Sie sind auf Seite 1von 43

Mighty Quin

(tmquin@ibm.net)

Penny auf dem Block


Eine »Doc’s Orders«-Story

Originaltitel: »Penny on the Block – A ›Doc’s Orders‹ Story«

Simon Wise bildet für ein geheimes New Yorker Auktionshaus Sklaven aus. Als der
legendäre Doc ihn um einen Gefallen bittet, kann er nicht ablehnen, obwohl sich zeigt,
dass die Sache mehr Probleme macht, als er jemals gedacht hatte.

Übersetzung:
ast (ast00001@yahoo.com), 2005
»Kann ich Ihnen etwas bringen, Herr?«
Ich gähnte und war kurzzeitig etwas verwirrt. Blinzelnd sah ich auf und
blickte in eines der schönsten Gesichter, das ich jemals gesehen hatte. Als
erstes bemerkte ich die Augen, große, blaue, freundliche Augen, die unter
dichten, dunklen Wimpern hervorblickten. Darüber elegant geschwungene
Augenbrauen. Darunter eine Nase, lang und dünn und eingerahmt von
ausgezeichnet dazu passenden rosigen Wangen. Der Mund war ein Kunstwerk,
die Lippen kirschrot, feucht und einladend, die die perfekten Zähne mit einem
Tausend-Dollar-Lächeln umrahmten.
Dann bewegten sich diese Lippen.
»Herr?« fragte sie noch einmal und hielt ihren Kopf schräg, was ihr
blauschwarzes Haar über ihre Wange fallen ließ.
Das lenkte meine Aufmerksamkeit von diesem wunderschönen Gesicht ab
und ich bemerkte den Rest ihres Körpers. Das schwarze Haar fiel ihr, bedeckt
von einem kleinen Tuch, bis auf die Schultern. Sie trug ein Häubchen auf dem
Kopf und eine enge, weiße Baumwollbluse, die irgendwie versuchte, mit der
gegen sie drängenden Fülle fertig zu werden – die Uniform einer
Krankenschwester. Plötzlich war ich völlig wach.
»Ahh, Kaffee«, sagte ich, meine Erschöpfung unterdrückend, »schwarz,
stark genug, um Tote aufzuwecken, und viel Zucker.«
Sie lachte, strich über ihre Bluse und zog sie straff. Nun konnte ich ihre
Figur noch besser sehen, das Mädchen hatte Kurven wie ein 50er-Jahre-
Filmstar, ihr Make-up, ihre Frisur, all das erschien mir aus irgendeinem Grund
sehr vertraut, obwohl ich sie sicher noch nie gesehen hatte.
»Okie Dokey.« sagte sie und schenkte mir wieder dieses Lächeln. »Ich
gehe, mache Ihnen frischen Kaffee und bringe Ihnen die ganze Kanne, dann
können Sie trinken, so viel Sie wollen.«
Jetzt, wo sie mehr als nur ein paar Worte gesagt hatte, konnte ich das
Singen des Südstaaten-Akzents in ihrer tiefen, sexy Stimme hören. Oklahoma?
Texas? Ich konnte es nicht sagen, aber es gab ihrer überwältigenden
Erscheinung noch den letzten Kick. Als sie sich umdrehte und wegging konnte
ich ihren Hintern sehen, der in diesem engen Rock hin- und herschwang, die
Vollkommenheit ihrer Beine mit den Strumpfnähten bewundern und die
weißen, 4 Zoll hohen Pumps, in denen sie so mühelos lief.
Sie war wie aus einer anderen Zeit, aus den Vierzigern oder Fünfzigern, als
die Frauen irgendwie sexyer aussahen. Ich konnte mir ein Bild von ihr mitten
auf der Nase einer B 17 vorstellen oder auf der Titelseite eines 50er-Jahre-
Filmmagazins. Ich hätte nie damit gerechnet, so etwas hier, im
einundzwanzigsten Jahrhundert, zu sehen und noch dazu in der
Präsidentensuite des Imperial-Plaza-Hotels in Boston.
Ich weiß, was Sie jetzt denken. Dass das Imperial-Plaza-Hotel in Boston gar
keine Präsidentensuite besitzt. OK, aber es war einer der bevorzugten
Treffpunkte von JFK1, wenn er in der Stadt war. Und in den Sechzigern

1
JFK = John F. Kennedy (1917-63 ermordet), 35. Präsident der USA (1961-63)

~2~
wohnte hier Lyndon B. Johnson2 einmal. Aber nirgendwo in der gesamten
Hotelliteratur werden Sie eine Präsidentensuite erwähnt finden.
Ich seufzte und stand auf, verscheuchte diese Gedanken und versuchte,
meinen Anzug etwas glatt zu streichen, so dass er nicht aussah, als hätte ich
darin geschlafen. Obwohl ich genau das getan hatte. Ich blickte zu den
Fenstern und sah hinaus in das Bostoner Stadtbild, bemerkte die
Weihnachtsbeleuchtung, die in den Straßen erstrahlte und die gutbetuchten
Neu-Engländer, die sich abhetzten, um in letzter Minute noch ihre
Weihnachtseinkäufe zu erledigen.
Weihnachten in Boston und ich stand mit rot geränderten Augen in einem
Raum, den es gar nicht gab, und war im Begriff einen Mann, eine lebende
Legende, zu treffen und hoffte, dass er einen Job für mich hatte.
Ich gähnte. Einen Job? Gut, das war es, was ich von diesem Treffen dachte
– nein, hoffte. In Wahrheit wusste ich nicht mehr als gestern Abend, als eine
sehr härtnäckige, kleine Rothaarige mir das Flugticket in die Hand gedrückt
und mir gesagt hatte, wer mich interviewen wollte. Natürlich dachte ich erst es
wäre irgendein Weihnachtsgag, den die Jungs aus dem Büro mit mir machen
wollten. Ich meine, es war ein bisschen, als ob du eine Einladung ins Weiße
Haus zwischen deiner Weihnachtspost findest. Ich ließ sie herein, sah mir kurz
ihre Motorradkluft aus Leder an, die ihren sexy, jungen Körper umschloss und
sagte im Spaß zu ihr, ich würde nur zu dem Interview gehen, wenn sie mit mir
schlafen würde. Lächelnd hatte sie hochgegriffen und den ersten
Reißverschluss geöffnet …
Ich gähnte wieder. Es schien, als müsste ich jetzt für die gute Zeit, die ich
letzte Nacht gehabt hatte, bezahlen. Als die Krankenschwester mir mit einer
Kanne heißen Kaffees über den Weg lief, tat ich mein Bestes, um mein
Pokergesicht wieder herzustellen. OK, es gelang nicht sehr gut. Wie soll man
sich auch aufs Geschäftliche konzentrieren, wenn solch ein Mädchen neben
einem steht? Ich begann mich zu fragen, ob sie auch mit mir schlafen würde.
Ich war erst bei meiner zweiten Tasse und gerade dabei, mich selbst zu
ermutigen, mein Glück zu versuchen, als die Tür der Suite sich öffnete und
eine andere Krankenschwester hereinsah. Sie war blond und hatte grüne
Augen. Ich sah sie mir an und entschied, dass sie sensationell wäre, wenn sie
nicht im gleichen Raum wie meine Schwester von vorhin wäre.
Sie warf mir einen Blick zu, als wäre ich nicht gut genug für sie und sagte
dann mit gelangweilter Stimme und einem auffälligen englischen Akzent: »Der
Doktor wird Sie jetzt empfangen.«
Ich kippte den Rest des Kaffees hinunter, strich Hemd und Krawatte glatt
und ging zur Tür. Die Blondine blieb wartend stehen, während ich durch die
Tür schlüpfte.
Ich glaube, ich hatte ein Büro oder ein Wohnzimmer erwartet. Stattdessen
fand ich mich in einem kleinem Vestibül wieder, zusammen mit zwei
hünenhaften, schwer bewaffneten Leibwächtern. Der links, den ich Twiddle
Dee getauft hatte, hatte mich vom Flughafen abgeholt. Er war es auch, der
2
Lyndon B. Johnson (1908-73), 36. Präsident der USA (1963-69)

~3~
mich noch einmal durchsuchte, während sein Freund aufpasste. Als er fertig
war, öffnete die blonde Krankenschwester die Innentür und geleitete mich ins
Büro.
Der Mann am Schreibtisch sah nicht hoch. Stattdessen winkte er mich
näher. Als ich mich dem Schreibtisch näherte, sah ich, dass er siebzig oder
achtzig Jahre alt und weißhaarig war und einen Vollbart hatte. Er trug einen
tadellos sitzenden, maßgeschneiderten Saville-Row-Anzug und sah aus wie ein
sehr erfolgreicher Weihnachtsmann. Er blickte von seinen Papieren auf und
musterte mich über den Rand seiner Brille.
»Ah, Mister Wise«, sagte er und machte keinen Versuch, zu meiner
Begrüßung aufzustehen, »bitte kommen Sie herein, nehmen Sie Platz.«
Seine Stimme war kultiviert und hatte einen englischen Akzent und die
Geste, mit der er auf den Stuhl vor dem Schreibtisch wies, war gemessen und
sparsam. Ich bemerkte sofort sein Wohlwollen und seine innere Größe, setzte
mich und murmelte einen Gruß. Als ich saß, rutschte ich nervös hin und her.
Doc blickte wieder hoch. »Meine Güte, Mister Wise, Sie sehen ja schrecklich
aus, fühlen sie sich gut?«
In seiner ruhigen Stimme lag echte Sorge. Ich wurde rot.
»Ähh, der Jetlag.« erklärte ich verlegen und war mir bewusst, dass New
York gar nicht so weit weg war.
Doc nickte. »Ich verstehe.« sagte er. »Ich nehme an, Angelvice hat Ihnen
einen Anreiz für Ihre Reise angeboten? Das hätte ich wissen sollen, diese
frankokanadischen Mädchen, sexbesessen und abenteuerlustig.«
Ich errötete noch mehr, aber er schien keine Notiz davon zu nehmen.
Stattdessen hob er eine dicke Akte an.
»Also«, sagte er lesend, »Simon Wise, 30 Jahre alt. Hat in den letzten vier
Jahren für das Auktionshaus der Leibermann-Brüder in Manhattan gearbeitet
und ist bis zum Sklaven-Ausbilder aufgestiegen.« Er überflog einige andere
Seiten. »Eine eindrucksvolle Akte, Mister Wise.« kommentierte er und blickte
mich mit seinen durchbohrenden, blauen Augen an. »Leibermanns ist eine
alteingesessene Firma, eines der ältesten Sklavenhäuser New Yorks, und Sie
haben dort in so jungen Jahren schon den Job des Sklaven-Ausbilders. Eine
große Leistung, mein Junge, sehr beeindruckend.«
Ich wurde rot. »Ich tue was ich kann.« murmelte ich.
»Sie sind zu bescheiden. Diese Akte berichtet von mehr als »was ich kann«,
Mister Wise. Diese Akte zeigt, dass Sie in der Tat ein ausgezeichneter
Ausbilder sind. Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass Sie schon jetzt
ein Meister der traditionellen Techniken sind.«
»Traditionell?« fragte ich mit plötzlichem Interesse. »Was gibt es denn für
andere Techniken?«
Doc lächelte geheimnisvoll. »Nun, wir wollen doch nicht jetzt schon zu viel
verraten, nicht wahr?« entgegnete er leichthin. »Vorerst genügt es, dass diese
Akte sehr für Sie spricht. Sehr für Sie, in der Tat.«
In diesem Augeblick wurde an der Tür geklopft und Schwester Sexbombe
kam mit einem Tablett herein, auf dem eine Teekanne und eine Kaffeekanne

~4~
standen. Sie ging zum Schreibtisch, stellte das Tablett ab und goss Doc eine
große Tasse Tee ein, während ich noch einen starken Kaffee bekam.
Dann knickste sie vor seinem Stuhl. »Noch etwas, Master?« fragte sie mit
heiserer, sexy Stimme, die voller Versprechen war.
Doc lächelte. »Jetzt nicht, Bettie.« antwortete er. »Ich verspreche, dass ich
läute, wenn wir noch etwas brauchen … Jetzt sei ein gutes Mädchen und
geh.«
Bei den Worten »gutes Mädchen« glaubte ich bei Bettie ein leichtes Zittern
wahrzunehmen und sie wurde purpurrot. Beinahe übereifrig knickste sie noch
einmal und verschwand durch die Tür.
Als die dritte Dosis Koffein mein träges Gehirn erreichte, zählte ich endlich
eins und eins zusammen. »Bettie Page?« fragte ich mit weit aufgerissenen
Augen. »Ih … Ihre Krankenschwester ist Bettie Page?«
Doc schlürfte seinen Tee. »Meine Assistentin Kitten hat mit Klonen
experimentiert« vertraute er mir mit funkelnden Augen an, »das macht die
Entführung von Prominenten viel einfacher. Wir konnten uns nicht
entscheiden, ob Prinzessin Di oder die liebe, süße Marilyn das beliebteste
Modell sein würden.«
Ich blickte ihn ehrfürchtig an.
Doc kicherte. »Entschuldigung, Mister Weise, das war ein schlechter
Scherz, natürlich haben wir keine perfekten Klone … noch nicht. Sie werden es
kaum glauben, die süße Bettie war ein Unfall, sie war Frontfrau beim
Minneapolis-TV. Ein Typ, den sie auf der Highschool hatte abblitzen lassen,
war bereit, fast jeden Preis zu bezahlen, um sie in seinen Besitz zu bringen.
Sie wurde in meiner Einrichtung ausgebildet, als dieses schreckliche Ereignis
mit dem World Trade Center geschah, und plötzlich stand ich mit einer Sklavin
ohne Eigentümer da. Wirklich tragisch. Wie Sie sich vorstellen können, war das
Verschwinden des Mädchens in allen Zeitungen. Sie war einfach zu bekannt,
als dass wir sie einfach an jemand anderen hätten verkaufen können,
jedenfalls nicht ohne einige … Modifikationen. Dann kam mir ein Gedanke –
wenn sie schon mit einem Plastischen Chirurgen Bekanntschaft schließen
würde, dann könnte ich auch gleich etwas ganz Besonderes schaffen.
Seine Augen blickten etwas abwesend. »Wissen Sie, ich kannte die richtige
Bettie. Die Klaws haben uns ‘53 vorgestellt …«
Er blinzelte. »Wie dem auch sei, genug geschwatzt. Ich denke, Sie möchten
erfahren, warum ich nach Ihnen geschickt habe?«
Ich schluckte und richtete mich auf. Jetzt kam es.
»Arbeiten Sie gern bei Leibermanns, Mister Wise?«
Ich hatte mir die Antwort auf diese Frage die ganze Zeit im Flugzeug
überlegt. Joshua Leibermann war ein guter Boss, eine der Legenden der
Sklaverei-Industrie, außerdem unterhielt er gute Beziehungen zu so gut wie
jedermann. Es war wichtig, meine Bereitschaft, den Job zu wechseln,
herauszustellen, ohne Joshua dabei zu diskreditieren.

~5~
Ich räusperte mich. »Ich habe dort einen guten Job«, antwortete ich
nickend, »die Bezahlung ist gut und die Zusatzleistungen sind, wie Sie sich
vorstellen können, ausgezeichnet …«
»Aber?« fragte Doc.
Ich zuckte mit den Achseln. »Ich kann nicht sagen, dass es dort keine
Probleme gegeben hat.« sagte ich. »Es ist ziemlich klar, dass ich nicht
Chefausbilder werde, bevor einer meiner Chefs nicht stirbt, und sie sind alle
bei guter Gesundheit. Ich würde gern mehr Forschung betreiben als eine reine
Handelsorganisation finanzieren kann. Und in letzter Zeit bringt Joshua mich
ständig mit unverheirateten Nichten und Enkeltöchtern zusammen.«
Doc lachte. »Und ich nehme an, dass Sie von dieser Art Eheanbahnung
nicht viel halten?«
Ich zuckte nochmal die Achseln. »Ich verstehe, was er beabsichtigt und bin
dankbar dafür«, sagte ich, »es ist ein netter Gedanke, wirklich. Aber ich
arbeite Tag für Tag mit ungewöhnlich gut aussehenden Frauen und … nun,
um ehrlich zu sein, diese Mädchen sind nicht ohne Grund unverheiratet.«
Doc lachte wieder und warf eine Akte über seinen Schreibtisch. »Dies ist
der Grund, aus dem Sie hier sind.« sagte er.
Stirnrunzelnd öffnete ich die Akte. Sie enthielt eine Anzahl Polaroids von
einer Gestalt im Kofferraum eines Wagens. Man konnte nicht viel erkennen. Es
waren Fotos von einer Frau in einem langen, schwarzen Ledermantel mit
pelzbesetzter Kapuze. Ihre Arme waren auf dem Rücken mit Klebeband
gefesselt und ihre in Stiefeln steckenden Knöchel waren mit scharlachrotem
Seidenband hogtied an ihre Handgelenke gebunden. Auf einem anderen Foto
sah ich, dass sie mit Klebeband und Stoffstreifen, die augenscheinlich aus
ihrem Rock herausgerissen worden waren, geknebelt war. Ein weiterer
Stoffstreifen diente als improvisierte Augenbinde.
Die Kapuze ihres Mantels war hochgeschlagen und verdeckte zusammen
mit Augenbinde und Knebel ihr Gesicht. Außer einiger Weihnachtspakete, die
weiter hinten im Kofferraum lagen und von denen das Seidenband zu
stammen schien, war nicht viel mehr zu sehen.
»Ihr Name ist Penny Cartwright«, erklärte Doc, sich zurücklehnend, »31
Jahre alt, Sekretärin, wohnte in South Carolina. Vor zwei Nächten bot sie sich
an, für United Way Geschenke auszuliefern, nachdem ein Kollege sich krank
gemeldet hatte. Die lokale Polizei sagte, sie wäre unglücklicherweise in der
Nähe einer nachts geöffneten Spirituosenhandlung gewesen, als dort gerade
ein erfolgloser Raubüberfall stattfand. Der Besitzer eröffnete das Feuer auf die
fliehenden Räuber, verletzte einen von ihnen und machte ihr Fluchtfahrzeug
unbrauchbar. Miss Cartwright fuhr gerade vorbei und die Räuber nahmen
ihren Wagen in Besitz. Es scheint, dass einer von ihnen das Mädchen später
einem Sklavenrekrutierer verkaufte, der für die Leibermann-Brüder arbeitet.
Der hat auch diese Fotos gemacht. In diesem Moment ist Miss Cartwright im
Besitz der Leibermanns und soll verkauft werden.«
Ich spürte, wie mein Mund trocken wurde. Dies war kein Stellenangebot.

