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uftdichtheit im Bestand Merkblatt

ilplanung und Ausführung A.‚.‚.„6.?11?mm

Ihtness of buildings
etailed planning and execution

Mots-Cles
Etanche a l’air, analyse du bätiment, projet, ex&cution, mesurage, contröle de Ia qualite

Erläuterungen zum Merkblatt


Das vorliegende WTA Merkblatt „Luftdichtheit im Bestand, Teil 2: Detailplanung und Ausführung“ knüpft nahtlos an d
Merkblatt „Luftdichtheit im Bestand, Teil 1: Grundlagen der Planung“ an. Es beschreibt die unmittelbare Arbeits\
Ausführungsbeispiele und -empfehlungen sowie Hinweise zur Qualitätssicherung während der Arbeiten.
Ergänzend sind folgende WTA-Merkblätter in der jeweils aktuellen deutschen Version heranzuziehen:
6-9 „Luftdichtheit im Bestand, Teil 1: Grundlagen der Planung"
6-11 „Luftdichtheit im Bestand, Teil 3: Messung der Luftdichtheit“

Einleitung
SUN-

Glossar 4
Detailplanung uı @ s
Dachfläche
Dachdetails
Luftdichtheit von Besta
NN

Luftdichtheit zum unbel


Luftdichtheit bei Fens

10 OQualitätssicherung und
11 Rechtliche Aspekte
12 Literatur

Vertrieb: WTA Publications, Tel. +49-89-578 697 27, Fax +49-89-578 697 29, email: wia@wta.de
Fraunhofer IRB „Verlag
Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

Luftdichtheit im Bestand, Teil 2: Detailplanung und Ausführung


Deutsche Fassung vom November 2015

Referat 6 Bauphysik

Leiter des Referates


Gregor Scheffler

Leiter der Arbeitsgruppe


Wilfried Walther

Mitglieder der Arbeitsgruppe


Jürgen Beck-Bazlen Björn Kethorn
Wolfgang Böttcher Sören Peper
Sascha Diver Frank Septinus
Sigrid Dorschky Benjamin Standecker
Martin Epple Herbert Trauernicht
Martin Giebeler Liane Vogel
Martin Großekathöfer

Erarbeitung des Merkblattes


Beginn der Arbeiten: Oktober 2009
Ende der Arbeiteı November 2015
Merkblattentwurf: März 2014
Endgültige Fassung: Februar 2016

ISBN 978-3-8167-9655-8

WTA-Merkblätter

Herausgeber
WTA, Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V.

Schriftleitung
Clemens Hecht, Tobias Steiner
Vertrieb
WTA Publications
Tel. +49-89-578 697 27, Fax +49-89-578 697 29, email: wia@wta.de

Die Angaben in diesem Merkblatt stützen sich auf den derzeitigen Stand unserer Kenntnisse. Die WTA e.V. kann jedoch keinerlei
Haftung übernehmen. Vorschläge oder Einwände, die gegebenenfalls bei einer Neuauflage berücksichtigt werden können, sind
an die Geschäftsstelle der WTA e.V. zu richten.
Bei Streitfällen ist die deutsche Fassung gültig.
Den auftragvergebenden Architekten, Denkmalpflegeämtern und den staatlichen, kommunalen und kirchlichen Bauämtern wird
nahegelegt, auf dieses und die weiteren Merkblätter der WTA zum Bautenschutz und zur Bauwerksinstandsetzung in Ausschrei-
bungen und Aufträgen Bezug zu nehmen und deren Kenntnisnahme allen Auftragnehmern zur Auflage zu machen.
Fraunhofer IRB Verlag, 2016
Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB
Postfach 80 04 69, D-70504 Stuttgart
Telefon (07 11) 9 70-25 00
Telefax (07 11) 9 70-25 99
E-Mail: irb@irb.fraunhofer.de
http://www.baufachinformation.de
Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

Kurzfassung
Die WTA-Merkblattreihe greift zusammenhängend die Thematik der Luftdichtheit im Gebäudebestand auf.
Es richtet sich an die am Bau beteiligten Planer und Ausführenden sowie an Qualitätssicherer.
Der vorliegenden Teil 2 enthält Informationen zu Planungsdetails, Fehlerquellen, Ausführungsmöglichkei-
ten sowie zur baubegleitenden Überprüfung der erreichten Qualität.
Im Teil 1 (WTA-Merkblatt 6-9) wird das Anforderungsniveau an die Luftdichtheit von Bestandsgebäuden
oder Bauteilen definiert. Außerdem werden grundlegende Planungsregeln formuliert.
Teil 3 (WTA-Merkblatt 6-11) enthält Hinweise zur Durchführung der Luftdichtheitsmessung an Bestands-
gebäuden mit Beschreibungen zu Messzeitpunkten und Gebäudepräparation.
Deskriptoren: Luftdichtheit, Bestandsanalyse, Planung, Ausführung, Messung, Qualitätsüberprüfung

Abstract
This series of recommendations takes up the issue of airtightness of existing buildings. The Recommen-
dation is directed at planners, executors and quality controllers involved in the construction.
The part 2 in hand gives information about planning details, sources of errors, execution possibilities as
well as methods for the evaluation of the obtained quality.
Part 1 (WTA-Recommendation 6-9) defines the required level of airtightness for existing buildings and
building elements. Moreover, basic design rules are formulated.
Part 3 (WTA-Recommendation 6-11) deals with appropriate methods to measure the airtightness of exis-
ting buildings, including the description of preparation of the building and of best measuring moments.
Key Words: Airtightness, building analysis, design, execution, measuring, quality control

Resume
Cette serie de Recommandations donne un apercu general de la problematique de etanche a l’air des
bätiments. La Recommandation se dirige vers les projeteurs, les executeurs et les contröleurs de la qualite
en construction.
Cette partie 2 donne des informations sur les details du projet, les sources d’erreurs, les possibilites
d’execution, ainsi que les methodes pour l’evaluation de la qualit& acquise.
La partie 1 (WTA-Recommendation 6-9) determine le niveau d’etancheite souhaite pour les bätiments et
les elements de bätiment. En plus les regles de base de projet sont donnes.
La Partie 3 (WTA-Recommendation 6-11) donne les methodes appropriees pour la mesure de l’etanche a
V’air d’un bätiment, y comprise la description de la preparation du bätiment et des meilleurs moments pour
les mesures.
Mots-cles: Etanche a l’air, analyse du bätiment, projet, ex&cution, mesurage, contröle de la qualit&
Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

