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Gleitkommazahl – Wikipedia https://de.wikipedia.

org/wiki/Gleitkommazahl#Exponentialschreibweise

Gleitkommazahl
Eine Gleitkommazahl – häufig auch Fließkommazahl genannt (englisch floating point number oder
kurz float, wörtlich Zahl mit flottierendem Punkt oder auch [wohl weiter lehnübersetzt]
Gleitpunktzahl) – ist eine angenäherte Darstellung einer reellen Zahl.

Die Menge der Gleitkommazahlen ist eine Teilmenge der rationalen


Zahlen. Zusammen mit den auf ihnen definierten Operationen
(Gleitkommaarithmetik) bilden die Gleitkommazahlen eine
endliche Arithmetik, die vor allem im Hinblick auf numerische
Berechnungen mit (binären) Rechnern entwickelt wurde.

Exakt darstellbare
Inhaltsverzeichnis Gleitkommazahlen für verschiedene
Mantissenlängen, Basis: 2,
Grundlagen
Exponent −3 bis 1
Problem
Exponentialschreibweise
Gleitkommaarithmetik
Geschichtliche Entwicklung
Darstellung
Basis
Mantisse
Exponent
Normalisierung
Darstellung des Exponentenvorzeichens mit oder ohne Bias
Vorzeichen der Zahl
Kurzdarstellung der Parameter
Hidden bit
Eigenschaften einer Gleitkommaarithmetik
Auslöschung
Zahlen verschiedener Größenordnung (Absorption)
Unterlauf
Ungültigkeit der Assoziativ- und Distributivgesetze
Lösbarkeit von Gleichungen
Konversionen
Dezimalbrüche
Prüfung auf Gleichheit
Versteckte Verwendung anderer Darstellungen
Binärgleitkommazahlen in der Digitaltechnik
Einfache und doppelte Genauigkeit
IEEE 754 und andere Normen

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Gleitkommazahl – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Gleitkommazahl#Exponentialschreibweise

Interne Darstellung
Einschränkungen und deren mathematische Grundlagen
Beispiel: Berechnung Gleitkommazahl
Berechnung einer IEEE single precision Gleitkommazahl (32-
Bit-Gleitkommazahl)
Berechnung einer IEEE double precision Gleitkommazahl (64-
Bit-Gleitkommazahl)
Anmerkungen
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise

Grundlagen

Problem

Alle (mechanischen oder elektronischen) Rechenhilfsmittel vom Abakus bis zum Computer verwenden als
einfachste Form der Zahldarstellung Festkommazahlen. Dabei wird eine meistens begrenzte Ziffernfolge
gespeichert und an festgelegter Stelle das Komma angenommen.

Bei größeren Rechnungen treten unweigerlich Überläufe auf, die eine Skalierung der Werte und eine
erneute Durchrechnung erforderlich machen, um Endergebnis und alle Zwischenergebnisse in den
erlaubten Wertebereich zu bringen. Diese Skalierung ist zeitraubend und muss automatisiert werden.

Exponentialschreibweise

Ein naheliegender und direkt zu Gleitkommazahlen führender Gedanke ist dabei, bei jedem Wert die
genaue Stelle des Kommas zusätzlich zu speichern. Das bedeutet mathematisch nichts anderes als die
Darstellung der Zahl mit zwei Werten, der Mantisse und dem Exponenten , so dass .
Die Freiheit bei der Wahl des Exponenten kann genutzt werden, um die Mantisse in einen festgelegten
Wertebereich, zum Beispiel zu bringen. Dieser Schritt heißt Normalisierung der Mantisse.

Beispiel: Der Wert der Lichtgeschwindigkeit beträgt

Nur die Mantisse der letzten Darstellung ist normalisiert.

Diese Schreibweise wird von Physikern und Mathematikern schon seit langem verwendet, um sehr große
und sehr kleine Zahlen anzugeben. Noch heute wird deshalb die Gleitkommaschreibweise auf
Taschenrechnern speziell als wissenschaftliches Format (sci) bezeichnet.

In Programmiersprachen wird für die Notation von Gleitkommazahlen im Quelltext und für ihre Ein- und
Ausgabe eine kompakte Variante der Exponentialschreibweise verwendet, z. B. 2.99792458e8

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(= 2,997.924.58 · 108) oder 3.141592653589793d0 (d wird bei Zahlen in doppelter Genauigkeit benutzt).
Das e bzw. d – ursprünglich die Großbuchstaben E und D – ist also als Kurzform von „mal 10 hoch“ zu
verstehen. In der Sprache Algol 60 war dafür ein eigenes Zeichen ⏨ (Basiszehn) vorgesehen, das zwar auf
manchen Ein- und Ausgabegeräten damaliger Rechner vorhanden war, aber erst 2002, also nach der
Verwendungszeit von Algol 60, als Unicode-Zeichen U+23E8 in einen genormten Zeichencode
aufgenommen wurde.

Gleitkommaarithmetik

Bei Rechnungen mit Gleitkommazahlen wird jede Zahl und jedes Zwischenergebnis individuell skaliert
(im Gegensatz zu einer globalen Skalierung). Die Skalierung (Berechnung des Exponenten) jedes
Zwischenergebnisses erfordert zusätzlichen Rechenaufwand und wurde deshalb bis weit in die 1980er
Jahre nach Möglichkeit vermieden. So hatten die damaligen PCs standardmäßig keinen
Gleitkommaprozessor. Ein weiterer Faktor war der höhere Speicherbedarf von Gleitkommazahlen, der
nur durch Verzicht auf höhere Genauigkeit eingeschränkt werden konnte. Dementsprechend hatten
zunächst nur die Höchstleistungsrechner (number cruncher) eine Gleitkommaarithmetik oder wenigstens
eine Hardwareunterstützung einer Software-Gleitkommaarithmetik.