~6~
»Und warum interessiert Sie diese Affäre?« fragte ich mit einer Stimme, die
viel ruhiger klang, als ich mich fühlte.
Doc zuckte die Achseln. »Ich kenne ihre Familie«, antwortete er, »und das
gut genug, dass ich nicht will, dass das Mädchen getötet wird.«
Ich ging die Papiere durch. Es gab ein Foto ihres Gesichts in der Akte, ein
Passbild vom DMV3. Es war nicht besonders gut, zeigte aber, dass Penny
ziemlich attraktiv war.
»Wird sie für einen Klienten oder vom Haus verkauft?« fragte ich.
»Leibermanns haben sie dem Rekrutierer abgekauft«, entgegnete Doc, »sie
gehört dem Haus.«
Ich schob die Akte zurück über den Tisch. »Sie können das mit einem Anruf
erledigen«, sagte ich, »rufen Sie einfach Joshua an und bieten Sie ihm an, das
Mädchen zurückzukaufen.«
Doc lehnte sich zurück. »Ich wünschte, es wäre so einfach.« sagte er.
»Aber es gibt einige … Geschichten zwischen meiner Organisation und den
Leibermann-Brüdern. Einiges an bösem Blut.«
Ich schlürfte meinen Kaffee. »Böses Blut?«
Doc blickte mich an, als versuchte er, zu einer Entscheidung zu kommen.
Schließlich sagte er: »Bis Mitte der Achtziger hat meine Organisation, wie viele
andere in diesem Geschäft, über öffentliche Auktionen verkauft. Diese
Auktionen waren in dem Sinn öffentlich, dass wir die Bieter nicht selbst
überprüften. Wir machten das viele Jahre ausschließlich über die Leibermann-
Brüder, unsere Geschäftsbeziehungen reichten weit in die Sechziger zurück.
Um ‘86 herum stieß einer meiner Partner, Sam Beckett, in Polizeiprotokollen
auf Leichenfunde im Norden des Staates New York. Die Polizei war etwas
verwirrt, denn keine der jungen Frauen, die dort aufgefunden worden waren,
war als vermisst gemeldet, und sie hatten auch keine Beziehungen
untereinander oder zum Fundort. Sam war früher beim militärischen
Geheimdienst gewesen und hatte so etwas wie den Instinkt eines Polizisten. Er
stellte fest, dass die Beschreibungen der getöteten Frauen auf einige
Sklavinnen zutraf, die bei Leibermanns verkauft worden waren. Nach einigen
Ermittlungen fand er den Namen des Käufers heraus – Frank Menzies. Hast du
von ihm gehört?«
Ich schüttelte, gefesselt von der Geschichte, den Kopf und registrierte nur
entfernt, dass Doc mich duzte.
»Menzies war ein New Yorker Immobilienhändler, der während des Booms
in den späten Siebzigern reich geworden war.« fuhr Doc fort. »Er hatte sich in
einer Zeit, als Manhattan nur so nach Büroflächen schrie, auf Büroneubauten
spezialisiert. Damals war Menzies reicher als Gott, so reich, dass ich bezweifle,
dass die Polizei ihm etwas anhaben könnte, wenn sie ihn verdächtigen
würde.« Doc zuckte die Achseln. »Sam vermutete, dass Menzies Mädchen von
Leibermanns kaufte, sie zu Tode folterte und dann die Leichen in den Wäldern
im Norden entsorgte. Weil er sich seine Opfer über die Sklavenkartelle
besorgte, ging er kein Risiko ein, entdeckt zu werden, denn niemand konnte
3
DMV (Abk. für Department of Motor Vehicles) = Verkehrsamt

~7~
bei der Polizei plaudern. Kurz, solange er das Geld hatte, konnte er immer
weiter töten. Und Frank Menzies war sehr reich.« Doc schlürfte seinen Tee.
»Ich setzte die Leibermann-Brüder von den Ergebnissen unserer Ermittlungen
in Kenntnis. Joshua und sein jüngerer Bruder Maurice sagten uns ziemlich
schnell, dass sie nichts tun könnten, dass wir keine Beweise hätten, dass einer
unserer Klienten ein Killer sei und dass außerdem die Entsorgung von Sklaven
eine Frage wäre, in die wir alle uns nicht einmischen sollten.« Er seufzte. »Das
war ein heißes Argument«, sprach er weiter, »und als Gerüchte über diese
Angelegenheit bekannt wurden, kehrten einige Lieferanten Leibermanns den
Rücken.
Die meisten Rekrutierer verlassen sich darauf, dass die Polizei in Fällen
vermisster Personen nicht allzu gründlich ermittelt. Wenn Menzies damit
fortfuhr, Leichen auf eine derart gefährliche Art und Weise zu entsorgen und
die Polizei Namen herausfinden würde, dann wären die Männer, die diese
Mädchen rekrutiert hatten, in echten Schwierigkeiten.
Der Boykott traf Leibermanns hart. Maurice glaubte, wir hätten die
Information absichtlich durchsickern lassen. Er war wütend und beendete noch
am gleichen Nachmittag unsere geschäftlichen Beziehungen. Nicht dass das
wichtig für uns war, ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon entschieden, zum
Direktvertrieb zu überzugehen, so dass ich selbst meine Käufer überprüfen
konnte.
Ich schickte aber ein Abschiedsgeschenk. Über einen anderen Händler
lieferte ich Leibermanns eine Sklavin, die genau in Menzies Interessenprofil
passte. Wie erhofft kaufte Menzies sie auch, nahm sie mit in sein Haus der
sadistischen Vergnügungen, das er in den Wäldern hatte bauen lassen und
bereitete sie darauf vor, getötet zu werden. Zu seinem Unglück entsprach sie
nicht völlig dem Typ seiner sonstigen Opfer. Als er nicht aufpasste, schaffte sie
es, sich zu befreien und ihm den Hals zu brechen.«
Ich erstickte beinahe an meinem Kaffee.
»Sie hat ihn getötet?« prustete ich.
»Oh ja«, bestätigte Doc, »aber viel schneller und sauberer als er es mit ihr
getan hätte. Sie hieß Teresa und ich bin stolz darauf, dass sie immer noch bei
uns ist … Und hier, mein lieber Junge, kommst du ins Spiel. Du kannst dir nun
vorstellen, dass ein Anruf von mir bei den Leibermann-Brüdern dort nicht
gerade auf Begeisterung stoßen würde. Weder ich selbst noch irgend jemand
aus meiner Organisation hat seitdem irgendwelche Geschäfte mit ihnen
abgewickelt. Aber jetzt haben wir das Problem mit dem Mädchen …«
Mein Herz raste. »I … ich werde sie nicht stehlen.« sagte ich. »Egal, was
Sie mir anbieten, Joshua war immer fair zu mir.«
Doc blickte auf. »Oh, mein lieber Junge, daran habe ich nicht im Traum
gedacht! Nein, Penny ist ein bisschen wild, ich würde sagen, dass sie nur
gewinnen kann, wenn sich ein starker und entschlossener Master um sie
kümmert. In der Vergangenheit hat sie schon unterwürfige Ansätze gezeigt,
was jeden Käufer freuen dürfte. Nein, unter normalen Umständen würde ich
mich auf die Auktion freuen …«

~8~
»Aber?« fragte ich, denn Sätze wie dieser hatten immer ein »Aber«.
»Pennys Entführer haben sie billig verkauft«, sagte Doc, »dazu ist sie wild
und möglicherweise schwer abzurichten. Folglich lässt Joshua sie als erste
Partie versteigern.«
Ich schluckte. Das war gar nicht gut. Die Eröffnungspartie brachte meistens
Verluste, oft war es ein Mädchen, das nicht so hübsch wie die anderen war,
oder eines, das schon älter oder irgendwie entstellt war. Die erste Partie war
ein Mädchen, das besonders billig weggehen würde, weil viele der Bieter noch
nicht einmal ihre Plätze eingenommen hatten.
Ich schluckte. Die erste Partie ist ein Mädchen, nach dem eine ganz
spezielle Art Kundschaft Ausschau hält.
»Ich verstehe nicht ganz«, sagte ich und erinnerte mich an ihr Foto, »sie ist
doch viel zu hübsch für die Eröffnungspartie.«
»Nicht für die spezielle Neujahrsauktion und wenn du für sie fast nichts
bezahlt hast.«
»Was soll ich also für Sie tun?« fragte ich.
Doc lächelte. »Ich möchte, dass du dich selbst übertriffst, mein lieber
Junge. Ich möchte, dass du sie abrichtest. Du sollst sicherstellen, dass sie am
Tag ihrer Versteigerung eine so gute Vorstellung hinlegt, dass schäbige
Sexclubs und SM-Häuser sie nicht ersteigern können. Dass sie einen Preis
erzielt, der garantiert, dass ein guter Master sie erwirbt.«
Ich schluckte. »D … das ist alles, was Sie von mir wollen?«, fragte ich, »sie
als Eröffnungspartie abzurichten?«
»Ja, denn du bist talentiert. Bilde sie zur besten Sklavin aus, die du in neun
Tagen schaffen kannst. Bring ihr die Dinge bei, von denen du weißt, dass die
Bieter darauf abfahren. Dafür bekommst du von mir fünfzigtausend Dollar.«
»Ich … ich …« stotterte ich, schließlich hatte er eben dreimal mehr geboten
als üblich.
»Wir sollten nicht feilschen«, fuhr Doc fort und nahm meine Überraschung
als Vorbehalt, »ich erhöhe auf glatte Hundert.« Er hob seine Hand. »Und als
besondere Vergünstigung werde ich Angelvice und Bettie das Geld
überbringen lassen … persönlich.«
Ich blickte in seine Augen und wusste, dass er meinen Preis
herausgefunden hatte.

In den Sklavengehegen halten wir zwischen den Auktionen unseren Bestand


zur Verfügung. Es ist ein langer, gemauerter Korridor, vielleicht fünfzehn
Quadratfuß im Querschnitt, mit Leuchten und weißgetünchten Wänden. An
einer Seite des zentralen Durchgangs reihen sich Käfige mit einem
Zwischenraum von etwa einem Fuß aneinander. Ein Industrie-Regalsystem
erlaubt die Aufstellung einer zweiten Reihe von Käfigen über der ersten, was
die Unterbringungskapazität des kleinen Raumes verdoppelt und den Ort wie
eine große und sehr gut sortierte Tierhandlung aussehen lässt.
Die Käfige selbst vertiefen noch diesen Eindruck. Jeder ist drei Quadratfuß
im Querschnitt, etwa fünf Fuß lang und aus zusammengeschweißten

~9~
Maschendraht gemacht. Sie sind ursprünglich zur Haltung großer Hunde
gedacht und wir haben lediglich noch eine Möglichkeit zur Anbringung eines
Vorhängeschlosses zum Verschließen der Tür hinzugefügt und eine gepolsterte
Matte auf den Boden gelegt, damit die Sklavinnen darauf schlafen können. In
den Tagen vor einer Auktion bringen die Verkäufer ihre Ware zu uns und der
Raum füllt sich, nach einer Auktion leert er sich wieder, wenn die Käufer ihr
Eigentum abholen. Zwischendurch sind hier nur die Mädchen untergebracht,
die wir auf Grund eines Vertrages für ihren Eigentümer abrichten und die, die
das Haus für den Eigenbedarf behalten will.
Penny saß in einem Käfig, der für Haussklavinnen bestimmt war. Ich ging
zu dem Klemmbrett, das an dem kurzen Pfosten vor ihrer Tür hing. Ein kurzer
Blick bestätigte mir die Details, die ich schon wusste – Name, Alter, Partie-
Nummer. Mein neuer Gönner schien gut zu informiert sein. Auf dem Formular
stand wirklich, dass Penny die erste Partie werden sollte.
Ich überlegte einen Moment. Normalerweise richten wir die Sklavinnen erst
nach der Auktion ab, wenn der Käufer mit uns einen Vertrag abschließt, dass
wir sein Mädchen für ihn ausbilden sollen. Ich hatte noch nie gehört, dass ein
Mädchen vor der Auktion abgerichtet wurde. Wenn Penny einem unserer
ständigen Verkäufer gehören würde, hätte ich nichts tun können, aber sie war
Eigentum des Hauses und konnte deshalb vom Personal beliebig benutzt
werden. Ich konnte sie, ohne Aufsehen zu erregen, in ein Ausbildungszimmer
mitnehmen.
Ich blickte hinunter und sah, wie sie mich mit großen, neugierigen, blauen
Augen musterte. Als sich unsere Augen begegneten, drehte sie ihren Kopf
ertappt zur Seite und ihr hübsches, kastanienbraunes Pony fiel über ihr
Gesicht. Sie langte hoch und die schweren Fesseln an ihren Handgelenken
rasselten, als sie die Haarsträhnen von ihrer sommersprossigen Nase wischte.
Der Geschirrknebel, der ihren Kopf umschloss, sorgte dafür, dass sie nicht
sprechen konnte, aber ihre blauen Augen waren voller Fragen. Als ich ihre
Lippen betrachtete, die den Gummiball in ihrem Mund umschlossen, löste sich
ein Speichelfaden davon und fiel zwischen ihre nackten Brüste. Normalerweise
knebeln wir die Mädchen in den Käfigen nicht, weil sie darauf oft bockig
reagieren. Der Knebel war ein Zeichen, dass die kleine Penny aufsässig
gewesen war.
Zitternd, nackt, gefesselt und geknebelt sah Penny viel jünger aus als auf
den Fotos in ihrer Akte. In dem schwachen Licht des Geheges wirkte sie wie
ein älterer Teeny. Ich hoffte, dass die Beleuchtung im Auktionssaal genauso
schmeichelhaft sein würde.
»Präsentiere dich zur Inspektion!« befahl ich und warf ihr einen warnenden
Blick zu.
In den vier Jahren, die ich nun schon bei Leibermanns war, hatte ich noch
nie ein Hausmädchen selbst benutzt. Dass ich es jetzt tat, würde die Zungen
besonders unter dem weiblichen Personal nicht mehr stillstehen lassen. Wenn
ich einmal damit anfing, konnte ich nicht riskieren, danach wieder damit
aufzuhören.

~ 10 ~
Ich blickte nach unten und sah, dass Penny sich nicht gerührt hatte. »Los,
Mädchen«, sagte ich drohend, »oder willst du für eine Auspeitschung
vorgemerkt werden?«
Penny schüttelte den Kopf, schnaufte und schob dann ihre gefesselten
Handgelenke durch das kleine, rechteckige Loch im unteren Teil ihrer Käfigtür.
Ich griff hinunter und überzeugte mich schnell davon, dass sie noch festsaßen.
Zufrieden nickte ich, »Weiter!«
Ich musste einen Moment warten, während sie sich in dem engen Käfig
drehte. Schließlich steckte sie ihre Füße durch die Öffnung und ich kontrollierte
ihre Fußfesseln. Die Fußfesseln waren fast genauso wie die Handfesseln, nur
war in der Mitte der sie verbindenden Kette eine längere Kette befestigt, die
durch die Öffnung in der Käfigtür führte und an dem Eisenpfosten außerhalb
des Käfigs festgeschweißt war. Zufrieden damit, dass alles in Ordnung war,
winkte ich Bernice heran.
Bernice gehörte schon vor meiner Zeit zur Firma. Das Gerücht besagte,
dass sie und eine andere Highschool-Studentin von einem Rekrutierer erwischt
worden waren, der es eigentlich nur auf das andere Mädchen abgesehen
hatte. Irgendwann, als ein Ausbilder ihre Freundin zur Strafe auspeitschte,
stellte sich heraus, dass Bernice gerne Frauen disziplinierte. Dann bekam eine
der Wächterinnen ein Baby und musste aufhören und Bernice wurde Pflegerin,
eine Sklavin, die Sklavinnen bewachte. Eigentlich sollte das nur vorübergehend
sein und Bernice nur während des Mutterschaftsurlaubes der Wächterin
einspringen. Das war vor fünf Jahren gewesen.
Bernice schlenderte herüber, sie hatte ein enges, rotes Lederkorsett an,
rote, hochhackige Stiefel und lange, rote Lederhandschuhe. Ich wusste, dass
dies ihr Kostüm für die Weihnachtsauktion gewesen war und nahm an, dass
sie sich an Korsett und Stiefel gewöhnt hatte. Um ihren Hals war ein
metallener Kontrollkragen befestigt. Er ist mit Elektronik vollgestopft, die alle
Sklavinnen innerhalb des Hauses überwacht. Sie können damit lokalisiert,
akustisch überwacht und bestraft werden. Aber am Wichtigsten ist der darin
enthaltene Sprengstoff. Sollte eine der Sklavinnen versuchen, den
Sicherheitsbereich des Komplexes unerlaubt zu verlassen, wird der Kragen
explodieren. Außerdem kann er aus dem Sicherheitsbüro ferngezündet
werden. Da kein Ausbilder den Schlüssel für den Kragen mit in den
Sicherheitsbereich nimmt und es keine Möglichkeit gibt, den Sprengstoff zu
entschärfen, wird auf diese Weise die Loyalität der Pflegerinnen gewährleistet.
»Ja, Herr?« fragte Bernice, machte einen kleinen Knicks und erzitterte ein
wenig. Bernice mochte mich. Ich wusste es. Weil ich außerdem der jüngste
Ausbilder im ganzen Komplex war, hatte Bernice seit ich da war versucht, mich
dazu zu bringen, sie zu ficken.
Ich zeigte auf Penny. »Ich nehme diese Sklavin für einen schnellen
Weihnachtsfick mit, Bernice«, sagte ich und versuchte, möglichst unbefangen
zu klingen, »bereite sie für mich vor.«
Bernice warf mir einen Blick zu und fragte sich wahrscheinlich, was Penny
hatte und sie nicht. Bernice war nicht unattraktiv, sie hatte kurze, braune

