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Wir glaubten, wir sind am Ende. Daraus wurde ein neuer Anfang.

Mein Partner Tom und ich leben seit fast drei Jahren zusammen - mit unserem
gemeinsamen Sohn Sascha (bald 2), meiner Tochter Sarah (6) und Toms Tochter Elisa (14).
Vor einem halben Jahr glaubten wir, dass es nicht mehr weitergeht. Wir haben nur noch
gestritten, es war schrecklich.

Wie war es dazu gekommen? Ich hatte ein paar Jahre allein mit Sarah gelebt, nach der
Trennung von meinem früheren Mann. Dann hatte ich mich neu verliebt in Tom, meinen
jetzigen Partner. Er hatte sich ebenfalls scheiden lassen. Seine Tochter Elisa war nach der
Scheidung bei ihrer Mutter geblieben.

Vor etwa drei Jahren hatten Tom und ich dann einen gemeinsamen Start gewagt. Und bald
darauf war Sascha zur Welt gekommen. Elisa hatte oft die Wochenenden bei Tom und mir
verbracht, das hatte auch ganz gut funktioniert. Vor etwa einem Jahr war Elisa dann mit ihrer
Mutter überhaupt nicht mehr klargekommen und war bei uns eingezogen. Elisa - damals
dreizehn - hatte oft tagelang kein Wort mit uns geredet. Sie hatte auch begonnen, keine
Hausaufgaben für die Schule mehr zu machen. Aber Tom hatte Elisa immer in Schutz
genommen: „Sie ist hier neu, sie braucht Zeit, die Pubertät ist eine schwierige Zeit und noch
dazu hat sie geschiedene Eltern." Nie hatte Tom ihr Grenzen gesetzt, zuletzt durfte sie
einfach alles. Auf mich wollte sie nicht hören - schließlich sind wir nicht verwandt. Zur selben
Zeit bekam Sascha seine Zähne und weinte viel. Ich dachte, dass ich wahnsinnig werde.

Als wir nur noch Streit hatten, suchten wir dann vor einem halben Jahr Hilfe und gingen zu
einer Beratungsstelle. Nach vielen Gesprächen fanden wir wieder einen neuen Anfang. Es
ist nicht so, dass es keine Probleme mehr gibt. Aber ALLE wissen, dass es nur mit
Kompromissen geht. Okay, Sascha weiß das noch nicht. Jetzt sind wir froh, dass wir
zusammengeblieben sind. Also, Kopf hoch bei Problemen! Und - eine gute Beratung hilft
weiter.

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