Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
u ılationsberechnungen 6-1-01/D
RK BLATT
hygrothermique, transport de chaleur et d’humidit&, calculs de simulation, donnees materiaux, conditions
restrictives, sensitivite.
Referat 6 Grundlagen
WTA-Merkblätter
Herausgeber
WTA, Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V.
Schriftleitung
N.N.
Vertrieb
Copyright by Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V.
Vertrieb: WTA Publications, Edelsbergstraße 8, D-80686 München
Tel.: +49-(0)89 57 86 97 27, Fax: +49-(0)89 57 86 97 29, email: wia@wta.de
Die WTA ist stets bemüht in ihren Merkblättern den jeweiligen aktuellen Stand des Wissens festzuhalten. Wenn Sie vor Ablauf
der Einspruchsfrist Verbesserungen, Änderungen vorschlagen möchten, wenden Sie sich bitte direkt an den Leiter der Arbeits-
gruppe.
Die Angaben in diesem Merkblatt stützen sich auf den derzeitigen Stand unserer Kenntnisse. Die WTA kann jedoch
keinerlei Haftung übernehmen. Vorschläge oder Einwände, die gegebenenfalls bei einer Neuauflage berücksichtigt
werden können, sind an die WTA Publications zu richten.
Bei Streitfällen ist die deutsche Fassung gültig.
Den auftragvergebenden Architekten, Denkmalpflegeämtern und den staatlichen, kommunalen und kirchlichen Bauäm-
tern wird nahegelegt, auf dieses und die weiteren Merkblätter der WTA zum Bautenschutz und zur Bauwerksinstand-
setzung in Ausschreibungen und Aufträgen Bezug zu nehmen und deren Kenntnisnahme allen Auftragnehmern zur Auf-
lage zu machen.
M
Merkblatt 6-1-01/D
Kurzfassung
Während die rechnerische Erfassung der Wärme- und Feuchteverhältnisse in Bauteilen bis-
her im Wesentlichen auf stark vereinfachte Bewertungsmethoden wie z.B. das Glaser-Ver-
fahren beschränkt war, existieren mittlerweile Computerprogramme, die eine realistische
und detaillierte Simulation des hygrothermischen Verhaltens von Bauteilen unter natürlichen
Randbedingungen erlauben. Mit diesen erweiterten Möglichkeiten sind allerdings auch die
Ansprüche an den Anwender gestiegen, der sich jetzt nicht mehr an ein vorgegebenes
Rechenschema mit explizit tabellierten Eingabedaten halten kann, sondern unter den zahl-
reichen angebotenen Möglichkeiten in eigener Verantwortung die für seine Problemstellung
angemessene auswählen muß. Neben Fragen zur Wahl eines geeigneten Rechenmodells
und sinnvoller Eingabedaten stellt sich beispielsweise in der Praxis das Problem, daß in der
Regel keine vollständigen Sätze präziser Eingabedaten vorliegen. Oft hat man es mit einer
gewissen Bandbreite für die Daten zu tun, weil nur ungenau bestimmte Daten vorliegen
oder Wertebereiche für fehlende Daten geschätzt werden müssen, oder weil ein Ensemble
von Objekten untersucht werden soll, deren Kenndaten eine gewisse Bandbreite überstrei-
chen. Da solche und ähnliche Fragestellungen für den Praktiker bisher meist ungewohnt
sind, soll das vorliegende WTA-Merkblatt sein Problembewußtsein schärfen und konkrete
Hinweise für das erfolgreiche Vorgehen bei hygrothermischen Simulationsrechnungen bie-
ten.
Deskriptoren: Hygrothermik, Wärme- und Feuchtetransport, Simulationsberechnungen, Materialkenndaten, Randbedingun-
gen, Sensitivität
Abstract
Until recent years, calculative assessments of thermal and hygric processes in building
components could only be done by means of heavily simplified calculation methods. Mean-
while computer programs have been developed which allow realistic and detailed simulation
of the hygrothermal behaviour of building components under natural conditions. These new
tools, however, make greater demands on the user who can no longer employ a strictly
prescribed simple calculation scheme with explicitly tabulated input data. Now he must
instead take the responsibility for choosing between a large number of alternatives. For
example, besides questions concerning the choice of a suitable calculation model and of
proper input data he often faces the problem in practice that no complete set of precise data
is available. He has to deal with certain ranges of data if only imprecisely determined data
are available or only a range of possible values can be estimated for missing data, or ifa set
of objects has to be investigated whose ensemble of data covers an entire range. Since the
practitioner is generally not used to these and similar questions, the present guide points out
aspects that need special attention and gives general assistance for successful hygrother-
mal simulations.