1 Einleitung 3 Detailplanung und Ausführung


Anforderungen an die Luftdichtheit der Gebäude- Die Arbeiten an der Luftdichtheitsschicht sind de-
hülle bzw. einzelner Bauteile sind in Verordnun- tailliert zu planen, insbesondere auch mit Blick
gen, Normen und allgemein anerkannten Regeln auf die Ausführbarkeit.
der Technik dokumentiert. Damit sollen unzuläs-
Die Hinweise im Sinne dieses Merkblattes sind
sig hohe Tauwasserausfälle infolge Konvektion,
Empfehlungen, die je nach Bauvorhaben ergän-
unkontrollierte Lüftungswärmeverluste und Stö-
zend zu den unter 5.3 Regelausführung in Teil 1
rungen der Behaglichkeit vermieden werden.
aufgeführten Bereichen hinzukommen können.
Während für neu zu errichtende Gebäude Anfor-
derungen und Möglichkeiten zur Erreichung einer
ausreichenden Luftdichtheit ausführlich beschrie- 3.1 Bauteilanschlüsse mit Dimensions-
ben sind, wird dies für Bestandsgebäude in der änderung
vorliegenden Merkblattreihe zusammenfassend
dargestellt. Die Luftdichtheit muss auch bei Bauteilanschlüs-
sen die einer Dimensionsänderung (Bewegung)
Trotz der Schwierigkeiten, die sich bei der Moder- unterliegen (Bewegungsfugen) gewährleistet
nisierung oder Erweiterung von Bestandsgebäu- sein. Grundsätzlich sollten solche Anschlüsse
den ergeben, besteht das Ziel im Erreichen einer identifiziert und planerisch durch die Wahl geeig-
dem Neubau vergleichbaren Luftdichtheit der sa- neter Dichtungsprinzipien und Materialien be-
nierten Gebäude oder Bauteile. rücksichtigt werden, die eine ausreichende Be-
Bei der Erstellung dieses Merkblattes konnte wegungsaufnahmefähigkeit ermöglichen. Solche
aufgrund der Vielzahl möglicher Detailpunkte, Fugen können ggf. mit Abdeckleisten verdeckt
Lösungs- und Ausführungsvarianten sowie sons- werden. Für geeignete Ausführungsprinzipien
tigen Variablen lediglich ein bestimmter Rahmen wird auf DIN 18540 (Fugendichtstoffe) bzw. DIN
dargestellt werden. Auch sollte das zumutbare 18542 (komprimierbare Dichtungsbänder) ver-
Risiko von Fehlschlägen bei der Umsetzung der wiesen.
Luftdichtheit unter Zuhilfenahme dieses Merk-
blattes in einem vertretbaren Rahmen gehalten
werden, wodurch eine gewisse Allgemeinheit be- 3.2 Durchdringungen der Luftdicht-
handelt und dargestellt wird. Speziellere Lösun- heitsschicht
gen, für die ein tiefes konzeptionelles Verständ- Die Luftdichtheit muss auch bei jeglicher Durch-
nis um die Planung und Herstellung von Luftdicht- dringung gewährleistet sein. Hinweise zur Aus-
heit im Bestand erforderlich ist, kann von ent- führung werden weiter unten in den einzelnen Ka-
sprechend geeigneten Personen umgesetzt und piteln aufgezeigt.
das damit verbundene Risiko ggf. auf das zuvor
beschriebene Level reduziert werden.
Das Merkblatt ist auf der Grundlage bauprakti- 3.3 Wechsel der Luftdichtheitsschicht
scher Erfahrungen sowie unter Berücksichtigung von innen nach außen
der zum Zeitpunkt der Drucklegung geltenden all-
gemein anerkannten Regeln der Technik und mit Die Verlegung der Luftdichtheitsschicht von der
Blick auf den Stand der Technik sowie die als ge-
Raumseite ist in vielen Fällen die am einfachsten
sichert anzusehenden Entwicklungstrends ent- umzusetzende Variante. Ein Wechsel der Luft-
standen. dichtheitsschicht von innen nach außen oder um-
gekehrt ist problematisch und sollte vermieden
Die beigegebenen Checklisten sowie unmaß- werden. Ist der Wechsel unumgänglich, müssen
stäblichen Zeichnungen dienen als Beispiele und Planung, Ausführung und Bauleitung sich der
Prinzipien für die Arbeitsausführung (z.B. Proto- handwerklichen Machbarkeit und des ggf. erhöh-
kollierung/Dokumentation). Sie veranschaulichen ten Risikos von Luftundichtheiten bewusst sein.
unverbindlich die textlichen Ausführungen. Re- Die Funktionsfähigkeit der betreffenden Details
gional und insbesondere klimatisch bedingte an- muss sichergestellt und die Umsetzung praktika-
dere Lösungen sollen dadurch nicht von vorne- bel sein.
herein ausgeschlossen werden.

2 Glossar
Siehe Merkblatt 6-9 "Luftdichtheit im Bestand,
Teil 1: Grundlagen und Planung”, Punkt 2.
Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

3.4 Legende

Luftdichtheitsschicht (Folie)

S 9 f8 Einseitiges Klebemittel / Klebeband


Klebemasse
(mit oder ohne linienförmige mechanische Anpressung; Herstellerangabe);
vorkomprimiertes imprägniertes Dichtungsband
(nur in Verbindung mit linienförmiger mechanischer Anpressung)

Holz, Stirnseite

Holz, Holzwerkstoff, Bekleidung allgemein, Schnittkante

Mauerwerk

Stahlbeton

Dämmstoff
X

4 Dachfläche
Im Folgenden werden verschiedene Varianten
der Luftdichtheitsebene beschrieben. In allen Va-
rianten ist es erforderlich, die skizzierte Luftdicht-
heitsschicht der Dachfläche luftdicht an die an-
grenzenden Bauteile anzuschließen. Ist dies
nicht praktikabel umzusetzen, kommt diese Va-
riante nicht in Betracht.
Es werden folgende Varianten unterschieden.

Abb. 1: Verlegung der Luftdichtheitsschicht raumseitig der


Wärmedämmung. Hier mit Installationsebene zur
4.1 Luftdichtheitsschicht auf der war- Aufnahme von z. B. Leerdosen für Einbaustrahler,
men Seite der Dämmungsebene Leerrohre, Rohre, Kabel, etc. Prinzip ist in gleicher
(von innen) Weise im Bereich von Decken, Dachschrägen oder
Wänden anwendbar.
Die Verlegung der Luftdichtheitsschicht von der
Raumseite ist in vielen Fällen die am einfachsten
umzusetzende Variante. Neben weitgehender 4.2 Schlaufenförmige Verlegung der
Unabhängigkeit von Witterungseinflüssen, dem Luftdichtheitsschicht von außen
fehlenden oder eingeschränkten Erfordernis von
Gerüsten oder ähnlichem, ist die Lage und die Art Bei Dachsanierungen mit vorhandener Innenbe-
der Anbringung der Luftdichtheitsschicht hierbei kleidung und geplanter Zwischensparrendäm-
im Regelfall am effektivsten zu wählen und umzu- mung ist bei außenseitig ausreichend diffusions-
setzen. Die Anzahl von Durchdringungen kann fähigen Konstruktionen zumeist die schlaufenför-
durch vorausschauende Planung reduziert bzw. mige Verlegung der Luftdichtheitsschicht um die
die Luftdichtheitsschicht einfacher geführt wer- Sparren herum erforderlich bzw. sinnvoll (siehe
den als dies bei anderen Ausführungsvarianten Abb. 4 und 5).
der Fall ist. Durch die Art der Verlegung — im Gefach auf der
warmen Seite (raumseitig) und im Sparrenbe-
reich auf der kalten Seite (außenseitig) — können
hierfür spezielle Bahnen erforderlich sein, wenn
die Luftdichtheitsschicht gleichzeitig die Funktion
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einer diffusionshemmenden oder diffusionsof-