~ 11 ~
Haare und graugrüne Augen, aber ich musste jeden Tag mit ihr arbeiten und
wollte keine Komplikationen durch eine geile Sklavin.
Ich hörte, wie sich ihre Stimme deutlich abkühlte, als sie sich verbeugte
und sagte: »Ja, Master.«
Sie schloss die Käfigtür auf und öffnete sie. »Raus.« befahl sie und zeigte
Penny damit, wer der Boss war.
Penny kroch hinaus.
»Hinstellen, Herumdrehen, Gesicht zum Käfig.«
Penny gehorchte, leicht zitternd vor Angst. Sie wusste nicht, was passieren
würde. Wächterinnen wie Bernice haben Schlüssel zu den Käfigtüren, damit
sie sie innen reinigen können. Aber Schlüssel zu den Fesseln der Sklavinnen
und für die lange Kette, mit der sie an den Außenpfosten angekettet sind,
besitzen nur die Ausbilder. Während Penny zitterte und in ihren Knebel
stöhnte schloss ich eine ihrer Handfesseln auf, fädelte die kurze Kette, die die
Handfesseln verband, durch einen Ring an der Rückseite ihres
Keuschheitsgürtels und verschloss sie wieder.
»Du darfst dich umdrehen.« sagte ich mit tiefer, strenger Stimme.
Sie drehte sich wie befohlen um, ihr Kopf war etwas vorgebeugt und sie
sabberte ein bisschen. Ich begriff, dass sie meine »Weihnachtsfick«-
Bemerkung gehört hatte und nun das Schlimmste erwartete. Ich nahm eine
Führungsleine von der Wand und klinkte sie in den O-Ring an der Vorderseite
von Pennys Kragen ein. Dann ließ ich sie sich auf die Bank setzen und ihre
Beine anheben, damit ich die lange Kette von ihrer Fußfessel lösen konnte. Die
Botschaft an Penny war unmissverständlich – sie würde keine Möglichkeit
bekommen, Schwierigkeiten zu machen. Ihr Körper würde bei jedem Schritt
unter meiner Kontrolle sein. Sie war hilflos.
Ich nahm die Leine und wandte mich an Bernice. »Ich will, dass der Käfig
gereinigt und wieder eingeräumt wird, während ich weg bin.« sagte ich zu ihr.
»Wenn mich jemand braucht, wir sind im Ausbildungsraum zwei.«
Bernice verbeugte sich. »Ja, Master.« sagte sie.
Es gab immer noch die Andeutung eines Schmollmunds, man sah, dass sie
enttäuscht war. Aber sicher rechnete sie sich jetzt, wo ich begonnen hatte, die
Haussklavinnen zu benutzen, eine Chance aus. Außerdem wusste sie, dass
ihre hübsche Rivalin in ein paar Tagen nicht mehr hier sein würde.
Ich nahm die Leine und führte Penny an der Reihe der Käfige entlang. Da
sie bisher aus ihrem Käfig nicht herausgekommen war, hatte sie
wahrscheinlich keine Vorstellung von der Größe dieses Ortes. Während wir an
den Käfigen entlanggingen begann sie, in sie hineinzustarren und ihre Augen
weiteten sich beim Anblick all dieser halbnackten Mädchen in ihnen. Jede von
ihnen reagierte anders auf uns. Die meisten blickten mit aufgerissenen,
ängstlichen Augen aus ihrem Käfig heraus. Manche wimmerten, manche
flehten, andere stießen undefinierbare Laude hinter dicken Knebeln hervor.
Einige sahen angsterfüllt aus, andere neugierig, ein paar weinten. Ich merkte,
dass Penny hinter ihrem Knebel leise zu schluchzen begann, als ihr die
Ungeheuerlichkeit ihrer Situation bewusst wurde. OK, sie war

~ 12 ~
unglücklicherweise gekidnappt worden und ich nehme an, bis jetzt hatte sie
gehofft, ihr würde sich eine Fluchtmöglichkeit bieten, aber nun wurde ihr klar,
dass wir hier dutzende Mädchen gefangen hielten, dass wir keine Amateure
waren und dass dieser Ort schrecklich effizient geführt wurde. Es würde keine
Flucht geben. Ich hoffte, dass diese Erkenntnis sie dazu bringen würde, zu
kooperieren.
Ich hielt inne und öffnete die Tür zum Ausbildungsraum zwei. »Rein hier.«
befahl ich.
Der Raum enthielt eine Reihe von Geräten für die Ausbildung. Ich sah
amüsiert zu, wie sie alles begutachtete. Ihre Augen weiteten sich, als sie den
Untersuchungstisch betrachtete, einen Käfig, eine mittelalterliche Folterbank.
Ein Stahlgitter war an zwei Wänden angebracht, das zahlreiche Stellen bot, um
Seile anzubringen. Ich schloss die Tür hinter mir und entfernte die
Führungsleine.
Dann zeigte ich auf einen bequemen Stuhl an der Längsseite des Raumes.
»Du wirst zu diesem Stuhl gehen und neben ihm niederknien.« befahl ich.
Ich stand einen Moment da und beobachtete sie, wie sie hinüberging und
sich neben den Stuhl in eine plumpe Position hinhockte.
Ich setzte mich. »Beug dich vor, Mädchen!«
Sie beugte sich leicht nach vorn und ich schloss das Knebelgeschirr auf und
entfernte den Knebel.
»Möchtest du was trinken?« fragte ich.
Normalerweise hatten die Mädchen in den Käfigen Zugang zu einem kleinen
Wassertank. Aber ein Nebeneffekt der Bestrafung mit einem Knebel war, dass
sie nichts trinken konnten. Ich wusste, dass sie mittlerweile sehr durstig sein
musste. Deshalb erstaunte mich ihre Antwort um so mehr.
»Nein, Herr, ich glaube nicht.« sagte sie leise und ihre blauen Augen
beobachteten jeden Zoll meines Gesichts.
Ich zuckte die Achseln. »Weißt du, wo du bist, Mädchen? Wozu dieser Ort
dient?« fragte ich.
Ihre Nasenlöcher zuckten und ich fing ein Aufblitzen von Wut in ihren
Augen auf. Aber sie beherrschte sich, richtete sich auf und hob stolz ihren
Kopf. Ich glaube, sie wollte dadurch entschlossener aussehen, aber ich
bemerkte nur, dass sie ihre Brüste dabei sehr reizvoll vorstreckte.
»Nein, das weiß ich nicht. Warum tun Sie das alles?« fragte sie, mir in die
Augen blickend.
Ich seufzte. »Penny, die Männer, die dich entführt haben, gehören zu einer
Straßenbande.« erklärte ich. »Als sie deinen Wagen stahlen, wollten sie
eigentlich nur das Fahrzeug haben. Aber einer von ihnen hat dich dann
verkauft, um Geld für Crack zu bekommen. Dies hier ist ein Auktionshaus, ein
Ort, wo Sklavinnen gekauft und verkauft werden. Du bist gekauft worden und
wirst am Neujahrstag verkauft werden.«
Ihre Augen hatten sich bei diesen Nachrichten geweitet. Ich beschloss, den
»guten Bullen« zu spielen, das würde jetzt am Besten funktionieren. Wenn sie

~ 13 ~
mich als Freund sah, würde sie mich vielleicht dabei unterstützen, sie
abzurichten.
»Bist du sicher, dass du nichts trinken willst?« fragte ich freundlich.
»Nein, Herr, ich will nichts trinken! Sie können Menschen nicht KAUFEN und
VERKAUFEN … Herr!« sagte sie wütend.
Ich vermute, dass jemand sie schon bestraft hatte, weil sie nicht »Herr«
gesagt hatte, denn sie klebte es wie ein Passwort ans Ende jedes Satzes.
Sie sah mich mit funkelnden Augen an. »Das ist illegal! … Herr!« setzte sie
hinzu.
Ich sah sie unbeeindruckt an. »Nun, illegal oder nicht, wir handeln nun
einmal mit Menschen, Süße«, beharrte ich, »und in etwas mehr als einer
Woche wirst du verkauft werden – ob du willst oder nicht.«
Sie hatte Angst und das machte sie wütend und – wie Yoda sagen würde –
das führte direkt in die Dummheit.
»Ich weiß, was du jetzt denkst«, fuhr ich fort und strich ihr über die
Wange, »du hast eine trotzige Seite und glaubst, dass du flüchten kannst.
Wenn du deine Energie auf solche Gedanken verschwendest, wirst du dich
echten Gefahren aussetzen.«
Sie versuchte, ihren Kopf von meiner Hand wegzudrehen, deshalb griff ihr
unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an, so dass ich ihr in die Augen sehen
konnte. »Du wirst es vielleicht nicht glauben«, sagte ich, »aber ich bin hier,
um dir zu helfen.«
Sie sah mich teilnahmslos an. »Wie denn … Herr?« fragte sie. »Indem Sie
mir Drogen geben, die mich unterwürfig machen? Indem Sie mir mit Drogen
versetzte Getränke anbieten, durch die mir alles egal wird?«
Ich runzelte die Stirn und fragte mich, wie sie auf so etwas gekommen war.
»Penny, du bist hilflos«, erinnerte ich sie, »wenn ich dir Drogen verabreichen
wollte, könnte ich dir jederzeit etwas injizieren. Oder dir eine Pille geben und
sagen ›Schluck das, Sklavin oder ich peitsche deine Fotze!‹.«
Sie wurde bei dem Wort »Fotze« rot und ihre Augen weiteten sich vor
Angst. Sie hatte keine Striemen am Körper, aber irgendjemand musste ihr
schon eine Peitsche gezeigt haben, entweder war es das oder eines der
anderen Mädchen hatte sich eine öffentliche Auspeitschung eingehandelt. Auf
jeden Fall zitterte sie jetzt. Ich begriff, dass der Zeitpunkt günstig war, einiges
zu klären.
»Willst du am Leben bleiben, Penny?« fragte ich harsch.
»Ja, Herr.« murmelte sie mit heiserem Flüstern. Sie zitterte jetzt am ganzen
Leib.
»Dann hör zu. Warst du jemals auf einer Auktion, Penny? Auf irgendeiner
Auktion?«
Ihr Kopf senkte sich und Tränen rannen über ihre Wangen. Sie bebte
unkontrolliert.
»Nein, Herr«, flüsterte sie, »außer mit meinem Großvater auf
Viehauktionen.«

~ 14 ~
Das schien mir ausreichend. »Weißt du wie die Eröffnungspartie einer
Auktion genannt wird, Penny?«
»Nein, Herr.« murmelte sie und zitterte wie Espenlaub.
»Sie wird ›Eröffnungsverlust‹ genannt. Weißt du, was das bedeutet?«
»Nein, Herr.«
»Das bedeutet, dass du etwas unter Wert verkaufst, du verschenkst es fast,
damit die Leute in Kaufstimmung kommen.« erklärte ich, ihre Reaktion
beobachtend. »Und bei unserer Auktion am Neujahrstag wirst du die
Eröffnungspartie sein, der Eröffnungsverlust.«
Ihre schluchzenden Schultern erstarrten.
Sirnrunzelnd fuhr ich fort. »Es gibt Orte, schreckliche Orte, die ständig neue
Mädchen brauchen. Sie werden ›Häuser des Schmerzes‹ genannt.« sagte ich
und hielt einen Moment inne, um nachzudenken. »Das sind extreme SM-Clubs,
Bordelle für Sadisten. Die meisten gibt es hier in New York. Wenn du Sadist
bist und genug Geld hast, kannst du dort mit einem Mädchen machen, was
immer du willst. Auspeitschen, Elektrofolter, Schnitte in die Haut sind noch
harmlos, einige der dunkelsten Clubs bieten Verstümmlungen an und, wie ich
höre, sogar Tötungen. Solche Häuser haben natürlich das Problem, Mädchen
für solche extremen Sachen zu finden. Ich meine, nur sehr wenige Mädchen
würden so etwas für Geld machen. Deshalb kaufen diese Clubs Mädchen bei
Auktionshäusern wie unserem. Mädchen, die sie foltern und auf jede Art, die
sie wollen, benutzen können. Sie wollen für die Mädchen aber natürlich
möglichst wenig ausgeben.« fuhr ich fort. »also suchen sie nach den älteren
oder nicht so hübschen Mädchen. Sie nehmen jede, die sie billig kriegen
können, weil sie nicht damit rechnen, dass sie lange durchhalten. Begreifst du
das, Penny? Was für Mädchen kaufen Häuser des Schmerzes?«
»Billige Mädchen, Herr.«
»Und du bist die Eröffnungspartie, Penny«, sagte ich, »du bist der
Eröffnungsverlust der nächsten Auktion.«
Sie begann wieder zu zittern, offenbar hatte sie eins und eins
zusammengezählt und war verängstigt. Aber als sie hochsah, konnte ich
weiße, heiße Wut in ihrem Gesicht sehen.
»Ich bin nicht BILLIG!« schrie sie. »Ich weiß, was billige Frauen sind!«
Leider fing ich da an zu lachen. Ich lachte weil Penny eins und eins
zusammengezählt und elf herausbekommen hatte. Ihr war ein Schrecken
eingejagt worden, sie hatte befürchtet, dass sie in einem Haus des Schmerzes
zu Tode gefoltert werden würde. Noch vor einem Augenblick hatte ich sie
genau da gehabt, wohin ich sie haben wollte. Dann war ihr klar geworden,
dass sie billig verkauft werden sollte und das hatte ihren Stolz verletzt. Ich
lachte weiter und das machte sie erst richtig wahnsinnig.
»Ich habe NICHTS mit solchen billigen Flittchen zu tun!« schrie sie.
»Jemand, der dumm genug ist, MICH billig zu verkaufen sollte bekommen,
was er verdient!«
Ihre blauen Augen blitzten vor Wut. Ich merkte, dass ich langsam die
Kontrolle verlor. Manchmal ist ein Ende mit Schrecken besser.

~ 15 ~
»Mach weit auf.«
Sie blinzelte, immer noch sehr wütend, aber sie wusste, dass sie
Schwierigkeiten bekommen würde, wenn sie den Knebel verweigerte. Immer
noch bockig öffnete sie den Mund und ließ mich den Ball hineinstecken, dann
platzierte ich die Geschirrriemen und zog sie straff.
»Ich komme morgen wieder«, sagte ich, »und rate dir, heute Nacht in dich
zu gehen. Glaube es oder nicht, ich will dir helfen. Wenn du dich von mir
ausbilden lässt, damit du auf der Auktion Eindruck machst, dann wirst du dort
einen höheren Preis erzielen, als sich ein Haus der Schmerzen leisten kann.«
Ich sah, dass sie immer noch nicht begriff, worum es ging. Die Sache mit
dem billigen Preis schien sie völlig zu blockieren. Ich beschloss, darauf
einzugehen, griff nach einer ihrer Brustwarzen und verdrehte sie, bis sie
gedämpft aufjaulte.
»Bist du eine billige Nutte, Penny?« fragte ich.
»Ummppphhhh!!« quiekte sie empört und schüttelte heftig den Kopf.
»Mach so weiter und du wirst auf der Auktion als billige Nutte verkauft
werden. Du wirst dann deine Tage in einem Sadisten-Puff als billige Nutte
beenden. Kooperiere und du wirst für einen hohen Preis verkauft werden, und
damit meine ich Zehn- oder Hunderdtausende. Soviel Geld, wie ein Mädchen
deiner Qualität wert ist. Lass dir von mir helfen. Lass mich dich ausbilden und
dir die beste Art beibringen, deinen wirklichen Wert zu präsentieren.«
Das schien der richtige Ton gewesen zu sein. Sie war immer noch wütend,
aber dieses Mal nickte sie.
Ich führte sie den gleichen Weg zurück. Dieses Mal schienen die Mädchen
in den Käfigen interessierter. Es gab Weiße, Schwarze, Blonde, Brünette und
Rothaarige. Alle waren lange genug Sklavinnen um zu wissen, was in einen
Mädchen vorgeht, das privat von einem Master gebumst worden ist.
Neugierige Augen begleiteten Pennys Weg, die meisten blickten auf ihren
Keuschheitsgürtel, suchten nach Schleim und Zeichen, dass sie gerade benutzt
worden war. Pennys Gesicht glühte in einer Kombination von Demütigung und
Wut. Sie ging mit hocherhobenem Kopf und mied die Blicke der Mädchen in
den Käfigen.
Ich hielt vor ihrem Käfig an und bedeutete Bernice, niederzuknien und die
Kette an Pennys Fußfessel anzuschließen.
Dann zwang ich Penny zu Boden. »Kriech hinein.« befahl ich.
Als die Tür geschlossen war, wandte ich mich an Bernice. »Ich will, dass
diese hier heute Abend ein Klistier bekommt«, sagte ich böse lächelnd, »sie
scheint voller Scheiße zu sein, das muss geändert werden.«
Bernice kicherte und machte eine Notiz auf dem Klemmbrett. Ich blickte auf
Penny herunter, deren Augen sich vor Überraschung geweitet hatten. Sie
begann, hinter dem Knebel loszuheulen.
Ich lächelte. »Nimm ihr auch den Knebel raus. Steck sie stattdessen in
einen Zwangskragen.«

~ 16 ~
Dann ging ich. Ich hatte keine Zeit für Erklärungen. Ich hatte gehofft,
Penny dazu zu bringen, meinen eigenen Interessen zu folgen. Jetzt würde ich
ihr auf die harte Tour Gehorsam beibringen.