Die Wahl der Basis 10 ist willkürlich und nur dem üblichen Zehnersystem geschuldet. Gleitkommazahlen
können mit beliebigen Basen dargestellt werden, im Allgemeinen gilt mit einer beliebig
gewählten Basis . Rechenanlagen verwenden (vorherrschend), (heute selten) oder
(z. B. für Finanzmathematik, siehe unten). Bei beliebiger Basis ist die Bedingung für normalisierte Zahlen
.

Geschichtliche Entwicklung

Die erste dokumentierte Verwendung der Gleitkommaschreibweise liegt etwa 2700 Jahre zurück: Im
Zweistromland (Mesopotamien) wurden wissenschaftliche Rechnungen mit der Basis
durchgeführt und der Exponent (eine meistens kleine ganze Zahl) einfach im Kopf mitgeführt.[1][2][3][4]
Dasselbe Vorgehen war bis vor kurzer Zeit bei Berechnungen mit einem Rechenschieber üblich.

In Rechenautomaten wurde erstmals von Konrad Zuse eine eigene Gleitkommadarstellung für seine
Computer Z1 und Z3 verwendet.

Darstellung
Im vorigen Abschnitt wurden die grundlegenden Parameter einer Gleitkommazahl bereits vorgestellt. Es
sind Basis , Anzahl der Mantissenstellen und Anzahl der Exponentenstellen . Hinzu kommen weitere
Parameter, die beim Rechnen die Rechenoperationen erleichtern sollen. In diesem Abschnitt werden
Parameter und Bitfelder einer allgemeinen Gleitkommazahl kurz beschrieben.

Basis

Ein Parameter ist die gewählte Basis . Zahlen, die von Menschen direkt verarbeitet werden, verwenden
entweder oder . In diesem speziellen Fall verwendet man für den Exponenten die
Vorsätze Kilo=10001, Mega=10002, Giga=10003, Tera=10004 und Milli=1000−1, Mikro=1000−2,
Nano=1000−3, Piko=1000−4 des internationalen Einheitensystems.

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Im Computer haben sich das Dualsystem und seine Verwandten durchgesetzt und es sind die Basen
, und üblich. Seit der Norm für Gleitkommazahlen IEEE 754 wird in modernen Computern
fast ausschließlich die Basis verwendet.

Mantisse

Die Mantisse enthält die Ziffern der Gleitkommazahl. Speichert man mehr Ziffern ab, so erhöht sich
die Genauigkeit. Die Anzahl der Mantissenziffern drückt also aus, wie exakt die Zahl approximiert wird.
Dieser Gleitkommaparameter wird entweder direkt angegeben oder auch in Form der kleinsten Zahl
beschrieben, die zu 1 addiert werden kann und ein von 1 verschiedenes Ergebnis liefert ( ;
minimal!) (s. u. bei Eigenschaften).

Beispiel: Bei IEEE-754-Zahlen vom Typ Single mit der Basis ist die Mantisse Stellen lang.
Hier ist 1,19209289551e−0007.

Exponent

Der Exponent speichert nach Normalisierung die genaue Stelle des Kommas und damit die
Größenordnung der Zahl. Die Anzahl der Exponentenziffern beschränkt die Variationsmöglichkeiten
des Kommas und beschreibt damit den Wertebereich der dargestellten Gleitkommazahlen. Um ein
System von Gleitkommazahlen zu beschreiben, gibt man den kleinsten und den größten möglichen
Exponenten an oder auch die Anzahl der Exponenten und die Verschiebung zur 0 (Bias).

Beispiel: Bei IEEE-754-Zahlen vom Typ Single mit der Basis ist der kleinste mögliche Exponent
−126 und der größte 127. Damit ist die größte in diesem System darstellbare Gleitkommazahl
und die kleinste positive normalisierte Gleitkommazahl
. Diese Größen, und
, beschreiben den zulässigen Wertebereich.

Normalisierung

Die Darstellung einer Gleitkommazahl ist zunächst nicht eindeutig bestimmt. Die Zahl 2 kann als
oder auch geschrieben werden.

Um die Benutzung einer eindeutig bestimmten Darstellung zu erzwingen, werden daher oft normalisierte
Gleitkommazahlen verwendet, bei denen die Mantisse in einen definierten Bereich gebracht wird. Zwei
naheliegende Normalisierungsbedingungen sind und . Die Zahl 2 würde man
also nach der ersten Regel als schreiben, die Darstellung wäre dann nicht erlaubt. Das
Rechnen mit normalisierten Zahlen ist einfacher, weshalb in der Vergangenheit manche
Implementatoren einer Gleitkommaarithmetik nur normalisierte Zahlen zuließen. Die Zahl 0 kann
allerdings nicht normalisiert dargestellt werden.

