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GASANC Workshop 2010

Lernen ein Kinderspiel? – Spiele im Deutschunterricht


Präsenter:
Dr. Alexandra Mittler
Goethe-Institut San Francisco
alexandra.mittler@gmail.com

I. Spiele zum Vorstellen:


M&M’s (oder ähnliches):
Ziel: TN formulieren Sätze und geben Informationen über sich

Spielverlauf: jeder TN nimmt sich bzw. bekommt ein paar m&m’s. Der
Reihe nach wird gezählt, wie viele m&m’s jeder hat, dann werden reihum
Sätze gemacht und die TN stellen sich vor.

Ball mit Aufklebern (Verben):


Ziel: Sätze mit vorgegebenen Verben machen

Spielverlauf:
auf A1-Niveau (Beginn): Der Fangende macht Frage zu dem Verb (kommen,
heißen, wohnen etc.), das beim Fangen des Balls nach oben zeigt, wirft den
Ball weiter und Fänger muss antworten und Frage für die nächste Person mit
dem Verb machen, das jetzt nach oben zeigt

Warum ein Spiel mit dem Ball?


Der Ball hilft, eine Dynamik zwischen den Lernenden aufrecht zu erhalten.
Die Auswahl des nächsten Lernenden ist zufällig und auch die Frage ist
zufällig (aus einer vorgegebenen Frageliste), d.h. Lernende müssen zuhören
und müssen spontan antworten

II. Spiele mit „Bewegung“:

Sortieren
Beispiel Genus: Lernende bekommen drei Karten: blaue Karte „der“, rote Karte
„die“, gelbe Karte „das“ + Karten mit Nomen. Lernende müssen die Nomen auf
die Karte mit dem passenden Artikel legen.
Trennung der Artikel in Kombination mit farblicher Kennzeichung hilft, die
Genera auch im Kopf zu trennen
Antwortklatschen:
eignen sich für Themen, bei denen mehrere Antworten vorgegeben sind und die
Spieler eine Antwort auswählen müssen;
Klasse wird in mehrere Gruppen eingeteilt, die gegeneinander antreten
jede Gruppe bekommt eine Fliegenklatsche, mit der sie auf die korrekte Antwort
schlagen muss

Beispiele:
a) Genus bestimmen: an die Tafel werden die Artikel der, die und das
geschrieben. Lernende müssen für vorgelesene Wörter den korrekten Artikel
auswählen
b) jeweils drei Alternativen werden auf Folie oder als Powerpoint-Slide
dargestellt und für jede Lücke gibt es neue Folie / neues Slide
z.B. für:
Sätze werden vorgelesen und Lernende müssen die passende Ergänzung für
die Lücke finden
Sätze logisch vervollständigen
Kulturfragen beantworten
Städte auf Landkarte finden
etc.
c) Spiel mit Uhrzeit: Lehrender liest Uhrzeit und Lernende müssen auf die
richtige Uhrzeit klatschen

III. Grammatik beim Spielen üben:


Verbformen üben
Ziel: Verben in verschiedenen Formen konjugieren
Spielverlauf:
a) mit Spielbrett (Fußspuren): Spieler 1 würfelt und geht die Augenzahl auf
dem Würfel nach vorne; konjugiert das Verb
(Spielbrett limitiert die Anzahl der benutzten Verben stark)

b) mit Karten (Verben im Infinitiv): Kartenstapel wird verdeckt in die


Mitte gelegt; Spieler 1 nimmt die oberste Karte und konjugiert das Verb mit
der Augenzahl
(Karten sind erweiterbar, größere Zahl von Verben möglich)

für beide gilt: Augenzahl bestimmt die Person


1 = ich, 2 = du, 3 = er, sie, es, 4 = wir, 5 = ihr, 6 = sie

Variation:
je nach Stufe können entweder nur die Verben konjugiert werden oder ganze
Sätze damit gemacht werden; lässt sich auch für verschiedene Tempusformen
verwenden
Wimmelbild:
Ziel: Tätigkeiten erkennen und komplette Sätze formulieren
Verlauf: Die Lernenden machen Sätze zu Personen ihrer Wahl auf dem
Wimmelbild:
Variation 1: Mit Verbkarten
Die Lernenden ziehen eine Karte und machen einen Satz zu der entsprechenden
Person; zeigen auf die Person, die die Tätigkeit ausführt
Variation 2: Mit Verbkarten
Die Lernenden ziehen eine Verbkarte und spielen die Aktivität als Pantomime
vor; die anderen müssen raten, welche Person auf dem Bild gemeint ist
Variation 3: Mit Modalverbwürfel
Ziel: Sätze mit Modalverben machen
Die Lernenden würfeln ein Modalverb; für den ersten Spieler wählen die anderen
in der Gruppe eine Person aus (deuten auf die Person im Bild); muss für diese
Person einen Satz mit Modalverb machen (z.B. Der Mann mit dem Bart muss sich
beeilen); Spieler 1 wählt für Spieler 2 eine Person auf dem Bild aus, Spieler 2
würfelt und macht einen Satz mit dem gewürfelten Modalverb und der Person.
(Auch hier kann die Schwierigkeit durch verschiedene Tempusformen, durch das
Anfügen von Nebensätzen (weil etc.) erhöht werden)

IV. Modalverben mit „Schwung“


Ball mit Aufklebern (Verben und Modalverben):
Ziel: Sätze mit vorgegebenen Verben machen

Spielverlauf:
Fänger muss Satz mit dem Modalverb machen, das der linken Hand am nächsten ist,
und dem Verb, das der rechten Hand am nächsten ist, machen

Variationen, um Schwierigkeit zu erhöhen: verschiedene Tempusformen mit


Modalverb, Passiv mit Modalverb in verschiedenen Tempusformen etc.

