Donnerstag, 22. September 2022 | www.braunschweiger−zeitung.de
Jahrgang | 2,00 €
Trittin: Putin Mit der E-Rikscha
steht mit dem durch die City
Rücken zur Wand
In Niedersachsen wird die Teilmobilmachung der
Russen als Schwäche und als Eskalation gewertet
Andre Dolle
Braunschweig. Als Reaktion auf er-
folgreiche ukrainische Gegenoffen-
siven hat Kremlchef Wladimir Putin
eine Teilmobilmachung der eigenen
Streitkräfte angeordnet – ab sofort.
Zugleich drohte er: Russland werde
sich mit „allen verfügbaren Mitteln“
verteidigen. Außen- und Verteidi-
gungspolitiker aus Niedersachsen
werten die Teilmobilmachung als
Zeichen der Schwäche, aber auch
als neue Eskalation.
Der Göttinger Jürgen Trittin,
außenpolitischer Sprecher der Grü-
nen-Bundestagsfraktion, nannte
Putins Ankündigung einen „gefähr-
lichen Eskalationsschritt“. Er zeige
aber, dass Putin mit dem Rücken
zur Wand stehe, sagte Trittin auf An-
frage. „Das Märchen der Spezial-
operation bricht so vor den Augen
der eigenen Bevölkerung zusam-
men. Die Einberufung von 300.000
Reservisten wird seine innenpoliti-
sche Situation nicht verbessern. Da
hilft es nicht, mit drakonischen
Maßnahmen absehbare Fluchten
aus der Kriegspflicht zu bedrohen.“
„Putin wird unberechenbarer“
Aber, so Trittin: Mit dieser Entwick-
lung werde Putin noch unberechen-
barer. „Die immer unverhohleneren
Drohungen, das Thematisieren von
Atomwaffen, sind gleichzeitig ein
Zeichen der Schwäche und ein
Grund zur Besorgnis.“
Die Atomwaffen Russlands sind
im Zuge des Ukraine-Kriegs in
Kampfbereitschaft versetzt worden.
Ex-Luftwaffengeneral Joachim
Wundrak (AfD) aus Hannover zeig-
te sich besorgt. „Zeichen der
Schwäche heißt nicht, dass Putin
New Yorker Staatsanwältin
klagt Donald Trump an
New York. Die Staatsanwaltschaft
des Bundesstaats New York erhebt
Zivilklage gegen den früheren US-
Präsidenten Donald Trump wegen
Betrugs. Auch gegen Trumps Unter-
nehmen und seine Kinder Donald
Junior, Eric und Ivanka wird Ankla-
ge erhoben, wie Generalstaatsan-
wältin Letitia James am Mittwoch
in New York ankündigte. Den Vor-
würfen zufolge sollen die Angeklag-
ten ihre Finanzen je nach Bedarf
größer oder kleiner gerechnet ha-
ben, um beispielsweise einfacher an
Kredite zu kommen oder um weni-
ger Steuern zu zahlen. Debatte
4 190190 402008 40038
keine Optionen mehr hat.“ Außen-
politiker Wundrak sagte: „Die Mili-
täroperation Putins läuft nicht so,
wie er sich das vorgestellt hat.“ Die
Drohung mit Atomwaffen sei nicht
nur Rhetorik. Wundrak: „Man
muss das im Blick haben.“
Referenden nicht akzeptabel
Henning Otte (CDU), stellvertre-
tender Vorsitzender des Verteidi-
gungsausschusses im Bundestag,
sagte, die Teilmobilmachung zeige,
dass Putins bisherige Strategie nicht
aufgegangen ist. „Es ist noch nicht
klar, ob ihm diese Mobilisierung ge-
lingt“, so Otte aus Celle. Die Inbe-
sitznahme der ukrainischen Gebie-
te werde nicht anerkannt werden,
bringe aber neue Herausforderun-
gen. Die „Volksrepubliken“ Lu-
hansk und Donezk im Osten sowie
Besatzer des südlichen Gebiets
Cherson und der Region Saporisch-
schja setzten vom 23. bis 27. Sep-
tember Scheinreferenden an.
Der Hannoveraner Bundestags-
abgeordnete Adis Ahmetovic (SPD)
sagte laut Mitteilung: „Putin zeigt
sich auch sieben Monate nach
Kriegsbeginn uneinsichtig und
agiert weiter als Kriegstreiber.“
Auch Ahmetovic, der Mitglied im
Auswärtigen Ausschuss des Bun-
destages ist, erklärte: „Die Versu-
che, durch Scheinreferenden in
Cherson, Luhansk sowie weiteren
Städten weitere Annexionen in der
Ukraine zu vollziehen, sind völker-
rechtswidrig und werden wir nicht
akzeptieren.“ CDU-Politiker Otte
forderte erneut: „Die Ampel-Regie-
rung braucht endlich eine klare
Strategie zur Lieferung von Schüt-
zen- und Kampfpanzern.“
Debatte, Politik
Kundgebung: Beschäftigte verlangen Rettungsschirm
für Kliniken und Bürokratieabbau
Hannover. Klinikbeschäftigte haben
auf einer Kundgebung in Hannover
von der Politik schnelle Hilfe für
Krankenhäuser gefordert. Dazu
zählten ein neuer Rettungsschirm
und ein Inflationsausgleich. Außer-
dem verlangten die rund 100 Be-
schäftigten am Mittwoch vor der
Marktkirche, das Personal von un-
nötiger Bürokratie zu entlasten. Be-
schäftigte in Krankenhäusern hät-
ten „kein Verständnis mehr dafür,
dass ihre Situation nicht ernst ge-
nommen und verbessert wird“, sag-
te Helge Engelke, Verbandsdirektor
der Niedersächsischen Kranken-
hausgesellschaft.
Engelke mahnte: „Der Bundesge-
3 Ein Titel der FUNKE Mediengruppe
Die Öffentliche startet heute einen
Fahrdienst in der Innenstadt.
NICO MÜLLER Lokalteil
Braunschweiger Petition: 11.500
unterschrieben für Sahra Wagenknecht
Harald Likus
Braunschweig. In der parteiinternen
Auseinandersetzung um Aussagen
der Linken-Politikerin Sahra Wa- Sahra
genknecht zur Reaktion auf den Wagenknecht
russischen Angriffskrieg spielt eine (Die Linke).
Petition aus Braunschweig eine KAPPELER / DPA
wichtige Rolle. Über 11.500 Men-
schen stellten sich hinter die von Die Politikerin hatte der Bundesre-
Christian Roelle angeregte Aktion gierung vorgeworfen, einen „bei-
unter dem Motto „Ich finde die Re- spiellosen Wirtschaftskrieg gegen
de von Sahra Wagenknecht gut“. unseren wichtigsten Energieliefe-
bänden und Organisationen. In
einer Erklärung hieß es, die Klini-
ken seien unverschuldet einer wirt-
schaftlich extrem problematischen
Lage ausgesetzt: Viele Krankenhäu-
ser stünden wirtschaftlich mit dem
Rücken zur Wand, die Sorge vor
drohenden Insolvenzen wachse.
Außerdem wurde vor negativen
Beschäftige von Krankenhäusern Auswirkungen für die Patientenver-
demonstrieren in Hannover. DPA sorgung „in bisher unbekannter
Größenordnung“ gewarnt. Zuvor
sundheitsminister muss jetzt end- hatte eine Umfrage der Ärztege-
lich seiner Verantwortung gerecht werkschaft Marburger Bund den
werden und handeln.“ Aufgerufen Frust der Mediziner und ihre Über-
zu der Kundgebung hatte die nie- lastung gezeigt. Der bürokratische
dersächsische Allianz für die Kran- Aufwand rund um die Patientendo-
kenhäuser, ein Bündnis von 19 Ver- kumentation war ein wichtiger Kri-
Nr. 222 | 77.
ranten vom Zaun zu brechen“. Die
Rede zog den Austritt prominenter
Linker und hitzige Debatten nach
sich. Am Dienstagabend wurde in
der Bundestagsfraktion über den
Antrag besprochen, Wagenknecht
solche abweichenden Äußerungen
direkt zu untersagen. Mehrfach
wurde in der Diskussion auch die
Resonanz auf Roelles Petition er-
wähnt. Durchgesetzt hat sich am
Ende ein Kompromissvorschlag der
Fraktionsspitze. Regionales
tikpunkt: Fast ein Drittel der Befrag-
ten verliert nach eigenen Angaben
mit dem „Papierkram“ täglich vier
Stunden und mehr.
Angesichts der Überlastung
denkt gut ein Fünftel der Klinikme-
diziner im Land der Umfrage zufol-
ge darüber nach, den Beruf aufzuge-
ben. Die Allianz forderte einen so-
fortigen Inflationsausgleich für Kli-
niken – nicht nur die Energiepreise
seien massiv gestiegen, sondern
auch die Kosten für Lebensmittel
und Medizinprodukte. Auch bleibe
ein Corona-Rettungsschirm not-
wendig – es sei unverständlich, dass
Mitte 2022 alle Corona-Hilfen ge-
strichen worden seien. dpa
Kommentar
Zerreißprobe
der Linken
Harald Likus über die Linkspartei
Ja, Sahra Wagenknecht ist eine
schillernde Politikerin und steht für
meinungsfreudige Debatten, die der
Demokratie gut tun. Ja, es ist sympa-
thisch und basisdemokratisch voll
in Ordnung, dass ein Braunschwei-
ger Linker eine Pro-Wagenknecht-
Petition angekurbelt hat, die sogar
das Partei-Establishment in Berlin
beeindruckt hat. Und ja, natürlich
ist die Ambivalenz von Sanktionen
diskutabel: Wem schaden sie wann
wirklich? Dreimal Ja also! Doch all
dies ändert nichts daran, dass Wa-
genknechts Kritik an der Bundesre-
gierung, sie sei dabei, einen Wirt-
schaftskrieg gegen Russland „vom
Zaun zu brechen“, auf eine beinahe
obszöne Weise unpassend ist. Selbst
die gewichtigsten Energiekrisen-Ar-
gumente lassen sich halt niemals
unfallfrei in ein normales politi-
sches Abwägungsverhältnis setzen
zum Würgegriff gegen die Ukraine,
zu Bombardements von Hochhäu-
sern und zu den verzweifelten Ver-
suchen, über politischen Druck die
Aggressoren zu entmutigen.
Wer das nicht versteht, muss ent-
weder sehr schlicht sein, sehr recht-
haberisch – oder dazu entschlossen,
auf eine Weise im Trüben zu fischen,
dass den Friedensfreundinnen und
-freunden von der Linkspartei trotz
aller Zusammenrauf-Petitionen frü-
her oder später ohnehin noch Hö-
ren und Sehen vergehen wird.
Stadt betont: Schulen
und Kitas werden geheizt
Braunschweig. In den sozialen Me-
dien sorgte diese Woche eine Mel-
dung für Aufsehen, der zufolge die
Stadt Braunschweig die Heizungen
in den Schulen erst zum 1. Novem-
ber anstellen würde. Die Stadt de-
mentierte umgehend: Seit dieser
Woche seien die Heizungen in Kitas
und Schulen in Betrieb. Ursache für
die „Fake“-Meldung, die von Eltern
verbreitet wurde, war offenbar eine
verwaltungsinterne Mail an die
Hausmeister der Schulen, die teils
an Kollegien und Eltern weitergelei-
tet wurde und offenbar missverstan-
den wurde. dart Lokales
Wetter
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vormittags nachmittags nachts
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(kostenlose Servicenummer)

Schmidts Schwur und Moros Martyrium
RAF und Rote Brigaden im Vergleich: Die Göttinger Historikerin Petra Terhoeven spricht in Helmstedt über Linksterrorismus in Europa
Harald Likus
Braunschweig. Petra Terhoeven (53)
ist Professorin für Europäische Kul-
tur- und Zeitgeschichte an der Uni-
versität Göttingen. Viel beachtet
wurde ihr 2017 im Beck-Verlag er-
schienenes Buch „Die Rote Armee
Fraktion. Eine Geschichte terroris-
tischer Gewalt“. Über das Thema
ihres Vortrags bei den Helmstedter
Universitätstagen an diesem Sams-
tag hat sie mit uns gesprochen.
Deutschland und Italien werden oft
verglichen, sei es mit Blick auf die
späte nationale Einigung, sei es mit
Blick auf Faschismus und National-
sozialismus. Sie haben untersucht,
wie mit dem politischen Mord von
links in beiden Ländern umgegangen
wurde und sprechen in Helmstedt
über RAF und Rote Brigaden. Haben
Sie viel Gemeinsames festgestellt?
Ja, es gibt bemerkenswerte Paralle-
len, zumal sich die Ereignisse in Ita-
lien und in der Bundesrepublik
auch gegenseitig beeinflusst haben.
Schon die ideologischen Grundla-
gen und die Feindbilder der Roten
Brigaden wie der RAF ähnelten ei-
nander sehr. Es ging immer auch um
die Vergangenheit, um das, was man
als dünne Legitimationsdecke der
postfaschistischen Demokratien
bezeichnen kann. Allerdings zeigt
sich bereits an der Stelle ein wesent-
licher Unterschied: Dem deutschen
Linksterrorismus ging es darum,
den Staat als immer noch in den
Händen von Nazis zu brandmar-
ken, was schon sehr früh damit ein-
herging, dass sich die Terroristinnen
und Terroristen als Opfer dieses
Staates stilisierten. In Italien ver-
stand sich der Linksterrorismus als
Fortsetzung der „Resistenza“, also
des Kampfes gegen die Faschisten
bzw. die deutschen Besatzer im
Weltkrieg. Die Roten Brigaden ha-
ben sich dem Projekt verschrieben,
diese angeblich „unvollendete Re-
volution“ jener Jahre zu einem En-
de zu führen, und zwar unabhängig
von der aus ihrer Sicht viel zu wei-
chen Kommunistischen Partei Ita-
liens. Und man darf eines auf kei-
nen Fall vergessen: Der Neo-Fa-
schismus in Italien war ständig prä-
sent, im Parlament und auf der Stra-
ße und auch als terroristische Ge-
fahr. Das war alles andere als eine
bloße Projektion.
Hatte der italienische Linksterroris-
mus vor diesem Hintergrund mehr
Rückhalt in der Gesellschaft?
Auf jeden Fall. Schon um 1968 gab
es in Italien etwas, das in Deutsch-
land nie gelungen ist: eine Art
Schulterschluss der revoltierenden
Studenten mit der Arbeiterbewe-
gung. Auch wenn es den Roten Bri-
gaden nur in begrenztem Umfang
gelang, die Fabrikarbeiter in den
großen Städten des Nordens tat-
sächlich zu agitieren: Der italieni-
sche Terrorismus war zunächst
ganz anders geerdet, während er in
Deutschland von vornherein einen
sozusagen selbstmörderischen Im-
puls hatte, Motto: Wir machen jetzt
was, obwohl wir eigentlich schon
ahnen, dass es vergeblich ist. Auch
deshalb war Italien für viele junge
Linke aus der Bundesrepublik das
Traumland der Revolution. Die Ge-
nossen wurden glühend beneidet.
In beiden Ländern waren die Mili-
tanten aber auch von antiimperialis-
tischen Ideen aus aller Welt beein-
flusst, allen voran von Fidel Castros
Kuba. Nach ein paar Jahren verän-
derten sich die Attacken der Roten
Brigaden: Während es zunächst
gegen unbeliebte Vorarbeiter oder
Mehr Beachtung für die Opfer fordert die Professorin. Unser Foto zeigt die Enthüllung eines Gedenksteins 1978 in Karlsruhe – am ersten
Jahrestag der Ermordung von Generalbundesanwalt Siegfried Buback, dem Fahrer Wolfgang Göbel und dem Beamten Georg Wurster.
Petra Terhoeven lehrt Zeitge-
schichte in Göttingen. DPA
Manager in den norditalienischen
Fabriken ging, sollte ab 1974 dezi-
diert das „Herz des Staates“ ange-
griffen werden, also Politiker, Rich-
ter, Journalisten. Später wurden so-
gar prominente Mitglieder des his-
torischen Widerstands ermordet.
Spielten die Verbrechen der faschisti-
schen Zeit für den italienischen
Linksterrorismus denn eine wirklich
große Rolle?
Nein, das kann man nicht behaup-
ten. Ich würde sogar sagen, dass die
Linksradikalen an der allgemeinen
Verdrängung der Verbrechen des fa-
schistischen Italien teilgehabt ha-
ben, ob es nun um Äthiopien geht,
um Libyen oder den Balkan. Die
deutsche Besatzung ab 1943 mit
ihren vielen Opfern unter der italie-
nischen Zivilbevölkerung war eine
Art Erinnerungsschleuse, durch die
die eigene Tätervergangenheit nicht
mehr durchkam. Außerdem ten-
dierte man dazu, die „wahre Seele“
des Volkes als antifaschistisch zu
verstehen. Die an sich „guten“ Ita-
liener waren halt von diesem Mus-
solini und einer Handvoll anderer
unterdrückt worden… Dieser My-
thos spielt bis heute eine Rolle. Und
auch da lohnt sich der Vergleich mit
Deutschland: Wie wäre die Vergan-
genheitsbewältigung in Deutsch-
land wohl ohne Auschwitz und oh-
ne die Nürnberger Prozesse gelau-
fen? Und noch eine Frage stellt sich
in diesem Zusammenhang: Wie
wichtig war bei der Entführung und
Ermordung Hanns Martin
Schleyers durch die RAF überhaupt
noch die Tatsache, dass er bei der SS
gewesen ist? Der Ex-Terrorist Ste-
THEMA DES TAGES
Die Helmstedter Universitätstage
Zum Oberthema „Attentat und
Gesellschaft“ finden vom 22.
bis zum 25. September die 28.
Helmstedter Universitätstage
statt. Wolfgang Schäuble (CDU)
wird am Freitagnachmittag die
Eröffnungsrede halten. Am Frei-
tagabend sprechen Prof. Mi-
chael Sommer (Oldenburg) über
Tyrannenmord und Prof. Jan
Philipp Reemtsma über die Fas-
zination der Gewalt. Am Sams-
tag, 24. September, gibt es
neben dem Vortrag unserer
fan Wisniewski hat im Interview da-
zu gesagt, es habe die Idee gegeben,
dem entführten Schleyer für das
Foto ein Schild um den Hals zu hän-
gen mit dem Aufdruck „Gefangener
seiner eigenen Geschichte“. Aber es
wurde am Ende halt nicht so ge-
macht. 1977 ging es wohl ohnehin
nur noch darum, „die Stamm-
heimer“ aus dem Gefängnis zu ho-
len, da durfte der „Austauschwert“
der Geisel nicht allzu sehr leiden.
Als Feindbild, zugleich fast als eine
Art Popstar spielte Andreas Baader in
Deutschland eine Riesenrolle. Gab es
vergleichbare Phänomene in Italien?
In diesem Maße eher nicht. Die An-
gelegenheit wurde von vornherein
politischer verstanden. Sicher, es
gab eine gewisse Mythenbildung
um den Gründer der Roten Briga-
den, Renato Curcio, und seine 1975
beim Polizeieinsatz erschossene
Frau „Mara“ Cagol. Auch den Na-
men Mario Moretti kennt man in
Italien bis heute. Doch die Intensi-
tät, in der sich Künstlerinnen und
Künstler in Deutschland an dem
Thema RAF abgearbeitet haben,
diese überbordende Fülle an Litera-
tur, Film, Musik, bildender Kunst
bis hin zum „Prada-Meinhof-Phä-
nomen“, kennt man in Italien nicht.
Die Brigaden wurden als Speerspit-
ze einer politischen Bewegung ver-
standen, weniger als „Easy Rider“.
Die Roten Brigaden haben mehr ge-
mordet als die RAF. Man zählt 179
Todesopfer gegenüber den 34 der
RAF. Hat der italienische Staat ent-
sprechend härter reagiert?
In den frühen 70ern scheint die
Interviewpartnerin (14.30 Uhr)
Beiträge von Prof. Carola Dietze
(Jena), Prof. Martin Sabrow
(Berlin) und anderen. Um 17
Uhr, vor der Schlussdiskussion,
spricht Prof. Gideon Botsch
(Potsdam) über Rechtsterroris-
mus. Am Sonntag, 11 Uhr, gibt
es einen Festgottesdienst in der
Helmstedter St.-Stephani-Kir-
che. Nähere Information (und
später Aufzeichnungen) auf
www.universitaestage.de. Infos
auch unter 05331/17 25 00.
Polizei in Italien die Aktionen nicht
so ganz ernst genommen zu haben.
Vielleicht war die Polizei auch über-
fordert – wie in Deutschland übri-
gens auch, man denke nur an das
nicht verhinderte Attentat bei den
Olympischen Spielen 1972 und die
gescheiterte Befreiung der Geiseln.
Die Idee des übermächtigen Staates
ist zum Teil ja die Übernahme der
terroristischen Ideologie. 1975,
nach der Entführung des Berliner
CDU-Politikers Peter Lorenz, hat
der Staat noch nachgegeben. Da
schafften es die Terroristen wirk-
lich, fünf Leute aus dem Gefängnis
freizupressen. Spätestens seit man
wusste, dass sie wieder in den
Untergrund gegangen waren, hat
sich Helmut Schmidt geschworen,
dass ihm das niemals wieder pas-
siert. In Italien kam hinzu, dass die
Regierungen christdemokratisch
waren und die Kommunisten im-
mer in der Opposition, was einen er-
heblichen Unterschied darstellte zu
der Konstellation einer soziallibera-
len Regierung mit einer konservati-
ven Opposition, die immer behaup-
tet hat, dass die Regierung nicht ent-
schlossen genug gegen den Terroris-
mus und die vielgeschmähten
„Sympathisanten“ vorgeht. In Ita-
lien ist die Gewalt dann Ende der
70er Jahre massiv eskaliert. Spätes-
tens nach der Entführung und Er-
mordung des christdemokratischen
Spitzenpolitikers und mehrfachen
Ministerpräsidenten Aldo Moro
1978 mussten sich die Behörden an-
dere Mittel der Terrorismusbe-
kämpfung einfallen lassen. Es gab
zum einen härtere Gesetze, sogar
härtere als in Deutschland. Zum an-
DPA
Der Christdemokrat Aldo Moro,
fotografiert am 20 April 1978. DPA
deren gab es seit 1982 eine Kron-
zeugenregelung: Wer aussagt und
sich distanziert, kommt frei. Das hat
zu einer – vielleicht auch katholisch
unterlegten – Kultur der öffentli-
chen Beichten geführt, zu vielen
Aussteiger- und Läuterungsge-
schichten, die es in Deutschland so
nicht gab, vielleicht von Peter-Jür-
gen Boocks Geschichte einmal ab-
gesehen. Die Kronzeugenregelung
hat beim Niedergang der Roten Bri-
gaden in den 80ern eine wichtige
Rolle gespielt. Die Dauerpräsenz
der Täter in den Medien und die
Straflosigkeit für so manchen Ex-
Terroristen war allerdings für die
Opfer sehr schmerzhaft – darüber
gibt es viele Berichte.
War der Tod Aldo Moros generell ein
Wendepunkt? Vergleichbar mit dem
entsprechenden Foto Hanns Martin
Schleyers ist ja dieses makabre Foto,
auf dem er zu sehen ist, wie er eine
Zeitungsschlagzeile in die Kamera
halten muss, die aus der Frage be-
steht, ob er schon getötet wurde…
Ja, furchtbar. Allerdings hatten die
Journalisten wohl Hinweise, dass
dies tatsächlich der Fall war, offen-
bar aufgrund gezielt gestreuter Ge-
rüchte. Bei der Betrachtung solcher
Fotos sollte man eines nie verges-
sen: Sie sind Teil der Gewalt. Es geht
um die Demütigung der Opfer, um
Trophäen. Wie in gewisser Weise
Terrorismus überhaupt als „Kampf
um Bilder“ zu verstehen ist. Dass
Moros Schicksal ein Wendepunkt
war, glaube ich unbedingt. Die Stim-
mung in der Bevölkerung war da-
nach anders. Es gab Referenden für
härtere Gesetze, für eine Ausdeh-
Donnerstag, 22. September 2022
nung des polizeilichen Gewahr-
sams, vielfach auch die Forderung,
die Todesstrafe wiedereinzuführen,
auch eine Parallele zum „Deut-
schen Herbst“ 1977 übrigens. Die
Tatsache, dass man Aldo Moro
nicht gefunden hat, wurde von vie-
len Italienerinnen und Italienern
als nationale Schande empfunden
und führte zu erheblichen Verände-
rungen in der Polizei und bei den
Geheimdiensten – abgesehen von
den nie enden wollenden Gerüch-
ten, denen zufolge die Hälfte seiner
Partei ihn gar nicht habe finden wol-
len… Wie dem auch sei: Sicher
weiß man, dass Moro selbst wäh-
rend dieser 55 Tage immer bitterer
wurde, was seine Parteifreunde be-
trifft. „Mein Blut wird über euch
kommen“, schrieb er. Und als er er-
mordet worden war, gab es einen
Staatsakt mit dem Papst und der ge-
samten Polit-Prominenz – aber oh-
ne die Leiche. Die Witwe wollte ihn
nämlich nur privat bestatten lassen.
Sie haben geschrieben, man solle
über „Selbstviktimisierungen“ der
Täter das Leid der echten Terroris-
musopfer nicht vergessen. Es hat in
Italien mehr Opfer linksterroristi-
scher Gewalt gegeben. Haben die Op-
fer auch eine stärkere Stimme?
Hierauf bezieht sich mein aktuelles
Projekt. In den 70ern hatten die Op-
fer in beiden Ländern einen schwe-
ren Stand. Die Gesellschaften wa-
ren hier wie da nicht sensibilisiert
für Themen wie Trauma und psychi-
sche Folgen von Gewalt. Die Men-
schen, um die es geht, waren in den
Medien unglaublich exponiert.
Auch manche Politiker haben sich
mit befreiten Geiseln geschmückt –
z.B. im Falle der in Mogadischu be-
freiten „Landshut“. Ihre Therapien
mussten sie trotzdem selbst bezah-
len.
In Italien kam die organisierte Inte-
ressenvertretung von Hinterbliebe-
nen viel früher in Gang, schon nach
dem schrecklichen, von Rechtster-
roristen verübten Anschlag auf dem
Hauptbahnhof von Bologna 1980,
bei dem 85 Menschen starben. Fünf
Jahre später gelang die Gründung
so einer Vereinigung auch für die
Opfer von Linksterrorismus. Die
Organisation hat heute Tausende
von Mitgliedern. Die haben viel er-
reicht, sind noch sehr aktiv. In
Deutschland ist ein vergleichbarer
Zusammenschluss nie gelungen,
die Opfer sind weitgehend Einzel-
kämpfer geblieben.
Umfragen zufolge könnte eine neofa-
schistische Partei bei den Wahlen an
diesem Sonntag siegen und in der
nächsten Regierung den Ton ange-
ben. Frage an die Historikerin: Was ist
da schiefgelaufen?
Aus meiner Sicht hat das damit zu
tun, dass die Geschichte des Fa-
schismus, aber auch des Neofa-
schismus niemals gründlich aufge-
arbeitet und verstanden wurde. Der
Linksterrorismus ist spätestens seit
1978 ein großes Thema gewesen. In
jeder Stadt gibt es eine „Piazza Mo-
ro“. Für den Rechtsterrorismus gilt
das nicht. Hinzu kommt der schwe-
re Rückschlag durch Silvio Berlu-
sconis Regierungen. Berlusconi hat
antikommunistische Ressenti-
ments wiederbelebt, bewusst Tabus
gebrochen, die Postfaschisten sa-
lonfähig gemacht und 1994 in die
Regierung geholt. Zudem vergesse
man nicht beim Blick auf die Wahl-
ergebnisse: Die Stärke der Rechten
ist auch die Schwäche der anderen
Parteien. Zugkräftiges und integres
Spitzenpersonal sucht man leider
auch bei den Linken oft vergeblich.

„Total viele stehen hinter Sahra“
Eine Braunschweiger Petition stärkt Sahra Wagenknecht den Rücken
im Streit um ihren Satz zum „Wirtschaftskrieg“ gegen Russland
Mit ihrer typischen Handhaltung wurde Sahra Wagenknecht vor einigen Jahren bei einer Rede in Münster fotografiert. Immer wieder reibt sich ein Teil ihrer Partei an ihren Aussagen.
Harald Likus
Braunschweig. Christian Roelle ist
Geograf im Ruhestand. Roelle (67)
lebt in Braunschweig. Und saß mit
ein paar Bekannten beim Bier. So
weit, so unspektakulär. Doch die
Idee, die er an diesem Abend hatte,
hat sich lebhaft entwickelt. Die Idee
war der Start einer Online-Petition.
Motto: „Ich finde die Rede von Sah-
ra Wagenknecht gut.“ Das Credo:
Ganz viele Linke stehen hinter der
meinungsfreudigen Politikerin. Der
Appell: Das Auseinanderbrechen
der Partei muss verhindert werden,
indem sich alle zusammenreißen
und sich dafür einsetzen, die Linke
in ihrer Rolle als „kraftvolle Opposi-
tion“ zu unterstützen.
„Ich kannte diese Petitions-Platt-
form zunächst gar nicht“, gab Roel-
le im Gespräch mit unserer Zeitung
zu, „aber es ist bei so einer wichti-
gen Frage doch interessant, mal zu
erfahren, was die Basis wirklich
denkt.“ Zu dieser Basis fühlt sich
Roelle unbedingt zugehörig. Der
Ehemann der ehemaligen Land-
tagsabgeordneten und aktuellen
Linken-Kandidatin Ursula Weisser-
Roelle (die sich der Petition auch
angeschlossen hat) ist Mitglied im
Braunschweiger Linken-Vorstand.
Die von mir initiierte
Petition hat sicherlich
erheblich zur
Deeskalation beigetragen
Christian Roelle,
Vorstand im Braunschweiger Kreisverband
Die Linke
Lesung mit Notfallmediziner Christoph Schenk
Der Haverlaher Notarzt liest heute Abend aus dem Buch „Blaulicht und Blutmond“ im Medienhaus
Braunschweig. Seit über 20 Jahren
ist er im Einsatz: Doktor Christoph
Schenk reanimiert, stabilisiert, ope-
riert und rettet Leben. Für ihn ist
kein Tag wie der andere. Der Not-
fallmediziner hat 2021 ein weiteres
Buch über seine als Arbeit als Not-
arzt im Rettungsdienst geschrieben
und schildert darin die außerge-
wöhnlichsten Fälle seiner Einsatz-
geschichte.
In dem Buch „Blaulicht und Blut-
mond: Im Einsatz zwischen Leben
und Tod“ nimmt er seine Leserin-
nen und Leser hautnah mit auf sei-
ne spannende und manchmal auf-
wühlende Arbeit als Notarzt. Seine
Geschichten sind kurz und heftig.
Manchmal ist das Erlebte beson-
2013 entstand das Foto mit Ursula Weisser-Roelle und Sahra Wa-
genknecht. Dazwischen: Manfred Sohn (mittlerweile DKP). DIE LINKE
Im Gespräch betonte er mehrfach,
dass er den Krieg Russlands „aufs
Schärfste“ verurteile, kam dann
aber schnell auch auf „Drohungen
der Nato“ und einzelne, aus seiner
Sicht kategorisch antirussische For-
mulierungen Joe Bidens und Anna-
lena Baerbocks zu sprechen.
Wie soll diese
herzenswarme,
kämpferische Linke
das aushalten?
Pia Zimmermann,
Ex-Bundestagsabgeordnete
über Sahra Wagenknecht
ders kurios, manchmal ausgespro-
chen tragisch.
Zu einer Lesung mit anschließen-
der Diskussion lädt unsere Zeitung
am heutigen Donnerstag, 22. Sep-
tember, um 19 Uhr ins Forum Me-
dienhaus, Hintern Brüdern 23 in
Braunschweig ein. Eintrittskarten
kosten zwischen 2 und 10 Euro und
sind an der Abendkasse oder über
die Website der Konzertkasse
www.konzertkasse.de/bz erhält-
lich.
In der Pause wird der Notarzt den
Besucherinnen und Besuchern zu-
dem zeigen, wie eine Herzdruck-
massage funktioniert und dass die
Angst, etwas falsch zu machen, un-
begründet ist. red
REGIONALES
Wie „die Basis“ im Detail die Sa-
che sieht, weiß man eigentlich auch
jetzt noch nicht – zumal auch Nicht-
Mitglieder der Linkspartei die Peti-
tion unterstützen können. Doch
dass dies bald mehr als 11.500 Men-
schen taten, ist schon erheblich.
Zur Einordnung: Die Linke hatte
Ende vorigen Jahres bundesweit
60.000 Mitglieder. „Ich habe mich
sehr über die Resonanz gefreut. To-
tal viele stehen hinter Sahra“, sagte
Roelle und fügte selbstbewusst hin-
zu, dass die von ihm initiierte Peti-
tion „sicherlich einen erheblichen
Teil zu dieser Deeskalation beigetra-
gen“ habe, die am Dienstagabend
aus Berlin gemeldet wurde.
Doch vor der – nur vorläufigen? –
Deeskalation muss von dem Stein
des Anstoßes die Rede sein. Es ging
diesmal nicht um Corona, Migra-
tion oder „Lifestyle-Linke“. Son-
dern um den Krieg. Im Bundestag
hatte Wagenknecht am 8. Septem-
ber der Bundesregierung mit Blick
auf Russland vorgeworfen, „einen
beispiellosen Wirtschaftskrieg
Der Notarzt Christoph Schenk.
ARCHIV: INGO HOFFMANN / ROWOHLT-VERLAG
Der Text der Braunschweiger Petition
Ich finde die Rede von Sahra
Wagenknecht gut! Sie hat den
verbrecherischen Ukraine-Krieg
klar verurteilt, nicht verharmlost!
Ich bin für eine starke Linke. Ich
bin für eine kraftvolle soziale
Opposition gegen die Verar-
mungspolitik der Ampelkoali-
tion. Wir danken der Fraktion
Die Linke, dass Sahra Wagen-
knecht gegen die unsoziale Poli-
tik von Wirtschaftsminister Ha-
beck reden durfte! Die Linke
muss in diesen Zeiten kraftvolle
linke Opposition sein, keine an-
gepasste! Reißt euch zusammen
und kämpft für uns!
Begründung
Wir sind Menschen, die ein gro-
gegen unseren wichtigsten Energie-
lieferanten vom Zaun zu brechen“.
Ihre Forderung: ein Stopp der Wirt-
schaftssanktionen.
Auch intern gab es nach dieser
Rede jede Menge Ärger. Der neue
Parteichef Martin Schirdewan dis-
tanzierte sich. Ulrich Schneider,
Hauptgeschäftsführer des Paritäti-
schen Gesamtverbands, verließ die
Partei ebenso wie der Finanzexper-
te Fabio De Masi. Mehrere Landes-
vorsitzende kritisierten die „Ursa-
chen-Wirkungs-Umkehr“ in der be-
wussten Rede und Formulierungen,
„die sogar abseitigen Interpretatio-
nen der Wirklichkeit eine Bühne
bieten“ würden. Als Beleg für die
konträren Positionen wie für das
Temperament der Debatte seien
hier zwei Leserbriefe an unsere Zei-
tung zitiert: „Sahra Wagenknecht
mag gegen den Strom schwimmen,
aber weshalb ist es nicht möglich, in
der Sache einfach mal zuzuhören
und lösungsorientiert zu argumen-
tieren?“, hieß es in dem einen. Und
in dem anderen: „Wagenknecht will
Eintrittskarten
Die Lesung mit Dr. Christoph
Schenk findet am Donners-
tag, 22. September, um 19
Uhr Beginn, im FORUM Me-
dienhaus, Hintern Brüdern
23 in Braunschweig statt.
Die Eintrittskarten (2 bis 10
Euro) können in den Service-
Centern unserer Zeitung, tele-
fonisch unter
(0531)16606
und unter
www.konzert-
kasse.de/bz
erworben
werden.
ßes Interesse an einer starken
Partei Die Linke haben. Wir wol-
len zeigen, dass viele Linke hin-
ter Sahra Wagenknecht stehen.
Sie ist eine der bekanntesten
Abgeordneten der Partei Die Lin-
ke, sie kann linke Politik gut er-
klären und kraftvoll die Regie-
rung attackieren. Deshalb wird
sie über die Medien angegriffen.
So wie nach der Rede am 8.
September 2022 im Bundestag:
Wir laden euch und Sie ein, die-
se Petition an die Parteispitze
und an die Bundestagsfraktion
zu unterstützen.
Vielen Dank für Ihre Unterstüt-
zung, Christian Roelle
aus Braunschweig
nicht nur ihre Partei sprengen, son-
dern auch das deutsche Volk! Dabei
nimmt sie skrupellos in Kauf, auch
den rechten und radikalen Rand zu
bedienen! Damit hat sie sich als Lin-
ke endgültig disqualifiziert!“
In Berlin spitzte sich die Lage zu:
Acht Bundestagsabgeordnete stell-
ten den Antrag, solche Wagen-
knecht-Auftritte künftig zu verhin-
dern und Abgeordnete auf die Be-
schlüsse der Partei zu verpflichten.
Aber was würde aus so einer
Maßregelung resultieren? Brisant
wäre die Abspaltung des Wagen-
knecht-Lagers nicht nur wegen der
Popularität der talkshowgestählten
Rednerin, sondern auch deshalb,
weil so ein Bruch den wackeligen
Fraktionsstatus im Bundestag ge-
fährden würde. Die Fraktionsspitze
um Dietmar Bartsch und Amira
Mohamed Ali, die Wagenknechts
Rede ermöglicht hatte, servierte
einen letztlich erfolgreichen, allge-
mein appellativen Kompromissvor-
schlag, in dem die 53--Jährige unge-
nannt blieb. Und entsprechend
Experte erklärt: So klappt
die Grundsteuer-Erklärung
Braunschweig. Auch Niedersachsen
stellt die Berechnung der Grund-
steuer um – rund 3,5 Millionen
Eigentümer von Grundstücken be-
kamen bereits Post von den Finanz-
behörden.
Millionen Bürgerinnen und Bür-
ger sitzen damit auf einem Berg von
Fragen: Wie gebe ich die Erklärung
ab? Muss das über das Internet
sein? Und wo bekomme ich über-
haupt die nötigen Angaben her? In
Zusammenarbeit mit dem Bund der
Steuerzahler (BdSt) Niedersach-
sen-Bremen bietet unsere Zeitung
daher am Dienstag, 27. September,
eine virtuelle Info-Veranstaltung an.
Ab 18 Uhr erläutert der Fachanwalt
Fabian Mingels, wie man die gefor-
Donnerstag, 22. September 2022
FRISO GENTSCH / PICTURE ALLIANCE / DPA
weich sind nun die mit der „Deeska-
lation“ verbundenen Formulierun-
gen. „Es ist zumindest heute sehr
klar geworden, dass diese Partei,
diese Fraktion zusammenbleiben
will“, sagte der Parlamentarische
Geschäftsführer Jan Korte. Und Ex-
Parteichef Bernd Riexinger, einer
der acht Antragsteller, sagte, man
habe „eine ganz gute Grundlage für
die Fraktionsarbeit gefunden“.
In diesem Sinne rissen sich am
Mittwoch die Linken nicht gerade
darum, mit kernigen Aussagen zi-
tiert zu werden. „Frau Mohamed
Ali wird sich nicht dazu äußern“,
hieß es auf Anfrage aus dem Büro
der Fraktionsvorsitzenden aus Ol-
denburg. Der Bundestagsabgeord-
nete Victor Perli betonte lediglich
allgemein, die Linke sei eine „kraft-
volle Opposition“ gegen die „desast-
röse Krisenpolitik“ – merkte immer-
hin jedoch an, die Roelle-Petition
sei in der Berliner Fraktionssitzung
mehrfach erwähnt worden.
Offener ging schon am Dienstag
Pia Zimmermann, die von 2013 bis
2021 den Wahlkreis Helmstedt-
Wolfsburg für die Linke im Bundes-
tag vertrat, mit der kritischen Situa-
tion um. „Ich habe die Petition auch
unterschrieben“, sagte sie unserer
Zeitung. Sie habe sich darüber geär-
gert, dass Sahra Wagenknecht „Din-
ge unterstellt“ würden, die sie als
hochintelligente Frau niemals so ge-
meint habe. „Wie soll diese herzens-
warme, kämpferische Linke das
aushalten?“, fragte Pia Zimmer-
mann. Allerdings sagte sie zu ihrer
Wahrnehmung des Stimmungsbil-
des auch, dass sie die Pro-und-Cont-
ra-Wagenknecht-Lager auf jeweils
50 Prozent der Partei einschätzen
würde. Das wiederum klingt trotz
aller Deeskalationsversuche nicht
so sehr nach ruhigem Fahrwasser
und klarer Linie. Dabei könnte die
Partei einen Ruck derzeit ganz gut
gebrauchen: Laut „Niedersachsen-
Check“ liegt sie mit Blick auf die
Landtagswahl am 9. Oktober bei ge-
rade mal drei Prozent.
derte Erklärung am besten ausfüllt.
Dazu gibt es einen Online-Vortrag
mit vielen Beispielen sowie im An-
schluss die Gelegenheit zu Fragen.
Wer teilnehmen will, muss sich aus
organisatorischen Gründen zu der
Videokonferenz anmelden. Der
BdSt hat dafür unter https://
www.steuerzahler-nub.de/Grund-
steuervortrag ein Anmeldeformu-
lar angelegt. Zur Teilnahme gibt es
dann einen Link, der vom BdSt an
die E-Mail des Teilnehmers ge-
schickt wird. Die Teilnahme für
unsere Leserinnen und Leser ist
kostenlos. Bisher haben laut Minis-
terium rund 25 Prozent die gefor-
derte Erklärung abgegeben, die
Frist endet am 31. Oktober. red