Deskriptoren: Hygrothermics, heat and mass transfer, computer simulations, material data, boundary conditions, sensitivity
Resume
Recemment encore, l’&valuation par calcul de processus thermiques et hygriques dans des
&lements de construction ne se faisait qu’avec des methodes de calcul fortement simplifi-
&es. Entre-temps, des programmes d’ordinateur ont ete& developpes qui permettent des
simulations realistes et detaillees du comportement hygrothermique d’&lements de
construction exposes ä des conditions naturelles. Neanmoins, ces nouveaux instruments
sont plus exigeants vis-ä-vis de l’utilisateur, qui n’a plus la possibilit& de recourir ä un simple
mode de calcul prescrit offrant une liste explicite des donnees d’entree. Dorenavant il devra
prendre la responsabilit& de choisir parmi de nombreuses alternatives. Par exemple, en plus
des questions concernant le choix d’un mode de calcul approprie et des donnees d’entree
qui conviennent, il devra souvent faire face au fait qu’en pratique il y aura rarement des
series de donnees completes. Souvent les donnees sont restreintes ä certains domaines,
LL
Merkblatt 6-1-01/D
dans le cas 0U elles ont ete determinees de facon imprecise ou bien l’ordre de grandeur de
valeurs manquantes a dü &tre estime ou encore qu’une serie d’objets ont ete analyses dont
’ensemble couvre tout un domaine. Comme de telles questions sont souvent encore inha-
bituelles pour le praticien, la presente recommandation WTA servira ä relever les questions
qui necessitent une attention particuliere et offrira une assistance generale pour des simu-
lations hygrothermiques reussies.
Mots cle: hygrothermique, transport de chaleur et d’humidite, calculs de simulation, donnees materiaux, conditions restricti-
ves, sensitivite.
Merkblatt 6-1-01/D
Falls einige vernachlässigt werden können, In diesen Zusammenhang gehört auch die
erübrigt sich die Ermittlung der zugehöri- ggf. zu berücksichtigende Abhängigkeit
gen Transportkoeffizienten. einzelner Materialkenndaten von Feuchte
Genücgt evtl. eine instationäre Dampfdif- und Temperatur z.B. bei der Wärmeleitfä-
fusionsberechnung? Ist gar eine einfa- higkeit, der Diffusionswiderstandszahl,
che Berechnung nach dem Glaserver- usw.
fahren ausreichend? Oder müssen alle
Flüssigtransportmechanismen inklusive 2.4 Festlegung der untersuchten
überhygroskopischer Feuchtespeiche- Konstruktion
rung berücksichtigt werden? Es muß Klarheit darüber geschaffen wer-
den, welche Konstruktion untersucht wer-
2.3.3 Genauigkeit der Eingabedaten
den soll, welche Details dieser Konstruktion
Die endliche Genauigkeit der Eingabeda-
wesentlich sind und welche vernachlässigt
ten führt zu einer entsprechenden Unsi-
werden können.
cherheit der Rechenergebnisse. Je nach
Sind die Befestigungsdübel in einem
der akzeptablen Unsicherheit der Ergeb-
Wärmedämmverbundsystem mit ihrer
nisse und dem Einfluß der Fehlerfortpflan-
Wärmebrückenwirkung für die vorlie-
zung werden unterschiedliche Anforderun-
gende Untersuchung wesentlich oder
gen an die erlaubten Unsicherheiten der
können sie weglassen werden?
Eingabedaten gestellt.
Genügt es in einer Dachkonstruktion,
Dabei ist auch zu berücksichtigen, daß das
nur den Zwischensparrenraum zu
Ausmaß der Fehlerfortpflanzung nicht nur
betrachten oder spielen die hygrother-
von der individuellen Konstruktion, den ein-
mischen Eigenschaften der Sparren
gesetzten Materialien und dem benutzten
eine maßgebliche Rolle?
Rechenmodell, sondern auch von den kon-
Genügt eine eindimensionale Rechnung
kret verwendeten Randbedingungen
oder muß zwei- oder dreidimensional
abhängt.
gerechnet werden?
Beregnetes Ziegelsichtmauerwerk folgt
Die in einer Ecke auftretende geometri-
sehr rasch den klimatischen Randbe-
sche Wärmebrücke kann durch eine
dingungen. Sein Wassergehalt zu
eindimensionale Rechnung nicht erfaßt
einem bestimmten Zeitpunkt hängt
werden.
mehr von der kurzfristig auftreffenden
Wie sieht der geometrische Aufbau der
Regenmenge ab als von der genauen
Konstruktion aus? Können evtl. ganze Teile
Eindringtiefe der Feuchtefront oder der
davon weggelassen werden,
exakten Austrockengeschwindigkeit.