fenen Schicht erfüllen soll.
Diese sogenannten feuchtevariablen Bahnen
reduzieren bei erhöhter Luftfeuchte, z. B. infolge
eines Tauwasserausfalls im oberen Bereich des
Sparrens, ihren Diffusionswiderstand für die Dau-
er des erhöhten Feuchteaufkommens bis in den
diffusionsoffenen Bereich und sind entsprechend
Zzu verwenden, um einen bauphysikalisch funk-
tionsfähigen Aufbau zu gewährleisten.
Bahnen mit konstant hohem Diffusionswider-
stand dürfen hierfür ohne bauphysikalischen
Nachweis nicht verwendet werden, sondern
können ausschließlich wannenförmig zwischen
den Sparren angeordnet werden.
Ebenso ist diese Art der Ausführung bei außen- ‚Abb. 3: Problemdarstellung — Schlaufenförmige Verlegung
seitig nicht ausreichend diffusionsfähigen Auf- der Luftdichtheitsschicht, im unteren Bereich auf einer
bereits vorhandenen Innenbekleidung, im oberen Be-
bauten ohne Weiteres nicht umsetzbar. Eine reich auf einer Hilfsunterkonstruktion aus z. B. Latten
Überprüfung der bauphysikalischen Funktions- aufliegend.
fähigkeit bzw. der hierfür erforderlichen Art der
Ausführung ist grundsätzlich erforderlich.
Eine in einem gedämmten Bereich vorgesehene Sonderfall Versprung der Luftdichtheits-
schlaufenförmige Verlegung sollte auch in ande- schicht im Dachgeschoss
ren Bereichen, wie z. B. vormals nicht ausgebau- Ein Verspringen der Ebene der Luftdichtheits-
ten Dachgeschossen oder im Bereich von Absei- schicht von außen nach innen hat zur Folge, dass
ten, weitergeführt werden. In diesen Bereichen ist jeder Sparren eine Durchdringung darstellt, die
bei Fehlen einer Innenbekleidung eine Hilfsunter- umlaufend abgedichtet werden muss. Dies sollte
konstruktion als Auflage für die Bahnen und zur aufgrund der dadurch entstehenden Fugenlän-
besseren Verklebung der Überlappungen und gen, des oft rissigen und unförmigen Untergrun-
Anschlüsse sinnvoll. Diese kann durchgängig des, sowie weiterer Unwägbarkeiten — und nicht
Ooder auch nur an den erforderlichen Stellen aus zuletzt des unnötig hohen Aufwandes wenn mög-
z. B. Plattenmaterialien, Brettern, Latten, o. ä. lich vermieden werden.
hergestellt werden (siehe Abb. 4 und 5). Bei feh-
lender Innenbekleidung ist der Schutz der Bahn
vor UV-Beanspruchung zu beachten.

Abb. 2: Problemdarstellung — Schlaufenförmige Verlegung


der Luftdichtheitsschicht von außen um die Sparren
mit hierfür geeigneten Bahnen und Fixierung im
Knickbereich, z. B. mittels Spallierleisten. Kleinere
Unterbrechung, z. B. im Bereich der Verklebung sind
akzeptabel. Lage der Bahnen auf der Innenbeklei-
dung, einer Hilfskonstruktion und/oder einer Däm-
mung unterhalb zum Schutz der Luftdichtheitsschicht
gegen Beschädigung aus einem ggf. rauen Unter- Abb. 4: Problemdarstellung — Versprung der Luftdichtheits-
grund oder vor hervorstehenden Befestigungsmitteln. schicht von schlaufenförmiger Verlegung im unteren
Bezüglich der Dicke der Schutzdämmung sind bau-
Bereich (Einbau von außen) zu glatter Verlegung im
physikalische Anforderungen zu beachten. oberen Bereich (Einbau von innen).
Die erforderliche umlaufende Verklebung befindet
sich nicht in derselben Ebene, wie die Verklebung
der schlaufenförmigen und der aneinander liegenden
Luftdichtheitsschichten.
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falt, Fachwissen und Qualität auf Seiten der Pla-


nung, Ausführung erforderlich.

Abb. 6: Problemdarstellung — Bei der wannenförmigen Verle-


gung muss die Luftdichtheitsschicht über die gesamte
Sparrenlänge mit geeigneten Klebemassen luftdicht
angeklebt werden. Die Verklebung sollte bei max. %
der Dämmstoffhöhe erfolgen.
Abb. 5: Mögliche Undichtheiten/Strömungspfade bei Ausfüh-
rung nach Abb. 4 durch Umwandern der Verklebun-
gen aufgrund ihrer unterschiedlichen Lage/Ebenen
und/oder Fehlstellen.
Es besteht die Gefahr von Luftundichtigkeiten infolge
rissiger und/oder fehlkantiger Sparren.

4.3 Wannenförmige Verlegung der


Luftdichtheitsschicht von außen
Eine wannenförmige/u-förmige Verlegung der
Luftdichtheitsschicht zwischen den Sparren und
anderen Bauteilen ist i.d.R. nur eingeschränkt
empfehlenswert.
Als Gründe hierfür können z. B. genannt werden,
dass:
- die Konstruktion viele Verschneidungslinien
und Ecken mit spitzen Winkeln aufweisen
kann (stark verschachtelte Flächen und
schlecht oder unzugängliche Anschlussbe-
reiche)
Abb. 7: Problemdarstellung — Die Aufwändigkeit der wannen-
- die Sparren eine nicht ausreichend geeignete förmigen Verlegung zeigt sich beispielhaft an Details
Oberfläche zur Herstellung eines luftdichten wie Kehlbalken, die umlaufend abgedichtet werden.
müssen. Dies birgt nicht zuletzt durch den unzugäng-
Anschlusses aufweisen können lichen Spalt zwischen Kehlbalken und Sparren, sowie
- an den Sparren störende Installationen vor- ggf. rissige, verformte oder fehlkantige Sparren und
handen sein können, die nicht oder nur mit Kehlbalken und die große Zahl dieser Kreuzungs-
punkte ein hohes Risiko für Luftundichtheiten.
zusätzlichem Aufwand entfernt oder abge-
dichtet werden können
- die Fugen zwischen den Bauteilen von Kreu- 4.4 Flächige Verlegung der Luftdicht-
-zungspunkten des Tragwerks nicht fachge- heitsschicht von außen
recht luftdicht ausgebildet werden können
(siehe exemplarisch Abb. 7) Bei einer flächigen Verlegung der Luftdichtheits-
- die Herstellung der Luftdichtheit an jedem schicht von außen ist darauf zu achten, dass aus-
Sparren über die gesamte Länge einen hohen schließlich für diesen speziellen Verwendungs-
Material- und Zeitaufwand bedeutet zweck geeignete und vom Hersteller empfohlene
Systeme / Luftdichtheitsbahnen verwendet wer-
- die Länge der Anschlussfugen an die Sparren
den.
hoch ist und ein entsprechendes Risiko von
Luftundichtheit mit sich bringt Voraussetzung der sicheren Funktion dieser Sys-
teme ist außerdem die korrekte Zusammenstel-
Soll diese Ausführungsvariante mit dem Wissen
lung aufeinander abgestimmter Bauteilschichten.
um zuvor genannte Risiken dennoch umgesetzt
Hierbei ist beispielsweise die Art des verwende-
werden — beispielsweise mangels geeigneter Al-
ten Dämmstoffes und dessen Schichtdicken
ternativen, einfach gegliederter Konstruktionen
wichtig.
oder anderer, die Ausführung erleichternder Um-
stände —, ist ein besonders hohes Maß an Sorg-
Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

