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Stationärer Mobilfunkrouter:
Fritzbox 6850 5G
ersten Start und auch nach einem Wechsel meinsam getestet haben. „Solche Tests Fritzbox 6850 5G
der SIM-Karte braucht die Box minuten- dauern im Normalfall mehrere Wochen,
Stationärer Mobilfunkrouter
lang, um den „Mobilfunkanbieter zu er- bis die erforderlichen Anpassungen in ein
Hersteller, URL AVM, avm.de
mitteln“ und sich einzubuchen. Smart- Software-Update münden. Daher wäre es
getestete Firmware 7.28-92164-Beta
phones erledigen das fast umgehend. verwunderlich, wenn es mit der Fritzbox
5G, max. Datenrate Downlink: 1,3 Gbit/s, Uplink: 600 Mbit/s
Praktisch: Nachdem die Box das Mobil- 6850 5G auf Anhieb in unserem 5G-SA
LTE, max. Datenrate Downlink: 1 Gbit/s, Uplink: 211 Mbit/s
funkspektrum abgescannt hat, merkt sie Netz klappen würde.“ 5G-Bänder n1, n3, n5, n7, n8, n20, n28, n38, n40,
sich die Basisstationen in Reichweite und Doris Haar, Pressesprecherin von n41, n78
sortiert die gefundenen Funkbänder im AVM antwortete darauf: „Stand heute LTE-Bänder 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 32, 38, 40, 41, 42, 43
Menü 5G-Informationen/Netzliste nach handelt es sich in deutschen und europäi- Anschlüsse 4 Gigabit-LAN, Wi-Fi 5 alias IEEE
802.11ac-400/866, WPA3, DFS, WPS, USB
abnehmender Kanalqualität. Zusätzlich schen Netzen weitgehend um nichtpro- 3.0, Telefon (TAE, RJ11), DECT-TK-Anlage
findet man dort eine prozentuale Auslas- duktive 5G-SA-Umgebungen. Im Rahmen Mobilfunkdurchsatz Stoßzeit: 60 Mbit/s, Durchschnittswert:
tung der jeweiligen Bänder. ihrer 5G-SA-Rollouts haben Netzanbieter 400 MBit/s, Spitzenrate: 480 Mbit/s
In der Netzliste fanden wir gelegent- in europäischen Ländern wie Österreich NAS-Durchsatz große
Dateien
Lesen: 100 MByte/s,
Schreiben: 40 MByte/s
lich auch Funkbänder mit besserem Pegel oder Slowenien uns die 5G-SA-Fähigkeit Leistungsaufnahme 5G: 3,9 Watt (10,3 VA),
und niedrigerer Auslastung, die das Netz der Fritzbox 6850 5G bestätigt.“ (1 PC per LAN gekop- LTE: 3,7 Watt (10,0 VA)
pelt, kein Traffic)
der Fritzbox aber nicht zuteilte. Warum
das Netz manchmal so entscheidet, gehört Zwischenstand jährliche Stromkosten1 10 €
Preis und Garantie
zu den Geheimnissen der Netzplaner. Geht man davon aus, dass ein Firmware-
Herstellergarantie 5 Jahre
Nach dem ersten Einbuchen emp- Update die Hakeleien beseitigt, fällt der Preis 570 €
fiehlt es sich, das Menü 5G-Informatio- Makel beim 5G-SA-Test nicht so sehr ins 1
idle, bei Dauerbetrieb und 30 Cent/kWh
nen/Empfang zu öffnen und die Position Gewicht, denn die Box baute sowohl LTE-
und damit die Empfangsqualität mittels als auch 5G-NSA-Verbindungen reibungs-
der Ausrichthilfe zu optimieren. Unter los auf. Gemessen am netzseitig zugeteil-
guten Funkbedingungen nutzte die Box ten Übertragungsblock von 15 bis 30 MHz In den übrigen Testdisziplinen erfüll-
im Test bis zu vier räumlich unterschied- lieferte sie ordentlichen Durchsatz mit te die 5G-Box die Erwartungen. Beispiels-
liche Übertragungswege (4-Stream-MIMO) TCP-Spitzenraten bis 480 Mbit/s. Wie weise ließ sich zur Telefonie ein Sipgate-
und zwar sowohl in städtischen Bereichen beim Mobilfunk üblich, registrierten wir Konto reibungslos konfigurieren und in
als auch auf dem Land an etlichen Stand- aber zu Stoßzeiten auch weit geringere den Netzen von O2, Telekom und Voda-
orten. Damit lässt sich der Datendurchsatz Werte (siehe Tabelle). fone nutzen, und zwar sowohl per IPv4 als
im Optimalfall vervierfachen. In Randla- Die Signallaufzeiten zu Zielen im In- auch per IPv6. AVMs IPv6-Implementie-
gen schalten jedoch alle Mobilfunkgeräte ternet (etwa ct.de) liegen auf dem Niveau rung gilt zwar als vorbildlich, aber dem
bis auf SISO zurück (Single Input Single von DSL-Anschlüssen, wenngleich sie IPSec-Client hat die Firma noch keine
Output), so auch die 5G-Box. höher streuen. Die oft für 5G-Systeme be- IPv6-Funktionen spendiert, sodass für
Anders als von AVM beworben, worbenen ultrakurzen Latenzen von 5 VPN-Verbindungen nur IPv4 übrig bleibt.
kamen bei keinem der Versuche 5G-SA- Millisekunden und weniger sind in diesem Da die 5G-Box in der Regel mit SIM-Kar-
Verbindungen zustande, weder im Tele- Szenario nicht möglich, sondern nur, wenn ten betrieben wird, die keine öffentlichen
kom- noch im Vodafone-Netz. Tobias ein Server in direkter Nachbarschaft zum IPv4-Adressen erhalten, bleibt der IPSec-
Krzossa, Sprecher von Vodafone, erklärte Teilnehmergerät steht (5G-Edge-Archi- Peer der Fritzbox hinter der CG-NAT des
auf Nachfrage, dass Vodafone und AVM tektur für Spiele oder die Maschinen Providers verborgen und damit für einge-
die Fritzbox 6850 5G bislang nicht ge- steuerung). hende IPv4-VPN-Verbindungen uner-
reichbar.
Fazit
AVM bietet seinen ersten 5G-Mobilfunk-
router zum stolzen Preis von 570 Euro an,
obwohl dessen Firmware der letzte Schliff
noch fehlt. Andererseits schlug sich der
Router in den gängigen Testdisziplinen gut
und er lockt mit einer üppigen Ausstat-
tung. Die reicht zwar nicht an die Ober-
klassemodelle von AVM heran, erfüllt aber
viele Anforderungen kleiner Arbeits
gruppen. Wenn AVM dem Gerät die übli-
che Firmware-Pflege angedeihen lässt,
kann der Router fehlende DSL- oder Ka-
belanschlüsse vergessen machen – und bei
Im Test baute die Fritzbox 6850 5G auch bei kilometerweiten Entfernungen guter Mobilfunkversorgung kann man sein
zur Basisstation schnelle Internetverbindungen auf. In diesem Fall reichte es Büro per Wohnwagen in der Prärie auf-
in Empfangsrichtung für 640 Mbit/s. schlagen. (dz@ct.de)