»Guten Morgen, Sklavin«, sagte ich süß lächelnd, »ausgeschlafen?«


Penny sah hoch und murrte, obwohl der Knebel weg war. Ich hatte einen
Teil des Morgens damit verbracht, meine Weihnachtseinkäufe zu erledigen und
hatte telefonisch Anweisungen für die liebe, kleine Penny gegeben. Einer der
Ausbilder-Assistentinnen hatte sie für unsere zweite Sitzung in den
Ausbildungsraum zwei gebracht. Ich sah mir die gefesselte Sklavin an und
nickte. Ich musste zugeben, dass die Assistentin sich mit Fesseln auskannte,
besonders mit denen, die Frauen besonders demütigen.
Penny war an einen transportablen Pfosten gefesselt, der genau vor dem
Ausbilderstuhl platziert worden war. Ein transportabler Pfosten besteht aus
einer großen, gepolsterten Plattform, in deren Mitte ein senkrechter
Eisenpfosten aufragt. Die Sklavin muss auf der Plattform niederknien, ihr
Kragen wird mit der Rückseite an dem Pfosten befestigt, ihre Handgelenke
werden nach hinten gezogen und mit straffen Ketten an Ringe, die sich an den
hinteren Ecken der Plattform befinden, angekettet. Weitere Ketten führen zu
den Fußfesseln an ihren Knien und Knöcheln und ziehen die Beine des
knienden Mädchens auseinander. Diese Kombination des Niederkniens mit
dem Rücken gegen den Pfosten und des Zurückziehens der Arme präsentiert
ihre Brüste besonders reizvoll, während ihre Beine geöffnet sind und dem
Ausbilder ihr Geschlecht darbieten.
Ich wusste, dass sie in dieser Haltung schon über eine Stunde auf mich
wartete, aber rücksichtsvoll, wie ich nun einmal bin, hatte ich für Unterhaltung
gesorgt. Ich sah, dass die Fotzensicherung von Pennys Keuschheitsgürtel
entfernt worden war und dass sie von zwei großen Gummidildos gepfählt
wurde. Der dickere der beiden füllte ihr Geschlecht aus, während sein
dünnerer Bruder in ihrem Anus steckte. Damit Pennys Aufmerksamkeit nicht
nachließ, waren beide so programmiert, dass sie periodisch vibrierten. Um
sicherzugehen, dass sie das nicht zu sehr genießen konnte, waren zwei Ketten
an die D-Ringe an den Seiten ihres Gürtels eingeklinkt. Diese Ketten waren an
der Plattform befestigt und beschränkten Pennys Fähigkeit, sich auf den Dildos
hoch und runter zu bewegen, auf wenige Zoll. Sie konnte sich deshalb nicht
nur nicht von den Eindringlingen befreien, die Ketten hielten sie auch davon
ab, sich unerlaubt sexuelle Befriedigung zu verschaffen.
Ich blickte auf ihr geöffnetes Geschlecht und sah das Rinnsal von Säften,
das aus ihrem gefolterten Loch und von den gierigen, rosa angeschwollenen
Lippen rann. Es schien, dass die kleine Penny in ihrer Lage einem Streit nur
schlecht würde folgen können. Ich merkte mir das für später.
Ich setzte mich und sah ihr eine Weile zu, wie sie sich wand und klopfte mit
meiner behandschuhten Hand auf die Spitze einer Reitpeitsche. Der neue
Kontrollkragen lag straff um ihren Hals, aber ich würde ihn jetzt noch nicht
brauchen. Hilf- und wehrlos wie sie war, hatte ich viele interessante

~ 17 ~
Möglichkeiten, sie direkt zu bestrafen. Der Kragen würde erst dann zu seinem
Recht kommen, wenn ich ihr etwas mehr Freiheit geben musste.
Zunächst aber starrte sie mich nur an und ich lächelte zurück. Ich glaube,
sie hatte die Botschaft schließlich doch begriffen. Ihre Wut war schmollenden
Blicken gewichen und dann, nachdem die Vibratoren gebrummt hatten, ohne
dass die Erlösung folgte, wurden die Blicke bettelnd und flehend.
Es gab keinen Knebel, sie hätte jederzeit sprechen können, aber sie tat es
nicht. Schließlich brach ich das Schweigen.
»Ich habe gestern einen Fehler gemacht«, begann ich, »das tut mir leid.
Ich hatte geglaubt, wenn ich dir die Gefahr, in der du schwebst, erkläre, dann
würdest du einsehen, dass diese Ausbildung in deinem eigenen Interesse ist
und dass du dann kooperieren würdest. Das war falsch. Also versuchen wir es
jetzt anders. Du wirst lernen, dich so zu präsentieren, wie ich es sage. Du
wirst das tun, weil ich es so will. Ist das klar?«
Sie schmollte wieder, deshalb schlug ich hart auf ihre Brustwarzen.
»Arrrgghhh!!« schrie sie auf.
»Ich habe etwas gefragt.« sagte ich.
»Fick dich!« spuckte sie.
Ich verpasste jeder Brust fünf weitere Schläge. Als ich fertig war schluchzte
sie mit gesenktem Kopf.
»Sag mir, Sklavin«, erkundigte ich mich, »wirst du so etwas noch einmal
sagen?«
Sie schüttelte den Kopf. Ich gab zwei weitere Schläge auf jede Brustwarze.
Penny blickte hoch, die Augen voller Tränen.
»Ich habe dir gesagt, dass ich eine Antwort erwarte, wenn ich eine Frage
stelle.« sagte ich. »Ist das klar?«
»Ja …« schmollte sie.
Dieses Mal gab ich ihr zwei Schläge auf die Innenseite ihrer Schenkel,
gerade nah genug an ihre Fotze, dass sie begriff, was als nächstes kommen
würde.
»Ja«, schluchzte sie, »ja, Herr.«
»Ich bevorzuge ›Master‹.« sagte ich kalt.
Bis heute weiß ich nicht, warum ich das sagte. Ausbilder werden von den
Sklavinnen als ›Herr‹ oder ›Ma’am‹ angesprochen, weil ›Master‹ oder ›Herrin‹
ihren aktuellen Besitzern vorbehalten ist. Penny hatte noch nicht einmal einen
Besitzer, aber trotzdem war es gegen das Protokoll. Aber schließlich hatte Doc
gesagt, ich solle ihr alles beibringen, dass sie brauchte, um eine gute Sklavin
zu sein, und dazu gehörte auch Respekt.
»Ist das klar?«
»Ja, Master.« flüsterte sie und blickte zu Boden.
Ihre Wut war wie von einem Sommersturm weggeblasen. Ich nahm das als
Zeichen und drängte vorwärts.
»Wir sind hier, um dir etwas beizubringen«, fuhr ich fort, »ich kann dich mit
der Peitsche dazu bringen, oder du kannst kooperieren. Wie sollen wir es
machen?«

~ 18 ~
»Ich werde kooperieren, Master.« antwortete sie, ihren Kopf immer noch
gesenkt. Sie schluchzte immer noch, aber es ließ schon nach.
»Gut«, sagte ich, »von diesem Augenblick an bist du eine wertlose Fotze.
Was bist du?«
»Eine w … wertlose Fotze, Master.« schluchzte Penny.
»Damit hast du verdammt recht.« sagte ich. Ich berührte ihre Brustwarzen
mit der Spitze der Peitsche. »Willst du wissen, warum?«
Sie schüttelte ihren Kopf, dann überlegte sie es sich, die aufgerissenen
Augen auf die Peitsche gerichtet, anders. »N … nein, ich meine, ja, Master.«
Ich lächelte. »Weil du eine schwierige kleine Fotze bist.« sagte ich. »Was
bist du?«
»Ei … eine schwierige kleine Fotze, Master?«
»Genau«, sagte ich, »und aus diesem Grund sitzen wir hier so nett und
gemütlich zusammen und führen diese nette, kleine Unterhaltung.« strahlte
ich.
Sie wurde ein bisschen rot, ich glaube, gestern hätte sie mir sofort gesagt,
wie gemütlich sie es hier wirklich fand. Heute warf sie noch einen Blick auf die
Peitsche, blickte nach unten und sagte nichts.
»Was ich von dir will«, sprach ich weiter, »ist die Zusicherung, dass du bei
mir ein gutes Mädchen sein wirst. Gehorche jedem Befehl mit breitem Lächeln
und echtem Enthusiasmus, sei die strahlende Penny, die alle Leute lieben
würden.«
»Ja, Master.«
Genau in diesem Augenblick begannen die Dildos wieder zu brummen.
Penny warf ihren Kopf zurück, bis er den Pfosten hinter ihr berührte. Ich sah
zu wie sie wimmerte und wie die Ketten rasselten, als sie sich hochstemmte,
um dann die Gummischwänze noch tiefer in sich zu versenken. Ein Tropfen
ihres Saftes löste sich von ihren Schamlippen und fiel auf die Plattform. Sie
stöhnte.
»Bist du geil, Sklavin?« fragte ich.
Sie wurde rot, schloss die Augen und warf den Kopf wieder zurück. Sie
zitterte einen Augenblick während sie auf den Dildos die wenigen Zoll, die ihr
möglich waren, auf und ab ritt.
Dann schluckte sie. »Ja, Master.« wimmerte Penny und blaue Augen voller
Begehren sahen mich einen Augenblick lang an.
Ich sah auf die Uhr und wartete. Ein paar Sekunden später verstummten
die Vibratoren. Penny gab ein unterdrücktes, winselndes Stöhnen der
Enttäuschung von sich, setzte sich zurück und sah hoch, die Augen
tränengefüllt.
»In fünf Minuten fangen sie wieder an, Sklavin«, eröffnete ich ihr, »und
danach nach weiteren fünf Minuten. Du kannst mit ihnen nicht kommen, die
Geräte haben Sensoren, die erkennen, wenn du kurz vorm Orgasmus bist. Sie
werden dich immer wieder hochschrauben, noch ein paar Zyklen und du wirst
außer dir sein vor Geilheit, aber du wirst nicht kommen können.«
»Bitte …« winselte sie.

~ 19 ~
»Möchtest du kommen?« fragte ich.
»Ja, Master, bitte …«
»Nun, der einzige Möglichkeit dazu ist, dass ich dich ficke.« erklärte ich und
spielte mit einer ihrer Brustwarzen. »Ich meine, du wirst mit der Zeit immer
geiler werden. Und du wirst dich nicht selbst zum Kommen bringen können,
der Keuschheitsgürtel wird immer verschlossen sein, wenn du nicht gefesselt
bist. Jetzt ist deine Fotze frei, Sklavin. Und sie ist viel zu wertvoll, um von
einer wertlosen, kleinen Nutte wie dir benutzt zu werden.«
Sie wimmerte und sah mit ihren großen, blauen Augen hoch. »I … ich bin
NICHT wertlos.« schluchzte sie.
Sie wand sich kurz, um wieder zu merken, dass sie hilflos war, dann blickte
sie nur noch zu Boden und schluchzte.
»Willst du, dass ich dich ficke?« fragte ich.
»Ja bitte, Master.«
»Dann bist du also eine wertlose, geile Hure. Was bist du?«
Sie schluchzte auf und schüttelte, die Wangen nass von Tränen, den Kopf.
»Ich … ich … ich bin eine wertlose, geile Hure.« stöhnte sie und ihr Gesicht
wurde rot bei dieser Erniedrigung.
Gestern hatte sie noch einen Wutausbruch bekommen, als sie als »billig«
bezeichnet wurde, jetzt war sie schon abgesunken zu »wertlos« und »geil«. Es
wurde schon besser.
»Nun, je schneller wir mit dem fertig werden, was wir hier zu tun haben,
um so eher kann ich dich ficken.« sagte ich etwas ungeplant, denn sie zu
ficken war eine Routineangelegenheit, die sowieso anstand. Sie begriff und
blickte deprimiert zu Boden.
»OK«, fuhr ich fort, »wir haben in acht Tagen eine Auktion. Vorher müssen
wir deinem nutzlosen Hintern ein paar Tricks beibringen, die die Bieter
erfreuen sollen. Was kannst du? Ich meine, um einen Mann zu befriedigen?«
Einen Augenblick lang sagte sie nichts und wurde feuerrot. Ich glaubte
schon, die Peitsche wieder einsetzen zu müssen, als sie sagte: »Ich … ich bin
gut mit dem Mund, Herr.« Sie schluckte. »Ich schlucke und alles. Meine
früheren Freunde fanden, dass ich eine gu … gute Liebhaberin bin.«
Von solch ordinären Dingen zu reden war für sie offensichtlich schwer und
hatte sie Überwindung gekostet. Als Antwort lachte ich – ein tiefes,
andauerndes, sarkastisches Lachen, das sie vor Scham und Demütigung
aufschluchzen ließ.
»Liebling, wir verkaufen hier Sex-Sklavinnen, keine Lehrerinnen für
Sonntagsschulen.« Ich hielt inne, als müsste ich überlegen. »Tatsächlich
HABEN wir Sonntagsschullehrerinnen verkauft«, fuhr ich vertraulich fort, »aber
als Sex-Sklavinnen … wie dem auch sei, jedes Mädchen hier hat Titten, Mund,
Fotze und Arsch. Jeder Käufer wird diese Dinge bei dem Mädchen, das er
kauft, benutzen, ob sie will oder nicht. Jeder Käufer will etwas für sein Geld
haben. Alle Mädchen hier schlucken, wenn sie wissen, was gut für sie ist, alle
Mädchen hier sind gute Liebhaberinnen, wenn sie die Peitsche vermeiden

~ 20 ~
wollen. Wenn du unter ihnen herausragen willst, wirst du dir etwas einfallen
lassen müssen.«
Sie schluchzte auf. Ich erhob mich und öffnete den Hosenstall meiner
Lederhose. Sie blinzelte hoch, ihre Augen waren plötzlich groß und ängstlich.
»Weil wir gerade davon sprechen … mal sehen, wie gut dieser Mund
wirklich ist.«
Mein Schwanz sprang ohne zu zögern hervor. Schließlich hatte ich eine
halbe Stunde mit einem nackten, hilflosen Mädchen verbracht, deren
Geschlecht mit einem großen Vibrator angeheizt wurde. Allein der Geruch von
Pennys heißer Fotze würden einen Mann hart machen. Ich trat vor, stellte
mich mit gespreizten Beinen auf die Plattform, auf die Penny gebunden war,
dann griff ich hinunter und löste ihren Kragen von dem Pfosten.
»Diene mir … Sklavin.« kommandierte ich.
OK, ich war in einem Machtrausch, aber ich sah es als angenehmen
Nebeneffekt meines Jobs. Penny versuchte gerade, sich zu entscheiden, ob sie
mitspielen und gehorchen oder meine Peitsche ertragen sollte, als die
Vibratoren, die sie aufspießten, wieder ansprangen.
»Ohhh!!« keuchte sie auf, wölbte ihren Rücken und stemmte sich die zwei
Zoll hoch und runter, die die Ketten zuließen. Sie begann zu keuchen, ihre
entblößten Brustwarzen waren hart.
Ich hielt meinen halbsteifen Schwanz vor ihr Gesicht. »Du wirst nicht
kommen, Sklavin«, höhnte ich, »das ist nur, um dich noch geiler und
frustrierter zu machen, als du schon bist. Blas mich gut und ich werde dich
später ficken … und dich zum Kommen bringen.«
Seufzend lehnte sie sich vor, ihre Lippen umschlossen meinen Schwanz und
saugten sanft daran. Sie glitt vor und zurück, ein paar Strähnen ihres Haars
fielen von ihrem kastanienbraunen Kopf auf ihre Schultern. Ich keuchte …
stöhnte ein bisschen … sie saugte mich tief und hart, ihre Zunge glitt an der
Unterseite entlang, stieß vor, nahm sich die ganze Länge vor, dann glitt sie
nach unten und küsste meine Eier. Ich spürte den subtilen Druck in ihrer
Kehle, wie sie gegen meine Eichel drückte und dann stieß sie meinen Schwanz
rein und raus, ihr Kopf bewegte sich vor und zurück, jeder Stoß begleitet von
Stöhnen, weil die Dildos tief in ihr ihre Arbeit taten.
Dann drängte sie nach vorn, schluckte meinen Schwanz. Einen Augenblick
lang hielt sie inne, leckte an der gesamten Länge meines Schaftes und an
meinen Eiern. Dann schloss sich ihr Mund um meinen Schwanz und ihre Augen
sahen in hilfloser, unterwürfiger Verehrung zu mir auf, als sie ihn bediente.
Zwei weitere harte, schlürfende Stöße und ich spürte meine Eier zucken und
einen Sekundenbruchteil später spritzte ich heißes Sperma tief in Pennys
Kehle. Und dann spürte ich es, ein Zittern, das ihren hilflosen, gefesselten
Körper durchlief und ihrer Kehle ein Stöhnen entriss, das meinen pulsierenden
Schwanz vibrieren ließ. Herunterblickend, mein Verstand noch mitten in
meinem Orgasmus benebelt, sah ich Pennys Körper beben und für einen
Moment war nur das Weiße in ihren Augen zu sehen.

~ 21 ~
Penny war gekommen. Trotz der Beschränkung der Stimulation und der
Orgasmus-Sensoren hatten die Kombination der Reize der Vibratoren, der
Schmerzen, der Demütigungen und des Kicks, durch einen Mann benutzt und
unterworfen zu werden, gezwungen worden zu sein, sein Sperma zu
schlucken, ausgereicht, sie die Spitze des Berges erklimmen zu lassen.
Als mein Schwanz weich wurde, leckte sie ihn sauber, sanft und
bezwungen. Dann lehnte sie sich zurück, damit die Dildos sie vollständig
ausfüllten, beugte sich mit niedergeschlagenen Augen vor und dankte mir
ehrerbietig.
Und da begriff ich, dass wir eine reelle Chance hatten.