Kommentare
Putin ist gescheitert
Die Teilmobilmachung ist ein Akt der Verzweiflung
Jörg Quoos
Chef der Zentralredaktion
Nur extrem naive Zeitgenossen ha-
ben geglaubt, dass die erfolgreichen
ukrainischen Gegenoffensiven oh-
ne Antwort Moskaus bleiben wer-
den. Jetzt hat Wladimir Putin re-
agiert: Er zwingt seinem Volk eine
Teilmobilmachung auf. Sie ist das
Eingeständnis des militärischen
Scheiterns auf ganzer Linie.
Die angeblich so überlegene rus-
sische Armee hat es in einer giganti-
schen „Spezialoperation“ nicht ge-
schafft, die viel schlechter bewaff-
neten Ukrainer zu überrollen und
zu besiegen. Hohe Motivation und
dosierte Waffenhilfen haben ge-
reicht, um die militärische Welt-
macht Russland zu stoppen. Jetzt
muss Wladimir Putin offiziell auf
„Krieg“ umschalten, um nicht in we-
Umweg in den Murks
Die Gasumlage zeigt: Die Ampel harmoniert nicht
Theresa Martus,
Politik-Korrespondentin
Große Teile der Union haben ein
neues Lieblingswort entdeckt:
„Murks“. Sie bringen es so oft wie
möglich an, wenn sie über die Gas-
umlage sprechen. Das ist ärgerlich
für den Wirtschaftsminister und die
Koalition. Denn „Murks“ ist nicht
nur eine sehr eingängige Vokabel.
Wenn es um die Gasumlage geht,
trifft es die Sache auch ganz gut.
Das Instrument, mit dem Habeck
kriselnden Gasimporteuren helfen
wollte, stand von Anfang an unter
keinem guten Stern. Da war zum ei-
nen die Konstruktion, die es erlaub-
te, dass auch diejenigen profitieren,
die die Hilfe gar nicht brauchen. Ein
fatales Signal in einer Situation, in
der viele Menschen jeden Cent
zweimal herumdrehen müssen.
Zitat des Tages
Wir sind der
barmherzige Samariter
von Deutschland.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident
von Bayern, erwägt eine neuerliche Klage
des Freistaats gegen den
milliardenschweren Finanzausgleich der
Bundesländer. Bayern trägt rund die Hälfte
des gesamten Ausgleichsvolumens. So
könne es nicht weitergehen, sagte Söder
nach Teilnehmerangaben am Mittwoch auf
einer Fraktionsklausur der CSU.
nigen Wochen zum Rückzug ge-
zwungen zu sein. Der Präsident
hofft, dass 300.000 Männer, die er
zusätzlich in die Schlacht werfen
kann, am Ende den Unterschied
machen.
Für Wladimir Putin ist dabei das
Risiko größer als für die Ukraine
oder den Westen. Das Einziehen
von Reservisten aus ihren Familien
ist maximal unpopulär und wird die
Haltung der russischen Bevölke-
rung zum Krieg drastisch ändern.
Das ist extrem gefährlich für den
Präsidenten, der überraschend lan-
ge auf breite Zustimmung bauen
konnte. Berichte über ausgebuchte
Flüge und Staus an den Grenzen
sind erste Hinweise darauf, dass
Russlands Bevölkerung kriegsmüde
ist und keine weiteren Opfer will.
Um Putins Dilemma zu nutzen,
müssen Europäer und Amerikaner
jetzt kühlen Kopf bewahren und so-
lidarisch an der Seite der Ukraine
bleiben. Sie dürfen sich keine Angst
machen lassen. Je entschlossener
und größer die Allianz wird, umso
schlechter sind Putins Chancen mit
seinem aggressiven Imperialismus
durchzukommen.
Da war zum anderen die Kommu-
nikation: In einen Haushalt nach
dem anderen flatterten in den ver-
gangenen Wochen Briefe, die eine
Vervielfachung der Gasrechnung
ankündigten – und trotzdem schaff-
te die Ampel das Kunststück, dass
die vergleichsweise niedrige Umla-
ge zeitweise als Hauptbelastung von
Gaskundinnen und -kunden wahr-
genommen wurde.
Und jetzt könnte die Umlage erst
kommen, um dann später doch
wegzufallen. Vielleicht. Oder auch
nicht. Kommt drauf an, welchen Mi-
nister man dazu fragt.
Die Uneinigkeit zwischen Ha-
beck und Lindner zur Verfassungs-
mäßigkeit der Umlage deutet auf
das tieferliegende Problem: Gäbe es
die Umlage nicht, müsste das Geld
wohl aus dem Haushalt kommen.
Das aber gibt das enge finanzpoliti-
sche Korsett der Koalition nicht her.
So suchten SPD, FDP und Grüne
Wege durch den selbst aufgestellten
Hindernisparcours – und landeten
mitten im Murks. Findet die Koali-
tion keine tragbare Linie in der Fi-
nanzpolitik, wird ihnen das noch
öfter passieren.
DEBATTE
New York klagt
Donald Trump an
Ex-Präsident soll Wert seines Imperiums
je nach Bedarf um Millionen-Beträge
manipuliert haben
Der ehemalige US-Präsident
Donald Trump muss sich vor
Gericht verantworten. SWENSEN / AFP
Dirk Hautkapp
Washington. Ex-US-Präsident Do-
nald Trump – und seinen ältesten
Kindern Ivanka, Donald jr. und Eric
Trump – droht ein spektakulärer Zi-
vilprozess wegen Betrugsverdachts.
Wie die Generalstaatsanwältin des
Bundesstaates New York, Letitia
James, am Mittwoch nach dreijähri-
gen Ermittlungen erklärte, gebe es
„signifikante Indizien“, dass sein
Familienunternehmen Trump Or-
ganization über mehr als zehn Jahre
den Wert von Immobilien und Ver-
mögen manipuliert hat, um die
Steuerlast zu drücken und bei Ban-
ken günstige Kredite zu erhalten.
Nur ein Beispiel: Trump habe
den Wert seines bekannten Flori-
da-Domizils Mar-a-Lago auf rund
740 Millionen Dollar hochgejazzt,
während der tatsächliche Wert bei
circa 75 Millionen Dollar gelegen
habe.
Eine entsprechende, 280 Seiten
starke Anklageschrift wurde am
Mittwoch bei einem Gericht in
Manhattan eingereicht. James sag-
te, Trump habe aus „Profitgier“ sei-
nen Vermögenswert „wiederholt
und beständig“ um Millionensum-
men „aufgeblasen“. Die oberste An-
klägerin will neben der Rückerstat-
tung von 250 Millionen Dollar er-
reichen, dass Trump und seinen äl-
testen Kindern für mehrere Jahre je-
de Geschäftstätigkeit in New York
verboten wird. Trump habe in
Unterlagen über seine finanziellen
Verhältnisse „über 200 nachweis-
lich falsche Angaben gemacht“.
James erinnerte an Trumps Best-
seller „The Art of the Deal“. Treffen-
der sei es, von „The Art of the Steal“
zu sprechen. „Steal“ wie Diebstahl.
Von Trump lag zunächst keine Stel-
lungnahme vor.
Vorausgegangen waren dem
spektakulären Beschluss Untersu-
chungen, die in diesem Sommer mit
der Vernehmung Trumps unter Eid
ihren vorläufigen Höhepunkt fan-
den. Dabei verweigerte Trump am
10. August während einer rund
sechsstündigen Vernehmung jede
Aussage zur Sache. Der 76-Jährige
berief sich auf Anraten seiner An-
wälte Hunderte Male auf das im 5.
Zusatzartikel der amerikanischen
Verfassung festgeschriebene Aussa-
geverweigerungsrecht in eigener Sa-
che. Trump bezeichnete die Ermitt-
lungen gegen ihn von Anfang an als
„politisch motivierte Hexenjagd“.
Letitia James gehört der Demokrati-
schen Partei an.
Belastet von früherem
Anwalt Michael Cohen
Der Verdacht, dass Trump die Fi-
nanzzahlen seines Immobilienkon-
zerns jahrelang frisiert und Banken,
Versicherungen wie auch die
Steuerbehörde IRS systematisch
betrogen haben könnte, geht maß-
geblich auf Angaben seines frühe-
ren Anwalts Michael Cohen zu-
rück. Der mittlerweile mit Trump
tief verfeindete Jurist hatte 2019 vor
einem Kongress-Ausschuss detail-
liert berichtet, dass der Trump-Kon-
zern den Wert konzerneigener Ho-
tels, Gebäude, Golfanlagen und an-
deren Eigentums immer wieder in
betrügerischer Absicht falsch ange-
geben haben soll.
Im Laufe der staatsanwaltlichen
Untersuchungen mussten auch
Trumps im Konzern in führenden
Funktionen tätige Kinder Ivanka,
Donald jr. und Eric unter Eid aussa-
LUFF
Letitia James, Generalstaatsan-
wältin von New York. PA/ PACIFIC PRESS
gen. Eric Trump, das ist verbrieft,
verweigerte ebenfalls komplett die
Aussage. Trump senior hatte sich im
Wahlkampf 2016 über Leute mo-
kiert, die den sogenannten Fünften
in Anspruch nehmen. Wer unschul-
dig sei, so sein Petitum, habe keine
Veranlassung, sich auf besagten Zu-
satzartikel der Verfassung zu beru-
fen.
Mit der Zivilklage ist es für Trump
aber nicht getan – es gibt etliche an-
dere Baustellen, die den früheren
„Commander-in-Chief“ mit der Jus-
tiz auf Kollisionskurs gebracht ha-
ben. Da wäre zunächst der Untersu-
chungsausschuss zum Sturm auf
das Kapitol in Washington am 6. Ja-
nuar 2021. Nach einer Hetzrede
Trumps stürmten Hunderte Anhän-
ger die Herzkammer der amerikani-
schen Demokratie – mit dem Ziel,
die offizielle Beglaubigung des
Wahlsieges von Joe Biden zu hinter-
treiben. Es gab mehrere Tote.
Der Ausschuss hat über Monate
durch Vernehmungen von frühe-
ren Trump-Offiziellen erdrückende
Indizien für massive Pflichtverlet-
zungen Trumps zutage gefördert.
Etliche Parlamentarier, darunter
die republikanische Trump-Gegne-
rin Liz Cheney, hoffen darauf, dass
das Justizministerium strafrecht-
lich gegen Trump vorgeht. Letzte-
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Peiner Nachrichten | Wolfsburger Nachrichten
Gifhorner Rundschau | Helmstedter Nachrichten
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Verlagsleitung: Nancy Klatt
Anzeigenleitung: Constantin Cordts (verantwortlich)
Donnerstag, 22. September 2022
res wurde in ähnlich gelagerter Sa-
che bereits tätig, als die Bundes-
polizei FBI Anfang August auf rich-
terlich abgesegneten Durchsu-
chungsbefehl Trumps Anwesen in
Mar-a-Lago (Florida) durchsucht
hatte. Es ging darum, Staatsdoku-
mente und Verschlusssachen mit
höchster Geheimhaltungsstufe zu
sichern, die Trump nicht wie ge-
setzlich vorgeschrieben dem Natio-
nalarchiv übergeben hatte, als er
aus dem Amt schied.
Seither versucht Trump die Er-
mittlungen zu verzögern. Ein rich-
terlich eingesetzter Sonderprüfer,
Richter Raymond Dearie, soll
untersuchen, ob unter den Tausen-
den Dokumenten, die das FBI si-
chergestellt hat, privat schützens-
werte Dokumente von Trump sind.
Trump behauptet, er habe bei allen
Unterlagen die Geheimhaltungsstu-
fe aufgehoben; darum sei ihm nichts
vorzuwerfen. Als Dearie wissen
wollte, wann und wie die Klassifi-
zierung von Vorgängen aufgehoben
wurde, die etwa die nationale Si-
cherheit betreffen, winkten Trumps
Anwälte ab – mit dem Hinweis, dies
könne die Verteidigung des Präsi-
denten im Falle einer Anklage er-
schweren. Dearie erhöht den
Druck: „Sie können nicht auf allen
Hochzeiten tanzen“, ließ er Trumps
Juristen wissen. Liefern sie die ge-
forderten Informationen nicht, will
der Richter dem Justizministerium
grünes Licht geben, die Ermittlun-
gen gegen Trump fortzuführen.
In New York laufen parallel dazu
auch seit Monaten strafrechtliche
Ermittlungen. Sie kreisen um den
Verdacht, dass der Trump-Konzern
über 15 Jahre systematisch Steuern
hinterzogen hat.
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Putin droht: „Das ist kein Bluff“
Der Ukrainekrieg läuft schlecht für den Kremlchef – Er mobilisiert 300.000 Reservisten und warnt vor Atomwaffen
Christian Kerl und Gudrun Büscher
Berlin. Neue Eskalation im Ukraine-
Krieg: Unter dem Druck einer er-
folgreichen ukrainischen Gegenof-
fensive hat Russlands Präsident
Wladimir Putin eine Teilmobilma-
chung zur Stärkung der russischen
Armee angeordnet. Zugleich droht
er mit dem Einsatz von Atomwaf-
fen. Was hat der Kremlchef vor, wie
gefährlich ist die Lage?
Was hat Putin angekündigt?
In einer Fernsehrede am Mittwoch
erklärte Putin, er habe ein Dekret
zur Teilmobilmachung unterzeich-
net, „um unsere Heimat und unsere
Integrität zu schützen“. Es gehe da-
rum, russische Gebiete zu verteidi-
gen und die ostukrainische Region
Donbass „zu befreien“. Der Westen
habe keinen Frieden zwischen der
Ukraine und Russland gewollt, viel-
mehr wolle er Russland zerstören.
Russland werde alle seine Ressour-
cen nutzen, um „sein Volk zu vertei-
digen“. Die Teilmobilisierung ha-
ben westliche Militärexperten seit
längerem erwartet. Der Druck ist
groß: Die russische Armee hat seit
Februar immense Verluste erlitten,
westliche Geheimdienste gehen
von etwa 20.000 gefallenen und
mindestens 40.000 verwundeten
Soldaten.
Was bringt die Mobilmachung?
Verteidigungsminister Sergej Schoi-
gu sagt, eingesetzt werden sollten
300.000 Reservisten und andere Ex-
Soldaten mit Kampferfahrung. Bür-
ger, die als Reservisten registriert
sind, dürfen seit Mittwoch ihren
Wohnort nur noch mit Genehmi-
gung verlassen. Aber so schnell wird
die Kampfkraft der Armee wohl
nicht steigen. „Russland hat mit
zwei Millionen Reservisten eine der
größten Truppenreserven der Welt –
aber nur auf dem Papier“, sagt der
Russland-Experte der Deutschen
Gesellschaft für Auswärtige Politik,
Andras Racz, unserer Redaktion.
Selbst die besten Reservisten wür-
den vor einem Einsatz einige Wo-
chen zum Training brauchen – doch
die dafür nötigen Ausbilder seien oft
an der Front, gefallen oder verwun-
det: „Die Trainingskapazität ist ein
Engpass.“ Wahrscheinlich werde
sich die Mobilisierung zunächst auf
eine spezielle Kampfreserve (Bars)
der Armee konzentrieren. Bars um-
fasse in der Realität 50.000 Sol-
daten, die erst kürzlich die Streit-
kräfte verlassen hätten und schnell
zurückkehren könnten. Doch laufe
seit Monaten bereits eine freiwillige
Rekrutierung dieser Kräfte, sodass
Westen geht mit Russlands Präsident hart ins Gericht
Bei der UN-Vollversammlung hagelt es Kritik an Wladimir Putin. Für Kanzler Scholz macht dieser mit den Schein-Referenden „alles nur noch viel schlimmer“
Dirk Hautkapp
New York. Bundeskanzler Olaf
Scholz (SPD) spricht von einem
„Akt der Verzweiflung“. Sein nie-
derländischer Kollege Mark Rutte
erkennt „Zeichen von Panik“. Der
britische Außenminister Ben Wal-
lace nennt es ein „Signal der Schwä-
che“. Fast unisono reagierten bei
der Vollversammlung der Vereinten
Nationen in New York und andern-
orts Staats- und Regierungschefs
der 193 Mitgliedsländer mit Unmut
und harter Kritik auf die jüngste Vol-
te von Russlands Präsident Wladi-
mir Putin im Angriffskrieg gegen die
Ukraine. Mit der angekündigten
Teilmobilmachung von 300.000 Re-
Russische Soldaten bei einer Übung in diesem Jahr: Die Armee des Landes hat seit Februar immense Verluste erlitten.
wohl noch „einige zehntausend Sol-
daten“ aus den Bars-Reserven ein-
berufen werden könnten.
Welchen Plan verfolgt Putin?
„Es ist höchst unwahrscheinlich,
dass Putin plant, eine neue Front zu
eröffnen und beispielsweise Kiew
zu erobern“, meint Racz. „Putin
wird versuchen, den Rest des Don-
bass zu erobern und dann zu konso-
lidieren.“ Dass die Mobilmachung
den Kriegsverlauf grundlegend än-
dere, sei nicht zu erwarten. Die Teil-
mobilmachung ist eng verbunden
mit der geplanten Annexion der be-
setzten Gebiete in der Ostukraine:
Am Dienstag hatten die Separatis-
tenführer in den Regionen Donezk
und Luhansk Referenden für einen
Beitritt zu Russland angesetzt.
Auch in der Südukraine im Gebiet
um Cherson ist eine solche Abstim-
mung geplant. Geht alles nach Plan,
dürfte Moskau in wenigen Tagen
ein Fünftel der Ukraine als russi-
sches Staatsgebiet beanspruchen.
Weitere Angriffe auf diese „russi-
schen“ Gebiete will der Kreml nun
abschrecken, auch mit Drohungen
zum Atomwaffeneinsatz. Putin sag-
te: „Wenn die territoriale Integrität
unseres Landes bedroht wird, wer-
den wir zum Schutz Russlands und
unseres Volkes unbedingt alle zur
servisten und der Ansage, gegebe-
nenfalls Atomwaffen einzusetzen,
wolle der (in New York nicht anwe-
sende) Kremlherrscher „den Wes-
ten davor abschrecken, der Ukraine
weiterhin militärisch zu helfen“,
hieß es im UN-Gebäude am East Ri-
ver. Nato-Generalsekretär Jens Stol-
tenberg bezeichnete Putins Aktion
als „Eskalation“ und sprach von
einer „gefährlichen und rücksichts-
losen nuklearen Rhetorik“, betonte
gleichwohl, dass das westliche Ver-
teidigungsbündnis „ruhig bleibt“.
US-Präsident Joe Biden ging in
seiner Rede mit Putin hart ins Ge-
richt, aber nur am Rande auf die
jüngsten Entwicklungen ein. Russ-
land wolle das „Existenzrecht der
POLITIK
Verfügung stehenden Mittel nutzen.
Das ist kein Bluff“. Weiter erklärte
er: „Diejenigen, die versuchen, uns
mit Atomwaffen zu erpressen, soll-
ten wissen, dass sich der Wind auch
in ihre Richtung drehen kann“.
Wie sind die Reaktionen in Russ-
land?
Putins Ankündigung löste einen
Ansturm auf Flugtickets aus – für
Auslandsflüge etwa nach Armenien
und Georgien oder Inlandsflüge in
Grenzstädte. Offenbar versuchen
Reservisten, der Rekrutierung zu
entgehen. Der inhaftierte Putin-
Gegner Alexej Nawalny warnte, in
dem „kriminellen Krieg“ stehe eine
Tragödie mit einer „riesigen Anzahl
von Toten“ bevor. Der Schritt ist für
Putin also riskant: Mit der Teilmo-
Ukraine auslöschen“. Wenn Länder
ihre „imperialen Ambitionen ohne
Konsequenzen verfolgen können“,
sei alles „gefährdet, wofür die Ver-
einten Nationen stehen“. Die USA
wollten, dass der Krieg in der Ukrai-
ne „unter fairen Bedingungen sofort
aufhört“. Die Ukraine habe die glei-
chen Rechte auf territoriale Unver-
sehrtheit wie jede andere Nation,
sagte Biden und fügte hinzu: „Nie-
mand bedroht Russland. Nur Russ-
land sorgt für Konflikte.“
Für die Bundesregierung stellte
Olaf Scholz fest: „Russland kann
diesen verbrecherischen Krieg
nicht gewinnen. Mit den jüngsten
Entscheidungen macht Putin,
macht Russland das alles nur noch
Kremlchef
Wladimir Pu-
tin verkünde-
te die Teilmo-
bilmachung in
einer Anspra-
che im russi-
schen Fernse-
hen. UNCREDI-
TED / DPA
bilmachung rückt der Krieg stärker
in die russische Öffentlichkeit, was
der Kreml bislang vermeiden wollte.
Liefert Deutschland der Ukraine
nun mehr oder weniger Waffen?
Grünen-Chef Omid Nouripour sag-
te unserer Redaktion, Putins An-
kündigung zeige, „dass wir bei der
Geschwindigkeit und Substanz der
Unterstützung für die Ukraine zule-
gen müssen“. Dafür müssten auch
die Lieferungen schwerer Waffen in-
tensiviert werden. Die Schwachstel-
len des russischen Angriffskrieges
würden immer offensichtlicher, des-
halb müsse die Ukraine schneller
unterstützt werden, sagte Nouri-
pour. Auch der Koalitionspartner
FDP forderte verstärkte Waffenliefe-
rungen. Der scheidende ukraini-
viel schlimmer. Er hat die Situation
von Anfang an komplett unter-
schätzt, den Widerstand und den
Widerstandswillen der Ukrainerin-
nen und Ukrainer, aber auch die Ge-
schlossenheit und Entschlossen-
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)
am Rednerpult in New York. DPA
YURI SMITYUK / PA/DPA/TASS
sche Botschafter in Berlin, Andrij
Melnyk, verlangte, Deutschland
müsse nun „das gesamte schwere
Kriegsgerät, das nur geht, liefern
und eine breite europäische Allianz
der Gleichgesinnten anführen“. Da-
mit könne die Ukraine einen erheb-
lichen Teil der Leopard-2-Panzer
ohne Verzögerung erhalten. Mel-
nyk sagte unserer Redaktion, Putins
„Wutrede“ mit der Wiederholung
von atomaren Drohungen sei eine
„fette Quittung“ für Kanzler Olaf
Scholz (SPD) und seine Regierung,
dass sie bei Waffenlieferungen
ängstlich und zaghaft seien.
Scholz nannte die Teilmobilma-
chung einen „Akt der Verzweif-
lung“, äußerte sich aber nicht zu
neuen Waffenlieferungen. In vielen
westlichen Hauptstädten wurde die
Mobilmachung als Zeichen von
Schwäche und Panik der russi-
schen Regierung gewertet. Nato-
Generalsekretär Jens Stoltenberg
nannte Putins Atomdrohung „ge-
fährlich und leichtsinnig“, versi-
cherte aber, die Nato sei vorbereitet.
Überraschend besorgt zeigte sich
die chinesische Regierung. Das
Außenministerium erklärte: „Wir
fordern alle maßgeblichen Parteien
auf, durch Dialog und Konsultatio-
nen einen Waffenstillstand zu errei-
chen.“
heit der Freunde der Ukraine.“ Der
SPD-Politiker hatte am Vorabend
bei seiner Jungfernrede vor der Voll-
versammlung erklärt, dass Deutsch-
land die Ukraine weiter „mit aller
Kraft finanziell, wirtschaftlich, hu-
manitär und auch mit Waffen unter-
stützen wird“. Kiew könne auch auf
volle Rückendeckung zählen, wenn
vor dem Internationalen Strafge-
richtshof und der vom UN-Men-
schenrechtsrat eingesetzten Unter-
suchungskommission russische
Kriegsverbrechen verfolgt würden.
Die Staatengemeinschaft „darf
nicht die Hände in den Schoß le-
gen, wenn eine bis an die Zähne be-
waffnete, hochgerüstete, nukleare
Großmacht – noch dazu ein Grün-
Donnerstag, 22. September 2022
Razzia gegen
russischen
Oligarchen
Villa am Tegernsee
durchsucht. 250 Beamte
bundesweit im Einsatz
München. Im Zuge von Ermittlun-
gen gegen einen Russen wegen Ver-
stoßes gegen EU-Sanktionen und
Geldwäsche in Millionenhöhe sind
am Mittwoch bundesweit 24 Häu-
ser und Wohnungen durchsucht
worden. Dabei geht es Kreisen zu-
folge um den Russen Alischer Us-
manow. Eines der Objekte war eine
Villa am Tegernsee, die dem kreml-
treuen Oligarchen gehören soll. Die
Staatsanwaltschaft München II be-
stätigte die Identität des Tatverdäch-
tigen zwar nicht, Augenzeugen hat-
ten aber Einsatzkräfte beobachtet,
die das Gebäude in Rottach-Egern
am Morgen durchsucht hatten. Wei-
tere Einsätze mit insgesamt rund
250 Beamten gab es in Baden-Würt-
temberg, Schleswig-Holstein und
Hamburg.
Nach Angaben der Ermittler wird
der Russe verdächtigt, eingefrorene
Gelder ausgegeben zu haben, um
damit die Bewachung seiner Immo-
bilien in Oberbayern zu bezahlen.
Es bestehe daher der Anfangsver-
dacht eines Verstoßes gegen das
Außenwirtschaftsgesetz, so die Be-
hörde. Gegen vier weitere Beschul-
digte wird wegen Beihilfe ermittelt.
Sie sollen als Bewacher tätig gewe-
sen sein und dafür Geld bekommen
haben. Die Generalstaatsanwalt-
schaft in Frankfurt und das Bundes-
kriminalamt (BKA) ermitteln zu-
dem wegen Geldwäsche. Nach An-
gaben der Behörden soll der tatver-
dächtige Russe zwischen 2017 und
2022 mehrere Transaktionen veran-
lasst haben, um deren Herkunft zu
verschleiern. Das Volumen bewegt
sich nach bisherigen Erkenntnissen
im mehrstelligen Millionenbereich.
Usmanow gilt als enger Unterstüt-
zer des russischen Präsidenten Wla-
dimir Putin und dessen Ukraine-
Politik. Die EU hatte deshalb weni-
ge Tage nach dem Angriff Russlands
Sanktionen verhängt. Usmanow
habe als Strohmann für Putin ge-
dient und dessen geschäftliche
Probleme gelöst, hieß es. dpa
Einsatz von maskierten Polizisten
in Rottach-Egern am Tegernsee. DPA
dungsmitglied der Vereinten Natio-
nen und ständiges Mitglied des UN-
Sicherheitsrates – Grenzen mit Ge-
walt verschieben will“.
Von prorussischen Akteuren in
den ukrainischen Regionen Lu-
hansk, Donezk, Cherson und Sapo-
rischschja angekündigten Volksab-
stimmungen, die zur Annexion
durch Russland führen sollen, er-
teilte Scholz im Einklang mit den
USA, Frankreich, Großbritannien,
Japan und anderen Staaten eine Ab-
sage: „Das wird niemals akzeptiert
werden können. In der Welt, in der
wir leben, muss das Recht über die
Gewalt siegen und kann nicht die
Gewalt stärker sein als das Recht“,
betonte er.

Faeser hält an Theresa Martus
Datenspeicherung
Berlin. Es ist die größte Verstaatli-
chung in der Geschichte der Bun-
auf Vorrat fest desrepublik: Um einen Zusammen-
bruch des Energiekonzerns zu ver-
hindern, übernimmt die Bundesre-
Berlin. Eine Einigung in der Koali- gierung das Düsseldorfer Unterneh-
tion über die Vorratsdatenspeiche-
rung ist weiterhin nicht in Sicht. In-
men Uniper. Wirtschaftsminister
Robert Habeck erklärte am Mitt-
nenministerin Nancy Faeser (SPD) woch, Deutschland werde bald 99
pochte am Mittwoch erneut darauf, Prozent der Anteile von Uniper hal-
die vom Europäischen Gerichtshof ten, mit einer Kapitalerhöhung von
(EuGH) eingeräumten Spielräume acht Milliarden Euro und rund 500
für auch anlasslose Datenspeicher- Millionen Euro, die Deutschland
ungen auszuschöpfen. Dagegen für die Anteile des finnischen Kon-
setzt Justizminister Marco Busch- zerns Fortum zahlt.
mann (FDP) weiterhin auf das soge- In Schieflage geraten war Uniper,
nannte Quick-Freeze-Verfahren, weil es als größter deutscher Gasim-
das Faeser wiederum skeptisch porteur vor allem in Russland Gas
sieht. Faeser verwies vor allem auf besorgt hatte. Rund die Hälfte sei-
die Möglichkeit zur Speicherung nes Portfolios hatte das Unterneh-
von IP-Adressen. „Für mich ist wich- men dort eingekauft. Als Russlands
tig, dass wir die IP-Adressen verfüg- Präsident Wladimir Putin die Liefe-
bar haben müssen“, sagte sie im rungen nach Deutschland stoppte,
Deutschlandfunk. „Das gilt gerade musste Uniper kurzfristig nachkau-
für schwere Straftaten wie sexuali- fen – zu inzwischen rasant gestiege-
sierte Gewalt gegen Kinder.“ nen Preise. Weil die Kunden – da-
Unionsfraktionschef Friedrich runter mehr als 100 Stadtwerke in
Merz hat Kanzler Olaf Scholz Deutschland – aber vertraglich
(SPD) aufgerufen, besseren Schutz niedrigere Preise zahlen, blieb Uni-
von Kindern und Jugendlichen vor per auf den Mehrkosten sitzen und
sexualisierter Gewalt zu gewährleis- machte jeden Tag hohe Verluste.
ten. „Wir brauchen digitale Beweise, Schon im Juli hatte der Bund dem
um Kinderschänder-Netzwerke zu Konzern deshalb mit einem Ret-
identifizieren, die Täter zu überfüh- tungspaket unter die Arme gegriffen
ren und hinter Gitter zu bringen - und war mit 30 Prozent bei Uniper
zum Schutz unserer Kinder und Ju- eingestiegen. Seitdem habe sich die
gendlichen“, schreibt der CDU- Situation aber noch „deutlich ver-
Chef in einem Brief an Scholz, der ändert, ja verschärft“, sagte Habeck,
unserer Redaktion vorliegt. afp/gau die Gaspreise seien noch weiter ge-
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Rätselraten um Gasumlage
Der Staat will mit dem Aufpreis auf Energiepreise Unternehmen wie Uniper stützen –
würde aber selbst davon profitieren
Die Uniper-Zentrale in Düsseldorf. Das Finanzministerium prüft, ob es verfassungswidrig ist, wenn staatliche Unternehmen von der Gasum-
lage profitieren.
stiegen. Deshalb sei die Verstaatli-
chung notwendig geworden.
Auch die umstrittene Gasumlage
ist dazu gedacht, strauchelnde Im-
porteure wie Uniper zu stützen.
Und obwohl das Unternehmen bald
dem Bund gehören soll: An der Um-
Limitierte
Auflage
lage will die Bundesregierung trotz-
dem festhalten. Dabei hat das Wirt-
schaftsministerium selbst inzwi-
schen Bedenken, ob die sich mit der
Verstaatlichung des Energiekon-
zerns finanzverfassungsrechtlich
vereinbaren lässt.
Man warte auf das Ergebnis einer
Prüfung aus dem Bundesfinanzmi-
nisterium, ob „die Gefahr der Ver-
fassungswidrigkeit besteht, wenn
die Hauptprofiteure der Umlage in
staatlicher Hand sein sollten“. Soll-
te das Finanzministerium zu dem
Schluss kommen, dass es verfas-
sungsrechtliche Hürden gibt, werde
die Umlage lediglich eine „Brücke“
bis zur Verstaatlichung Unipers dar-
stellen, sagte Habeck am Mittwoch.
Der Grünen-Politiker rechnet da-
mit, dass bis dahin etwa drei Mona-
te vergehen.
Der Bundesfinanzminister aller-
dings betrachtet die Frage als abge-
schlossen: Christian Lindner (FDP)
sagte am Mittwoch in Berlin, die
Prüfung sei abgeschlossen. Für Ver-
braucherinnen und Verbraucher,
die mit Gas heizen, heißt das wie
bisher: Ab dem 1. Oktober kommen
2,4 Cent pro Kilowattstunde auf den
Gaspreis drauf. Diese Höhe der
Umlage gilt zunächst für ein Viertel-
jahr und kann später angepasst wer-
den.
Den Kreis der Unternehmen, die
von der Umlage profitieren können,
will das Wirtschaftsministerium al-
lerdings deutlich enger fassen als ur-
sprünglich vorgesehen: Am Mitt-
woch übersandte Habecks Haus
einen Vorschlag für eine Anpassung
der Regelung an die anderen Minis-
Tote bei Protesten im Iran –
heftige Kritik gegen Sittenpolizei
Teheran. Erneut sind im Iran nach
dem Tod einer jungen Frau Tausen-
de Menschen auf die Straßen gegan-
gen. Die Polizei setzte Tränengas
ein, um Ansammlungen von bis zu
1000 Menschen aufzulösen, wie die
staatliche iranische Nachrichten-
agentur Irna am Mittwoch berichte-
te. Die Demonstrierenden blockier-
ten demnach den Verkehr, warfen
Steine auf Sicherheitskräfte, zünde-
ten Polizeifahrzeuge und Müllton-
nen an und skandierten regierungs-
feindliche Slogans. Bei den landes-
weiten Protesten wurden nach An-
gaben iranischer Medien mindes-
tens acht Menschen getötet. Unter
ihnen seien ein Polizist und sieben
terien, mit der „Trittbrettfahrer“ – al-
so Unternehmen, die nicht auf das
Geld angewiesen sind – ausge-
schlossen werden sollen. Die ent-
sprechende Änderung des Energie-
sicherungsgesetzes soll schon in der
kommenden Woche im Kabinett
beschlossen werden.
Doch der Druck auf den Wirt-
schaftsminister steigt, die von An-
fang an umstrittene Umlage sofort
abzuschaffen. Aus der Union waren
am Mittwoch zahlreiche Stimmen
zu hören, die einen sofortigen
Stopp der Umlage forderten. Dass
Bürger und Betriebe eine Umlage
zahlen sollten für ein De-facto-
Staatsunternehmen, sei „weder
rechtlich haltbar noch vermittel-
bar“, sagte Gitta Connemann, Bun-
desvorsitzende der Mittelstands-
union, dieser Redaktion. Ähnlich
klang das bei vielen Parteifreunden
der CDU-Politikerin.
Auch in der Koalition und in Ha-
becks Partei wachsen die Zweifel,
ob die Regierung an dem Instru-
ment festhalten sollte. Durch die
Verstaatlichung liege eine neue Situ-
ation vor, sagte die Parlamentari-
sche Geschäftsführerin der SPD-
Bundestagsfraktion, Katja Mast.
„Deshalb muss man sich noch ein-
Wirtschaftsmi-
nister Robert
Habeck (Grü-
ne). KAY NIETFELD /
DPA
weitere Teilnehmer der Proteste.
Die genaueren Umstände ließen
sich zunächst nicht überprüfen.
Auslöser der Demonstrationen ist
der Tod der 22-jährigen Mahsa Ami-
ni. Sie war vor gut einer Woche von
der Sittenpolizei wegen ihres „unis-
lamischen Outfits“ festgenommen
worden. Was genau mit Amini nach
ihrer Festnahme geschah ist unklar,
jedenfalls fiel sie ins Koma und starb
am Freitag in einem Krankenhaus.
Kritiker werfen der Moralpolizei
vor, Gewalt angewendet zu haben.
Die Polizei weist die Vorwürfe ent-
schieden zurück.
Die Proteste weiteten sich in der
Nacht zum Mittwoch auf 15 Städte
Donnerstag, 22. September 2022
DPA
mal die Frage stellen: Passt es zu-
sammen, dass wir eine Gasumlage
machen, und einer der Hauptprofi-
teure ist dann ein staatliches Unter-
nehmen?“
Die Grüne Jugend hat ihre Ant-
wort auf diese Frage bereits gefun-
den: „Es bestätigt sich, dass sie das
falsche Instrument ist“, sagte Sarah-
Lee Heinrich, Bundessprecherin
der Grünen Jugend, über die Gas-
umlage. Die Verantwortung dafür,
Alternativen möglich zu machen,
sieht sie bei Bundesfinanzminister
Christian Lindner.
Fiele die Umlage weg, müsste das
Geld für die Beschaffung von Ersatz
für russisches Gas aus anderen
Quellen kommen - zum Beispiel aus
dem Bundeshaushalt. Dafür plä-
diert etwa Ramona Pop, Vorständin
des Verbraucherzentrale Bundes-
verbands. Durch die Verstaatli-
chung von Uniper entfalle einer der
wichtigsten Gründe für die Umlage.
Die Bundesregierung solle den Ver-
braucherinnen und Verbrauchern
keine zusätzlichen Kosten aufbür-
den, sagte die Verbraucherschütze-
rin. „Die höheren Beschaffungskos-
ten für Energieversorger sollten
stattdessen aus Steuermitteln getra-
gen werden.“
Der Bund der Steuerzahler for-
dert schnell Klarheit über die Zu-
kunft der Umlage. Hier gebe es viele
offene Fragen, sagte Präsident Rei-
ner Holznagel. „Keine Fragen auf-
kommen lassen darf die Bundesre-
gierung bei der beschlossenen Sen-
kung der Mehrwertsteuer auf Gas“,
sagte er. Die müsse in jedem Fall
bleiben.
aus. Neben regierungskritischen
Slogans wurde immer öfter gerufen:
„Wir kämpfen, wir sterben, wir wer-
den uns den Iran zurückholen.“ So-
gar in der erzkonservativen Stadt
und dem schiitischen Zentrum
Ghom demonstrierten junge Men-
schen gegen die islamischen Klei-
dungsvorschriften. Auch auf der
Urlaubsinsel Kisch im Persischen
Golf, die als besonders ruhig gilt,
wurden Proteste gemeldet. Videos
in den sozialen Medien, deren Echt-
heit nicht verifiziert werden konnte,
zeigten, wie Demonstranten Sicher-
heitskräfte verprügelten oder wie
Frauen ihre Kopftücher in Brand
steckten. dpa, afp
 Donnerstag, 22. September 2022
WIRTSCHAFT

US-Notenbank
hebt Leitzins
erneut deutlich an
Teuerungsrate ist so
hoch wie seit
Jahrzehnten nicht
Washington. Die US-Notenbank
setzt ihren energischen Kampf
gegen die hohe Inflation fort und
dreht erneut kräftig an der Zins-
schraube: Sie erhöht ihren Leitzins
zum dritten Mal in Folge um 0,75
Prozentpunkte, wie die Federal Re-
serve (Fed) am Mittwoch mitteilte.
Damit liegt er nun in der Spanne
von 3 bis 3,25 Prozent und erreicht
den höchsten Stand seit 14 Jahren.
Mit der strengen Geldpolitik
wächst das Risiko, dass die Zentral-
bank die Wirtschaft bald so stark
ausbremsen könnte, dass Arbeits-
markt und Konjunktur abgewürgt
werden. Der neuerliche Schritt war
zwar erwartet worden – ist aber den-
noch beachtlich. Gewöhnlich zieht
es die Fed vor, den Leitzins in Schrit-
ten von 0,25 Prozentpunkten anzu-
heben. Bereits im Juni und Juli hatte
die Fed den Leitzins um 0,75 Pro-
zentpunkte angehoben. Manche
Analysten hatten aufgrund jüngster
Daten zur anhaltend hohen Teue-
rungsrate in den vergangenen Ta-
gen bereits gemutmaßt, dass die Fed
die Märkte mit einer Erhöhung um
einen Prozentpunkt überraschen
könnte. Im Juni rechneten die Ent-
scheider der Fed zum Jahresende im
Mittel noch mit einem Leitzins von
3,4 Prozent. Nun gehen sie von 4,4
Prozent in diesem Jahr und sogar
4,6 Prozent im kommenden Jahr
aus. Die Fed sagt auch in diesem
Jahr ein deutlich geringeres Wirt-
schaftswachstum als noch vor drei
Monaten angenommen voraus. Das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) der
weltgrößten Volkswirtschaft soll
demnach um 0,2 Prozent wachsen.
Das wären 1,5 Prozentpunkte weni-
ger als noch im März prognostiziert.
Die US-Notenbank rechnet im lau-
fenden Jahr auch mit einer etwas
höheren Inflationsrate als ange-
nommen. Die Teuerungsrate soll
trotz der Erhöhungen des Leitzin-
ses durchschnittlich bei 5,4 Prozent
liegen. Zuletzt war die Enttäu-
schung darüber groß, dass die Dy-
namik des Preisanstiegs im August
weniger als erwartet nachließ. dpa
Das Gebäude der US-Notenbank
Federal Reserve. APPLEWHITE / DPA
Im Tarifdschungel der Gaspreise Deutlich mehr
Fahrgäste in Bus
Derzeit gibt es gewaltige Preisunterschiede. Was für Verbraucher jetzt wichtig ist und Bahn
Wolfgang Mulke Wiesbaden. Das Ende der Corona-
Beschränkungen und die Einfüh-
Berlin. Preisvergleichsportale sind rung des 9-Euro-Tickets Anfang Ju-
bei der Suche nach günstigen Tari- ni haben für einen deutlichen An-
fen oder Zinsen oft hilfreich. Doch stieg der Fahrgastzahlen in Bussen
beim Gas jagen die Ergebnisse ihrer und Bahnen gesorgt. Nach Anga-
Suchmaschinen den Verbrauchern ben des Statistischen Bundesamtes
derzeit eher einen Schrecken ein. vom Mittwoch wurden im ersten
Bei Verivox liegt das günstigste An- Halbjahr fast 4,8 Milliarden Fahr-
gebot für 18.000 Kilowattstunden gäste im Linienverkehr gezählt. Das
Erdgas aktuell bei 551,51 Euro – war gut ein Drittel (plus 36 Prozent)
pro Monat. Das ist etwa der Ver- mehr als im ersten Halbjahr des Vor-
brauch eines Vier-Personen-Haus- jahres. Trotzdem ist im ersten Halb-
halts. Auf das Jahr gerechnet ergibt jahr 2022 etwa ein Fünftel weniger
das Kosten von über 6800 Euro. mit Bus und Bahn gefahren als vor
Zum Glück gibt es in einer klei- der Corona-Krise 2019 (minus 21
nen Spalte daneben auch noch das Prozent). Einen besonders starken
Vergleichsangebot des örtlichen Anstieg gab es im zweiten Quartal.
Grundversorgers. Mit knapp 227 Neben der entspannten Corona-La-
Euro monatlich oder 2724 Euro im ge habe das am 1. Juni eingeführte
Jahr fahren die Kunden dort weit- 9-Euro-Ticket zu mehr Fahrgästen
aus besser. Doch gute Tarife gibt es geführt, hieß es. Im Liniennahver-
nicht überall. kehr stiegen die Fahrgastzahlen
gegenüber dem Vorjahresquartal
Gleicher Anbieter, um 39 Prozent, wobei Nahverkehrs-
aber verschiedene Preise züge fast zwei Drittel und Busse ein
Der Tarifdschungel auf dem Gas- Viertel mehr Gäste beförderten. Im
markt ist enorm. Es gibt regional Fernverkehr wurde mehr als eine
große Unterschiede, verschiedene Verdoppelung (plus 133 Prozent)
Preise innerhalb eines Versorgungs- verzeichnet. In Fernzügen gab es
unternehmens, verwirrende Tarif- 125 Prozent mehr Reisende und in
merkmale wie etwa die Laufzeit Fernbussen sechsmal (plus 501 Pro-
oder Preisgarantien. Wie diese Dif- zent) so viele wie im zweiten Quar-
ferenzen zustande kommen, er- tal 2021. Dennoch lag die Zahl der
schließt sich nicht auf den ersten Fahrgäste im Nah- und Fernverkehr
Blick. insgesamt immer noch 13 Prozent
Eine leichte Erklärung für die ge- unter dem Vorkrisenniveau. dpa
waltigen Preissprünge zwischen
den billigsten und teuersten Tarifen
auf den Vergleichsportalen gibt es
dagegen schon. „Das ist die Lücke
Nach und nach erreichen die hohen Beschaffungskosten nun die Verbraucher. Viele müssen mit deutli-
chen Mehrkosten rechnen. ISTOCK /
Kirschenernte
zwischen Bestandskunden und
Neukunden“, sagt der Energieex-
besser als 2021 –
perte von Verivox, Lundquist Neu-
bauer.
der Gaspreisanalyse des Bundesver-
bands der Energie- und Wasserwirt-
umlage. Sie würde einen weiteren
Aufschlag um 2,4 Cent pro Kilo-
schätzung der Bundesnetzagentur
in ihrem aktuellen Lagebericht kei-
weniger Birnen
Wer einen alten Vertrag mit fester schaft (BDEW). wattstunden bedeuten. Zugleich ne Rede sein. „Unternehmen und
Preisbindung hat, bleibt von der ak- Der Durchschnittspreis sagt aller- sinkt jedoch die Mehrwertsteuer private Verbraucher müssen sich Wiesbaden. Deutschlands Obstbau-
tuellen Gaspreisentwicklung bisher dings wenig über die Preisentwick- auf Gas von 19 auf 7 Prozent. Das auf deutlich steigende Preise ein- ern haben dank günstiger Witte-
verschont. Beim Neuabschluss von lung aus, da in der Berechnung auch senkt den Preis wiederum um etwa stellen“, warnt die Behörde. rungsbedingungen in diesem Jahr
Verträgen müssen sich Anbieter da- die günstigen Tarife mit Preisgaran- 1,7 Cent. Gegen diese Vielfalt von Die privaten Haushalte haben eine deutlich reichere Kirschenern-
gegen erst einmal Gas zu den aktu- tien enthalten sind. Wer heute einen Einflussfaktoren muten die Ticket- kaum Möglichkeiten, sich der Preis- te eingefahren als 2021. 48.700 Ton-
ellen Marktkonditionen sichern. neuen Vertrag abschließen muss, tarife im Nahverkehr wie ein Kin- entwicklung zu entziehen. Die Un- nen Süß- und Sauerkirschen wur-
Und das ist teuer. bezahlt deutlich mehr. Zwischen 30 derspiel an. sicherheit über den weiteren Ver- den bis zum Stichtag 20. August ge-
Der Beschaffungspreis ist auch und 40 Cent bewegen sich die Preise lauf der Krise ist groß. Verivox rät erntet, wie das Statistische Bundes-
die wichtigste Komponente beim pro Kilowattstunde häufig. Die Unsicherheit über den daher dazu, beim Abschluss von amt am Mittwoch mitteilte. Das war
Gaspreis. Im Durchschnitt kostet Und immer mehr der rund 850 Verlauf der Krise ist groß Neuverträgen auf eine kurze Lauf- gut ein Viertel (26,8 Prozent) mehr
den Versorger in diesem September Versorger in Deutschland passen Nach und nach erreichen die hohen zeit mit einer Preisgarantie und als ein Jahr zuvor (38.400 Tonnen).
eine Kilowattstunde Gas 10,06 ihre Preise an, wie Neubauer fest- Beschaffungskosten nun die Ver- einer kurzen Kündigungsfrist von Zudem lag die Erntemenge um 6,3
Cent. Das entspricht etwa zwei Drit- stellt: „Derzeit haben wir 537 Gas- braucher. Dabei sinkt der Börsen- sechs Wochen zu setzen. Dies Prozent über dem Durchschnitt der
tel der Gesamtkosten. Dazu kom- preiserhöhungen von Grundversor- preis für Erdgas derzeit wieder deut- schütze vor überraschenden Preis- Jahre 2012 bis 2021.
men 1,66 Cent für die Durchleitung gern für Oktober oder November re- lich. Ende August erreichte der erhöhungen. Bei Birnen wird die diesjährige
des Gases im Netz und 2,44 Cent an gistriert – um durchschnittlich 43 Spotmarktpreis an der maßgebli- Es kann auch noch ganz anders Ernte ersten Schätzungen zufolge
Mehrwertsteuer. Weitere 1,08 Cent Prozent.“ Für eine Familie mit chen Börse in Rotterdam den Re- kommen, wenn sich die Befürwor- allerdings vergleichsweise gering
entfallen auf die Konzessionsabga- einem Gasverbrauch von 20.000 Ki- kordwert von 300 Euro pro Mega- ter eines Preisdeckels beim Gas ausfallen: Die erwartete Menge von
be der Versorger, Steuern und den lowattstunden seien dies jährliche wattstunde. Aktuell wird das Gas durchsetzen. In diesem Fall würden 35.100 Tonnen liegt um etwa 2100
CO2-Preis. Mehrkosten von 967 Euro. für etwa 165 Euro gehandelt. Der Verbraucher den Grundbedarf zu Tonnen unter dem Vorjahreswert.
Zusammen ergibt dies einen Gas- Es wird allerdings noch etwas Wert schwankt allerdings nach wie akzeptablen Preisen decken kön- Auch der zehnjährige Durchschnitt
preis von 15,24 Cent pro Kilowatt- komplizierter. Denn ab Oktober vor stark, je nach Verlauf des Krie- nen. Wer viel mehr verbraucht, wür- von 38.600 Tonnen wird voraus-
stunde, mehr als doppelt so viel wie droht ein weiterer Kostenschub in ges in der Ukraine. de dagegen erheblich teureres Gas sichtlich um gut neun Prozent
vor Jahresfrist. Das ergibt sich aus Form der noch umstrittenen Gas- Von Entwarnung kann nach Ein- kaufen müssen. unterschritten. dpa

DAX (Xetra) Heid. Cement 2,40 43,48 +0,18% 68,08 43,12 Encavis 0,30 20,39 +1,65% 24,78 11,82
Börsenbericht Indizes und Devisen
21.09. Vortag Diff.
Geld & Kapital
12767,15 (+0,76%) Henkel Vz. 1,85 61,66 +0,19% 83,40 56,56 Evonik 1,17 18,17 +0,80% 29,73 17,82 Leitzins Europ. Zentralbank 1,25%
Infineon ● 0,27 24,90 +2,62% 43,85 20,68 Evotec ● 0,00 18,68 -0,66% 45,52 18,29 Am Mittwoch konnte der Dax Gewinne ein- kamen aus Moskau belastende Neuigkeiten. Dax 12767,15 12670,83 +0,76% Umlaufrendite Bundesanleihe 1,78%
16000 Linde PLC 4,75286,90 +1,83% 315,35244,00 Fraport 0,00 43,28 -2,85% 69,90 37,62 fahren. Der Aktienindex gab um 0,76 Prozent Putin hat eine Teilmobilmachung der russi- M-Dax 23908,00 23759,51 +0,62% Bundesanleihen
Mercedes-Benz 5,00 57,33 +0,58% 77,90 50,19 Freenet ● 1,57 21,20 -1,44% 26,86 20,38 auf 12.767,15 Punkte nach. Viele Anleger hiel- schen Streitkräfte angekündigt. Diese sollte TecDax 2805,43 2777,68 +1,00% 10 Jahre 1,81%
Merck 1,85 166,90 +0,60% 231,50 153,10 Fuchs Petr. Vz. 1,03 26,74 +1,29% 43,18 24,20 ten sich mit Engagements zurück. Sie war- am Mittwoch beginnen. Die Deutsche Post Nisax 20 6729,56 6713,15 +0,24% 30 Jahre 1,82%
14000 MTU 2,10 157,70 +1,94% 221,10 153,75 GEA Group 0,90 32,75 +0,74% 48,55 31,77 teten auf die Veröffentlichung des nächsten gab um 1,9 Prozent nach und gehörte damit Eurostoxx 50 3491,87 3467,09 +0,71% Indizes
Mün. Rück 11,00 255,70 +1,19% 282,25 205,15 Gerresheimer 1,25 49,08 -0,77% 88,90 47,58 Zinsschritts der Fed, welche für den Abend zu den schwächsten Werten im Dax. Die Ti- Dow Jones 30450,61 30706,23 -0,83% Bund Future (Ind.) 141,07
Porsche Vz. 2,56 72,00 +0,14% 97,66 59,06 Hella 0,49v 72,05 +0,07% 73,70 51,82 erwartet wurde. Marktteilnehmer gingen von tel des Logistikkonzerns litten unter der Her- Nasdaq 11332,01 11425,05 -0,81% REX 130,00
12000 Puma 0,72 57,06 +2,48% 115,40 55,66 HelloFresh 0,00 23,98 -3,03% 97,50 22,65 einer deutlichen Zinsanhebung aus, minde- abstufung von “Buy“ auf “Neutral“ durch die Nikkei 27313,13 27688,42 -1,36% Kreditzinsen
O N D J F M A M J J A S Qiagen ● 0,00 43,51 +0,60% 51,56 37,95 Jungheinrich 0,68 21,74 +1,30% 47,44 19,98 stens um 0,75 Prozentpunkte. Einmal mehr Analysten von Goldman Sachs. EURO in US-Dollar 0,99 1,00 -0,80% Hypothekenzinsen 5 Jahre effektiv 3,40-3,99%
RWE St. 0,90 41,00 +1,41% 43,97 29,67 K+S 0,20 21,35 +1,38% 36,45 12,50 Ratenkredit 5.000 Euro 3 Jahre 1,39-3,74%
Eröffnung
12555,31
Tageshoch
12771,78
52-Wochen-Hoch
16290,19 SAP ● 2,45 84,47 +1,44% 129,74 82,29 Kion Group 1,50 20,71 -1,38% 103,70 21,00 BAX: Salzgitter und Volkswagen Weitere Aktien
Veränd. Tagestief 52-Wochen-Tief Sartorius Vz. ● 1,26 378,60 +2,44% 631,60293,30 Knorr-Bremse 1,85 45,43 +0,96% 101,25 44,28
Salzgitter Vortag Eroeff. T-Hoch T-Tief Schluss Veränd. Umsatz 52-Hoch 52-Tief Land 21.09. Veränd.
52 Wochen
Hoch Tief Rohöl
+96,32 12520,81 12390,95 Siem. Health. ● 0,85 43,53 -0,98% 67,66 43,20 Lanxess 1,05 33,13 +0,39% 62,16 30,90 Alphabet USA 102,64 +0,69% 135,13 95,30 Rohöl Brent London(US-$/Barrel) 90,38 (90,70)
Xetra 24,16 24,46 24,76 23,82 24,38 +0,91% 3186 48,76 20,94 Rohöl WTI USA(US-$/Barrel) 84,28 (85,29)
Siemens 4,00 100,90 +1,54% 157,96 93,67 LEG Immo. 4,07 63,76 -0,13% 135,85 62,78 Alstom FR 18,93 +2,05% 35,18 16,57
DAX (Xetra) 52 Wochen Siemens Energy 0,10 12,34 +1,56% 25,59 11,88 Lufthansa 0,00 5,92 -3,13% 7,92 5,24
Frankfurt
Hannover
24,12
24,48
23,80
23,78
24,46
23,78
23,80 24,46 +1,41%
23,78 23,78 -2,86%
6 48,46
47,92
21,16
21,28 Amazon USA 124,08 +0,08% 166,05 94,39 Rohöl Brent London
Div. 21.09. Veränd. Hoch Tief Symrise 1,02 102,40 +2,40% 132,65 94,10 Nemetschek ● 0,39 52,46 +1,35% 116,15 49,28 Apple USA 158,28 +1,03% 172,66 119,44 120,00
Adidas 3,30 136,48 +0,55%300,25 132,32 Vonovia 1,66 23,30 +0,17% 52,68 22,67 ProSieben.Sat.1 0,80 7,36 -1,76% 16,35 7,19 Volkswagen Vortag Eroeff. T-Hoch T-Tief Schluss Veränd. Umsatz 52-Hoch 52-Tief DWS Group GER 26,54 +0,99% 39,48 23,62
Airbus 1,50 93,44 +1,75% 121,06 88,92 VW Vz. 7,56 147,94 +0,71%208,35 120,56 Rational 10,00439,00 +1,34% 919,20428,80 Xetra 146,90 145,40 148,26 143,56 147,94 +0,71% 179098 208,35 120,56 eBay USA 39,90 -2,61% 69,73 39,07
Allianz 10,80 171,84 -0,01%232,50 164,46 Zalando 0,00 21,36 -0,14% 89,06 20,53 Rheinmetall St. 3,30 164,45 +9,34% 227,90 76,30 Frankfurt 146,68 146,70 148,42 144,46 148,42 +1,19% 439 207,90 120,08 ElringKlinger GER 6,80 0,00% 14,12 6,52 90,00
BASF 3,40 41,70 +0,24% 69,15 39,33 RTL 5,00 33,20 -3,71% 54,15 34,30 Hannover 150,16 145,90 147,18 145,90 147,18 -1,98% 15 207,80 120,10 Gen. Motors USA 39,75 +0,44% 58,63 29,48
Bayer 2,00 52,15 +0,13% 67,99 43,91 MDAX (Xetra) 52 Wochen Scout24 0,85 56,82 +3,99% 66,02 46,90 Salzgitter Volkswagen Intel USA 29,57 +1,86% 49,89 28,53
Beiersdorf 0,70 103,15 +0,49%106,05 79,00 Div. 21.09. Veränd. Hoch Tief Siltronic ● 3,00 66,20 +1,30% 142,80 63,85 Jenoptik GER 21,86 +1,30% 37,80 20,00 60,00
45,00 200,0
BMW St. 5,80 75,25 +0,24% 100,42 67,58 Adtran ● 0,37 19,20 +3,78% 25,10 17,00 Sixt St. 3,70 93,50 +0,38% 170,30 88,10 McDonald’s USA 258,50 +1,59% 266,40 197,70 O N D J F M A M J J A S
Brenntag
Continental
1,45 65,46
2,20 54,82
-0,55% 85,40 58,48
-1,19% 111,96 53,60
Aixtron ●
Aroundtown
0,30 25,55
0,23 2,52
+3,86% 28,18 15,20
+0,80% 6,35 2,46
Software ●
Stabilus
0,76 25,08
1,25 50,20
+1,05% 42,40 24,00
-0,89% 70,15 40,00 30,00 150,0
Meta Platfr. USA
Microsoft USA
146,58
247,00
-1,03%
+1,83%
314,25 144,78
310,65 231,85
Metalle
Gold Frankf. (Euro/kg) Verkauf 53350 (52920)
Covestro 3,40 30,01 +0,64% 60,24 28,74 Aurubis 1,60 56,14 +0,83% 119,75 53,94 Ströer 2,25 37,86 +0,80% 76,05 37,44 Nike USA 103,06 +0,10% 156,46 96,36 Feinsilber (Euro/kg) Verkauf 616,80 (604,27)
Daimler Truck 0,00 25,18 +0,78% 35,76 20,29 Bechtle ● 0,55 37,42 -0,72% 69,56 35,42 TAG Immob. 0,89 8,51 +2,65% 26,10 8,15 15,00 100,0 Nokia FIN 4,63 +0,35% 5,70 4,12 Platin (Euro/g) 28,09 (28,12)
Dt. Bank 0,20 8,82 -1,81% 14,64 7,53 Befesa 1,25 32,72 +1,11% 73,60 31,30 Talanx 1,60 38,26 +0,31% 44,42 33,44 O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S Sanofi FR 79,00 -1,20% 106,46 76,52
Dt. Börse 3,20 170,50 +0,41% 175,90 135,80 Boss 0,70 53,64 -0,07% 59,98 42,05 TeamViewer ● 0,00 9,25 +0,98% 29,17 8,86 Shell GB 26,78 +1,77% 28,74 17,61 Erläuterung:
Dt. Post 1,80 32,49 -1,89% 58,71 32,98 Carl Zeiss M. ● 0,90 112,90 +0,71% 201,70 104,55 Telefon. Dtl. ● 0,18 2,30 -0,69% 3,03 2,22 Gewinner 21.09. Vortag Diff. Verlierer 21.09. Vortag Diff. Sony JP 71,46 -1,79% 119,32 71,46
xD = ex Dividende, v = Dividendenvorschlag. = EuroStoxx 50,
▲= S-DAX, ● = TECDAX. Die „Aktie des Tages“ ist die Aktie
Dt. Telekom ● 0,64 18,69 -0,27% 19,61 14,47 Commerzbank 0,00 8,01 -1,09% 9,51 5,15 ThyssenKrupp 0,00 5,50 +0,04% 11,36 4,82 Rheinmetall St. 164,45 150,40 +9,34% Unibail 48,00 50,80 -5,51% Tesla USA 311,55 -0,32% 360,00 193,20 mit der größten Kursdifferenz am vergangenen Handelstag.
E.ON 0,49 8,40 +1,84% 12,54 7,72 CTS Eventim 0,00 49,40 -1,79% 72,68 48,18 Untd. Intern. ● 0,50 20,82 -1,93% 36,15 21,07 Scout24 56,82 54,64 +3,99% Lufthansa 5,92 6,11 -3,13% TUI GER 1,54 -3,42% 4,17 1,42 Alle Aktien u. Investmentnotierungen erfolgen in Euro. Metal-
le: Vortag in (), Spanne in /
Fres. Med. Care 1,35 31,46 -0,82% 63,66 31,70 Delivery Hero 0,00 42,97 +0,16% 131,50 23,88 Vantage Towers ●0,63 27,08 +3,20% 33,59 24,94 Aixtron 25,55 24,60 +3,86% Fraport 43,28 44,55 -2,85% Twitter USA 42,49 +1,30% 58,68 27,28 Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle: AID Hannover
Fresenius SE 0,92 23,37 -2,22% 42,50 23,40 Dt. Wohnen 0,04 19,95 -0,89% 53,00 19,94 Varta ● 2,48 60,06 +0,20% 135,60 57,80 Adtran 19,20 18,50 +3,78% eBay 39,90 40,97 -2,61% Visa USA 193,40 +0,43% 213,75 168,00
Unsere Fondliste finden Sie montags immer
Hann. Rück 5,75 159,55 +1,98% 181,70 131,35 Dürr 0,50 22,62 +2,26% 42,60 19,74 Wacker Chemie 8,00 127,65 +2,12% 187,10 117,80 Vantage Towers 27,08 26,24 +3,20% Toyota 13,92 14,27 -2,44% Wacker N. GER 14,91 +2,97% 30,90 14,39 an dieser Stelle