Die Luftdichtheitsbahn erfordert eine Überdäm- — Die Details der Luftdichtheitsschicht sind bei Auf-
mung, deren Schichtdicke im unmittelbaren Zu- dachdämmungen detailliert zu planen, insbeson-
sammenhang mit den weiteren Bauteilschichten dere auch mit Blick auf die Ausführbarkeit.
steht.
Die Luftdichtheitsbahn liegt bei der Aufdachdäm-
Bei Planung und Ausführung dieser Systeme mung regelmäßig auf den Sparren oder einer
sind die entsprechenden Herstellerangaben und Schalung und unter den Aufdachdämmplatten.
die bauphysikalischen Anforderungen zu berück- Die Ausführung des luftdichten Anschlusses der
sichtigen. dort angeordneten Bahn an Einbauten ist oftmals
komplex, da dieser häufig erst nach dem Verle-
Die Verarbeitung und Ausführung der luftdichten
gen der Dämmung erfolgen kann. Grund für die-
Anschlüsse ist vergleichbar mit denen der Auf-
sen Umstand kann sein, dass die Lage eines luft-
dachdämmung (siehe 4.5 Aufdachdämmung)
dicht anzuschließenden Einbauteils erst genau
ermittelt werden kann, wenn die Dämmung und
weitere Schichten aufgebracht worden sind.
(Stichwort: Abhängigkeit der Lage von den Ma-
ßen anderer Schichten). Hierfür kann beispiels-
weise der Einbau einer Rohrdurchführung ge-
nannt werden, bei der Dämmung und Schalung
geöffnet werden müssen, ohne die dazwischen
angeordneten Luftdichtheitsschicht zu beschädi-
gen und hierbei gleichzeitig ausreichend An-
schlussfläche der Bahn zu schaffen ist.
Abb. 8: Verlegung der Luftdichtheitsschicht von außen auf
dem bestehenden Sparren mit Überdämmung

Abb. 9 a-c: Einbau einer Rohrdurchführung bei Aufdachdämmung


a) Bestimmung der möglichen Position der Rohrdurchführung oftmals erst nach Aufbringen der Traglattung für die Dach-
deckung möglich
b) Großzügiges Öffnen und Entfernen der Dämmung, ohne die darunterliegende Luftdichtheitsschicht zu verletzen,
Öffnen der ggf. vorhandenen Schalung, luftdichter Anschluss des Rohres an die Luftdichtheitsschicht
c) Auffüllen des fehlenden Dämmstoffs

5 Dachdetails die Sparren in ihrem Querschnitt verformt, ver-


dreht, rissig oder nicht vollständig scharfkantig
5.1 Traufe sein (siehe Abb. 13).
Die Sparren laufen i.d.R. durch das Mauerwerk Der auf den nachfolgenden Seiten (S. 9-10)
nach außen und bilden somit eine große Anzahl dargestellte Anschluss auf der Mauerkrone kann
von Durchdringungen durch die Luftdichtheits- aufgrund der durch die Sparren bedingten Fu-
schicht dar (siehe Abb. 10-13). Die damit verbun- genlängen oftmals nicht ausreichend sein. Da-
denen Fugen liegen in ihrer Art zum Teil schon durch besteht die Möglichkeit die Luftdichtheits-
während der ursprünglichen Erstellung des Ge- schicht raum- oder außenseitig zwischen den
bäudes vor, können sich jedoch auch erst später Sparren herunter zu führen und diese an einem
aufgrund von Umwelt- und sonstigen Einflüssen geeigneten Bauteil und den Sparren luftdicht an-
ergeben oder verändern. Beispielsweise können zuschließen (Abb. 12).
Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

Dies bedeutet jedoch einen entsprechenden


Aufwand. Eine andere praktikable Variante kann
das Abtrennen der Sparren außenbündig mit
dem Mauerwerk darstellen, so dass die Luftdicht-
heitsschicht ohne Durchdringungen am Mauer-
werk heruntergeführt werden kann.
Der dadurch fehlende Dachüberstand kann durch
aufgesetzte Sparren, sogenannte Blindsparren,
oder andere Maßnahmen neu hergestellt wer-
den. Hierbei sind die statischen Anforderungen
zu berücksichtigen.
Hinweis: Sollte die Luftdichtheitsschicht nach
unten auf die Außenwand geführt werden, ist eine
ausreichende Überdämmung sicher zu stellen.
(siehe Abb. 12)
Abb. 12: Problemdarstellung — Ausführung mit Herunter-
führen der Luftdichtheitsbahn und luftdichtem An-
schluss an die Sparren und der folgenden Luftdicht-
heitsschicht (Bauteil).
Besser: Abtrennen der Sparren außenbündig mit
dem Mauerwerk.

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Abb. 10: Mögliche Luftströmungspfade im Traufbereich auf-


Z I
x/7/i
/&
grund von unverputztem Mauerwerk über nicht oder
unzureichende vermörtelten Fugen und Hohlräume
innerhalb des Mauerwerks sowie zwischen Mauer-
N

werk und darüber hinweglaufender Schalung unter


Aufdachdämmung.
N
Abb. 13: Problemdarstellung — Vorderansicht eines das
Mauerwerk im Bereich der Traufe durchdringenden
Sparrens. Erkennbar die Summe der umlaufenden
Fugen je Sparren und der typischen fugenbeein-
flussenden Eigenschaften von Sparren, wie Verfor-
mungen, Verdrehungen, Risse, Fehlkantigkeit, etc.

5.2 Giebelwände
Der linienförmige Anschluss der Luftdichtheits-
schicht an Giebelwände oder ähnliche Bereiche
kann verhältnismäßig einfach und auf unter-
schiedliche Art erfolgen. Jedoch sind hierbei die
Abb.11: Problemdarstellung — Anschluss der Luftdichtheits- konstruktiven Gegebenheiten des Bereiches, an
bahn auf dem Mauerwerk der Traufe mit einer Un- dem angeschlossen werden soll, zu beachten.
tergrundvorbehandlung durch einen Glattstrich. Zu- So ist der Anschluss an einem raumseitig nicht
sätzlich, Abdichtung der Sparren seitlich und ober-
halb bei schlaufenförmiger Verlegung der Luftdich- verputzten Mauerwerk oftmals nicht zielführend.
theitsschicht. Beispielweise können Luftströme über schlecht-
Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

oder unvermörtelte Fugen auftreten, insbeson-


dere bei jüngeren Mauerwerken mit Fugen im
Dünnbettverfahren ohne Vermörtelung der Stoß-
fugen (siehe Abb. 14 und 15).
Zur Vermeidung derartiger Luftbewegung kann
raumseitig ein einfacher Glattstrich angeordnet
werden. Dies gilt insbesondere auch für Mauer-

YINENENNNES:
werk hinter Abseitenwänden und ähnlichen Be-

SSS
reichen.
Auch kann ein Glattstrich auf der Mauerkrone er-
forderlich sein, um hier einen geeigneten Unter-
grund für einen luftdichten Anschluss zu schaffen
bzw. das Mauerwerk in diesem Bereich zusätz-
lich abzudichten.
Dies gilt insbesondere beim Anschluss der Luft-
dichtheitsschicht auf der Mauerkrone, wie z. B. Abb. 16: Problemdarstellung — Mögliche Luftströmungspfa-
bei Aufdachdämmungen. Hier muss die durchge- de bei Aufdachdämmung aufgrund von unverputz-
tem Mauerwerk über nicht oder unzureichend ver-
hende Schalung oder die auf der Mauerkrone mörtelte Fugen und Kanäle innerhalb des Mauer-
endende Sichtschalung des Dachüberstandes werks sowie zwischen durchgehender Schalung
geöffnet bzw. entfernt werden, um das Mauer- und Mauerkrone.
werk entsprechend bearbeiten und den An-
schluss herstellen zu können (siehe Abb. 17).

IIN
IN

Abb. 14: Problemdarstellung — Mögliche Luftströmungspfa-


de im Bereich von Giebelwänden aufgrund von un- Abb. 17: Ausbildung eines luftdichten Anschlusses auf der
verputztem Mauerwerk über nicht oder unzurei- mit Glattstrich versehenen Mauerkrone und luft-
chend vermörtelte Fugen und Hohlräume innerhalb dichte Ausbildung des Mauerwerks durch raumsei-
des Mauerwerks. Umströmung des Anschlusses tigen Putz.
der Luftdichtheitsschicht (Folie) an das Mauerwerk.