wie z.B. eine raumseitige Beplankung,
Daher ist auf die realistische Bestim-
die durch eine belüftete Luftschicht von
mung der Randbedingungen hier mehr
der eigentlichen Konstruktion getrennt
Wert zu legen als auf die Bestimmung
ist, sofern in dieser Luftschicht Raum-
der Materialkenndaten.
luftbedingungen angenommen werden
Eine austrocknende baufeuchte Beton-
können?
wand hingegen reagiert wegen ihrer
hygrothermischen Trägheit nur auf den
2.5 Festlegung der benötigten hygro-
langfristigen Charakter der Randbedin-
thermischen Kenndaten
gungen. Die Klimadaten müssen in die-
Für die gewählte Konstruktion sind die rele-
sem Fall nur den längerfristigen Trend
vanten Materialkenndaten und gegebenen-
richtig wiedergeben. Richtige Material-
falls ihre zu erwartenden oder zulässigen
kenndaten sind hier wichtiger, reali-
Streubreiten festzulegen.
stisch wiedergegebene kurzfristige
Soll eine konkret bestehende Konstruktion
Wetterereignisse sind weniger wichtig
berechnet werden oder ein Konstruktions-
als beim Ziegelmauerwerk.
typ mit einer bestimmten Bandbreite mögli-
cher Kenndaten? Mit welchen herstellungs-
M
Merkblatt 6-1-01/D
2.10 Festlegung des Zeit- und Finanz- 3.3 Auswahl des Simulationspro-
rahmens der Untersuchungen gramms
Der Zeit- und Finanzrahmen hat einen gro- Je nach den Anforderungen bezüglich des
ßen Einfluß auf die Zahl der untersuchten Umfangs der zu berücksichtigenden Trans-
Fälle, den Umfang von Parameterstudien portmechanismen, im jeweils vorliegenden
und die Gründlichkeit, mit der die Eingabe- Fall zulässiger oder nicht zulässiger physi-
daten erhoben werden können. Gegebe- kalischer oder mathematischer Näherun-
nenfalls ist zu entscheiden, ob und worauf gen, der vom Programm behandelbaren
die Untersuchung beschränkt werden kann Komplexität der Konstruktion, der verwen-
oder welche Prioritäten gesetzt werden deten Approximationen der Eingabedaten,
müssen. Andererseits können rechneri- des Formats der Ein- und Ausgabedaten,
sche Parameterstudien exakte Labormes- des Arbeitsaufwandes, der Bedienbarkeit
sungen überflüssig machen. etc. ist ein geeignetes Rechenmodell bzw.
Simulationsprogramm auszuwählen.
3 2. Schritt: Vorbereitung der Rech-
nung 3.4 Auswahl eines deterministischen
Ooder statistischen Ansatzes
3.1 Einleitung Es wurde in Schritt 1 festgelegt, ob in einem
Im 1. Schritt wurden Zielrichtung und einzelnen Rechenlauf ein 'typischer' Fall
Umfang der geplanten Untersuchungen all- (evtl. auch ein Fall 'auf der sicheren Seite')
gemein geklärt. Im 2. Schritt müssen nun berechnet werden soll oder ob in einer
die entsprechenden konkreten Eingabeda- geeigneten Serie von Rechenläufen ganze
ten und Rechenabläufe festgelegt werden. Ergebnisbandbreiten abgetastet werden
und statistisch ausgewertet werden sollen.
3.2 Auswahl der Bewertungskriterien Dementsprechend ist ggf. Information über
Das Ziel der Analyse wurde bereits in mögliche Parametervariationen zu sam-
Schritt 1 definiert: allgemeine Einsicht in meln.
das hygrothermische Verhalten oder Beur-
teilung der Tauglichkeit etc. 3.5 Erste Testrechnungen
Gegebenenfalls sind nun die zu beurteilen- Sofern das allgemeine Verhalten der Kon-
den Aspekte und geeignete Bewertungskri- struktion nicht bereits aufgrund von Erfah-
terien konkret festzulegen. Eine Bewertung rungen in der Praxis oder mit ähnlich gela-
erfolgt meist, indem aus dem Berech- gerten Simulationen hinreichend genau
nungsergebnis eine _Bewertungszahl abgeschätzt werden kann, liefern vorläu-
bestimmt und diese dann mit einem vorge- fige Testrechnungen, ggf. mit nur geschätz-
gebenen Bewertungskriterium verglichen ten Kenndaten, erste Einsichten in die
wird. maßgeblichen Vorgänge. Danach kann
Bleiben die Anzahl der Frost/Tauwech- entschieden werden, welche Aspekte von
sel oder der maximale Wassergehalt Interesse sind, welche Eingabedaten rele-
unter einem bestimmten Grenzwert? Ist vanten Einfluß haben etc.
Merkblatt 6-1-01/D
10
Merkblatt 6-1-01/D
7 6. Schritt: Berichterstattung
11