Dabei unterscheidet man – in Bezug zur üblichen Basis 10 im Zahlensystem:

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▪ Wissenschaftliche Notation mit konsequenter Normalisierung auf

▪ Beispiel: 10000 = 1 10 4
▪ Technische Notation mit Normalisierung auf , mit f als Potenz der Anzahl der
verbleibenden signifikanten Stellen der Messunsicherheit für die Rechengenauigkeit (denormalisierte
Stellen). Im Exponent erscheinen nur Vielfache von 3 – diese Darstellung lässt sich beim Rechnen mit
Maßeinheiten sowohl zwanglos in die Einheitenvorsätze, als auch die Zifferngruppierung mit
Tausendertrennzeichnung überführen, bzw. sich daraus erzeugen

▪ Beispiel: 10.000 m = 10 10 3 m = 10 km
▪ Signifikanz: 10,00 10 3 m = 10.000 ± 5 m (4 signifikante Stellen bezüglich Messung in Kilometern
mit Rundung), aber 0,01 10 6 m = 10.000 ± 5000 m (2 signifikante Stellen bezüglich Messung in
Mm) – wobei die präzisen Angaben über Standard- und erweiterte Messunsicherheit DIN 1319-3
bzw. dem ISO/BIPM-Guide (GUM, ENV 13005) folgen
▪ IEEE 754 (Gleitkommazahlen für Mikroprozessoren) verwendet bei normalisierten Zahlen die
Normalisierungsbedingung und erlaubt zwischen 0 und minpos zusätzlich denormalisierte
(subnormale) Zahlen.

Darstellung des Exponentenvorzeichens mit oder ohne Bias

In Gleitkommasystemen ist der Exponent eine Zahl mit Vorzeichen. Das macht die Implementierung
einer zusätzlichen ganzzahligen Arithmetik mit Vorzeichen für Exponentenberechnungen erforderlich.
Dieser zusätzliche Aufwand kann vermieden werden, wenn zum Exponenten eine feste Zahl , der
Biaswert oder Exzess, addiert wird und statt des Exponenten die Summe gespeichert wird.
Diese Summe ist dann eine vorzeichenfreie positive Zahl. Meistens wird die Verwendung eines Bias mit
der Darstellung der 0 durch kombiniert.

Eine heute selten anzutreffende Alternative ist die Darstellung des Exponenten im Zweierkomplement, im
Einerkomplement oder als Betrags-Vorzeichenzahl.

Der Vorteil der Biased-Darstellung besteht darin, dass auf diese Weise ein Größenvergleich zwischen zwei
positiven Gleitkommazahlen erleichtert wird. Es genügt, die Ziffernfolgen em, also jeweils Exponent e
gefolgt von Mantisse m, lexikografisch miteinander zu vergleichen. Eine Gleitkomma-Subtraktion mit
anschließendem Vergleich auf Null wäre weitaus aufwändiger. Der Nachteil der Biased-Darstellung
gegenüber der Zweierkomplement-Darstellung besteht darin, dass nach einer Addition zweier Biased-
Exponenten der Bias subtrahiert werden muss, um das richtige Ergebnis zu erhalten.

IEEE 754 verwendet die Darstellung mit B=127 bei Single und B=1023 bei Double.

Vorzeichen der Zahl

Das Vorzeichen v einer Gleitkommazahl (+ oder −; auch +1 oder −1) kann immer in einem Bit kodiert
werden. Meistens wird das Bit für positive Zahlen (+) und das Bit für negative Zahlen (−)
verwendet. Mathematisch kann man schreiben

Kurzdarstellung der Parameter

In den letzten Jahren hat sich die folgende Kurzdarstellung der wesentlichen Parameter , , und
eines Gleitkommasystems durchgesetzt. Dabei schreibt man durch Punkte getrennt die Größen 1, , ,
und in genau dieser Reihenfolge auf. Die 1 ist dabei die Anzahl der Vorzeichenbits. Eine IEEE-754-

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Single-Zahl mit 1 Vorzeichenbit, 8 Exponentenbits und 23 Mantissenbits ist also eine 1.8.23.127.2
Gleitkommazahl. Geht die Basis und der Bias aus dem Zusammenhang hervor, kann beides
weggelassen werden und man spricht von einer 1.8.23-Gleitkommazahl.

Eine zweite gängige Schreibweise lässt das Vorzeichenbit weg und gibt nur Mantissenlänge und
Exponentenlänge an: s23e8.

Mit diesen Schreibweisen gilt für IEEE-754-Zahlen:

half: 1.5.10.15.2, 1.5.10 oder s10e5


single: 1.8.23.127.2, 1.8.23 oder s23e8
double: 1.11.52.1023.2, 1.11.52 oder s52e11
quad: 1.15.112.16383.2, 1.15.16383 oder s112e15
oct: 1.19.236.262143.2, 1.19.236.262143 oder s236e19

Hidden bit

Bei der Darstellung normalisierter Mantissen im Binärsystem kann ein Bit eingespart werden. Da die
erste Stelle einer normalisierten Zahl immer ungleich 0 ist, ist diese Stelle im Binärsystem immer gleich 1.
Eine Ziffer mit dem festen Wert 1 muss nicht mehr explizit gespeichert werden, da sie implizit bekannt ist.
Wird diese Möglichkeit genutzt, wird von einem hidden bit (engl. wörtlich „verstecktes Bit“) gesprochen.
Das erwähnte IEEE-Format für Gleitkommazahlen macht von dieser Einsparungsmöglichkeit Gebrauch,
nicht jedoch das interne 80-Bit-Format der Intel-CPUs.

Soll beispielsweise die Zahl 5,25 nach IEEE 754 in ein short real (single precision number) umgewandelt
werden, wird nach dem Zwischenschritt der Binärwandlung zu 101,01 das Komma zweimal linksseitig
verschoben, sodass eine normierte binäre Darstellung mit 1,0101e2 gegeben ist. Aufgrund des hidden bit
wird lediglich die Zahlenfolge 0101 in die 23-stellige Mantisse übernommen. Die Verwendung eines
hidden bit erzwingt allerdings eine gesonderte Darstellung der Null, da jede Mantisse aufgrund des
hidden bit einen Wert größer 0 repräsentiert.