5.3 Gauben
Gauben sind vollständig in das Luftdichtheits-
konzept einzubeziehen. Bei Sanierungen des
Daches kann dies bedeuten, dass auch die Gau-
ben auf der vorhandenen Außenoberfläche mit
Luftdichtheitsbahnen versehen werden müssen.
Diese sind i.d.R. am Fensterrahmen der Gauben-
fenster — als einzig luftdichtem Bauteil — anzu-
schließen. Danach sollte die luftdichte Ebene
überdämmt werden. Gleiches gilt sinngemäß
auch bei der Verlegung der Luftdichtheitsschicht
auf der Innenseite. Bei der Verlegung von außen

Abb. 15: Ausbildung eines luftdichten Anschlusses und Ver-


meidung der Umströmung durch raumseitigen Putz

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Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

(sowohl der Luftdichtheitsschicht als auch der


Wärmedämmung) kann z.B. nach dem Prinzip
der schlaufenförmigen Verlegung oder der Auf-
dachdämmung verfahren werden. Die Wahl der
Ausführungsart ist unter Beachtung der objekt-
spezifischen Gegebenheiten und den bauphysi-
kalischen Erfordernissen zu treffen.

5.4 Nachträglicher Dachausbau im


Dachgeschoss
Ein nicht beheizter Dachboden / Spitzboden ist
ausreichend mit Außenluft zu durchlüften. Soll
der Dachboden in die beheizte Gebäudehülle Abb. 19: Problemdarstellung — Die dreidimensionale Ansicht
eingegliedert werden, sind Außenbauteile nach verdeutlicht die Aufwändigkeit, wenn jeder einzel-
ne, die Luftdichtheitsschicht durchdringende Bal-
den Anforderungen der aktuell gütigen ENEV zu ken abgedichtet werden muss, sowie die Summe
dämmen und die Luftdichtheitsschicht dieser der damit verbunden Fugenlängen um die Balken
Bauteile an die Bauteile des unteren Bereichs an- herum. Aus Gründen des besseren Verständnis-
zuschließen. Der Versuch, diese Bauteile zu ver- ses ist in der Abbildung keine Pfette dargestellt.
Eine solche würde die Ausführung noch zusätzlich
binden sollte möglichst vermieden werden (siehe erschweren.
Abb. 18), da hierbei jeder Balken der Kehlbalken-
lage eine Durchdringung darstellt. Erst wenn
nachfolgende Lösungsansätze nicht möglich
sind, sollte diese Ausführung — unter strikter Be-
achtung der damit verbundenen Problematiken —
in Betracht gezogen werden.
Ein Problem kann hierbei sein, dass der untere
Bereich keine ausreichend luftdichte Schicht auf-
weist oder diese nicht ohne weiteres zugänglich
ist. Dann ist zumindest der neu zu erstellende Be-
reich in sich luftdicht auszubilden.

Abb. 20: Anbindung der Luftdichtheitsschichten des oberen


und unteren Bereichs über ein luftdichtes Bauteil
(hier Pfette aus Brettschichtholz o. ä.)

Abb. 18: Problemdarstellung — Die Anbindung der Luftdi


heitsbahn direkt durch die Kehlbalkenlage (Kreis)
sollte vermieden werden.

Abb. 21: Problemdarstellung — Umfahren der Kehlbalken-


lage mit der Luftdichtheitsschicht bzw. Anbindung
der Schicht des oberen Bereichs an die des unteren
im Bereich von Bodenluke, Treppenaufgang, 0. ä.

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Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

Je nach baulichen Gegebenheiten kann der An- me kann ein intakter Bestandsaußenputz in Ver-
schluss der Luftdichtheitsschicht des oberen Be- bindung mit einem Mörtelglattschicht an der
reichs an die des unteren direkt oder über luft- Mauerkrone eine Verbesserung der Luftdich-
dichte Bauteile erfolgen (siehe Abb. 20). tigkeit des Gesamtaußenwandsystems bewirken.
Im Allgemeinen führt dies nicht zu einer 100 %
Ist dies nicht möglich, ist es sinnvoll die Kehlbal-
wirksamen Luftdichtheit der Außenhülle.
kenlage mit der Luftdichtheitsschicht zu umfah-
ren (siehe Abb. 21).
Das Einströmen von Außenluft in die Kehlbalken- 6.1.2 Einbindung von Holzbalken- und Hohl-
lage ist mit geeigneten Mitteln (z. B. Dämmstoff körperdecken
mindestens im der Außenseite zugewandten vor- Im Bereich der Einbindung dieser Decken in die
deren Teil der Kehlbalkenlage, Winddichtheit von Außenwand wird die Luftdichtheitsebene „Innen-
außen, o. ä.) zu reduzieren. putz“ unterbrochen.
Mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der
Luftdichtheit:
6 Luftdichtheit von Bestands- Die Fuge zwischen Innenputz und anliegenden
Außenwänden Balken kann über bewegungsaufnehmende An-
schlusssysteme erfolgen (siehe 3.1). Die Balken
Allgemeines: müssen hierfür im Wandbereich freigelegt wer-
Im Bereich der Außenwände befinden sich bei den. Balkenrisse sind luftdicht zu verfüllen. Ins-
Bestandsgebäuden verschiedene problemati- besondere bei Sichtfachwerkkonstruktionen ist
sche Bereiche, welche bei der Gebäudeluftdich- diesem Bereich eine besondere Aufmerksamkeit
tigkeitsanalyse beachtet werden müssen. Die zu widmen, da hier Undichtheiten zu einem er-
hier gemachten Vorschläge zur Verbesserung höhten Bauschadensrisiko im Balkenkopfbereich
der Luftdichtigkeit können nur orientierende An- beitragen können.
sätze darstellen. Diese müssen jeweils immer an
die Gegebenheiten des Sanierungsprojektes an-
gepasst werden. Von der Bauart sind insbeson- 6.1.3 Durchdringungen durch Installationen
dere Mauerwerk-, Beton- und Holzbauwände (z.B. Elektrodosen und Leerrohre)
(Holzrahmen-, Holzständer- und Holzmassivbau) Im Bereich der Elektrodosen wird die Luftdicht-
zu unterscheiden. Ein Mauerwerk wird i.d.R. erst heitsebene „Innenputz“ unterbrochen.
durch eine durchgängige Putzschicht luftdicht.
Betonbauteile, gelten im Allgemeinen als luft- Bestandselektrodosen und die zu ihnen führen-
dicht. den Leerrohre sind im Allgemeinen nicht luftdicht
eingebaut. Vor allem bei Mauerwerk (z.B. bei
Hochlochziegel) kann es dadurch zu Luftundicht-
6.1 Unterbrechungen der Luftdichtheit heiten führen. Insbesondere gilt dies für Leer-
in Mauerwerkswänden rohre, die in Bereiche außerhalb der luftdichten
Hülle führen (z.B. zur Verteilung im unausgebau-
6.1.1 Installationsschächte und Vormauerun- ten Dachraum).
gen entlang der Außenwand
Mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der
Die Außenwände sind oft in diesem Bereich nicht Luftdichtigkeit:
verputzt. Durchdringungen der Schachtwände,
wie Sanitärleitungen und Spülkästen, sind bau- Elektrodosen sind zu überarbeiten und luftdicht
einzubauen. Hierzu können Elektrodosen satt
praktisch im Allgemeinen nicht luftdicht ausge-
führt. z.B. mit einem Gipsbatzen eingesetzt oder spe-
zielle Systemlösungen verwendet werden. Die
Maßnahmen zur Verbesserung der Luftdichtheit: Enden der Leerrohre sind zu verkleben oder
Eine durchgängige Putzschicht ist im Allgemei- durch einen dauerelastischen Stopfen zu ver-
nen auf der Innenseite der Außenwand aufzu- schließen. Die Kabel können, je nach Ausführung
bringen. Durchdringungen sind z.B. mit entspre- der Stopfen auch nachträglich durchgeführt wer-
chenden Manschetten oder Verklebungen abzu- den. Siehe Teil 1, 5.3.3.
dichten.
Sind die zuvor genannten Maßnahmen nicht 6.2 Luftdichtheit von Holzbauwänden
möglich, kann die Luftdichtheit durch folgende
Maßnahmen verbessert werden: 6.2.1 Holzbauwände, Holzrahmenwände,
Holzständerwände, Holzmassivwände
Durch dauerelastische Verfugungen im Bereich
der Wanddurchdringungen (z.B. Installationsdo- Bei Holzbauwänden werden i.d.R. durch raum-
sen). Als zusätzliche Gegebenheit bzw. Maßnah- seitig verarbeitete Materialien (z.B. Luftdich-
Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

