reißt sich aber auch kein Bein aus, um es den lokalen Götterdienern leicht zu machen. Nachdem man
die meisten Kirchen nicht wirklich wie ein kompetitives Unternehmen führen kann, können nur wenige
davon wirklich viel ausrichten.
Bekannte Götter der Menschen:
• Selûne (CG): Mond/Sterne, Träume, Reinheit, Schönheit, Liebe, Ehe, Wanderlust, Hellsicht
• Shar (NE): Dunkelheit, Nacht, Hass, Verlust, Vergessen, Albträume, Lügen, Betrug, Mord
• Jannath (NG): Natur, Wälder, Tiere, Meer, Landwirtschaft, Bauern
• Mystryl (CN): Magie, Zauberer, Energie, Kreativität, Wissen, Erfindungen, Gesang, Zeit
• Jergal (LE): Tod, Begräbnisse, Untote, Vergänglichkeit, Alter, Erschöpfung, Tyrannei
• Kozah (CE): Gewitter, Zerstörung, Rebellion, Konflikt, Monster, Naturgewalten
• Moander (CE): Fäulnis, Verfall, Korruption, Parasiten
• Targus (CN): Krieg, Militär, Duelle, Kampfrausch, Plündern
• Tyche (N): Schicksal, Glück, Zufall, Unfälle, Abenteuer, Entdecker, Handel
Amaunator ist der offizielle Schutzgott von Argon und seine Kirche hat den größten Einfluss. Selune
und Jannath werden von vielen verehrt, deren Kirchen haben jedoch oft nicht die finanziellen Mittel,
um viel auf die Beine stellen zu können. Die Anhänger von Jergal kümmern sich um die Bestattung der
Toten in der Stadt. In Argon gilt das Töten eines Menschen (egal unter welchen Umständen) als eine
der größten Sünden und wird meist mit lebenslanger Strafarbeit in den Minen geahndet. Mystryl findet
große Verehrung, vor allen unter den ansässigen Magiern. Argon investiert viel Geld in Forschung und
seine Universitäten gelten als Vorreiter was die Aufklärung Geheimnisse magischer Natur angeht.
Überhaupt in den wohlhabenden Bezirken der Stadt ist Magie und deren Erzeugnisse aus dem
täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Kulte von Kozah und Moander sind selten und verboten.
Auch Shar darf nicht offen angebetet werden. Sie erfreut sich jedoch größter Beliebtheit bei allen
Mitgliedern des kriminellen Untergrundes. Aufgrund des relativen Friedens ist Targus in Argon
momentan kaum von Bedeutung. Tyche besitzt aufgrund ihres geringen Einflusses keine Kirchen oder
Tempel, jedoch tragen überhaupt junge Leute oft kleine Symbole zu ihren Ehren als Glücksbringer bei
sich. Zwerge, Gnome, Halblinge und Elfenhaben ihre eigenen Götter. Deren Anbetung ist zwar nicht
verboten, wird jedoch meist nicht gerne gesehen.
Argon ist eine Stadt mit vielen politischen Machenschaften innerhalb seiner Mauern. Das einfache
Volk versucht zu überleben, während die oberen Schichten ihr eigenes Süppchen kochen.
Verschiedene Gilden und Organisationen stehen im Wettstreit miteinander. Mittendrin ist die Große
Universität, sowie die Kirchen verschiedenster Götter. Neue Leute strömen täglich in die Stadt und
bringen ihre eigenen Probleme mit. Mit 210.000 Einwohner ist die Stadt groß genug, daß man nie alles
davon gesehen haben kann.

Plot Hook
Magister Ernest Lamarck ist ein verschrobener Wissenschaftler und Alchemist. Er ist Ende 40 und lebt
in einem ziemlichen schiefen Haus am Rande des Bezirks. Seine Nachbarn würden ihn als „seltsam“
beschreiben und das auch nur dann, wenn sie höflich sein wollen. Umso verwunderlicher, daß Lamarck
ein gutes Verhältnis zum Freiherren des Bezirks hat, der auch seine Forschung finanziert.
Eure Charaktere sind alle langjährige Bekannte von ihm, wenn nicht sogar Freunde. Überlegt euch
wie es zu diesem Umstand gekommen ist und warum ihr ihm vielleicht noch einen Gefallen schuldet.
Euer gutes Verhältnis zu ihm kommt Magister Lamarck nämlich momentan gerade recht, da er seit
Kurzem verschwunden ist. Die erste Session startet kurz nachdem ihr davon erfahren habt. Es ist an
euch ihn zu finden. Dies dient als Einstieg in eine möglicherweise längerfristige Kampagne.

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