DIHK fordert:
Alle Kraftwerke
ans Netz
Betriebe auch in unserer
Region bangten um ihre
Existenz
Braunschweig. Angesichts steigen-
der Energiekosten drängt der Deut-
sche Industrie- und Handelskam-
mertag (DIHK) auf eine schnelle
Ausweitung des Energieangebots
sowie auf Entlastungen für Unter-
nehmen. In einer am Mittwoch ver-
abschiedeten Resolution aller 79
deutschen Industrie- und Handels-
kammern fordert er etwa, alle ver-
fügbaren Kohle- und Ölkraftwerke
in den Markt zurückzuholen und
Kernkraftwerke bis zum Ende der
Energiekrise weiterzubetreiben.
„Damit können kurzfristig mehr als
sieben Gigawatt zurück in den
Markt geholt werden“, sagte DIHK-
Präsident Peter Adrian einer Mittei-
lung zufolge.
Vielen Betrieben stünde das Was-
ser bis zum Hals. „Immer mehr Be-
trieben wird im wahrsten Sinne des
Wortes der Hahn zugedreht. Viele
empfinden ihre aktuelle Lage und
die Aussichten als perspektivlos“,
so Adrian. Die Strompreise am Ter-
minmarkt hätten sich mittlerweile
verzehnfacht. Der DIHK warnt vor
Produktionsstopps, Wertschöp-
fungsverlusten und die Verlagerung
von Produktion ins Ausland, letzt-
lich vor Wohlstandsverlusten.
Tobias Hoffmann, Präsident der
IHK Braunschweig, erklärte, auch
zahlreiche Betriebe im Braun-
schweiger Bezirk stünden mit dem
Rücken zur Wand. Hoffmann: „Es
geht für viele Unternehmen in der
aktuellen Situation um nichts weni-
ger als ihre Existenz.“ red
Wohl kleinere
Kartoffelernte
Berlin. Die Kartoffelernte in
Deutschland wird in diesem Jahr
trotz größerer Anbaufläche voraus-
sichtlich kleiner ausfallen. Nach
ersten Auswertungen sei eine Men-
ge von rund 10,3 Millionen Tonnen
zu erwarten, wie das Bundesagrar-
ministerium nach vorläufigen
Daten am Mittwoch mitteilte. Dies
seien neun Prozent weniger als im
Vorjahr und fünf Prozent weniger
als im mehrjährigen Durchschnitt.
Die Ursache liege in überdurch-
schnittlich heißen und trockenen
Sommermonaten. Vor allem bei
Kartoffeln, die nicht bewässert wur-
den, habe es Einbußen gegeben. Die
Anbaufläche war demnach in die-
sem Jahr um 8000 auf 266.800 Hek-
tar ausgeweitet worden. dpa
Anklage zugelassen gegen
Ex-Wirecard-Chef Braun
München. Im größten Betrugsfall
der deutschen Nachkriegsgeschich-
te wird der Strafprozess gegen den
früheren Wirecard-Vorstandschef
Markus Braun in Kürze beginnen.
Das teilte das Oberlandesgericht
München am Mittwoch mit. Das
Landgericht München I hat dem-
nach die Anklage der Münchner
Staatsanwaltschaft gegen Braun
und zwei weitere frühere Wirecard-
Manager unverändert zugelassen.
Der Hauptvorwurf gegen die Ge-
schäftsleute ist gewerbsmäßiger
Bandenbetrug. Braun sitzt seit dem
22. Juli 2020 in Untersuchungshaft.
Einzelheiten nannte das
OLG nicht. So war zunächst offen,
an welchem Tag der Prozess begin-
Mit Technik gegen das
Nitrat-Problem und Dünger-Kosten
Auf dem Betrieb Reinbeck-Grube läuft ein Versuch – Landwirt hofft auf kleinen Effizienzgewinn
Hannah Schmitz
Wolfsburg. Die Preise für Stickstoff-
dünger sind seit Beginn des Kriegs
in der Ukraine explodiert. Zahlte
der Landwirt Hagen Reinbeck-Gru-
be vergangenes Jahr noch 70 Cent
für ein Kilogramm Stickstoff-Dün-
ger, sind es heute 2,30 Euro. „Wir
und andere auch haben die Sorge,
dass wir im nächsten Jahr über-
haupt noch welchen bekommen“,
berichtet der 43-Jährige, der einen
Ackerbaubetrieb mit rund 400 Hek-
tar nördlich von Wolfsburg betreibt.
Doch nicht nur aus Kostengrün-
den, sondern auch wegen Umwelt-
auflagen ist er an einer möglichst ef-
fizienten Düngung interessiert.
„177 Hektar unserer Flächen liegen
in Roten Gebieten“, erklärt Rein-
beck-Grube. In diesen Gebieten
wurde im Grundwasser ein Nitrat-
gehalt von mehr als 50 Milligramm
pro Liter gemessen, womit ein
Schwellenwert überschritten ist.
Landwirte müssen dort seit weni-
gen Jahren laut der reformierten
Düngeverordnung 20 Prozent unter
dem errechneten Bedarf ihrer
Pflanzen düngen.
An dieser Stelle setzt ein Projekt
des Netzwerks Ackerbau Nieder-
sachsen an, ein Zusammenschluss
von etwa 40 Verbänden, Betrieben
und Agrarunternehmen sowie Ver-
tretern von Politik, Forschung und
Verwaltung. Mit „Precise Nitrogen“
will das Netzwerk in Zusammen-
arbeit mit vier landwirtschaftlichen
Betrieben, unter anderem Rein-
beck-Grube, herausfinden, wie sich
verschiedene Messungen und
Daten kombinieren lassen, um eine
optimale Verteilung des Düngers
auf einem Acker zu erreichen. Da-
durch würden Dünger, Kosten und
Nitratauswaschungen reduziert.
Die Bodenbeschaffenheit ist schon
innerhalb eines Ackers unter-
schiedlich, berichtet Reinbeck-Gru-
be: „Es gibt sehr fruchtige Stellen,
an denen wir mehr Dünger geben,
und sehr sandige Stellen, an denen
wir weniger düngen.“
Für eine passgenaue Verteilung
des Düngers müsse aber auch der
schon im Boden vorhandene Stick-
stoff berücksichtigt werden, erklärt
Netzwerk-Projektmanagerin Stefa-
nie Schläger. Sie betont, genauso
wie Reinbeck-Grube, dass Stickstoff
das Hauptnährelement von Pflan-
zen sei. Das werde bei der Diskus-
sion ums Düngen oft vergessen,
aber ohne Stickstoff gehe es eben
nen soll, wie viele Zeugen geladen
werden und wie viele Verhand-
lungstage die 4. Strafkammer des
Landgerichts ansetzen will. Die
mögliche Höchststrafe für beson-
ders schwere Fälle von Betrug sind
zehn Jahre Haft. Eine Verurteilung
setzt voraus, dass der Angeklagte
mit voller Absicht handelte – einen
Straftatbestand des fahrlässigen Be-
trugs gibt es nicht.
Laut Anklage sollen Braun und
Komplizen seit 2015 die Wirecard-
Bilanzen gefälscht und kreditge-
bende Banken um insgesamt 3,1
Milliarden Euro geschädigt haben –
davon 1,7 Milliarden Euro an Kredi-
ten und weitere 1,4 Milliarden an
Schuldverschreibungen. dpa
WIRTSCHAFT
Landwirt Hagen Reinbeck-Grube steht vor seiner Dünger-Maschine. Rund die Hälfte seiner Ackerflächen liegen in sogenannten Roten Ge-
bieten. Das runde Foto zeigt einen Sensor, der das Mikroklima in einem Ackerboden misst.
Özdemir zur Ernährunsgsicherung
Bundesagrarminister Cem Öz-
demir (Grüne) hat die Priorität
für die Energieversorgung der
Lebensmittelproduktion in der
Krise betont. „Die Ernährungssi-
cherung dieses Landes ist sys-
temrelevant“, sagte er am Mitt-
woch im Bundestag.
Özdemir wandte sich gegen For-
derungen, eine staatliche Re-
serve für Düngemittel anzule-
auch nicht. Dessen Form im Boden
hänge aber stark vom Wetter ab,
weswegen die Witterungsbedingun-
gen kontinuierlich erfasst werden
müsse. „Feldsensoren, die das Mik-
roklima messen, wären eine Lö-
sung“, sagt Schläger. Solche Senso-
ren steckten nun in den Böden von
Reinbeck-Grubes Versuchs-Äckern.
Deren Daten zum Bodenklima wur-
den im Versuch kombiniert unter
anderem mit Satellitenbildern vom
Acker. „Das ergibt eine feinere Dün-
geempfehlung“, sagt Schläger.
Die vier teilnehmenden Landwir-
te haben während des Experimen-
tierens laut Reinbeck-Grube zum
Beispiel festgestellt, dass die Raster
auf den digitalen Karten, nach
denen die Düngerstreuer-Maschi-
nen den Stickstoff verteilen, schon
einmal größer gemacht werden
Deutsche Bahn: 19 Milliarden Euro für neue Züge
Bis 2030 will das Unternehmen investieren, zusätzlich auch in Werkstätten
Berlin. Fahrgäste der Deutschen
Bahn können in den nächsten Jah-
ren in zahlreichen neuen Zügen
Platz nehmen. Der Konzern inves-
tiere bis 2030 mehr als 19 Milliar-
den Euro in neue Züge, sagte Vor-
standschef Richard Lutz am Mitt-
woch auf der Bahntechnikmesse
Innotrans in Berlin. Das seien eini-
ge Milliarden Euro mehr als noch
2019 geplant. Hinzu kommen In-
vestitionen in die Werkstätten. „Mo-
derne Fahrzeuge machen die Bahn
nicht nur noch klimafreundlicher,
sondern auch zuverlässiger und
kundenfreundlicher“, sagte Lutz.
Damit mehr Menschen vom Auto
auf die Bahn umsteigen können,
sollen 2030 nach Unternehmensan-
gen, bei deren Herstellung teu-
rer gewordenes Erdgas benötigt
wird. Dies würde zu Verknap-
pung und dadurch zu einem
Preisanstieg führen.
Nach den derzeit vorliegenden
Informationen seien Engpässe
bei der landwirtschaftlichen
Düngemittelversorgung für
2023 nicht abzusehen, erläuter-
te Özdemir. dpa
müssen. Bei zu kleinteiliger Raste-
rung kommt die Maschine nicht
mit. Endgültige Ergebnisse aus dem
Projekt gibt es noch nicht, aber die
Feldsensoren wurden immerhin
zur Praxisreife entwickelt. Außer-
dem erhofft sich Hagen Reinbeck-
Grube mit der angewendeten Tech-
nologie künftig drei bis vier Prozent
effizienter düngen zu können. „Bei
den Preisen zählt jedes Kilo Stick-
stoff“, sagt er.
Finanzielle Einbußen
Die Preissteigerungen und Knapp-
heiten beim Dünger sind Folgen des
Kriegs in der Ukraine. Denn stick-
stoffhaltiger Dünger wird aus Erd-
gas hergestellt, das seit Kriegsbe-
ginn ebenfalls immer teurer und
knapper geworden ist. Einige Her-
steller haben ihre Produktion be-
gaben rund 450 ICE durch
Deutschland fahren, etwa 100 mehr
als bis Ende dieses Jahres angepeilt
sind. Nächstes Jahr kommen jeden
Monat drei neue ICE aufs Gleis.
Allein für den Fernverkehr kauft
die Bahn in den nächsten Jahren
Züge für rund 10 Milliarden Euro,
HANNAH SCHMITZ/ NETZWERK ACKERBAU NIEDERSACHSEN
reits deutlich heruntergefahren. Die
Verfügbarkeit, steigende Kosten
aber auch verschärfte Umweltaufla-
gen rücken das Thema „effizientes
Düngen“ immer mehr in den Vor-
dergrund, heißt es daher vom Netz-
werk Ackerbau Niedersachsen.
Auch Reinbeck-Grube sagt, das
Projekt sei für seinen Betrieb wich-
tig. Der Landwirt bewirtschaftet sei-
nen Hof in Wolfsburg-Velstove seit
sieben Jahren auf überwiegend san-
digen Böden, weswegen er große
Teile seiner Flächen beregnet.
Neben Weizen baut der Landwirt
Braugerste, Roggen, Kartoffeln, Zu-
ckerrüben, Mais und Raps an.
Seitdem große Teile seiner Flä-
chen in Roten Gebieten liegen, ist es
ihm im Weizenanbau nicht mehr
möglich, Backweizen mit einem Ei-
weißgehalt von 12 Prozent zu pro-
duzieren. Stattdessen ergeben Wet-
ter und Düngung einen Gehalt von
Es gibt sehr fruchtige
Stellen, an denen wir
mehr Dünger geben, und
sehr sandige Stellen, an
denen wir weniger
düngen.
Hagen Reinbeck-Grube, Ackerbauer und
Versuchsteilnehmer aus Wolfsburg
der Großteil davon entfällt auf ICE
4. Rund 2,5 Milliarden Euro entfal-
len auf 73 ICE 3 Neo, von denen der
erste im Dezember in Betrieb geht.
„An der Nachfrage wird die Ver-
kehrsverlagerung nicht scheitern,
das zeigen gerade die letzten Mona-
te“, sagte Lutz. Parallel müsse die
Ein ICE 4 steht
in einem Bahn-
betriebswerk.
MAURIZIO GAMBARINI /
DPA
Donnerstag, 22. September 2022
10 bis 11,5 Prozent Eiweiß – also
Futterweizen, den die Mühlen
schlechter bezahlen. Lieferte er
Backweizen ab, hätte er 180 bis 200
Euro mehr pro Hektar in der Ta-
sche, sagt Reinbeck-Grube. Inzwi-
schen baut er nur noch auf rund
50 Hektar Weizen an, vorher waren
es 75 Hektar.
Auch die Trockenheit macht dem
Landwirt mit Blick auf die Dün-
gung zu schaffen. Seine Ernte-Erträ-
ge schrumpfen, was bedeutet, dass
seine Bedarfsberechnung, wie viel
Dünger er im kommenden Jahr ein-
setzen darf, niedriger ausfällt. Mit
weniger Dünger gehen aber auch
die Erträge wieder weiter zurück.
„Das geht irgendwann an die Subs-
tanz“, sagt der Landwirt.
Die „pauschale Verhaftung“ über
die roten Gebiete sind für ihn außer-
dem ein Ärgernis. „Unter Bedarf zu
düngen, ist für mich nicht nachhal-
tig“, sagt Reinbeck-Grube. Auf die
trockenen Sommer reagiert er be-
reits mit einer breiten Fruchtfolge.
„Wir überlegen, vielleicht auch
noch Sonnenblumen anzubauen.“
Ansonsten müsse züchterisch was
passieren, Pflanzensorten trocken-
resistenter gemacht werden. Und
Reinbeck-Grube hofft eben auch
auf die Effizienzsteigerung beim
Düngen durch die Technik. Laut
Netzwerk Ackerbau könnte das ein
Win-Win ( doppelter Gewinn) sein –
für Landwirtschaft und Umwelt.
Infrastruktur fit gemacht werden.
Der Staatskonzern hatte eine Gene-
ralsanierung und einen Ausbau für
mehr Kapazität auf seinen wichtigs-
ten Schienenkorridoren ab 2024
angekündigt.
Trotz deutlich gestiegener Preise
hielten die Bahn und der Bund an
dem Kurs fest, sagte Lutz. Aller-
dings sei das in den Haushalten
noch nicht hinterlegt. In diesem
und im nächsten Jahr wolle der
Staatskonzern das Notwendige erst
einmal aus eigener Tasche finanzie-
ren. Für die Zeit ab 2024 wolle die
Bahn gemeinsam mit dem Bund als
Eigentümer überlegen, wie eine
nachhaltige Finanzierung aussehen
könne. dpa

Corona-Inzidenz
in Niedersachsen
bei über 300
In unserer Region ist sie
in Helmstedt mit 393
am höchsten
Hannover. Die Corona-Inzidenz in
Niedersachsen lag am Mittwoch bei
305,0. Vor einer Woche hatte das
Robert Koch-Institut (RKI) die Sie-
ben-Tage-Inzidenz für das Bundes-
land mit 294,4 angegeben. Die Inzi-
denz beschreibt, wie viele Neuin-
fektionen pro hunderttausend Ein-
wohnerinnen und Einwohner bin-
nen einer Woche gemeldet wurden.
Landesweit wurden 6551 bestätigte
Neuinfektionen gemeldet. Außer-
dem starben 8 weitere Menschen an
oder mit Covid-19.
Im Vergleich der Landkreise und
kreisfreien Städte meldete der
Landkreis Diepholz mit 465,9 die
höchste Inzidenz. Den niedrigsten
Wert verzeichnete der Landkreis
Emsland mit 180,3.
In unserer Region war die Inzi-
denz am Mittwoch in den Landkrei-
sen Helmstedt (393) und Peine
(374) am höchsten. In Braun-
schweig (286) und in Salzgitter
(256) war sie im regionalen Ver-
gleich am niedrigsten.
Die Daten bilden die Infektions-
lage derzeit allerdings nicht voll-
ständig ab. Experten gehen von
einer hohen Zahl von Fällen aus, die
nicht vom RKI erfasst werden – vor
allem, weil bei weitem nicht alle In-
fizierten einen PCR-Test machen
lassen. Nur positive PCR-Tests zäh-
len in der Statistik. Nachmeldun-
gen oder Übermittlungsprobleme
können zudem zu einer Verzerrung
von Tageswerten führen.
Zahl der Covid-Patienten
in Kliniken leicht gesunken
Als maßgebliche Zahl zur Bewer-
tung der Corona-Lage in Nieder-
sachsen gilt die Hospitalisierungs-
inzidenz. Sie gibt an, wie viele Pa-
tientinnen und Patienten je hun-
derttausend Einwohnerinnen und
Einwohner innerhalb von sieben
Tagen neu mit einer Corona-Infek-
tion in Krankenhäusern aufgenom-
men wurden. Laut Landesregie-
rung lag dieser Wert am Mittwoch
bei 5,5 – vor einer Woche lag er bei
5,6.
Landesweit waren 2,1 Prozent
der Intensivbetten mit Covid-19-
Kranken belegt, eine Woche zuvor
waren es 2,3 Prozent. red/dpa
28-Jähriger nach
tödlichen Schüssen
in U-Haft
Stade. Nach den tödlichen Schüs-
sen in Stade sitzt ein 28-Jähriger
nun unter anderem wegen Mord-
verdachts in Untersuchungshaft.
Das Amtsgericht Stade erließ am
Mittwoch einen Haftbefehl wegen
Mordes, versuchten Mordes in drei
Fällen und versuchten Totschlags,
wie die Staatsanwaltschaft Stade
mitteilte. Der Mann äußert sich den
Angaben zufolge nicht zu den Tat-
vorwürfen. Ein 23-Jähriger war an
einem Restaurant durch Schüsse
ums Leben gekommen, ein 39-Jähri-
ger wurde wenig später schwer ver-
letzt. Der 28-Jährige war kurz da-
nach festgenommen worden. Zu-
nächst war die Staatsanwaltschaft
von Totschlag ausgegangen. dpa
NIEDERSACHSEN
Streit über Atomkraft und
Energiekosten im Landtag
CDU-Spitzenkandidat Althusmann greift als Wirtschaftsminister die Ampel im Bund an.
Grüne und FDP vermissen dagegen Initiativen der SPD/CDU-Landesregierung
Hannover. In einer vom Wahlkampf
geprägten Debatte haben Nieder-
sachsens Landtagsabgeordnete
über Wege aus der Energiekrise ge-
stritten. Während CDU und
FDP dafür warben, dabei auch auf
die Kernkraft zu setzen, warnten
SPD und Grüne vor einer deutli-
chen Verlängerung des AKW-Be-
triebs. Wirtschaftsminister Bernd
Althusmann (CDU), der bei der
Wahl am 9. Oktober neuer Minister-
präsident werden will, forderte am
Mittwoch von der Ampelkoalition
im Bund zudem unter anderem ein
Hilfsprogramm für mittelständi-
sche Unternehmen.
Energieminister Olaf
Lies (SPD) hob in der Debatte über
die Atomkraft hervor, dass die Aus-
wirkung eines Weiterbetriebs auf
den Strompreis gering sei. „Den
Aufstand, den Sie hier betreiben, be-
treiben Sie, um von 40 Cent auf
39,6 Cent zu kommen. Wir brau-
chen andere Lösungen in Deutsch-
land, um die Energiekrise in den
Griff zu bekommen“, sagte er zur
Forderung, die drei verbliebenen
deutschen AKW, auch das im nie-
dersächsischen Lingen, über 2022
hinaus laufen zu lassen.
Wirtschaftsminister Althusmann
von der CDU sagte hingegen: „Wir
müssen diesen Atomstrom jetzt
auch nutzen.“ Ansonsten werde
Deutschland vom Herbst an Atom-
strom aus Frankreich oder womög-
lich der Ukraine importieren müs-
sen.
Der FDP-Fraktionsvorsitzende
Stefan Birkner warf SPD und Grü-
nen in der Atomfrage „ideologische
Blockade“ vor. Er sprach sich dafür
aus, auch neue Brennelemente für
die Kernkraftwerke zu bestellen.
Die Grünen-Abgeordnete Miriam
Staudte entgegnete darauf, Birkner
solle der Ehrlichkeit halber sagen,
„dass Sie es vollkommen in Ord-
nung finden, Putin auch noch Geld
für das Uran hinterherzuwerfen“.
Im Fall von Stromengpässen will
Bundeswirtschaftsminister Robert
Habeck (Grüne) zwei der drei ver-
bliebenen deutschen Atomkraft-
werke noch bis April nutzen kön-
nen. Dafür sollen die AKW Isar 2 in
Polizeireiter bis Ende September
in der Lüneburger Heide unterwegs
Sie kontrollieren, ob Besucher sich an Bestimmungen halten. Zwei Verstöße kommen besonders häufig vor
Wilsede. Polizeireiter Alexander
Tammen ist seit dem 14. Septem-
ber in Wilsede im Heidekreis unter-
wegs. Der Kommissar und sein Kol-
lege Stefan Widera überwachen mit
ihren Pferden Galahad und Kur-
fürst in der Lüneburger Heide die
Naturschutzbestimmungen. „Die
beiden Hauptverstöße sind das Be-
fahren und Parken mit dem
Auto ohne Genehmigung sowie die
Leinenpflicht, die nicht beachtet
wird“, sagt Tammen. Hunde müss-
ten im Naturschutzgebiet immer an
der Leine geführt werden. Die bei-
den Polizeireiter achten zudem da-
Die letzte Landtagswoche vor der Wahl beginnt mit einem
Schlagabtausch über die Energiekrise: vorne im Bild Stephan
Weil (SPD), dahinter Bernd Althusmann (CDU).
Bayern und Neckarwestheim in Ba-
den-Württemberg bis Mitte April
2023 in einer Reserve bereitstehen.
Für das AKW im niedersächsischen
Lingen soll das nicht gelten, weil
rauf, dass niemand raucht oder Feu-
er macht und auch niemand die ge-
kennzeichneten Wege verlässt.
appellierte darüber hinaus an die
Ampel aus SPD, Grünen und FDP
im Bund, schnell weitere Entlastun-
gen umzusetzen. Bis heute habe die
Bundesregierung zum Beispiel
noch kein konkretes Programm für
mittelständische Unternehmen vor-
gelegt. „Das halte ich für fahrlässig“,
kritisierte der CDU-Politiker.
Zur Senkung der Energiepreise
müssten „alle verfügbaren Kilowatt-
stunden aus Kohle, Gas, erneuerba-
ren Energien und Kernkraftwer-
ken“ genutzt werden, sagte Althus-
mann. „Die Menschen brauchen
jetzt eine spürbare Entlastung, eine
Reduzierung der Energiepreise. Wir
brauchen keine Ankündigung.“
Nach der Wahl werde das Land
zudem einen Nachtragshaushalt
auflegen müssen, um Lücken der
Entlastungsprogramme des Bundes
zu schließen – „egal, wer dieses
Land regiert“, sagte der CDU-Politi-
ker.
Die Opposition aus Grünen und
FDP kritisierte, dass die Landesre-
gierung keine eigenen Hilfspro-
gramme auflege, sondern das auf
die Zeit nach der Wahl vertage. So
schlugen die Grünen vor, rund
2,8 Milliarden Euro aus dem Coro-
na-Sondervermögen auch in der
Energiekrise einzusetzen. Die übri-
gen Fraktionen werteten dies, auch
wegen verfassungsrechtlicher Be-
denken, indes als Wahlkampfmanö-
ver.
Die Grünen-Fraktionschefin Ju-
lia Willie Hamburg verteidigte die
Ampel im Bund vehement. „Es sind
Olaf Scholz, Robert Habeck und
Christian Lindner, die gerade ge-
meinsam dabei sind, Putin etwas
entgegenzusetzen und diese Gesell-
schaft zusammenzuhalten und si-
cher durch den Winter und auch die
kommenden Jahre zu bringen“, sag-
te sie.
STRATENSCHULTE / DPA
Der Landtag in Niedersachsen
wird am 9. Oktober neu gewählt.
Eine Fortsetzung der Koalition aus
SPD und CDU gilt als unwahr-
dessen Beitrag zur Energieversor- scheinlich. In den jüngsten Umfra-
gung gemessen an den beiden süd- gen lag die SPD um Ministerpräsi-
deutschen Kraftwerken zu gering dent Stephan Weil knapp vor der
sei. CDU mit Herausforderer Althus-
Wirtschaftsminister Althusmann mann. dpa
„Es ist außerdem verboten, Pilze Kommissar, der wie sein Kollege zur
und Beeren zu sammeln, das wissen Reiterstaffel der Polizeidirektion
viele Besucher nicht“, berichtet der Hannover gehört. In der Lünebur-
ger Heide sind etliche Kutschen
unterwegs – Tammen und Widera
Alexander überprüfen auch Kutscher und Pfer-
Tammen kont- de. In den Monaten August und
rolliert von September, wenn verstärkt Touris-
Dienstpferd ten zur Heideblüte anreisen, sind
„Kurfürst" be- die Polizeireiter zu zweit oder auch
gleitet die allein im Naturschutzgebiet unter-
Durchfahrtsge- wegs. Und das täglich – auch an
nehmigung den Wochenenden. Ende Septem-
eines Pkw im ber kehren Tammen und sein Kolle-
Naturschutzge- ge Widera dann wieder zurück
biet. SCHULZE / DPA nach Hannover. dpa
Donnerstag, 22. September 2022
Tischgespräche
Ein Kochbuch
als Bettlektüre
Thomas Parr beschreibt, wie man
gut ins Träumen kommt
Bettlektüre, also die vorm Einschla-
fen, muss sorgfältig ausgewählt wer-
den, damit sie zu guten Träumen
verhilft. Eine Bekannte ließ den
Freundeskreis wissen, dass Krimis
für sie als Einschlaflektüre ü-b-e-r-h-
a-u-p-t nicht in Frage kommen,
denn phasenweise seien sie zu span-
nend oder zu langatmig oder zu
langweilig. Ich selbst lese nach Lust
und Laune vorm Einschlafen und
manchmal auch gar nichts, weil ich
zu müde bin. Vor ein paar Tagen be-
kam ich ein Kochbuch geschenkt,
das jetzt zur Bettlektüre geworden
ist. Kochbücher sind spannend.
Wie ich nämlich ganz schnell be-
merkte, wurde das Kochbuch zu
einem Stichwortgeber für Lebens-
erinnerungen und Lebensfragen.
Zum Beispiel das Rezept für Gemü-
sebrühe, das mich an die Phase in
meinem Leben erinnerte, die not-
wendigen Basics fürs Kochen selbst
herstellen zu wollen. An simpler
Gemüsebrühe bin ich mehrfach ge-
scheitert. Übrigens auch an der Her-
stellung von Ras el-Hanout oder –
na ja, das sind andere Geschichten.
Dann die Frage, weshalb ich keinen
Zugang zu Roter Bete finde. Oder
noch immer der Stolz, in Studen-
tentagen mit Chili con Carne Punk-
te gesammelt zu haben. Oder die
Sehnsucht nach der Erbsensuppe
meiner Oma. Man glaubt es nicht,
steht aber alles in einem Kochbuch.
Witzigerweise heißt mein Exemplar
ausgerechnet „Thomas kocht“.
Ermittlungen
gegen Mastbetriebe
Münster. Nach Vorwürfen über
Tierquälerei in mehreren Schweine-
mastbetrieben vor allem in NRW er-
mitteln die Staatsanwaltschaften in
Detmold und Münster. Anfang Juli
sei Videomaterial bei der Behörde
eingegangen, das Tiere mit „nicht
oder nicht sachgerecht behandel-
ten Verletzungen“ zeige, berichtete
ein Sprecher der Staatsanwalt-
schaft Detmold am Mittwoch.
„Nach Sichtung des Videomate-
rials ergab sich ein Anfangsver-
dacht wegen eines Verstoßes gegen
das Tierschutzgesetz.“ Man habe
das zuständige Veterinäramt beim
Kreis Lippe eingeschaltet. Zur „er-
gänzenden Bewertung“ werde dem
beschuldigten Betrieb nun Gelegen-
heit gegeben, sich zu den Vorwürfen
zu äußern. Auch die Staatsanwalt-
schaft Münster ermittelt wegen
möglicher Verstöße gegen das Tier-
schutzgesetz – gegen drei Schweine-
mastbetriebe. Ausgangspunkt seien
Anzeigen des Deutschen Tier-
schutzbüros, sagte Oberstaatsan-
walt Martin Botzenhardt. dpa
Gewinnzahlen
Lottozahlen 7 - 8 - 24 - 30 - 36 - 48
Superzahl 8
Spiel 77 8 8 6 8 3 1 2
Super 6 5 5 9 2 3 3 (ohne Gewähr)

Markus Kutscher
und Katharina Keller
Wolfsburg. Rückenschmerzen ge-
hören zu den häufigsten Schmerz-
problemen. Wohl jeder Erwachsene
hat damit schon seine unliebsamen
Erfahrungen gemacht. Im aktuellen
Gesundheitspodcast „Auf Herz und
Nieren“ spricht Professor Dr. Klaus
Zweckberger über Ursachen und
Behandlungsmöglichkeiten. Der
43-Jährige ist ärztlicher Leiter der
Klinik für Neurotraumatologie und
Wirbelsäulenchirurgie am Klini-
kum Wolfsburg.
Professor Zweckberger, Rücken-
schmerzen sind in der Bevölkerung
weit verbreitet. Bekommt es jeder
Mensch in seinem Leben zwangsläu-
fig damit zu tun?
Rückenschmerzen sind tatsächlich
eine Volkskrankheit. Die Mehrheit
aller Menschen erleidet im Laufe
des Lebens eine Phase mit starken
Rückenschmerzen, die oftmals
ganz unterschiedliche Ursachen ha-
ben können.
Welche unterschiedlichen Arten von
Rückenschmerzen gibt es?
Es gibt einerseits den akuten Rü-
ckenschmerz im Zeitraum von bis
zu sechs Wochen und den subaku-
ten Rückenschmerz, der sechs bis
zwölf Wochen andauert. Und dann
gibt es noch die chronischen Rü-
ckenschmerzen, die dauern länger
als drei Monate an. Man muss
unterscheiden, woher der Rücken-
schmerz kommt. Ist es nur eine
muskuläre Verspannung, die fast je-
der von uns kennt, oder liegen ande-
re Ursachen vor, die zu Rücken-
schmerzen führen, wie zum Bei-
spiel ein Bandscheibenvorfall, eine
Wirbelkörpersinterung (Knochen-
bruch, Anm. d. Red.) oder vielleicht
sogar Erkrankungen aus dem inter-
nistischen Bereich.
Wann sollte ich zum Arzt gehen?
Wenn Sie sich den Rückenschmerz
gut erklären können, beispielsweise
durch starke körperliche Betäti-
gung im Garten am Tag zuvor, dann
ist dies nicht ungewöhnlich und zu-
nächst nicht besorgniserregend.
Wenn allerdings der Rücken-
schmerz immer wieder kommt, an-
dauert oder wenn neurologische
Defizite hinzukommen, spätestens
dann sollte man einen Arzt aufsu-
chen.
Welche Warnsignale gibt es?
Wenn man ein Einschlafgefühl in
den Armen oder Beinen hat, wenn
man Schmerzen hat, die von der
Wirbelsäule in die Arme oder Beine
ausstrahlen, eine Gangunsicherheit
bemerkt wird oder wenn im
Anzeige
REGION & NACHBARN
Neurochirurg klärt auf: Das
felder, die prädestiniert sind. Men-
schen, die stark schüttelnden oder
rüttelnden Bewegungen ausgesetzt
sind, zum Beispiel Lkw-Fahrer oder
hilft bei Rückenschmerzen
Menschen, die im Straßenbau
arbeiten. Es kann aber auch Men-
schen treffen, die einen Bürojob ha-
ben und jung und gesund sind. Die
Professor Klaus Zweckberger vom Klinikum Wolfsburg spricht über meisten Patienten sind zwischen 20
und 50 Jahre alt. Ältere Patienten
Ursachen und Therapien leiden eher unter Verschleißerkran-
kungen, wie einer Spinalkanalste-
nose.
Wie spüre ich, ob ich einen Band-
scheibenvorfall habe?
Es ist kein dumpfer Rücken-
schmerz, sondern ein Schmerz, der
durch die Kompression einer Ner-
venwurzel ausgelöst wird. Charak-
teristischerweise strahlen die
Schmerzen aus – entweder entlang
der Arme oder Beine. Diese könn-
ten teilweise sehr stark sein. Damit
einher geht oft ein Taubheitsgefühl
oder ein Kribbeln, Missempfindun-
gen. Auch motorische Einschrän-
kungen in Form einer Lähmung
sind möglich.
Wenn ich mich mit diesen Sympto-
men auf den Weg in die Notaufnahme
mache, wie geht es dann weiter?
Zunächst erfolgt die Anamnese und
dann die körperliche Untersuchung
des Patienten. Wenn man den Ver-
dacht auf einen Bandscheibenvor-
fall hat, ist die geeignetste Diagnos-
tik eine Magnetresonanztomogra-
phie (MRT). Falls sich durch die
Bildgebung ein Bandscheibenvor-
fall bestätigt, stellt sich die Frage, ob
man den Patienten operiert oder
konservativ behandelt. Wenn es ver-
Prof. Dr. Klaus Zweckberger hält das Modell einer Wirbelsäule in den Händen. Der 43-Jährige ist ärztli- tretbar ist, wird bevorzugt konserva-
cher Leiter der Klinik für Neurotraumatologie und Wirbelsäulenchirurgie am Klinikum Wolfsburg und tiv behandelt – also mit Physiothe-
Chefarzt der Neurochirurgischen Klinik am Klinikum Braunschweig. THORSTEN ECKERT / KLINIKUM WOLFSBURG rapie, Gymnastik und Schmerzthe-
rapie.
Wenn die Therapie innerhalb der
nächsten sechs Wochen gut an-
Eine Garantie für einen schlägt und es besser wird, kann
man so weiter behandeln. Werden
gesunden Rücken gibt es die Beschwerden schlimmer oder
leider nicht. Auch sehr wenn die Schmerzen nicht tolera-
bel sind, führt kein Weg an einer
sportliche, schlanke Operation vorbei. Gleiches gilt,
Personen können einen wenn Lähmungen vorliegen. Dann
sollte eine zeitnahe Operation erfol-
Bandscheibenvorfall oder gen, um die komprimierte Nerven-
eine Spinalkanalstenose wurzel schnellstmöglich zu entlas-
ten.
bekommen. Professor Klaus Zweckberger (rechts) sprach im Gesundheits-
Professor Dr. Klaus Zweckberger, podcast mit Redakteur Markus Kutscher über die Volkskrankheit Wie gefährlich ist so eine Bandschei-
Facharzt für Neurochirurgie Rückenschmerzen. LARS LANDMANN / REGIOS24 ben-OP?
Die konservative Behandlung ist
die erste Wahl. Man darf aber nicht
schlimmsten Fall Lähmungen hin- Schmerzen oder bei Vorliegen einer einen Bandscheibenvorfall durch vergessen: Wenn ein Bandscheiben-
zukommen – dann sind dies Warn- Blasen-Mastdarm-Störung sollte ein Trauma, eine Verletzung. Das ist vorfall auf die Nervenwurzel
signale dafür, dass zum Beispiel ein man schnell in die Notaufnahme. aber die Ausnahme. Die meisten drückt, dann wird diese irgend-
Bandscheibenvorfall auf das Rü- Bandscheibenvorfälle entstehen wann geschädigt. Dieser Schaden
ckenmark beziehungsweise auf Was kann zu einem Bandscheiben- mehr oder weniger spontan. Be- lässt sich nicht mehr gut machen.
eine Nervenwurzel drückt. Bei vorfall führen? dingt allerdings durch eine Vorbe- Deshalb ist der richtige Zeitpunkt
einer Lähmung, sehr starken Es gibt Patienten, die bekommen lastung. Es gibt bestimmte Berufs- für eine Operation enorm wichtig.
HIER GIBT‘S WAS AUF DIE OHREN: In Kooperation mit
AUF HERZ UND NIEREN!
Der Gesundheitspodcast der Wolfsburger Nachrichten in Kooperation mit
dem Klinikum Wolfsburg. Mit Einblicken in den Alltag der Ärzte, in Behandlungsschwer-
punkte und in die medizinische Forschung.
Neue Folge: Wenn der Rücken schmerzt – Ursachen und Therapien
wolfsburger-nachrichten.de/podcast/auf-herz-und-nieren
Oder in Ihrer E-Paper-App, bei Spotify und Apple Podcasts.
Noch mehr Podcasts unter:
braunschweiger-zeitung.de/podcast
Donnerstag, 22. September 2022
Die Operation selbst ist ein kleiner,
mikrochirurgischer Eingriff, vor
dem man keine Angst haben muss
und der zu einer guten Entlastung
der Nervenwurzel führt. Im Len-
denwirbelbereich dauert die OP in
der Regel zwischen 30 und 45 Mi-
nuten.
Bei älteren Menschen kann es zu de-
generativen Schäden an der Wirbel-
säule kommen. Was sind die Folgen?
Im Laufe unseres Lebens ver-
schleißt die Wirbelsäule. Die Band-
scheibe verliert Wasser, die Band-
scheibenhöhen verringern sich.
Das ist auch der Grund, warum wir
im Alter schrumpfen. Auf der ande-
ren Seite werden die Wirbelgelenke
und -bänder kräftiger und dicker.
Das bedeutet allerdings nicht, dass
die Wirbelsäule dadurch stabiler
wird. Ganz im Gegenteil: Es führt
letztlich dazu, dass der Spinalkanal,
in dem das Rückenmark und die
Nervenfasern verlaufen, immer en-
ger wird. Das wiederum führt dazu,
dass das Rückenmark und die Ner-
venfasern komprimiert werden.
Welche Einschränkungen hat der
Mensch dadurch?
Das Hauptproblem ist, dass die Pa-
tienten nicht mehr richtig laufen
können. Die schmerzfreie Gehstre-
cke wird immer kürzer. Manche Pa-
tienten schaffen nur noch 100, man-
che 200 Meter. Zudem treten
Schmerzen auf, die entlang der Bei-
ne oder Arme ziehen. Ziel der Be-
handlung ist es, die Reduktion der
Schmerzen und eine Verbesserung
der Mobilität zu erreichen.
Welche Tipps haben Sie, damit der
Rücken lange gesund bleibt?
Eine Garantie für einen gesunden
Rücken gibt es leider nicht. Auch
sehr sportliche, schlanke Personen
können einen Bandscheibenvorfall
oder eine Spinalkanalstenose be-
kommen. Aber selbstverständlich
kann man etwas für den Rücken
tun. Dazu gehört eine gesunde,
sportliche Lebensführung. Man
sollte sich bewegen. Übt man einen
überwiegend sitzenden Beruf aus,
ist es besonders wichtig, einen akti-
ven und sportlichen Freizeitaus-
gleich zu haben. Bei der Sportart
sollte man in erster Linie die wäh-
len, die einem Spaß macht – sonst
macht man nämlich gar keinen
Sport. Schwimmen ist zum Beispiel
eine gute Sportart für den Rücken.
Das komplette Interview mit Pro-
fessor Klaus Zweckberger zur Volks-
krankheit Rückenschmerzen hören Sie
in unserem kostenlosen Gesundheits-
podcast „Auf Herz und Nieren“. Zu fin-
den auf der Internetseite unserer Zei-
tung und der E-Paper-App.

„Weltfremder Traum vom Urwald“
Zum Interview „Nach dem Feuer“
vom 19. September:
Über Ihr Interesse an der Forst-/
Waldwirtschaft und ihren Proble-
men habe ich mich sehr gefreut.
Aber Prof. Ibisch schildert nur post-
ökonomische Wunschvorstellun-
gen. Er ist im Einklang mit etwa Pe-
ter Wohlleben. Gemeinsam träu-
men sie von Urwäldern in Deutsch-
land. Das Nutz- und Brennholz
wird dann aus anderen Ländern im-
portiert werden müssen, wo unsere
schon jetzt sehr hohen Standards
nicht gelten und die entsprechend
(aber für uns unsichtbar) ausgebeu-
tet werden.
Die großen Brände im National-
park zeigen, dass diese Phantasien
nicht nur weltfremd, sondern ge-
fährlich sind. Die Lust am Unter-
gang ist derzeit in Deutschland in
Mode, aber sie verachtet all die hart
arbeitenden Menschen, die nicht in
der Studierstube nach Herzenslust
die Heizung aufdrehen können wie
Ibisch und seine Freunde. Ich wür-
de Sie und Ibisch sehr gern einla-
den, bei uns im Wald sowohl im
Harz wie auch in der Heide neue
Pflanzungen anzulegen und die
Probleme realistisch kennenzuler-
nen.
Professor Frank Unger, Braun-
schweig
Heilige vs Umweltsünder
Zum Kommentar „Wir Umweltsün-
der“ vom 20. September:
Der Autor beschreibt das Dilemma
der sogenannten Klimarettung
recht zutreffend: Was passiert,
wenn die Leute nicht mitmachen?
Er schließt jedoch recht konventio-
nell, denn am Ende fällt ihm nichts
anderes ein, als wieder einmal die
bekannten anklagenden Fragen zu
stellen: „Muss es ein SUV sein?
Muss es die nächste Flugreise in die-
sem Jahr sein?“ etc.
Wenn man diese Gedanken zu En-
de denkt, kommen am Ende Zwang
und Verbot heraus. Es gibt schon
heute sehr laute politische Minder-
heiten, die der Einsichtsfähigkeit
des Wohlstandsbürgers nicht trau-
en und entsprechende Einschrän-
kungen der individuellen Freihei-
ten fordern, um „das Klima zu ret-
ten“. Ökonomische Zusammen-
hänge oder Freiheitsrechte interes-
sieren diese Leute nicht. Solche
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IHRE MEINUNG DIE SEITE VON LESERN FÜR LESER
Leserbriefe
Ein Löschflugzeug bekämpft Anfang September einen Waldbrand
am Brocken im Harz. MATTHIAS BEIN / DPA
selbst ernannten Heiligen stellen staatlichen Demokratie ist, so un-
meiner Meinung nach eine größere verständlich ist das Wegschauen an-
Gefahr für unsere Zukunft dar als gesichts der gigantischen Vorrats-
alle SUV und Urlaubsflieger zusam- datenspeicherung durch Konzerne
men. wie Google/Alphabet oder Face-
Stefan Felleckner, Wolfsburg book/Meta, die selbst intimste In-
formationen über praktisch alle
Bürgerinnen und Bürger sammeln,
Blindheit der Justiz speichern und zu individuellen Pro-
Zum Bericht „Vorratsdatenspei- filen kombinieren und nutzen.
cherung verstößt gegen EU-Recht“ Diese Blindheit der Justiz auf dem
vom 21. September: digitalen Auge ist besonders unver-
Es ist bemerkenswert, dass Gesetz- zeihlich, da die Konzerne in keiner
geber und Justiz bei diesem Thema Weise demokratisch legitimiert
konsequent das Offensichtliche ig- sind, Versuche datenbasierter politi-
norieren: So richtig ein weitgehen- schen Einflussnahme spätestens
des Verbot staatlicher Vorratsdaten- seit ‘Cambridge Analytica’ bekannt
speicherung auch in einer rechts- sind und die Konzerne durch Ein-
Kontaktieren Sie uns!
Sie haben eine Frage, eine wich- Sie finden uns bei Facebook:
tige Mitteilung für uns oder wol- facebook.com/braunschweiger-
len uns einen Leserbrief schrei- zeitung; facebook.com/wolfs-
ben? burgernachrichten; www.face-
book.com/salzgitterzeitung
Post: Redaktion, Postfach 8052
38130 Braunschweig Hinweis Wir freuen uns über je-
Fax: (0531) 3900-304 den Brief. Leider können wir nur
Telefon: (0531) 3 90 00 einen Teil der Zuschriften veröf-
fentlichen, wir behalten uns das
E-Mail für Leserbriefe: Recht auf Kürzung vor. Leserbrie-
leserbrief-bzv@funkemedien.de fe müssen nicht der Meinung der
Redaktion entsprechen. Anony-
E-Mail für Leserfotos: me Briefe werden nicht veröffent-
leser-fotos-bzv@ licht – bitte geben Sie Ihre voll-
funkemedien.de ständige Anschrift und Telefon-
nummer an. Leserbriefe können
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Zukunft sein, indem wir den Lebensraum
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und wiederaufforsten – und das schaffen
wir nur gemeinsam.
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Donnerstag, 22. September 2022
Leserfotos
Wetter ist immer!
führung eigener Pseudo-Währun-
gen (’Libra’) und eigener ‘Gerichts-
höfe’ (Facebook oversight board)
ungefragt versuchen, staatliche
Strukturen abzubilden. Sie selbst
haben die Grenze zwischen Privat-
wirtschaft und öffentlichem Raum
längst überschritten.
Es ist höchste Zeit, dass der Gesetz-
geber und Justiz sich dieser Realität
stellen.
Sebastian Raupach, Braunschweig
Königreich beutete aus
Zum Artikel „Keine Lust mehr auf
royalen Pomp“ vom 21. Septem-
ber: Dieses „Wetterfoto“ mit blauem Himmel hinter Wolken und mit Re-
Endlich kommt auch einmal ein Ar- genbogen hat Verena Valentin aus Scheppau aufgenommen.
tikel in die Zeitung, der über die Ko-
lonien berichtet und darüber, wie
die Briten dort die Menschenrechte
mit Füßen getreten haben. Es ist Wilfried Steilau
endlich Zeit, dass die Medien auch aus Braun-
einmal darüber berichten, was der schweig ver-
europäische Adel der Menschheit steckt sich bei
alles angetan hat. Es wäre schön, Regen einfach
wenn sich die Medien auch einmal unter seinem
so viel Zeit nehmen würde, um über Spezial-Regen-
Armut und über Kinder zu berich- schirm – ein Mit-
ten, die jeden Tag verhungern und bringsel aus den
auf der Flucht sterben. Auch der USA. Wenn er
Reichtum des englischen Königs- damit einkaufen
hauses hängt mit der Ausbeutung gehe, kämen
der Kolonien und mit der Verskla- ihm Menschen
vung der dort lebenden Menschen mit lachendem
zusammen. Gesicht ent-
Rolf Hoffmann, Wendeburg gegen – selbst
bei schlechtes-
tem Wetter!
Das tat gut!
Zur Meldung „Abscheulich, Karl
May als Rassisten hinzustellen“
vom 6. September:
Endlich holt Professor Wehnert die-
se Pseudo-Antirassisten mal wieder
in die Realität. Wohin sind wir denn
inzwischen gekommen? Es kann
doch wohl nicht wahr sein, dass ein
paar kranke Leute, die beim Lesen
der Romane von Karl May rassisti-
sche Phantasien entwickeln, nor-
malen Menschen vorschreiben
können, ob sie Indianer- und Cow-
boy-Geschichten und deren Verfil-
mungen konsumieren dürfen. Nor-
male Menschen kommen nicht auf
die Idee, Indianer herabzuwürdi-
gen und dagegen Weiße zu glorifi-
zieren. Das findet nur in den Köpfen
der ach so klugen Rassismuskritiker
statt. Dieser Artikel hat mir richtig Jahreszeit ist auch immer – diese Herbstimpression schickte uns Jo-
gut getan. Joachim Thiel, Walle sef Festing aus Braunschweig.
1 2 3
Besuche unsere Webseite oder … investiere 5 Euro und wir
… unser Zeitungswald entsteht.
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Eine Initiative von

Die iPhones 14 brechen im Test Rekorde
Jährlich sind die Erwartungen an Apples Smartphones groß. IMTEST zeigt, ob die neuen Modelle diese auch erfüllen
Timur Stürmer
Berlin. Es gibt Produkte, die mehr
sein wollen als ein Stück Technik.
Mit aufwendigen Werbekampag-
nen, kunstvoller Inszenierung und
ansprechender Ästhetik vermitteln
ihre Hersteller einen ganzen Life-
style und verlocken so zum Kauf.
Apple zählt zu diesen Marken.
Neben der durchaus starken
Technik reizt auch das Prestige
eines iPhones. Und zu beidem passt
ein sehr hoher Preis. In beider Hin-
sicht brechen die neuen iPhones
Rekorde. IMTEST, das Verbrau-
chermagazin der FUNKE Medien-
gruppe, hat drei Modelle der neuen
iPhone-Serie ausführlich getestet.
Größer ist nun besser
Vier Modelle in zwei Größen bilden
die neue Modellreihe: Das iPhone
14 und das iPhone 14 Pro sind et-
was kompakter mit einer Bilddiago-
nale von 6,1 Zoll (15,5 cm). Beim
iPhone 14 Pro Max und iPhone 14
Plus sind es 6,7 Zoll (17 cm).
Neu dabei: Der Riesenbildschirm
bleibt nicht länger dem teuersten
Modell, dem Pro Max, vorbehalten,
sondern findet mit dem iPhone 14
Plus seinen Weg in ein günstigeres
Modell. Das erscheint dafür etwas
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Der Kampf gegen
kriminelle Großfamilien!
Remmo, Miri, Al-Zein & Co: Wie Clans mit Millionenraub, Drogenhandel und Geldwäsche
reich werden – und wie der Staat jetzt durchgreifen will.
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RATGEBER
später am 7. Oktober. Auf ein beson-
ders kompaktes iPhone mini ver-
zichtet Apple dieses Jahr.
Das Gehäuse der 14er umrahmt
ein mattes Aluminium, die Glas-
rückseite glänzt. Die Pro-Modelle
mögen es mit poliertem Edelstahl-
rahmen und mattem Glasrücken
weiterhin extravaganter. Farblich
ändert sich ebenso wenig. Das
iPhone 14 (Plus) gibt es in Blau,
Schwarz, Weiß und Rot. Das neue
Lila ersetzt Rosé, Grün entfällt. Die
Pro-Modelle gibt es in Dunkellila,
Gold, Silber und Schwarz.
Überragende Helligkeit
Die technischen Messungen be-
scheinigen allen Modellen sehr ho-
he Kontraste und eine überaus prä-
zise Farbwiedergabe. Das Pro und
das Pro Max bieten überdies das
flüssigere Bewegtbild mit 120
Hertz. Die Bedienung wirkt damit
insgesamt geschmeidiger und flot-
ter. Dann die Überraschung: Beide
Pro-Modelle erreichen eine überra-
gende Maximalhelligkeit, die selbst
die besten Smartphones um bis zu
etwa 50 Prozent übertrifft (iPhone
14 Pro Max) – erster Rekord. Das er-
leichtert die Ablesbarkeit des Dis-
plays an sonnigen Tagen.
Der Bildschirm des iPhone 14 er-
scheint dagegen etwas abgeschla-
gen, mit 60 Hertz und deutlich ge-
ringerer Helligkeit. Gemessen am
hohen Preis ist beides nicht mehr
zeitgemäß.
Neue Aussparung im Display
Nicht nur auf die Hardware kommt
es an, sondern auch auf die Soft-
ware. Erst die vereinfacht die Bedie-
nung und bringt spannende Extras.
Die neue Version des Betriebssys-
tems iOS 16 erschien zeitgleich mit
den neuen iPhones, ist aber auch für
ältere Geräte verfügbar, bis hin zum
fünf Jahre alten iPhone 8. Eine der-
art lange Versorgung von älteren
Modellen mit Updates ist beispiel-
los und vorbildlich.
Zwei wesentliche Software-seiti-
ge Neuerungen gibt es allerdings
nur für die Pro-Modelle. Zum einen
ist das eine funktionale Überarbei-
tung der Notch. Viele iPhone-Fans
wünschten sich den etwas unbelieb-
ten, schwarzen Balken weg. Seit
dem iPhone X ragt er von oben in
den Bildschirm und beherbergt die
Selfie-Kamera und die aufwendige
Sensorik zur Entsperrung per Ge-
sichtserkennung (FaceID). Das
sieht natürlich nicht ganz so schick
aus und stieß vermehrt auf Kritik.
Apple reagierte, ließ die Notch des
iPhone 13 im vergangenen Jahr
schrumpfen. Beim aktuellen
iPhone 14 bleibt sie unverändert.
Die zwei Pro-Mo-
delle wiederum ma-
1. Platz
iPhone 14 Pro Max
Preis:2099 Euro (1 TB)
Maße (H x B x T):
160,7 x 77,6 x 7,85mm
Gewicht: 240 g
Displaygröße: 6,7 Zoll (17,02 cm)
Kameraauflösung:
48 Megapixel (4 Linsen)
Ungeachtet des Preises bietet das
iPhone 14 Pro Max das derzeit beste
Smartphone-Gesamtpaket.
Smartphone Gesamtpaket.
Sehr ausdauernd, enorme
Jetzt im Handel!
Eine Marke der FUNKE Mediengruppe
Leistung, brillantes Display,
tolle Aufnahmen.
Selfie-Kamera etwas
schwach, etwas lange
Ladedauer.
Ergebnis: sehr gut 1,3
Vier neue iPhones
(v.l.): Das iPhone 14
Pro Max, 14 Pro,
iPhone 14 Plus und
iPhone 14. APPLE INC. /
DPA-TMN
Das Ur-iPhone
APPLE
Das allererste iPhone über-
haupt wurde am 9. Januar
2007 vom früheren Apple-
Chef Steve Jobs vorgestellt.
Das Modell mit breiten Rän-
dern oben und unten, Pro-
gramm-Apps und seinem be-
rührungsempfindlichen Bild-
schirm begründete die Ära
der heutigen Smartphones.
In Deutschland kostete das
Modell im Vertrag 399 Euro.
chen aus der Not eine Tugend und
taufen diese „Dynamic Island“. Das
dynamische Element verändert je
nach Anwendung seine Form und
Größe und zeigt Infos zur Musik-
wiedergabe, verbleibenden Timer-
Zeit oder Ergebnissen von Fußball-
spielen an. Der Clou: Die Anzeige
bleibt unabhängig von der gerade
genutzten App bestehen, Nutzer
behalten die Info somit stets im
Blick.
Weitere Softwareneuheit, eben-
falls nur für die Pro-Modelle: Im
2. Platz
iPhone 14 Pro
Preis: 1949 Euro (1 TB)
Maße (H x B x T):
147,5 x 71,5 x 7,85 mm
Gewicht: 206 g
Displaygröße: 6,1 Zoll (15,49 cm)
Kameraauflösung:
48 Megapixel (4 Linsen)
Kleiner und etwas weniger ausdau-
ernd, aber sonst ist das iPhone 14
Pro identisch mit dem iPhone 14
Pro Max.
Sehr ausdauernd, enorme
Leistung, brillantes Display,
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Selfie-Kamera etwas
schwach, etwas lange
Ladedauer.
Ergebnis: sehr gut 1,3
Donnerstag, 22. September 2022
Standby schaltet sich der Bild-
schirm nicht aus, sondern dunkelt
sich ab und präsentiert dabei Infos
wie Uhrzeit, Wetterlage, Termine
und Benachrichtigungen. Nutzer
können bestimmen, was in wel-
chem Umfang erscheint.
Technische Spitzenleistung
Der vorher schon fixe Prozessor ist
nun noch schneller, vor allem bei
den Pro-Modellen erreicht der A16
nie dagewesene Höchstleistung –
zweiter Rekord. Dank verbesserter
Energieeffizienz des Chipsatzes hal-
ten alle Modelle etwa 20 Prozent
länger durch als ihre Vorgänger.
Spitzenreiter: Mit 19:46 Stunden
Dauerlauf hält das iPhone 14 Pro
Max so lange durch wie bisher kein
Smartphone bei IMTEST.
Wenig rekordverdächtig ist da-
gegen die Ladedauer. Mit unter zwei
Stunden ist die zwar noch verkraft-
bar. Spitzenmodelle von Oppo und
Huawei sind aber schon in etwa 30
Minuten vollständig aufgeladen,
dank Schnellladetechnologie. Übri-
gens: Im Gegensatz zum Kabel liegt
dem Lieferumfang kein Netzteil bei.
Apple möchte damit weniger Elekt-
roschrott erzeugen. Nutzer, die also
nicht bereits über ein passendes
Netzteil verfügen, müssen eines se-
parat erwerben.
Scharfe Aufnahmen
Die Kameras aller 14er-Modelle
schießen bei Tageslicht natürliche
Fotos mit sehr hoher Detailauflö-
sung. Das ist aber auch kein großes
Kunststück. Selbst mittelpreisige
Smartphones machen bei viel Um-
gebungslicht eine gute Figur.
Knifflig ist es bei schummerigem
Licht oder Nachtaufnahmen. Dann
tritt Bildrauschen auf und die De-
tailauflösung nimmt deutlich ab.
Die Pro-Modelle zeigen hier die bes-
seren Aufnahmen mit höherer De-
tailstufe. Auch haben sie ihren güns-
tigeren Geschwistern den schärfe-
ren Zoom voraus. Verantwortlich
dafür ist das dritte Objektiv, das dem
iPhone 14 und iPhone 14 Plus fehlt.
Fazit
Im Vergleich zu den Vorgängern ver-
bessern sich die getesteten iPhones
in fast jeder Hinsicht. Trotzdem lässt
das iPhone 14 Qualitäten vermis-
sen, die in dem Preisbereich unter
Android-Smartphones längst Stan-
dard sind. Nur die beiden Pro-Mo-
delle sind echte Premiumgeräte.
Ihre maximale Helligkeit und die
sehr lange Laufzeit brechen Rekor-
de – allerdings auch ihre Preise. Alle
Modelle kosten mehr denn je, über-
steigen mit dem Pro Max bei maxi-
malem Speicher erstmals die 2000-
Euro-Grenze. Das ist ein Rekord,
auf den man verzichten könnte.
3. Platz
iPhone 14
Pr.:1389 Euro (512 GB)
Maße (H x B x T):
146,7 x 71,5 x 7,8 mm
Gewicht: 172 g
Displaygröße: 6,1 Zoll (15,49 cm)
Kameraauflösung:
12 Megapixel (3 Linsen)
Zweifellos ein sehr gutes Smart-
phone, lässt das iPhone 14 Extras
vermissen, die andere in dieser
Preisklasse vorweisen.
Sehr ausdauernd, hohe Leis-
tung, gutes Display, gute Ka-
mera.
Display mit nur 60 Hertz und
moderater Helligkeit, kein
Telezoom.
Ergebnis: sehr gut 1,5