V. Brettspiele
Vorlagen in verschiedenen Büchern; können einfach verändert werden können
z.B. Spielbrett „Schlangen und Leitern“
auf dem Spielbrett (Vorlage im Anhang) können auf einfache Art Sätze zum
Vervollständigen oder Fragen zum Beantworten gegeben werden.
Schlange: Wer auf ein Feld kommt, auf das der Kopf einer Schlange zeigt,
rutscht bis zum Feld, auf das der Schwanz zeigt, zurück
Leiter: Wer auf ein Feld kommt, von dem aus eine Leiter zu einem weiter oben
liegenden Feld führt, darf die Leiter bis zu dem höheren Feld nach oben klettern.
Gewonnen hat, wer als erster am Ziel ist
VI. Spiele als Wiederholung und zum Festigen:
Dominospiele:
zu verschiedenen Themen können Dominospiele hergestellt werden, bei denen
Bilder und Wörter oder Sätze kombiniert werden.

Memoryspiele:
ähnlich wie Domino können Bilder und Wörter/Sätze kombiniert werden

Beispiel Perfekt:
Infinitiv und Partizip werden kombiniert
Variation 1: normales Memory-Spiel, d.h. Spieler sollen Paare von
Infinitiv und Partizip finden
Variation 2: Paare finden und Perfektform (mit haben/sein) bilden
Variation 3: Paare finden und Satz im Perfekt dazu bilden

Pantomime:
die Klasse wird in Gruppen aufgeteilt, die gegeneinander spielen. Grundlage
für die Pantomime sind Wörter/Bilder auf Karten, die verdeckt hingelegt
werden.
Wörter: die Lernenden müssen die Vokabeln gelernt haben, denn sie können
das Wort nur dann spielen, wenn sie es kennen
Bilder: auch wenn das deutsche Wort nicht bekannt ist, kann der Lernende das
Wort spielen

Ziel: Vokabeln wiederholen und einüben


z.B. für Freizeitaktivitäten, Berufe, Verben (Bewegungsverben etc.)

Weiche Bälle
Ziel: Lernende üben das Sprechen

Spielverlauf: Lernende werden in Gruppen (nicht mehr als 8) eingeteilt; einer


beginnt und wirft einer anderen Person den Ball zu; dabei stellt der Werfende
eine Frage, die der Fangende beantworten muss. Dieser wirft den Ball der
nächsten Person zu etc.
Fragen werden vor dem Spiel besprochen (gesammelt) und evtl. an der Tafel
oder auf Folie gelistet

andere Möglichkeiten:
A1: Verben konjugieren, Pluralformen, Sätze fertig machen etc.
auf höheren Niveaus: Warum-Fragen mit weil-Antwort; Wenn-Sätze,
Geschichte weitererzählen etc.
Literatur:
Link zur Webseite von Antje Carlson: http://www.german-in-
anchorage.org/Sprachlernspiele.html (mit sehr ausführlicher Bibliographie zu Spielen im
Unterricht!)

Bücher mit Spielvorlagen:


Dreke, Michael / Lind, Wolfgang (1986): Wechselspiel: Interaktive Arbeitsblätter für die
Partnerarbeit im Deutschunterricht. Berlin: Langenscheidt.
Dreke, Michael / Salgueiro, S. Prestes (2002): Wechselspiel junior - Bilder und mehr.
Interaktive Arbeitsblätter für junge Deutschlernende. Berlin: Langenscheidt.
Pfau, Anita /Schmidt, Ann (2001): 22 Brettspiele - Deutsch als Fremdsprache. Stuttgart:
Klett.
Prange, Lisa ( 2000): 44 Sprechspiele für Deutsch als Fremdsprache. Ismaning: Hueber.
4

Rinvolucri, Mario / Davis, Paul (): 66 Grammatik-Spiele. Stuttgart: Klett.


Westenfelder, Frank / Volz-Mathlouthi, Karin (): Sprech- und Grammatikspiele:
Lernspaß mit Mogeln und Quartett. AOL-Verlag.

Internetseiten:
http://ludolingua.de
http://www.blinde-kuh.de
http://www.germanteaching.com
http://puzzlemaker.discoveryeducation.com/
http://eclipsecrossword.com/ (nur für PC)

fertige Spiele:
Tabu
Tabu Junior
Deutschlandreise
Die Sieder - Deutschland-Ausgabe
Monopoly
Quartettspiele
etc.

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