Ich hatte sie von dem Pfosten losgekettet und sie lag, an Füßen und Händen
gefesselt, zu meinen Füßen. Ich brachte ihr bei, wie eine Sklavin zu knien
hatte, wie sie sich auf ihre Fersen hocken und ihre Beine öffnen musste, damit
ich ihre rosa Möse sehen konnte, wie sie ihre Titten mit den gefesselten
Händen hinter dem Kopf aufreizend herausdrücken musste. Wir spürten
beiden noch die Nachwehen des Orgasmus und ich genoss ihren Anblick. Dann
blickte Penny auf. Sie hatte einen merkwürdigen Ausdruck auf ihrem Gesicht.
»Ich … ich kann tanzen, Master.« bot sie mir an.
Ich blinzelte. »Die meisten Mädchen können tanzen.« sagte ich.
Sie schüttelte den Kopf. »Nicht so, Master. Ich habe Bauchtanz gelernt.«
Sie schluckte. »Ägyptischer Stil.«
Jetzt war ich an der Reihe, verblüfft zu blicken. »Es gibt unterschiedliche
Stile?«
Penny strahlte. »Oh ja, Master! Es gibt ägyptischen, türkischen, persischen
Bauchtanz und den, der ethnischer Tanz genannt wird und Fusions-Bauchtanz
und …«
»Das reicht.« unterbrach ich sie. Es schien wirklich verschiedene Stile zu
geben.
»Zeig’s mir.« erlaubte ich.

Traditioneller Bauchtanz wird mit dem Beduinenzelt oder dem türkischen


Harem verbunden. Orte, mit denen man schwingende Stoffe und exotische
Gerüche assoziiert, wo als einzige Geräusche das Streifen der Seide über
warmem, nachgiebigem, weiblichem Fleisch und die aufpeitschende arabische
Musik zu hören sind.
Penny gab ihr Bestes, ich sah ihre vor Konzentration gerunzelten Brauen,
aber wenn man Exotik erwartete, musste die Realität der gegenwärtigen
Umgebung enttäuschen. Hier gab es keine Zelte, nur der einfache, kalte Beton
eines industriellen Verlieses und die dunkle Maid in feiner Seide, die zur Klage
eines Minjayrahs4 tanzt war ein zitterndes, nacktes Mädchen, das verzweifelt
die Melodie summte, zu der es tanzte.
Es half auch nichts, dass sie ständig mit wilden und ängstlichen Augen nach
unten auf die kleine Fernbedienung blickte, die ich in der Hand hielt. Ich hatte
4
Minjayrar = arabisches Musikinstrument, so etwas wie eine doppelte Klarinette

~ 22 ~
ihr die Funktion des Kontrollkragens demonstrieren müssen, wenn auch nur,
um sie davon zu überzeugen, dass dies kein verrückter, feuchter Traum war.
Ich hatte Stufe Null eingestellt, die wir »Aufmerksamkeitslevel« nennen, ein
Schock, der eine Sklavin normalerweise davor warnen soll, dass sie eine reale
Strafe riskiert, wenn sie mit dem fortfährt, was sie gerade tut.
Dieses Schocken schien mehr als gereicht zu haben, Penny auf Linie zu
bringen. Während sie quer durch den Raum tanzte, summte und sich
schüttelte, wurden ihre Augen immer wieder von der Fernbedienung
angezogen.
»Das reicht«, sagte ich schließlich, »komm her, Sklavin.«
Sie zitterte und schluckte. »J … ja, Master.« wimmerte sie.
Ich zeigte auf die Plattform zu meinen Füßen. Ich hatte den Pfosten und
den Anal-Plug entfernt, aber der dicke Gummischwanz war noch da, hart und
stolz und immer noch von Pennys Säften überzogen.
»Sauge.« befahl ich.
Sie betrachtete das glänzende, schwarze Teil mit Ekel. Sah einen Moment
flehend zu mir hoch und blickte dann auf meine Hand mit der Fernbedienung.
Sie gab ein kleines Schluchzen von sich, senkte dann ihren Kopf und kroch
näher. Einen Augenblick später kniete sie auf der Plattform, ihr Mund
umschloss den Gummischwanz und ihre Augen blickten hoch zu mir, während
sie ihren Kopf auf und ab bewegte.
Ich ließ sie für ein paar Minuten dabei, gerade so lange, dass sie verstand,
wer hier bestimmte. Dann lächelte ich sie an.
»OK, Liebling«, erlaubte ich, »du darfst dich jetzt draufsetzen.«
Für eine Sekunde sah sie entsetzt aus, dann ließ sie den Gummischwanz
widerwillig aus ihrem Mund gleiten und änderte ihre Position, richtete die
große, schwarze Rute aus und setzte sich vorsichtig darauf. Sie atmete scharf
ein, als das Teil sie penetrierte, dann kam ein stöhnendes Atmen, als ihre
nasse Möse den Schaft hinunterglitt.
»Spreiz deine Beine«, befahl ich, »nimm die Schultern zurück und leg die
Hände hinter den Kopf.«
Stöhnend gehorchte sie und ich wurde wieder mit dem Anblick des
Gummischwanzes belohnt, der ihre Möse teilte und ihre Weiblichkeit ausfüllte.
Ich nickte befriedigt. »Dein Tanzen war jämmerlich.« sagte ich und
beobachtetet zufrieden, wie meine Worte sie erzittern ließen. »Wenn ich
herausbekommen könnte, dass du nur ein bisschen Talent für irgend etwas
anderes hast, würde ich damit weitermachen.«
Ich hielt inne und ließ sie das verdauen. Sie blickte zu Boden und zitterte,
aber ein Blick auf die fließenden Säfte um den Dildo sagte mir alles, was ich
wissen musste.
Schließlich fuhr ich fort: »Leider haben wir jetzt keine Zeit mehr dafür,
deshalb müssen wir mit dem weitermachen, was wir haben.«
Sie blickte zu Boden und nickte stumm.

~ 23 ~
»Leg die Hände unter deine Brüste, biete sie mir an und fick den Dildo.«
ordnete ich an und sah zu, wie sie das Tempo auf dem Gummischwanz
erhöhte.
Ich ließ ihr fünf Minuten, um sich selbst heiß und feucht zu machen, bevor
ich meinen Hosenstall öffnete und ihr bedeutete, es mir zu machen. Sie lehnte
sich vor und nahm mich in ihren Mund auf, sah mich einen Augenblick an, um
mein Einverständnis einzuholen und erhöhte dann ihr Tempo. Sie glitt auf dem
Dildo auf und ab, während sie meinen Schwanz blies. Ich denke, sie glaubte,
es würde so wie vorhin ausgehen … es war Zeit, ihr zu zeigen, dass es dieses
Mal anders sein würde.
»Genug«, befahl ich, »setz dich in die Ruheposition.«
Zitternd tat sie, was ihr befohlen worden war, ihre aufgerissenen Augen
hingen an der Fernbedienung, sie schluckte und blickte hoch, offenbar fragte
sie sich, was sie falsch gemacht hatte.
»Gib mir deine Handgelenke.« befahl ich.
Als sie gehorchte, nahm ich sie und klinkte ihre Manschetten in den Ring an
der Vorderseite des Kontrollkragens ein. Sie wimmerte, als ich sie an den
Oberarmen packte und von dem Dildo hob. Dann zog ich sie dorthin, wo mein
glänzender Schwanz hart und bereit wartete.
Ich sah, wie sich ihre Augen weiteten. Bis jetzt hatte sie mich bedienen
müssen, war aber noch nicht vergewaltigt worden und offenbar hatte sie
geglaubt, dass sie geschont werden würde. Es war an der Zeit, diese Illusion
zu zerstören. Ihre Blutproben hatten ergeben, dass sie keine
Geschlechtskrankheiten hatte und ein Implantat mit einem
empfängnisverhütendem Mittel war unter die Haut ihres linken Arms einpflanzt
worden. Sie war bereit.
Ich packte ihre Hüften und hob ihr nasses Loch zu meiner pulsierenden
Erektion. Dann ließ ich sie ein Stück herunter.
»Ohhhh neeeiiin!« stöhnte sie.
»Was?« stieß ich hervor.
»Bitte …«
»Bitte fick mich.« korrigierte ich sie. »Sag es, Sklavin, jetzt …«
Ich ließ sie weitere drei Zoll hinunter, hob sie hoch, herunter und wieder
hoch. Sie wimmerte, wehrte sich ein bisschen, aber mit ihren an den Hals
gefesselten Händen konnte sie nichts tun. Ich zog sie hart herunter, füllte sie
aus, sie schrie auf, aber da hatte ich sie schon wieder hochgehoben. Sie hielt
den Atem an, bevor ich wieder zustieß.
»Sag es.« flüsterte ich schwer atmend.
Penny schluchzte jetzt. Ich stieß wieder zu, so dass sie jeden Zoll spürte.
»Sag es!«
»Bi … bitte fick mich, Master.« flüsterte sie.
»Lauter!« forderte ich, stieß nach oben und zog ihre Hüften herunter.
»Bi … bitte.« fing sie an.
»Lauter!!!«
»Bitte fick mich, Master!«

~ 24 ~
»Wie soll ich dich ficken?« fragte ich, wieder nach oben stoßend.
»Fi … fick mich … hart.« stöhnte sie.
»Nochmal!«
»Fick mich hart, M … Master!«
Ich nickte, war zu sehr mit meiner Lust beschäftigt, um sie noch weiter zu
bedrängen. Ich packte ihre Hüften und bewegte sie im Takt meiner Stöße.
Irgendwie fand eine Brustwarze den Weg in meinen Mund. Ich hielt sie fest,
zwickte mit den Zähnen in die Wurzel der Knospe und ließ meine Zunge darum
herum wirbeln. Penny stöhnte, bog sich zurück und streckte ihre Brust
meinem Mund entgegen. Ich spielte noch ein wenig länger daran, ließ sie
etwas zu Atem kommen, dann ließ ich die Brust los und begann, sie wieder
auf Mister Glücklich auf- und niederhüpfen zu lassen.
Nach fünf weiteren Stößen spürte ich, wie sie kam, ihr Körper erbebte, als
die erste Welle ihres Orgasmus ihn durchlief. Noch drei Stöße und ich schloss
mich ihr an, mein Schwanz zuckte in ihr und füllte das Loch, das jetzt mir
gehörte.

»Nochmal.« befahl ich, und schlug mit dem Stock hart auf den Betonboden
und bestimmte damit den Rhythmus, nach dem sie tanzte. Penny tanzte auf
einer kleinen, hölzernen Plattform gegenüber dem Verlies, ihr Körper war mit
zwei kleinen, seidenen Tüchern bekleidet, die ich gekauft hatte. Passende
Musik hatte ich auch gefunden, es gab ein arabisches Viertel in diesem Teil
New Jerseys und das lokale Plattengeschäft führte eine reiche Auswahl.
Penny hatte eine Melodie ausgewählt, die sie mochte (in meinen Ohren
klang sie nicht anders als die anderen Stücke) und sich dazu eine
Choreographie einfallen lassen. Es war ein sehr langsamer Tanz.
»Nochmal.« rief ich, als sie stolperte.
Ich stampfte den Stock hart auf den Boden und fühlte mich mehr wie der
Tanzlehrer aus »Fame« als ein Sklavenhändler.
Aber ich hatte etwas entdeckt. Penny wollte beherrscht werden. Nicht
spielerisch bestimmt, nicht halbherzig befehligt, Penny brauchte eine schwere
Hand, sie brauchte harte Dominanz und totale Unterwerfung. Zwinge sie
nieder, bringe sie dazu, jedem Befehl widerspruchslos zu gehorchen und sie
wird keinerlei Schwierigkeiten machen. Sie schien der Fall eines Mädchens zu
sein, das wirklich Ärger machen konnte, wenn du zu weich mit ihr bist.
Dieses Mal war sie besser und tanzte ohne Fehler bis zu Ende.
»Jämmerlich«, sagte ich, »trink ein bisschen Wasser und fang dann
nochmal von vorn an. Wenn du wieder so schlecht bist, wirst du zur
Auspeitschung vorgemerkt.«
Penny eilte gehorsam zum Kühlschrank und stürzte ein Glas Wasser
hinunter. In Wahrheit war sie schon viel besser geworden, aber jetzt durfte ich
nicht nachlassen. Ich ließ sie zwei perfekte Durchgänge absolvieren, bevor ich
sie über den Tisch legte, die seidenen Haremshosen teilte und sie von hinten
nahm. Danach dankte sie mir, säuberte meinen weichen Schwanz mit ihrem
Mund und ließ sich von mir wieder in Ketten legen.

~ 25 ~
»Master?« fragte sie, als ich sie zur Tür führte.
»Ja, Sklavin.« antwortete ich.
Ihre Stimme hatte diesen seltsamen Klang, der mich wünschen ließ, ich
hätte einen Knebel mitgebracht. Wenn ein Mädchen eine gedankenschwere
Frage stellt, anstatt nur darauf zu reagieren, was du mit ihr machst, ist das
meist ein schlechtes Zeichen. Und jetzt war es nicht anders.
»Mei … mein Besitzer, Herr, derjenige, der mich kauft.« Sie schluckte. »Wir
er wie DU sein, Herr?«
Ich schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung« antwortete ich wahrheitsgemäß,
»alle möglichen Leute bieten mit.«
Sie nickte nachdenklich. »Dieses Mädchen mag dich, Herr,« sagte sie leise.
»Dieses Mädchen könnte dir für immer dienen.«
Ich zuckte zusammen. Natürlich hört man immer wieder über die
Zuneigung von Sklavinnen. Profis haben dafür Bezeichnungen wie »Natürliche
Unterwürfigkeit« oder »Stockholm-Syndrom«. Zwischen einem Master und
einer ihm gehörenden Sklavin kann das eine wundervolle Sache sein,
Auktionshäuser wie unseres klären neue Master darüber auf, wie sie bei ihrer
Neuerwerbung ein gesundes Verhältnis zwischen Liebe und Hingabe erreichen
können. Zwischen Sklavin und Ausbilder ist so etwas aber immer schlecht.
Ich seufzte. Normalerweise hätte ich ihr gesagt, dass das, woran sie
dachte, unmöglich zu verwirklichen war, aber ich hatte auch Doc gegenüber
Versprechungen gemacht. Schließlich waren es nur noch zwei Tage bis zur
Auktion und das letzte, was ich jetzt tun sollte, war, das Mädchen vor ihrem
großen Abend durcheinander zu bringen.
Also streichelte ich nur ihren nackten Hintern und sagte: »Ich weiß.«

»Du weißt doch, dass das außer Frage steht.« sagte Joshua Leibermann und
sah von den Papieren auf seinem Schreibtisch hoch. »Alle Mädchen sind nackt,
alle Mädchen sind gefesselt, alle Mädchen sind geknebelt. Das macht die
Sache leicht und unkompliziert und die Kunden können die Ware sehen.«
Ich zählte an den Fingern ab: »Mädchen im Berufsleben wie Stewardessen
und Cheerleader tragen Uniformen und wir erwarten sie in Uniformen.«
erklärte ich. »Niemand wird uns unterstellen, wir würden die Ware verstecken.
Diese frühere Olympiaturnerin, die der russische Mob letztes Jahr verkauft hat,
haben wir an einen Stufenbarren gestellt, also haben wir auch damals die
Fessel-Regeln großzügig ausgelegt. Und diese Sängerin? Das dunkelhäutige
Mädchen, von dem jeder dachte, sie wäre bei diesem Flugzeugabsturz
umgekommen? Ich glaube mich zu erinnern, dass sie ohne Knebel blieb damit
sie ihren letzten Hit trällern konnte.«
Joshua macht Geschäfte und hat dies sein Leben lang getan. Wenn du mit
ihm verhandelst, kannst du nicht erwarten, dass das Ergebnis dem entspricht,
was du zu Anfang gefordert hast. Wenn Joshua nicht wenigstens einige
Zugeständnisse durchsetzen kann, dann würde er sich einfach nicht wohl
fühlen.

~ 26 ~
»Simon, Simon«, sagte er und hob seine Hände, »lass uns mal einen
Moment ernst bleiben. Das Kostüm ist kein Problem, zieh ihr an, was du willst,
sie ist die Eröffnungspartie … dies ist schließlich eine Weihnachtsauktion, da
kann man schon mal was Verrücktes machen. Aber ich bedauere, sie muss
irgendwie gefesselt sein. Die kleine russische Turnerin hatte eine lange
Hundeleine und einen Stahlkragen, darauf hatte ich bestanden, du kannst es
mir glauben, ich erinnere mich genau. Und wegen des Knebels – soll dieses
Mädchen tanzen UND singen?«
»Nein …« begann ich.
»Dann braucht sie ihre Stimme also nicht.«
»Bauchtänzerinnen lächeln viel«, versuchte ich es weiter, »das ist Teil des
geheimnisvollen Nimbus; und wenn sie tanzen, brauchen sie Luft.«
Joshua blickte hinunter auf seine Bücher. »Simon, du bist ein sehr cleverer
Junge, ich bin sicher, dass du es noch begreifst. Aber da du nun einmal hier
bist: Das Mädchen meines Cousins ist zum Neujahrsbesuch da, vielleicht
solltest du dich mal mit ihr treffen?«
Irgendwie entkam ich aus dem Büro ohne Date.

Ich glaube, die Erkenntnis kam mir, als ich Stoff kaufte. Es war der Morgen
unseres letzten ganzen Tages und ich war in einem asiatischen Stoffladen, um
die Seide für Pennys Auktionskostüm zu kaufen. In Übereinstimmung mit der
Jahreszeit und aus Achtung von Boy George hatte ich entschieden, dass das
Leben leichter wäre, wenn Pennys Farben zu Joshuas Träumen passen würden
– also würde das Kostüm aus rotem, goldenem und grünem Stoff gemacht
werden. Der Laden bot den Service, dass man auf ein Kostüm gleich warten
konnte. Und da geschah es, während eine Inderin auf einer altertümlichen
Industrie-Nähmaschine die Stücke von Pennys Tanzkostüm zusammennähte,
dass ich begriff, ich hatte ein Problem …
… ich wollte sie behalten.
Nun, ich weiß, was Sie denken: Sie konnte ein königlicher Stachel im
Fleisch werden, aber wenigstens war sie mein Stachel im Fleisch. Ausbilder
kommen den Mädchen normalerweise nicht näher. Neue Rekrutinnen gehen
so schnell durch unsere Hände, dass keine Zeit bleibt, Zuneigung aufzubauen.
Später, wenn du Mädchen ausbildest, tust du das immer für jemand anderen,
du lebst mit der Tatsache, dass sie jemandes Eigentum ist und außerhalb
deiner Reichweite. Penny war anders. Es gab eine Möglichkeit …
Ich schüttelte den Kopf und vertrieb die Idee sofort. Das war verrückt! Mal
angenommen, ich würde mit diesem Bruch der Leibermannschen Regeln
durchkommen, gab es doch immer noch die Tatsache, dass Sklavinnen ein
Heidengeld kosteten, sogar für jemanden aus der Branche.
Dann flüsterte die leise Stimme in meinem Kopf wieder. Penny war die
Eröffnungspartie! Selbst wenn ihr Tanz Interesse weckte, würde sie vielleicht
immer noch in meiner Preisregion weggehen.
Ich schüttelte wieder den Kopf. Das konnte nicht klappen. Aus
Sicherheitsgründen führte ein anderes Team die Auktion durch, keiner aus den

~ 27 ~
Sklavengehegen durfte daran teilnehmen oder jedenfalls niemand, der den
Standort des Geheges kannte.
Ich schluckte mein Elend hinunter, nahm meine Einkäufe und ging zur
Arbeit.