Großfamilie Feuerwehr
„Brandheiß“ – in der Altstadt-Komödie geht’s um akute Nachwuchssorgen bei der FFW Drottelsdorf. Wie realistisch ist das?
Florian Arnold
G uter Rat ist teuer bei der Freiwil-
ligen Feuerwehr Drottelsdorf.
Der Nachwuchs fehlt, ein Einsatz-
fahrzeug auch, die Vereinnahmung
durch die ungeliebte Nachbarwehr
Knülldorf droht. Da braucht man
ungewöhnliche Ideen...
Im neuen Bühnenspaß „Brand-
heiß – Gelöscht wird später“ der
Braunschweiger Altstadt-Komödie
wird das Feuerwehrwesen hochge-
nommen – liebevoll, wie Darsteller
Andreas Elsholz betont. Wir brach-
ten den Schauspielpromi („Gute
Zeiten, schlechte Zeiten“) mit
Stadtbrandmeister Ingo Schön-
bach und Melina Lehmann von der
Freiwilligen Feuerwehr Braun-
schweig zusammen, um über Spaß
und Realität nicht nur bei der
Brandbekämpfung zu reden.
Herr Elsholz, hat es bei Ihnen daheim
schon mal gebrannt?
Andreas Elsholz: Nein, zum Glück
bisher nicht. Dabei bin ich eigent-
lich ein kleiner Feuerteufel. Ich ha-
be einen offenen und einen ge-
schlossenen Kamin und eine Feuer-
schale im Garten. Ich liebe das Ele-
ment Feuer, aber ich gehe respekt-
voll damit um.
Sie leben auf dem Land in Branden-
burg. Sind Sie dort Mitglied einer Frei-
willigen Feuerwehr?
Elsholz: Nein, noch nicht. Aber
während der Arbeit am Stück
„Brandheiß“, das wir auch schon in
der Nähe von Düsseldorf gespielt
haben, habe ich mich immer wieder
mit Feuerwehrleuten unterhalten.
Man kann deren Arbeit und Ein-
satzbereitschaft gar nicht hoch ge-
nug schätzen. Für mich sind das
echte Helden, die ihre Freizeit op-
fern, um anderen Menschen zu hel-
fen. Dabei wissen sie nie, was sie er-
wartet, wenn plötzlich der Pieper
losgeht. Wir als Gesellschaft kön-
nen da nur dankbar
sein.
Schauspieler Andreas Elsholz posiert mit Braunschweigs
Stadtbrandmeister Ingo Schönbach und Jugendfeuerwehr-
frau Melina Lehmann.
VORFREUDE
In der Komödie „Brandheiß“ geht es
um eine Dorffeuerwehr, die mangels
Nachwuchs vor dem Aus steht. Ist das
ein realistisches Szenario?
Ingo Schönbach: Bundesweit ist das
in einigen ländlichen Gebieten
durchaus realistisch. Da wird es tat-
sächlich schwerer, genügend Frei-
willige zu finden. In Braunschweig
haben wir das Problem glücklicher-
weise nicht. Wir haben die Berufs-
feuerwehr, drei Werksfeuerwehren
und die Freiwillige Feuerwehr. Ge-
meinsam sind wir jederzeit in der
Lage, die Einsätze zu bewältigen.
Wie verhält es sich in der Region, et-
wa im Landkreis Gifhorn, der sehr
weitläufig ist, mit vielen kleinen Dör-
fern in der Fläche?
Schönbach: Je mehr man ins Ländli-
che kommt, desto schwieriger wird
es. Aber man kompensiert das, in-
dem nicht nur eine Ortsfeuerwehr
alarmiert wird, sondern mehrere
Einheiten.
Was würde passieren, wenn sich
gleich in mehreren Orten nicht mehr
genug Freiwillige finden?
Schönbach: In Niedersachsen wird
das über das niedersächsische
Brandschutzgesetz geregelt. Wenn
sich nicht genug Kräfte zur Verfü-
gung stellen, gibt es die Möglichkeit,
eine Pflichtfeuerwehr zu gründen.
Das heißt, die Gemeinde verpflich-
tet Einwohner zum Feuerwehr-
dienst. Jeder taugliche Bürger zwi-
schen 18 und 55 kann grundsätz-
lich verpflichtet werden.
Ist das schon mal vorgekommen?
Schönbach: Nein. Auf Wangerooge
wäre es 2019 fast passiert, konnte
aber noch abgewandt werden. In
Niedersachsen gibt es noch überall
leistungsfähige Feuerwehren.
Wie stellen Sie den Feuerwehrnach-
wuchs
ARNOLD
DER WOCHENPLANER IHRER ZEITUNG
Heute Abend feiert „Brandheiß – Gelöscht wird später" mit Andreas Elsholz (rechts) Premiere in
Braunschweig. In dem Bühnenspaß geht es um die Nöte einer Dorffeuerwehr. Bis zum 20. Oktober gibt
es zahlreiche Aufführungen.
in Braunschweig sicher?
Schönbach: Wir haben uns vor eini-
gen Jahren entschieden, eine
Kinderfeuerwehr zu gründen, zu-
sätzlich zur Jugendfeuerwehr. Da
kann man bereits mit sechs Jahren
eintreten; ab zehn geht es dann in
der Jugendfeuerwehr weiter. Es ist
wichtig, junge Leute so früh wie
möglich für uns zu begeistern, denn
Quereinsteiger gibt es kaum. Dafür
ist es wichtig, dass Feuerwehr cool
ist. Wir veranstalten Tage der offe-
nen Tür, auch um Jugendliche aus
Neubaugebieten anzusprechen,
Brandschutzerziehung in den Schu-
len und Kindergärten, und wird
sind auch in den sozialen Medien
aktiv.
Frau Lehmann, wie sind Sie dazu ge-
kommen, und was gefällt Ihnen an
der Feuerwehr?
Melina Lehmann: Durch meine Fa-
milie. Mein Vater ist ja auch schon
lange aktiv. Ich gehe einfach gerne
hin und habe Spaß an der Gemein-
schaft und an den Diensten. Es
macht auch Freude, etwas zu ler-
nen, technische Fähigkeiten zum
Beispiel. Wenn andere etwas
schaffen, will man das genauso
hinbekommen. Dann hilft man
sich gegenseitig. Für mich ist
Feuerwehr wie eine Familie.
Wie hoch ist denn der Anteil weib-
licher Mitglieder?
Schönbach: In der Kinder- und
Jugendfeuerwehr gibt es fast ge-
nau so viele Mädchen wie Jungs.
Bei den aktiven Erwachsenen
liegt der Frauenanteil etwa bei 20
Prozent. Aber glücklicherweise
gibt es mittlerweile auch weibli-
che Führungskräfte und erste
Ortsbrandmeisterinnen. Das ist
eine sehr gute Entwicklung.
Elsholz: Weil Frauen auch eine an-
dere Energie und neue Aspekte ins
Team bringen?
Schönbach: Ja. Sie bringen einen
anderen Blick und auch eine ande-
re Ansprache ein – nicht zuletzt
wenn wir es mit weiblichen Unfall-
opfern oder Betroffenen zu tun ha-
ben.
Was motiviert Ihre Kameradinnen
und Kameraden, ihre Freizeit der
Feuerwehr zu opfern und sich dabei
auch belastenden oder gefährlichen
Situationen auszusetzen?
Schönbach: Den meisten gefällt es,
etwas gemeinsam zu machen. Bei
uns gibt es keine Einzelkämpfer.
Man knüpft viele Kontakte und
arbeitet im Team. Viele haben auch
Spaß, sich mit Technik oder medizi-
nischen Hintergründen auseinan-
derzusetzen, am Organisieren oder
an der Arbeit mit Jugendlichen.
Eine gewisse Abenteuerlust ist auch
dabei. Man erlebt schon besondere
Situationen, nicht nur bei Rettungs-
einsätzen, sondern auch etwa bei
Diensten in Theatern, wo man auch
hinter die Kulissen schaut. Natür-
lich gibt es belastende Erlebnisse –
aber wenn man dabei anderen hel-
fen kann, kompensiert das einiges.
Und man hat Erfolge: Das Feuer ist
aus, der Keller ist leergepumpt, der
Baum ist von der Straße.
Es ist wichtig, Kinder und
Jugendliche so früh wie
möglich für die
Feuerwehr zu begeistern,
denn Quereinsteiger gibt
es kaum.
Ingo Schönbach Stadtbrandmeister
So hilfreich Feuerwehren sind, gibt es
auch immer wieder Spott, dass sie den
Anlass liefern für feuchtfröhliche Ge-
selligkeit etwas hinterwäldlerischer
Männerrunden. Haut nicht auch die
Komödie „Brandheiß“ in diese Ker-
be?
Elsholz: Ja, unsere Feuerwehrtrup-
pe ist schon ein bisschen dödelig.
Wir beleuchten das Thema eben aus
komödiantischer Perspektive, mit
Augenzwinkern, aber auch großer
Sympathie. Es kommt auf jeden Fall
rüber, wie wichtig es ist, dass es Frei-
willige Feuerwehren gibt.
Wird es auch mal dramatisch?
Elsholz: Oh ja. Da wird etwas gelie-
fert, was die Jungs nicht bestellt ha-
ben – und das ist dann schon drama-
tisch für die Kameraden.
Wie kommen Sie damit zurecht, wenn
die Feuerwehr hochgenommen wird,
Herr Schönbach? Wenn da etwa die
Konkurrenz der Wehren aus Drottel-
feld und Knülldorf ihre Blüten treibt?
ALTSTADT-KOMÖDIE
Schönbach: Mich stört das nicht,
weil es in der Realität nicht mehr so
ist. Das Klischee hat schon seine
Gründe – mein Feuer, dein Feuer,
das gab es früher tatsächlich. Aber
hier in Braunschweig arbeiten wir
mit der Berufs- und den Werksfeuer-
wehren wirklich eng und gut zu-
sammen. Als Laie werden Sie nicht
erkennen, wer Freiwilliger und wer
Profi ist, auch optisch nicht.
Elsholz: Bei uns in Brandenburg ist
es auch so, dass die Ortswehren eng
kooperieren.
Schönbach: Ich war auch schon
zweimal in Brandenburg, bei Wald-
brandeinsätzen. Ebenso in Sachsen-
Anhalt oder Nordrhein-Westfalen
bei Hochwasserlagen. Es ist nicht
so, dass unser Einsatzgebiet an der
Stadtgrenze endet.
Wie kommt es zu Auswärts-Einsät-
zen? Werden da einfach unheimlich
viele Leute gebraucht?
Schönbach: Man spricht von län-
derübergreifender Hilfe. Die wird
bei den jeweiligen Innenministerien
angefordert, und die schauen dann
genau, was gebraucht wird und wie
man da helfen kann. Wir haben in
Braunschweig beispielsweise ein
sehr hochleistungsfähiges Wasser-
fördersystem. In Brandenburg wur-
den wir zweimal mit der Berufs-
feuerwehr Magdeburg eingesetzt,
um viel Wasser zu einem Wald-
brandeinssatz zu befördern. Bei an-
deren Einsätzen ging es einfach nur
darum, möglichst viele Kameradin-
nen und Kameraden für das Stapeln
von Sandsäcken zu haben.
Elsholz: Noch eine Frage – ich bin
jetzt eine Zeitlang in Braun-
schweig. Könnte ich da bei euch
einen Sägeschein machen? Weil ich
mein Kaminholz künftig selbst aus
dem Wald holen möchte...
Schönbach: Prinzipiell schon. Es ist
auch gar nicht so aufwendig. Sie
müssen nur erst die 80-stündige
Grundausbildung absolvieren,
dann die zweijährige Truppmann-2-
Ausbildung, zu empfehlen sind
auch die jeweils zweiwöchige
Sprechfunk- und Atemschutz-Aus-
bildung und schließlich die Maschi-
nisten-Ausbildung, zu der auch der
Kettensägeführerschein gehört...
Elsholz: Äh, ich bin nur für vier Wo-
chen hier (lacht).
Schönbach: Dann wird das wohl et-
was knapp.
Donnerstag, 22. September 2022
Kolumne
Salzgitter 75+1
Florian Arnold über das Jubiläum
des Kulturdienstleisters der Stadt
S alzgitter gehört zu den wenigen
Großstädten, die sich kein eige-
nes Theater leisten – auch mit Ver-
weis auf die nahen, traditionsrei-
chen Häuser in Braunschweig und
Hildesheim. Kultur geboten wird
natürlich trotzdem. Und das schon
seit 75 Jahren plus eins – was am
kommenden Wochenende endlich
groß gefeiert werden soll, mit Mu-
sik, Theater und Show open air im
Union-Stadion im Stadtteil Bad.
Rückblick: Nach Kriegsende war
Salzgitter zu einer Stadt voller
Flüchtlinge geworden – ihre Zahl
überwog die einheimische Bevölke-
rung bei weitem. Bald fanden sich
Kreise zusammen, in denen man
musizierte, Theater spielte und Lite-
ratur las, die im Dritten Reich verbo-
ten war. In SZ-Bad bildete sich dann
eine Gruppe, die auch Auftritte pro-
fessioneller Künstler organisierte.
Am 1. Oktober 1946 wurde offiziell
der „Kulturkreis Watenstedt-Salz-
gitter“ gegründet, dessen Finanzie-
rung 1948 die Stadt übernahm. Eh-
renamtliche organisierten im gan-
zen Stadtgebiet Vorträge, Musik-
und Tourneetheatervorstellungen
mit bekannten Stars.
Im Prinzip ist das bis heute so ge-
blieben. Der Kulturkreis ist mittler-
weile als gemeinnütziger Verein auf-
gestellt, bezuschusst von der Stadt,
mit ehrenamtlichem Vorstand um
Astrid Reupke, aber auch zwei An-
gestellten auf halben Stellen. An-
nett Roos und Nina Knischewski
organisieren ein Dutzend Theater-
vorstellungen, zehn Kammerkon-
zerte und einige weitere Veranstal-
tungen. Hauptspielstätten sind die
Aulen der Gymnasien in Bad und
am Fredenberg in Lebenstedt, die
jeweils 750 Zuschauer fassen, dazu
der Fürstensaal des Schlosses Sal-
der für Konzerte.
In den vergangen zwei Corona-
Jahren allerdings lag vieles brach,
die Aulen waren auch wegen Reno-
vierung für den Kulturkreis ge-
schlossen. Die neue Saison hat
Comeback-Charakter, zunächst in
Bad kann wieder gespielt werden.
Auftakt ist am 8. Oktober mit dem
Musical „Himmlische Zeiten“.
Vorher aber steht am Wochenen-
de das Jubiläumsprogramm an. 450
Plätze stehen auf der Unions-Tribü-
ne zur Verfügung. Die Revue „Mu-
sikladen“ am Freitag ist bereits aus-
verkauft. Karten gibt es noch für die
Konzerte der Brass Band Berlin am
Samstagabend (19 Uhr, „Classic,
Jazz & Comedy“) und des Göttinger
Symphonieorchesters am Sonntag-
nachmittag (15 Uhr, Filmmusik von
John Williams) sowie das Familien-
stück „Die Bremer Stadtmusikan-
ten“ (Samstag, 14 Uhr).
Die Brass Band Berlin jazzt und
ulkt Samstagabend in Salzgitter.

Mit Kind ins Wochenend
Vom Fuchs, der
die Orientierung
verliert
Das Stück läuft am
Wochenende dreimal im
Theater Fadenschein
K lug, hübsch, schnell und immer
hungrig ist er. Der Fuchs ist der
größte Könner im Wald und genießt
sein Leben in vollen Zügen. Er ist
beliebt bei den jungen Füchsen, be-
kocht sie und zeigt ihnen seine bes-
ten Jagdtricks. Doch im Alter wird
er ein bisschen vergesslich. Da kann
es schon sein, dass er die Wochenta-
ge durcheinanderbringt oder aus
Versehen in einem Vogelnest
schläft. Er kommt zu Geburtstagen
ohne Geschenk oder hat ein Ge-
schenk dabei, aber niemand hat Ge-
burtstag oder aber er geht auf die
Jagd und vergisst das Jagen.
Voller Wärme, Behutsamkeit und
Humor erzählt das Theaterstück
„Die Geschichte vom Fuchs, der
den Verstand verlor“ von dem alten
Waldbewohner, der sich eines Tages
in der Welt, die einmal seine war,
nicht mehr zurechtfindet. Auf die
Bühne gebracht wird das tierische
Abenteuer für Besucher ab 6 Jahren
vom Feuer-und-Flamme-Theater
aus Braunschweig. Das 45-Minu-
ten-Stück ist im Theater Faden-
schein im Braunschweiger Bülten-
weg am Wochenende gleich dreimal
zu sehen: Samstag um 15 Uhr und
Sonntag um 11 und 15 Uhr.
Szene aus „Die Geschichte vom
Fuchs, der den Verstand verlor“.
THEATER FADENSCHEIN
Die wichtigsten Ausstellungen der Region auf einen Blick
Dirk Wink-Hartmanns Charakterköpfe
Als Mitgründer der Agentur Undercover war Dirk Wink-Hartmann
lange in der Musikbranche tätig – bis er vor zehn Jahren die Malerei
für sich entdeckte. Sein Markenzeichen sind realistische Porträts in-
teressanter Typen, teils mit einem feinen Hauch von Karikatur. Unter
dem Motto „untitled“ präsentiert er bis zum 27. Oktober neue Arbei-
ten in der Braunschweiger Welfen-Akademie. Vernissage ist am
Sonntag, 25. September, um 11 Uhr in der Salzdahlumer Straße 160.
Den Herbst feiern – auf Erden und am Himmel
Henning Thobaben
D er Herbst ist angebrochen. Und
für Sternengucker bedeutet
das: Weil die Tage zunehmend kür-
zer werden, ist der Blick gen Him-
mel immer früher möglich. Auch
beim Herbstfest des Kulturquartiers
in Wolfsburg an diesem Samstag
spielt das Geschehen in den dunk-
len Weiten über uns eine Rolle. Das
Planetarium ist eine von insgesamt
zwölf Institutionen, die an der Ak-
tion teilnehmen.
Im Kuppelsaal des Planetariums
bekommen Interessierte um 16.30
und 19 Uhr einen Eindruck davon,
was derzeit am Herbsthimmel los
ist. Zu den markantesten Sternbil-
dern gehört beispielsweise Pegasus,
bestehend aus Sternen, die den Kör-
per des geflügelten Pferdes aus der
griechischen Mythologie darzustel-
len scheinen. „Am spannendsten ist
es, erst in der Kuppel zu schauen
und anschließend unter freiem
Himmel alles wiederzuentdecken“,
sagt Planetariums-Leiterin Eileen
Pollex. Bei der „Planetenparade“ ab
20 Uhr seien Saturn und Jupiter zu
entdecken, zu späterer Stunde auch
Mars. Uranus und Neptun böten
keinen so spektakulären Anblick,
so Pollex. Sie seien zu weit weg.
Mittels aufgestellter Teleskope
vor dem Planetarium können Besu-
cher selbst auf Entdeckungsreise ge-
hen – ein klarer Himmel vorausge-
setzt. Aber auch auf Erden gibt es
am Samstag einiges zu sehen. Vor al-
lem auf dem Hollerplatz, wo ein
Showprogramm aus Musik und Ak-
robatik geplant ist. Auftreten sollen
die Cheerleading-Mädchen des VfL
Wolfsburg (14 Uhr), das Ensemble
der Saxophonisten und das Block-
flötenensemble der Musikschule
(14.45 Uhr), die New Music Award-
Finalistin Jupiter Flynn (16 Uhr),
die U14-Cheerleader des VfL (16.45
Uhr), das Grabow-Duo (17.15 Uhr)
und das Philharmonic Volkswagen
Orchestra (18.30 Uhr).
DIRK WINK-HARTMANN
AUSFLÜGE & AUSSTELLUNGEN
Am Samstag lädt das Kulturquartier Wolfsburg zum Herbstfest ein
Im Kuppelsaal des Wolfsburger Planetariums erklingen schon am Freitagabend jazzige Klänge.
Das Scharoun Theater bietet
einen Workshop an, zu dem auch
Theaterneulinge eingeladen sind.
Die spielerische Entdeckung des
persönlichen Potenzials steht hier
im Mittelpunkt. Von 12.30 bis 14.30
Uhr geht es darum, sich selbst auf
neue Weise kennenzulernen, sich
zu trauen, die eigene Stimme zu fin-
den und Fantasie zuzulassen. An-
meldungen sind über die Website
des Theaters möglich.
Im Kunstmuseum bietet das Stu-
dio Digital – die neue Online-Platt-
form des Museums – in der Zeit von
14 bis 18 Uhr viele spielerische An-
wendungen rund um die Samm-
lung. Interessierte können aus ori-
ginalen Bauteilen der Skulpturen
BRAUNSCHWEIG
Herzog-Anton-Ulrich-Museum:
„Grandios! Silbermöbel der Welfen“.
Präsentation herausragender Stücke
der Sammlung der Marienburg.
Ebenda: „Schatz aus der Tiefe. Silber-
medaillen der Welfen“. Beispiele
welfischer Prägekunst.
Ebenda:
Dauerausstellung mit Weltklassikern
von Rubens, Rembrandt, Vermeer,
Cranach u.a. Di.-So. 11-18 Uhr. (0531)
12252424.
Braunschweigisches Landesmuseum/
Familienmuseum Hintern Brüdern:
„Hanse steinreich“ Szenen aus der
Geschichte des spätmittelalterlichen
Handelsverbunds, mit Legosteinen
nachgebaut. Bis 26. Februar, Schüt-
zenstraße 21a. Di.-Sa. 10-17.30 Uhr,
So. 12-17.30 Uhr. (0531) 12252424.
ebenda: „Bruneswic anno 1221“.
Mitmach-Ausstellung für Familien über
Braunschweig im Mittelalter, Adelige,
Ritter, Kirchbauten und mehr.
Landesmuseum/Hinter Aegidien:
„Music! Von Beethoven bis Beyoncé“.
Sonderausstellung mit interaktiven
Stationen zum Hören, Musizieren und
Fühlen. Bis 29. Januar 2023.
Naturhistorisches Museum:
Dauerausstellung zur heimischen
Tierwelt, Vogelsaal und Schaumaga-
zin. Di.-So. 9-17 Uhr.
(0531) 12253000.
BBK-Torhaus-Galerie:
„Trace versus Space/ Trace versus
Time“. Carol Kaufman (Los Angeles)
von Nam June Paik einen eigenen
Roboter bauen oder mit dem Geis-
terquiz die Figurengruppe „Große
Geister“ von Thomas Schütte ken-
nen lernen.
Dazu gibt es Glücksrad, Sportsta-
tion der United Kids Foundations,
Gastro-Angebote und mehr. Das
komplette Angebot findet sich auf:
www.kulturquartier-wolfsburg.de
Wer sich bereits am Vorabend zur
Tagundnachtgleiche auf den herbst-
lichen Sternenhimmel einstimmen
will: Unter dem Titel „Equinox“
präsentiert das Planetarium am
Freitag um 20 Uhr in der Kuppel jaz-
zige Klänge unter den prächtigen
Sternen des Herbstes mit dem Hen-
ny Baldt Quartett.
und Marion Jungeblut (Braunschweig/
Porto Cristo) zeigen 2D- und 3D-Ob-
jekte. Humboldtstraße 34, Mi.-Fr.
15-18, Sa./So. 11-17 Uhr. Bis 2.
Oktober. (0531) 346166.
Kunstverein:
Eli Cortinas: „The Body ist The House,
The House is But Haunted“. Video-
kunst & Installationen. Bis 2. Oktober.
Ebenda:
Joao Gabriel: „Almost Blue“. Malerei
über homosexuelle Sehnsucht. Bis 2.
Oktober. Di.-Fr. 12-18, Do. bis 20 Uhr
Sa./So. 11-18 Uhr.
Kufa-Verein:
„Wilde Vernunft“: Gestische Malerei
von Jürgen May zwischen Realismus
und Abstraktion. Bis 23. September.
Do. 17-20 Uhr, So. 15-18 Uhr. West-
bahnhof 13. (0531 )22435177.
Schlossmuseum:
„Liebe, Liebe“: Familien-Mitmach-
Ausstellung rund um das Thema
Liebe. Di.-So. 10-17, Mi. 13-20 Uhr.
(0531) 470 4876.
Welfen-Akademie:
„Untitled“: Porträts von Dirk Wink-
Hartmann. Mo.-Fr. 8-17 Uhr. Bis 27.
Oktober. (0531) 214880
WOLFENBÜTTEL
Schloss-Museum:
Dauerausstellung „Barockes Erleben“.
Di.-So. 10-17 Uhr.
WOLFSBURG
Kunstmuseum:
„Empowerment“. Feministische Ansät-
Das Wolfsburger Kunstmuseum präsentiert seine interaktive
Plattform Studio Digital.
ze in Kunst aus aller Welt. Bis 8. Janu-
ar. Di.-So. 11-18 Uhr. (05361) 26690.
Phaeno:
„Wahnsinn“. Die neue Sonderausstel-
lung lässt erleben, wie sich die Sinne
verwirren und irren. Willy-Brandt-Platz
1. Di.-Fr- 9-17 Uhr, Sa./So. 10-18 Uhr.
(05361) 890100.
Kunstverein:
„Tamiko Thiel: Diverse Realities“.
Werkschau der amerikanischen Künst-
lerin, die für ihre digitalen Installatio-
nen bekannt ist. Bis 6. November.
Mi.-Fr. 10-17 Uhr, Sa. 13-18 Uhr, So.
11-18 Uhr.
Städtische Galerie:
„We are – Feminismus gehört uns
allen“. Räume für feministische Fragen
und Recherchen. Bis 8. Januar. Di.
13-20, Mi.-Fr. 10-17, Sa. 13-18, So.
11-18 Uhr. (05361) 281012.
Verein Junge Kunst
„Linie aus zwei Meinungen“ mit Arbei-
ten von Solweig de Barry. Die 1987 in
Straßburg geborene Künstlerin abstra-
hiert und verfremdet fotografische
Aufnahmen mit Pinselstrichen und
Gekritzel. Bis zum 4. November.
Dienstag bis Freitag 11 bis 17 Uhr und
Samstag 11 bis 15 Uhr sowie nach
Vereinbarung.
Volkswagen-Automuseum:
130 Fahrzeuge lassen die Volkswagen
Produkthistorie lebendig werden,
darunter rare Studien, Prototypen und
Unikate. Di.-So. 10-17 Uhr. Dieselstra-
ße 35. (05361) 52071.
Donnerstag, 22. September 2022
PLANETARIUM WOLFSBURG
KUNSTMUSEUM WOLFSBURG
SALZGITTER
Schloss Salder:
„Salon Salder – Neue Kunst aus
Niedersachsen“: Künstler, die im
Land leben und arbeiten, widmen sich
in verschiedenen Medien dem Thema
Zuversicht.
Bis 30. Oktober, Di.-Sa. 10-17 Uhr, So.
11-17 Uhr. (05341) 8394613.
HANNOVER
Sprengel-Museum:
„Dirk Dietrich Hennig: Die Sammlung
Rudolf“. 60 Werke des Historikers und
Autodidakten Carl Gerhardt Rudolf,
den sich Dirk Dietrich Hennig ausge-
dacht hat. Bis 8. Januar.
Ebenda: „Michael Majerus zum 20.
Todestag“. Der mit 35 verunglückte
Künstler vereint in seiner Malerei
Elemente des Abstrakten Expressio-
nismus und der Pop Art. Bis 8. Januar.
Di.-So. 10-18 Uhr, Di. bis 20 Uhr.
Wilhelm-Busch-Museum:
„Männer sind blöd – Papans Univer-
sum“. Werkschau des Zeichners Man-
fred von Papen, der durch seine Car-
toons in Zeitungen und Magazinen
bekannt wurde. Bis 31. Oktober.
Di.-So. 11-17 Uhr. (0511) 16999999.
BERLIN
Neue Nationalgalerie:
„Sascha Wiederhold – Wiederentde-
ckung eines vergessenen Künstlers“.
Erste Einzelpräsentation des Expres-
sionisten (1904-1962), der bei Macht-
übernahme der Nazis sein Malen
einstellte. Bis 8. Januar. Di.-So. 10-18,
Do. bis 20 Uhr.
(030) 266424242.

Musikstück
Die künstlerische
Küchencrew
„Pasta e basta“ spielt in der
Küche eines italienischen
Restaurants: drei Köche, ein
Kellner, eine Tellerwäscherin.
Es wird gesungen und ge-
tanzt, bis eine Dame vom
Amt in der Tür steht. Können
Musik und Pastakreationen
die drohende Schließung des
Lokals noch abwenden?
Wolfsburg
Samstag, 24. September,
15 Uhr. Scharoun-Theater,
Klieverhagen 50.
Vorfreude-Termine Das Beste für nächste Woche
DO
22. September
BÜHNE
Braunschweig
Brandheiss – Gelöscht wird später.
Komödie von Jette Findeisen.
19.30 Uhr. Komödie am Altstadt-
markt, Gördelinger Straße 7.
Maddin Schneider: Denke macht
Koppweh. Comedy. 20 Uhr. Brunsviga,
Karlstraße 35. 25 Euro.
To Fall Safely. Stück für Jugendliche
und Erwachsene. 18 Uhr. Lokpark,
Schwartzkopffstraße 3.
Wolfsburg
Der seltsame Fall des Dr. Jekyll & Mr.
Hyde. Multimediales Theatererlebnis.
19.30 Uhr. Scharoun-Theater,
Großer Saal, Klieverhagen 50.
KONZERTE
Braunschweig
Arstidir. Indie-Trio. 20 Uhr. Kufa-Haus,
Westbahnhof 13. 6 Euro.
Nouvelle Vague. Punk und New Wave
Klassiker im Bossa Nova Stil der 50er
und 60er Jahre. 19 Uhr. Kultur im Park,
Bürgerpark.
LESUNG & VORTRAG
Braunschweig
Industriekultur (ver)führt: Wo sie
ruhen – fünf Orte, fünf Geschichten.
Führung mit Guido Haas. 15 Uhr.
Hauptfriedhof, Helmstedter Straße.
Anmeldung: www.industriekulturland-
schaft.de.
FR
23. September
BÜHNE
Braunschweig
Brandheiss – Gelöscht wird später.
Komödie von Jette Findeisen.
19.30 Uhr. Komödie am Altstadt-
markt, Gördelinger Straße 7.
Eco Klippel: Endlich ohne Maske.
Musikkabarett. 20 Uhr. Brunsviga,
Karlstraße 35. 18 Euro.
Hope/Less. Tanzstück von Anna Kon-
jetzky. 20 Uhr. LOT-Theater, Kaffeetwe-
te 4a. 18 Euro.
To Fall Safely. Stück für Jugendliche
und Erwachsene. 18 Uhr. Lokpark,
Schwartzkopffstraße 3.
Vergessen, dass. Eine Stückentwick-
lung von Jan Neumann & Ensemble.
19.30 Uhr. Staatstheater, Kleines
Haus, Magnitorwall 18.
Wolfsburg
My Favorites – Friends on air. Tanzen-
Weitere Termine und Infos
finden Sie unter www.
braunschweiger-Zeitung.de
des Theater Wolfsburg. 20 Uhr.
Hallenbad, Schachtweg 31. 24 Euro.
KONZERTE
Braunschweig
Andrej Hermlin and the Swingin
Hermlins. 18 Uhr. Kultur im Park,
Bürgerpark.
Drei Tage neue Musik – Außer Atem.
Mit Vlady Bystrov (Holzblasinstrumen-
te) und Günther Baby Sommer
(Schlagzeug). 19 Uhr. Altstadtrathaus,
Dornse, Altstadtmarkt 7.
Kulturrotze/Dummer Zufall/Alternati-
ve Fakten. Konzert mit drei Bands.
20 Uhr. Harrys Bierhaus,
Ekbertstraße 14.
Les Yeux D’La Tête. 21 Uhr. Kultur im
Park, Bürgerpark.
Station.Rock. 19.30 Uhr. Spunk Café-
bar, Am Westbahnhof 1b.
Lucklum
Tante Friedl. Weltmusik. 19.30 Uhr.
Wegwarte, Gutshof 3b. 15 Euro.
Salzgitter
Zydeco Annie & Swamp. 20 Uhr.
Kleinkunstbühne Salzgitter-Bad,
Hinter dem Salze 28.
Salzgitter-Bad
„Musikladen“ – Eine musikalische
Wundertüte. Hommage an die Sen-
dung von Radio Bremen mit dem
Westfälischen Landestheater. 18 Uhr.
Union-Stadion, Friedrich-Ebert-Straße
110. 20 Euro.
Wolfenbüttel
Auf der Suche nach der verlorenen
Zeit. Ulf Schneider (Violine), Jan Philip
Schulze (Klavier) und Heikko Deutsch-
mann (Rezitation). 19 Uhr. Landesmu-
sikakademie, Am Seeligerpark 1.
Wolfsburg
Equinox. Astronomischer Herbstan-
fang mit dem Henny Baldt Quartett.
20 Uhr. Planetarium, Uhlandweg 2.
15 Euro.
Erdichtet. Sinfoniekonzert mit dem
Chor des Staatstheaters Braun-
schweig und dem Konzert-Chor Braun-
schweig. Werke von Wagner, Korngold
und Liszt. 20 Uhr. Scharoun-Theater,
Großer Saal, Klieverhagen 50.
LESUNG & VORTRAG
Helmstedt
Von König Horst. Erzähltheater auf
Kurdisch, Arabisch und Deutsch.
19 Uhr. Club-Café Pferdestall,
Am Ludgerihof 5. 10 Euro.
SA
24. September
BÜHNE
Braunschweig
20 Jahre Lyrik und Musik. Jubiläums-
abend mit Hans-W. Fechtel und ande-
ren. 19 Uhr. Kult-Theater im Schim-
melhof, Hamburger Straße 273.
HÖHEPUNKTE DER WOCHE
7 Euro.
Brandheiss – Gelöscht wird später.
Komödie von Jette Findeisen. 16 und
19.30 Uhr. Komödie am Altstadt-
markt, Gördelinger Straße 7.
Hope/Less. Tanzstück von Anna Kon-
jetzky. 20 Uhr. LOT-Theater, Kaffeetwe-
te 4a. 18 Euro.
Musik bei Freunden mit Odalie.
21 Uhr. Staatstheater, Kleines Haus,
Aquarium, Magnitorwall 18.
Sarah Bosetti: Ich hab nichts gegen
Frauen, du Schlampe. Comedy.
20 Uhr. Brunsviga, Karlstraße 35.
18 Euro.
Vergessen, dass. Eine Stückentwick-
lung von Jan Neumann & Ensemble.
19.30 Uhr. Staatstheater, Kleines
Haus, Magnitorwall 18.
Wolfenbüttel
Theater in Bewegung. Theaterfest zur
Spielzeiteröffnung. 15 bis 21 Uhr.
Lessingtheater, Harztorwall 16.
Wolfsburg
Hotel zu den zwei Welten. Philosophi-
sche Inszenierung mit Musik, Schau-
spiel und Figuren. 20 Uhr. Figuren-
theater Compagnie, Am Hasselbach 4.
My Favorites – Friends on air. Tanzen-
des Theater Wolfsburg. 20 Uhr.
Hallenbad, Schachtweg 31. 24 Euro.
Pasta e Basta. Italienischer Lieder-
abend von Dietmar Loeffler. 15 Uhr.
Scharoun-Theater, Großes Haus,
Klieverhagen 50.
KONZERTE
Braunschweig
Barbara Pravi. 18 Uhr. Kultur im Park,
Bürgerpark.
Drei Tage neue Musik – Niemals eine
Atempause. Mediales Konzert mit
Musik und Texten zu Demokratie und
Tonalität. Mit dem Ensemble Mega-
phon. 19 Uhr. Altstadtrathaus, Dorn-
se, Altstadtmarkt 7.
Jan Finkenhäuser. Folk, Blues, Rock.
19.30 Uhr. Spunk Cafébar, Am West-
bahnhof 1b.
Marius Neset. Jazz. 21 Uhr. Kultur im
Park, Bürgerpark.
Helmstedt
Traummelodien der Operette. Meister-
werke von Johann Strauß, Robert Stolz
u.a. 15.30 Uhr. Brunnentheater,
Theaterpark, Brunnenweg 7.
Salzgitter-Bad
Brass Band Berlin. Klassik, Jazz,
Comedy. 19 Uhr. Union-Stadion,
Friedrich-Ebert-Straße 110. 20 Euro.
Wolfsburg
Lange Italienische Nacht. 18.30 Uhr.
Kulturkirche St. Marien, Schloss-Stra-
ße 15.
KINDER
Braunschweig
Die Geschichte vom Fuchs, der den
Verstand verlor. Stück ab 6 Jahren.
15 Uhr. Figurentheater Fadenschein,
Bültenweg 95.
Salzgitter-Bad
Die Bremer Stadtmusikanten. Musical
nach den Brüdern Grimm. 14 Uhr.
Union-Stadion, Friedrich-Ebert-Straße
110. 6 Euro.
FESTE & MÄRKTE
Braunschweig
Nachhaltigkeitsmarkt. 11 Uhr. Kultur
im Park, Bürgerpark.
SO
25. September
BÜHNE
Braunschweig
Brandheiss – Gelöscht wird später.
Komödie von Jette Findeisen. 16 Uhr.
Komödie am Altstadtmarkt, Gördelin-
ger Straße 7.
Poetry im Park. 16 Uhr. Kultur im Park,
Bürgerpark.
Sarah Bosetti: Ich hab nichts gegen
Frauen, du Schlampe. 19 Uhr. Bruns-
viga, Karlstraße 35. Ausverkauft!
Wolfsburg
My Favorites – Friends on air. Tanzen-
des Theater Wolfsburg. 18 Uhr.
Hallenbad, Schachtweg 31. 24 Euro.
KONZERTE
Braunschweig
1. Sinfoniekonzert. Wagners Faust-
Ouvertüre WWV 59 und Mendelssohn
Bartholdys Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll
op. 25. 11 Uhr. Staatstheater, Großes
Haus, Am Theater.
Chansons á 2. Französische Chansons
der 60er bis heute. 19.30 Uhr. Spunk
Cafébar, Am Westbahnhof 1b.
Drei Tage neue Musik – Klang und
Stille. Grenzbereiche zwischen Klang
und Stille. Mit dem Ensemble Mega-
phon, dem TrioDe und Hans Krauss
(Akkordeon). 19 Uhr. Altstadtrathaus,
Dornse, Altstadtmarkt 7.
Max Mutzke. 19 Uhr. Kultur im Park,
Bürgerpark.
Annelien Van Wauwe. Werke von
Sibelius, Mozart und Beethoven.
18 Uhr. Staatstheater, Großes Haus.
Helmstedt
Kultur im Theaterpark. Feine Saiten
zum Abschluss der Universitätstage.
12.30 Uhr. Brunnentheater, Theater-
park, Brunnenweg 7.
Peine
Coronation Anthems. Von Georg
Friedrich Händel. 17 Uhr. St.-Jakobi-
Kirche, Breite Straße 13.
Wir sind wieder da. Konzert des Pro-
jektchores des Städtischen Chores
Peine. 16 Uhr. Friedenskirche,
Gunzelinstraße 29a.
Bitte senden Sie ihre
Veranstaltungsinfos an
freizeit@funkemedien.de
Konzert
Französischer ESC-Star
singt im Bürgerpark
Barbara Pravi, die junge Französin
mit serbischen und iranischen Wur-
zeln, gilt nicht zuletzt seit ihrem
zweiten Platz beim European Song
Contest 2021 als der neue Star des
modernen Chansons. Europaweit
sorgte sie für Begeisterung, als sie
mit ihren schwarzen Locken, ihrer
betörenden Stimme und ergreifen-
der Inbrunst auf der ESC-Bühne in
Rotterdam ihr Chanson „Voilà“ –
natürlich auf Französisch – vortrug.
Mit dem zweiten Platz holte sie
nicht nur das beste Ergebnis für
Frankreich seit 30 Jahren, sondern
kassierte auch über 35 Millionen
Streams. Ihr Album enthält Songs
voller Leichtigkeit, die den Blick der
französischen Sängerin auf die Ge-
sellschaft, die Rolle der Frau und
ihre eigene Entwicklung zeigen –
ohne Geschlechterkampf und mit
einer guten Portion sanftem Opti-
mismus.
Braunschweig
Samstag, 24. September, 18 Uhr,
Kultur im Park, Bürgerpark.
Salzgitter-Bad
An Afternoon with John Williams. Das
Göttinger Symphonieorchester. 15
Uhr. Union-Stadion, Friedrich-Ebert-
Straße 110. 20 Euro.
Salzgitter
The Living Gospel Choir. 17 Uhr.
Heilige Dreifaltigkeit, Friedrich-Ebert-
Straße 42.
Salzgitter-Bad
An Afternoon with John Williams.
Filmmusik mit dem Göttinger Sympho-
nieorchester. 15 Uhr. Union-Stadion,
Friedrich-Ebert-Straße 110. 20 Euro.
Wolfsburg
Bummelkasten. A-Capella-Beatbox-
Musik. 14 Uhr. Hallenbad, Große
Bühne, Schachtweg 31.
Serenadenkonzert mit dem Stadtwer-
ke-Orchester. 15 Uhr. Schwefelbad
Fallersleben, Am Schwefelbad 12.
KINDER
Braunschweig
Die Geschichte vom Fuchs, der den
Verstand verlor. Stück ab 6 Jahren.
11 und 15 Uhr. Figurentheater Faden-
schein, Bültenweg 95.
Wolfsburg
Das Neinhorn. Mit dem Atze Musik-
theater Berlin nach dem Buch von
Mark-Uwe Kling. Ab 4 Jahren. 15 Uhr.
Scharoun-Theater, Hinterbühne,
Klieverhagen 50.
Second-Hand-Markt rund um das
Kind. 11 bis 14 Uhr. Congress-Park,
Heinrich-Heine-Straße 1.
FESTE & MÄRKTE
Braunschweig
Nachhaltigkeitsmarkt. 11 Uhr. Kultur
im Park, Bürgerpark.
MO
26. September
KONZERTE
Braunschweig
1. Sinfoniekonzert. Wagners Faust-
Ouvertüre WWV 59 und Mendelssohn
Bartholdys Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll
op. 25. 20 Uhr. Staatstheater, Großes
Haus, Am Theater.
KINDER
Wolfsburg
Das Neinhorn. Mit dem Atze Musik-
theater Berlin nach einem Buch von
Mark-Uwe Kling. Ab 4 Jahren. 10 Uhr.
Scharoun-Theater, Hinterbühne,
Klieverhagen 50.
LESUNG & VORTRAG
Braunschweig
Dr. Alexander Stevens und Jacqueline
Belle: True Crime. Live-Crime-Podcast.
20 Uhr. Westand, Westbahnhof 13.
Matthias Matschke: Falschgeld.
Autorenlesung. 20.15 Uhr. Buchhand-
lung Graff, Sack 15. 20 Euro.
Donnerstag, 22. September 2022
Musical
Cartoon-Charaktere
in Broadway-Stück
The Addams Family erzählt
die Geschichte der Cartoon-
und Filmserie aus den 90er
Jahren. In dem Stück verliebt
sich Wednesday Addams in
einen intelligenten Mann aus
einer respektablen Familie.
Die Musicalkomödie wurde
am Broadway mehr als
700 Mal gespielt.
Wolfenbüttel
Dienstag, 27. September,
20 Uhr, Lindenhalle,
Halberstädter Straße 1.
Karten-Info
Für Veranstaltungen ohne
gesonderte Karten-Info gilt:
Tickets gibt es bei
der Konzertkasse und
den BZV-Geschäftsstellen,
Tel. (0531) 166 06,
sowie den anderen
bekannten Vvk-Stellen.
DI
27. September
BÜHNE
Braunschweig
Brandheiss – Gelöscht wird später.
Komödie von Jette Findeisen. 19.30
Uhr. Komödie am Altstadtmarkt,
Gördelinger Straße 7.
Wolfenbüttel
The Addams Family – Das Broadway
Musical. 20 Uhr. Lindenhalle,
Halberstädter Straße 1. 37 Euro.
KONZERTE
Wolfsburg
Rudelsingen. 19 Uhr. Hallenbad,
Große Bühne, Schachtweg 31.
14 Euro.
MI
28. September
BÜHNE
Braunschweig
Brandheiss – Gelöscht wird später.
Komödie von Jette Findeisen.
19.30 Uhr. Komödie am Altstadt-
markt, Gördelinger Straße 7.
Die Suche, die ich fand. Eine Produk-
tion von xweiss. 16 Uhr. LOT-Theater,
Kaffeetwete 4a. 18 Euro.
Till Reiners. Comedy. 20 Uhr. Brunsvi-
ga. Ausverkauft!
Vergessen, dass. Eine Stückentwick-
lung von Jan Neumann & Ensemble.
19.30 Uhr. Staatstheater, Kleines
Haus, Magnitorwall 18.
Gifhorn
Daphne Deluxe: Artgerecht. Comedy.
19.30 Uhr. Stadthalle, Theatersaal,
Schützenplatz 2.
Helmstedt
Die acht Millionäre. Krimikomödie.
20 Uhr. Brunnentheater, Theaterpark.
Peine
Zweikampfhasen. Comedy. 20 Uhr.
Stadttheater Peiner Festsäle, Fried-
rich-Ebert-Platz 12.
KONZERTE
Braunschweig
Duo Nuances und Les soleils. 19.30
Uhr. Altstadtrathaus, Altstadtmarkt 7.
 Donnerstag, 22. September 2022
KINO

Frauen und die Wüsten-Utopie

Denis Menochet als Peter und
Isabelle Adjani als Sidonie in „Pe-
ter von Kant“. CAROLE BETHUEL/DPA
Der Science-Fiction-Thriller „Don’t Worry Darling“ überzeugt visuell und akustisch, doch die Botschaft ist eher plump
Lisa Forster Aussage abzuspeisen, es gehe um
„die Entwicklung fortschrittlicher
Dieser Film war lange vor seinem Materialien“.
Kinostart in aller Munde. Das lag Und warum darf man die Gren-
zum einen an der prominenten Be- zen von Victory eigentlich nicht ver-
setzung von „Don’t Worry Darling“ lassen? Alice beschließt, sich darü-
mit Popstar Harry Styles und dessen ber hinwegzusetzen, und begibt
mutmaßlich beim Dreh entstande- sich in Gefahr. Zwischendurch fla-
ner romantischer Beziehung mit ckern in ihr Visionen auf. Vor ihrem
Regisseurin Olivia Wilde. Zum an- inneren Auge sieht sie Tänzerinnen

Viel Retrooptik deren berichteten viele Medien von

in Werk über
Fassbinder
François Ozon
veröffentlicht seinen Film
„Peter von Kant“
Der französische Regisseur Fran-
çois Ozon arbeitet sich in seinem
neuem Projekt an einem großen
Namen der deutschen Filmge-
schichte ab. In „Peter von Kant“
setzt er sich mit Rainer Werner Fass-
binder (1945 – 1982) und dessen
Film „Die bitteren Tränen der Petra
von Kant“ auseinander.
Ozons Version handelt allerdings
nicht von einer tyrannischen Mode-
schöpferin, sondern von einem
schwierigen Regisseur. Der behan-
delt seinen Assistenten ziemlich mi-
serabel und verliebt sich in einen
jungen Mann. Der Film spielt in
einer Kölner Wohnung in den 1970-
ern und bringt etwa Denis Méno-
chet, Isabelle Adjani und Hanna
Schygulla auf die Leinwand. dpa
Peter von Kant, Frankreich 2022,
86 Minuten, FSK ab 16 Jahren, von
François Ozon, mit Denis Ménochet,
Isabelle Adjani, Hanna Schygulla.
Auseinandersetzungen zwischen
der Hauptdarstellerin Florence
Pugh und Wilde. Zur Premiere auf
dem Filmfest Venedig erschien
Pugh – sehr ungewöhnlich für die
Hauptdarstellerin – nicht zur Pres-
sekonferenz.
Sie entschied sich, dies nicht zu
kommentieren – und stattdessen
ihre Rolle im Film für sich sprechen
zu lassen. Und das ist nachvollzieh-
bar: Steht sie mit ihrer einnehmen-
den Performance doch ganz im Vor-
dergrund dieses knalligen Science-
Fiction-Thrillers, der von Frauen in
der amerikanischen Gesellschaft
erzählt.
Pugh spielt Alice, die mit ihrem
Mann Jack (Styles) in den 1950er
Jahren in einem Ort namens Victo-
ry lebt: einer experimentellen Ge-
meinschaft, in der alle Männer für
ein geheimes Projekt arbeiten. Ihre
Frauen kümmern sich um den
Haushalt, tanzen Ballett und war-
ten darauf, dass ihre Männer am
Abend wieder nach Hause kom-
men. Zusammengehalten wird die
Gemeinschaft vom so charmanten
wie unheimlichen Guru Frank
(Chris Pine), dessen Mantras immer
wieder von ihm und den Bewoh-
nern wiederholt werden. „Kontrolle
ist Schönheit“, oder: „In der Sym-
metrie liegt die Anmut.“
Harry Styles (links) als Jack und Florence Pugh als Alice in einer Szene des Kinofilms „Don't Worry
Darling“, der jetzt in den deutschen Kinos anläuft.
Inszeniert ist das Ganze in einer den 50er Jahren. Alles ist in Pastell
nostalgischen, sehr amerikani- gehalten, die Ausstattung wirkt wie
schen Vorstadt in der Wüste. Die aus einem Mid-Century-Katalog.
Frauen putzen ihre Eigenheime mit Auch die Kameraarbeit ist stark:
symmetrischen Gartenzäunen, 360-Grad-Fahrten untermauern
hängen in sonnendurchfluteten den Charakter dieser in sich ge-
Gärten Wäsche auf und sippen Mar- schlossenen Gemeinschaft. Wir se-
tinis am Pool. hen Alice, die als kleine Figur im
„Don’t Worry Darling“ ist erst mal endlosen Geröll der Wüste umher-
vor allem eins: sehr stylish. Die irrt. Dazu ist der Ton abwechselnd
Autos und Kostüme stammen, wie von einem 50er-Soundtrack oder
auch die Geschlechterbilder, aus unheilvoll dröhnenden Geräu-
WARNER BROS./DPA
schen bestimmt. Ein visuelles und
akustisches Ereignis, das unterhält.
Die Botschaft ist allerdings ziemlich
plump. So wird schnell klar, dass in
dieser glänzenden Welt etwas nicht
stimmen kann – und auch die Rol-
lenbilder sind in ihrer Frauenfeind-
lichkeit überzeichnet.
Irgendwann beginnt Alice, Fra-
gen zu stellen. Was genau arbeiten
die Männer eigentlich? Ihr Mann
versucht sie wie alle anderen mit der
mit faschistischer Ästhetik tanzen,
die an das Mantra ihres Gurus erin-
nern.
Alice wird von alptraumhaften
Vorstellungen heimgesucht. Einmal
scheint sie sich selbst mit einer Klar-
sichtfolie zu ersticken. Ein anderes
Mal droht sie plötzlich, zwischen
der Fensterscheibe und der Wand
erdrückt zu werden. Ihr Mann be-
schwichtigt, ein Arzt will ihr Medi-
kamente verschreiben. Männer er-
klären sie, wie es Frauen so häufig in
der Geschichte widerfuhr, für hyste-
risch. Dabei hat Alice allen Anlass
zur Skepsis. Das wird schließlich
mit einem Plot-Twist aufgelöst, der
durchaus für Überraschung sorgt –
inhaltlich allerdings nicht beson-
ders logisch ist.
Am Ende bleibt der Film vor al-
lem wegen der überragenden Leis-
tung Pughs in Erinnerung, die damit
schon für Oscar-Gerüchte sorgte.
Weniger aber für den Star, der wohl
viele erst in diesen Kinofilm locken
wird. Styles ist in seiner Rolle als
Ehemann relativ blass, was auch,
aber nicht nur daran liegt, dass er
einen recht stumpfen Charakter
spielt. dpa
Don’t Worry Darling, USA 2022, 122
Minuten, von Olivia Wilde, mit Florence
Pugh, Harry Styles, Chris Pine, Olivia
Wilde.