tungsbahnen oder geeignete Holzwerkstoffplat-


ten) die Luftdichtheit erreicht.
Sind diese luftdichtenden Schichten nicht vorhan-
den oder nicht ausreichend luftdicht ausgeführt,
sind diese zu ersetzen oder zu ergänzen.

S]
7 Luftdichtheit zum unbeheizten
Keller

VEn
Bei einer Sanierung muss die Luftdichtheit zum
unbeheizten Keller überprüft werden. Die luft-
dichte Ebene muss ggf. ertüchtigt werden. Im
Regelfall befindet sich die Iuftdichte Ebene Abb. 22: Die luftdichte Ebenen von EG (Wand) mit der Kel-
raumseitig. Dieser Regelfall wird nachfolgend lerdecke sind nicht luftdicht verbunden. Ideal ist hier
die direkte Verbindung der beiden Ebenen, was nur
näher beleuchtet. durch das Öffnen des Bodenbereiches möglich ist
(Ausnahme: Betondecken. Dann kann von oben
und unten einfach angeschlossen werden). Als Ver-
7.1 Abdichtung Fußboden im EG besserung kann das Herunterziehen z.B. der Putz-
schicht an der Kelleraußenwand (auf der Begleit-
Der Fußboden im EG über einem unbeheizten dämmung) den Widerstand des Aufbaues gegen
Keller muss in der Fläche und an allen Durch- Luftströmungen vergrößern. Eine systematische
Luftdichtheit kann so allerdings nicht erreicht wer-
dringungen abgedichtet werden. In der Fläche ist den.
die Luftdichtheit zu untersuchen und zunächst die
luftdichte Ebene zu definieren. Möglicherweise ist
das Aufbringen einer neuen luftdichten Ebene auf 7.3 Anschluss an die Kellerinnenwand
der Unter- oder Oberseite notwendig (Folie, Putz-
schicht, Spachtelung, Gussasphalt). Beim Vor- Bei der Einbindung einer Kellerinnenwand an die
handensein von Betondecken sind die geringsten Kellerdecke wird eine sich kellerseitig befindende
Probleme in der Fläche zu erwarten, da eine in- luftdichte Ebene unterbrochen. Hier hat die Rea-
takte Betonfläche luftdicht ist. lisierung einer auf dem EG-Boden liegenden Ab-
dichtungsebene Vorteile.
Alle Kabel und Rohrdurchdringungen sowie
Schächte zum Keller müssen überprüft und ggf. Üblicherweise lässt sich die Ebene nicht oberhalb
ertüchtigt werden. Dabei können Maßnahmen der Kellerinnenwand weiterführen. In einem sol-
wie z.B. Quellmörtel- oder Gipsverguss oder ge- chen Fall kann es ggf. hilfreich sein, die Kellerin-
eignete Kabelmanschetten Anwendung finden. nenwand beidseitig zu verputzen und an die
Deckenebene anzuschließen bzw. den alten Putz
zu ertüchtigen. Dies stellt allerdings nur eine
7.2 Anschluss an die Kelleraußenwand Notlösung dar, da die Ebenen nicht systematisch
miteinander verbunden werden. Leckagen durch
Im Regelfall endet die Iuftdichte Ebene der die Kellerinnenwand sind weiterhin möglich.
Außenwand auf dem EG-Fußboden. Hier ist eine
umlaufende Anbindung der luftdichten Ebene der
Wand, an die des Fußbodens notwendig.
Durch das nicht luftdichte Außenmauerwerk sind
andernfalls im Anschlussbereich Leckagen nach
außen sowie nach unten in den unbeheizten Kel-
ler möglich und üblich.
Insbesondere wenn sich die luftdichte Ebene un-
terhalb des EG-Fußbodens (an der Kellerdecke)
befindet, muss der Übergang von der Wandflä-
che im EG durch die Geschossdecke geklärt wer-
den. Wenn keine Betondecke vorhanden ist, sind
im Regelfall Maßnahmen notwendig.
Abb. 23: Einbindende Kellerinnenwand an die Kellerdecke.
Trotz des Herunterführens einer durchgehenden
Luftdichtheitsschicht von der Decke an die Keller-
wand (hier mit Begleitdämmung) sind Leckagen
möglich. Der Widerstand gegen eine Leckage-
strömung wird damit aber erhöht.

13
Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

7.4 Abdichtung von Schächten oder Es lassen sich hier 4 prinzipielle Fälle des Fens-
anderen Öffnungen innerhalb der teraustausches unterscheiden:
Gebäudehülle 1. Es erfolgt eine komplette energetische Sanie-
rung der Gebäudehülle. Hier lassen sich
Im Geschosswohnungsbau und bei unterschied- Neubauvoraussetzungen für den luftdichten
lichen Nutzungseinheiten gewinnt die Notwen- Anschluss schaffen. Dieser Fall wird hier nicht
digkeit der Ausführung luftdichter Bauteile inner- beschrieben.
halb der Gebäudehülle zunehmend an Bedeu-
tung: Rauchgasübertritt, Schall- oder Geruchs- 2. Bei dem Fensteraufbau erfolgt eine Erneue-
übertragung etc. sollen vermieden werden. rung der inneren Leibung. Dadurch lässt sich
ein Luftdichtheitsniveau wie im Neubau erzie-
Kann ein Bauteil / Öffnung nicht luftdicht ausge- len. Als Beispiel dient Punkt 8.2 im Holzrah-
führt werden, so kann der Strömungswiderstand menbau und Massivbau mit Leibungserneue-
der Leckstelle durch Ausstopfen und / oder Ver- rung.
gießen erhöht werden. 3. Das Fenster wird aus der Leibung entfernt. Es
erfolgt keine Erneuerung der Leibung. Als
Beispiel Punkt 8.3 im Mauerwerksbau.
4. Das Fensterelement wird nicht komplett ent-
7.5 Treppenabgang zum unbeheizten
fernt. Nur der Blendrahmen (meist Holz) wird
Keller zurückgeschnitten. Das neue Fenster wird ge-
Im Bereich des Treppenabgangs zum unbeheiz- gen den alten Rahmen eingebaut und abge-
ten Keller sind — je nach Position der Kellertür(en) dichtet. Vorrausetzung hierfür ist, dass die
und damit der luftdichten Ebene — unterschiedli- Blendrahmen des in der Leibung verbleiben-
che Flächen und Anschlüsse luftdicht auszufüh- den Altrahmens intakt sind. Da hier i.d.R. Wär-
ren. mebrücken entstehen, ist diese Maßnahme
a) Kellertür im EG nur bedingt zu empfehlen.
Befindet sich die Kellertür zum unbeheizten
Keller oberhalb der Kellerebene im EG stellt
die Treppe in das OG und die Trennwand zum 8.1 Grundsätze der Fenstermontage im
kalten Treppenraum die luftdichte Ebene dar. Gebäudebestand
Es muss festgelegt werden, wie in den Flä- Die Anforderungen an die Fenstermontage las-
chen und an den Anschlüssen die Luftdicht- sen sich in drei Kernbereiche unterteilen:
heit hergestellt wird. In einem solchen Fall
1. Die Fenster müssen auf der Außenseite auch
muss z.B. eine Holztreppe luftdicht ertüchtigt
nach der Sanierung umlaufend und dauerhaft
werden. Die Tür zum Keller muss ebenfalls
schlagregendicht ausgeführt werden.
mit umlaufender Dichtung ausgerüstet wer-
den. Dabei ist eine Lösung auch am Fußbo- 2. Die Fuge zwischen der äußeren und inneren
den unter Berücksichtigung der Stolpergefahr Abdichtung sollte vollständig mit einem
zu planen. Dämmmaterial ausgefüllt sein, um eine gute
Schall- und Wärmedämmung sicherzustellen.
[ Kellertür im Kellergeschoss
Im Fall der Kellertür(en) in der Kellerebene 3. Die Konstruktion sollte raumseitig umlaufend
selber, muss die Luftdichtheit der Tür(en) und und dauerhaft luftdicht ausgeführt werden.
der Türeinbindung(-en) überprüft und ggf. Alle zur Abdichtung eingesetzten Produkte soll-
überarbeitet werden. ten über eine entsprechende Eignung und in ihrer
Ausführung über eine ausreichende Bewegungs-
aufnahmefähigkeit verfügen.

