Sie sind auf Seite 1von 3

Yoga und Meditation

– schon in älteren Upanishaden (800-600 v. Chr.) tauchen zwei Gedanken


nebeneinander auf
→ Karma und universale Leidhaftigkeit des Daseins
Kombination mit Karma → alles ist Leiden und jedes Leiden ist selbst verschuldet

– Taten bzw. Karma bestimmen Wiedergeburt


– nächste Wiedergeburt kann man sich ausrechnen, ob gut oder negativ aufgrund der
eigenen Taten
– durch den ewigen Zyklus der Wiedergeburten nimmt der Tod seinen Schrecken, doch
das Leben-Müssen wird zur Qual → Ziel ist es Brahmane zu werden
→ dazu muss man ablassen von jedem Wunsch und zum Selbst gelangen durch
Askese
– Verwicklung in Wiedergeburtskreislauf wird als leidhaft empfunden
– These vom universalen Leiden auch in Yogasûtras, ein halbes Jh. später zu finden
→ „Leiden nur ist alles für einen, der zu unterscheiden vermag“

– in den mittleren Upanishaden (um 400 v. Chr.) taucht der Begriff „Yoga“ erstmals auf
– Die Yogasûtras des Patañjali, (ca. 200 v. Chr. ) sind der Haupttext des Yoga
→ eine Sûtra soll mit möglichst wenigen Worten viel sagen, damit man sie sich
merken kann (Sûtra = Merksatz /Leitfaden in Prosa) → erfordern dadurch aber eine
Kommentierung
→ die erste Kommentierung fand aber erst von Vyâsa um 500 n. Chr. statt
– „Yoga“ bedeutet Anspannung
→ Die Anspannung des Geistes, der auf die Erlösung gerichtet ist
– Yoga ist sehr verwandt mit dem philosophischen Weg des Sânkhya (Beide haben eine
dualistische Vorstellung) – Yoga ist das älteste der sechs philosophischen Systeme
(Darshanas) der altindischen Philosophie:
→ 1) Nyaya – 2) Vaisheshika – 3) Sânkhya – 4) Yoga – 5) Purva Mimansa – 6)
Vedanta
– im Vergleich zu Sânkhya geht Yoga aber hinter die theoretischen Gedanken des
Sânkhyas mit empirischen Techniken und Strategien (Larson)
– Yoga und Sânkhya haben Einfluss gehabt nicht nur auf Hinduismus, sondern auch
Buddhismus, Jainismus und sämtliche kulturellen Bereiche des des südasiatischen
Lebens, incl. Gesetz, Medizin, Sprache, Literatur, Kunst etc.
– Die uns bekannten körperlichen Übungen sind die Asanas, ein Teilaspekt des Yoga,
und erst im Laufe der Zeit entstanden, um den Körper für die anstehenden Aufgaben
zu kräftigen bzw. zu mobilisieren !!
Dualistische Welteinteilung nach Yoga und Sânkhya

– 1) unendliche Zahl von Einzelseelen (bewusst, aber untätig) (2) Urmaterie (unbewusst,
aber tätig)
– Leiden entsteht nun, wenn man seine Seele mit der Materie identifiziert
→ Erlösung erlangt man, wenn man die Verschiedenheit erkennt
→ Yoga ist der achtfache Weg zur Erlösung

– Kritik an dieser Philosophie des Leidens: Das das Leben nur Leiden ist und das
Glück nicht existiert ist sehr einseitig gedacht
→ dies führte zu einer psychologischen Untermauerung des Leidensbegriffes:
→ Leiden trägt Freude in sich, doch auch Freude ist Leid (von Vyâsa), Freude nur ein
Teilbegriff des Leidens!
→ jegliche Fröhlichkeit ist nur aufgesetzt
– Beispiel: Genuss führt zur Beruhigung des Geistes durch Befriedigung → man
gewöhnt sich aber an den Genuss → daraus entsteht dann Gier und Genuss kann nicht
mehr empfunden werden und Leid entsteht

– jede Tat hinterlässt Einprägungen , d.h. Sanskâras, im Unterbewusstsein, (diese


bilden den Charakter), welche bewirken, dass man sich in der gleichen Situation
immer identisch verhält
→ so wird das Empfinden von Freude eine Illusion, da sie nur aufgrund der
Einprägung hervorgerufen wird bzw. wir nur die Einprägung wahrnehmen
→ durchbrechen kann man diesen Teufelskreis nur durch Meditation, denn durch
Meditation wird man sich diesem Kreislauf erst bewusst
– Yoga besteht aus vier Teilen, ähnlich wie die Medizin
Yoga Medizin
Wiedergeburtskreislauf Diagnostik
Ursache des Wiedergeburtskreislaufes Pathologie
Erlösung Therapeutik
Erlösungsmittel Pharmazie

→ Ziel des Yoga: Vernichtung des universalen Leides im Rad der Wiedergeburt (Erlösung)

Das könnte Ihnen auch gefallen