An diesem Nachmittag machten wir die Generalprobe. Penny sah in dem


roten/goldenen/grünen Kostüm wunderbar aus. Der metallene Haremsgürtel
um ihre Taille passte gut zum Kostüm, und die dünnen, festen Ketten, die die
Haremsmanschetten an ihren Handgelenken und Knöcheln mit dem Gürtel
verbanden, verstärkten den Reiz noch. In Seide und Ketten gekleidet und zu
der Musik tanzend sah Penny verführerisch aus. Sogar der seidene Schleier,
der den Ballknebel in ihrem Mund verdeckte, trug noch dazu bei, das
Geheimnis zu vertiefen. OK, sie konnte nicht lächeln, aber der Schleier betonte
das Blau ihrer Augen und man fragte sich unwillkürlich, was sich dahinter
verbarg.
Nach der Probe warf ich sie mit dem Rücken auf den Tisch und nahm sie
ein letztes Mal, hörte die gedämpften Lustschreie, als ich sie ihrem Orgasmus
näher und näher brachte. Wir kamen zusammen, das Zucken ihrer Möse molk
jeden Tropfen aus meinem Schwanz, als wenn sie wüsste, dass es das letzte
Mal war. Heute reinigte ich mich selbst, ich hatte mich entschlossen, sie
geknebelt zu lassen, so musste ich die schrecklichen Fragen nicht
beantworten, die hinter ihren blauen Augen standen.

Die Idee kam mir auf dem Weg zurück zum Büro. OK, sie war nicht die
glänzendste aller Ideen, aber irgendwo musste ich schließlich anfangen. Im
Kern hatte ich mit der Auktion zwei Probleme. Erstens konnte ich ohne
Einladung nicht hineingelangen. Zweitens hatte ich keine Ahnung, wo sie
stattfand. Was ich wusste war, dass Leibermanns diese Auktion immer in
einem eleganten Hotel in der Stadtmitte abhielt und dass dort für die diskrete
»Anlieferung« eine sichere Tiefgarage vorhanden sein musste. Ich wusste,
dass das Hotel durch einen Strohmann angemietet werden und in den Büchern
der Firma niemals auftauchen würde.
Aber es war unwahrscheinlich, dass unser Sicherheitspersonal dort acht
Stunden ohne Verpflegung auskommen musste.
Das Computersystem der Haustechnik war niemals auf Sicherheit überprüft
worden, das Subsystem aus Kostengründen noch weniger. Ich brauchte drei
Versuche, um Art Grubermanns Passwort herauszufinden und seine drei
letzten Kostenanforderungen zu prüfen. Art war für die Sicherung der
Sklavinnen während der Auktion zuständig. Wie alle diese Typen war er noch
nie in den Gehegen gewesen und kannte mich nicht.
Es stellte sich heraus, dass es das Belmont-Hotel war, ein nobles, kleines
Haus an der Fünften, das schon bessere Tage gesehen hatte. Alle paar
Monate, an den Auktionstagen, aß Art Gruberman im Hotelrestaurant und
reichte eine Rechnung für das Essen ein. Er hätte besser aufpassen sollen.

~ 28 ~
Es war zu spät, um noch an eine gedruckte Einladung heranzukommen,
aber das war OK; einige unserer Kunden zeigten immer nur eine kurze Notiz
vor. Ich fand die Liste der Teilnehmer, die sich noch in der letzten Minute
angemeldet hatten, auf einem Notizzettel an Trasy Brodericks
Computermonitor. Ich überlegte eine Weile und versuchte angestrengt, mir
einen geeigneten Decknamen einfallen zu lassen. Schließlich fand ich einen,
der, wie ich glaubte, geheimnisvoll genug klang. Lachend fügte ich ihn am
Ende der Liste hinzu und klebte den Zettel wieder an den Monitor. Ich hatte
gerade noch Zeit, um zur Bank zu fahren.

»Und Ihr Name ist?« erkundigte sich das Mädchen.


Sie war eine Firmensklavin, ihr Gesicht kam mir bekannt vor, ich hatte sie
vor ein paar Jahren im Gehege gesehen, und der Kontrollkragen um ihren Hals
war nicht zu übersehen. In ihrem roten PVC-Kostüm á la »Kleine Helferin des
Weihnachtsmannes« sah sie reizend aus. Ein Anstecker an ihrer rechten Brust
informierte mich, dass sie Michelle hieß und auf Anfrage für oralen Sex zur
Verfügung stand. Ich dankte meinem guten Stern, dass ich noch genug Zeit
für eine Verkleidung gehabt hatte.
»Der Name ist Kent«, informierte ich sie und spähte durch meine dunkle
Brille, »Tash Kent.«
Auf dem Zettel mit der Liste hatte er sich gut gemacht. Nicht dass das
Michelle interessieren würde, solange ich auf der Liste stand, hätte ich Queen
Victoria sein können. Sie prüfte es kurz und nickte dann.
»Ihre Anzahlung, Herr?«
Ich lächelte und versuchte, meine Nervosität zu überspielen. »Aber
natürlich.« sagte ich, griff in die Tasche meines Anzugs und holte den
Barscheck über 125.000 Dollar heraus.
Sie nahm ihn, steckte ihn in einen Umschlag, unterschrieb und versiegelte
ihn und gab mir eine Quittung und ein Schild mit der Nummer 176 darauf. Ich
beobachtete, wie sie den Umschlag in ein Schließfach legte und den nächsten
Kunden bediente. Ich schluckte mühsam, fast meine gesamten Ersparnisse
steckten in dem Umschlag.
Dann mischte ich mich unter die Menge. Ich widmete mich dem Buffet und
versuchte, es möglichst zu vermeiden, in Unterhaltungen hineingezogen zu
werden. Ich versuchte, als Tash Kent so überzeugend wie möglich
aufzutreten. Die meisten unserer Kunden kommen aus Mittelmeerländern oder
sind Araber, so dass die Flasche Selbstbräuner, die ich auf alle sichtbaren
Hautbereiche verteilt hatte, gut angewandt schien. Ich hatte ein Jackett mit
Fliege angezogen statt eines teuren Anzuges, den ich auch gar nicht besaß.
Der Fez? Nun, mein Onkel war Shriner5 und ich hatte es für eine gute Idee
gehalten. Und natürlich fiel ich damit auf wie ein bunter Hund.
Aber das machte nichts, solange mein Name auf der Liste stand und ich
meine Anzahlung geleistet hatte, gehörte ich dazu.
5
Shriner = Mitglied einer geheimen, von den Freimaurern unabhängigen Bruderschaft, in die nur Tempelritter
und Freimaurer ab dem 32. Grad aufgenommen werden

~ 29 ~
Plötzlich erklang der Gong zum Abendessen. Ich blickte mich um und sah,
dass einige Leute den Raum verlassen hatten. Verwirrt folgte ich ihnen zum
großen Ballsaal. Hier warteten intime Tischchen, als Bedienung stand neben
jedem Tisch geduldig eine Firmensklavin in rotem Fetisch-Outfit einer
Weihnachtsmann-Helferin. In einer Ecke entdeckte ich Bernice und neben zwei
Tischen in der vordersten Reihe zwei Mädchen, die ich abgerichtet hatte. Ich
begnügte mich mit einem Tisch an der Seite, der von einem Mädchen betreut
wurde, das ich nicht kannte.
Ein kurzer Blick auf die umliegenden leeren Tische sagte mit alles, was ich
wissen wollte. Mich niederlassend gab ich der Weihnachtssklavin mit meinem
Bieterschild einen Klaps auf den Hintern und schickte sie zur Bar, um Wein zu
holen. Wenn die Firma von mir schon 125.000 Dollar bekam, wollte ich auch
etwas davon haben.
Sie kam zurück, als gerade die ersten munteren Töne von Pennys Musik
erklangen. Der Bühnenvorhang teilte sich und eine ältere Haussklavin in einem
Domina-PVC-Kostüm rief die Eröffnungspartie aus. Ich ignorierte die Details zu
Penny und nutzte stattdessen die Zeit, um die Konkurrenz abzuschätzen. Wie
erwartet gab es drei Gruppen zweifelhaft aussehender Männer in der ersten
Reihe, die versuchten, sich gegenseitig zu überschreien. Das waren die
Schmerz-Jungens. Ich bemerkte, dass eine Gruppe schon ihre
Weihnachtssklavin über den Tisch gelegt hatte und dabei war, sie mit ihren
Auktionsschildern zu prügeln. Am zweiten Tisch war die Haussklavin
niedergekniet, ihre in roten Handschuhen steckenden Hände hielten zwei
erigierte Schwänze, die ihr Mund abwechselnd bediente. Ich hoffte, dass diese
Ablenkung zu meinem Vorteil sein würde.
Mit einem Trommelwirbel erschien Penny, sie erstarrte in einer
dynamischen Pose, bevor sie ihren Tanz ernsthaft begann. Ich sah zu, wie sie
zur rechten Seite tanzte, hörte das schwache Klingeln ihrer Ketten, als sie die
Schleier vor ihrem Körper bewegte. Sie war gut, ein Adrenalinrausch und das
Publikum fügte ein Funkeln zu ihrem technisch perfekten Tanz hinzu. Ich
bemerkte, dass die Krakeeler in der ersten Reihe aufhörten hatten zu schreien.
Stattdessen sahen sie wie gelähmt zu, wie Penny die Hände hinter den Kopf
nahm und mit dem Bauchtanz begann.
Und dann fing das Bieten an.
Nach fünfzehn Sekunden waren wir bei 3.500 Dollar. Ich blinzelte und sah
mich um. Hinten standen einige Araber, offensichtlich durch den Klang
einheimischer Musik vom Buffet weggelockt. Noch während ich sie anblickte,
gab es einen Wirbel von Auktionsschildern und der Preis stieg auf 60.000
Dollar. Das lag außerhalb der Möglichkeiten der Schmerz-Jungen, und das
wussten sie auch.
Nicht dass das noch wichtig war. Keiner unserer widerlichen, kleinen
Freunde hatte Zeit gehabt, mitzubieten.
Penny drehte sich um und wackelte mit ihrem Hintern, blaue Augen
blickten über ihre Schulter, während sie von der Bühne herunterkam. Ich war
einen Augenblick wie gelähmt und das reichte, um den Preis auf 90.000 Dollar

~ 30 ~
steigen zu lassen. Dort stabilisierte er sich etwas und ich merkte erleichtert,
dass Joshua teilweise recht gehabt hatte. Sklavinnen, die für mehr als 100.000
Dollar verkauft wurden, waren fast immer sehr jung und gesund. Das Kostüm
war gut für Pennys Tanz, aber es verbarg auch ihren Körper. Solange der nicht
zu sehen war, zögerten die anderen Bieter. Ich merkte plötzlich, dass mein
Schild oben war und das Gebot bei 95.000 Dollar lag.
Vielleicht zwei Sekunden nach mir wurde die 100.000 Dollar - Barriere
durchbrochen. Ich drehte mich um, um nach dem anderen Bieter Ausschau zu
halten. Dann hob ich mein Schild erneut. 110.000 Dollar, jetzt wurde der
Zuschlag zum Gebot erhöht und als ich überboten wurde, erspähte ich den
anderen Bieter.
Der weibliche Dom hatte einen Tisch fast in der letzten Reihe. Dort saß sie
wie eine Königin, zwei muskulöse, männliche Leibwächter in Lederoutfit hatten
sich hinter ihr aufgebaut. Zwei Mädchen standen neben ihr, eins in einem
roten Dienstmädchen-Outfit aus Latex, das andere trug das Gleiche in Blau.
Die rote Maid fütterte ihre Herrin mit Weintrauben, während die blaue das
Champagnerglas ihrer Dame auffüllte. Von dem Mädchen selbst sah ich nur
wenig, lediglich rote Lippen, die ein Lächeln zeigten, Brüste, die durch enges
Leder gezügelt wurden und geschnürte, enge Lederstilettos, die auf dem
Rücken eines Gummisklavens unbestimmten Geschlechts ruhten.
Ich blickte wieder nach vor und hob mein Schild. 130.000 Dollar. Ich
dachte, dass ich mir das noch leisten konnte. Ich hatte noch fünfzehn auf der
Bank …
Wieder …
Der Preis war auf 160.000 Dollar gestiegen.
Ich brauchte einen Moment um zu begreifen, dass die Domina einfach im
Voraus geboten hatte, wahrscheinlich bis zur Höchstsumme, die sie einsetzen
wollte. Auf der Bühne war Pennys Tanz beendet, sie kniete auf dem Boden,
wie ich es ihr beigebracht hatte. Und wartete darauf, dass ich 160.000 Dollar
überbot.
Aber das konnte ich nicht. Die Auktionsregeln besagten, dass alle Zuschläge
unter 200.000 Dollar noch am gleichen Tag beglichen werden mussten. Und in
so kurzer Zeit konnte ich unmöglich weitere 50.000 Dollar auftreiben.
Deprimiert sah ich zu Boden als der Hammer fiel und Penny an jemand
anderen verkauft wurde.
Ich trottete zur Tür und fühlte mich mehr als deprimiert. Ich sagte mir
immer wieder, dass ich alles getan hatte, was ich konnte. Es hatte nicht
genügt. Ich seufzte. Ich konnte nur hoffen, dass Doc zufrieden war und Penny
ein gutes Leben haben würde.
»Mein Dame vürde gern sprecken mit Ihnen?«
Ich blinzelte, drehte mich halb um und stand einem Berg gut geölter
Muskeln gegenüber. Ich legte den Kopf in den Nacken und blickte über den
dicken, muskelbepackten Hals hoch zu einem kleinen Kopf mit
kurzgeschnittenem blonden Haar. Ich brauchte einen Moment, um die

~ 31 ~
Verbindung zwischen diesem Berg von einem Mann und meiner Rivalin
herzustellen.
»Sag deiner Lady, dass ich leider ablehnen muss.« antwortete ich. Ich
kannte diese arroganten, göttinnengleichen Domina-Typen gut genug, um zu
wissen, dass sie lediglich ihren Sieg auskosten wollte.
»Mein Dame besteht.«
In seinem deutschen Akzent lag etwas, vielleicht ein Unterton des frühen
Schwarzeneggers, das mir sagte, »Nein« wäre keine akzeptable Antwort.
Ich seufzte. OK, gönnen wir ihr ihren Triumph.

Von Nahem sah die geheimnisvolle Domina jünger aus, als ich erwartet hatte,
obwohl das dicke Make-up und die dunkle Brille es schwer machten, ihr Alter
genau zu schätzen. Ihr Gesicht war lang und dreieckig, ihr blondes Haar
bestand aus einer Anzahl Zöpfe, die eng um ihren Kopf lagen. Ich vermutete,
dass ihre Augen ohne die Brille blau und wundervoll waren. Meine Augen
wanderten zu ihren großen Brüsten in ihrem engen Lederfutteral. Dann
erinnerte mich mein Körper daran, das Atmen nicht zu vergessen. Ich ließ
meine Blicke über das mit schwarzen und blauen Riemen besetzte Vorderteil
ihres Lederkorsetts spielen, über den dazu passenden Rock, den Kragen einer
Herrin bis zu den Patent-Lederstiefeln. Ich schätzte die Qualität ab und kam
auf eine Zahl um die 6.000 Dollar allein für das Outfit.
Die kleinen Designerkleider der Gummimädchen waren auch komplexer und
teurer, als sie zunächst erschienen. Je länger ich schaute, desto deutlicher
merkte ich, dass dieses Mädchen Geld wie Heu hatte.
»Es var ein gute Auktion?« fragte sie und ihre roten Lippen formten jedes
Wort in einem starken, osteuropäischen Akzent. »Sie haben genossen unser
kleines Duell, Mister …«
»K … Kent«, sagte ich, »Tash Kent. und Sie sind?«
»Katjanna Iwanowa«, schnurrte sie, »vielleicht Sie haben gehört von mir?«
Ich schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht.« sagte ich.
Katjanna lächelte. »Dann Sie haben gehört von mein Vater, Nikolaj
Iwanowa?«
Ich spürte einen Knoten im Hals und schaffte es irgendwie, ihn
hinunterzuschlucken. »Russische Mafia?« krächzte ich.
»Unternehmer«, korrigierte sie, »mein Vater hat verschiedene Medien- und
Ölinteressen in früherer Sowjetunion.« Sie zuckte die Achseln. »Wir machen es
gut.«
In einem rückwärtigen Zimmer meines Gehirns ging eine Lampe an. Ich
hatte mich gefragt, wo ein Mädchen wie Katjanna an soviel Geld gekommen
war. Ich meine, keine professionelle Domina oder Begleiterin macht soviel,
und alteingesessene Familien lassen ihre Töchter selten von solch einer
interessanten Dienerschaft begleiten. Ich hatte einige Fernsehsendungen über
Nikolajs manchmal etwas exzentrischen Geschmack gesehen; ihr opulenter
Lebensstil und die Vorliebe seiner Familie, Aufsehen zu erregen, machte sie zu
einer bösartigen Kreuzung von Osbournes und Husseins.

