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Patientenaufklärung zur HIPEC

Sehr geehrte(r) Frau/Herr ,

bei Ihnen wurde eine Diagnose gestellt, sodass therapeutisch eine HIPEC
durchgeführt werden muss. Mit diesem Aufklärungsblatt möchten wir Sie auf
die anstehende Operation vorbereiten, sodass Sie vollständig aufgeklärt
gemeinsam mit uns in die Therapie starten können.

Diagnostik

Folgende diagnostische Schritte sind vor der Operation notwendig


(entsprechendes wird vom Arzt angekreuzt)
o Anamnese
o klinische Untersuchung (Blutbild, Tumormarker,...)
o körperliche Untersuchung (je nach Fachgebiet variabel)
o Koloskopie, Rektoskopie (bei Verdacht auf Tumorinfiltration in den
Darm)
o Zystoskopie (bei Verdacht auf Tumorinfiltration in die Harnblase)
o Röntgen des Brustkorbes (ggf. auch CT)
o CT oder MRT des gesamten Bauchraumes
o PET-CT (falls Fragestellung von Metastasierung an anderen
Körperstellen)
o weitere Untersuchungen entsprechend der Begleiterkrankungen
o explorative Laparoskopie
Das Verfahren

Das Verfahren HIPEC steht für "Hyperthermic intraperitoneal chemotherapy"


und bedeutet somit übersetzt das Einbringen von erwärmter
Chemotherapielösung ins Abdomen. Das Verfahren ist das Standartverfahren,
welches in unserem Netzwerk bei intraperitonealen Karzinomen durchgeführt
wird. Wichtig zu erwähnen ist die Tatsache, dass die HIPEC niemals als
einzelnes Verfahren durchgeführt wird. Das Verfahren wird immer mit der
zytoreduktiven Chirurgie kombiniert - vor der HIPEC-Therapie findet also die
chirurgische Entfernung der tumortragenden Organe und Gewebe statt. Die
HIPEC ist als ergänzendes Verfahren anzusehen, um restliche freie Tumorzellen
nach der chirurgischen Entfernung der Tumoren aufzulösen. Für die HIPEC
stehen mehrere Chemotherapeutika zur Verfügung und werden je nach
Indikation und zugrunde liegender Tumorerkrankung ausgewählt. Die
Chemotherapeutika werden auf 41-43 Grad erwärmt und dann je nach
ausgewähltem Verfahren für 30-120 Minuten in das Abdomen eingebracht. Vor
dem Beginn der HIPEC sehen die Leitlinien eine erste Spülung des Abdomens
mit 3 Liter warmer zytotoxischer Lösung vor. 

Vor der OP

Die Zeit vor der Operation wird durch die notwendige Diagnostik ausgefüllt.
Sind alle diagnostischen Schritte erfolgt, so wird neben dem
Aufklärungsgespräch für den Eingriff auch ein Narkosegespräch durchgeführt.
Hier bleibt jeweils ausreichend Zeit, um offene Fragen zu klären! Unmittelbar
vor der Operation wird dann noch ein Lungenfunktionstest durchgeführt, um
die körperliche Verfassung in Bezug auf die Operation zu klären.

Im Normalfall werden Sie am Vortag der Operation stationär aufgenommen. Es


erfolgt eine weitere Blutentnahme sowie ein Standart-EKG. Sind diese
unauffällig, so kann der Eingriff durchgeführt werden.
Nach der OP

Nach Abschluss des Eingriffes werden Sie direkt auf die chirurgische
Intensivstation gebracht, um dort rund um die Uhr überwacht zu werden. Auf
Grund der Größe des Eingriffs ist es notwendig, Sie 24-48 Stunden lang weiter
in Narkose zu lassen, um dem Körper die notwendige Kraft zu geben, sich von
der Operation zu erholen. Während dieser Zeit werden Sie wie bereits erwähnt
rund um die Uhr überwacht und bestens versorgt. Nachdem die Narkose
beendet wurde, geht es in erster Linie darum, so früh wie möglich mit der
Mobilisation und der Nahrungsaufnahme zu beginnen. Nach circa 7 Tagen
werden Sie bei unproblematischem Verlauf auf die Normalstation verlegt. Falls
bei Ihnen ein oder mehrere Stomata angelegt worden sind, werden die
jeweiligen Stomatherapeuten aus dem Krankenhaus Kontakt zu Ihnen
aufnehmen, um Sie bei der täglichen Pflege der Stomata zu unterstützen, Ihnen
nützliche Tipps zu geben und Sie bestmöglich auf die Rückkehr in das tägliche
Leben vorzubereiten. Ist der komplette Heilungsverlauf unproblematisch, so
können Sie nach circa 3 Wochen aus dem Krankenhaus entlassen werden und
direkt in die Rehabilitation starten. Diese sollte bestenfalls von der Rehaklinik
Lukdorf durchgeführt werden, um den maximalen Erfolg und die beste Qualität
der Rehabilitation zu gewährleisten. Hier werden Sie weiter Ihre körperlichen
Kräfte aufbauen und immer besser lernen, nach dem Eingriff weiter zu leben
und das alltägliche Leben gut zu meistern! Wir stehen jederzeit an Ihrer Seite.

Haben Sie über diese Infobroschüre weiterhin offene Fragen, so sprechen Sie
uns jederzeit an. Wir helfen Ihnen gerne witer!

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