Eigenschaften einer Gleitkommaarithmetik


Gleitkommazahlen warten besonders für den mathematischen Laien mit einigen Überraschungen auf, die
auch oft das Ergebnis von Taschenrechner- und Computerrechnungen beeinflussen. Am wichtigsten sind
außer Kraft gesetzte geläufige mathematische Rechenregeln. Wer intensiv mit einem Rechenhilfsmittel
arbeitet, muss diese Eigenschaften kennen. Sie gehen auf die begrenzte Genauigkeit zurück, mit der
Mantisse und Exponent gespeichert werden. Die Konsequenz dieser Begrenzung wird klar, wenn man
sich überlegt, dass die unendlich vielen reellen Zahlen durch endlich viele Ziffernkombinationen
dargestellt werden sollen. Man kann sich die Gleitkommazahlen im Definitionsbereich eines Systems als
lange Tabelle diskreter Werte vorstellen. Eine Gleitkommafunktion ordnet dann jedem Wert dieser Liste
einen anderen Wert zu. Analoges gilt für zwei- und mehrstellige Operationen. Im Artikel Minifloats sind
die entsprechenden Wertebereiche grafisch dargestellt.

Daraus resultiert die leichte bis absolute Ungenauigkeit der Rechnungen und die außer Kraft gesetzte
Gültigkeit geläufiger mathematischer Rechenregeln.

Auslöschung
→ Hauptartikel: Auslöschung (numerische Mathematik)

Unter Auslöschung versteht man den Effekt, dass bei der Subtraktion fast gleich großer Zahlen das
Ergebnis falsch wird.

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Beispiel:

Subtrahiert man und die Zahl 3,141 in einer vierstelligen


Gleitkommaarithmetik ( , ), so erwartet der Laie als korrekt gerundetes Ergebnis
.

Tatsächlich erhält man als Ergebnis : Der vierstellige gerundete Wert von
ist , damit wird das Ergebnis der Rechnung zu
. Zu diesem Ergebnis kommt es, da schon die Ausgangsgrößen,
insbesondere in der Gleitkommaarithmetik dargestellt sind und eben nicht exakt vorliegen.

Zahlen verschiedener Größenordnung (Absorption)

Die Addition bzw. Subtraktion einer betragsmäßig viel kleineren Zahl ändert die größere Zahl nicht.

Im Beispiel der vierstelligen Dezimalarithmetik ( , ) ändert die Addition von 0,001 zu 100 am
größeren Operanden nichts. Dasselbe gilt für die Subtraktion:

(Die Ziffern hinter dem Strich | entfallen bei der Skalierung)

Unterlauf

Da es in der Gleitkommadarstellung eine kleinste positive Zahl gibt, unterhalb derer kein Wert mehr
dargestellt werden kann, wird ein Ergebnis in diesem Bereich meistens durch 0 repräsentiert. In diesem
Fall spricht man von einem Unterlauf (engl. underflow). Handelt es sich um ein Zwischenergebnis, so ist
an diesem Punkt jede Information über das Ergebnis verloren gegangen. In manchen Fällen wird die
Genauigkeit des Endergebnisses davon nicht berührt, aber in anderen Fällen kann das resultierende
Endergebnis auch komplett falsch sein.

Ungültigkeit der Assoziativ- und Distributivgesetze

Die Addition und die Multiplikation von Gleitkommazahlen sind nicht assoziativ, das heißt im
Allgemeinen gilt:


Die Addition und Multiplikation von Gleitkommazahlen sind auch nicht distributiv, das heißt im
Allgemeinen gilt:


Lösbarkeit von Gleichungen

In einer Gleitkommaarithmetik haben manche normalerweise unlösbare Gleichungen eine Lösung. Dieser

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Effekt wird sogar ausgenutzt, um ein solches Gleitkommasystem zu beschreiben.

Beispiel:

Im Bereich der reellen Zahlen hat die Gleichung für keine Lösung.

In einer Gleitkommaarithmetik hat diese Gleichung viele Lösungen, nämlich alle Zahlen, die zu klein
sind, um bei der Summe noch einen Effekt zu ergeben. Wieder mit dem Beispiel vierstelliger
Dezimalbrüche ( , ) gilt (Der Strich | markiert die bei der Addition entfallenden Stellen):

▪ 1 + 1e−3 = 1,000 + 0,001|000000… = 1,000 + 0,001 = 1,001 > 1


▪ 1 + 1e−4 = 1,000 + 0,000|10000… = 1,000 + 0,000 = 1,000 = 1
▪ 1 + 2,3e−5 = 1,000 + 0,000|023000… = 1,000 + 0,000 = 1,000 = 1

Die schon oben erwähnte kleinste Zahl , die zu 1 addiert werden kann und ein von 1 verschiedenes
Ergebnis liefert ( ; minimal!) nennt man Maschinengenauigkeit.

Konversionen

Wenn die Basis verschieden von 10 ist, müssen die Zahlen zwischen dem vorliegenden
Gleitkommasystem und dem Dezimalsystem konvertiert werden, um eine menschenlesbare Darstellung
zu erhalten. Das wird meist schnell (und oft ungenau) programmiert. Eine schon alte und wichtige
Forderung an diese Konversion ist ihre bitgenaue Umkehrbarkeit. Ein im Dezimalsystem dargestelltes
Ergebnis soll wieder eingelesen werden können und bitgenau dieselbe Darstellung im Gleitkommasystem
reproduzieren.

Diese Forderung wird häufig nicht beachtet. Eine Ausnahme ist hier Java, das den folgenden Satz
beachtet:

Satz: Man kann zeigen, dass es nicht ausreicht, die aufgrund der Mantissengenauigkeit berechnete Anzahl
der Dezimalstellen aufzurunden und diese Dezimalstellen gerundet zu produzieren. Eine einzige weitere
Stelle reicht jedoch aus (Theorem 15[5]). Das ist der Grund, warum in der Darstellung reeller Zahlen, die
von Java-Programmen produziert werden, immer eine zusätzliche und scheinbar überflüssige Stelle
erscheint.