8 Luftdichtheit bei Fensteraustausch


im Gebäudebestand 8.2 Fenstererneuerung im Holz- und
Die Grundsätze die zur Fenstermontage z.B. im Mauerwerksbau
„Leitfaden zur Planung und Ausführung der Mon- Gerade im Holzbau lässt sich beim Fensteraus-
tage von Fenstern und Haustüren für Neubau und tausch auch eine Leibungserneuerung problem-
Renovierung“ [3] beschrieben sind, gelten eben- los aufgrund der Leichtbauweise durchführen.
so für den Bereich der Instandsetzung und Dieser Fall lässt sich auch auf den Mauerwerks-
Modernisierung der Fenster und Haustüren im bau übertragen, jedoch muss ggf. der Putz er-
Gebäudebestand. Je nach Umfang der Sanie- neuert werden.
rungsarbeiten, gestaltet sich die Ausbildung der
Luftdichtheit unterschiedlich schwierig und ist teil-
weise deutlich aufwändiger als im Neubau.
Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

Abb. 24: Anbindung der Fensteranschlussbahn durch eine Abb. 27: Nach dem Fenstereinbau wird die auf der Innen-
Verklebung an die vorhandene Luftdichtheits- seite verbleibende Fuge mit einem dauerelas-
schicht tischen Dichtstoff und Hinterfüllmaterial nach den
Verarbeitungsvorgaben der IVD zum Innenputz hin
luftdicht verschlossen.

Abb. 25: Nach dem Fensterausbau wird ein Glattstrich auf-


gebracht. Die Abdichtung erfolgt in diesem Beispiel
mit einem Multifunktionsdichtungsband. Dieses
muss lückenlos und mit ausreichender Kompres-
sion zwischen Fenster und Leibung eingebaut sein.
Alternativ könnte der Anschluss auch mit einem
überputzbaren Fensteranschlussband erstellt wer-
den. Der Leibungsputz wird im Nachgang erneuert.

8.3 Fenstererneuerung im Mauerwerks-


Abb. 28: Hier wird sowohl die Innen- als auch die Außen-
bau mit Leibungserhalt fensterbank erhalten. Die Luftdichtheit wird erzielt,
Bei dieser Variante ist auf ein sorgfältiges Aus- in dem ein Dichtband vor Fenstereinbau an die In-
nenfensterbank und Leibung geklebt wird und nach
bauen des Altfensters zu achten um einen trag- Fenstereinbau von innen mit einem Selbstklebe-
fähigen Putz zu erhalten. streifen am Fenster verklebt wird. Das Dichtband
wird mit einer dünnen Sichtleiste abgedeckt.

Abb. 26: Nach dem Fenstereinbau wird die auf der Innen- Abb. 29: Sonderfall mit Rahmenerhalt
seite verbleibende Fuge mit einem System, beste- Der Altrahmen wird flächig zurückgeschnitten. Der
hend aus einer Leiste und einem vorkomprimierten neue Rahmen wird von Außen mit einem Falz ge-
Dichtband, luftdicht zum Innenputz hin verschlos- gen den Altrahmen gestellt. Die Abdichtung zwi-
sen. schen dem Altrahmen und dem Mauerwerk erfolgt
z. B. durch ein Fensteranschlussband. Die Innen-
fuge wird mit einer Sichtverleistung versehen.

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Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

