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de/krankheiten/altersdepression/
Altersdepressionen:
Symptome, Diagnose &
Behandlung
Altersdepression / Depression:
Definition
“
unserem Leben dazu.
Kopfschmerzen
Schwindelanfälle
Ohrgeräusche
Atemprobleme
„Kribbeln“ im Körper
Schlafstörungen
Müdigkeit
Innere Unruhe
Lustlosigkeit
Antriebslosigkeit
Plötzliches Weinen
Selbstzweifel
Das Gefühl, man sei nichts wert und habe Gutes nicht verdient
Suizidgedanken
Info
Altersdepressionen: Abgrenzung
von Demenz
Das Wechselspiel zwischen Depression und Demenz sowie anderen
hirnorganischen Erkrankungen ist komplex und noch nicht vollständig
erforscht. Beschwerden wie depressionsbedingte
Gedächtnisstörungen können starke Ähnlichkeiten zu einer Demenz
aufweisen. Schwierigkeiten beim Denken und Sprechen sowie
Konzentrationsstörungen sind typische Symptome sowohl einer
Demenz als auch einer Depression.
Anzeichen, die eher für eine Anzeichen, die eher für eine Demenz
Depression im Alter sprechen (Typ Alzheimer) sprechen
Bonus
Ihr professioneller Demenz-Test zur Früherkennung
Tipp
Hormonelle Störungen
Genetische Verfassung
Medikamente
Traumatische Erlebnisse
Info
Info
Verlusterlebnisse
Auch der Verlust der sozialen Rolle (als Mutter oder im Beruf) kann
eine Altersdepression begünstigen. Wenn ältere Menschen gewohnte
Aufgaben wie die Haushaltsführung nicht mehr selbstständig
bewältigen können oder eine ihr Leben lang ausgeführte Funktion
(beispielsweise den Vereinsvorsitz) verlieren, gehen auch Struktur,
Vergnügen, Lob und letztlich Selbstwert verloren.
Altersdepression: Diagnose
Depressionen werden ausschließlich von einem Arzt oder
Therapeuten diagnostiziert. Da viele Menschen im höheren Alter
körperliche Begleiterkrankungen vorweisen und regelmäßig
Medikamente einnehmen, ist eine ausführliche Diagnostik sehr
wichtig.
Info
chronische Altersdepression
episodenhafte Altersdepression
Tipp
Altersdepression: Behandlung
2. psychotherapeutische Verfahren
Info
Die Psychotherapie hat sich für ältere Menschen als sehr wirksame
Methode erwiesen, Depressionen zu behandeln. Sie sollte von einem
psychologischen oder ärztlichen Psychotherapeuten, der auf die
Behandlung älterer Menschen spezialisiert ist, durchgeführt werden.
Die Therapie wendet verschiedene Verfahren an, um die individuellen
psychischen Probleme möglichst „passgenau“ zu behandeln. Dabei
werden Lebensthemen wie
Pflegebedürftigkeit
Einsamkeit
geduldig bleiben.
10. Suchen Sie Adressen von Therapeuten in ihrer Nähe heraus und
stellen Sie diese Ihrem Angehörigen zur Verfügung. Damit führen
Sie ihn sanft an das Thema heran. Geben Sie ihm Zeit, sich mit
dem Gedanken anzufreunden, sich in Behandlung zu begeben.
pflege.de-Buch-Tipp:
Altersdepressionen: Die
Depressionsspirale
Eine depressive Episode wird manchmal mit dem Bild einer
Depressionsspirale erklärt, bei der der Gefühlshaushalt in einer
Abwärtsbewegung stufenweise immer weiter abfällt. Dass sich die
depressive Phase verschlechtert, merken Betroffene dann gar nicht,
da die Verschlechterung in kleinen, manchmal gar nicht bemerkbaren
Schritten vorangeht. Auslöser für dieses Abrutschen sind von Person
zu Person unterschiedlich. Es können zum Beispiel Schlafstörungen,
eine schlechte Nachricht oder die seit Tagen anhaltende schlechte
Laune sein.
Datum:
...
2. Fragen Sie sich, was Ihnen Freude bereitet. Sind Sie gern mit
Ihrer Familie zusammen? Gehen Sie gern in eine Kneipe?
Probieren Sie gerne neue Rezepte aus? Oder hören Sie gern
Geräuschen in der Natur zu? Schreiben Sie sich eine Liste mit all
den Dingen und Tätigkeiten, die für Sie schön und angenehm
sind.
weitere Quellenangaben
#
Weiterlesen im
Magazin
22 von 29 05.03.22, 12:37
Altersdepression » Depression & Einsamkeit im Alter - Wir klären auf |... https://www.pflege.de/krankheiten/altersdepression/
Interview Erstelldatum: 20. April 2020 | Zuletzt geändert: 25. Februar 2022
Herr Prof. Dr. Hegerl, Sie setzen sich tagtäglich für die Erforschung und
Aufklärung von Depression und Suizidprävention ein. Worin besteht – Ihrer
Erfahrung nach – das größte Problem bei der Aufklärung von
Altersdepressionen und Suizidalität?
Das größte Problem ist, dass die Depression bei Senioren noch häufiger als bei
jüngeren Menschen übersehen wird. Depressive Symptome wie Hoffnungs- und
Freudlosigkeit, Schlafstörungen oder Erschöpfungsgefühl werden oft nicht als
Ausdruck einer eigenständigen schweren Erkrankung gesehen. Fälschlicherweise
werden diese als nachvollziehbare Reaktion auf die Bitternisse des Alters oder als
Folge körperlicher Erkrankungen interpretiert. Auch deshalb steigt das Suizidrisiko mit
zunehmendem Alter, insbesondere bei Männern, an.