Dezimalbrüche
→ Hauptartikel: Dezimalbruch

Schon einfache Dezimalbrüche wie 0,1 können nicht exakt als binäre Gleitkommazahlen dargestellt
werden, da jede rationale Zahl, deren gekürzter Nenner keine Zweierpotenz ist, im Binärsystem zu einer
nicht abbrechenden, periodischen Darstellung führt. Von dieser werden nur die ersten Ziffern
gespeichert, wodurch Ungenauigkeit entsteht. Dezimal 0,1 ist binär 0,0001100110011… Allerdings wurde
für binäre Gleitkommasysteme mit entsprechenden Rundungsregeln bewiesen, dass die Darstellung von
0,1 multipliziert mit 10 wieder exakt 1 ergibt. Allgemein gilt bei richtiger Rundung (m / 10) · 10 = m
(Goldbergs Theorem 7[5] für den konkreten Fall n = 21 + 23 = 10).

In Disziplinen wie der Finanzmathematik werden oft Ergebnisse verlangt, die mit einer Handrechnung
exakt übereinstimmen. Das geht nur mit einer dezimalen Gleitkommaarithmetik[6] oder – mit einigen
„Verrenkungen“ – mit einer Festkommaarithmetik.

Prüfung auf Gleichheit

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Die im Abschnitt Dezimalbrüche genannte Einschränkung, dass viele dieser Dezimalzahlen im


Binärsystem eines Computers nicht genau dargestellt werden können, hat beim Programmieren
Auswirkungen auf Vergleiche zwischen Gleitkommazahlen. Ein Beispiel in der
Programmiersprache C soll dies verdeutlichen:

#include <stdio.h>
int main(void) {
if (0.362 * 100.0 != 36.2)
puts("verschieden");

if (0.362 * 100.0 / 100.0 != 0.362)


puts("auch verschieden");
return 0;
}

Obwohl die beiden Gleichungen und mathematisch korrekt


sind, werden sie wegen der ungenauen Umrechnung ins Computer-Binärsystem falsch. Im Beispiel-
Programm werden somit beide Ungleichungen als wahr angesehen.

Vergleiche müssen deshalb durch eine Abfrage ersetzt werden, ob die zu vergleichenden Werte im
Rahmen einer erreichbaren Genauigkeit (meist Toleranz genannt) als gleich angesehen werden können.

Toleriert man beim Vergleich einen absoluten Fehler, lautet eine mögliche Formulierung .

Toleriert man beim Vergleich einen relativen Fehler, lautet eine mögliche Formulierung . Der
zweite Fall muss meist noch mit der Sonderfallabfrage verbunden werden.

Alternativ kann man alle Faktoren respektive Summanden inklusive des zu erwartenden Ergebnisses
eben jener problematischen Vergleiche bei rationalen Gleitkommazahlen auch mit
multiplizieren, wobei den Index der letzten Nachkommastelle angibt. Allgemeiner gesagt: Alle
Gleitkommazahlen müssen – sofern möglich – in Brüche umgewandelt werden. Diese können wiederum
eindeutig und ohne Rundungen der Mantisse in das binäre Zahlensystem konvertiert werden. Compiler
mancher Programmiersprachen (z. B. Java, Ruby, C++, Objective-C, Swift, Rust usw.) können direkt mit
den Brüchen rechnen und vergleichen die Brüche in den oben aufgeführten bedingten Anweisungen (If-
Anweisungen), welche dadurch nicht betreten werden. Andere Programmiersprachen (z. B. Object Pascal,
PHP, JavaScript, Perl, Python usw.) wiederum wandeln den Bruch bzw. den Quotient als allerersten
Schritt wieder in eine Binärzahl um und vergleichen dann erst beide Werte, wodurch in dem Fall beide
Bedingungen wahr sind und die oben angegebenen Ausgaben getätigt werden.

Sogar Zahlen mit exakt denselben Bitmustern und somit eigentlich exakt identischen Werten werden vom
Rechner mit manchmal nicht als gleich angesehen. Das hat als Ursache die manchmal nicht
identischen Formate im Speicher (Bsp.: Intel 64 Bit) und während einer Rechnung in der
Gleitpunkteinheit (Bsp.: Intel 80 Bit). Wenn dieselben Bitmuster, die verglichen werden sollen, einmal
aus dem Speicher und somit gerundet und einmal aus der FPU und somit mit der vollen Genauigkeit
kommen, führt ein Vergleich zum falschen Ergebnis. Die Abhilfe ist dieselbe wie schon beschrieben. Bei
größer/kleiner Vergleichen kann dieses Problem auch auftauchen, je nach verwendeter Sprache und
Architektur sind spezielle Befehle und/oder ein Umweg über den Arbeitsspeicher zu nehmen um dies zu
lösen.