DO
KINO
After Forever USA 2022, Romanze,
ab 12. Braunschweig Astor Filmthea-
ter, 17.45 Uhr. Goslar Cineplex, 20.10
Uhr. Wolfenbüttel CineStar - Der Film-
palast, 17.30 Uhr. Wolfsburg Cine-
maxX Wolfsburg, 14.30, 16.30, 19.30
Uhr. Wolfsburg Delphin-Kinocenter,
17, 20 Uhr.
a-ha - True North Norwegen 2022,
Dokumentarfilm, o.A.. Braunschweig
Astor Filmtheater, 20.30 Uhr.
Alice Schwarzer Deutschland, Öster-
reich 2022, Dokumentarfilm, ab 12.
Braunschweig Universum Filmtheater,
14.15 Uhr.
Alle für Ella Deutschland 2022,
Romantikkomödie, ab 6. Goslar
Cineplex, 18.05 Uhr.
Avatar - Aufbruch nach Pandora USA
2009, Action, ab 12. Goslar Cineplex,
15.40 Uhr. Wolfenbüttel Filmpalast,
19 Uhr.
Avatar - Aufbruch nach Pandora 3D
USA 2009, Action, ab 12. Goslar
Cineplex, 19 Uhr. Wolfenbüttel
CineStar - Der Filmpalast, 16.30,
20 Uhr.
Avatar - Aufbruch nach Pandora 3D
(OV) (Remastered) USA 2022, Science
Fiction, ab 12. Braunschweig Astor
Filmtheater, 20.30 Uhr.
Avatar - Aufbruch nach Pandora 3D
(Remastered) USA 2022, Science
Fiction, ab 12. Braunschweig Astor
Braunschweig Astor Filmtheater,
20 Uhr. Goslar Cineplex, 20.05 Uhr.
Wolfenbüttel CineStar - Der Filmpalast,
20.30 Uhr.
Cinema! Italia! - Deserto Rosso o.A..
Braunschweig Universum Filmtheater,
18.45 Uhr.
Das Leben ein Tanz Frankreich 2022,
Tragikomödie, ab 12. Braunschweig
Universum Filmtheater, 21.05 Uhr.
Das starke Geschlecht - Männer reden
über Sex Deutschland 2021, Doku-
mentarfilm, ab 16. Wolfsburg Hallen-
bad - Kultur am Schachtweg, 20 Uhr.
DC League of Super-Pets USA 2022,
Animation, ab 6. Braunschweig Astor
Filmtheater, 15.15 Uhr. Goslar Cine-
plex, 15.45 Uhr. Wolfsburg CinemaxX
Wolfsburg, 14.15 Uhr.
Der Engländer, der in den Bus stieg
und bis ans Ende der Welt fuhr
Großbritannien 2021, Drama, ab 12.
Goslar Goslarer Theater, 17.30 Uhr.
Der Gesang der Flusskrebse USA
2022, Thriller, ab 12. Braunschweig
Astor Filmtheater, 18 Uhr. Braun-
schweig Universum Filmtheater,
16.30, 21.10 Uhr. Goslar Cineplex,
17.25 Uhr. Goslar Goslarer Theater,
17, 19.40 Uhr. Helmstedt Camera am
Holzberg, 19 Uhr. Salzgitter Cinema,
19 Uhr. Wolfenbüttel CineStar - Der
Filmpalast, 16.30, 19.45 Uhr. Wolfs-
burg CinemaxX Wolfsburg, 17.15 Uhr.
Wolfsburg Delphin-Kinocenter, 19 Uhr.
Der junge Häuptling Winnetou
Deutschland 2022, Abenteuer, o.A..
Goslar Goslarer Theater, 17.20 Uhr.
Die Känguru-Verschwörung Deutsch-
land 2022, Komödie, ab 6. Braun-
schweig Astor Filmtheater, 17.15 Uhr.
Goslar Cineplex, 17.50 Uhr. Wolfen-
büttel CineStar - Der Filmpalast,
17 Uhr. Wolfsburg CinemaxX Wolfs-
burg, 17 Uhr.
Don't Worry Darling USA 2022,
Thriller, ab 12. Braunschweig Astor
Filmtheater, 17.45, 20.15 Uhr. Goslar
Cineplex, 17.30, 19.40 Uhr. Wolfsburg
CinemaxX Wolfsburg, 16.50,
19.45 Uhr.
Elvis USA 2022, Biografie, ab 6.
Goslar Goslarer Theater, 19 Uhr.
Freibad Deutschland 2022, Komödie,
ab 12. Braunschweig Astor Filmthea-
ter, 17.15 Uhr. Goslar Goslarer Thea-
ter, 19.50 Uhr. Wolfenbüttel Filmpa-
last, 20 Uhr.
Jagdsaison Deutschland 2022,
Komödie, ab 12. Goslar Cineplex,
18.05 Uhr.
Jeepers Creepers: Reborn USA, Groß-
britannien, Finnland 2022, Horror,
ab 16. Goslar Cineplex, 20.15 Uhr.
Jurassic World 3: Ein neues Zeitalter
USA 2022, Abenteuer, ab 12. Goslar
Goslarer Theater, 19.20 Uhr.
Lieber Kurt Deutschland 2022, Drama,
ab 12. Braunschweig Astor Filmthea-
ter, 17.30 Uhr. Goslar Cineplex, 15,
19.30 Uhr. Wolfenbüttel CineStar - Der
Filmpalast, 17.15 Uhr. Wolfenbüttel
Filmpalast, 19.30 Uhr. Wolfsburg
CinemaxX Wolfsburg, 14.20 Uhr.
Mein Lotta-Leben 2 - Alles Tschaka
mit Alpaka Deutschland 2022,
Familienkomödie, ab 6. Goslar Cine-
plex, 15.25 Uhr. Wolfsburg CinemaxX
Wolfsburg, 14.40 Uhr.
Minions 2: Auf der Suche nach dem
CHRISTINE SCHROEDER / DPA
Mini-Boss USA, Japan 2022, Anima-
tion, ab 6. Braunschweig Astor Film-
theater, 14.45 Uhr. Goslar Cineplex,
15.15 Uhr. Goslar Goslarer Theater,
17 Uhr. Wolfsburg CinemaxX Wolfs-
burg, 15, 17.30 Uhr.
Mitgefühl Dänermark 2021,
Dokumentarfilm, o.A.. Braunschweig
Roter Saal, 19.30 Uhr.
Mittagsstunde Deutschland 2022,
Drama, ab 12. Braunschweig
Universum Filmtheater, 14.30, 16.45,
19 Uhr. Göttingen Méliès, 20 Uhr.
Monsieur Claude und sein großes Fest
Frankreich 2021, Komödie, o.A..
Goslar Goslarer Theater, 20 Uhr.
Orphan: First Kill USA 2022, Horror,
ab 16. Braunschweig Astor Filmthea-
ter, 20.45 Uhr. Goslar Cineplex,
20.10 Uhr. Wolfsburg CinemaxX
Wolfsburg, 20.30 Uhr.
Sneak Preview Familienfilm, o.A..
Wolfenbüttel CineStar - Der Filmpalast,
20 Uhr.
Ticket ins Paradies USA 2022,
Romantikkomödie, ab 6. Braun-
schweig Astor Filmtheater, 15, 17.30,
20 Uhr. Goslar Cineplex, 15.45, 17.15,
20.05 Uhr. Helmstedt Roxy-Theater,
17.30, 20 Uhr. Wolfenbüttel CineStar -
Der Filmpalast, 17.20, 20.15 Uhr.
Wolfsburg CinemaxX Wolfsburg,
14.45, 17.20, 20 Uhr. Wolfsburg
Delphin-Kinocenter, 16.45,
19.30 Uhr.
Top Gun: Maverick USA 2022,
Action, ab 12. Braunschweig Astor
Filmtheater, 20.15 Uhr. Wolfenbüttel
CineStar - Der Filmpalast, 19.30 Uhr.
Wolfsburg CinemaxX Wolfsburg,

Filmtheater, 15.45, 19.30 Uhr. Wolfs- 20.10 Uhr.

burg CinemaxX Wolfsburg, 16.45,
19 Uhr.
Bibi & Tina - Einfach Anders Deutsch-
land 2022, Familienkomödie, o.A..
Goslar Goslarer Theater, 17.05 Uhr.
Wolfsburg CinemaxX Wolfsburg, 14.10
Uhr. Wolfsburg Delphin-Kinocenter,
16.30 Uhr.
Bullet Train USA 2022, Action, ab 16.
Wolfsburg CinemaxX Wolfsburg,
19.50 Uhr.
Chase USA 2021, Actionthriller, ab 16.
Unsere Herzen - Ein Klang Deutsch-
land 2022, Dokumentarfilm, o.A..
Göttingen Méliès, 17.30 Uhr.
Sehen Sie mehr!
Film der Woche
Mehr Informationen und
„Mittagsstunde“: Der Kieler Dozent Ingwer Feddersen verlässt Uni-Job und Dreier-WG für einige Zeit, um sich um seine beiden „Alten“ in seinem Ausschnitte aus den
nordfriesischen Heimatdorf zu kümmern. Dort hat die Flurbereinigung der 1970er Jahre für massive Veränderungen und Verwerfungen gesorgt. Kinofilmen sehen Sie auf:
Charly Hübner (rechts) spielt die Hauptrolle in dem stillen und stimmungsvollen Filmdrama nach dem Erfolgsroman von Dörte Hansen. braunschweiger-zeitung.de

Die Laube brannte lichterloh.
FEUERWEHR BRAUNSCHWEIG
Brand in
Gartenverein –
Laube zerstört
Von einer Gasflasche ging
zudem Gefahr aus
Braunschweig. Gegen 23 Uhr ist die
Feuerwehr am Dienstag zum Brand
einer Laube im Kleingärtnerverein
„Im Holzmoore“ in Gliesmarode
ausgerückt. Anwohner hatten ge-
meldet, dass ein Gebäude mit An-
bau in Vollbrand stehe. Beim Ein-
treffen der ersten Kräfte befand sich
der Vorbau der Laube in Vollbrand.
Auch auf das Laubengebäude hatte
das Feuer schon übergegriffen. Eine
besondere Gefahr ging zudem von
einer Gasflasche in einem Grill aus.
Ein aufmerksamer Nachbar hatte
zunächst versucht, mit einem Gar-
tenschlauch Herr der Flammen zu
werden.
Die Feuerwehr brachte den
Mann in Sicherheit und setzte zwei
Rohre und insgesamt drei Trupps
unter Atemschutz ein. Ziel war es,
zumindest die Anbauten auf der
Rückseite der Laube vor dem Brand
zu schützen. Durch den schnellen
Einsatz der Kräfte gelang dies. Zur
Brandursache ermittelt die Krimi-
nalpolizei. red
Diebe stehlen
Handtasche
Braunschweig. Einer 87-Jährigen ist
Dienstagmittag während ihres Ein-
kaufs in einem Supermarkt an der
Straße Am schwarzen Berge die
Handtasche gestohlen worden. Die
Tasche hatte sie während des Ein-
kaufs an den Einkaufswagen ge-
hängt. Als sie an der Kasse ihre Wa-
ren bezahlen wollte, stellte sie fest,
dass die Tasche weg war. In der
Handtasche befand sich neben
einer Bankkarte, weiteren Papieren
und ihren Schlüsseln auch Bargeld.
Die Polizei hat die Ermittlungen
aufgenommen, teilt sie mit. red
Warum werden neue Häuser nicht deutlich höher gebaut?
Ein Leser meint, dass man durch mehr Geschosse für mehr bezahlbaren Wohnraum sorgen könnte, ohne wertvolle Fläche zu verbrauchen
Cornelia Steiner
Braunschweig. Einige Tausend
Wohneinheiten sollen in den nächs-
ten Jahren in Braunschweig noch
neu entstehen. Weitere Wohngebie-
te sind geplant. Vor diesem Hinter-
grund meint ein Leser: „Bauland
gibt es selten, und es wird immer
kostbarer. Alle schicken neuen
Häuser haben maximal vier Etagen.
Wo bleibt der Naturschutz – warum
wird nicht mehr in die Höhe ge-
baut?“
Tatsächlich sind bei den aktuel-
len Bauprojekten mehr als vier oder
fünf Geschosse eher die Ausnahme.
Die Stadtverwaltung nennt dazu
auf Nachfrage mehrere Gründe:
BRAUNSCHWEIG
Bleiben Heizungen in Schulen kalt?
Stadt beruhigt die Eltern
In Kitas und Schulen werde geheizt – Eine „Fake“-Meldung hatte für Furore gesorgt
Katja Dartsch
Braunschweig. Für eine hitzige De-
batte in den sozialen Netzwerken
hat in dieser Woche eine Twitter-
Meldung von Eltern gesorgt: An-
geblich, so hieß es da, habe die Stadt
die Schulen informiert, dass die
Heizungen in Braunschweigs Schu-
len erst zum 1. November in Betrieb
genommen werden sollen – und
das, obwohl es schon jetzt morgens
empfindlich kalt ist.
Am Mittwochmorgen zeigte das
Außenthermometer gegen 7.30
Uhr, wenn sich viele Kinder und Ju-
gendliche in Braunschweig auf den
Weg zur Schule machen, nur 4 Grad
Celsius an. Kein Wunder, dass sich
viele Eltern angesichts der Meldung
auf Twitter besorgt fragten: Müssen
unsere Kinder nun einen Monat
lang frieren? Auf die Diskussion im
Netz waren auch überregionale Me-
dien aufmerksam geworden: Unter
anderem gab es Presseanfragen der
Bild-Zeitung und von RTL.
Die Stadtverwaltung beeilte sich,
der Nachricht in den sozialen Me-
dien mit einem Dementi zu begeg-
nen. Ebenfalls bei Twitter schrieb
die Stadt am Dienstag: „Im Internet
wird die Info verbreitet, in den
Braunschweiger Schulen würden
die Heizungen erst am 1. November
angeschaltet. Das ist nicht richtig.
Aufgrund der Witterung wurde ges-
tern (Montag; Anmerkung der Re-
daktion) in Kitas und Grundschu-
len und heute (Dienstag) in allen an-
deren Schulen mit dem Heizen be-
gonnen.“
Die Heizung läuft seit dieser Wo-
che also, die Kinder müssen nicht
frieren. Alles bloß „Fake“? Ja und
nein. Wie es aussieht, war eine ver-
waltungsinterne Kommunikations-
panne Ursache für die Falschmel-
dung.
Die Stadt schrieb am Dienstag in
einer Stellungnahme, sie habe kein
solches Schreiben an die Schulen
verschickt. Lediglich habe sie „im
Sommer als eine mögliche Einspar-
maßnahme ein Anpassen des Be-
ginns der Heizperiode von Anfang
Oktober auf Anfang November vor-
gesehen, allerdings nur unter der
Maßgabe, dass die Witterung dies
„Grundsätzlich müssen Gebäude
bauordnungsrechtlich vorgeschrie-
bene Mindestabstände zu den
Grenzen der Baugrundstücke und
zu anderen Gebäuden einhalten“,
sagt Stadtsprecherin Shirin Schön-
berg. „Je höher Gebäude geplant
werden, desto größer sind auch die
erforderlichen Abstandsflächen
und desto geringer die bauliche
Dichte.“
Die Abstandsvorschriften sollen
ihr zufolge gesunde Wohnverhält-
nisse sicherstellen. Andernfalls hät-
ten Wohnungen in den unteren Ge-
schossen zu wenig Licht und wären
ungenügend belüftet. „Auch würde
die Aufenthaltsqualität in den
Blockinnenbereichen erheblich be-
Dick eingemummelt geht es zur Schule – denn morgens ist es schon richtig kühl. Deshalb wurden in
Kitas und Schulen jetzt die Heizungen angestellt.
zulässt“. Aufgrund der aktuellen
Temperaturen sei aber entschieden
worden, den Beginn der Heizperio-
de vorzuziehen.
Am Mittwoch stellte sich dann
heraus: Ursache für die „Fake“-Mel-
dung war offenbar eine verwal-
tungsinterne Mail vom Fachbereich
Hochbau und Gebäudemanage-
ment vom 15. September. Darin
hieß es: „Hiermit bitte ich Sie umge-
hend alle Hausmeister in den Schu-
len (auch Fremddienstleister!) zu
informieren, dass die Heizungsan-
lagen weiterhin in der BA ,Sommer’
verbleiben, bis eine neue Anwei-
sung kommt!“ Verwiesen wurde auf
die „Gasmangel-Lage“.
Die Info ging an die Hausmeister
und teils auch darüber hinaus: Sie
wurde an Kollegien weitergeleitet,
und einzelne Lehrkräfte gaben die
Info, dass die Heizungen bis Ende
einträchtigt und eine Barriere für
die Kontaktaufnahme vom Balkon
aus zu beispielsweise im Hof spie-
lenden Kindern aufgebaut“, erläu-
tert sie.
Gebäude mit vier Vollgeschossen
plus Staffelgeschoss fügen sich aus
Sicht der Stadt in der Regel städte-
baulich gut in die Umgebung ein,
wie zum Beispiel im neuen Nördli-
chen Ringgebiet sowie im Östlichen
und Westlichen Ringgebiet. „In der
Regel wird eine derartige Bebauung
– anders als eine deutlich höhere
Bebauung – in der Bevölkerung gut
akzeptiert“, so Schönberg.
Erfahrungen hätten zudem ge-
zeigt, dass eine hohe Anonymität
durch viele Wohnungen je Treppen-
MORITZ FRANKENBERG / SYMBOLFOTO/ DPA
Oktober kalt bleiben werden, umge-
hend an die Eltern weiter, damit die-
se ihre Kinder mit Jacken, warmen
Getränken und Decken entspre-
chend auf die kühleren Temperatu-
ren im Klassenzimmer vorbereiten
konnten.
Die Mail, hieß es nun von der
Stadt, sei lediglich ein technischer
Hinweis für die Hausmeister gewe-
sen, wie die Anlagen einzustellen
seien – zur Weitergabe sei diese Mail
nur bedingt geeignet gewesen. Sie
habe zu einem Missverständnis ge-
führt. Gemeint gewesen sei, dass die
die Heizungsanlagen bis Ende Ok-
tober – nicht wie sonst bis Ende
September – im Sommerbetrieb
bleiben sollen, aber nur, „sofern dies
die Witterung zulässt“.
Um Energie zu sparen, sollte der
Wechsel in den regulären Winter-
Modus hinausgezögert werden. Na-
haus häufig weitere negative soziale
Aspekte mit sich bringe, sagt sie.
„Daher werden höhere Gebäude
nur aus besonderen städtebauli-
chen Gründen geplant.“
Im Nördlichen Ringgebiet haben
die meisten Häuser vier Vollge-
schosse und ein Staffelgeschoss.
DARIUS SIMKA/REGIOS24
türlich sei es aber immer möglich,
die Heizungen bei Bedarf hochzu-
fahren, wenn es vor Beginn der
Heizperiode kalt werde: „Genau
das hat die Stadtverwaltung jetzt ge-
tan, nachdem die Temperaturen in
den vergangenen Tagen gefallen wa-
ren“, so Stadtsprecher Adrian Foit-
zik.
Dass die Möglichkeit bestehe, die
Heizungen auch im Sommer-Mo-
dus bei Bedarf hochzufahren, sei
„möglicherweise nicht deutlich ge-
nug in der internen Mail kommuni-
ziert worden“. So entstand der Ein-
druck, die Schulen würden nicht
vor dem 1. November geheizt.
Klar ist nun: Trotz hoher Energie-
preise und den Bemühungen der
Stadt in allen Bereichen, Gas einzu-
sparen, sind die Heizungen in Kitas
und Schulen seit dieser Woche in
Betrieb.
Zugleich kündigt Schönberg aber
auch an: „Insgesamt werden im Sin-
ne eines flächensparenden Um-
gangs mit Grund und Boden sowie
einer Minimierung der Versiege-
lung zukünftige und insbesondere
innenstadtnahe Baugebiete eine
höhere Bebauungsdichte und da-
mit auch Gebäudehöhe aufweisen.“
Die Verwaltung werde im kommen-
den Jahr ein „Dichtekonzept“ für
Braunschweig vorstellen, das
Orientierungswerte für die städte-
bauliche Dichte auch anhand der
Geschosszahl benenne.
Mehr Geschosse als üblich will
die Stadt zum Beispiel im „Bahn-
hofsquartier“ umsetzen. Das Areal
vor dem Hauptbahnhof im Bereich
Donnerstag, 22. September 2022
Hallo Braunschweig
Die Million
ist geknackt
Cornelia Steiner
Schneller, höher, weiter – und von
allem immer mehr? In den wenigs-
ten Fällen ist das ein guter Weg. Eine
der Ausnahmen: das Stadtradeln!
Etwas mehr als eine Million Kilo-
meter haben Braunschweigs Radler
schon gemeinsam geschafft, und
zwar eher als beim letzten Mal. Jetzt
bleiben noch drei Tage, um die
1.295.379 Kilometer aus dem ver-
gangenen Jahr zu übertreffen. Die
Chancen dafür stehen sehr gut:
Denn mit fast 7900 Teilnehmern
machen so viele Menschen wie
noch nie beim Braunschweiger
Stadtradeln mit. Und: Anmeldun-
gen sind auch jetzt noch unter
www.stadtradeln.de/braunschweig
oder in der Stadtradeln-App mög-
lich. Ein kleiner Ansporn: Das Top-
Team stellt momentan die TU mit
mehr als 48.000 Kilometern, gefolgt
vom Gymnasium Raabeschule mit
mehr als 41.000 Kilometern. Ange-
sichts dieser starken Leistungen
traue ich mich kaum, auf den äu-
ßerst bescheidenen Beitrag unseres
kleinen BZ-Teams mit knapp 700
Kilometern hinzuweisen. Aber
noch ist der Wettbewerb ja nicht
vorbei!
Stadt versteigert
Fundräder
Braunschweig. Das Fundbüro der
Stadt versteigert am Samstag,
24. September, ab 9.30 Uhr rund
125 Fundräder in der Richard-Wag-
ner-Straße 1. Die Versteigerung fin-
det auf dem Hof vor dem Fahrradla-
ger statt. Eine Besichtigung der Rä-
der ist in der Fahrradhalle von 8.30
bis 9.25 Uhr möglich. Eine Anmel-
dung ist nicht erforderlich. Die Be-
zahlung muss direkt vor Ort in bar
erfolgen. Das Tragen einer
FFP2- Maske wird dringend emp-
fohlen. Im November findet eine
weitere Online-Versteigerung unter
www.sonderauktionen.net statt. red
von Viewegs Garten, Kurt-Schuma-
cher-Straße, Berliner Platz und Wil-
ly-Brandt-Platz soll komplett neu
gestaltet werden. Die Planung läuft
zurzeit. Das städtebauliche Kon-
zept sieht dort auch Gebäude mit
sieben bis acht Geschossen vor – in
direkter Nachbarschaft zum Ring-
center und zu den drei Iduna-Hoch-
häusern mit bis zu 20 Etagen.
Schönberg zufolge stellt dieses
künftige urbane Quartier durch sei-
ne angestrebte Struktur aus Woh-
nen und Gewerbe eine Besonder-
heit dar. „Die Nutzungsmischung
mit Läden und Dienstleistungen in
den unteren Geschossen sichert da-
bei gesunde Wohnverhältnisse“,
sagt sie.

Heute: Infos
zum Bauprojekt
„Jütenring“
Braunschweig. Im neuen Nördli-
chen Ringgebiet ist der erste Bauab-
schnitt bereits größenteils fertigge-
stellt und bezogen, der zweite wird
aktuell verwirklicht. Für den dritten
Bauabschnitt erstellt die Stadtver-
waltung zurzeit den Bebauungs-
plan „Jütenring“.
Im Rahmen der frühzeitigen Öf-
fentlichkeitsbeteiligung findet am
heutigen Donnerstag ab 18.30 Uhr
eine öffentliche Informationsveran-
staltung im Großen Sitzungssaal
des Rathauses statt. Außerdem kön-
nen die Planunterlagen bis zum 30.
September im öffentlichen Aus-
hang sowie unter www.braun-
schweig.de/fruehzeitige-buergerbe-
teiligung eingesehen werden. Im
dritten Bauabschnitt sind rund 200
Wohnungen vorgesehen. Gemäß
Ratsbeschluss müssen 30 Prozent
als geförderter Wohnungsbau reali-
siert werden. red
Förderangebote
für Kreative
Braunschweig. Der Fachbereich
Kultur und Wissenschaft und die
Braunschweig Zukunft GmbH la-
den am Dienstag, 27. September,
wieder zur Online-Beratung für
Kultur- und Kreativschaffende ein.
Zwei Expertinnen informieren über
Förderangebote der Stadt für kultu-
relle und künstlerische Projekte, für
Maßnahmen zur Förderung der
Kultur- und Kreativwirtschaft sowie
für Existenzgründungen. Die kos-
tenlose Beratung findet zwischen
14 und 17 Uhr jeweils in 30-minüti-
gen Gesprächen statt. Anmeldung:
https://beratung_kkw_0922.event-
brite.de. red
Juniortag zum
Thema Baum
Braunschweig. Ein Waldforum-Ju-
niortag findet am Samstag, 24. Sep-
tember, von 10 bis 16 Uhr unter dem
Motto „Mein Freund der Baum“ für
Kinder von 5 bis 10 Jahren statt.
Bäume kennen und bestimmen ler-
nen: Rinde, Blätter, Früchte und
mehr. Wie wächst ein Baum? Wa-
rum sind die Blätter grün? Was er-
zählen uns die Jahresringe? Dabei
soll es an dem Tag gehen. Dazu gibt
es Baumgeschichten, Wissenswer-
tes über die Forstwirtschaft und
Künstlerisches zum Thema. Jedes
Kind gestaltet ein persönliches
Baumbuch zum Mitnehmen.
Kosten: 27 Euro. Treff: Waldfo-
rum Riddagshausen, Ebertallee 44.
Kontakt: (0531) 7074833. red
Führung durch
Gedenkstätte
Braunschweig. Der Arbeitskreis An-
dere Geschichte lädt für Samstag,
24. September, 15 Uhr zu einer Füh-
rung mit Gerald Hartwig in der Ge-
denkstätte KZ-Außenlager Braun-
schweig Schillstraße ein. Das The-
ma: „Überall in Braunschweig –
Zwangsarbeit im Zweiten Welt-
krieg“. Die Teilnahme ist kostenlos.
In der Gedenkstätte wird das
Thema nach einer Einführung an-
hand von Erinnerungsberichten
und Fotografien aus der Sammlung
des Arbeitskreises vertieft. An-
schließend besuchen die Teilneh-
mer die Gedenkstätte Friedhof
Hochstraße (15 Minuten Fußweg).
Eine Anmeldung bis heute ist erfor-
derlich unter: gedenkstaette@schill-
strasse.de oder (0531) 2702565. red
Christoph Bettac, Vorsitzender der Alzheimer-Gesellschaft Braunschweig, übergibt Sozialdezernentin
Christine Arbogast auf dem roten Demenz-Sofa auf dem Domplatz elf Thesen zu einer künftig besse-
ren Versorgung von Menschen mit Demenz in Braunschweig.
Bitte Platz nehmen auf dem
roten Demenz-Sofa
Die Alzheimer-Gesellschaft Braunschweig stellt ihre neue Kampagne
vor und übergibt elf Thesen an die Sozialdezernentin
Karsten Mentasti
Braunschweig. Im Gespräch bleiben
mit Menschen mit Demenz und
pflegenden Angehörigen, mit Pfle-
gekräften und Medizinern, aber
auch mit Politik und Verwaltung:
Die Alzheimer-Gesellschaft Braun-
schweig hat am Weltalzheimertag
ihre Kampagne „Das rote Demenz-
Sofa zu Besuch bei...“ gestartet.
Auf der rot überzogenen Couch
sollen künftig von der Krankheit be-
troffene Menschen und ihre Ange-
hörigen Gelegenheit haben, mit
Vertreten aus Institutionen und
Pflegeeinrichtungen, mit Medizi-
nern, Angestellten aus dem Rat-
haus, Rats- und Bezirksratsmitglie-
dern ins Gespräch zu kommen. Sie
sollen dort Erfahrungen schildern
und ihre Forderungen formulieren.
Nach dem Auftakt auf dem Dom-
platz soll das Sofa in Pflegeeinrich-
tungen, Pflegeschulen oder Kran-
kenhäusern stehen. „Wir möchten
mit unserer Kampagne einen inten-
siven Austausch über alle relevan-
ten Aspekte um das Thema Demenz
befördern“, sagte Vereinsvorsitzen-
der Christoph Bettac.
Die Alzheimer-Gesellschaft re-
agiert damit auf den im Juli einstim-
mig gefassten Ratsbeschluss, die
Versorgung von Menschen mit De-
menz zu verbessern. Dazu hat der
Verein elf Thesen formuliert, die er
Das Trendsporterlebnis kommt wieder in die Innenstadt
Wochenende mit eSport-Stadtmeisterschaft, vielen Sportarten zum Ausprobieren und verkaufsoffenem Sonntag
Braunschweig. Beim „Trendsporter-
lebnis“ an diesem Wochenende, 24.
und 25. September, können die Be-
sucher wieder in Braunschweigs
Sportwelt eintauchen, vieles aus-
probieren und mit Experten trainie-
ren. Zusätzlich öffnen die Geschäf-
te in der Innenstadt am Sonntag
von 13 bis 18 Uhr.
Wie die Braunschweig Stadtmar-
keting GmbH ankündigt, soll es auf
dem Schlossplatz besonders span-
nend werden: Dort veranstalten das
Stadtmarketing und Sponsor Volks-
wagen Financial Services die erste
Braunschweiger eSport-Stadtmeis-
terschaft. 16 Teams kämpfen live
vor Ort um den Titel im Spiel „FIFA
22“ und um Preisgelder und Sach-
BRAUNSCHWEIG
am Mittwoch auf dem roten Sofa an
Sozialdezernentin Christine Arbo-
gast übergeben hat.
Die elf Schlagworte sind „Forde-
rungen, die aus Foren stammen, bei
denen wir uns schon in der Vergan-
genheit mit der Situation demenz-
kranker Menschen und auch der
Angehörigen beschäftigt haben“,
Wir möchten einen
intensiven Austausch
über alle relevanten
Aspekte um das Thema
Demenz befördern.
Christoph Bettac, Vorsitzender der
Alzheimer-Gesellschaft Braunschweig
sagte Bettac. Eingeflossen sind da-
bei auch Positionen der Wohlfahrts-
verbände und direkte Forderungen
von Betroffenen. Die Thesen sollen
helfen, dass die Diskussion nicht
bei Null beginnt – weil noch nicht
alle Beteiligten dabei waren, als die
Stadt 2009/10 bereits den Titel „De-
menzfreundliche Kommune“ trug.
Zu tun gibt es viel, wie einige pfle-
gende Angehörige beim Kampag-
nenauftakt betonten: „Wir wollen
mit unseren Bedürfnissen ernst ge-
Vor einem Jahr stellten zum Bei-
spiel Jens Kux (links) und Chris-
tian Kipp vom MTV stellten die
ostasiatische Kampfsportart Aiki-
do vor. STEFAN LOHMANN (ARCHIV)
preise. „Wer sich selbst an dem Spiel
versuchen möchte, kann sich in der
Gaming-Zone einen Controller
KARSTEN MENTASTI
nommen werden, wenn wir uns bei
einer Behörde Rat holen“, schilder-
te eine Frau und machte deutlich,
dass sie anderes erlebt habe.
Die Sozialdezernentin antworte-
te auf die Frage, was sie schnell um-
setzen würde, wenn Finanzen keine
Rolle spielten: „Eine große Werbe-
initiative, um das Thema Demenz
aus der Tabuzone zu holen und
gleichzeitig Menschen für Pflegebe-
rufe und ehrenamtlichen Einsatz zu
begeistern.“ Sie wies aber auch auf
ein anderes großes Problem unserer
Zeit hin, „den Fachkräftemangel“.
Dr. Silvia Varotto, Chefärztin für
Geriatrie und Altersmedizin im Kli-
nikum, nannte ein weiteres Prob-
lemfeld, bei dessen Lösung interdis-
ziplinäre Vernetzung dringend ge-
boten sei: „Für dementiell erkrank-
te Patienten optimieren wir gerade
die Strukturen im Klinikum“, sagte
sie, „doch Demenzversorgung muss
nahtlos weitergehen, wenn sie ent-
lassen werden.“ Außerdem, so Va-
rotto, sei eine frühere Diagnostik
wünschenswert – was auch bedeu-
tet, „dass Patienten nicht ein halbes
Jahr warten müssten, um einen Ter-
min beim Neurologen zu erhalten“,
wie eine Angehörige berichtete.
Standorte des roten Sofas werden im
Internet unter alzheimer-braun-
schweig.de eingestellt, ebenso die elf
Thesen zur Demenzversorgung.
schnappen und die virtuellen Fuß-
baller übers Feld jagen, seine Fahr-
künste im Racing-Seat beim virtuel-
len Autorennen erproben oder
beim beliebten Mario Kart Bestzei-
ten fahren“, heißt es in der Presse-
mitteilung.
Weniger virtuell, aber auch
schnell sind die Fahrzeuge bei Hem-
pels Modellflugwelt: Ihre Ge-
schwindigkeit beweisen die kleinen
Modellautos auf dem Racetrack.
Besucher, die ihre Bestzeiten lieber
auf zwei Rädern abliefern, finden
wenige Schritte entfernt elektrische
Fahrräder von E-Bike Kasten.
Neben Modellen zum Ausprobie-
ren und persönlicher Beratung gibt
es dort Informationen von der Poli-
Mit der E-Rikscha
durch die Innenstadt
Die Öffentliche Versicherung Braunschweig startet
heute den achtwöchigen Testbetrieb des City-Shuttles
Braunschweig. Die Braunschweiger
Innenstadt auf ganz neuen Wegen
erreichen und dabei andere Pers-
pektiven erleben – eine Fahrt mit
der E-Rikscha soll das ermöglichen.
Mit dem „City-Shuttle“ startet die
Öffentliche Versicherung Braun-
schweig einen neuen Service: Ab
heute sind Fahrten mit E-Rikschas
innerhalb des Rings möglich, wobei
die Fußgängerzone ausgeschlossen
ist.
Die Rikschas fahren donnerstags
und freitags von 14 bis 20 Uhr sowie
samstags von 12 bis 20 Uhr, wie die
Öffentliche mitteilt. Der Testbetrieb
mit den vier Fahrzeugen laufe vor-
erst über acht Wochen bis zum 25.
November. Vorteile der Rikschas
seien, dass sie Straßen, Radwege
und Parks befahren dürften. „Für
die sanft und leise mit 20 km/h da-
hingleitenden Passagiere öffneten
sich damit ganz neue Blicke in die
Stadt“, heißt es in der Pressemittei-
lung.
Bestellt und bargeldlos abgerech-
net werden die Fahrten mit dem Ci-
ty-Shuttle über eine gleichnamige
App („Öffentliche City Shuttle“),
die ab sofort über die bekannten
App-Stores erhältlich sei. Mit der
Eingabe des Fahrtziels errechne die-
se App die optimale Wegstrecke so-
wie den Fahrpreis. „Kurzfristiges
Buchen ist möglich, gerade in Spit-
zenzeiten ist eine vorherige Reser-
vierung allerdings sinnvoll“, so die
Öffentliche. Berechnet werde ein
Euro pro Kilometer: Für weniger als
Kostenloses Zirkusprojekt
in den Herbstferien
Braunschweig. Der Zirkus Dobbeli-
no veranstaltet in der zweiten
Herbstferienwoche (vom 24. bis
28. Oktober) wieder ein Zirkuspro-
jekt. 60 Kinder und Jugendliche von
7 bis 13 Jahren können teilnehmen,
wie Zirkusdirektor Roman von
Kinder lernen in der Manege
Spektakuläres. ZIRKUS DOBBELINO
zei zu Fahrsicherheit und Dieb-
stahlschutz. Am Sonntag finden zu-
sätzlich Fahrsicherheitstrainings
der Braunschweiger Verkehrswacht
statt. Und beim Segelflugverein
kann man sich über das Segelflie-
gen informieren und einen Flieger
begutachten.
Auf dem Kohlmarkt präsentieren
die Baugenossenschaft Wiederauf-
bau, die Stadt, der Stadtsportbund
und das Hofbrauhaus Wolters den
Marktplatz der Vereine. Zehn Verei-
ne laden mit Mitmachangeboten
zum Ausprobieren ein und helfen
mit Informationen unter anderem
dabei, den richtigen Verein für sich
zu finden. Die Besucher finden dort
laut dem Stadtmarketing Vereine
Donnerstag, 22. September 2022
fünf Euro könne man also einmal
quer durch die gesamte Innenstadt
und zurück fahren. Bezahlt werde
nach der Fahrt per Kreditkarte oder
per Apple Pay.
„In der Testphase gehen wir zu-
nächst nur an drei Wochentagen in
den Service“, so Knud Maywald,
Vorstandsvorsitzender der Öffentli-
chen. „Wenn das Angebot von den
Besucherinnen und Besuchern der
Innenstadt gut angenommen wird,
können wir uns allerdings gut vor-
stellen, den Service auszubauen.“
Mit dem City-Shuttle wolle man
einen weiteren Beitrag zur Aufwer-
tung der Innenstadt leisten. red
Die E-Rikschas können per App
bestellt werden. NICO MÜLLER
Dobbeler mitteilt. Die Kinder wer-
den täglich von 9 bis 15 Uhr von Zir-
kuspädagogen unterrichtet. Am
Freitag treten sie mit den Artisten ab
15 Uhr für die Eltern auf.
Das Besondere: Normalerweise
koste das Angebot 149 Euro, doch
dieses Mal könne es kostenfrei an-
geboten werden, sagt Roman von
Dobbeler. Nur für die Eintrittskar-
ten zur Abschlussvorstellung fallen
Kosten an (6 bzw. 8 Euro). Auch
ukrainische Kinder können teilneh-
men. Das Programm wird gefördert
durch das „Aufholpaket“ des Bun-
des und der BKJ. 20 Plätze seien
noch frei. Anmeldung: www.zirkus-
zentrum.de/anmeldung. red
für bestimmte Ausrichtungen wie
Ju-Jutsu, Turnen, Tanzsport und Fit-
ness oder Vereine für Familien und
Gruppen, die gemeinsam Spaß an
der Bewegung haben.
Auf dem Schlossplatz bittet Ein-
tracht Braunschweig an die Tor-
wand und sucht die besten Schuss-
techniken, während kleine Besu-
cher sich auf der Hüpfburg auspo-
wern können. Auf dem Platz der
Deutschen Einheit laden die Bas-
ketball Löwen zum Üben ein. Und
auf dem Domplatz gibt es mit Foot-
ball und Cheerleading von den New
Yorker Lions und Lacrosse vom
Braunschweiger Tennis- und Ho-
ckeyclub gleich drei Sportarten zu
entdecken. red

Braunschweig – ein Frauenort für Martha Fuchs
Die frühere Oberbürgermeisterin wird durch den niedersächsischen Landesfrauenrat gewürdigt – Wir sprechen darüber mit Regina Blume
Henning Noske
Braunschweig. Martha Fuchs war
von 1959 bis 1964 Braunschweigs
erste und bislang einzige Oberbür-
germeisterin. Sie ist Ehrenbürgerin
der Stadt. Am 1. Oktober wäre sie
130 Jahre alt geworden. An diesem
Tag wird ihr durch den Landesfrau-
enrat ein niedersächsischer Frauen-
ort gewidmet. Frauenorte würdigen
mutige und starke Frauen in der Ge-
schichte an ihrer Wirkungsstätte.
Wir sprechen mit Regina Blume
vom Verein Gedenkstätte Friedens-
kapelle, Autorin der Biographie
„Martha Fuchs – Lebensstationen
einer Braunschweiger Politikerin“.
Ehrenbürgerin ist Martha Fuchs be-
reits. Jetzt wird ihr ein niedersächsi-
scher Frauenort gewidmet. Warum?
Ich fragte mich immer: Was kann
man tun, damit das Image dieser
Frau in der Stadt besser wird?
Dann kam ich auf die Idee, einen
Frauenort für sie vorzuschlagen,
nahm Kontakt mit dem Landesfrau-
enrat in Hannover auf. So fing es an.
Sie sorgte sich und half
mit, aus Braunschweig
wieder eine lebenswerte
Stadt zu machen. Sie war
ein Mensch mit Verstand
und mit Herz.
Regina Blume über Martha Fuchs
Ist es ein bestimmter Ort oder ist es
symbolisch?
Beides. Für Braunschweig und für
Martha Fuchs ist es eine symboli-
sche Würdigung. Zudem wird im
April 2023 am Volksfreundhaus in
Braunschweig eine Gedenktafel für
Matha Fuchs angebracht. Dies ist
der Gedenkort, denn dort wohnte
die Familie Fuchs am Beginn ihrer
Zeit in Braunschweig von 1923 an.
Niedersachsen und Braunschweig
bekennen sich mit dem Frauenort al-
so zu Martha Fuchs.
Ja, es ist eine Würdigung ihrer Per-
sönlichkeit und ihrer Lebensleis-
tung. Sie war 40 Jahre lang Politike-
rin mit Leib und Seelen auch in der
Zeit der Verfolgung und des Wider-
stands.
Sie sprachen es an: Warum ist es nö-
tig, ihr Image zu verbessern?
Gern wollen wir vermitteln, dass
Lebensstationen
Geboren am 1. Oktober 1892
in Grubschütz/Bautzen als
Martha Büttner
Heirat 1919 mit Redakteur
Georg Fuchs. Ab 1922 in
Braunschweig, wo Georg
Fuchs für die SPD-Zeitung
„Volksfreund“ arbeitet. 1923
Eintritt in die SPD, Stadtver-
ordnete, Landtagsmitglied
Verhaftung 1944 durch die
Gestapo, Arbeitslager Salz-
gitter-Hallendorf, KZ Ravens-
brück, Flucht auf dem Todes-
marsch im April 1945
Neubeginn: Ministerin,
Flüchtlingskommissarin nach
dem Krieg, Oberbürgermeis-
terin (1959 - 1964)
Martha Fuchs stirbt 1966
Oberbürgermeisterin Martha Fuchs an ihrem Schreibtisch im Rathaus.
Martha Büttner im Alter von 16
Jahren. CLAUDIA FUCHS-WRIGGERS
Richtfest der Stadthalle im Jahr 1964.
Matha Fuchs ein Mensch war, der
sich von widrigen Umständen nicht
abschrecken ließ. 1945 nach ihrer
Rückkehr aus dem Konzentrations-
lager sagte sie: „Wir dürfen nie nach-
lassen im Kampf um die Freiheit.“
Das ist heute so nötig wie damals.
Sie war jemand, der sich für huma-
ne Lebensverhältnisse einsetzte.
Dazu gehörte für sie gute Bildung
für Kinder und Jugendliche.
Sie spielen doch aber auch an auf die
Reduzierung dieser Persönlichkeit
auf ein einziges Ereignis.
Das stimmt. Dann fällt oft der Satz:
„Das ist ja die, die unser Schloss ab-
gerissen hat.“ Es wird so reduziert,
als ob eine Person über den Ab-
bruch des ehemaligen Residenz-
schlosses allein hätte entscheiden
können. Es wird nicht zur Kenntnis
BRAUNSCHWEIG
Für die Galerie: Gemälde von
Professor Peter Voigt. NOSKE
ARCHIV STADTHALLE BRAUNSCHWEIG
genommen, dass es eine demokrati-
sche Mehrheitsentscheidung war.
Martha Fuchs war ein Teil dieser
Mehrheitsentscheidung.
Interessanterweise hat sie während
der gesamten Diskussion im Rat der
Stadt, als es am 21. Dezember 1959
zum ersten Mal um die Entschei-
dung ging, nur moderiert, nicht
selbst Stellung bezogen. Die damali-
ge Rolle des Oberbürgermeisters
war repräsentierend, moderierend,
nicht wie heute verantwortlich ge-
staltend an der Spitze der Stadtver-
waltung. Die Entscheidung, um die
es damals ging, war von der Verwal-
tungsspitze der Stadt über mehrere
Jahre vorbereitet worden.
Welche Rolle spielte die Meinung der
Öffentlichkeit?
Hier mal ganz privat. STADTARCHIV, HANS STEFFENS, MUSEUM FÜR PHOTOGRAPHIE
Das Gros der Öffentlichkeit hat
Martha Fuchs und der SPD diese
Entscheidung zum Abriss der
Schlossruine offensichtlich gar
nicht so stark angelastet. Bei den
nächsten Kommunalwahlen, die
1961 anstanden, erreichte die SPD
zwar nicht mehr 51 Prozent wie zu-
vor, sondern immer noch 49,4 Pro-
zent. 1964 kam die SPD dann wie-
der auf 54,3 Prozent. Das ist aussa-
gekräftig. Als 1961 im Rat der Stadt
die Wiederwahl von Martha Fuchs
zur Oberbürgermeisterin anstand,
haben von 49 Ratsmitgliedern 42
für Martha Fuchs gestimmt.
Wenn also diese eine oft herangezoge-
ne Entscheidung nicht zur alleinigen
Beurteilung des Wirkens von Matha
Fuchs taugt, was ist es dann?
Sie trug dafür Sorge und half mit,
STADTARCHIV BRAUNSCHWEIG
aus Braunschweig wieder eine le-
benswerte Stadt zu machen. Als sie
ihr Amt antrat, lagen 33.000 Anträ-
ge auf Wohnraum beim Wohnungs-
bauamt vor. Sie empfand das als be-
drückend und sagte, man müsse alle
Kräfte bündeln und Abhilfe schaf-
fen. Typisch Martha Fuchs: Sie war
nicht die Fachfrau mit großen
Kenntnissen, das wusste und sagte
sie auch, aber sie war ein Mensch
mit Verstand und mit Herz. Sie hat
immer versucht, vor allem für die
Schwächeren in der Gesellschaft
Bedingungen zu schaffen, unter
denen man leben kann und unter
denen sie leben wollten.
Sie selbst hat ein schweres Schicksal
überstanden, stand im Konzentra-
tionslager Ravensbrück schwer er-
krankt vor dem Tod und überlebte.
Donnerstag, 22. September 2022
Ja, sie war eine sehr klare, scharfsin-
nige Beobachterin. Sie wusste: Alle
diejenigen, die eine feste Überzeu-
gung und ein ethisches Fundament
mitbrachten, die hatten mehr Chan-
cen als andere, im KZ zu überleben.
Wenn es dort zu Diebstählen der
Häftlinge untereinander kam, wenn
Schuhe unterm Bett gestohlen wur-
den oder ein Brotrest unterm Kopf-
kissen, dann stellte sie diejenigen
zur Rede, die das taten. Wir sitzen
alle in einem Boot, sagte sie, warum
tut ihr das? Leicht resigniert erin-
nerte sie sich später: Entweder ern-
tete man dafür ein Lachen oder eine
wüste Schimpfkanonade. Wirklich
geholfen hat es auch nicht.
Die Aufgabe, eine Gesellschaft mit
Resilienz vor rechtsradikalem Ge-
dankengut und Menschenverach-
tung auszustatten, besteht immer
noch. Ist es auch deshalb wichtig, an
Martha Fuchs zu erinnern?
Das sehe ich so. In einem Brief an
Otto Bennemann vom 1. Mai 1955
schreibt sie: „Wir reden in diesen Ta-
gen wieder einmal vom Widerstand,
von denen, die sich geopfert haben,
die außer Landes gehen mussten
oder für die sich vor zehn Jahren die
Zuchthaustore oder Schlagbäume
der Konzentrationslager öffneten.
Ich frage mich und damit quäle ich
mich ab: Rennen wir nicht wieder
in irgendeinen Schlamassel? Was
wird morgen sein, wenn die Men-
schen weiterhin so träge sind?“
Das trifft es, das trifft sie. Und ein
Stück weiter schreibt sie: „Ich will
wieder froh sein. Eine Leidensge-
fährtin aus dem KZ hat mir im Ge-
denken an die Zeit vor zehn Jahren
einen wundervollen Brief geschrie-
ben. Sie ist mir so dankbar, dass ich
ihr in diesen schweren Zeiten mit
meinem Frohsinn Mut gegeben ha-
be und ihr Trost gewesen bin. Auch
bei vielen anderen konnte ich es
nicht nur damals sein.“
Was ist Ihnen persönlich wichtig?
In ihrer Menschlichkeit und in
ihrem politischen Gespür sollte
Martha Fuchs richtig dargestellt
werden. Das ist mir wichtig.
Termine Frauenort
Am Samstag, 1. Oktober,
dem Tag, an dem Martha
Fuchs 130 Jahre alt geworden
wäre, wird in der Dornse des
Braunschweiger Altstadtrat-
hauses der Frauenort offiziell
eingeweiht. Dann liegt auch
ein Flyer mit Lebensstationen
und einem Stadtrundgang
auf den Spuren von Martha
Fuchs vor
Am Sonntag, 2. Oktober,
17 Uhr, wird die Ausstellung
„Frauen im Widerstand. Deut-
sche politische Häftlinge im
Frauen-KZ Ravensbrück“ im
Städtischen Museum Braun-
schweig eröffnet
Dienstag, 4. Oktober,
15 Uhr: Stadtrundgang Mar-
tha Fuchs (mit Regina Blu-
me, Treffpunkt Volksfreund-
haus Braunschweig, Ecke
Schlossstraße/Oelschlägern)
Donnerstag, 6. Oktober,
18 Uhr, Städtisches Museum:
Lesung „Alltag im KZ Ravens-
brück – Aus Martha Fuchs’
Briefen“ mit Schülerinnen
der Gaußschule. Die Be-
schreibungen gewähren
einen Einblick in den tägli-
chen Kampf ums Überleben
 Donnerstag, 22. September 2022
BRAUNSCHWEIG

Autoregion und Stadt Leben Digitales Theater

die Digitalisierung:
Diskussion
Braunschweig. Wie schafft die Auto-
region Südost-Niedersachsen den
Sprung in die Digitalisierung? Wel-
che Veränderungen kommen auf
die Beschäftigten zu? Darum geht
es am heutigen Donnerstag, 22.
September, ab 15 Uhr im Trafo-Hub.
Es diskutieren unter anderem Mat-
thias Wunderling-Weilbier, Staatsse-
kretär im Niedersächsischen Minis-
terium für Bundes- und Europaan-
gelegenheiten und Regionale Ent-
wicklung, Gerald Witt, Vorsitzen-
der der Geschäftsführung der Agen-
tur für Arbeit Braunschweig-Goslar,
Henning Mosebach, Leiter For-
schungsstrategie, Institut für Ver-
kehrssystemtechnik, Deutsches
Zentrum für Luft- und Raumfahrt,
und Matthias Disterheft, Geschäfts-
führer IG Metall Wolfsburg und IG
Metall Kooperationsbüro Südost-
Niedersachsen. Eintritt frei. red
Neuer Blick auf alte Traditionen
Ingeborg Obi-Preuß über Rituale,
Closed Shops und aktuelle Politik
„Entgegen der Tradition haben wir
uns in diesem Jahr ganz bewusst zu
einem sehr kompakten offiziellen
Teil entschieden und haben unsere
Gäste durch das Ziehen eines Loses
dazu aufgefordert, an spontanen
Tischgemeinschaften intensiv über
die Herausforderungen in der So-
zialwirtschaft und im Gesundheits-
wesen in die Kommunikation zu ge-
hen“, sagte Tobias Henkel, Vor-
standsvorsitzender der Evangeli-
schen Stiftung Neuerkerode (esn),
und begrüßte damit die rund 300
Gäste im Dom zum Stiftungsemp-
mit Blut, Schweiß
und Tränen
Braunschweig. Das Theater „Agen-
tur für Weltverbesserungspläne“
lädt zu der digitalen Produktion
„BodyTalk – Die Serie“ ein. Termi-
ne: Freitag, Samstag und Sonntag,
23./24./25. September, jeweils
20 Uhr (Einlass 19.50 Uhr) im Haus
der Braunschweigischen Stiftun-
gen, Löwenwall 16.
Die Produktion nehme den „Kör-
per“ in den Fokus, heißt es in der
Ankündigung: „Die Performerin-
nen Susanne Abelein, Kathrin Rein-
hardt und Julia Schmidt thematisie-
ren unter der Regie von Ulrike Will-
berg ihre Körper und spinnen im
Rahmen ihrer Selbstanalyse das
Netz zwischen privat und politisch,
zwischen individuell und struktu-
rell.“ Das Publikum rotiere zwi-
schen den Staffeln „Blut“,
„Schweiß“ und „Tränen“ treppauf
treppab in Kleingruppen durch die
Villa am Löwenwall.
Besondere Atmosphäre beim Empfang der Evangelischen Stiftung Neuerkerode: An langen Tischreihen Vorverkauf: Physiotherapiepra-
im Hauptschiff des Doms und an Stehtischen in den Seitenschiffen fanden die rund 300 Gäste aus xis Michaela Peters, Löwenwall 10.

Gottesdienst zum fang.