~ 32 ~
Katjanna wandte sich um. Hinter ihr machten es sich die zwei
Dienstmädchen gegenseitig. Die blaue Maid, die mit den schmutzigblonden
Haaren fummelte an den latexbedeckten Brüsten ihrer brünetten Freundin,
während beide französische Küsse tauschten.
»Tatjana, Nadia, ein Stuhl für Mister Kent.«
Widerwillig trennten sich die beiden voneinander. Die Blondine kam zu mir
und streichelte mit ihren latexüberzogenen Händen meine Wange. Sie küsste
mich tief, ein keuchender, heißer Kuss. Sie griff nach meiner Hand und führte
sie zu ihren unter dem Latex wogenden Brüsten. Dann griff sie hoch und hielt
mein Gesicht einen Moment lang in ihren Händen. Ihre blauen Augen
funkelten, die roten Lippen waren ein wenig geöffnet. Keuchend gab sie mir
einen abschließenden Klaps auf die Wange.
Inzwischen war die rote Maid hinter mir mit einem Stuhl erschienen. Sie
packte meine Schultern und drückte mich auf ihn hinunter. Bevor ich wusste,
was geschah, fuhren Gummifinger durch meine Haare und ich spürte zarte
Küsse auf meinem Nacken. Vor mir war die Blondine niedergekniet und
wartete geduldig.
Katjanna lächelte und nahm einen Schluck Wein. »Wieso, Mister Kent,
kommt mir so vor, als würden meine Mädchen mögen Sie?« fragte sie mit
amüsierter Stimme. Sie zeigte auf die kniende Maid. »Ich glaub, Tatjana
möchte wissen, ob sie tun kann für Sie etwas.«
Ich räusperte mich und nestelte an meinem Kragen. »Ähh, nein, jetzt nicht
…« stotterte ich.
Tatjana schmollte einen Augenblick lang enttäuscht, aber das war schnell
vorbei, als ihre Herrin ihren blauen und schwarzen Lederrock anhob und ihr
feuchtes und nacktes Geschlecht entblößte. Tatjana brauchte keine weitere
Anweisungen, mit hungrigen Augen beugte sie sich vor, ihr Kopf schlüpfte
unter den weichen Lederrock und sie vergrub ihr Gesicht im Schoß ihrer
Herrin.
Katjanna wand sich einen Augenblick, dann breitete sich ein zufriedener
Ausdruck über ihr Gesicht aus. »Ich hab Sie gesprochen, um über mein neue
Sklavin zu reden«, sagte sie, »Sie kennen ihre Geschichte, Mister Kent?«
Ich war einen Moment lang verwirrt. »Nein, eigentlich nicht …« begann ich.
Katjanna lachte. »Kommen Sie schon, Mister Kent, halten Sie nicht zum
Narren mich. Ich hab Sie beobachtet, sie haben keine Aufmerksamkeit auf die
Statistiken des Mädchens getan und dann der Ausdruck auf Ihrem Gesicht, als
sie tanzte …«
Ich versuchte, ein geheimnisvolles Lächeln hinzubekommen. »Das ist eine
lange Geschichte.« sagte ich.
In diesem Augenblick gab Katjanna ein tiefes Stöhnen von sich, sie warf
ihren Kopf zurück und ihre behandschuhten Finger umklammerten den Kopf
der Blondine. Ich wusste nicht, wo ich hinsehen sollte. Glücklicherweise wählte
Nadja diesen Moment, um sich über mich zu beugen und mich heftig zu
küssen. Ich brauchte einen Augenblick, um ihren Kuss abzuwehren, und

~ 33 ~
danach kniete Tatjana, als wäre nichts gewesen, wieder vor ihrer Herrin.
Katjanna war etwas rot, aber schien sich wieder unter Kontrolle zu haben.
Sie warf mir einen Blick zu. »Hören wir doch mit dem Scheiß auf.« sagte
sie. »Mister Kent, die kleine Tänzerin, lieben Sie sie?«
Ich blinzelte. »Nun, ich …«
»Ich möchte direkte Antwort ohne Drumherum. Ja oder nein, Mister Kent,
überlegen Sie gut Ihre Antwort.«
Ich blickte zu Boden und nickte. Der kleine Knoten des Elends, den ich
fühlte, seit der Auktionshammer gefallen war, war jetzt gewachsen, bis er
meine Brust ausfüllte. »Ja«, antwortete ich endlich, »ja, das tue ich.«
Sie klatschte in die Hände und lächelte. »Sehen Sie, Mister Kent, das doch
gar nicht so schwer war, oder?«
Dann überlegte sie eine Weile. »Die Leute«, sagte sie dann, »sagen immer
mir: ›Katjanna, du bist so nette Person‹. Ich? Ich gebe zu, eine meiner
Schwächen ist, jeden glücklich sehen zu wollen, und aus diesem Grund werde
ich dieses Mädchen an Sie, Mister Kent, für einhundertundneunzigtausend
amerikanisch Dollar verkaufen.«
Ich erstickte fast. »Ab … aber das ist mehr, als Sie für sie bezahlt haben.«
protestierte ich.
Sie nickte und machte eine respektlose Geste zur Bühne. »Das wahr ist«,
stimmte sie zu, »aber vertrauen Sie mir, dass es für sie schrecklich billig ging.
Ich das Mädchen kann nicht verkaufen für weniger als das. Sie denken an ihre
Selbstachtung? Wer würde zu einem Master wollen gehn, der nicht
Mindestpreis bezahlen will für dich? Normal solch eine Sklavin mindestens
zweihunderttausend wert, aber ich sehen, Sie lieben sie und ich dumm genug,
Ihnen großen Rabatt zu geben.«
Sie schenkte mir ein beunruhigendes Lächeln und nickte Nadja zu, die eine
Karte in die Brusttasche meines Jacketts steckte. »Die Adresse von Penthaus
meines Vaters, bringen Sie das Geld dorthin.« schnurrte Katjanna. »Aber wir
verlassen werden New York in einigen Tagen, also Sie müssen schnell, Mister
Kent, müssen schnell.«
Die beiden Maiden lagen nun eng umschlungen vor mir. Als sie merkten,
dass ihre Herrin mit mir fertig war, trennten sie sich und krochen mit
hungrigen Augen zu ihr. Katjanna zeigte mit ihrem Finger und befahl Nadja
zur Möse ihrer Herrin. Tatjana richtete sich auf, um ihre Herrin leidenschaftlich
auf die Lippen zu küssen. Danach blickte Katjanna in meine Richtung,
offensichtlich davon überrascht, dass ich nicht mitbekommen hatte, dass
unsere Unterhaltung beendet war.
»Sie gehen können, Mister Kent«, sagte sie und verscheuchte mich mit
ihren behandschuhten Fingern, »gehen Sie schon.«

Man könnte denken, dass ein Mann mit meinem Einkommen keine
Schwierigkeiten haben dürfte, fünfundsechzigtausend amerikanische Dollar
aufzutreiben. Nun, das stimmt nicht. Ich weiß nicht genau wie, aber Geld fließt
mir immer durch die Finger wie Wasser und wo immer es auch hinfließt, es

~ 34 ~
scheint nie irgendwelche verkäuflichen Vermögenswerte zu hinterlassen. Ich
durchstöberte mein Appartement nach schnell verkäuflichen Dingen und
begann zu begreifen, dass ich das Geld so niemals zusammenbekommen
könnte. Deprimiert setzte ich mich hin, am Boden zerstört durch dieses Gefühl
der Unzulänglichkeit und des Verlustes, das mich schon zum zweiten Mal
innerhalb von zwei Tagen übermannte.
Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, zu Joshua zu gehen und
nach einem Vorschuss für meine nächsten zwei Jobs zu fragen.
Unglücklicherweise wird es in der Firma nicht gern gesehen, wenn ihre
gutbezahlten Angestellten Geldprobleme haben, schließlich könnte das ein
Zeichen für Drogenmissbrauch oder Schlimmeres sein. Das Letzte, was die
Firma brauchen kann, ist das Sicherheitsrisiko eines unzuverlässigen
Angestellten. Wenn ich zu Joshua ging, hätte das zu viele Fragen bedeutet.
Dann läutete es an der Tür. Verwundert ging ich hin und spähte durch den
Spion. Draußen stand eine Vision in maßgeschneidertem schwarzen Leder. Ich
erhaschte einen Blick auf rote Haare, die straff zurückgekämmt waren und auf
mandelförmige Augen, die unter gewölbten Augenbrauen funkelten.
Ich schluckte und öffnete die Tür, um Angelvice ins Zimmer zu lassen. Sie
schien nicht erfreut zu sein, da war dieses kleine, gallische Körpersprachen-
Dings, das französische Mamis ihren Töchtern beibringen, diese Art, einem
unglücklichen Mann zu signalisieren, dass sein Hintern fällig ist.
Sie drehte sich abrupt um und rümpfte ihr kleines Näschen. »Mein Master
ischt verärgert.« verkündete sie wie eine Königin in ihrem reizendem Akzent.
Ich blinzelte. »Warum?« fragte ich verblüfft.
»Du bist«, sie stockte, »wie sagt man in englisch? Ein Kompliz?«
»Ein Kompliz?«
Sie hielt inne und runzelte wieder die Stirn. »Es bedeutet, dass du betrükst
bei Auktion, dass du bietest für disch selbst?«
»Ein Partner?« fragte ich.
»Oui«, nickte sie, »und deshalb er ischt verärgert.« Sie öffnete den
Reißverschluss einer Tasche dieses erstaunlichen Anzugs und zog einen
Umschlag heraus. »Er ‘at gesagt, dass isch dir geben das.«
Ich hatte Docs Geld vergessen! Ich war in den letzten Tagen so davon
besessen gewesen, Penny zu bekommen, dass ich vergessen hatte, dass ich
für ihre Ausbildung bezahlt werden würde. Ich seufzte erleichtert und riss den
Umschlag auf. Ich öffnete das Paket und zählte schnell die Scheine nach.
Dann sah ich hoch. »Das sind nur Zehntausend«, sagte ich erstaunt, »es
war doch von Hunderttausend die Rede.«
Angelvice zuckte die Achseln. »Davon weiß isch nichts.« sagte sie. »Mir
wurde gesagt, ich solle dir ausrichten, dass du uns betrogen hast. Dass du
entgegen den Anweisungen gehandelt hast und folglich nicht bezahlt werden
wirst.« Sie nickt leicht. »Dieses Geld soll deine Auslagen decken.«
Dann wandte sie sich um und wollte gehen.
»Nein, warte!« rief ich. »Begreifst du denn nicht, dass es gar nicht so war.«

~ 35 ~
Angelvice seufzte. »Ich bin nur die Botin, Monsieur.« sagte sie. »Wenn du
diskutieren willst die Entscheidung von mein Master, dann du wirst müssen
treffen mit ihm.«
»Ich kann ihn doch nicht erreichen.« stöhnte ich.
Angelvice drehte sich um und für einen Augenblick sah ich ihr Gesicht
weich werden. »Sobald er zurück in Boston ischt, isch werde ihm Bescheid
sagen.« versprach sie. Dann wandte sie sich wieder zur Tür.
Ich runzelte die Stirn. »In Boston zurück?« sagte ich. »Wo ist er jetzt?«
Sie zuckte die Achseln. »Er ist in Manhattan.« erklärte sie. »Er kommt
immer hier zum Neujahr.«
»Warum dann bis Boston warten?« drängte ich und fragte mich, was mir
entgangen war.
Angel seufzte. »Er triff ‘eute einige Kunden und fährt dann zurück nach
Boston. Isch ihn werde bis dahin nischt sehen.«
»Ab … aber du weißt, wo er ist, nicht wahr? Ich meine, wo er in New York
ist?«
»Isch muss gehen.« sagte sie.
»Nein, das kannst du nicht.« widersprach ich. »Ich muss mit ihm reden,
heute.«
Was danach geschah, verschwamm vor meinen Augen. Sie zog ihren Arm
aus meinem wilden Griff, ich versuchte, ihn wieder zu packen, sie schlug nach
mir, ich schlug sie, sie schlug mich wieder und ich glaube, dass ich sie danach
niederschlug. Ich weiß nicht mehr genau, wie lange es dauerte, eine Minute
vielleicht, jedenfalls lag Angelvice dann wie eine Stoffpuppe am Boden.

»Ummmmmppphhh.« stöhnte Angel und biss auf das Paar saubere Socken,
die ihren Mund ausfüllten.
Ich sah, wie sie versuchte, sie auszuspucken, aber das Geschirrtuch, das
über ihren Mund gebunden war, verhinderte das. Ich sah ihrem Kampf einen
Moment zu und bemerkte dann den panischen Ausdruck, der in ihre Augen
trat, als sie merkte, dass sie die Socken nicht los werden konnte. Da ging ich
zu ihr.
Ich hatte sie nackt ausziehen müssen, bedauerlich für mich, denn ich hatte
schon von Ledermädchen in straffen Fesseln geträumt, seit ich als Kind Emma
Peel6 gesehen hatte. Aber ich musste an ihren Körper kommen können, falls
sie »überzeugt« werden musste, mir zu helfen.
Ich hatte Angel mit dem Gesicht nach oben auf den alten, handfesten
Kaffeetisch in der Mitte meiner Bude gebunden. Ihr nackter Torso war offen
und ungeschützt, ihre Arme und Beine unter den Tisch gezogen und dort mit
einem Sammelsurium von Computerkabeln, Klebeband und Telefonkabeln
zusammengebunden. Ich sah zu, wie sie gegen die Fesseln kämpfte und
merkte zufrieden, dass ihre Hände und Füße noch immer eine gute Farbe
hatten und ihre verzweifelt tastenden Finger nirgends an einen Knoten
6
Emma Peel = Heroine der britischen 60er-Jahre-TV-Kultserie »The Avengers« (in Deutschland »Mit Schirm,
Charme & Melone«), die oft in Lederoutfit auftrat

~ 36 ~
herankamen. Ich ließ sie sich erst einmal abmühen, wenn sie merkte, dass das
keinen Zweck hatte, würde sie es mich schon wissen lassen.
Sie brauchte fast zwanzig Minuten dafür. Nach den üblichen Warnungen
vor den Konsequenzen des Schreiens entfernte ich den Knebel.
»Bastard«, fauchte sie, »lass misch frei!«
Ich schüttelte den Kopf. »Nicht bevor du mir nicht gesagt hast, wo Doc
ist.« sagte ich. »Ich muss ihn sofort sehen.«
Sie holte tief Luft und hob ihr Kinn. »Niemals, Monsieur«, entgegnete sie
stolz, »diese Sklavin würde lieber sterben als das Vertrauen ihres geliebten
Masters zu enttäuschen! Foltere misch, wenn du willst, ich werde niemals
aufgeben!«
Ich verdrehte die Augen. ›Toll‹, dachte ich, ›das hat mir noch gefehlt, ein
reizbares, kleines, französisches Mädchen mit einem Jeanne-d’Arc-Komplex.‹
Ich zog ihren Kopf zurück und stopfte ihr den Knebel wieder in den Mund,
während ich nachdachte. Es war möglich, dass sie bluffte, dass sie Doc beim
leisesten Schmerz verraten würde, aber irgendwie glaubte ich nicht so recht
daran. Ich begriff, was ich bei Angel anwenden musste, war eine Folter, die
sie nicht erwartete. In den Verliesen auf Arbeit hätte ich die freie Auswahl
gehabt. Hier musste ich kreativ tätig werden.

Angel stöhnte in ihren Knebel und strengte sich an, ihre Hüften pressten sich
mit all ihrer Bewegungsfreiheit gegen meine zurückweichende Hand. Ich zog
den vibrierenden Massagehandschuh zurück und sah befriedigt zu, wie das
Mädchen den Körper nach oben wölbte, bevor sie sich in ihren Zustand
erregter Frustration zurückfallen ließ. Ich griff nach unten, rollte eine
Brustwarze zwischen meinen Fingern und beobachtete, wie sie ihren Kopf mit
der Augenbinde hin und her warf.
Dies war der vierte Orgasmus, den ich ihr versagte, zum vierten Mal hatte
ich ihren hilflosen Körper bis kurz vor den Höhepunkt gebracht, um dann
aufzuhören. Ihre Brustwarzen blieben hart und zeigten, dass ihr Körper erregt
und empfindlich blieb. Als ich einen Finger durch die nassen Lippen ihres
rasierten Geschlechts zog, spannte sich ihr Körper wieder, sie winselte in den
Socken-Knebel und hob ihre Hüften meiner Hand entgegen.
Ich beugte mich vor, blies auf ihre aufgerichteten Brustwarzen und auf die
rosa Knospe, die unter ihrer Haube hervorspähte. Angel wand wieder ihre
Hüften und weinte vor Enttäuschung.
»So langsam muss es doch weh tun?« kommentierte ich und strich mit den
Fingern über ihren Bauch.
Angel nickte niedergeschlagen. Ihre durchnässte Möse schrie nach
Beachtung, deshalb widmete ich mich erst einmal ihren Brüsten. Angel
stöhnte, als ich mit dem Eiswürfel um ihre geschwollenen Nippel strich.
»Wirst du mir sagen, was ich wissen will?« fragte ich.
Sie schüttelte wie vorher trotzig den Kopf. Aber dieses Mal schien da ein
Zaudern zu sein und vielleicht etwas weniger Enthusiasmus. Ich lächelte nahm
den Hitachi-Zauberstab, stellte ihn auf Niedrig/Langsam und führte ihn über