Versteckte Verwendung anderer Darstellungen

Manche Rechenanlagen verwenden beim Rechnen mehrere verschiedene Formate. Bei Intel und
verwandten Prozessoren wie AMD rechnet die FPU mit einem 80-Bit-Format. Gespeichert werden die
Zahlen mit einem IEEE-754-kompatiblen 64-Bit- bzw. 32-Bit-Format. Bei Verwendung von MMX/SSE-

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Erweiterungen werden wieder andere Rechenformate verwendet. Das führt zu weiteren für Laien
zunächst sehr undurchsichtigen Eigenschaften. Ein simpler Vergleich identischer Bitmuster auf
Gleichheit kann zum Ergebnis führen, dass die scheinbar identischen Bitmuster doch verschieden sind.
Das folgende Programm liefert manchmal paradoxe Ergebnisse, wenn man es mit dem gleichen Wert für
x und y aufruft:

void vergleiche (double x, double y) {


if(x != cos (y))
printf("paradox\n");
else
printf("wuerde jeder so erwarten\n");
}
...
double z = 0.2; // der Wert ist nicht wichtig
vergleiche (cos (z), z);

mit dem Ergebnis: paradox

Die Erklärung für dieses Verhalten ist, dass der Compiler zwei unabhängige cos-Berechnungen generiert,
die eine vor dem Aufruf von vergleiche, die andere in vergleiche. Die Variable x empfängt den cos(z)
mit 64 Bit. Die Berechnung des cos(y) kann bei Intel mit 80 Bit erfolgen; die beiden Ergebnisse sind
unterschiedlich, wenn cos(y) nicht im Speicher, sondern direkt vom 80-bittigen Arbeitsregister mit der
64-bittigen Variablen x verglichen wird.

Binärgleitkommazahlen in der Digitaltechnik


Oben erwähnte Beispiele sind durchwegs im Dezimalsystem angegeben, das heißt mit einer Basis b = 10.
Computer verwenden stattdessen das Binärsystem mit einer Basis b = 2.

Einfache und doppelte Genauigkeit

Gleitkommazahlen werden in Computern normalerweise als Folgen von 32 Bit (einfache Genauigkeit,
englisch single precision) oder 64 Bit (doppelte Genauigkeit, double precision) dargestellt.

Manche Prozessoren erlauben auch längere Gleitkommazahlen, so kennen die von der Intel-x86-Serie
abgeleiteten Prozessoren (u. a. Intel Pentium und AMD Athlon) eine Gleitkommazahldarstellung mit
80 Bit für Zwischenergebnisse. Manche Systeme erlauben auch Gleitkommazahlen mit 128 Bit (Vierfache
Genauigkeit). Einige ältere Systeme verwendeten auch noch andere Längen wie zum Beispiel 36 Bit (IBM
704, PDP-10, UNIVAC 1100/2200 series), 48 Bit (Burroughs) oder 60 Bit (CDC 6600),

Daneben gibt es auch Minifloats genannte Systeme mit sehr wenigen Bits (etwa 8 oder 16), die in
speicherarmen Systemen (Controllern) oder limitierten Datenströmen eingesetzt werden (zum Beispiel
Grafikkarten).

IEEE 754 und andere Normen

Das heute häufigste und bekannteste Gleitkommasystem wurde 1985 von IEEE konzipiert, in der IEEE
754 niedergelegt, und ist in den meisten CPUs in Hardware implementiert. IEEE 854 ist eine Norm für
Gleitkomma-Dezimalzahlen oder Dezimalbrüche. Beide Normen werden in der Revision IEEE 754r
zusammengeführt und erweitert.

Die IEEE hat die Darstellung von Gleitkommazahlen in ihrem Standard IEEE 754 seit 1985 reglementiert;

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beinahe alle modernen Prozessoren folgen diesem Standard. Gegenbeispiele, die die Spezifikationen der
Norm IEEE 754 nicht erfüllen, sind einige IBM-Großrechnersysteme (Hexfloat-Format), die VAX-
Architektur und einige Supercomputer wie die von Cray. Die Sprache Java lehnt sich eng an IEEE 754 an,
erfüllt die Norm aber nicht komplett.

Die Definition des Hexfloat-Formates von IBM findet sich im Buch „Principles of Operation“ der
z-Architektur.[7]

Der Power6 von IBM ist einer der ersten Prozessoren, welche dezimale Gleitkommaarithmetik
hardwaremäßig implementiert haben; die Basis ist also 10. Im Folgenden wird aber nur die Basis 2
behandelt.

Strenggenommen sind nur die normalisierten Zahlen aus IEEE 754 Gleitkommazahlen. Die
denormalisierten Zahlen sind eigentlich Festkommazahlen; diese Sonderfälle wurden für spezielle
numerische Zwecke geschaffen.

Interne Darstellung

Die tatsächliche Darstellung im Computer besteht also aus einem Vorzeichen-Bit, einigen Exponenten-
Bits und einigen Mantissen-Bits. Wobei die Mantisse meistens normiert ist und Zahlen im Intervall [1; 2[
darstellt. (Da in diesem Intervall das erste Bit mit der Wertigkeit Eins stets gesetzt ist, wird es meistens
implizit angenommen und nicht gespeichert, siehe Hidden Bit). Der Exponent wird meistens im Biased-
Format, oder auch im Zweierkomplement dargestellt. Des Weiteren werden zur Darstellung besonderer
Werte (Null, Unendlich, Keine Zahl) meistens einige Exponentenwerte, zum Beispiel der größtmögliche
und der kleinstmögliche Exponent, reserviert.

Eine Zahl f wird demzufolge als f = s · m · 2e dargestellt, wobei s 1 oder −1 ist.

IEEE 754 S/390

Mantisse (in Bit) Exponent (in Bit) Mantisse (in Bit) Exponent (in Bit)

Half 10 5

Single 23 8 24 7

Double 52 11 56 7

Extended nicht exakt definiert 112 7

Einschränkungen und deren mathematische Grundlagen

Durch die unterschiedliche binäre Darstellung der Zahlen kann es in beiden Systemen zu Artefakten
kommen. Das heißt: Rationale Zahlen, die im Dezimalsystem „rund“ erscheinen, zum Beispiel
, können im Binärsystem nicht exakt dargestellt werden (der Wert ist ).
Stattdessen wird ihre Binärdarstellung im Rahmen der jeweiligen Rechengenauigkeit gerundet, so dass
man bei der Rückumwandlung ins Dezimalsystem z. B. den Wert 12,44999999900468785 erhält. Dieses
kann in nachfolgenden Berechnungen zu unvorhergesehenen Ab- oder Aufrundungsfehlern führen.