Interessiert wandelten die Gäste
Diakonie, Politik, Sport, Wirtschaft, Verbänden und Stiftungen ihren Platz. Vorstandsvorsitzender To-
bias Henkel begrüßte unter anderem Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (rundes Foto). ESN
Mo bis Do: 8-16 Uhr, Info: www.ul-
rikewillberg.de. Um das Tragen
Alzheimertag später zu den Infoständen der zahl-
reichen esn-Gesellschaften in den
einer FFP2-Maske wird gebeten. red

in St. Katharinen Seitenschiffen, wo diese anschau-

Braunschweig. Am ersten Sonntag
nach dem Weltalzheimertag richten
die Alzheimer Gesellschaft Braun-
schweig und die Katharinengemein-
de am Sonntag, 25. September, von
10.30 Uhr an wieder einen Gemein-
degottesdienst zum Thema De-
menz in der Katharinenkirche am
Hagenmarkt aus. Dieser ist so ge-
staltet, dass auch Erkrankte und de-
ren Angehörige teilnehmen kön-
nen. Neben bekannten Kirchenlie-
dern singt auch die Kantorei. Die
Predigt hält Pfarrer Werner Busch,
Angehörige halten ein Fürbittenge-
bet. Die Kirche ist barrierefrei zu er-
reichen.
Im Anschluss an den Gottes-
dienst gibt es im Eingangsbereich
der Kirche an Stehtischen die Mög-
lichkeit zu Gesprächen bei Kaffee
und einem herzhaften Imbiss. men
lich ihre wichtigen Arbeitsfelder
präsentierten. Das inklusive Thea-
ter Endlich begeisterte die Anwe-
senden mit farbenfrohen Walking
Acts.
Endlich wieder ein Gingkofest
Ernste Themen bestimmten das
Gingkofest der Handwerkskam-
mer. Auch wenn die Gäste froh wa-
ren, sich endlich wieder live im Hof
der Handwerkskammer treffen zu
können, die Probleme ließen sich
auch an diesem Abend nicht kom-
plett beiseiteschieben. „Wenn nicht
bald etwas passiert, kann es für viele
Betriebe, insbesondere die energie-
intensiven, zu spät sein. Die Zeit
drängt“, fand Kammerpräsident
Detlef Bade dramatische Worte.
„Zwei Jahre Corona sitzen uns
noch in den Knochen, aber die Zei-
tenwende ab dem 24. Februar wirkt
wie ein Brandbeschleuniger“, fügte
er hinzu. Einer Betriebsumfrage des
Zentralverbands zufolge sind die
Dietmar Schilf (links) und Jörg Radek, beide in
der Gewerkschaft der Polizei aktiv, erzählten
beim Gingkofest der Handwerkskammer mit erns-
ten Worte vom sozialen Sprengstoff, den die ak-
tuellen Preiserhöhungen mit sich bringen. Sie
fordern Hilfe bei der Politik ein. OBI-PREUß
wunderschön dort“, empfiehlt sie
unbedingt eine Reise.
Ein eher ernstes Thema hatten
Jörg Radek, stellvertretender Bun-
desvorsitzender der Gewerkschaft
Der Presseclub zu Besuch bei der Freimaurerloge
Carl zur gekrönten Säule: Claudia Gorille, Vorsit-
zende des Presseclubs, ihr Stellvertreter Andreas
Mier (ganz rechts), vorn der Meister vom Stuhl,
Uwe Drebing, Thomas Parr, Zweiter von rechts,
und ein weiterer Bruder der Loge (links). OBI-PREUß
Info-Aktion zu
Blasenkrebs
Braunschweig. In Deutschland er-
kranken jedes Jahr etwa 25.000
Menschen neu an Blasenkrebs. Die
Blasenkrebsselbsthilfegruppe (in
Gründung), die Bürgerstiftung
Braunschweig, die Christina-und
Karl-Repke-Stiftung und das Euro-
päische Prostatazentrum informie-
ren am Montag, 26. September, ab
16.30 Uhr im Bildungs- und Veran-
staltungszentrum des Städtischen
Klinikums an der Naumburgstraße
15 darüber, unter anderem mit dem
Infobus „Blasenkrebs Roadshow“.
Ab 17 Uhr folgt ein Vortrag zu Früh-
erkennung, Symptomen und Thera-
pie von Prof. Peter Hammerer, Kli-
nik für Urologie und Uru-Onkolo-
gie des Klinikums Braunschweig.
Nur mit Anmeldung: b.krause@bu-
ergerstiftung-braunschweig.de oder
(0531) 48202415. red

Kindernachmittag Umsätze der Handwerksbetriebe

in Querum
Braunschweig. Im Rahmen des Que-
rumer Volksfestes findet am Sams-
tag, 24. September, von 15 bis 17
Uhr auf dem Bolzplatz neben der
Festwiese an der Dibbesdorfer Stra-
ße ein Kindernachmittag statt. Ge-
boten werden Spiele mit der Orts-
feuerwehr, Zauberei, Bogenschie-
ßen, Zöpfeflechten, Hüpfburg und
einiges mehr. Ortsbücherei, Förder-
verein Naturschutzgebiet Riddags-
hausen und Tagespflege Querum
sind mit Aktionsständen vertreten.
Der Eintritt ist frei. Bei schlechtem
Wetter findet die Veranstaltung im
Festzelt statt. ht
im Jahr 2022 bei mehr als der Hälfte
der Betriebe um 19 Prozent einge-
brochen.
Umso schöner, dass es auch posi-
tive Geschichten gab an diesem
Abend. Ein gutes Gefühl ist es zum
Beispiel, wenn die Heimatstadt so
gelobt wird: Mei Tran-Biermann
schwärmte von Braunschweig in
den höchsten Tönen. Gemeinsam
mit ihrem Mann Dr. Frank Bier-
mann, Vorstand Dachde-
cker Einkauf, besuchte
sie das Ginkgofest..
Mit 19 Jahren kam
sie aus dem Me-
kong-Delta in Vi-
etnam zum Stu-
dium nach Braun-
schweig. Das war
vor rund 20 Jahren.
der Polizei (GdP), und Dietmar
Schilff, GdP-Vorsitzender in Nieder-
sachsen: Ebenfalls unter dem Gink-
gobaum sprachen sie von ihrem
jüngsten Besuch in Berlin. „Wir ha-
ben dort deutlich gemacht, wie
wichtig das nächste Hilfspaket für
die Unternehmen und die Men-
schen ist“, sagten beide einhellig.
Veränderungen für die innere Si-
cherheit seien bereits deutlich zu
spüren. Es müsse schnell reagiert
werden, schon jetzt gebe es
Regionen in Deutsch-
land, in denen im-
mer häufiger soge-
nannte Montags-
demos organisiert
würden, und sich
dort zunehmend
radikalere Kräfte
dazwischen misch-
Ein Blick in den Tempel: Rituale und Symbole gehören bei den
Freimaurern dazu.
verrieten. Die Freimaurerloge Carl
zur gekrönten Säule gibt es seit
1774. Auf ihrer Internetseite
www.czgs.de/ lässt sich alles nach-
lesen, was historisch bedeutend ist.
Die Wurzeln jedenfalls liegen im tie-
fen Mittelalter bei den Handwer-
kern und deren geheimen Techni-
ken, mit denen sie Mauern, Dächer
OBI-PREUß
den Logen, die einen christlich ge-
prägten Ansatz haben.
Die Brüder treffen sich einmal die
Woche. Sie haben sich auf eine ge-
meinsame Ethik und Moral verstän-
digt und versuchen im geschützten
Raum, die Welt und sich selbst zu
verbessern. Anderen ein Vorbild
sein, einen Beitrag für eine bessere
Tragesysteme für
Babys: Kurs
Braunschweig. Das Mütterzentrum
in der Hugo-Luther-Straße 60A ver-
anstaltet am Montag, 26. Septem-
ber, von 10 bis 12 Uhr einen Trage-
workshop mit individueller Bera-
tung und Vorstellung unterschiedli-
cher Baby-Tragesysteme. Geeignet
für Mütter, Väter, Paare – werdende
Eltern oder gerade gewordene El-
tern. Die Leitung hat Claudia Hen-
nies. Kosten: 10 Euro pro Teilneh-
merin und Teilnehmer. Anmeldung
unter info@muetterzentrum-braun-
schweig.de oder (0531) 895450. red

Festival: „Drei „Damals war Viet-

Tage Neue Musik“
Braunschweig. Das Festival ,,Drei
Tage Neue Musik’’ findet dieses Jahr
vom 23. bis 25. September in der
Dornse des Altstadtrathauses statt.
Am Freitag, 23. September, wird das
Festival um 19 Uhr mit ,,Außer
Atem’’ eröffnet. Am Samstag,
24. September, tritt ab 19 Uhr das
Ensemble Megaphon mit „Niemals
eine Atempause“ auf. Beendet wird
das Festival am Sonntag, 25. Sep-
tember, ab 11 Uhr mit „Zwischen
Klang und Stille“ des TrioDe. Der
Eintritt ist frei, Spenden sind er-
wünscht. Weitere Informationen
unter www.neue-musik-bs.de. red
nam gefährlich“, erin-
nert sie sich, „ich habe geju-
belt, als meine Eltern mir sagten,
dass ich zum Studium nach
Deutschland reise.“ Hier hat sie
ihren Mann, den Anwalt Frank
Biermann, kennengelernt und in-
zwischen zwei Kinder im Alter von
8 und 10 Jahren. Und gerade für sie
als kleine Familie sei Braunschweig
die ideale Stadt, sagt sie. „Die Si-
cherheit gibt mir ein gutes Gefühl.“
Braunschweig sei ihre Heimat ge-
worden. Natürlich fehlen die El-
tern, für das nächste Jahr ist ein Be-
such geplant. Auch die schöne
Landschaft und besonders die
Früchte aus dem Mekongdelta feh-
len dann doch ein wenig. „Es ist
ten.
Freimaurer Inside
Von Sicherheit sprachen auch die
Freimaurer. Die Brüder hatten den
Braunschweiger Presseclub einge-
laden, auch, um ein wenig mit alten
Vorurteilen aufzuräumen. Thomas
Parr, langjähriger Redakteur der
Braunschweiger Zeitung, führte zu-
sammen mit dem Logenvorsitzen-
den Dr. Uwe Drebing, Meister vom
Stuhl der Loge „Carl zur gekrönten
Säule“, durch den Abend. Gemein-
sam hatten die Brüder (so heißen
die Männer bei den Freimaurern)
eigenhändig Häppchen zubereitet
und serviert. Wenn sie sich auch
den einen oder anderen Tipp von
ihren Frauen geholt hatten, wie sie
und Kuppeln standfest errichten
konnten. Eine Elite, die ihr Wissen
verband, aber auch Geselligkeit und
Fürsorge. Das ist bis heute geblie-
ben.
Eingeladen hatten die Brüder in
ihr Haus am Löwenwall, das seit
1953 nach der Zwangsauflösung al-
ler Logen und Enteignung durch
das nationalsozialistische Regime
wieder in der Hand der Freimaurer
ist. Heute beherbergt es gleich meh-
rere Logen, die verschiedenen Strö-
mungen der Freimaurerei angehö-
ren. Während die Loge Carl zur ge-
krönten Säule eine humanistische
Ausrichtung pflegt und viele Brüder
unterschiedlicher Glaubensrich-
tung in ihren Reihen hat, gehört bei-
spielsweise Zum neuen Tempel zu
Welt leisten, im eigenen Umfeld da-
mit beginnen, das sind Sätze, die an
diesem Abend fallen. Außerdem ge-
hört die Wohltätigkeit zum Leben
eines Freimaurers, die Brüder spen-
den regelmäßig, sowie Rituale und
Symbole.
Diese Traditionen wirken nach
außen ein wenig verstaubt, und
führten, ebenso wie der Ausschluss
von Frauen, an diesem Abend zu
kritischen Diskussionen. Es sei völ-
lig aus der Zeit gefallen, solche „Clo-
sed Shops“ für Männer zu unterhal-
ten“, sagten einige der anwesenden
Journalistinnen. Die Freimauere
aber verwiesen auf eigene Frauenlo-
gen und betonten, dass das „unter
sich sein“ eine besondere Sicher-
heit und Vertrautheit gebe.
Kinderflohmarkt
in der Mühle
Braunschweig. Ein Kinderfloh-
markt für 6- bis 14-jährige Kinder
mit Kaffee- und Kuchenbuffet findet
am Sonntag, 25. September, von 14
bis 16.30 Uhr im Kinder- und Ju-
gendzentrum Mühle, An der Neu-
stadtmühle 3, statt. Die Standge-
bühr liegt bei 1 Euro, eine eigene
Decke ist mitzubringen. Der Einlass
für Verkäufer startet um 13.30 Uhr.
Es werden auch Kuchenspenden
für das Kaffee- und Kuchenbuffet
entgegengenommen. Anmeldun-
gen sind möglich unter jzmueh-
le@hotmail.com oder telefonisch
unter (0531) 17488. red
 Donnerstag, 22. September 2022
BRAUNSCHWEIG & SERVICE

Herbstfest auf
Tostmannplatz
Braunschweig. Der Arbeitskreis
Schuntersiedlung, Vertreter der
BBG, die Initiative ART (Aktiv für
Respekt und Toleranz) und die Dan-
keskirche laden am Samstag, 24.
September, von 15 bis 18 Uhr zum
Herbstfest ein. Auf dem Tostmann-
platz gibt es für die Gäste Kaffee,
Kuchen und weiterer Leckereien.
Der Arbeitskreis trifft sich außer-
dem auch am 9. Oktober und 13.
November jeweils von 15 bis 17 Uhr
in der Dankeskirche. Jeder könne
mitmachen, heißt es in der Ankün-
digung, und Ideen entwickeln oder
auch Kritik äußern. red
Notdienste
ÄRZTE
Allgemeiner Bereitschaftsdienst: Do -
Fr, 19 - 7 Uhr, 116117.
Augenärztlicher Bereitschaftsdienst:
Do, 20 - 22 Uhr, 116117.
Kinderärztlicher Bereitschaftsdienst:
Do, 20 - 22 Uhr, 116117.
APOTHEKEN
Hof-Apotheke: Braunschweig, Schuh-
str. 4, Do - Fr, 9 - 9 Uhr, (0531) 44254.
Süd-Apotheke: Braunschweig, Welfen-
platz 4, Do - Fr, 9 - 9 Uhr, (0531)
691739.
NOTRUFNUMMERN
Beratungs- und Interventionsstelle bei
häuslicher Gewalt (0531) 7075228.
BS Energy Entstörungsdienst - Gasge-
ruch (0531) 331090.
BS Energy Entstörungsdienst - Strom,
Gas, Wasser (0531) 3832444.
Feuerwehr, Notarzt 112.
Frauenhaus (0531) 2801234.
Frauen- und Mädchenberatung bei se-
xueller Gewalt (0531) 2336666.
Giftnotruf Göttingen (0551) 19240.
Kinder- und Jugendtelefon - Nummer
gegen Kummer 116111.
Notfall-Telefax für Hörbehinderte
(0531) 23458008.
Telefonseelsorge (0800) 1110111.
Ortsbüchereien
Lehndorf: Saarstraße 125: 10-12 Uhr.
Querum: Bevenroder Str. 33: 15-18
Uhr.
Waggum: Feuerbrunnen 3: 15-18 Uhr.
( Waggum bis einschl. 24.8. geschlos-
sen)
Watenbüttel: Am Grasplatz 4A: 15-19
Uhr.
Hondelage: In den Heistern 5c: 15.30-
18.30 Uhr.
Bienrode: Pappelallee 5: 16-18 Uhr.
Broitzem: Steinbrink 14: 16-18 Uhr.
Telefon-Tipps
Günstige Call−by−Call
Anbieter ohne Voranmeldung
Ortsgespräche 1)
Uhrzeit Vorwahl Anbieter
0− 7 01028 Sparcall
01078 3U
7− 9 01078
01067
3U
LineCall
9− 18 01067 LineCall
01078 3U
18−24 01078 3U
Richtfest für Kita am Schwarzen Berg
Sie soll im September 2023 mit drei Krippengruppen und zwei Kindergartengruppen eröffnen
Braunschweig. Der Rohbau der neu-
en Kindertagesstätte im Stadtteil
Schwarzer Berg ist fertiggestellt, der
Dachstuhl ist errichtet: Am 20. Sep-
tember, dem Weltkindertag, wurde
Richtfest gefeiert. „Die Fünf-Grup-
pen-Kita im Warnekamp 1 wird be-
reits am 1. September 2023 bezugs-
fertig sein, wir liegen im Soll“, be-
richtet Torsten Voß, Geschäftsfüh-
rer der städtischen Nibelungen
Wohnbau GmbH, laut einer Presse-
mitteilung.
Im Nördlichen Ringgebiet
wächst derzeit Braunschweigs
größtes Wohnbauprojekt der ver-
gangenen Jahrzehnte. 1300 neue
Wohneinheiten werden insgesamt
gebaut. Rund 500 davon wurden im
ersten Bauabschnitt schon fertigge-
stellt und sind bereits bezogen. Zur-
zeit laufen die Arbeiten im zweiten
Bauabschnitt mit weiteren 500
Wohneinheiten. Der dritte Bauab-
schnitt soll bald folgen. Das heißt:
Kindergartenplätze sind dringend
Zerstörte Krankenhäuser, Schulen, Wohnblocks in der Ukraine
Ursula Hellert
Die Hellert-Familie kommt mütter-
licherseits aus Wangerooge. So ist
es Tradition geworden, sich immer
wieder dort zu treffen. Und am letz-
ten Tag auf Wangerooge wandern
wir zu den Automaten, um unsere
Kurtaxe zu bezahlen. Denn ohne
Kurtaxe kommt man später in Har-
lesiel nicht vom Schiff. Was ist die
Konsequenz? Alle zahlen!
Die Kurtaxe wird, so heißt es in
den Verwaltungen, für den Erhalt
sowie die Verbesserung der Infra-
struktur eingesetzt. Und es lohnt
schon, sich im Vorfeld der Reise
klarzumachen, welche Kosten da
entstehen. Dies ging mir durch den
Kopf, weil ein nächstes Familien-
treffen ansteht. Und in diesen Tagen
höre und lese ich viel über die Dis-
kussionen, ob man russische Staats-
bürger noch in Europa reisen lassen
soll. Und plötzlich hat sich dann das
eine mit dem anderen verlinkt.
Doch vorher noch ein anderer
Gedanke. Wenn man den Blick zu-
Cent/min rück in die Geschichte wendet,
0,1 kann man verstehen, dass für Polen
0,59
0,59
0,73
0,73
1,14
0,59
Die neue Kindertagesstätte befindet sich direkt neben der Grundschule.
nötig. Die Nibelungen hatte im ers-
ten Bauabschnitt bereits eine fünf-
zügige Kita gebaut. Die zweite Kin-
Lernen leben
die Wahl zwischen Deutschland
und Russland – wenn es denn je
eine Wahl gehabt hätte – die zwi-
schen Pest und Cholera gewesen
wäre. Und wenn man heute aktuell
hört, wie Putin für die offizielle rus-
sische Geschichtsschreibung den
Hitler-Stalin-Pakt mit dem Geheim-
zusatz zur Zerschlagung und Auf-
teilung Polens zwischen den beiden
Diktaturen lobt und sogar heroi-
siert, dann kann man nur hoffen,
dass die in Polen getroffene Wahl
für Europa inklusive Deutschland
diesen Pestgeruch endlich verliert.
Ganz deutlich ist in jedem Fall,
dass nicht nur die baltischen Staa-
ten, die zur Sowjetunion gehörten,
sondern überhaupt die Grenzstaa-
ten zu Russland eine andere Pers-
pektive auf den Nachbarn haben als
die Politik in Deutschland und wei-
tere EU Staaten. Das findet sich
eben auch in der oben angesproche-
nen Diskussion über die Reisefrei-
heit.
Russen und Russinnen gehen
shoppen, und in der Ukraine fliehen
die Menschen bei russischen
Angriffen in die Keller, um zu über-
leben. Russen und Russinnen be-
wundern die Kunst im Louvre, und
russische Raketen legen Theater
in der Ukraine in Schutt und Asche.
Nein, das passt überhaupt nicht!
Die Diskussionen kreisen deshalb
auch um die Frage: Ist es der Krieg
der Russen und Russinnen oder
Braunschweiger Termine
dertagesstätte entsteht nun in direk-
ter Nachbarschaft der Grundschule
am Schwarzen Berg.
hat nur ihre Regierung damit zu
tun? Gibt es eine moralische
Pflicht, alle 144 Millionen Einwoh-
ner in Russland in die moralische
Haftung zu nehmen?
Ich habe keine klare Antwort da-
rauf. Aber ich weiß schon, dass es
mit der Moral auch in unserem
Land schwierig ist. Bürger berei-
chern sich an Bürgern (Cum-Ex-
Skandal, Coronatest-Abrechnungs-
betrug), Firmen sahnen in der Krise
beim Staat und damit bei uns allen
ab (Energie) und aus der deutschen
Geschichte wissen wir genau, dass
schlagartig ab dem 8. Mai 1945 in
Deutschland fast nur völlig ah-
nungslose und unwissende Men-
schen gelebt haben oder zumindest
aber Menschen, die ja in dieser tota-
len Diktatur gar nichts hätten ma-
chen können und nur versuchten,
zu überleben.
Deshalb habe ich einen anderen
Vorschlag. Für Russen und Russin-
nen in Europa wird zukünftig Kur-
taxe erhoben. Vielleicht 100 Euro
pro Tag? Und je länger man als Tou-
rist (nicht normal arbeitender
Mensch) bleibt, desto teurer wird es.
Denn man kann wohl davon ausge-
hen, dass eine dreimonatige Euro-
pareise nur von Wohlhabenden ge-
bucht wird.
Also vielleicht im zweiten Monat
1000 Euro Kurtaxe pro Tag und im
dritten 10.000? Wir erinnern uns:
Die Kurtaxe wird für die Infrastruk-
STEFAN LOHMANN / REGIOS24
„Um Fläche für den Neubau zu
gewinnen, musste der ehemalige
Schulsportplatz weichen“, so das
tur benötigt. Die Infrastruktur der
Ukraine! Mit dem Visumsantrag
wird eine Information über die Zer-
störungen der zivilen Infrastruktur
der Ukraine durch russisches Mili-
tär von den europäischen Botschaf-
ten ausgegeben.
Dabei gibt es zum Beispiel drei
Fotos, über ein Krankenhaus, eine
Schule und einen Wohnblock, und
zwar jeweils vorher und nachher.
Und jede Russin und jeder Russe
muss mit dem Visum wählen, für
welches Wiederaufbauprojekt die
eigene Kurtaxe verwendet werden
soll. Ohne Kurtaxe kein Visum! Was
ist die Konsequenz? Zahlen oder
wegbleiben.
Vielleicht wäre die (Netto)Sum-
me der Kurtaxen in ganz Europa in
Anbetracht der Schäden in der
Ukraine lächerlich. Aber lächerlich
ist nicht die Entscheidung, die je-
dem Russen und jeder Russin abver-
langt wird. Es würde noch etwas
schwerer, die Augen vor dem Un-
recht zu verschließen. Und genau
das wollen wir doch erreichen.
Allerdings weiß ich nicht, wie lange
dann der russische Staat seine
Bürger noch reisen lassen würde.
Denn der hat es ja nicht mit der Frei-
heit.
Ursula Hellert, Bildungs-Expertin und
jahrzehntelang Schulleiterin in Braun-
schweig, erzählt Geschichten über das
lebenslange Lernen.
Unternehmen. Dafür habe man im
vergangenen Jahr als Ersatzfläche
einen neuen Schulsportplatz auf
dem Schulgrundstück gestaltet, in-
klusive Tartanbahn und Fußballra-
sen.
Die neue Kita soll Platz für drei
Krippengruppen und zwei Kinder-
gartengruppen bieten, darunter
eine integrative Gruppe. Im Früh-
jahr 2023 werde mit der Gestaltung
der Außenanlagen begonnen, kün-
digt Voß an. „Die Kinder können
künftig rund ums Haus spielen. Ein
gepflasterter Spielweg führt um das
Gebäude. Teilbereiche können bei
Bedarf abgetrennt werden.“ In östli-
cher Richtung grenzt das Grund-
stück an die eingezäunte neue
Sportanlage der Grundschule sowie
den Schulgarten. Nach Abschluss
der Arbeiten werde die Nibelungen
die entnommenen Bäume und
Sträucher auf dem Außengelände
der Kita durch Neuanpflanzungen
ersetzen. red
Heute: Vortrag
über Udo Jürgens
Braunschweig. Das Netzwerk „Ge-
sund älter werden im Heidberg“
lädt für Donnerstag, 22. September,
zu einem Vortrag ein. Günter Tresp
erzählt die musikalische Lebensge-
schichte von Udo Jürgens. Beginn
ist 16.30 Uhr in der Kirchengemein-
de St. Thomas, Bautzenstraße 26.
Anmeldung: 86 67 00 53 oder per
Mail an nachbarschaftsladen-heid-
berg@awo-bs.de. Eintritt frei. ht
Flohmarkt in
Rüningen
Braunschweig. Auf dem teilweise
überdachten Gelände der Metro an
der Dieselstraße wird am Sonntag,
25. September, wieder getrödelt.
Gewerbliche Neuware ist nicht zu-
gelassen. Mitmachen kann jeder. In-
formationen: (05361) 22727 und
unter www.move-messen.de. red
Wetterhistorie
Das Wetter am Dienstag:
Höchsttemperatur: 15,4 Grad
Tiefsttemperatur: 8,0 Grad
Niederschlag: 1,3 l/qm
Sonnenstunden: 4,1 Std.
Heute vor einem Jahr:
Höchsttemperatur: 18,8 Grad
Tiefsttemperatur: 10,8 Grad
Rekorde in Braunschweig:
Höchstwert: 28,4 Grad (2003)
Tiefstwert: 2,7 Grad (1997)
Redaktion Braunschweig
Telefon: 05 31/39 00 331
Fax: 05 31/39 00 361

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22.09.1972 - 22.09.2022
Zum Goldenen Hochzeitstag
alles Liebe. Zutiefst betroffen nehmen wir Abschied von unserem langjährigen Schulleiter, Geschäftsführer und
Verwaltungsratsvorsitzenden der Oskar Kämmer Schule. Herr Böttcher hat mit großem Engagement,
Eure Pella Juniors. hoher Professionalität und viel pädagogischem Geschick die Bildungsarbeit in unserem Unternehmen

WERDEN
über Jahrzehnte geprägt und bis zuletzt aktiv begleitet.
Mit ihm haben wir einen wertvollen Menschen und einen stets vertrauten Partner verloren, der aufgrund
seines umfassenden Wissens, seiner verlässlichen Art, seiner Souveränität und Menschlichkeit von
seinen Mitmenschen sehr geschätzt wurde.

Wir nehmen Abschied von meinem Vater,

Schwiegervater und Opa
Sein Tod berührt uns und unsere gesamte Belegschaft sehr. Wir werden Joachim Böttcher stets ein
ehrendes Andenken bewahren und uns mit großem Respekt und Dankbarkeit an ihn erinnern.
SIE ZUM
PLATZHIRSCH
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.

Dieter Jäger Geschäftsführung Betriebsrat Kollegium

* 23. Januar 1941 † 2. September 2022

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Der Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP) trauert um
Die Urnentrauerfeier findet am Donnerstag, dem 29. Sept. 2022,
um 12 Uhr auf dem Friedhof Hondelage, Hegerdorfstraße, statt. seinen Sport und
Ehrenpräsidenten
Kondolenzpost an: Jäger c/o Bestattungshaus SARG-MÜLLER, Comedy.
Gliesmaroder Straße 109, 38106 Braunschweig
Joachim Böttcher
l07. Mai 1934 £ 15. September 2022

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* 18.05.1941 † 13.09.2022 Verband. 1988 wurde er zum Präsidenten gewählt. Für sein besonderes
„Abschied ist ein scharfes Schwert”
Engagement im Bildungsbereich wurde ihm 1989 das Bundesverdienstkreuz
verliehen. 1996 ernannten ihn die Mitglieder zum Ehrenpräsidenten.
Traurig, doch voll schöner Erinnerungen,
müssen wir Abschied nehmen. Wir werden ihn mit Hochachtung und
Du fehlst mir sehr.
Verbundenheit in Erinnerung behalten.
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Helga Buchholz
Heidi Kurda
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Wir nehmen im engsten Familienkreis Abschied.

Wir haben einen lieben Menschen verloren

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* 23.1.1935 † 19.9.2022

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Kampnagel feiert
40. Geburtstag
mit Festival
Hamburg. Das Hamburger Kultur-
zentrum Kampnagel feiert zum
Start der Spielzeit 2022/23 sein 40-
jähriges Bestehen mit einem drei-
wöchigen Jubiläumsfestival. Die
Spielzeit startet am 29. September,
das Festival einen Tag später mit der
Gala „Inauguration Now“ von Ma-
ble Preach, wie Kampnagel am Frei-
tag mitteilte. Der Abend sei um die
Zukunftsvision herum inszeniert,
dass Mable Preach 2027 als erste In-
tendantin of Color die Kampnagel-
Leitung von Amelie Deuflhard
übernimmt, hieß es. Parallel zeigt
Kampnagel das Tanzstück „The Sa-
crifice“ der südafrikanischen Cho-
reografin Dada Masilo.
Das Eröffnungsprogramm greift
laut Kampnagel die Themen auf, die
sich durch die gesamte Spielzeit zie-
hen. Die französische Performance-
Newcomerin Rébecca Chaillon zei-
ge am 14. und 15. Oktober mit
„Carte Noire nommée Désire“, das
auch beim Festival Theaterformen
in Braunschweig zu sehen war, eine
Auseinandersetzung mit der Hyper-
sexualisierung und Exotisierung
schwarzer Körper und Identitäten,
hieß es. Ebenfalls mit dem Schwarz-
sein beschäftige sich die finnisch-
kamerunische Choreografin Sonya
Lindfors in „Camouflage“ (6.-8. Ok-
tober). „Dekolonialisierung“ zum
Mitmachen biete das Format der
„Picknicks des Verlernens im Okto-
ber im öffentlichen Raum.
Zum Tanz-Battle auf der Kam-
pnagel-Piazza fordert der ivorische
Choreograf Franck Edmond Yao
heraus (30. September und 1. Okto-
ber). In „Tramas“ begibt sich der chi-
lenische Choreograf Jose Vidal mit
Tänzerinnen und Tänzern der Hi-
pHop Academy und der Contempo-
rary Dance School Hamburg auf
die Straßen (7.-9. Oktober).Für
„Queeren Futurismus“ steht laut
Kampnagel die Show von Alok,
der/die in einer „One-Person-Spo-
ken-Word-Show“ anhand der eige-
nen Biografie Gender, Transphobie
und Rassismus thematisiert (19.
Oktober).
Die ikonische feministische Mu-
sikerin Peaches spielt ihre „Teaches
of Peaches-Jubiläums-Show“ (6.
Oktober). Der/die non-binäre mexi-
kanische Choreograf/in Lukas
Avendaño präsentiert mit „Lemnis-
kata“ Tanzt mit 14-köpfigem En-
semble (8.-10. Dezember). epd
Frauenleben zwischen Erfurt und Frankfurt an der Oder
Lukas Fortkort
Düsseldorf. Konzentriert, ange-
strengt und müde zeigt die Fotogra-
fin Evelyn Richter (1930-2021)
Arbeiterinnen in Fabriken der
DDR. Einen ganzen Bildband über
Frauenleben zwischen Erfurt und
Frankfurt an der Oder, Leipzig und
Ost-Berlin wollte sie gestalten. Das
Titelbild war schon fertig – aber der
Band erschien nie.
Evelyn Richters Sicht auf Men-
schen bei der Arbeit und im Alltag
der DDR und der Sowjetunion habe
dem offiziellen Menschenbild im
Arbeiter- und Bauernstaat wider-
sprochen, sagte die Kuratorin der
ersten Retrospektive der Fotokünst-
KULTUR & LEBEN
Kann man über Alzheimer lachen?
Das ist hier die Frage – Gespräch vor der Staatstheater-Premiere „Vergessen, dass...“
Martin Jasper
Braunschweig. „Klar“, sagt Michael
Baumgart, „man soll sogar, warum
denn nicht!? Solange man mit den
Betroffenen lacht und nicht über
sie.“ Der Sozialpädagoge von der
Beratungsstelle Ambet erzählt, dass
er neulich mit einer Patientengrup-
pe im Stadion gewesen sei. Ein-
tracht sei gerade in einer schlechten
Phase gewesen. „Da hat einer aus
der Gruppe gesagt: ,Gut, dass ich
Alzheimer habe, da hab’ ich das
ganze Elend morgen schon wieder
vergessen!’“
Baumgart hat das Staatstheater
beraten bei der Ausarbeitung des
Stücks „Vergessen, dass...“, das am
Freitag im Kleinen Haus Premiere
hat. Autor und Regisseur ist der
Münchener Jan Neumann. Be-
kannt durch die humoristisch-chao-
tische Erzählung „Knolls Katzen“,
glänzend zur Geltung gebracht vom
verstorbenen Vortragskünstler Har-
ry Rowohlt (zu sehen im Internet).
Der Mann, ist also ein ausgewie-
sener Humorist. Sein Stück sei im
ersten Teil quasi eine Boulevardko-
mödie, sagt der heitere Theater-
macher. Man wolle keineswegs die
Tragik des Themas unterschlagen.
Aber, so meint er, durch die Komik
werde der Zuschauer „weich ge-
schüttelt“ und somit empfänglicher,
offener, durchlässiger für die trauri-
gen Aspekte, für Leid und Rührung.
Aufs Zwerchfell
„Meine Schauspiellehrerin hat
mich gelehrt, dass das Zwerchfell
sowohl beim Lachen wie beim Wei-
nen aktiviert wird“, sagt Neumann.
Mit dem Berater Baumgart
stimmt der Regisseur darin über ein,
dass ein leichter Zugang zum
schweren Thema auch die Hemm-
schwellen und Berührungsängste,
mindere. „Es muss ja nicht alles ka-
tastrophal sein“, erklärt der Fach-
mann, „Demenz ist eine Familien-
krankheit. Wenn das Umfeld des
Betroffenen die Krankheit akzep-
tiert und die Angehörigen entspre-
chend damit umgehen, kann allen
noch eine gute Zeit vergönnt sein.“
Baumgart lobt in diesem Zusam-
menhang übrigens ausdrücklich Til
Schweigers tragikomischen Film
„Honig im Kopf“ mit Dieter Haller-
vorden in der Rolle eines dementen
alten Mannes. Auch hier: der komö-
Der Kunstpalast Düsseldorf zeigt Fotos von Evelyn Richter zum Leben in der DDR
lerin in einem westdeutschen Mu-
seum, Linda Conze, am Mittwoch
bei der Vorstellung der Schau, die
bis 8. Januar zu sehen ist. Kompatib-
ler mit der offiziellen DDR-Sicht-
weise dagegen war das Buch über
die Kindheit mit dem Titel „Ent-
wicklungswunder Mensch“. Es
wurde in Ost- und Westdeutschland
verkauft.
Zu entdecken sei in der Retros-
pektive eine Fotografin, die Mo-
mentaufnahmen genau kompo-
niert, starke schwarz-weiß-Kontras-
te setzt, sagt Conze. Besonders in
Bildern aus Werkshallen beweise
sie einen Sinn für Geometrie. Als
ihre Vorbilder gelten Fotografen der
1920er Jahre sowie der Franzose
Autor und Regisseur Jan Neumann (48, links) mit Fachberater Michael Baumgart (58).
diantische Ansatz.
Bei Neumann taucht der an Alz-
heimer erkrankte Vater auf der Büh-
ne nicht auf. Begründung: „Ich hal-
te es für anmaßend und traue mich
auch nicht, mich in einen Men-
schen hinein zu imaginieren und
ihm eine Stimme zu geben, der
selbst nicht mehr sprechen kann.“
So kreist das Stück um den abwe-
senden Vater einer normalen Patch-
work-Familie. Zwischen den beiden
Töchtern, dem Sohn und der ge-
trennt lebenden Mutter gehe es um
die Verantwortung, die moralische
Verpflichtung, die Hilflosigkeit, das
Sich-Aufopfern, das Sich-Verwei-
gern, das Neu-Entdecken einer ge-
wesenen Partnerschaft. Und natür-
lich auch: die totale Überforderung.
Und was geht mich das an? „1, 8
Millionen Deutsche leiden an De-
menz“, gibt Michael Baumgart zu
bedenken, „in Braunschweig etwa
5500 Menschen. Und die sind ja
unter uns. Sie fahren Auto, gehen
Henri Cartier-Bresson, berühmt für
seine Straßenszenen.
Richter, aus einem bürgerlichen,
christlichen Elternhaus in der Lau-
sitz stammend, studierte nach dem
Krieg an der Hochschule für Grafik
und Buchkunst in Leipzig. 1955
wurde sie vor dem Examen vom
weiteren Studium ausgeschlossen
und arbeitete danach als freischaf-
fende Fotografin. Bis zu ihrem Tod
im Jahr 2021 wohnte sie in Leipzig.
„Sie musste Kunst und Auftrags-
werk verbinden“, sagt Conze. Wenn
sie etwa für Zeitschriften Werkshal-
len fotografierte, hatte sie Arbeite-
rinnen im Blick, meist konzentriert
auf ihre Tätigkeit, in Ausnahmen
auch heiter in kleinen Gruppen in
einkaufen, wechseln auch mal bei
Rot die Straßenseite. Wir alle müs-
sen als Gesellschaft mit diesen Men-
schen umgehen.“
Immer mehr Demente
Die Tendenz ist laut Baumgart vor
allem aufgrund des demografischen
Wandels deutlich steigend. „Wir
rechnen für 2050 mit etwa 2, 8 Mil-
lionen Dementen in Deutschland.“
Als größten Pflegedienst des Lan-
des bezeichnet er die Angehörigen.
„Ohne die wäre das System schon
längst zusammengebrochen.“ Prob-
lematisch sei insofern auch die zu-
nehmende Zahl von Single-Haus-
halten. Eklatant wirke sich zudem
der Fachkräftemangel aus: „In Pfle-
geheimen müssen ganze Stationen
schließen, in Wohnbereichen blei-
ben oft 10 bis 20 Plätze leer.“
Deshalb wollen Regisseur Neu-
mann und Berater Baumgart gerade
nicht, dass die Besucher deprimiert
aus dem Theater gehen. Dass da das
Evelyn Richter, aus der Serie
„Menschen in Zügen“. KUNSTPALAST
MARTIN JASPER
große Schild: Krise! Panik! auf-
leuchtet. Sondern dass sie Mut fas-
sen, sich damit auseinanderzuset-
zen. Jan Neumann entdeckt darin
auch einen lebensphilosophischen
Mehrwert. „Es stellt sich ja beim
Schwinden der Identität bei sich
selbst oder einem nahen Menschen
die Frage: Was ist eigentlich das
Ich? Wer bin ich, wo gehe ich hin?“
Oder, um mit dem Hammer-Satz
eines Erkrankten zu sprechen: „Wer
ist das, niemand?“
„Ich hoffe, es ist ein optimisti-
sches Stück“, sagt Neumann behut-
sam. „Ohne so zu tun, als wäre das
nix.“ Sprachlich gebe es wieder
Wortspielereien und Kalauer wie in
„Knolls Katzen“. Das sei natürlich
bei so einem schweren Thema...
Es hält inne, schaut freundschaft-
lich zu Baumgart: „Das wollten wir
ja eigentlich nicht mehr sagen:
schweres Thema...“
Baumgart (entschieden): „Nein.
Das wollen wir nicht.“
einer Arbeitspause. Sie fotografierte
auch die Sprengung der Universi-
tätskirche in Leipzig. Die Aufnah-
men erschienen in einem der Me-
rian-Hefte über Leipzig und wurden
eine ihrer wenigen Veröffentlichun-
gen in Westdeutschland.
Richter arbeitete ihr Leben lang
an Projekten. Eines der wichtigsten
waren Fotos von Musikerinnen und
Musikern. „Dabei beobachtete sie
die Entfaltung der Emotion bei So-
listen, Orchestermitgliedern oder
Dirigenten“, sagt die Kuratorin. Sie
konnte oft während Konzerten im
Leipziger Gewandhaus fotografie-
ren. Bilder des Geigers David Oist-
rach oder des Pianisten Swjatoslaw
Richter wurden Cover für Lang-
Donnerstag, 22. September 2022
Alte Siedlung
von Christen
und Juden
Mainzer Archäologen
entdeckten Spuren aus
dem 8. Jahrhundert
Mainz. Archäologen der Universität
Mainz haben im Umfeld des frühis-
lamischen Kalifenpalastes von
Khirbat al-Minya im Norden Israels
Überreste einer alten Siedlung frei-
gelegt, in der einst Christen und Ju-
den lebten. Im Zuge der Ausgrabun-
gen hätten sich Belege dafür gefun-
den, dass die Ortschaft schon meh-
rere Jahrhunderte bestanden haben
muss, als der Palast im frühen 8.
Jahrhundert nach Christus ent-
stand. Dabei seien unter anderem
Mosaikböden aus dem 5. oder 6.
Jahrhundert entdeckt worden, die
die Tier- und Pflanzenwelt Ägyp-
tens darstellen, teilte die Universität
am Mittwoch mit.
Archäologen der Johannes-Gu-
tenberg-Universität arbeiten bereits
seit Jahren im Umfeld der Palastan-
lage von Khirbat al-Minya am Nord-
westufer des Sees Genezareth, de-
ren Ruinen in den 1930er-Jahren
entdeckt worden waren. Die Anlage
geht vermutlich auf die Herrschafts-
zeit des sechsten Umayyaden-Kalifs
al Walid I. (705-715) zurück. Ur-
sprünglich hatten Wissenschaftler
die These vertreten, das Wüsten-
schloss sei auf unbesiedeltem Ge-
lände an einem menschenleeren
Uferabschnitt erbaut worden. epd
„Body Talk“ mit
Kathrin Reinhardt
Braunschweig. „Bo-
dy Talk“ ist der Titel
einer Theater-Per-
formance unter an-
derem mit der
Braunschweiger
Schauspielerin Ka-
thrin Reinhard, die vom 23. bis 25.
September um 20 Uhr im Haus der
Braunschweigischen Stiftungen zu
sehen ist. Unter dem Untertitel
„Blut, Schweiß und Tränen“ thema-
tisieren fünf Performerinnen in Ak-
tionen kreuz und queer durch die
Villa am Löwenwall den Körper –
zwischen privat und politisch, indi-
viduell und strukturell. Zu jedem
Streitthema gibt es laut Veranstalter,
der Agentur für Weltverbesserungs-
pläne, ein Expertengespräch. red
spielplatten – und damit eine der
Einnahmequellen der freien Foto-
grafin.
Die spontane Fotografie mit der
stets bereiten Kleinbildkamera ist
einem Missgeschick auf einer Reise
in die Sowjetunion 1957 geschul-
det, wo sie unter anderem Partei-
chef Chruschtschow fotografierte.
Ihre schwere Mittelformatkamera
sei dabei kaputtgegangen, erzählt
Conze. So setzte Richter zum ersten
Mal die Kleinbildkamera ein, um
Menschen spontan, oft unbemerkt
zu fotografieren. Danach habe sie
die handliche Kamera immer bei
sich getragen. Die Bilder von Men-
schen in Zügen habe sie quasi im
Vorübergehen gemacht.

Gil Ofarim muss
vor Gericht
Vor dem Landge-
richt Leipzig be-
GERALD MATZKA / DPA
ginnt am 24. Okto-
ber der Prozess
gegen den Musi-
ker Gil Ofarim
(40). Ihm wird Ver-
leumdung vorge-
worfen. Der Angeklagte soll gegen-
über der Polizei wahrheitswidrig
behauptet haben, dass der Mit-
arbeiter eines Leipziger Hotels ihn
aufgefordert habe, „seinen Stern
wegzupacken“, damit er einche-
cken könne. Die Angaben beziehen
sich auf einen Davidstern, das Sym-
bol von Jüdinnen und Juden. Der
Musiker hatte im Oktober vergan-
genen Jahres einem Leipziger Ho-
telmitarbeiter antisemitische Äuße-
rungen vorgeworfen. dpa
Jaehn will reisen
und gärtnern
DJ Felix Jaehn (28)
hat sich in eine
BRITTA PEDERSEN / DPA
achtmonatige Aus-
zeit verabschiedet.
„Es war schon
nach dem Abi ein
Traum von mir,
mal nach Südame-
rika zu reisen und zu backpacken.
Ich habe noch nicht genau entschie-
den, wohin ich fahre, aber es reizen
mich viele Länder: Chile, Peru, Gu-
atemala, Costa Rica, Mexiko.“ Er
wolle dabei in Hostels schlafen oder
zelten. Vor der Reise will er noch et-
was gärtnern. „Ich baue die Gemü-
sebeete aus und habe langfristig die
Vision, einen richtig paradiesi-
schen, kleinen Hofgarten aufzu-
bauen“, so Jaehn. dpa
Hinrichs spricht
über Vaterrolle
Schauspieler Fa-
bian Hinrichs (48)
GAMBARINI / FUNKE FS
hat genaue Vorstel-
lungen von einer
guten Beziehung
zwischen Vater
und Kind. „Eine
gelungene Eltern-
Kind-Beziehung ist immer in Bewe-
gung“, sagte der Vater von zwei Kin-
dern in einem Interview zum Fern-
sehfilm „Meine Tochter, Kreta und
ich“ (Freitag, 20.15 Uhr, Das Erste).
„Zum einen sind da die Bedürfnisse
des Kindes, zum anderen die der El-
tern, zuletzt die Bedürfnisse der
Gruppe, der Familie. Jeden Tag aufs
Neue wird still oder auch lauter der
Umriss der Beziehungen miteinan-
der ausverhandelt.“ dpa
Rätselhaftes Walsterben
Hobart. Genau zwei Jahre nach
der bislang größten Massen-
strandung von Grindwalen in
Tasmanien sind in der gleichen
Bucht erneut Hunderte Meeres-
Helene Fischer im August bei ihrem einzigen Deutschlandkonzert 2022 dieses Jahr in München.
Helene Fischer auf Tortour
Die Vermarktungsmaschine rollt – Veranstalter plant 70 Konzerte mit dem Mega-Star
Oliver Stöwing
Köln. „Die spektakulärste Show“,
„Die größten Hits“, „Europas er-
folgreichste Entertainerin“ – vor der
Pressekonferenz im Kölner Hotel
Stadtpalais wird die neue Tournee
„Rausch“ von Helene Fischer aus-
schließlich in Superlativen ange-
kündigt. Auftakt ist am 21. März
2023 in Bremen, und wer mit Luft-
akrobatik, Pyrotechnik und futuris-
tischen LED-Optiken rechnet, wird
bedient: Fischer hat sich mit dem
kanadischen Entertainment-Gigan-
ten Cirque du Soleil zusammenge-
tan. Alles schreit: Las Vegas! Holly-
wood! Broadway! – sodass man Sor-
ge hat, wie so ein großes Konzert
überhaupt ins kleine Bremen pas-
sen soll.
Manege frei für Helene Fischer.
An ihr liegt es nun, einerseits für
eine überlebensgroße Show zu
trommeln und andererseits nicht
abgehoben zu wirken. Bei ihren
Konzerten soll sie ans Trapez, an-
sonsten aber bodenständig bleiben.
Ihr Outfit ist für diese paradoxe Er-
wartungshaltung gut gewählt: Zum
roten flauschigen Kussmundpulli
kombiniert sie eine knallenge
schwarze Hose und schwarze Pla-
teauturnschuhe. Eine Balance aus
Glamour und Entspanntheit, quasi
UNCREDITED / DPA
HANDOUT / AFP
säuger an Land gespült worden.
Die Hälfte der 230 Tiere sei noch
am Leben gewesen. Noch ist
nicht klar, warum die Tiere so
nah an die Küste kamen. dpa
PANORAMA
die Superstarvariante von Leggins
und Wohlfühlsweater. Und so gibt
sie sich nett und nahbar, macht aber
zugleich deutlich, dass ihre Show
höchsten internationalen Stan-
dards genügt. Sie wolle die Men-
schen für einen Abend aus ihrem
Alltag entführen und etwas Magi-
sches kreieren. „Gerade in Zeiten
wie diesen ist es für die Zuschauer,
für das Publikum am allerwichtigs-
ten, an solchen Abenden einfach
mal abzuschalten, den Alltag hinter
sich zu lassen“, sagt sie. Dabei sei ihr
bewusst, dass es für viele derzeit
nicht möglich ist, sich ein Konzert
zu leisten.
Es wird deutlich: Auch als junge
Mutter schont Fischer sich nicht.
Seit Dezember 2021 sind sie und ihr
Freund, Akrobat Thomas Seitel, El-
tern einer Tochter – doch geäußert
hat sie sich dazu nie. Privatperson
und Bühnenfigur sind komplett ent-
koppelt. Natürlich galt auch in Köln
die eiserne Regel: keine privaten
Fragen. Doch war es Fischer offen-
sichtlich ein Anliegen zu vermitteln,
dass sie wieder Vollgas gibt.
70 Konzerte will sie bis 8. Okto-
ber geben. Klingt nach Tortur und
nicht nach Tour. Für Fischer kein
Thema: „Es ist mir egal, wie viele
Konzerte wir veranstalten, Haupt-
sache, ich kann den Menschen
Neuseeland erhöht Warnstufe für Supervulkan
Zum ersten Mal haben sich Forscher zu diesem Schritt entschieden. 700 kleinere Erdbeben registriert
Barbara Barkhausen
Wellington. Der letzte Ausbruch ist
lange her, doch jetzt hat Neusee-
lands nationale geologische Behör-
de die Warnstufe für den Supervul-
kan des Landes erhöht: Bei dem
Vulkan Taupō, der sich unterhalb
des größten gleichnamigen Sees des
Landes befindet, wurden fast 700
kleinere Erdbeben gemessen. Der
Taupō hat die Nordinsel Neusee-
lands in den vergangenen Jahrtau-
senden gravierend verändert: Die
letzte Explosion vor etwa 1800 Jah-
ren hat den größten Ausbruch der
Erde in den vergangenen 5000 Jah-
ren verursacht, zu einer „Super-Ex-
plosion“ kam es zum letzten Mal
Helene Fischer am Mittwoch in
Köln. FEDERICO GAMBARINI / DPA
Freude bereiten. Und solange ich
zwischen den Konzerten immer
mal wieder ein paar Tage frei habe,
ist das ok!“
Nach dem Rausch folgt der Kater.
Bei der disziplinierten 38-Jährigen
läuft es allerdings auf einen Muskel-
kater hinaus: „Die gesamte Planung
der Show dauerte 18 Monate. In
den letzten Monaten vor Tourbe-
ginn wird es für mich sehr konkret.
Spätestens die letzten drei bis vier
Monate muss ich selbst mit trainie-
ren. Die Muskeln werden sich be-
stimmt noch an die eine oder ande-
re Strapaze erinnern, aber es wird
schon sehr intensiv.“
Helene Fischer würde mit
Conchita Wurst singen
Fischer weiß, dass zu viel Disziplin
den Menschen schnell unheimlich
vor rund 25.000 Jahren. Dieser Aus-
bruch soll Teile der Nordinsel voll-
ständig verändert haben.
Die Eruption war die vermutlich
stärkste, die die Erde in den vergan-
genen 70.000 Jahren erschüttert
hat. Ein Supervulkan wie der Taupō
hat eine extrem große Magmakam-
mer. Bei einem Ausbruch kann es zu
einer sogenannten Super-Explo-
sion kommen. Vergleichbares
könnte auch in anderen Teilen der
Welt passieren – beim indonesi-
schen Vulkan Toba, im Yellow-
stone-Nationalpark in den USA
und in den Phlegräischen Feldern
nördlich von Neapel.
Der Vulkan unter dem See Taupō
auf der Nordinsel Neuseelands war
IMAGO/OSNAPIX / HIRNSCHAL
wird und man ihr immer wieder vor-
wirft, dass bei ihrer funkelnden
Leistungsshow wenig Persönlich-
keit durchscheint. Deswegen stellt
sie klar: „Natürlich bin ich nicht ma-
kellos. Wir versuchen auf der Büh-
ne etwas zu kreieren, wo man zwi-
schen den Songs spürt, dass ich
eigentlich super entspannt und
ganz normal bin.“ Doch anderer-
seits arbeitet sie mit Verknappung,
Überhöhung und macht einen My-
thos aus sich, spricht kaum über
sich und schon gar nicht über die
Weltlage: Dafür finde ich mich
nicht wichtig genug.“ Ihr Album
„Rausch“, das sie bei der Tour pro-
motet, erschien schon vor einem
Jahr. Ihr einziges Deutschlandkon-
zert 2022 fand am im August vor
130.000 Zuschauern in München
statt.
Währenddessen feiern die Schla-
gerfans nach zwei Jahren Pandemie
längst zu Ballermann-Lyrik wie
„Layla“, „Dicht im Flieger“ oder
„Malle Beste Leben“, neben denen
Fischers inzwischen zehn Jahre alte
Hymne „Atemlos durch die Nacht“
brav wirkt wie ein Krankenkassen-
kurs im Nordic Walking. Für ein we-
nig Subkultur aber zeigt Fischer
sich offen: Einem Duett mit Drag-
queen Conchita sei sie zumindest
„nicht abgeneigt“, sagt sie in Köln.
Neuseelands Vulkan Taupō am
gleichnamigen See. PA/ ZOONAR
in den vergangenen Jahren relativ
ruhig. Doch weil die Forscher der
nationalen geologischen Behörde
Geonet in den vergangenen Wo-
chen und Monaten fast 700 kleine
Beben gemessen haben, wurde die
Warnstufe von null auf eins angeho-
ben. Auch wenn es sich wenig an-
Donnerstag, 22. September 2022
Mehrheit will
kleineres
Königshaus
Umfrage: Harry und
Meghan kein Thema
mehr bei den Briten
London. Beinahe zwei Drittel der
Briten befürworten nach dem Tod
Queen Elizabeths II. ein Königs-
haus mit weniger aktiven Mitglie-
dern. Das geht aus einer Umfrage
des Meinungsforschungsinstituts
Savanta Com-Res hervor, die von
der Boulevardzeitung „Daily Ex-
press“ in Auftrag gegeben wurde.
Wie das Blatt am Mittwoch be-
richtete, sprachen sich 65 Prozent
der Befragten dafür aus, statt wie
bisher elf nur noch sieben „working
royals“ (arbeitende Royals) zu ha-
ben. Nur sieben Prozent lehnten
das ab. Der Rest hatte dazu keine
Meinung.
Berichten zufolge plant der neue
König Charles III. schon seit Lan-
gem, das Königshaus zu verklei-
nern. Dem „Express“ zufolge dürf-
ten künftig neben Charles (73) und
seiner Königsgemahlin Camilla
(75) nur noch Thronfolger Prinz
William und Prinzessin Kate (beide
40) sowie Prinzessin Anne (72) und
Prinz Edward (58) mit seiner Frau,
Gräfin Sophie (57), eine Rolle spie-
len.
Eine Rückkehr von Prinz Harry
(38) und Herzogin Meghan (41) in
den engeren Kreis der Royals
wünscht sich nur eine Minderheit.
Dafür sprachen sich 32 Prozent der
Befragten aus. 57 Prozent wollen
ausdrücklich nicht, dass das Paar
wieder mehr Einfluss bekommt.
Die Umfrage zeigte aber auch ein
großes Wohlwollen der Briten für
ihr neues Königspaar. So sind 63
Prozent der Befragten überzeugt,
Charles habe einen guten Start als
Monarch gehabt. Sogar 69 Prozent
waren zuversichtlich, dass er ein gu-
ter König sein werde. 58 Prozent
trauen Camilla zu, in der Rolle als
Königsgemahlin zu glänzen.
Insgesamt unterstützen der Erhe-
bung zufolge weiterhin zwei Drittel
(66 Prozent) der Briten diese Staats-
form. Aber auch das ist Ergebnis der
Umfrage: Immerhin knapp ein Vier-
tel (22 Prozent) will die Monarchie
abschaffen. dpa
Charles und Camilla sollen künf-
tig sparen. DOMINIC LIPINSKI / AFP
hört: Das neuseeländische Vulkan-
warnsystem basiert auf sechs eska-
lierenden Stufen, doch Geonet
weist darauf hin, dass ein Ausbruch
auf jeder Stufe möglich ist. Es ist das
erste Mal, dass die Warnstufe auf
eins angehoben wurde.
Die meisten Vulkane Neusee-
lands sind Teil desselben Vulkange-
biets – der sogenannten Taupō Vol-
canic Zone. Diese beginnt südwest-
lich von Whakaari/White Island in
der Bay of Plenty und erstreckt sich
bis zum Vulkan Ruapehu auf der
neuseeländischen Nordinsel. Ein
heftiger Ausbruch ereignete sich zu-
letzt 2019: Damals explodierte der
Vulkan auf White Island. 22 Men-
schen kamen ums Leben.