“
aber gut möglich.
Prof. Dr. Ulrich Hegerl
Jemand, der keine depressiven Phasen erlebt hat, kann vermutlich nicht
nachempfinden, wie sich der Betroffene fühlt. Das bedeutet, es fehlt häufig ein
gegenseitiges Verständnis für die Situation von Angehörigen und Betroffenen:
Was sind Ängste von Angehörigen – und mit welchen Ängsten haben
altersdepressive Menschen zu kämpfen?
Zwei Drittel der Bevölkerung gaben in dem von uns durchgeführten „Deutschland-
Barometer Depression“ an, dass sie sich über die Erkrankung im Alter nicht gut
informiert fühlen. Deshalb rate ich, informieren Sie sich – wer weiß, was die
Depression ist, kann besser damit umgehen.
“
begleiten.
Prof. Dr. Ulrich Hegerl
Mein Tipp für Angehörige und Freunde der Betroffenen: Sie sollten ihre eigenen
Belastungsgrenzen kennen und sich auch Unterstützung organisieren.
Ich würde ein Gespräch damit beginnen, dass ich gemerkt habe, dass es dem älteren
Menschen nicht gut geht und ich mir Sorgen mache. Dann würde ich konkret
vorschlagen, zum Arzt zu gehen und das einmal abklären zu lassen.
Bei welchem Arzt vereinbare ich am besten einen Termin? Und wenn ich mehr
Informationen zum Thema Depression brauche, welche Anlaufstellen können Sie
empfehlen?
Der erste Ansprechpartner kann der Hausarzt sein. Bei schweren und hartnäckigen
Depressionen kann auch gleich der Facharzt, das heißt der Psychiater, aufgesucht
werden.
Wenn Angehörige, Bekannte oder sogar Betroffene wissenschaftlich fundierte
Informationen zur Erkrankung suchen, empfehle ich die Seite www.deutsche-
depressionshilfe.de.
Tipp
Depressiv Erkrankte tun sich ganz unabhängig vom Alter schwer damit, sich
professionelle Hilfe zu holen. Sie sind zu erschöpft, um einen Arzttermin zu
organisieren, sind weiter hoffnungslos und glauben, dass ihnen sowie so niemand
helfen kann. Zudem geben sie sich auch selbst die Schuld an ihrem Zustand. Dies trifft
auch auf ältere depressiv Erkrankte zu. Die Befragung hat aber auch ergeben, dass
viele ältere Menschen durchaus offen für eine Psychotherapie wären – dass ihnen
diese jedoch nur äußerst selten angeboten wird.
Wenn der offensichtlich Erkrankte jede Hilfe ablehnt, ist das für Angehörige eine
belastende, von quälender Hilflosigkeit geprägte Situation. Dann können Angehörige
nur immer wieder ermuntern, sich doch helfen zu lassen und den Weg zum Arzt
erleichtern. Zum Beispiel indem sie den Arzttermin vereinbaren und den Patienten,
wenn gewünscht, begleiten. Besteht der Eindruck einer akuten Lebensgefahr, dann
sollten Angehörige oder Freunde den Notarzt verständigen.
Ziel ist es, durch die Schulung von pflegenden Angehörigen und Altenpflegekräften das
Erkennen von Depression bei älteren Pflegebedürftigen zu erleichtern und die
Sicherheit im Umgang mit depressiv Erkrankten zu fördern. Zudem werden
Informationen zu Anlaufstellen vermittelt, wo betroffene Senioren professionelle Hilfe
finden.
Info
Das frei verfügbare Angebot richtet sich speziell an pflegende Angehörige und
Pflegekräfte, die durch Depression und Suizidalität bei älteren pflegebedürftigen
Menschen verunsichert und emotional belastet sein können. Die Online-
Schulung reduziert diese Belastung, indem durch Information und praxisnahe
Beispiele die Handlungssicherheit erhöht wird. Die circa 90-minütige Online-
Schulung steht allen pflegenden Angehörigen und Pflegekräften kostenfrei und
ohne Anmeldung auf der Seite der Stiftung Deutsche Depressionshilfe zur
Verfügung. Sie kann zeit- und ortsunabhängig am PC, Tablet oder Smartphone
genutzt werden.
Spielt die Ursache der Depression eine maßgebliche Rolle, wie ein Angehöriger
mit dem Betroffenen umgehen sollte? Zum Beispiel wenn ein Trauma oder die
Pflegebedürftigkeit mit eingeschränkter Mobilität Auslöser der Depression ist?
Was oft nicht bedacht wird: Depression ist eine eigenständige Erkrankung und
mehr als eine Reaktion auf eingeschränkte Mobilität oder andere schwierige
Lebensumstände. Obwohl es im Alter vermehrt zu körperlichen Erkrankungen,
Einsamkeit und Verlusterlebnissen kommt, sind Depressionen im höheren Alter sogar
weniger häufig als im jüngeren Erwachsenenalter.
Wenn man erkennt, dass Depression eine Erkrankung wie andere auch ist, dann wird
es leichter fallen, das veränderte Verhalten richtig einzuordnen. Die Familie kann die
Depression nicht heilen. Sie kann den Erkrankten aber dazu motivieren, sich Hilfe zu
holen und die Behandlung konsequent durchzuführen. Die beiden wichtigsten
Behandlungssäulen bei Depression sind Antidepressiva und Psychotherapie – beides
wird von den Krankenkassen getragen.
Quellenangaben #
(1) Bildquelle
© De Visu - stock.adobe.com
(2) Bildquelle
© Stefan Straube
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