Die oben erwähnten Artefakte sind im Binärsystem unvermeidlich, da unendlich viele Zahlen, die im
Dezimalsystem exakt dargestellt werden können, im Binärsystem periodische Zahlen mit unendlich vielen
Nachkommastellen sind.[Anmerkung 1] Sie könnten nur durch die Verwendung von Codierungen mit der
Basis 10 (oder anderer Basen der Form mit beliebigem ) vermieden werden, siehe auch BCD-
Code. Binäre Gleitkommazahlen werden jedoch nach wie vor aus verschiedenen Gründen eingesetzt.

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Gleitkommazahl – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Gleitkommazahl#Exponentialschreibweise

Allgemein gibt es für jede Basis d unendlich viele rationale Zahlen, die zu einer anderen Basis eine
endliche Darstellung (0-Periode) haben und zur Basis d eine unendliche Darstellung mit Periode. Das
Dezimalsystem ist hier nur dadurch ausgezeichnet, dass Menschen daran gewöhnt sind, und daher für
Eingabe- und Ausgabeformat der Rechnungen oft das Dezimalsystem bevorzugt wird.

In der Mathematik ist ein Gleitkommazahlensystem ein Tupel , wobei die Basis,
den Bereich des Exponenten und die Länge der Mantisse darstellt.

Damit ist eine reelle Zahl x ≠ 0 darstellbar durch ein a und ein e, so dass: und

mit .

Hiermit ist eine mathematische Betrachtung des Rundungsfehlers möglich. Die obige Darstellung
realisiert eine Projektion

und damit ist der Rundungsfehler definiert als

Bei double-Werten entspricht gerade (ungefähr ).

Beispiel: Berechnung Gleitkommazahl

18,410 soll in eine Gleitkommazahl umgewandelt werden, dabei nutzen wir den Single IEEE-Standard
(IEEE 754, binary32).

1. Berechnung des Exzesses

(Der Exzess oder auch Bias ist eine zum Zahlenstandard gehörende Konstante. Hierfür zählen die Bits,
die in der Zahlendarstellung für den Exponenten reserviert sind, bei der Norm IEEE 754 also 8 Stellen.)

Exzess = 2(n-1) - 1
(n Bits des Exponenten in der Zahlendarstellung)
= 2(8-1) - 1
= (27) - 1
= 128 - 1
= 127

2. Umwandlung eines Dezimalbruches in eine duale Festkommazahl ohne Vorzeichen

Gleitkommazahl = 18,4

Vorkommaanteil = 18
18 / 2 = 9 Rest 0 (Least-Significant Bit)
9 / 2 = 4 Rest 1
4 / 2 = 2 Rest 0
2 / 2 = 1 Rest 0
1 / 2 = 0 Rest 1 (Most-Significant-Bit)
= 10010

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Gleitkommazahl – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Gleitkommazahl#Exponentialschreibweise

Nachkommaanteil = 0,4
0,4 * 2 = 0,8 → 0 (Most-Significant-Bit)
0,8 * 2 = 1,6 → 1
0,6 * 2 = 1,2 → 1
0,2 * 2 = 0,4 → 0
0,4 * 2 = 0,8 → 0
0,8 * 2 = 1,6 → 1 (Least-Significant-Bit)



= 0,0110011001100110011...

18,4 = 10010,011001100110011...

3. Normieren

10010,01100110011... * 2^0 = 1,001001100110011... * 2^4

4. Berechnung des dualen Exponenten

da 2^4 → Exponent = 4
Exponent + Exzess
4 + 127 = 131

131/2 = 65 Rest 1 (Least-Significant-Bit)


65/2 = 32 Rest 1
32/2 = 16 Rest 0
16/2 = 8 Rest 0
8/2 = 4 Rest 0
4/2 = 2 Rest 0
2/2 = 1 Rest 0
1/2 = 0 Rest 1 (Most-Significant-Bit)
= 10000011

5. Vorzeichen-Bit bestimmen

Das Vorzeichen errechnet sich aus der Formel (-1)^s:

positiv → 0
negativ → 1
= 0

6. Die Gleitkommazahl bilden

1 Bit Vorzeichen + 8 Bit Exponent + 23 Bit Mantisse


0 10000011 00100110011001100110011
→ die Vorkomma-Eins wird als Hidden Bit weggelassen;
da dort immer eine 1 steht,
braucht man diese nicht zu speichern

Berechnung einer IEEE single precision Gleitkommazahl (32-Bit-Gleitkommazahl)

Hier werden die genauen Rechenschritte vorgestellt, um einen Dezimalbruch in eine binäre
Gleitkommazahl vom Typ Single nach IEEE 754 umzuwandeln. Dazu müssen nacheinander die drei
Werte (Vorzeichen (1 bit), Mantisse und Exponent ) berechnet werden, aus denen sich die Zahl
zusammensetzt:

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Gleitkommazahl – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Gleitkommazahl#Exponentialschreibweise

Vorzeichen

Je nachdem, ob die Zahl positiv oder negativ ist, ist 0 oder 1: oder

Alle weiteren Berechnungen erfolgen mit dem Betrag der Zahl.