„Die Zeit des Wartens ist für mich vorbei“
Yannik Bangsow bekommt bei Alemannia Aachen endlich Spielpraxis – Nach seiner Rückkehr zur Eintracht will er angreifen
Lars Rücker
Braunschweig. Yannik Bangsow ist
aktuell von Eintracht Braun-
schweig an den West-Regionalligis-
ten Alemannia Aachen ausgelie-
hen. Im Interview mit unserer Zei-
tung sprach der 24 Jahre alte Torhü-
ter, der seit der Jugend bei den Lö-
wen unter Vertrag steht und erst im
Sommer langfristig verlängerte,
über seine Entwicklung, seine För-
derer und seine Erwartungen an die
Rückkehr zum Fußball-Zweitligis-
ten im nächsten Sommer.
Yannik Bangsow, zuletzt standen Sie
acht Partien in Folge für Aachen auf
dem Platz – so viel Spielzeit auf ho-
hem Niveau war Ihnen in den vergan-
genen Jahren nicht vergönnt. Wie gut
tut Ihnen das?
Ich merke, dass mir das guttut, hatte
aber nicht das Problem, mich an die
regelmäßigen Einsätze gewöhnen
zu müssen. Trotzdem spüre ich,
dass da eine Entwicklung in Gang
gekommen ist, die mir schon weiter-
hilft.
Erstmals seitdem Sie Profifußballer
sind, sind Sie nicht als junger Heraus-
forderer in ein Torwartduell gegan-
gen. Wie war das für Sie?
Das war mal eine ganz andere Situa-
tion, davor war ich immer der junge
Torhüter. Jetzt war die Ausgangssi-
tuation anders, aber das hat auf je-
den Fall Spaß gemacht. Es fühlt sich
gut an, der zu sein, auf den die Trai-
ner schauen, von dem auch etwas
erwartet wird. Als junger Spieler ist
man ja in der Wahrnehmung
manchmal etwas hintendran.
Hat sich durch diesen Rollenwechsel
auch Ihr Auftreten innerhalb der
Mannschaft verändert?
Das denke ich schon. Ich stehe in
einer ganz anderen Verantwortung,
muss die Mannschaft mit führen.
Und ich habe das Gefühl, dass ich
daran wachse.
Was erwartet das Trainerteam der
Alemannia in dieser starken Regio-
nalliga West von Ihnen?
Den Trainern ist wichtig, dass ich
viel von hinten coache, dass ich Ver-
antwortung übernehme – gerade
auch, weil ich schon ein paar Spiele
in der 3. Liga gemacht habe. Ich soll
bei Ecken und Standards rausge-
Schieles Hoffnungen für die Pause: Mehr Konkurrenzkampf und weniger Verletzte
Eintracht Braunschweigs Cheftrainer formuliert klare Erwartungen an seine Spieler für das Testspiel gegen Holstein Kiel
Lars Rücker
Braunschweig. Seinen Kieler Trai-
nerkollegen Marcel Rapp hat Mi-
chael Schiele erst am vergangenen
Wochenende gesehen. Bei der Ta-
gung des Bundes Deutscher Fuß-
ball-Lehrer, dem der ehemalige Lö-
wen-Coach Benno Möhlmann vor-
steht, trafen sich die Erst- und
Zweitligatrainer zu Fachvorträgen
und sahen sich das Bundesliga-
Sonntagsspiel zwischen der TSG
Hoffenheim und dem SC Freiburg
(0:0) an.
Heute gibt es für Schiele im Test-
spiel mit Eintracht Braunschweig
das schnelle Wiedersehen mit Rapp
und den Störchen. In der Liga hatte
Die Rolle von Yannik Bangsow hat sich bei Regionalligist Alemannia Aachen gewandelt – er ist
Stammspieler mit Führungsauftrag.
hen, mutig sein und meinen Straf-
raum beherrschen. Darauf legt der
Trainer großen Wert. In dieser Liga
geht es teils heiß her, zu unseren
Heimspielen kommen um die
12.000 Zuschauer, daher soll ich
von meiner Position aus auch Ruhe
auf meine zum Teil noch jungen
Mitspieler ausstrahlen.
Und wie lauten Ihre Ansprüche an Sie
selbst?
Ich will mich Jahr für Jahr weiter-
entwickeln, die Spielpraxis nutzen
der Aufsteiger bei der KSV im Au-
gust eine empfindliche 0:3-Nieder-
lage hinnehmen müssen – dass das
Rückspiel erst im kommenden Jahr
erfolgt, ist wohl auch ein Grund, wa-
rum der Vergleich mit dem Ligakon-
kurrenten nun möglich ist.
Für Schiele liegt der Fokus des
Tests in Rotenburg (Wümme), der
unter Ausschluss der Öffentlichkeit
ausgetragen wird, auf den Spielern,
die zuletzt weniger Einsatzzeit er-
halten haben, während seine drei
Spiele unveränderte Startelf sieben
Punkte aus den Partien gegen Nürn-
berg (4:2), Hannover (1:1) und
Karlsruhe (2:1) holte. „Sie sollen 80
oder 90 Minuten auf sich aufmerk-
sam machen“, so der 44-Jährige, der
SPORT
und mich daran gewöhnen, jedes
Wochenende Leistung abliefern zu
müssen. Dafür will ich so viele Spie-
le wie möglich ohne Gegentor blei-
ben und so gut wie möglich vorbe-
reitet nach Braunschweig zurück-
zukehren.
In der vergangenen Saison hieß es,
dass Sie auch aufgrund der Arbeit mit
Eintrachts damals neuem Torwart-
trainer Moppes Petz einen Sprung
nach vorn gemacht haben. Welchen
Anteil hat er an Ihrer jüngsten Ent-
zwar keine Namen nennt. Doch
man muss kein Hellseher sein, um
zu wissen, dass es um Akteure wie
Lion Lauberbach, Michael Schultz,
IMAGO/FOTOGRAFIE73
wicklung?
Moppes hat mir sehr, sehr gut getan.
Sein Torwarttraining war anfangs
eine Umstellung für mich, weil ich
anderes gewohnt war. Es konzent-
riert sich auf die wirklich wichtigen
Dinge im Torwartspiel. Es kommen
viele Schüsse aufs Tor, und er hat
auch einen sehr guten Schuss. Er ist
ein alter Hase, sehr erfahren und
konnte mir viele gute Tipps und An-
sätze mitgeben. Dazu hatte ich aber
auch das Gefühl, dass ich durch die
Leihe nach Köln in der Saison da-
Zuletzt nur Ein-
wechselspieler:
Lion Lauber-
bach (vorn),
der in dieser
Szene von Trai-
ner Michael
Schiele beob-
achtet wird.
PRIEBE/REGIOS24
Bryan Henning, Maurice Multhaup
und Keita Endo gehen wird.
Auf Saulo Decarli, Philipp
Strompf, Mehmet Ibrahimi und
vor schon gereifter und mit einem
anderen Selbstverständnis nach
Braunschweig zurückgekommen
bin.
Sie haben viele Jahre lang mit Jasmin
Fejzic zusammengearbeitet. Was ha-
ben Sie von ihm gelernt?
Mit Jasi habe ich ein sehr gutes Ver-
hältnis, seit ich zu den Profis hoch-
gezogen wurde. Er hat sich von Be-
ginn an meiner angenommen und
mich unterstützt. Immer wenn ihm
was aufgefallen ist, hat er das gesagt
und auch gesagt, dass er sich bei mir
etwas abschaut. Gleichzeitig hat er
aber auch angesprochen, was er an-
ders machen würde – und auch ich
habe viel den Austausch mit ihm ge-
sucht und lege viel Wert auf seinen
Rat. Ich habe von seiner Erfahrung
profitiert, und auch zwischen-
menschlich passt es bei uns.
Moppes ist ein alter
Hase, sehr erfahren und
konnte mir viele gute
Tipps und Ansätze
mitgeben.
Yannik Bangsow, über Eintrachts
Torwarttrainer Manfred Petz.
Es ist zwar noch sehr früh in der Sai-
son, aber welche Erwartungen haben
Sie an Ihre Rückkehr nach Braun-
schweig?
Jetzt gerade befasse ich mich nicht
viel damit, ich bin mit meinem Kopf
hier bei der Aufgabe in Aachen und
möchte das gut wie möglich meis-
tern – alles andere kommt dann.
Aber Sie hätten ja aufgrund Ihres
auslaufenden Vertrages auch fest
wechseln können. Warum haben Sie
sich dazu entschieden, in Braun-
schweig zu verlängern und sich er-
neut verleihen zu lassen?
Es war der Plan, den die Eintracht
aufgezeigt hat. Andernfalls hätte ich
meinen Vertrag auch nicht verlän-
gert. Ich will die nächsten Schritte
in meiner Karriere gehen. Die Zeit
des Wartens auf den Moment ist für
mich jetzt einfach vorbei. Wenn ich
zurückkomme, dann möchte ich
schon angreifen.
dem in dieser Woche leicht erkrank-
ten Danilo Wiebe muss er auf neut-
ralem Boden wohl verzichten. Zu-
letzt füllten die U19-Akteure Leon
Suzuki, Benjamin Mbom, Maxim
Root und Rami Zouaoui den Trai-
ningskader auf. Manche von ihnen
sollen auch in Rotenburg dabei
sein, doch Schiele sagt auch: „Ich
hoffe nicht, dass wir alle brauchen,
weil das bedeuten würde, dass wei-
tere Spieler bei uns ausfallen.“
Mit 21 Akteuren will er anreisen –
in der Hoffnung, dass alle auch im
Anschluss an den Test fit bleiben.
Dabei erwartet der Braunschweiger
Coach, dass seine Spieler dieselben
Tugenden zeigen wie zuletzt in der
Liga, dazu eine gute Kompaktheit
Donnerstag, 22. September 2022
Kommentar
Arnolds letzte
WM-Chance
Daniel Mau über Maximilian
Arnolds WM-Aussichten
Eine kleine Überraschung ist es
schon, dass der Wolfsburger Mittel-
feldspieler Maximilian Arnold am
Mittwoch nach den Ausfällen von
Leon Goretzka und Julian Brandt
nachträglich für die Länderspiele
der deutschen Fußball-National-
mannschaft gegen Ungarn und Eng-
land nominiert wurde. Zwar hat
sich Bundestrainer Hansi Flick im
Sommer, als er den VfL im Trai-
ningslager in Österreich besuchte,
wohlwollend über den 28-Jährigen
geäußert, aber letztlich wurden Ar-
nold kaum Chancen eingeräumt,
auf den WM-Zug Richtung Katar
aufzuspringen. Dazu konnte der
Wolfsburger Profi die vergangenen
Wochen in der Bundesliga nicht ge-
rade zur Eigenwerbung nutzen. Mit
seinem Klub macht er wie in der ver-
gangenen Saison eine sehr schwie-
rige Phase durch und dabei eben-
falls selten eine gute Figur.
Doch eines muss man dem Eigen-
gewächs der Wölfe zugutehalten:
dass es es zumindest versucht, sich
gegen den Negativtrend entgegen
zu stemmen. Arnold kniet sich beim
VfL seit Jahren rein, übernimmt in
dieser Saison mit dem Kapitänsamt
zusätzliche Verantwortung und ist
bemüht, dem Wolfsburger Spiel zu-
mindest ein wenig Struktur zu ge-
ben. Das schätzt Flick an ihm, wie er
bereits im Sommer betonte. Die
Konkurrenz für Arnold im zentra-
len Mittelfeld ist zwar groß, aber es
ist auch nicht schlecht einen Spieler
im Kader zu haben, von dem man
weiß, was man bekommt und der
gleichzeitig über viel nationale und
ein wenig internationale Erfahrung
mit seinem Klub verfügt. Andere
Akteure mag Flick höher einschät-
zen, aber dass er Arnold trotzdem
noch auf seinem Radar hat, zeigt die
Nachnominierung. Arnold hat nun
eine letzte Chance, sich für die Win-
ter-WM zu bewerben und dem Bun-
destrainer zu zeigen, dass er mehr
als ein Mann für den Notfall ist.
und Intensität sowie eigens heraus-
gespielte Torchancen.
Anschließend soll das Pensum an
der Hamburger Straße herunterge-
fahren werden und die Spieler ein
paar freie Tage erhalten. „Sie haben
es sich verdient, den Kopf abzu-
schalten. Nächste Woche werden
wir wieder mehr trainieren. Es ist
die letzte Möglichkeit, präventiv et-
was im Kraftraum zu machen, um
sich für die tiefer werdenden Plätze
zu wappnen“, sagt Eintrachts Trai-
ner, der auf die derzeitige Unterbre-
chung angesichts des guten Laufs
mit gemischten Gefühlen blickt:
„So eine Pause tut immer gut, aber
es war schon schade, dass es nicht
so weitergegangen ist.“
 Donnerstag, 22. September 2022
SPORT

2:3 in Köln – aber

Grizzlys punkten
erstmals
Köln/Wolfsburg. Den Fehlstart ha-
ben sie abgewendet, zum ersten Sai-
sonsieg reichte es am Mittwoch-
abend für die Grizzlys nicht. Im-
merhin einen Punkt sicherte sich
der Wolfsburger Eishockey-Erstli-
gist. Bei den Kölner Haien gab’s
nach 0:2-Rückstand eine 2:3 (0:2,
1:0, 1:0)-Niederlage nach Verlänge-
rung. Die Treffer von „JC“ Beaudin
und Dustin Jeffrey reichten der
Mannschaft von Coach Mike Ste-
wart nicht zu mehr.
Es war ein gutes Spiel, das die
Grizzlys im ersten Drittel hinlegten,
und trotzdem erwischte Köln den
Gast kalt. Jon Matsumoto sorgte für
die frühe Führung, in Überzahl leg-
te Andreas Thuresson nach. Keeper
Justin Pogge, der anstelle von Dus-
tin Strahlmeier gegen seinen Ex-
Klub spielen durfte, war die Sicht
genommen, der Puck rutschte ihm
über den Handschuh. Und die
Grizzlys? Die ließen gleich mehrere
gute Chancen aus. Kapitän Spencer
Machacek und Trevor Mingoia
schafften es nicht, die Scheibe an
Goalie Mirko Pantkowski vorbeizu-
bringen.
Wolfsburg setzte nach, legte im
zweiten Abschnitt noch einmal eine
Schippe drauf und ließ die Haie
nicht mehr zur Entfaltung bringen.
Immer wieder bremsten die Grizz-
lys die Kölner Angriffsbemühungen
durch starkes Forechecking aus
und setzten sich in der gegnerischen
Zone fest. Beaudins Treffer, der
nach Videobeweis zählte, war
eigentlich zu wenig.
Im Schlussabschnitt besorgte Jeff-
rey in Überzahl das 2:2 und sicherte
den Punkt. Zwei wurden es nicht,
weil Kölns Torjäger Louis-Marc Au-
bry nach nur 31 Sekunden das 3:2
besorgte. Wolfsburgs Ex-Kölner Lu-
cas Dumont sah Fortschritte im Ver-
gleich zum 2:5 gegen Frankfurt:
„Ich denke, wir haben uns gut zu-
rückgekämpft und es war mehr
drin. Jetzt geht es darum, am Freitag
den nächsten Schritt zu machen.“
Am Freitag (19.30 Uhr) geht’s zu
den Eisbären Berlin. hot
Deutsche Eishockey-Liga
Kölner Haie – Gr. Wolfsburg
EHC München – Augsburg P. Do., 19.30 Uhr
1. Straubing 2 2 0 10:3
2. Bremerhaven 2 2 0 7:4
3. Düsseldorf 2 2 0 6:4
4. Ingolstadt 2 1 1 8:6
5. Köln 3 2 1 11:10
6. Frankfurt 2 1 1 8:6
7. Augsburg 2 1 1 6:4
8. München 2 1 1 8:8
9. Schwenningen 2 1 1 3:3
10. Nürnberg 2 1 1 6:7
11. Iserlohn 2 1 1 4:6
12. Wolfsburg 2 0 2 4:8
13. Berlin 1 0 1 2:4
14. Mannheim 2 0 2 3:7
15. Bietigheim 2 0 2 2:8
Wimmer geht auf Nummer sicher
Der Fußball-Profi des VfL Wolfsburg spielt nach einer Gehirnerschütterung nur noch mit Schutzhelm
Daniel Mau
Wolfsburg. Er würde nichts mehr
von seiner Verletzung spüren, sagt
Patrick Wimmer. Die Gehirn-
erschütterung, die sich der Fußball-
Profi des VfL Wolfsburg kurz nach
dem Saisonstart im Training des
Bundesligisten zugezogen hat, sei
völlig auskuriert, beteuert der Mit-
telfeldspieler. Und doch betritt er
den Fußball-Platz im Moment nur
mit Schutzhelm. „So im Training
merke ich es eigentlich gar nicht,
aber mehr Sicherheit gibt mit der
Helm schon noch“, sagt der Öster-
reicher, der bereits dreimal in seiner
Karriere eine Gehirnerschütterung
erlitten hat.
Zunächst in seiner Heimat und
dann nach seinem Wechsel zu Ar-
minia Bielefeld hatte er sich jeweils
so eine Kopfverletzung zugezogen.
Und nun auch beim VfL, vor fünf
Wochen im Training. Das war Pech
für den 21-Jährigen, der in der Vor-
bereitung einen starken Eindruck
hinterlassen hatte, bei Wolfsburgs
Trainer Niko Kovac einen hohen
Stellenwert genießt und in der Start-
elf eingeplant war. Die Wölfe haben
den dribbel- und laufstarken Mittel-
feldspieler in den vergangenen Wo-
chen jedenfalls vermisst. Beim 2:2
zum Liga-Auftakt gegen Werder Patrick Wimmer mit Schutzhelm im Training des VfL Wolfsburg. Der Offensivspieler hat seine Gehirnerschütterung auskuriert, will den
Bremen hatte Wimmer gespielt, Helm aber auch weiterhin tragen, um sich sicherer zu fühlen. DARIUS SIMKA / REGIOS24
eine Torvorlage gegeben und an-
schließend noch weitere 45 Minu-
ten im Auswärtsspiel bei Bayern Hansi Flick nominiert Maximilian Arnold nach Österreicher. Daher ist er sicherlich würde ich Kopfbälle machen, im
München absolviert. Danach pau- gleich ein Kandidat für einen Ein- Training würd ich es jedoch nicht
sierte er und der VfL schlitterte in satz, denn die Wolfsburger Offensi- forcieren“, beschreibt Wimmer,
die erste Krise der noch jungen Maximilian Arnold, Mittelfeld- aufgrund eines grippalen Infekts ve könnte ohne Frage frischen dass es durchaus noch Situationen
Spielzeit. „Es ist überraschend, dass spieler des VfL Wolfsburg, wurde abreisen, er wurde negativ auf Wind vertragen. gebe, wo er auf seine Verletzung
wir so weit hinten drinstehen“, für die Länderspiele der deut- das Coronavirus getestet. Nur fünf Tore haben die Gründ- achte. Die Reise zur österreichi-
meint Wimmer. schen Fußball-Nationalmann- Weißen in dieser Saison bisher er- schen U21-Nationalmannschaft
Aber auch von den schwachen schaft gegen Ungarn und Eng- Der Wolfsburger Arnold könnte zielt – gemeinsam mit Augsburg und hat er ebenfalls als „Vorsichtsmaß-
Leistungen seiner Mitspieler wollte land nachnominiert, weil im damit vor seinem vierten Län- Bochum ist das der Minuswert in nahme abgesagt. „Ich wollte nicht
er sich in den vergangenen Wochen Team von Bundestrainer Hansi derspiel stehen. Er hatte im der Bundesliga. „Ich hoffe, dass es zu viel reisen“, so Wimmer. Man
nicht zu einer vorzeitigen Rückkehr Flick mehrere Krankheitsfälle Sommer 2014 kurz vor Welt- besser läuft“, blickt Wimmer auf die merkt, auch wenn der Fußball-Profi
ins Mannschaftstraining sowie in aufgetreten sind. meisterschaft in Brasilien sein Partien nach der Pause. Mit seinen im Training der Wölfe zwar wieder
den Spielbetrieb verleiten lassen. Kapitän Manuel Neuer und Mit- Debüt in der Nationalelf gege- „Tempodribblings“ sowie seinem voll mitmischt, hält er sich in gewis-
„Ich habe mir die Zeit genommen, telfeldspieler Leon Goretzka ben. Anschließend musste er „Kampfgeist“, wolle er versuchen sen Dingen immer noch etwas zu-
die ich gebraucht habe. Ich habe sind an Corona erkrankt und aus bis zum vergangenen Jahr war- der Mannschaft zu helfen. Er weiß, rück – trotz des Schutzhelms.
mich in den letzten Wochen nicht dem Lager der deutschen Elf ab- ten, ehe er wieder nominiert dass sich sein Team in einer kriti- Wahrscheinlich wird das Test-
so bereit gefühlt, dass ich wieder gereist. Julian Brandt musste wurde. schen Situation befinde, will aber spiel des VfL am heutigen Donners-
spielen kann. Aber nun bin ich wie- auch nicht schwarzmalen. Mit ein, tag (13 Uhr) gegen den Zweitligis-
der voll drin im Mannschaftstrai- zwei Siegen könne die Lage sich ten Hansa Rostock Aufschluss da-
n.V.3:2 ning“, sagt er und ist dankbar, dass der gut“, sagt der Offensivspieler braucht den Helm vielleicht weni- schnell verbessern. rüber geben, ob ein Bundesliga-
ihn das Trainerteam bei seinem und peilt seine Bundesliga-Rück- ger als wirkliche Schutz, sondern Obwohl die Wolfsburger seine Comeback in der nächsten Woche
6 Comeback auch nicht gedrängt ha- kehr für das Heimspiel gegen den eher als psychologische Unterstüt- Qualitäten gebrauchen können, gegen Stuttgart wahrscheinlich ist.
6 be. VfB Stuttgart nach der Länderspiel- zung. „Ich fühle mich damit einfach werden sie wohl nicht als Kopfball- Zusammen mit Jonas Wind, der
5
4 „Wir hatten von Anfang an einen pause an. besser“, berichtet der Mittelfeld- Ungeheuer auf ihn setzen. Für so ebenfalls seit Wochen verletzt aus-
5 Plan, nach dem wir vorgegangen Doch obwohl er inzwischen spieler. eine Stärke war Wimmer schon vor fällt und bald zurückerwartet wird,
3
3 sind, und das war auch gut so“, er- schmerz- und schwindelfrei sei, soll Das ist das Entscheidende, wenn der dritten Gehirnerschütterung könnte Wimmer jedenfalls ein Hoff-
3 klärt Wimmer. Selbst wenn dafür der Schutzhelm bleiben, auch in er dem VfL nach der Länderspiel- seiner Karriere nicht gerade be- nungsträger der Wölfe sein. Ob er
3
3
bei ihm wie auch bei Trainern Ge- den Spielen. „Ich denke, dass ich pause helfen will. Die fünf Wochen kannt. Die Verletzung hat das wahr- dann dauerhaft mit Schutzhelm
3 duld gefragt war. Mit seiner Vorge- ihn am Anfang mit Sicherheit eine Abstinenz im Mannschaftstraining scheinlich so eher verstärkt. Wim- oder ohne spielt, ist dabei sicherlich
1 schichte wollte er aber kein Risiko Zeit lang tragen werde. Danach wären zwar nicht spurlos an ihm mer will aber nicht ausschließen, egal. Hauptsache der 21-Jährige
0
0 eingehen und es deshalb langsam müssen wir mal schauen, wie ich vorbeigegangen, sein Fitnesslevel auch bei Bällen aus der Luft alles für fühlt sich sicher und betritt den Fuß-
0 angehen lassen. „Jetzt ist alles wie- mich fühle“, sagt Wimmer. Er „sollte aber okay sein“, meint der sein Team zu geben. „Im Ernstfall ball-Platz ohne Angst.

Jule Brands erste Rückkehr wird besonders

Daniel Hotop
Wolfsburg. Glatter hätte es für Jule
Brand bei den Fußballerinnen des
VfL Wolfsburg bisher kaum laufen
können: Zwei Pflichtspiele, zwei
Siege in DFB-Pokal und zum Liga-
Start und dabei die ersten 101 Ein-
satzminuten gesammelt. Auch per-
sönlich fühlt sich die 19 Jahre alte
Nationalspielerin nach eigenen An-
gaben bereits pudelwohl beim VfL
und in der Stadt. Am Samstag
(17.55 Uhr) gibt’s für Brand aller-
dings noch einmal eine Reise in die
Vergangenheit: Mit ihrem neuen
Klub ist sie bei der TSG Hoffenheim
zu Gast – und zwar nicht im Diet-
mar-Hopp-Stadion (6350 Plätze),
Die neue Spielerin der VfL-Fußballerinnen spricht über ihre ersten Wochen in Wolfsburg
sondern in der Prezero-Arena der
Männer, in der mehr als 31.000
Menschen Platz finden.
Es ist ein Highlight-Spiel für die
TSG, die mit dem Umzug ins große
Stadion so kurz nach der Europa-
meisterschaft in England auch ein
Jule Brand trifft erstmals im VfL-
Trikot auf ihren Ex-Klub. REGIOS24
Zeichen setzen möchte. „Ein sehr
cooles für den Frauenfußball“, fin-
det Brand. Genauso wie der VfL,
der sein Spitzenspiel gegen den
Dauerrivalen FC Bayern München
im Oktober in der VW-Arena austra-
gen wird. Die Ex-Hoffenheimerin
kennt das Stadion gut, bisher aller-
dings nur als Zuschauerin. Sie sagt:
„Als kleines Kind habe ich da im-
mer mit meinem Opa im Stadion ge-
sessen und die Spiele der Männer
geguckt. Dass wir jetzt da spielen, ist
sehr cool!“
Bei der TSG ist Brand erst zur
Bundesliga- und dann zur National-
spielerin aufgestiegen, die pfeil-
schnelle Außenstürmerin hat eine
rasend schnelle Entwicklung hinge-
legt. 44 Spiele (acht Tore, neun Vor-
lagen) bestritt sie für Hoffenheim,
entschied sich im Sommer den
nächsten Schritt zu machen – in
Wolfsburg, und zwar trotz Angebo-
ten aus dem europäischen Ausland.
Eine Entscheidung, die sie bisher
nicht bereut hat. Im Gegenteil. „Mir
geht’s sehr gut in Wolfsburg, ich füh-
le mich sehr wohl in der Mann-
schaft und auch in der Stadt“, gibt
Brand nach ihren ersten Wochen in
grün-weiß zu Protokoll.
Auch mit einigen Wolfsburg-Vor-
urteilen hat sie für sich schon aufge-
räumt, sagt: „Es ist nicht ganz so
langweilig, wie es mir vorher gesagt
wurde. Es gibt schöne Cafés hier,
man kann auch gut essen – es lässt
sich gut aushalten.“ Die 19-Jährige,
die erstmals aus dem privaten Um-
feld raus ist und sich allein orientie-
ren muss, hat sich also schon gut
eingelebt beim nationalen Double-
sieger der Vorsaison. Allerdings ist
sie anders als bei der TSG im Topka-
der der Wolfsburgerinnen nicht ge-
setzt. Die Konkurrenz, gerade in der
Offensive, ist riesengroß. Das
Niveau hat sie auch als einen der
markantesten Unterschiede zwi-
schen ihrem alten und ihrem neuen
Klub ausgemacht. Brand sagt: „Es
ist noch mal ein anderes Niveau,
auch im Training: Sich immer mit
den besten Spielerinnen zu messen,
immer voll da zu sein.“
Im ersten Liga-Spiel klappte es
schon ganz gut, die SGS Essen
schickte das Team mit 4:0 nach
Hause. „Ich denke, es war ein gutes
Auftaktspiel von uns. Am Anfang
sind wir etwas langsam ins Spiel ge-
kommen, aber gerade gegen Ende
der ersten Hälfte haben wir gut ge-
spielt. Das erste Mal im AOK-Sta-
dion zu gewinnen, war ein schönes
Gefühl. Es ist ein schönes neues
Wohnzimmer“, so Brand, die in der
Schlussphase der Partie eingewech-
selt worden war. Mehr als 3000 Zu-
schauer waren gekommen, sorgten
für eine tolle Atmosphäre.
Auch am Samstag ist der VfL wie-
der der Favorit. Zumal Hoffenheims
Auftakt daneben ging. Beim 1. FC
Köln setzte es eine 1:3-Niederlage.

Ohne Torhüter Manuel Neuer muss Deutschland die kommenden beiden Länderspiele gegen Ungarn und England bestehen.
Entwicklung bei der Nationalelf zu positiv
Torhüter Neuer und Mittelfeldmann Goretzka fallen aufgrund von Corona gegen Ungarn aus. Beide sind symptomfrei
Kai Schiller
Frankfurt am Main. Um kurz vor
13.30 Uhr wurde es langsam unru-
hig im Medienraum der neuen DFB-
Akademie in Frankfurt am Main.
Bereits seit einer Dreiviertelstunde
war die um 12.45 Uhr angesetzte
Pressekonferenz mit den National-
spielern Jonas Hofmann, Thilo Keh-
rer und Manuel Neuer überfällig,
als dann doch endlich die Türen auf-
gingen. Als dann wenig später Keh-
rer und Hofman neben Pressespre-
cherin Franziska Wülle Platz nah-
men, fiel den meisten schnell auf,
was Wülle dann auch direkt an-
sprach. „Sie sehen, dass einer hier
auf dem Podium fehlt: Manuel Neu-
er.“ Der Grund: Corona. So wurde
der Torhüter wenige Minuten zuvor
positiv getestet – genauso wie auch
Bayern-Kollege Leon Goretzka.
„Nach zwei Jahren mit der Pande-
mie greifen die gewohnten Abläufe
unserer medizinischen Abteilung“,
sagte Pressesprecherin Wülle, für
die diese gewohnten Abläufe doch
Federer hofft auf ein Doppel mit Nadal
Eine der größten Sportlerkarrieren geht an diesem Wochenende auf der Tennis-Tour zu Ende
London. Pressekonferenzen gingen
Roger Federer in seiner eindrucks-
vollen Karriere stets genauso leicht
von der Hand wie das Tennis spie-
len in den größten Stadien dieser
Welt. Doch diese Runde mit den
Medien fiel selbst der Schweizer
Tennis-Legende, die sonst auch
nach bitteren Niederlagen problem-
los auf Englisch, Französisch oder
Deutsch alle erdenklichen Fragen
beantwortete, schwer. Am Mitt-
woch saß Federer in London auf
dem Podium, um sich erstmals nach
seiner Rücktrittsankündigung in
der vergangenen Woche mit der
Weltpresse zu unterhalten.
Immer wieder zupfte Federer et-
was nervös an seinem Hemd, sein
Auch Leon Goretzka fällt auf-
grund von Corona aus. DPA
eigentlich noch völlig ungewohnt
waren. Die ehemalige WDR-Mit-
arbeitern war gerade erst als Nach-
folger von Ex-Pressesprecher Jens
Grittner eingestellt worden – und
durfte sich direkt in ihrer zweiten
Pressekonferenz darüber freuen,
Lächeln wirkte ein bisschen ge-
quält. Man merkte, dass Federer mit
seiner unausweichlichen Entschei-
dung zwar im Reinen ist, sie ihm
aber immer noch schwerfällt.
Schließlich hat der 41 Jahre alte
Schweizer mehr als sein halbes Le-
ben auf der Tennis-Tour verbracht
und dabei mehr als 100 Titel gewon-
SPORT
ihr Improvisationsgeschick unter
Beweis zu stellen. Das Fazit nach
der Rede- und Antwortrunde: ge-
nauso positiv wie die Tests von Neu-
er und Goretzka. So erläuterte Wül-
le noch, dass es im privaten Umfeld
eines Spielers einen Corona-Fall ge-
geben habe und daraufhin die Tests
vorgenommen worden.
Neuer und Goretzka, die am Wo-
chenende mit der Bayern-Mann-
schaft auf dem Oktoberfest waren
und nun mittags zurück nach Mün-
chen gebracht wurden, werden na-
türlich bei den Nations-League-
Spielen gegen Ungarn in Leipzig am
Freitag (20.45 Uhr/ZDF) und gegen
England in London am Montag
(20.45 Uhr/RTL) ausfallen. Neben
Bundestrainer Hansi Flick dürfte
vor allem auch das Leipziger Publi-
kum über die Ausfälle enttäuscht
sein, wobei die Nationalmann-
schaftsfans in Sachsen längst eine
gewisse Routine mit Corona-Ausfäl-
len bei Länderspielen entwickelt
haben dürften. Beim letzten Län-
derspiel in Leipzig vor knapp zwei
nen. „Es war eine unglaubliche Rei-
se, ich bin sehr stolz auf meine Kar-
riere“, sagte die langjährige Num-
mer eins der Welt.
An diesem Wochenende wird Fe-
derer beim Laver Cup sein letztes of-
fizielles Match bestreiten. Nach
drei Operationen ist sein Knie so lä-
diert, dass es nicht mehr für ein Ein-
Roger Federer
(rechts) und
Rafael Nadal
lieferten sich
im Lauf der
Jahre viele gro-
ße Duelle. ADRI-
AN DENNIS / AFP
Jahren gegen die Ukraine wurden
am Abend vor dem Spiel gleich fünf
Ukrainer positiv getestet. Lange
Zeit stand auf Kippe, ob die Partie
überhaupt angepfiffen werden
könnte. Am Ende entschied die
Uefa, dass das Spiel stattfinden müs-
se. Die Ukraine verlor zunächst 1:3
gegen Deutschland – und anschlie-
ßend vier weitere Spieler aufgrund
von Corona.
Zwei Jahre und mittlerweile un-
zählige Mutationen später hält sich
die Aufregung um den einen oder
den anderen Corona-Fall in Gren-
zen. „Der Umgang hat sich ein biss-
chen verharmlost, generell im All-
tagsleben“, sagte auch Mönchen-
gladbachs Hofmann, als er dann
doch auf dem Pressepodest Rede
und Antwort hielt. „Ich hoffe, dass
wir keine weiteren Fälle mehr ha-
ben. Aber dann sehen wir auch zu,
dass keiner weiter betroffen ist.“
Hofmann weiß, wovon er spricht.
Er und Kontaktperson Marcel Hals-
tenberg hatten im März 2021 als die
ersten Nationalspieler aufgrund
zel, sondern nur noch für ein Dop-
pel reicht. „Ich kenne meine Gren-
zen“, sagte Federer. „Das Knie
macht einfach keine Fortschritte
mehr, es ist am Maximum angekom-
men“, berichtete der 20-malige
Grand-Slam-Turniersieger, der sich
für seinen letzten Auftritt einen
ganz besonderen Partner an seiner
Seite wünscht: Rafael Nadal. „Na-
türlich würde ich gerne mit Rafa
spielen“, sagte Federer mit Blick auf
das für Freitag geplante Doppel.
„Das wäre ein spezieller Moment.“
Mit Nadal verbindet Federer eine
jahrelange sportliche Rivalität,
gleichzeitig sind sie eng befreundet.
So ein Doppel wäre ein guter Ab-
schluss für eine große Karriere. dpa
FEDERICO GAMBARINI / DPA
von Corona ein Länderspiel ver-
passt. Vor einem Jahr mussten nach
einem positiven Test von Niklas Sü-
le gleich eine ganze Reihe von Na-
tionalspielern aus dem Teamhotel
aus Wolfsburg abreisen, darunter
auch der damals noch ungeimpfte
Joshua Kimmich.
Nun also Neuer und Goretzka.
Immerhin: Beide seien symptom-
frei, versicherte Pressesprecherin
Wülle. Für Neuer wurde Hoffen-
heim Torhüter Oliver Baumann
nachnominiert, für Goretzka kün-
digte der DFB ebenfalls zeitnahen
Ersatz an und meldete nur wenig
später die Nachnominierung des
Wolfsburgers Maximilian Arnold,
der bisher drei Länderspiele absol-
viert hat.
Anders als beim letzten Leipzig-
Länderspiel gegen die Ukraine sei
eine Spielabsage gegen Ungarn
diesmal aber kein Thema. Der
Arbeitsauftrag für den Freitagabend
lautet weiterhin, ein positives Er-
gebnis zu erzielen. Selbstverständ-
lich nur auf dem Spielfeld.
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Donnerstag, 22. September 2022
Erpressungskrimi
um Frankreichs
Star Paul Pogba
Der Fußballer sorgt
abseits des Platzes für
Schlagzeilen – ungewollt
St. Denis. Paul Pogba ist der Proto-
typ dessen, was man im Fußball als
„Paradiesvogel“ bezeichnet. Teure
Autos, extravaganter Kleidungsstil,
fragwürdige Frisuren, dazu die ein
oder andere Eskapade abseits des
Platzes. So sorgt der französische
Mittelfeldstar auch aktuell wieder
für ordentlich Aufsehen – er selbst
kann in einem wahren Krimi aller-
dings nur wenig dafür.
Während seine Weltmeister-Kol-
legen als Schlusslicht der Gruppe
eins am Donnerstag gegen Öster-
reich (20.45 Uhr/Dazn) gegen den
Abstieg aus der Nations League
spielen, steht der 29-Jährige im Mit-
telpunkt eines spektakulären Straf-
prozesses, über den in diesen Tagen
immer mehr ans Licht kommt.
Der Skandal überschattet längst
die wichtige Partie der stark ersatz-
geschwächten Bleus gegen das
ÖFB-Team, aber auch die akuten
Verletzungsprobleme von Pogba.
Der Profi von Juventus Turin fällt
nach seiner Knie-OP derzeit aus,
auch die WM in Katar ist in Gefahr.
Dabei hat Pogba schon genug Sor-
gen. Fünf Männer, darunter Pogbas
älterer Bruder Mathias, sollen über
mehrere Monate versucht haben,
den 91-maligen Nationalspieler zu
erpressen. Die Vorwürfe reichen bis
in den März dieses Jahres zurück.
„Ich hatte Angst“, sagte Pogba
laut der französischen Tageszeitung
Le Monde zu den Geschehnissen.
Am Rande eines Trainingslagers der
französischen Nationalmannschaft
sollen Jugendfreunde den Juve-Pro-
fi unter Androhung von Waffenge-
walt zu einer Zahlung von 13 Millio-
nen Euro aufgefordert haben. „Als
ich so mit vorgehaltener Waffe fest-
gehalten wurde, sagte ich ihnen,
dass ich bezahlen würde“, bestätig-
te Pogba der Polizei.
Gegenstand der Erpressung ist
ein heikles Video. Dieses soll Pogba
dabei zeigen, wie er einen Hexen-
doktor für das Verfluchen von Geg-
nern und den französischen Stür-
merstar Kylian Mbappe bezahlt. Im
Juni erstattete Pogba Strafanzeige
gegen die Männer. sid
Mathias Pogba (r.) soll seinen
Bruder Paul erpresst haben. AFP
VFL Wolfsburg –
Populäre Irrtümer und
andere Wahrheiten
Wussten Sie, dass der
VfL Wolfsburg ein echter
Arbeiterverein ist, der fast
genauso alt ist wie die Stadt
Wolfsburg selbst – und
damit älter als der 1. FC
Köln? Und dass der Klub
sogar Gründungsmitglied
der 2. Bundesliga war?
Ein detaillierter Blick auf
die Geschichte des VfL
Wolfsburg hilft weiter!

Nach WM-Bronze soll jetzt EM-Gold her
Tom Hölemann geht nächste Woche bei dem Mixed-Martial-Arts-Turnier in Italien an den Start
Henning Thobaben
Braunschweig. Bei der Weltmeister-
schaft im Mixed Martial Arts in Abu
Dhabi hatte Tom Hölemann An-
fang des Jahres mit vielen seiner
Gegner kurzen Prozess gemacht.
Die auf dreimal drei Minuten ange-
setzten Kämpfe waren meist früh
beendet. Hier ein harter Schlag,
dort ein kräftiger Kick – und die
Kontrahenten lagen danieder. Am
Ende holte der privat fest in Braun-
schweig verwurzelte Hölemann in
dem Emirat die Bronzemedaille in
der Schwergewichtsklasse. Ab
Montag startet der Sportler nun bei
der Europameisterschaft im italie-
nischen Lignano Sabbiadoro. Dort
gibt es für ihn nur ein Ziel: den Titel
mitsamt Goldmedaille in einer
Sportart, die als Mischung aus Bo-
xen, Ringen und weiteren Kampf-
sportarten gilt.
Allein sein überzeugender Auf-
tritt in Abu Dhabi und das gute Er-
gebnis machen Hölemann zum Mit-
favoriten auf den EM-Titel. Aber der
24-Jährige weiß, wie es im Sport lau-
fen kann: Ein taktischer Fehler, eine
Unkonzentriertheit, im schlimms-
ten Fall eine Verletzung – und vorbei
ist es mit dem Medaillentraum. Weil
es keine Gruppenphase gibt, son-
dern gleich im K.o.-System ge-
kämpft wird, ist eine Niederlage
gleichbedeutend mit dem Turnier-
Aus. Doch daran verschwendet der
120-Kilo-Mann keinen Gedanken.
Er hat sich über seine Gegner
schlau gemacht, alle sind schlagbar.
Und das Feld ist überschaubar. Nur
acht Kämpfer von den insgesamt
knapp 300 EM-Startern aus 35 Län-
dern haben für die höchste Ge-
wichtsklasse gemeldet.
Rund drei Monate hat Hölemann
intensiv auf seinen Auftritt bei dem
Auf Champions-League-
Niveau zu performen,
aber nur auf Kreisliga-
Level zu essen – das ist
nicht möglich.
Daniel Müller, Trainer von Tom
Hölemann, über eine angemessene
Ernährungsweise
„Der Marathon kann kommen“ – Sebastian Hendel siegt in Tschechien
Der Braunschweiger Läufer überzeugt bei seinem spontanen Start im Halb-Marathon – Seine Teamkollegen beweisen sich in Saarbrücken
Braunschweig. Ganz kurzfristig ent-
schied sich Sebastian Hendel am
vergangenen Wochenende für
einen Formtest über die Halbmara-
thonstrecke für sein kommendes
Marathondebüt. Aus der vollen Vor-
bereitung heraus reiste er ins hei-
matnahe Ústí nad Labem (Tsche-
chien). Der Top-Athlet der LG
Braunschweig bereute es nicht und
gewann den traditionell gut besetz-
ten Lauf – trotz zeitweilig schwieri-
ger Witterungsbedingungen mit Re-
gen und Wind – nach 1:02:52 Stun-
den. Er blieb damit knapp 30 Se-
kunden über seiner persönlichen
Bestzeit aus dem vergangenen Jahr
bei besseren äußeren Bedingungen.
„Ich bin das gesamte Rennen von
In Warschau kämpfte Tom Hölemann (rechts) unter anderem gegen Jan Blachowicz (links).
Turnier hingearbeitet. Trainiert hat
er vereinzelt auch in Braunschweig,
wo er aufgewachsen ist, sein Abitur
machte und durch ein Praktikum in
einem Kampfsport-Gym auch zum
Mixed Martial Arts kam. Die meis-
ten Einheiten absolvierte er jedoch
wie üblich in Magdeburg. In der
Stadt an der Elbe studiert er derzeit
Sportwissenschaften.
Gegner für eine anspruchsvolle
Vorbereitung auf hohem Niveau zu
finden, ist für das Kraftpaket nahe-
zu unmöglich geworden. Deshalb
bereitete sich Hölemann wie schon
vor der Weltmeisterschaft wieder im
Ausland vor. In seinen zwei Wochen
im schwedischen Stockholm arbei-
tete Hölemann in einem der besten
Kampfsport-Gyms Europas. Im pol-
nischen Warschau hatte er es mit
hochkarätigen Gegnern wie dem
polnischen Champion Jan Błacho-
wicz und weiteren Kämpfern der
UFC zu tun. Das Kürzel steht für die
Ultimate Fighting Championship,
eine bekannte Mixed-Martial-Arts-
Organisation aus den USA.
Gerade drei Tage Entspannung
im Nordsee-Kurzurlaub gönnte
sich Hölemann im Sommer. Dann
machte er hartnäckig weiter mit
dem Training, gemäß seiner persön-
lichen Philosophie: Talent ist nicht
entscheidend, sondern allein harte
vorn gelaufen und habe den Ukrai-
ner hinter mir zu einer persönlichen
Bestzeit gezogen. Der Marathon
kann kommen“, bilanzierte der
sehr zufriedene Läufer des MTV
Braunschweig, der das Rennen mit
neun Sekunden Vorsprung gewann.
Anfang Oktober in München ist
eine Marathonzeit von unter 2:11
Stunden sein hochambitioniertes
Ziel. Das würde neben einer Top-3-
Platzierung in der aktuellen natio-
nalen Jahresbestenliste eine Kader-
berufung des Nationalverbandes
bedeuten und ist mit beträchtlichen
finanziellen Vorteilen verbunden.
Diese benötigen professionell arbei-
tende Athleten neben der Förde-
rung durch Vereine und Sponsoren
BRAUNSCHWEIGER SPORT
Ist topfit und mental fokussiert: Tom Hölemann bereitete sich
vier Wochen lang im Ausland auf die EM vor.
Arbeit. Körperlich befinde sich Hö-
lemann auf einem Top-Niveau, be-
stätigt auch sein Trainer Daniel
Müller, der sowohl aus Braun-
schweig stammt als auch in der Lö-
wenstadt wohnt. Wichtig sei dafür
dringend, um ihrem Sport leistungs-
orientiert nachgehen zu können.
Zur selben Zeit waren einige
Braunschweiger Läuferinnen und
Läufer bei den Deutschen Meister-
schaften über 10 Kilometer auf der
Straße in Saarbrücken gut unter-
wegs. Der frühere deutsche Halb-
marathonmeister Karsten Meier
(ebenfalls LG/MTV) war dazu er-
neut aus seiner Wahlheimat Schwe-
den angereist und erreichte exakt
sein selbst gestecktes Ziel eine Sai-
sonbestzeit von 30:30 Minuten. Da-
mit und mit seinem 25. Platz im vor
allem in der Breite sehr gut besetz-
ten Hauptlauf der Männer war der
Biochemiker und Doktorand sehr
zufrieden und schaute bereits vo-
PRIVAT
jedoch, dass beispielsweise auch die
Ernährung stimme. Auf Champi-
ons-League-Niveau zu performen,
aber auf Kreisliga-Level zu essen,
das sei nicht möglich, so Müller.
Und so ist bei Hölemann vieles dem
Sebastian Hen-
del will im Ok-
tober in Mün-
chen an den
Start gehen.
UTE BERNDT (ARCHIV)
raus. „Bei den Deutschen Cross-
meisterschaften Ende November in
Löningen wollen wir in der Mann-
schaft wieder angreifen und schon
um den Titel mitlaufen“, sagte
Meier und hatte dabei auch die Ver-
einskollegen Hendel, Viktor Kuk
und Joseph Katib im Visier.
Katib (LG/MTV) lief in Saarbrü-
cken nach einer langwierigen Ver-
PRIVAT
sportlichen Erfolg untergeordnet.
Studieren, essen, schlafen – diese
drei Dinge bestimmen neben dem
Training seinen Alltag. Doch der
Sportler weiß, wofür er das alles tut.
Im Grunde, sagt er, sei es nur die
Vorbereitung auf einen Einstieg in
den Profibereich. Den will Höle-
mann voraussichtlich im nächsten
Jahr in Angriff nehmen. Dafür gilt es
aber zunächst weiter, auf sich auf-
merksam zu machen. Und das ge-
lingt am besten mit Erfolgen. In Abu
Dhabi hatte der ursprünglich aus
Salzgitter stammende Kämpfer zu-
sätzlich mit seinem spektakulären
Kampfstil gepunktet.
Die Kosten für EM-Turnier und
Vorbereitung müssen Hölemann
und Müller zurzeit noch aus eigener
Tasche bezahlen. 7000 bis 8000
Euro würden am Ende sicher zu-
sammen kommen, erklärt der Trai-
ner. Irgendwann soll sich das aber
ändern. Zur Steigerung des eigenen
Bekanntheitsgrades und der Ge-
winnung möglicher Sponsoren soll
auch ein Kamerateam beitragen,
das den MMA-Sportler bereits auf
der Vorbereitungstour durch
Schweden und Polen begleitet hat
und Interessierten auch nächste
Woche Eindrücke von Hölemanns
EM-Auftritten auf der Internetplatt-
form Youtube geben soll.
letzung mit 31:55 Minuten eben-
falls eine Zeit im Bereich seiner der-
zeitigen Möglichkeiten und wurde
damit quasi nebenbei Deutscher Vi-
zemeister der Altersklasse M40.
Der letztjährige Neuntplatzierte der
nationalen Crossmeisterschaften
könnte in Löningen erneut eine
sehr gute Rolle spielen.
Die beste Braunschweiger Plat-
zierung in Saarbrücken erlief der-
weil Katharina Saathoff vom Braun-
schweiger Laufclub im Juniorinnen-
bereich. Sie belegte im Hauptlauf
der Frauen den 19. Platz in 35:05
Minuten und wurde damit Siebte in
der Klasse U23. Bei der männlichen
Jugend U18 erreichte die Mann-
schaft des Laufclubs Braunschweig
Donnerstag, 22. September 2022
Erster Dämpfer
für Zeidler bei der
Ruder-WM
Racice. Die deutsche Einer-Hoff-
nung Oliver Zeidler steuert bei der
Ruder-WM weiter auf Finalkurs,
musste aber einen ersten Dämpfer
hinnehmen. Im Viertelfinale der Ti-
telkämpfe in Racice kam der Welt-
meister von 2019 am Mittwoch
nicht über Rang zwei hinter dem
niederländischen Europameister
Melvin Twellaar hinaus. Der Einzug
von Zeidler in das Halbfinale geriet
dadurch aber nicht in Gefahr. Des-
halb konnte er mit dem Rennverlauf
gut leben: „Es ist keine Schande,
gegen Melvin zu verlieren. Für mich
ist er der klare Favorit auf den Titel.“
Wie schon bei seinem enttäu-
schenden vierten EM-Rang auf sei-
ner Hausstrecke in Oberschleiß-
heim vor gut fünf Wochen lag der
Münchner in Tschechien bei der
1000-Meter-Marke noch deutlich
vorn. Dem Finish des Niederlän-
ders war Zeidler jedoch erneut
nicht gewachsen. Im Gefühl des si-
cheren Halbfinal-Einzugs ließ er es
auf den letzten 300 Metern langsa-
mer angehen und lag im Ziel zwei
Bootslängen hinter Twellaar. „Im
Viertelfinale muss man entschei-
den, ob man Kräfte schont oder all
in geht. Ich habe mich heute gegen
Letzteres entschieden“, kommen-
tierte Zeidler.
Neben Zeidler blieben der Frau-
en-Doppelzweier und der leichte
Männer-Zweier im WM-Rennen.
Das Frauen-Duo Frauke Hunde-
ling/Pia Greiten zog nach einem
Sieg im Hoffnungslauf ins Halbfina-
le ein. Paul Leerkamp und Arno
Gaus erreichten dies mit einem drit-
ten Platz im Viertelfinale. dpa
Dietrich erfolgreich
auf Keemann
Braunschweig. Erfolg für Wolfram
Dietrich und den Wallach Keeman:
Beim Reitturnier in Dollbergen
lenkte der Routinier seinen fünfjäh-
rigen Holsteiner in der Springpfer-
deprüfung der Klasse A* fehlerfrei
durch den Parcours, erhielt die
Wertnote 8,3 für den Ritt und si-
cherte sich damit seinen ersten Sieg
auf dem Nachwuchspferd. „Ich bin
sehr zufrieden, denn Keeman ist
erst seit sechs Monaten unter dem
Sattel“, meinte der Springreiter. Zu-
vor hatte das Paar in Hermannsburg
eine L-Springpferdeprüfung ohne
Abwurf absolviert und Rang 3 ein-
geheimst. Große Freude auch bei
Elisa Exner (beide RV Walkemey-
er), die sich in Bad Harzburg auf
dem sechsjährigen Balmain die ers-
te M-Platzierung holte. JüH
mit Ben Soltmann, Louis Illiger und
Moritz Fellner den fünften Platz
unter sieben Mannschaften. Ihre
Einzelzeiten betrugen: 34:48, 35:36
und 38:49 Minuten.
Bei den Deutschen Meisterschaf-
ten der Senioren in Erding traten
zwei Braunschweiger in der Alters-
klasse M35 an. Andreas Kuhlen
(BLC) sicherte sich über die 1.500
Meter einen dritten Platz mit einer
Zeit von 4:18,06 Minuten. Benja-
min Wegner (LG Eintracht) wurde
Vierter über 800 m in 2:04,76 Minu-
ten. Anschließend trat er über die
400 m an. Auf der Zielgeraden lagen
fünf Läufer an der Spitze gleich auf;
Wegners 53,33 Sekunden bedeute-
ten am Ende Platz 4. mmm
 Donnerstag, 22. September 2022
RÄTSELSEITE

Schwedenrätsel Sudoku
Speise- altes Stamm- Name
krebs
Zei- Verbin- münd-
Hohl- Renn- ein truppe Kassen- Wirkstoff
berankter
Perser- norwe- Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei
ohne tungs- dungs- licher Lauben- Ölfrucht Gewässer
maß für pferd Edelgas von zettel im Tee teppich gischer darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte sowie in jedem
Scheren aufsatz bolzen Befehl Wein Sportlern gang Könige
zwei- Lotterie- 3×3-Feld nur einmal vorkommen.
teilige schein
Damen- verführeri-
kleidung sche Frau

Schilf,
Röhricht
Prosa-
werk
Deck-
schicht
Neben-
buhler leicht
Haupt- dt. Lebens-
stadt in
Vorder-
asien
Strom
zur
Nordsee
be-
schrei-
bung
2 1 7 3
Schiff-

2 5
flattern, bewan- Pferde-
wurm- Sinnes- fahrts-
fliegen dert, hinder- nasen-
stichig organ
(Fahne) erfahren nis loch

8 5 4 1
ugs.: ein
Flüssig- Planeten- Längen- Teil der
Misserfolg
keitsmaß name maß Stunde
sein
zu ge- Vorname Milch-

3 9 6 1
Tee-,
nießen, Stech- der Pop- organ
bei Kaffee-
unver- insekt sängerin
dorben Carey Tieren gefäß
früherer nicht veraltet:
Titel in
Venedig
u. Genua
viel
sehr
feucht
Fährte,
Abdruck
Held,
Krieger
Höschen
1 4 9 7 8
früherer Fest- Handy-

7 3 9 2
Trink- früherer
türki- essen Papst- nach-
gefäß richt Zaren-
scher Handball- name
für Saft Titel (Abk.) erlass
treffer
umwelt- ver-

3 1 7 5
Halunke,
freundl. schlechter steckt,
Treib- ver-
stoff Mensch borgen
zu vor- Hoch-

4 9
heißes unbe-
Rum- gerück- schule stimmter
ter (Kurz-
getränk Stunde wort) Artikel ®

Hinfahrt
Nadel-
loch
Orient-
teppich 6 5 1 7

Wortsuche schwer
Rätselrose 1 Die Begriffe aus der Liste sind in dem
2
Von außen nach
16 Buchstabenwirrwarr versteckt. Sie können
waagerecht, senkrecht, diagonal, ineinander
9 7 8
innen sind Wörter
15 3
1 4 9
übergehend und auch rückwärts vorkommen.
nachstehender Bedeu-
tungen zu bilden.
BERGMUECKE – BIENENLAUS –
1 Frühjahrsgartenblume
2 verfallenes Haus
14 4 DROSOPHILA – DUNGMUECKE – 2 6
HOLZFLIEGE – MISTBIENE –
3 Behälter aus Holz
4 Brustknochen PILZMUECKE – SANDMUECKE – 3 1 2
5 Schlaginstrument 13 5 TAUFLIEGE – WURMLOEWE
6 Nagetier
7 Religionsgemeinschaft D X F U M S
8 5 1
9 6 5
8 Gartenblume
9 Körperorgan A R U G Z N I H
10 Wohnzins
12 6 T B L X N X Z O G S
11 Halsschmuck
12 Fruchtform
K A E A I A G L X A Z S 4 1
13 Sportruderboot 11 7 Q Y U R N N H Z M N F U T X
14 Scheinhieb
15 Seil
V X F G J E F P D U A M E R 7 6 3
10 8 B C L M M L I M O L E W C L
16 Körperorgan 9
Z S I U I I U B N S E C S M 6 4 3
P S E E Z E U E T O O G K M
Y U G C C N N W L S A R D E
E E K C E U M Z L I P D
E E I B R T L K M M Wabenrätsel
Schweizer B L U J Q K I I Die hier aufgeführten Begriffe sind im Uhrzeigersinn
Die rechts aufgeführten Wörter sind in das Gitter W F U L M D um die Definitionsfelder herum einzutragen.
einzutragen. Als Hilfe gelten die bereits eingesetzten Der Pfeil gibt jeweils die Startposition an.
Buchstaben und Begrenzungsstriche. Sie müssen nur die richtige Position finden.