~ 37 ~
ihren Schamhügel auf und ab. Das kräftige Vibrieren brannte die Begierde in
ihr lusterfülltes Geschlecht.
Letztes Jahr hatte ich mir beim Tennis die Schulter ausgekugelt und obwohl
der Arzt sagte, es wäre alles wieder in Ordnung, spürte ich ab und zu noch
einen Krampf oder eine Versteifung. Nach und nach hatte ich mir deshalb eine
hübsche Kollektion von Massagegeräten und dazugehörenden Cremes
zugelegt, einiges davon konnte man aber auch zweckentfremdet verwenden.
Ich streichelte mit dem Massagehandschuh Angels Brüste, zupfte an ihren
Brustwarzen und hielt dann die ganze Brust in meiner Hand. Gleichzeitig schob
die andere Hand die bauchige Spitze des Zauberstabs tiefer in ihren nassen
Schoß. Sie wand sich, jaulte auf und kam ihrem Höhepunkt immer näher. Ich
beobachtete sie sorgfältig, ihre Bewegungen, die Farbe ihres Gesichts, ihre
Atmung …
… und zog den Zauberstab wieder zurück.
Angel weinte frustriert, presste sich gegen den Tisch und zerrte verzweifelt
an ihren Fesseln. Ich wartete, bis sie damit aufhörte.
»Ich kann damit so lange weitermachen, wie ich will«, sagte ich dann,
»noch eine Stunde damit und du verlierst den Verstand. Wirst du jetzt
sprechen?«
Sie schüttelte wieder abgekämpft ihren Kopf. Ich gab ihr fünf Minuten zur
Abkühlung und begann dann von neuem.
Nach zwei Stunden und neun verweigerten Orgasmen war sie schließlich
gebrochen. Ich hatte gerade die zehnte Runde begonnen, als sie darum
winselte, den Knebel zu entfernen.
Angel schluchzte. »OK, Herr«, stöhnte sie, »isch dir werde alles sagen, nur
lass mich bitte kommen!«
Ich lachte. »Nein, noch nicht, Liebling. Du bist zuerst dran.«
Sie leckte ihre Lippen. »Wenn isch dir sage, verrate isch mein Master, mein
Leben als sein’ Sklavin wird vorbei sein.«
Ich nickte nachdenklich.
»Deshalb isch ‘abe eine Bedingung.« flüsterte sie weiter.
»Oh nein, du bist diejenige, die hier hilflos ist, Baby, du bist es, die
bettelt.«
»Bitte«, flüsterte sie, »wenn isch dir sage, du musst versprechen, mich
selbst zum Kommen zu bringen, fick mich, fick mich ‘art.«
Ich lächelte. Zwei Stunden lang ein nacktes Mädchen dabei zu beobachten,
wie es sich auf dem Tisch wand, hatten Mister Glücklich auch geil gemacht.
»OK«, versprach ich in einem Ton, als würde ich ein großes Opfer bringen,
»jetzt sag’s mir.«
Ich notierte die Adresse und überprüfte sie, dann stopfte ich den Knebel
wieder in ihren Mund. Als ich in sie eindrang, warf sich Angel mir entgegen,
ihre enge Fotze umklammerte mein Geschlecht. Ich stieß zu, meine eigene
Frustration und meine Eile ließen keine Zeit für ein Vorspiel. Nicht, dass eines
nötig gewesen wäre. Nach zwei Stunden des Aufgeilens war Angel scharf und
mehr als bereit. Ich glitt tief in sie und nach nur fünf Stößen spürte ich, wie sie

~ 38 ~
begann, sich zusammen zu krampfen. Ich wurde noch schneller und
hämmerte meinen gummiüberzogenen Schwanz tief in ihre warme, nasse
Weiblichkeit. Sie schrie ihren ersten Orgasmus heraus und kam immer wieder.
Irgendwann mittendrin füllte ich den Gummi, hörte aber nicht auf und
bewegte meinen Schwanz weiter, bis Angel völlig ausgepumpt war.

»Sei brav.« sagte ich und blickte von der Eingangstür noch einmal zurück.
Sie sah mir hinterher und wimmerte in ihren Knebel. Ich hatte Angelvice an
einen schweren Holzstuhl gefesselt, der in einer Zimmerecke stand. Dazu
hatte ich die Kabel und das Klebeband wieder verwendet und damit
sichergestellt, dass das unglückselige Botenmädchen für eine Weile
nirgendwohin gehen konnte. In ihren Mund hatte ich ein frisches Paar Socken
gestopft, aber dieses Mal hatte ich ihre untere Gesichtshälfte mit Klebeband
überzogen und ein professioneller Verband stellte sie ruhig.
In den Videorecorder hatte ich die dreistündige Kassette mit Pornofilmen
der 70er Jahre gesteckt, die ich letztes Jahr als Spaßgeschenk bekommen
hatte. Den Ton hatte ich so laut gedreht, dass Angels unterdrücktes Stöhnen
übertönt wurde. Ich nahm an, wenn ein vorbeigehender Nachbar trotz des
Knebels ihre unterdrückten Schreie hörte, dann würde ihn die 70er-Jahre-
Pornomusik vermuten lassen, dass ich diese Nacht allein zu Hause war.
Als ich die Tür schloss fiel mir ein, dass Angel noch hier sein würde, wenn
ich zurückkam. Wenn das Treffen mit Doc nicht gut verlief, würde ich also
trotzdem etwas haben, auf das ich mich freuen könnte.
Die Adresse, die Angel mir gegeben hatte, war ein altes Wohnhotel nicht
weit von der Park Avenue. Weil ich Docs Sicherheitsvorkehrungen in Boston
gesehen hatte, rechnete ich mir nur geringe Chancen aus, zu ihm zu
gelangen. Ich wartete, bis der Türsteher damit beschäftigt war, einem Gast zu
helfen und schlüpfte hinein. Ich ging zum Treppenhaus und begann, zum
zehnten Stock hochzusteigen.
Ich benutzte ein Taschenmesser, um das Schloss des Notausgangs zu
knacken und schlich mich in den Vorraum des Aufzugs. In diesem Augenblick
fiel mir ein, dass ich gar keinen richtigen Plan hatte. Als Angel mir den Grund
genannt hatte, aus dem Doc mich nicht bezahlt hatte, war ich ausgeflippt. Es
schien völlig klar, dass das alles ein schreckliches Missverständnis war und
wenn ich das erst einmal geklärt hätte, würde Doc mich mit Vergnügen
bezahlen. Dann müsste ich nur noch zu Katjanna gehen und Penny retten. So
einfach schien mir das. Ich meine, im Film läuft das doch schließlich auch so,
oder?
Jetzt, wo ich vor Docs Tür stand, sah das alles etwas anders aus. In Docs
Augen hatte ich ihn betrogen, eine seiner Angestellten gekidnappt und
gefoltert und jetzt war ich gerade dabei, in sein Haus einzudringen. Vielleicht
würde ich sofort erschossen werden.
In solchen Situationen wurde ich immer an die Worte dieses großen,
hebräischen Gelehrten erinnert, der die unsterbliche Zeile »ach, was soll’s«
niedergeschrieben hatte.

~ 39 ~
Ich klopfte an die Tür. Zu meiner Freude öffnete Schwester Bettie.
»Kann ich Ihnen helfen?« fragte sie und schenkte mir dieses 1950er-
Traum-Lächeln.
»Aber sicher«, antwortete ich, »Sie erinnern sich bestimmt an mich, Bettie,
wir haben uns in Boston gesehen. Ähh … Doc bat mich darum,
vorbeizukommen, ähh … irgend etwas Geschäftliches.«
Ich erwartete, dass an diesem Punkt die Schlägertypen erscheinen /
Körperteile gebrochen werden / Simon erschossen / Simons Leiche in den East
River entsorgt werden würde. Zu meiner großen Überraschung lächelte Bettie
nur süß und ließ mich ein.
Während ich ihr in das geschmackvoll eingerichtete Wohnzimmer folgte,
merkte ich, wie Sorglosigkeit wieder von mir Besitz ergriff. Da nur Leute, die
Doc sehen durften, auch wussten, wo er sich befand, musste also jeder, der
wusste, wo er war, ihn auch sehen dürfen.
Ich wusste aber, dass mein Glück spätestens dann enden würde, wenn
Bettie mich anmeldete, deshalb lief ich neben ihr, als sie das Zimmer betrat.
Und als sie zur inneren Tür ging, lief ich schneller, stieß sie grob beiseite und
drängte durch die Tür in den Raum dahinter.
Doc sah von seinem Schreibtisch auf und spähte über seine Brille. »Ah,
Mister Wise, ich muss zugeben, dass dieser Besuch nicht völlig unerwartet
kommt, obwohl er nicht willkommen ist.«
Plötzlich wurde ich von hinten gepackt, ein Arm legte sich um meinen Hals,
mein rechtes Handgelenk wurde gepackt und auf den Rücken gedreht. Ich
versuchte, mich zu wehren, hatte aber keine Chance, denn mein Angreifer
schien monströs stark und entschlossen zu sein. Zunächst glaubte ich, es wäre
einer der Schlägertypen, doch dann erhaschte ich einen Blick in einen
Wandspiegel: Bettie hielt mich fest, als wäre ich eine Stoffpuppe. Meine Augen
quollen hervor, als der Arm um meinen Hals sich enger zog, das Bild im
Spiegel sah wie eine bizarre Neuinszenierung einer Wrestling-Zeichnung von
Stanton7 mit einem weiblichen Dom aus.
»Bitte«, krächzte ich, »ich kann das erklären. Sie haben gesagt, wenn ich
Ihnen mit Penny helfe, dann schulden Sie mir etwas …«
Doc nickte und Betties Griff lockerte sich ein wenig. Doc zeigte auf einen
Stuhl und ich wurde dorthin bugsiert. Dann wurde ich auf die Sitzfläche
gedrückt und Betties Hände blieben schwer auf meinen Schultern liegen. Ich
wusste, dass ich gegen sie nichts ausrichten konnte. Ohne Docs Erlaubnis
würde ich kein Glied rühren können.
Der alte Mann sah auf eine Taschenuhr. »Sie haben drei Minuten, bis mein
nächster Besucher kommt, Mister Wise.« Er blickte amüsiert hoch. »Oder
sollte ich Mister Kent sagen?« Er lehnte sich vor. »Ich hatte Sie gebeten, den
Wert des Mädchens bei der Auktion zu erhöhen, indem Sie ihr beibringen, sich
bestmöglich zu präsentieren. Das haben Sie offensichtlich nicht geschafft und
deshalb zu einem Trick gegriffen und die Gebote selbst in die Höhe getrieben.
Deshalb fühlte ich mich an unsere Vereinbarung nicht mehr gebunden.«
7
Eric Stanton (* 1926) = amerikanischer Zeichner von SM- und Fetisch-Comics

~ 40 ~
»Nein«, entgegnete ich und spürte wieder, wie mich diese unnatürliche
Ruhe überkam, »unsere Vereinbarung besagte, dass das Mädchen zu einem
Preis weggeht, der ihr einen guten Master garantiert.« sagte ich und blickte
ihm in die Augen. »Offensichtlich hatten Sie Ihre Leute auf der Auktion,
deshalb wissen Sie sicherlich, dass Penny bei 90.000 Dollar lag, bevor ich
begann, mitzubieten. Ihr Preis lag zu dieser Zeit schon hoch genug und ich
hatte also meinen Teil der Vereinbarung erfüllt. Ich denke, Sie schulden mir
deshalb 90.000 Dollar. Ich akzeptiere Bargeld oder einen Barscheck.«
Doc lachte. »Lassen Sie uns einmal annehmen, das wäre alles wahr«, sagte
er, »dann wäre das Mädchen für 90.000 Dollar verkauft worden. Ich wäre
zufrieden gewesen, Sie wären bezahlt worden und das Mädchen wäre an
einen guten Master weggegangen. Warum also haben Sie das alles gefährdet,
Leibermanns eigene Regeln gebrochen und sind selbst hingegangen? Warum
so etwas Dummes tun und selbst für sie bieten?«
Ich blickte zu Boden. »Erstens«, antwortete ich, »müssen Sie zugeben,
dass Sie mir zu keiner Zeit gesagt hatten, ich dürfte nicht dabei sein, und auch
nicht, ich dürfte nicht mitbieten.«
Er nickte. »Möglicherweise.«
»Sie müssen doch auch zugeben, wenn ich nicht dort gewesen und das
Mädchen für neunzigtausend verkauft worden wäre, dann hätte ich meinen
Teil der Vereinbarung erfüllt.«
Doc nickte wieder. »Einverstanden.«
»Also schulden Sie mir mein Geld.« sagte ich.
Doc lachte. »Erst einmal, warum haben Sie die Operation gefährdet, und
dann, warum brauchen Sie das Geld so dringend?«
Ich holte tief Luft. »Weil ich sie besitzen will.« sagte ich. »Ich will Pennys
Master sein, ich will, dass sie vor mir kniet, ich will, dass sie mir das Bett für
die Nacht anwärmt. Deshalb habe ich bei der Auktion mitgeboten, deshalb
brauche ich das Geld so dringend, nämlich damit ich sie von der Frau, die sie
erworben hat, zurückkaufen kann.«
Ich lehnte mich, von meiner Offenheit selbst überrascht, zurück. Ich hatte
immer schon Schwierigkeiten damit gehabt, meine Gefühle auszudrücken,
irgendwie hatte ich bisher nie die richtigen Worte dafür gefunden.
Doc sah mich an. »Wieviel wollen Sie bezahlen?« fragte er.
»Einhundertundneunzigtausend.« entgegnete ich.
»Ist das viel für Sie?«
Ich zuckte die Achseln. »Ungefähr alles, was ich besitze«, gab ich zu, »aber
das ist nicht wichtig, wenn ich sie nur bekomme.«
»Lieben Sie sie?«
Ich nickte. »Ja, ich weiß nicht, warum, es sind nur ein paar Tage gewesen,
aber irgendwie will ich sie einfach nicht verlieren …«
»Ich habe dir doch gesagt, Doc, in diesem Nerd schlägt das Herz eines
wahren Romantikers!«

~ 41 ~
Ich blickte überrascht zur Tür, von wo diese vertraute Stimme gekommen
war. Dort stand mein Boss, Joshua Leibermann, mit einem so breiten Lächeln,
dass es aus medizinischer Sicht schon bedenklich schien.
Ich sah von ihm zu Doc und wieder zurück. Beide lächelten breit. »I … ich
verstehe nicht.« stammelte ich.
Doc nickte Bettie zu. »Zeig’s ihm.«

Im Wohnzimmer gab es eine zweite Tür, die in einen kleinen Raum führte, der
früher einmal eine Toilette gewesen war. Bettie öffnete sie und ich konnte
hinein blicken. Dort saß Penny, nackt und an einen stabilen Holzstuhl
gebunden. Als wir den Raum betraten drehte sie sich zu mir, ihre Augen
funkelten und ihr Mund versuchte, etwas durch diesen dicken Lederknebel
hindurch zu sagen.
»Ummppph«, war zu hören, »umm, ummmp foo.«
Vor Penny war etwas, was ich zuerst für ein abgedunkeltes Glasfenster
hielt. Als ich näher trat, konnte ich hindurch sehen in Docs Büro. Ich blinzelte.
Der Spiegel im Büro, in dem ich meinen Kampf mit Bettie gesehen hatte, war
ein Zwei-Wege-Spiegel! Ich beugte mich über Bettie und bemerkte einen
kleinen Ohrhörer in ihrem linken Ohr. Vorsichtig zog ich ihn heraus und war
nicht mehr davon überrascht, die Unterhaltung im Büro nebenan zu hören.
Ich entfernte den Knebel. Penny sah mit funkelnden Augen zu mir auf.
»Bitte, Master«, flüsterte sie, »darf dieses Mädchen dir dienen?«
Ich hörte mich erleichtert lachen. »Sicher«, sagte ich und löste die Riemen,
mit denen sie gefesselt war, »wenn ich erst einmal herausgefunden habe, was
hier los ist!«

Sie erklärten es mir in Docs Büro. Ich saß auf demselben Stuhl, aber diesmal
kniete Penny nackt zu meinen Füßen, während die beiden alten Männer mich
wie zwei Chesire-Katzen anstrahlten.
»Was ist hier los?« fragte ich.
Joshua lächelte. »Ich glaube, ich habe dir meine Nichte Penny noch nicht
vorgestellt.« sagte er selbstgefällig. »Das Mädchen meines Cousins. Erinnerst
du dich, dass ich dir gesagt hatte, sie wäre über die Ferien in der Stadt?«
Ich sah auf Penny hinunter, die herauflächelte und glücklich nickte.
»Ihre Nichte?« fragte ich.
Penny ähnelte keinem von Joshuas anderen Verwandten.
Er runzelte die Stirn. »Nun, OK, die Stieftochter meines Cousins, aus der
ersten Ehe seiner Frau. Macht keinen Unterschied, Familie bleibt Familie.« Er
machte eine ausgreifende Geste. »Jungen wie du sollten eine gute Frau
heiraten und sich niederlassen. Ein gutes persönliches Umfeld ist für einen
Sklavenhändler wesentlich. Glaube mir, wenn du ohne Frau so weitermachst,
wird der Stress dich umbringen.«
Doc lächelte. »Letztes Jahr hat Penny entdeckt, dass sie bestimmte
emotionale Bedürfnisse hat.« bemerkte er. »Als sie schließlich den Mut fand,
sich ihrer Familie anzuvertrauen, war die nicht so schockiert, wie sie

~ 42 ~
befürchtet hatte.« Er hielt inne. »Joshua glaubte, dass ihr zwei ein gutes Paar
sein würdet, aber er dachte, dass ihr vorher eine Zeit der Prüfung zusammen
verbringen solltet. Wenn sich dabei herausstellen sollte, dass ihr Gefühle
füreinander habt, wollte er sie auf die Probe stellen und deshalb haben wir uns
ein kleines Drama ausgedacht.«
Ich blinzelte. »Und Katjanna Iwanowa?« fragte ich.
Doc lächelte. »Meine Assistentin Kitten und ihre Haussklavinnen Maria und
Beth.« erklärte er. »Du musst ihr verzeihen, aber sie liebt nun einmal
Verkleidungen.«
»Ich weiß nicht, was ich sagen soll.« sagte ich.
Penny sah auf. »Du musst nichts sagen, mein Master«, sagte sie und nickte
zum Spiegel, »ich habe alles gesehen und jedes Wort gehört.«
Doc lächelte. »Gut, gut. Warum verbringt ihr zwei Turteltäubchen den Rest
des Abends nicht zu Hause.« schlug er vor. »Du kannst Angelvice am Morgen
zurückschicken. Ich bin sicher, ihr zwei habt heute Nacht Verwendung für
sie.«
Ich sah nur hinunter zu Penny und lächelte.

~ 43 ~

Das könnte Ihnen auch gefallen