Exponent

Als Nächstes wird der Exponent gespeichert. Beim IEEE single-Datentyp sind dafür 8 Bit vorgesehen. Der
Exponent muss so gewählt werden, dass die Mantisse einen Wert zwischen 1 und 2 erhält:

Wenn hierbei ein Wert für den Exponenten herauskommt, der kleiner −126 oder größer 127 ist, kann die
Zahl mit diesem Datentyp nicht gespeichert werden. Stattdessen wird die Zahl als 0 (Null) oder als
„unendlich“ abgespeichert.

Der Wert für den Exponenten wird jedoch nicht direkt gespeichert, sondern um einen Bias-Wert erhöht,
um negative Werte zu vermeiden. Bei IEEE single ist der Bias-Wert 127. Somit werden die
Exponentenwerte −126…+127 als sogenannte „Charakteristik“ zwischen 1…254 gespeichert. Die Werte 0
und 255 als Charakteristik sind reserviert für die speziellen Zahlenwerte „Null“, „Unendlich“ und „NaN“.

Mantisse

Die Mantisse wird nun in den verbleibenden 23 Bit abgespeichert:

Zahlenbeispiel mit der Zahl 11,25

Zahl = +11,25

Vorzeichen = + → 0binär

→ 3 + 127 = 130 → 10000010binär

01101000000000000000000binär

Damit ergibt sich folgende Gleitkommazahl einfacher Genauigkeit:

0 10000010 01101000000000000000000

Umkehrung

Will man aus einer Gleitkommazahl im Maschinenwort (32 Bit) eine Dezimalzahl errechnen, so kann man
dies mit folgender Formel recht schnell erledigen:

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Gleitkommazahl – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Gleitkommazahl#Exponentialschreibweise

Berechnung einer IEEE double precision Gleitkommazahl (64-Bit-Gleitkommazahl)

Umkehrung:

Um aus einer Gleitkommazahl im Maschinenwort (64 Bit) eine Dezimalzahl zu errechnen, kann man die
folgende Formel verwenden:

Beispiel:

Folgende Binärzahl mit 64-Bit soll als Gleitkommazahl interpretiert werden:

0 10001110100 0000101001000111101011101111111011000101001101001001

(das Bit ganz links ist Bit 63 und das Bit ganz rechts ist Bit 0)

Bit 63 repräsentiert das Vorzeichen (1 Bit), also

VZ = 0binär = 0

Bit 62 bis 52 repräsentieren den Exponenten (11 Bit), also:

E = 10001110100binär = 1140

Bit 51 bis 0 repräsentieren die Mantisse (52 Bit), also:

M = 0000101001000111101011101111111011000101001101001001binär =

Eingesetzt in die Formel ergibt sich als Ergebnis (Rundungswerte):

Anmerkungen
1. Nämlich alle rationalen Zahlen, die sich mit einer Zehnerpotenz als Nenner darstellen lassen, aber
nicht mit einer Zweierpotenz.

Siehe auch
▪ Integer (Datentyp)
▪ Gleitkommazahlen in digitaler Audioanwendung

Weblinks
Wiktionary: Fließkommazahl – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme,
Übersetzungen
Wiktionary: Gleitkommazahl – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme,
Übersetzungen

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Gleitkommazahl – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Gleitkommazahl#Exponentialschreibweise

Wikibooks: Mathematik für die Schule – Vorsilben und Gleitkommadarstellung


▪ Robert Munafo: Survey of Floating-Point Formats – Übersicht über historische Gleitkommaformate (ht
tp://www.mrob.com/pub/math/floatformats.html) (englisch)
▪ Chris Hecker: Let’s Get to the (Floating) Point – Kommen wir auf den (Gleit)punkt (http://www.chrishec
ker.com/images/f/fb/Gdmfp.pdf) (PDF; englisch)
▪ David Goldberg: What Every Computer Scientist Should Know About Floating-Point Arithmetic. (http://
docs.oracle.com/cd/E19957-01/806-3568/ncg_goldberg.html) (englisch)
▪ David Monniaux: The pitfalls of verifying floating-point computations (http://hal.archives-ouvertes.fr/hal
-00128124) (englisch)
▪ Gleitkommazahlen / Binäre Zahlen in der Informatik (http://www.ulthryvasse.de/gleitkommazahlen.htm
l) (relativ vereinfachte Darstellung)
▪ Ein Applet zum Üben (http://ih7.theoinf.tu-ilmenau.de/lehre/ro/applet/Zahlen.html) (benötigt Java)
▪ Online Binary-Decimal Converter (http://www.binaryconvert.com/index.html) (englisch)

Einzelnachweise
1. Otto Neugebauer: The exact sciences in antiquity. Princeton University Press, 1952.
2. Bartel Leendert van der Waerden: Science awakening. P. Noordhoff, Groningen, 1954.
3. Donald E. Knuth: Ancient Babylonian algorithms. In: Commun. ACM. 15, 1972, S. 671–677, Korr. in
Commun. ACM. 19, 1976, S. 108.
4. Donald E. Knuth: The Art of Computer Programming. Vol. 2: Seminumerical Algorithms. 3. Auflage.
Addison-Wesley, 1997, S. 196.
5. David Goldberg: What Every Computer Scientist Should Know About Floating-Point Arithmetic. In:
ACM Computing Surveys. Band 23, 1991, S. 5–48,
doi:10.1145/103162.103163 (https://doi.org/10.1145/103162.103163) (sun.com (http://docs.sun.com/s
ource/806-3568/ncg_goldberg.html) [abgerufen am 2. September 2010]).
6. General Decimal Arithmetic. (http://speleotrove.com/decimal/) IBM Corporation
7. Principles of Operation. (http://publibz.boulder.ibm.com/epubs/pdf/dz9zr001.pdf) (PDF; 4,7 MB) 2.
Auflage. IBM Corporation, 2001, Kapitel 19-4

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