WAAGERECHT:
ABC – ALLAH – AMIENS – ANDERE – AZTEKE – BANANE – DEBUET – DUBIOS –
ARAD – ASS – AUFBAU – BRAHE – EINMAL – GERAET – GEWEIH – HAPPIG –
BREG – CROSS – DPT – DUERR – HINAUS – ISRAEL – LESART – MEDIUM –
EDOLO – ELTZ – ESINO – ESTE – MORITZ – MUNTER – NIPPES – SEEKUH –
B GUNNAR – HEBE – HIFI – IMAM – SEIDIG – SOIREE – SULTAN – SUMMER
NAARN – PAPIER – PARK – PFRIEM –
R T REIHE – SAFE – SENECA – SIAL – TARO –
TIDE – TRIODE – TRIP – ZORN
S H I SENKRECHT:
ADR – AGATHA – ALBA – DOCHT –
ENDO – ENIF – EOS – ERBEN – ERBSE –
FOB – GENF – HELI – IBIZA – IDA – 1 2 E 3 4
IRADE – KNEIF – LAUDER – LEISTE –
MAURE – MIRA – MOPS – NACH –
NASS – OPEC – PANIS – PERM –
PIN – RASPA – RIA – ROALD – RUHR –
SERRA – STUTE – TREE – ZERAT
5 6 7 8
Auflösungen der Rätsel M M
17 Banane, 18 einmal, 19 Geweih, 20 Debuet

9 U 10 E 11 12
14 Finte, 15 Leine, 16 Leber
M
O

O
H
D

13 hinaus, 14 Israel, 15 happig, 16 dubios,

C

8 Nelke, 9 Niere, 10 Miete, 11 Kette, 12 Beere, 13 Einer,

N
B

A
A

S
L

9 Seekuh, 10 Summer, 11 Nippes, 12 Soiree,

1 Tulpe, 2 Ruine, 3 Kiste, 4 Rippe, 5 Pauke, 6 Ratte, 7 Sekte,
M
O

D
R

R
A

A
L

5 Azteke, 6 Medium, 7 Sultan, 8 Geraet,

S R
D

R
A

Rätselrose
E

E
T
L

1 Moritz, 2 seidig, 3 Lesart, 4 munter,

G

N
R

A
E

E
Z

Wabenrätsel 2 9 7 3 8 4 6 5 1 7 4 9 2 8 3 1 5 6
R

R
S

A
E

E
E
T

13 14 15 16
O
U

R
A

S
E

E
L

U LMD WF 4 3 1 9 6 5 8 2 7 1 3 6 9 5 4 2 8 7
O
N

A
E

Z
I

J QK I I B L U ANRE I S E OEHR PERS ER

R T L K MM E E I B 8 6 5 2 1 7 4 3 9 5 2 8 6 7 1 9 3 4
O
N
K

P
E

C
E
F
I

GROG S P A E T UN I E I NE
UMZ L I P D E K C E E A U T OG A S L UMP L A T E N T 5 8 3 6 7 2 1 9 4 2 9 3 4 1 6 8 7 5
U

D
R

E
I

NW L S A R D E G C C N U Y T D I NE R N SMS UKA S
H
G

N
A
A

P
T

6 1 9 4 5 3 7 8 2 8 6 7 3 9 5 4 2 1
I

U E T OOG KM E E Z E S P G L A S D WE N I G R R E CK E
UBN S E C SM I U I I S Z
M

U
R

S
P

E
T

E S S B A R S MA R I A H A U 7 2 4 8 9 1 5 6 3 4 1 5 7 2 8 6 9 3
I MO L EWC L L MM L C B

A
K I ME T E R L F LOPP EN

17 18 19 20
N

N
R

S
E

F P DU AME R F G J E X V L I T E R B WE H E N O M V 3 4 6 1 2 8 9 7 5 9 5 2 1 4 7 3 6 8
H

S
E

E
L

H ZMN F U T X URNN Y Q T EHERAN D B I OGRA F I E

A G L X A Z S A E A I K 9 7 2 5 4 6 3 1 8 6 8 4 5 3 2 7 1 9
O
D

B
A

F
I

R I E D R OMA N E R I V A L E
N X Z OG S T B L X L ANGUS T E KOS T U EM L OS
M

U
N

R
A
E

E
F
I

G Z N I H A RU F N B P O
1 5 8 7 3 9 2 4 6 3 7 1 8 6 9 5 4 2
N

H
R

F UMS D X
Schweizer Wortsuche Schwedenrätsel Sudoku – schwer Sudoku – leicht
 Donnerstag, 22. September 2022
KINDERRÄTSEL

Wortsuche Um die Wörter der unteren Liste zu finden,

muss senkrecht und waagerecht gesucht werden.
6 4 4 6 Gitterbastelrätsel
8 C
T Z P A P I E R K O R B U W B M Y G E O H S Jedes Wort der Liste hat seinen
J S L E K A B E L S A L A T N R S L S D X P E Platz im Diagramm.
B E X V M H N K A L H A U P T S T A D T R I
N 5 3 Buchstaben:
B S M S E I X H C Q M K O R B S E S S E L E
BAD – BOB – ELF
H S S Z I B D S M K R E I S S A E G E A J L 8 T 4 Buchstaben:
H E T F S G R W S F E D E R B A L L G N P Z
ELCH – OBER
B L O V T L W E U Q C K O Q B C X R K D P E 5
5 Buchstaben:
A B C A E I K C K R Y M V S R X S U V A X U 6 KOBRA – TEICH
U A K F R C D I N O S A U R I E R K O L C G 6 Buchstaben:
K H F H B H R Z F X J L M J E Z G S L U P A 3 3 FEDERN – KRABBE –
O N I B R T A A A E D A E R F F E C O S U U 4 3 ZINKEN
S I S A I S I H C I V N H N W R W H N I T T 8 Buchstaben:
T E C L E C S L H S S D L P E E I A T E Z O
BATTERIE –
E U H L F H I W P E W W S H C I N L A N T B
FINNLAND –
8 KOCHTOPF
N M R N N A N O R N E I P E H H N T E H U A
S L C A C L E R E B K R E Z S E E E R B C H
6 3 4 2 3
G C G C R T E T S A O T
F I Y H F E R T S H Y K S T L T C G R U K Z
I H E I R R I I H N
Sudokus 5 4 1 1 6
Verteile die Zahlen
O M N T A R T T E N J M E R J H M M N S F J
von 1 bis 6 so in 6 3 6
den Diagrammen,
5 6 3
dass sie in jedem
ANDALUSIEN EISENBAHN KORBSESSEL PUTZTUCH 2-x-3-Feld und jeder 5 6 1 2 4
Spalte und Zeile nur
AUTOBAHN FACHPRESSE KREISSAEGE SCHALTER
einmal vorkommen. 3 5 6 5 4
BALLNACHT FEDERBALL LANDWIRT SESSELBAHN
2 1 4 6 5 3 O M N T A R T T E N J M E R J H M M N S F J
Y H F E R T S H Y K S T L T C G R U K Z I F Auflösungen
BAUKOSTEN FREIHEIT LICHTSCHALTER SPIELZEUG
6 3 5 2 1 4
I H N I R R I I H E G C G C R T E T S A O T
4 5 2 1 3 6 S L C A C L E R E B K R E Z S E E E R B C H
P E H H N T E H U A I N M R N N A N O R N E
3 6 1 5 4 2
E U H L F H I W P E W W S H C I N L A N T B
D L AN F I NN
BRIEFWECHSEL GEWINNER MEHLSPEISE STOCKFISCH
1 4 6 3 2 5 A T E Z O I T E C L E C S L H S S D L P E E A R L
5 2 3 4 6 1 T T V N H N W R W H N I I H C I S I S A I S B BO E LCH
O N I B R T A A A E D A E R F F E C O S U U
K H F H B H R Z F X J L M J E Z G S L U P A
O C
DINOSAURIER HAUPTSTADT MEISTERBRIEF VOLONTAER 5 6 2 1 3 4
E R K O L C G U A K F R C D I N O S A U R I
I K C K R Y M V S R X S U V A X U A B C A E
N
NKE
R
E Z I
B E
4 1 3 5 6 2 B L O V T L W E U Q C K O Q B C X R K D P E

1 2 6 3 4 5 H E T F S G R W S F E D E R B A L L G N P Z ER I E BA T T
DRAISINE KABELSALAT PAPIERKORB ZAHLWORT 3 5 4 6 2 1
S S A E G E A J L I I B D S M K R E
X H C Q M K O R B S E S S E L E I
H S S Z
B S M S E
E D A N
6 4 1 2 5 3 B E X V M H N K A L H A U P T S T A D T R I B E R E
J S L E K A B E L S A L A T N R S L S D X P
2 3 5 4 1 6 TOP F KOCH
E R K O R B U W B M Y G E O H S I T Z P A P

Sudokus Wortsuche Gitterbastelrätsel

Buchstaben
-
Wirr warr
Zu welchem
Wort lassen
Buchstaben sich d
zusammenfü iese
Irr wege gen?

Kätzchen
K
und die M arli
a
sind Freu us Maxi
nde. Auf
welchem
W
kommt K eg
arli zu
Maxi?

Puzzle-
teile
Rätselagentur KANZLIT

Welche beiden
Puzzleteile
passen in die
Lücken? Fehler-
Suchbild
Auflösungen
Die linke Zeichnung
unterscheidet sich von
der rechten durch zehn
Fehler. Findest du sie? über Weg B
Irrwege

LUFTBALLON
Wirrwarr
Buchstaben-

A-2, B-4
Puzzleteile Fehler-Suchbild
 Donnerstag, 22. September 2022
TV-PROGRAMM AM DONNERSTAG
KRIMIREIHE KOMÖDIE AGENTENFILM

Der Zürich-Krimi … Annie und James Bond 007:

Nach einem Streit mit ihrer Mut-
ter baut die Psychologin Julia
Egger einen Unfall, verletzt einen
Mann schwer und fährt kopflos
davon. Ihre Erklärung, sie sei
von einem dunklen SUV absicht-
lich abgedrängt worden und habe
den Mann nicht gesehen, klingt
für ihre Anwälte Borchert und
Dominique zunächst wenig über-
zeugend – zumal Julia eine Vor-
geschichte mit Alkohol am Steuer
hat. Während ihre Halbschwester
Mavi zu Julia hält, scheinen ihre
Julia Egger (Anna Herrmann) hat sich für
einen schweren Unfall zu verantworten.
Eltern keine Hilfe zu sein. Kaum
kommt Julia auf Kaution frei,
wird sie bei einem Brand in ihrer
Wohnung schwer verletzt.
Das Erste, 20.15 Uhr *****
das geteilte Glück
Ralf liebt Annies beste Freun-
din Tine noch immer. Doch statt
der Trennung schlägt Annie eine
Beziehung zu dritt vor. Wieder
einmal geht Ralf auf Annies un-
orthodoxe Idee ein. Zunächst
soll Ralf während einer „Test-
phase“ in einem festgelegten
Rhythmus zwischen den beiden
Frauen wechseln. Widerwillig,
dann aber zunehmend selbstbe-
wusst, stellt er fest, dass er es
schafft, den Spießer in sich zu
Annie (Bernadette Heerwagen) kann Ralf
(Thomas Loibl) einfach nicht loslassen.
überwinden und der Ménage-à-
trois etwas abzugewinnen. Auch
Tines Mann Nils stimmt dem
polyamoren Experiment zu.
ZDF, 20.15 Uhr *****
Ein Quantum Trost
Der Mord an seiner Geliebten
Vesper ist für James Bond eine
Kriegserklärung. Auf der Jagd
nach den Hintermännern kommt
der britische Geheimagent einer
weltweit operierenden Organi-
Für Bond (Daniel Craig) kommt der Mord an
sation namens „Quantum“ auf seiner Freundin einer Kriegserklärung gleich.
die Spur. Deren Kopf, der skru-
pellose Geschäftsmann Domi- tive Hilfe erhält er dabei von der
nic Greene, plant, die gesamten hübschen Camille. Auch sie hat
Wasserreserven der Welt in sei- einen Menschen verloren, dessen
nen Besitz zu bringen. Bond ver- Tod sie nun rächen will.
sucht, ihn zu stoppen. Attrak- VOX, 20.15 Uhr *****

ARD ZDF RTL SAT.1 NDR VOX PRO 7 KABEL 1

5.30 ZDF-MoMa J 9.05 Live
nach Neun J 9.55 Verrückt
nach Meer J 10.45 Meister
des Alltags J 11.15 Gefragt –
Gejagt J 12.00 Tagess. J
12.15 ARD-Buffet J 13.00
ARD-Mittagsmagazin J 14.00
Tagess. J 14.10 Rote Rosen J
15.00 Tagesschau J
15.10 Sturm der Liebe J
16.00 Tagesschau J
16.10 Um Himmels Willen J
17.00 Tagesschau J
17.15 Brisant J Magazin
18.00 Gefragt – Gejagt J
18.50 In aller Freund-
schaft – Die jungen
Ärzte J Arztserie
Starterlaubnis
20.00 Tagesschau J
5.30 ZDF-Morgenmagazin
J 9.05 Volle Kanne J 10.30
Notruf Hafenkante J 11.15
SOKO Stuttgart J 12.00 heute
12.10 drehscheibe 13.00
ARD-Mittagsmagazin J 14.00
heute – in Deutschland 14.15
Die Küchenschlacht. Show
15.05 Bares für Rares J
16.00 heute – in Europa J
16.10 Die Rosenheim-Cops
17.00 heute J
17.10 hallo deutschland J
17.45 Leute heute J
18.00 SOKO Stuttgart J
Krimiserie. Alles
Glück dieser Erde ...
19.00 heute J
19.25 Notruf Hafenkante J
Rosenkavalier
5.15 CSI: Den Tätern auf der
Spur 6.00 Punkt 6 7.00 Punkt
7 8.00 Punkt 8 9.00 Gute
Zeiten, schlechte Zeiten 9.30
Unter uns 10.00 110 – Echte
Fälle der Polizei 11.00 Barbara
Salesch – Das Strafgericht
12.00 Punkt 12. Magazin
15.00 Die Retourenprofis
17.00 RTL Aktuell
17.07 Explosiv Stories
Magazin
17.30 Unter uns
18.00 Explosiv Magazin
18.30 Exclusiv Magazin
Mod.: Frauke Ludowig
18.45 RTL Aktuell
19.05 Alles was zählt
19.40 Gute Zeiten, schlech-
te Zeiten Soap
5.00 Auf Streife 5.30 Sat.1-
Frühstücksfernsehen. Ma-
gazin. Gast: Mike Witt 10.00
Doppelt kocht besser 11.00
Buchstaben Battle. Show
12.00 Auf Streife 13.00 Auf
Streife – Berlin. Doku-Soap
14.00 Auf Streife. Doku-Soap
15.00 Auf Streife – Die Spe-
zialisten Reportage
16.00 Klinik am Südring
17.00 Lenßen übernimmt
Mutter(un)glück /
Kranke Kasse / Abser-
viert / Opferlamm
19.00 Doppelt kocht besser
Show. Milchreis mit Ka-
ramellbutter, Kirschen
und Mandelblättern
19.55 Sat.1 Nachrichten
11.00 Hallo Niedersachsen
J 11.30 Zisch Bumm Bang!
Blockbuster-Sounds aus dem
Schafstall J 12.00 Brisant J
12.25 In aller Freundschaft J
13.10 In aller Freundschaft –
Die jungen Ärzte J 14.00 NDR
Info J 14.10 Familie Dr. Kleist
15.00 Die Orchidee im Stall
16.00 NDR Info J
16.15 Wer weiß denn
sowas? J Show
17.00 NDR Info J
17.10 Leopard & Co. J
18.00 Ländermagazine
18.15 Klassenzimmer
Schulgarten J
18.45 DAS! J Magazin
19.30 Ländermagazine
20.00 Tagesschau J
5.05 CSI: NY. Krimiserie 7.20
CSI: Vegas 9.10 CSI: Miami.
Krimiserie 11.55 Shopping
Queen. Doku-Soap 13.00
Zwischen Tüll und Tränen.
Doku-Soap 14.00 Mein Kind,
dein Kind – Wie erziehst du
denn? Viktoria vs. Susan
15.00 Shopping Queen
16.00 Guidos Deko Queen
17.00 Zwischen Tüll und
Tränen Doku-Soap
Bielefeld, „Hey
Dress” / Köln, „Herz-
braut” / Würzburg,
„Mi Amor”
18.00 First Dates – Ein
Tisch für zwei
Doku-Soap
19.00 Das perfekte Dinner
5.25 Galileo 6.15 Two and a
Half Men J 7.10 The Big Bang
Theory J 8.25 The Neighbor-
hood J 9.15 How I Met Your
Mother J 11.35 Last Man
Standing 13.55 Two and a Half
Men J Sitcom 14.50 Young
Sheldon J Comedyserie
15.40 The Big Bang
Theory J Sitcom
17.00 taff Magazin. Projekt
Sunshine (4)
18.00 Newstime
18.10 Die Simpsons J
Zeichentrickserie. Lisa
und das liebe Vieh /
Die Marge-Ianer
19.05 Galileo Magazin.
Young School: E-Sport-
Bootcamp in Japan.
5.40 The Mentalist J 6.20
Blue Bloods – Crime Scene
New York J Krimiserie 11.05
Castle J Krimiserie. Tödliche
Harmonien / Zeuge der An-
klage / Rache auf Russisch /
Fremdsprache Mord / Der
Club der Meisterdetektive
15.50 News
16.00 The Mentalist J
16.55 Abenteuer Leben
täglich Magazin
17.55 Mein Lokal, Dein Lo-
kal – Der Profi kommt
18.55 Achtung Kontrolle!
Wir kümmern uns
drum Kochazubis kurz
vor Abschlussprü-
fung – Hotelier
Hubert Obendorfer

KRIMIREIHE KOMÖDIE MAGAZIN REPORTAGE DOKUMENTATION AGENTENFILM SHOW DOKUREIHE

20.15Der Zürich-Krimi: ...
...Borchert und die dunklen ... J
D 2022.Mit Christian Kohlund
DieAussage derJugendpsycho-
loginJulia klingt selbst für ihre
Anwälte unglaubwürdig. *****
21.45 Geld.Macht.Katar J
22.15 Tagesthemen J
22.50 Nuhr im Ersten J
Show. Nur aus Berlin
23.35 Inas Nacht J
Late-Night-Show.
Gäste: Katharina Thal-
bach, Prof. Dr. Michael
Tsokos, Beth Hart
0.35 Nachtmagazin J
0.55 ***** Der Zürich-
Krimi: Borchert und
die dunklen Schatten
J Krimireihe (D 2022)
20.15 Annie und das ...
...geteilte Glück J D 2022
Ralf liebtAnnies beste Freundin
Tine noch immer.Doch statt
derTrennung schlägtAnnie eine
Beziehung zu dritt vor. *****
21.45 heute-journal J
22.15 maybrit illner J
Diskussion. Der Polit-
Talk im ZDF. Moderati-
on: Maybrit Illner
23.15 Markus Lanz J
Talkshow. Moderation:
Markus Lanz
0.30 heute journal update
0.45 Filmgorillas Mit Ste-
ven Gätjen, Anne Wer-
nicke, Daniel Schrö-
ckert, Silke Schröckert
0.55 Der Pass J Krimiserie
20.15 stern TV Spezial
Wie sicher ist Deutschland? (1)
Gezeigt wird u.a.,wo es beson-
ders sicher ist und wie man sich
am besten schützt.
Moderation: Steffen Hallaschka
22.15 RTL Direkt
22.35 stern TV Spezial
Magazin. Wie sicher
ist Deutschland? (2)
Moderation:
Steffen Hallaschka
0.00 RTL Nachtjournal
0.35 60 Tage Frauenhass –
Eine Reporterin bei
den Taliban Reportage
1.25 CSI: Miami
Krimiserie. Würgemale
3.05 CSI: Miami Krimiserie
Der letzte Zeuge
20.15 Kannste regieren?
Der Bundeskanzler Olaf Scholz,
Gesundheitsminister Karl Lauter-
bach undAußenministerinAnna-
lena Baerbock stellen sich erneut
den Fragen einer Schulklasse.
22.15 akte. Magazin
Moderation: Claudia
von Brauchitsch
23.20 Die Prüfung meines
Lebens! Schaffen
Kochlehrlinge heute
ihren Abschluss?
0.20 Kannste regieren?
Baerbock, Scholz &
Lauterbach zurück
in der Schule J
2.05 Stark, stärker ... Ma-
gazin. Jetzt erst recht!
3.00 Auf Streife Doku-Soap
20.15 Aserbaidschan – ...
...Im Land des schwarzen Goldes
Ein Filmteam besuchte ein Sa-
natorium,in dem in Öl gebadet
wird,und traf Seidenfabrikanten
und Glasermeister.
21.00 Am Schwarzen
Meer – Die Küste von
Georgien J Doku
21.45 NDR Info J
22.00 Morden im Norden J
Krimiserie. Rosen-
krieg / Opfer
23.35 Großstadtrevier J
Krimiserie. Die Frau
auf der Insel
0.25 Polizeifunk ruft
0.50 Polizeifunk ruft
1.15 Kulturjournal J
1.45 Zapp spezial J
20.15James Bond 007: ... 20.15 The Voice of ... 20.15Achtung Abzocke ...
...Ein QuantumTrost GB/USA ...Germany J ...– Peter Giesel rettet den Urlaub
2008.Nach dem Mord an seiner Battle 2/5.Stimme gegen Stim- Familie Hurban fiel einem
LiebeVesper Lynd sinntJames me:Wer wird sich in den Battles Fake-Portal zum Opfer.Sie haben
Bond auf Rache und machtJagd durchsetzen? Moderation: Melis- über ein Reiseportal ein
auf die Hintermänner. ***** sa Khalaj,Thore Schölermann Ferienhaus gebucht.
22.25 ***** James Bond 22.50 red. Magazin. Zu Be- 22.15 K1 Magazin
007: Octopussy such bei John Legend Wenn es draußen
Agentenfilm (GB/ Moderation: ungemütlich ist: Spaß
USA 1983) Mit Roger Viviane Geppert und Action in Indoor-
Moore, Maud Adams 23.50 The Voice of Germany Funparks. Das Format
1.00 vox nachrichten J Show. Battle 2/5 berichtet über Themen,
1.20 Medical Detectives – Coach: Stefanie Kloß, die jeden betreffen, und
Geheimnisse der Rea Garvey, Mark erzählt Geschichten
Gerichtsmedizin Forster, Peter Maffay aus dem Leben.
Der letzte Herzschlag / 2.05 red. Magazin. Zu Be- 23.15 Urlaub Ahoi – Som-
Tödliche Arrange- such bei John Legend mer, Sonne, Wellen-
ments / Tod im Rot- Moderation: gang Doku-Soap
lichtmilieu / Nachricht Viviane Geppert 1.20 Yes we camp!
aus dem Jenseits 2.50 Spätnachrichten Dokureihe

RTLZWEI WDR ZDF NEO MDR 3SAT ARTE SPORT 1 KIKA

5.10 Hilf mir! Jung, plei-
te, verzweifelt ... 5.55 Der
Trödeltrupp – Das Geld liegt
im Keller 8.55 Frauentausch
12.55 Die Reimanns – Ein
außergewöhnliches Leben
14.55 Hartz und herzlich – Tag
für Tag Benz-Baracken
17.05 SOS – Retter im
Einsatz Potzblitz
18.05 Köln 50667 Doku-
Soap. Einfach perfekt
19.05 Berlin – Tag & Nacht
Doku-Soap. Die unge-
schminkte Wahrheit
Wegen Millas Schwan-
gerschaft ist ihr
Verhältnis zu Amelie
angespannt. Das soll
REPO sich wieder ändern.
20.15 Polizei im Einsatz
Opfer oder Brandstifterin?
Messerstecherei im Rotlicht-Mili-
eu,Wohnungsbrand,Verkehrsun-
fall und ein Notruf.Es gibt viel
zu tun auf Streife!
22.15 Nachtschicht: Einsatz
für die Lebensretter
Notfallsanitäter Se-
bastian steht vor einer
schwierigen Entschei-
dung: seine Patientin
möchte trotz starker
Schmerzen nicht ins
Krankenhaus.
23.45 Der Trödeltrupp –
Das Geld liegt im
Keller Doku-Soap
Otto bei Michael /
Otto bei Nicole
9.40 Aktuelle Stunde J 10.25
Lokalzeit 10.55 Planet Wissen
J 11.55 Das Waisenhaus für
wilde Tiere J 12.45 WDR aktu-
ell J 13.00 Am Kap der wilden
Tiere J 13.50 Panda, Gorilla &
Co. J 14.20 WaPo Bodensee J
Teufel / Tödliches Schweigen
16.00 WDR aktuell J
16.15 Hier und heute
Reportagereihe
18.00 WDR aktuell /
Lokalzeit J
18.15 Servicezeit J Mag.
Moderation: Yvonne
Willicks, Dieter Könnes
18.45 Aktuelle Stunde J
Magazin
19.30 Lokalzeit Magazin
20.00 ATagesschau J
20.15 Quarks J
Wölfe – eine Gefahr für Mensch
undTier?Vielen Landwirten und
Bewohnern von abgelegenen Ge-
bieten ist die wachsendeWolfspo-
pulation ein Dorn imAuge.
21.00 Hunde verstehen! J
Dokureihe. Vier Hunde,
viele Probleme – wie
Mehrhundehaltung ge-
lingen kann & Bearded
Collie Lotte, flippt nur
im Restaurant aus!
21.45 WDR aktuell J
22.15 Frau tv J Magazin
22.45 Hard Life J
23.55 ***** Timbuktu
Drama (F/MRE 2014)
Mit Ibrahim Ahmed
1.30 Frau tv J Magazin
7.05 Nix Festes 7.55 Die
Küchenschlacht 8.40 Stadt,
Land, Lecker J 9.20 Dinner
Date 10.10 Duell der Garten-
profis J 10.55 Bares für Rares
J 11.45 Bares für Rares J
12.40 Death in Paradise 13.30
The Rookie 14.15 Monk J
15.40 Death in Paradise
Der Seidenschal
16.30 The Rookie
Krimiserie. Unter Druck
17.15 Monk J Krimiserie. Mr.
Monk und das Base-
ballfieber / Mr. Monk
geht in den Zirkus
18.35 Duell der
Gartenprofis J Show
19.20 Bares für Rares J
SHO Magazin
20.15 Glow Up – ...
...Deutschlands nächster ... J
Beauty-Editorial.In jeder Episode
treten Make-up-Artists in gegenei-
nander an und müssen eineJury
von ihren Fähigkeiten überzeugen.
21.15 Maithink X – Die
Show J Show. Ho-
möopathie wirkt doch
21.45 ZDF Magazin Royale
J Talkshow
22.15 Studio Schmitt Show
Gast: Kai Pflaume
22.45 heute-show J
23.20 Studio Schmitt Show
Gast: Kai Pflaume
23.50 Game Two Magazin
0.20 Glow Up – Deutsch-
lands nächster
Make-up-Star J
8.55 In aller Freundschaft J
9.40 WaPo Bodensee J 10.30
Elefant, Tiger & Co. J 11.00
MDR um elf J 11.45 In aller
Freundschaft J 12.30 Brücken
der Liebe J Liebesgeschichte
(PL 2002) 14.00 MDR um zwei
J 14.25 Elefant, Tiger & Co.
15.15 Wer weiß denn
sowas? J Show
16.00 MDR um vier J Mag.
17.45 MDR aktuell J
18.10 Brisant J Magazin
18.54 Sandmännchen J
19.00 MDR Regional J
19.30 MDR aktuell J
19.50 Bundesliga oder
Bolzplatz – Der Traum
vom Profifußball J
REPO Harte Rückrunde
20.15Lebensretter inside
Frühchen-StationLeipzig.In
demDreiteilerwerdendieÄrzte,
Pflegekräfte&Therapeutender
NeonatologischenStationder
UniversitätsklinikLeipzigbegleitet.
21.00 Hauptsache gesund
J Magazin. Dialyse –
Hilfe nach Nierenver-
sagen / Dialyse – Hilfe
nach Nierenversagen
21.45 MDR aktuell J
22.10 artour Magazin
22.40 Kinder in Not – Mit
den Krisenhelfern
des Jugendamts
unterwegs J Doku
23.10 Werner Schunk J
23.40 Fröhlich lesen J
0.25 Lebensretter inside J
7.30 Alpenpanorama 9.05 Kul-
turzeit 9.45 nano 10.15 Zauber-
berge – Die Wildnis der Hohen
Tatra 11.00 Die Hohen Tauern
mit Hermann Maier J 11.45
Der Geschmack Europas 12.15
Servicezeit J 12.45 Querbeet
J 13.20 Unsere Wälder J
15.30 Spreewald – Laby-
rinth des Wasser-
manns J Doku
16.15 Kielings wilde
Welt J Dokureihe
17.00 Kielings wilde Welt J
17.45 Kielings wilde Welt J
18.30 „nano” spezial Die
Rettung der Arten
19.00 heute J
19.20 Kulturzeit Magazin
20.00U Tagesschau J
20.15 Neue Therapien ...
...gegen Parkinson.Die neurode-
generative Erkrankung geht mit
einem Dopaminmangel im Ge-
hirn einher.Forscher arbeiten an
Methoden zur Früherkennung.
21.00 scobel Gespräch
Das Alzheimer-Rätsel
22.00 ZIB 2 J
22.25 auslandsjournal extra
22.55 Go West Go East J
Verrechnet oder verra-
ten? – Flucht über die
Dänische Botschaft
23.40 Zapp spezial J Maga-
zin. Schöne neue Par-
allelwelt – Netzwerke
der „Alternativmedien”
0.25 10vor10
0.55 Maischberger J
9.45 Schulgeschichten 10.45
Naturkatastrophen: Wie Tiere
und Pflanzen überleben 11.40
Die wunderbare Welt der Weine
12.05 Alle lieben Ota – Große
Kunst aus Böhmen 12.45 Stadt
Land Kunst 14.15 Herr im
Haus bin ich. Drama (GB 1954)
16.00 Bangladesch –
Surferinnen setzen
ein Zeichen Doku
16.55 Magischer Maghreb
Algerien, die Wüste
17.50 Australien – Im Sog
des Ostaustralstroms
Dokureihe. Die subtro-
pische Zone /
Die gemäßigte Zone
19.20 Arte Journal
19.40U Re: Reportagereihe
20.15 Abenteuer ...
...Neuseeland. D 2014
DeutscheWissenschaftler und
Glücksritter erforschtenAnfang
des 19.Jahrhunderts das „Land
der langen weißenWolke”.
21.45 Die schwarzen
Schmetterlinge
Krimiserie. Mit Nicolas
Duvauchelle, Niels
Arestrup. Während der
Dichter Adrien die Bio-
grafie des pensionier-
ten Albert aufzeichnet,
offenbart dieser ein
schauriges Geheimnis.
0.30 Romy und Alain: Die
ewigen Verlobten
1.25 Die Spur des
Geldes Krimiserie
5.00 Sport-Clips. Show 6.00
Teleshopping 9.30 Teleshop-
ping 10.00 Teleshopping 10.30
Teleshopping 11.00 Teleshop-
ping 11.30 Teleshopping 12.00
Teleshopping 13.00 Teleshop-
ping 14.00 Teleshopping 14.30
Teleshopping. Werbesendung
15.00 Teleshopping
15.30 Die Drei vom Pfand-
haus Seltene Saiten /
Spuren der Titanic /
Die Taschenuhr / Ganz
schön hell / Astronau-
tennahrung /
Heiße Geschosse
18.30 Storage Hunters
Aus zwei mach eins /
Honig und heiße Öfen
19.30U Sport1 News
20.15 Die Drei vom ...
...Pfandhaus.Tandem bei Nacht
Täglich bringen die Leute Dinge
ins Drei-Generationen-Pfand-
haus von Richard,seinem Sohn
Rick und dessen Sohn Corey.
20.45 Die Drei vom Pfand-
haus Doku-Soap. Das
Überwachungsvideo /
Silbernes Andenken /
Der heiße Draht /
Übergröße / Am Ab-
zug / Schusswechsel /
Der Unimog
0.00 Poker Caribbean
Adventure (11)
1.00 Sport-Clips
Sexpension
Hüttenzauber /
Dessous Party
9.25 Gudrun die Wikingerprin-
zessin 9.35 Der Kater mit Hut
J 10.15 Power Players 11.00
logo! J 11.15 Tom Sawyer J
12.20 The Garfield Show 12.55
Marcus Level 13.20 Die Wilden
Kerle J 13.45 Weckschreck J
14.10 Schloss Einstein
15.00 Endlings J
15.45 Lenas Ranch J
16.30 Zoom – Der weiße
Delfin J Animeserie
17.05 Belle und Sebastian
17.35 Tib und Tumtum J
18.00 Ach du heilige Schei-
be – Die Abenteuer
von Mimo und Leva J
18.15 Feuerwehrmann Sam
18.35 Elefantastisch! Mag.
18.50 Unser Sandmännchen
19.00 Arthur und die ...
...Freunde derTafelrunde J
LeichtfertigeVersprechen / Die
versteinerten Greifen.Arthur
verspricht einem Mädchen,einen
Zwergdrachen zu vertreiben.
19.25 Checkpoint Mensch
gegen Maschine
19.50 logo! J
20.00 KiKA Live J Magazin
Jess im Praktikum:
Lollapalooza-Festival
20.10 Silverpoint – Reise in
rätselhafte Welten J
Jugendserie. Gefährli-
che Gedankenspiele
20.35 Die Regeln von Floor
J Comedyserie. Wohl-
tätigkeit / Gaming-
süchtig / Scheidung

***** schlecht ***** durchschnittlich ***** gut ***** sehr gut ***** Spitzenleistung

Lesen Sie mehr!

Das komplette Fernsehprogramm finden www.gifhorner-rundschau.de www.helmstedter-nachrichten.de

Sie auch unter: www.wolfsburger-nachrichten.de www.peiner-nachrichten.de
www.braunschweiger-zeitung.de www.salzgitter-zeitung.de www.wolfenbuetteler-zeitung.de
 Donnerstag, 22. September 2022
NACHRICHTEN FÜR KINDER

Klettern über dem Meer

Kindernachricht
Fehmarn. Wer so hoch arbeiten will,
braucht eine gute Sicherung. Das
galt für Seilkletterer auf einer be-
kannten Brücke in Norddeutsch-
land. Die Fehmarnsundbrücke ver-
bindet die Insel Fehmarn in der Ost-
see mit dem Festland. Autos und
Züge fahren darüber. Von Weitem
sieht die etwa einen Kilometer lan-
ge Brücke aus wie ein großer Bogen
über dem Meer.
Inzwischen ist das Bauwerk fast
60 Jahre alt und braucht Reparatu-
ren. Nächstes Jahr sollen die dicken
Stahlseile der Brücke gegen neue
ausgetauscht werden.
Um diese Arbeiten vorzubereiten,
haben sich die Kletterer so weit
nach oben gewagt. Sie befestigten
zwei Arten Seilschellen, mit denen
die kreuzenden Halteseile verbun-
den werden. Welche sich besser eig-
net, soll erst getestet werden. Klar ist
aber: „Die neuen Seile sind dicker
Industriekletterer montieren Pro-
totypen neuer Seilschellen. DPA
als die bisherigen, außerdem sind
sie ummantelt.“ Das sagte ein Mit-
arbeiter der Deutschen Bahn, die
sich um die Brücke kümmert. dpa
Das strahlende Tor Die kleine Tiergeschichte
Verbotene Jagd
bedroht Nashörner
Das Brandenburger Tor hat schon viel erlebt Kigali. Gewaltig schwer und gut be-
waffnet: So ein Nashorn macht
Berlin. Es ist ein berühmtes Wahr- schon Eindruck. Auf der Nase trägt
zeichen der deutschen Hauptstadt es das typische Horn. Und genau
und ein Stück deutscher Geschich- dieses ist begehrt. Wilderer töten
te: das Brandenburger Tor in Berlin. dafür jedes Jahr Hunderte der Tiere.
Du kennst es unter anderem von Obwohl das verboten ist und auch
der deutschen 20-Cent-Münze. Es der Handel mit dem Horn.
ist aber auch auf T-Shirts und Tassen Gekauft wird es häufig in Asien:
oder auf den Scheiben der Berliner Dort gilt das Horn als Heilmittel
U-Bahn zu sehen. gegen Fieber, Aids, Krebs und Kater.
Rund um das Tor herrscht das Es bringt viel Geld ein. Obwohl es
ganze Jahr Trubel: Viele Touristen hauptsächlich aus Keratin besteht,
wollen das bekannte Bauwerk foto- genau wie unsere Fingernägel. Am
grafieren oder mal hindurchgehen. 22. September ist Weltnashorntag.
Auch Feste werden hier gefeiert, Der soll darauf aufmerksam ma-
und prominente Gäste besuchen chen, dass Nashörner vom Ausster-
das Denkmal. Das Tor und seine ben bedroht sind.
Umgebung sahen aber nicht immer In Afrika versucht man, die Tiere
so aus wie heute! umzusiedeln: Sie ziehen um in Na-
Als das Brandenburger Tor ge- tionalparks und werden dort be-
baut wurde, gab es Deutschland, wacht. Zwar bekommen sie dort
wie wir es heute kennen, noch Babys. Trotzdem werden die Nas-
nicht. Berlin war die Hauptstadt des hörner immer weniger: Im vergan-
Landes Preußen, das es heure nicht genen Jahr zählten Tierschützer
mehr gibt. Der damalige König von noch rund 18 000 Breitmaulnashör-

Klingt fair... Preußen, Friedrich Wilhelm II.,

hatte einem Architekten den Auf-
trag gegeben, ein neues Stadttor zu
ner und rund 6200 Spitzmaulnas-
hörner. dpa

erbauen. Weil der König das alte

...ist es aber nicht: Abstimmung im Osten der Ukraine
New York. Wir stimmen eigentlich
oft ab. Zum Beispiel über den neuen
Klassensprecher. Die Erwachsenen
stimmen regelmäßig ab, wer das
Land regieren soll. Das zu machen,
was die meisten möchten, klingt
auch erst mal fair, oder?
Trotzdem halten eine Menge Leu-
te die Abstimmungen für völlig
falsch, die plötzlich im Osten und
Süden des Landes Ukraine anste-
hen. Die Menschen dort sollen in
den nächsten Tagen gefragt werden,
ob ihre Regionen weiter zur Ukrai-
ne gehören sollen oder in Zukunft
zum Nachbarland Russland. Die
Russlands Präsident Putin . AFP
Gebiete heißen Donezk, Luhansk,
Cherson und Saporischschja. Die
dort derzeit bestimmenden Leute
sprechen von Volksabstimmungen.
Dagegen nennen es Politiker und
Politikerinnen vieler Länder
Scheinabstimmungen! Es würde
nur so getan, als ob die Menschen
eine freie Wahl hätten.
Denn es gibt zum Beispiel keine
Kontrollen über einen fairen Ab-
lauf. Außerdem sind viele Men-
schen aus dem Osten der Ukraine
geflüchtet. Denn schon Jahre vor
dem Angriff Russlands auf die gan-
ze Ukraine im Februar begannen
dort Kämpfe. Damit ist auch nicht
klar, wer überhaupt abstimmt.
Trotzdem ist das Ergebnis nicht
egal. Hinter der Idee steckt nämlich
der russische Präsident Putin. Sein
Land hat in den vier Gebieten mo-
mentan weitgehend die Kontrolle.
Und Putin behauptet schon lange,
die Regionen gehörten eigentlich zu
seinem Land. Gehen die Abstim-
mungen aus, wie er das wünscht,
wird er die Regionen wohl offiziell
zu Russland dazuholen. dpa
Griechenland so mochte, sollte das
Tor Säulen und eine Figur wie in der
Antike haben.
Als der Architekt Carl Gotthard
Langhans fertig war, war es das
größte und prächtigste Tor in der
Stadtmauer. Eingeweiht wurde es
am 6. August 1791. Seinen Namen
hat es übrigens von der Straße, die
durch das Tor führte: in Richtung Das Brandenburger Tor zu DDR-Zeiten im Jahr 1988 mit der Berli-
Brandenburg nämlich. Zwei Jahre ner Mauer (oben) und heute JÖRG CARSTENSEN / DPA
später kam die Quadriga hinzu, eine
große Skulptur der Siegesgöttin auf
einem Wagen mit vier Pferden. gen sie später den Zweiten Welt- Tor. Diese Bilder gingen um die gan-
der Als die Hauptstadt weiter krieg an. ze Welt.
wuchs, wurden die Stadtmauer und Nach dem Krieg erhielt das Bran- Weil das Tor aber nicht mehr so
die meisten Tore abgerissen. Aber denburger Tor noch eine neue Be- hübsch aussah, wurde es einige Jah-
das Brandenburger Tor blieb ste- deutung: Damals wurde Deutsch- re später renoviert. Vorher war es an Nashörner sind stark – aber ge-
hen. Denn schon damals war es be- land in Ost und West geteilt. Das be- vielen Stellen grau geworden oder fährdet. DREW BANTLIN / DPA
liebt. Es wurde später auch das Sym- rühmte Tor stand genau an der beschädigt. Zwei Jahre lang war es
bol für das damals neu gegründete Grenze, auf der Ostseite. Einige Jah- während der Bauarbeiten verpackt.
deutsche Kaiserreich. re später wurde dort die Berliner Das alles kostete viel Geld. Bezahlt Schreibt uns!
Das Brandenburger Tor ist ein Mauer gebaut. Das Brandenburger hat das eine Stiftung, die sich auch
Ort, der an viele Ereignisse in der Tor wurde also zum Zeichen für die heute noch um das Denkmal küm- Wollt ihr der Kinderredaktion
Geschichte erinnert. So feierte man Teilung Deutschlands. mert. etwas mitteilen oder
hier etwa den Sieg über den franzö- 27 Jahre später veränderte sich Als das Tor endlich fertig war, sie etwas fragen?
sischen Herrscher Napoleon. Spä- das: Aus dem Zeichen für die Tren- wurde es 2002 feierlich enthüllt.
ter zogen die Nationalsozialisten nung wurde plötzlich das Zeichen Das geschah bei einem großen Fest Dann schreibt einfach eine E-Mail
mit Fackeln durch das Tor, um ihre für die Wiedervereinigung: Denn mit etwa einer Million Gäste am Tag an die folgende Adresse:
Herrschaft und Macht zu zeigen. als die Mauer 1989 fiel, jubelten vie- der Deutschen Einheit. Dieses Fest
Mit ihrem Anführer Adolf Hitler fin- le Menschen am Brandenburger ist nun genau 20 Jahre her. dpa Kinderseite-bzv@funkemedien.de

Die Wettervorhersage für Donnerstag, 22. September 2022

18 6 25.09.
Deutschland Warmfront
Kaltfront
Kiel Einzelne Nebel- und Hochne- Helsinki
Gifhorn
Gifhorn 18 6 Mischfront
Stockholm 13
Hannover
Hannover 18 6 03.10. belfelder lösen sich allmählich T Tief H Hoch
Wolfsburg
Wolfsburg Hamburg 16
Schwerin 15
Peine
Peine 09.10. auf. Danach scheint die Son-
Oke

18 6 Moskau
ne. Nur über Nordfriesland,
r

18 6 17.10. 21
Mittellandkanal Hannover
Braunschweig
Braunschweig 17 5 Ostbrandenburg und Sachsen London
Berlin Berlin Warschau
Helmstedt
Helmstedt Vollmond ziehen dichtere Wolken. 10 bis 17 17
Neumond
Hildesheim
Hildesheim Salzgitter
Salzgitter 20 Grad werden erreicht. Paris 21

Sonne Düsseldorf Erfurt Wien

18 6
18 7 Wolfenbüttel
Wolfenbüttel All
Dresden UV-Strahlung 16
er
18 6 07:04 1-2 Niedrig
Frankfurt UV Madrid
19:17 Saarbrücken Index 3-5 Mittel 28
Rom

3
www.WetterKontor.de

6-7 Hoch 24
Stuttgart
16 5 8-10 Sehr Hoch
Lein

Goslar
Goslar 9 4 Mond München über 11 Extrem Athen
e

N 23
Brocken Las Palmas
Brocken 02:24 1-2 kein Schutz notwendig 28 Tunis
13 4
W 5 O
3-7 Schutz notwendig 28
Heute Nachtauf Clausthal-Zellerfeld
Clausthal-Zellerfeld 18:42
morgen
S -15° -10° -5° 0° 5° 10° 15° 20° 25° 30° 35° ab 8 Besonderer Schutz notwendig -15° -10° -5° 0° 5° 10° 15° 20° 25° 30° 35°
Max. Min. Braunlage
Braunlage
13 4 Windgeschwindigkeit in km/h

Zwischen Harz und Heide Aussichten für die Region Biowetter Europa
Zurzeit gibt es kaum wetter- In Mitteleuropa sorgen Hochdruckgebiete für meist freundliches,
Einzelne Nebelfelder lösen sich bald wieder auf. Dann wechseln sich Son-
Fr Sa So Mo bedingte Beschwerden. Der aber recht kühles Herbstwetter. Nach Auflösung einiger Nebelfelder
nenschein und Wolken ab, und es bleibt trocken. Die Temperaturen errei-
Organismus wird entlastet, und scheint neben lockeren Wolken häufig die Sonne, und es bleibt vor-
chen Werte zwischen 13 und 18 Grad. Der Wind weht schwach aus Süd.
es kommt zu einer Steigerung wiegend trocken. Unbeständig mit Regenschauern und deutlich zu
Nachts sinken die Temperaturen auf 7 bis 3 Grad.
der Konzentrations- und Leis- kalt ist es in weiten Teilen Osteuropas. Auch auf den Britischen In-
tungsfähigkeit. Man fühlt sich seln fällt gebietsweise Regen. In Südfrankreich und auf der Iberi-
1200 Höhenprofil Region ausgeruht und ist ausgeglichen. schen Halbinsel bleibt es bei 25 bis 30 Grad sommerlich.
Meter über Normalnull
1000 19 9 16 9 16 9 18 9
9 4 Wassertemperaturen Wetter 12 Uhr Ortszeit
800 Brocken
1141 m Nordsee 16° Tunis 27° Athen 23° Regenschauer Nizza 23° wolkig

600
Bad Harzburg
261 m
Deutschland Ostsee 26° Athen 27° Barcelona 26° wolkig Paris 21° wolkig
16 5 18 6 Berlin 17° wolkig Garmisch 14° heiter Bordeaux 22° Kreta 27° Bozen 22° wolkig Prag 14° Regenschauer
18 6
400 Braunschweig Wolfsburg Bremen 19° heiter Köln 19° heiter Costa Brava 26° Neapel 27° Innsbruck 17° sonnig Rom 24° wolkig
75 m 63 m Brocken 10° wolkig München 16° wolkig Lissabon 21° Zypern 28° London 21° wolkig Teneriffa 28° wolkig
200
Dresden 15° wolkig Rügen 17° wolkig Mallorca 27° Adria 26° Mallorca 28° Regenschauer Warschau 17° wolkig
0 Freiburg 19° heiter Sylt 17° wolkig Kanaren 23° Sardinien 26° Moskau 15° Regenschauer Zürich 16° sonnig