9 Ausführung von Verklebungen mechanische Sicherung sinnvoll sein. Dies kön-


und Abdichtungen der Luftdicht- nen z. B. Untergründe sein, deren innere Fes-
tigkeit für eine Verklebung nicht in vollem ge-
heitsschicht wünschten bzw. erforderlichen Maße vorhanden
9.1 Definitionen und Allgemeines ist. Bei Klebemassen ist darauf zu achten, dass
diese nicht vollständig flach gedrückt werden (s.
Verklebungen und die Verwendung von Dich- 0o.). Dazu empfiehlt es sich, die mechanische
tungsmaterialien im Sinne dieses Merkblattes Sicherung erst nach dem, zumindest teilweisen,
sind Abdichtungen gegen Luftdurchgang und nur Abbinden der Masse anzubringen.
in geringem Umfang mechanisch belastbar. Sie
stellen daher keinen Ersatz für evtl. erforderliche Klebebänder sollten i.d.R. spannungsfrei einge-
mechanische Sicherungen oder Anpressungen baut werden. Ist dies je nach Detail nicht möglich
dar. (z. B. bei Rohrdurchführungen, dreidimensiona-
len Eckdetails, etc.), können spezielle Klebebän-
In diesem Merkblatt wird der Begriff des Klebe- der mit geringer Rückstellneigung, vorkonfektio-
mittels der Übersichtlichkeit halber synonym für nierte Manschetten, 0.ä. verwendet werden. Ent-
Klebematerialien und Dichtmaterialien verwen- lastungsschlaufen sollten vorgesehen werden,
det. wenn sich unterschiedliche Bauteile schadlos
Anschlüsse von Luftdichtheitsschichten können voneinander unabhängig bewegen müssen. Bei
mit einseitig- oder beidseitig klebenden Bändern, komprimierbaren Materialien ist der zur Errei-
Klebemassen oder komprimierbaren Materialien chung der Luftdichtheit erforderliche Grad der
(vorkomprimierte imprägnierte Dichtungsbänder) Komprimierung einzuhalten.
oder durch Einputzen hergestellt werden.
Beim Einputzen ist die Verwendung geeigneter, 9.2 Untergrundbeschaffenheit
überputzbarer Materialien oder zusätzlicher Putz-
träger erforderlich. Untergründe, auf denen Anschlüsse mit Klebe-
mitteln hergestellt werden, müssen sauber, tro-
Die Wahl des Materials und der Art der Ausfüh- cken, staub-, fett- und frostfrei sowie ausreichend
rung ist u.a. von der Konstruktion und dem Unter- tragfähig und frei von die Verklebung behindern-
grund abhängig. So sollten beispielsweise Klebe- den Stoffen sein.
bänder, mit ihrem verhältnismäßig geringen Kle-
bemittelauftrag, i.d.R. nicht auf rauen Untergrün-
den wie Putz, Mauerwerk, sägerauem Holz, etc. 9.3 Untergrundvorbehandlung
verwendet werden. Hier sind entweder das Ein-
putzen, Einsatz komprimierbarer Materialien mit Fehlstellen oder starke Unebenheiten im Unter-
Anpressung oder Klebemassen in ausreichender grund erfordern eine Untergrundvorbehandlung,
Dicke zu bevorzugen. z. B. einen Glattstrich bei mineralischen Unter-
gründen.
Werden Primer zur Untergrundvorbehandlung
verwendet, ist auf deren Eignung für den Unter- Nicht ausreichend tragfähige Untergründe soll-
grund und die Verträglichkeit mit dem Klebemittel ten, je nach Grund für die fehlende Tragfähigkeit,
Ooder anderen damit in Kontakt stehenden Bau- gesäubert, geprimert, erneuert oder anderweitig
stoffen zu achten. vorbehandelt werden.
Primer müssen mit geeigneten Mitteln, in erfor- Das reine Abkehren des Untergrundes, z.B. mit
derlicher Menge aufgetragen werden. Sie müs- Besen, reicht erfahrungsgemäß für Verklebun-
sen ausreichend ablüften können, bevor auf die- gen oftmals nicht aus. Hier können härtere Werk-
sen Bereichen weiter gearbeitet wird. Hierzu sind zeuge wie z. B. Drahtbürsten und / oder das Ab-
die Herstellerangaben zu beachten. saugen mit Staubsaugern oder Entstauben mit
Druckluft erforderlich sein.
Klebemittel erreichen i.d.R. erst nach einiger Zeit
ihre volle Leistungsfähigkeit. Insbesondere pas-
töse Klebemittel müssen aushärten/ablüften kön-
9.4 Tolerierbare Abweichungen zu all-
nen, bevor sie mechanisch belastet werden, z. B.
durch eine Unterdruckmessung. gemein anerkannten Regeln der
Technik
Eine ausreichende Schichtdicke pastöser Mas-
sen (i.d.R. mehrere Millimeter) im eingebauten Wird im Falle eines begründeten und unvermeid-
Zustand muss erhalten bleiben. baren Erfordernisses von anerkannten Regeln
der Technik abgewichen, sollte die Abweichung
Liegen besondere klimatische Verhältnisse oder und die alternative Art der Ausführung mit dem
sonstige die Haftkraft negativ beeinflussende Bauherrn vor Beginn der Arbeiten vereinbart wer-
Randbedingungen vor, kann eine zusätzliche den. Hierbei sollte ebenfalls das Erfordernis der

16
Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

Abweichung dargelegt, sowie mögliche Ein- neten Untergrund abgeben müssen, um abbin-
schränkungen in dem zu erreichenden Ergebnis den und damit ihre Funktionsfähigkeit erreichen
aufgezeigt werden. zu können. So kann der Einbau solcher Materia-
Eine schriftliche Form der Vereinbarung ist erfor- lien zwischen zwei stark dampfdiffusionshem-
derlich. menden Schichten wie Metall, Kunststofffenster-
rahmen, o. ä. ein Abbinden stark verzögern bis
Die Vereinbarung soll Planer und Ausführenden
verhindern. Hier kann der Wechsel auf ein an-
nicht von eigenverantwortlichem Denken und
deres Klebemittel oder eine andere Art der Ab-
Handeln oder der diesbezüglichen Haftung frei-
dichtung sinnvoll sein.
stellen. Diese Vorgehensweise sollte daher auf
aktuellem, technisch fundiertem Wissen basie- Klebemittel sollten keinen Zug- oder Scherspan-
ren. nungen ausgesetzt werden, da sie hierauf mit
Kriechen bis hin zum Versagen reagieren kön-
nen. Diese können durch äußere Kräfte, wie
durch die Auflast von zwischen den Sparren ein-
10 Qualitätssicherung und Qualitäts- gebrachter, durchhängender Dämmung, Einblas-
kontrolle dämmung, 0.ä. hervorgerufen werden. Auch kön-
nen Sie als innere Kraft in Form von Rückstell-
10.1 Hinweise zum Erreichen der erfor- kräften durch das Hereindrücken unter Spannung
derlichen Ausführungsqualität von z. B. Klebebändern in Falten, Ecken, etc. auf-
treten.
Verarbeitungshinweise zu den Produkten sind
einzuhalten. Sie sollen bereits bei der Planung Derartige Belastungen können, je nach Fall,
bekannt sein und auf der Baustelle spätestens zu durch den Einbau lastaufnehmender platten-
Beginn der Arbeiten vorliegen. Die zu verwen- oder linienförmiger Unterkonstruktionen, mecha-
denden Klebemittel müssen für die zu verbinden- nischer Sicherungen oder die Verwendung spe-
den Untergründe und die beabsichtigte Anwen- zieller Materialien vermieden werden.
dung geeignet sein.
Im Zweifelsfall können Klebe- / Ausführungsver-
Bei kritischen Verhältnissen durch das Klima suche sinnvoll sein.
während der Ausführungsphase oder dem Unter-
Kontrollen der ausgeführten Arbeiten sollten in
grund ist die Herstellung von Anschlüssen mit
regelmäßig und in ausreichend geringen Zeit-
Klebemitteln besonders zu überwachen und ggf.
abständen erfolgen und nach Möglichkeit proto-
zu protokollieren. Gleiches empfiehlt sich auch,
kolliert werden. Insbesondere dann, wenn die
wenn kritische Verhältnisse im späteren Nu-
Luftdichtheitsschicht durch nachfolgende Schich-
tzungszustand planmäßig zu erwarten sind. Bei
ten oder Bauteile abgedeckt werden soll.
den zur Herstellung der Luftdichtheit im Innen-
raum zur Anwendung kommenden Klebemitteln Werden die Arbeiten nicht fachkundig kontrolliert,
handelt es sich zumeist um Materialien auf Dis- bleiben Abweichungen zur Planung, Versäum-
persionsbasis. Aufgrund dessen können diese nisse und Beschädigungen oft unbemerkt. Wich-
auf hohe Luftfeuchten mit Wasseraufnahme tig ist es, während der Arbeiten Abweichungen
reagieren und so, zumindest zeitweilig, mit einer unmittelbar zu erkennen und auf deren Besei-
Reduzierung bis hin zum Verlust der Haftung (Ad- tigung unverzüglich hinzuwirken. Es ist technisch
häsion) und inneren Festigkeit (Kohäsion) reagie- und kostenmäßig nicht sinnvoll, erst nach Fer-
ren. Dieser Vorgang innerhalb des Materials ist tigstellung auf Mängelsuche zu gehen, denn:
i.d.R. zwar reversibel, jedoch kann es dadurch Nachbesserungen sind oftmals nicht oder nur
bedingt zu Ablösungen und somit bleibenden nach Rückbau, und somit mit hohem technischen
Fehlstellen in der Luftdichtheitsschicht kommen. und finanziellen Aufwand, möglich!
Hohe Luftfeuchten können beispielsweise bei
bzw. nach Putz- oder Estricharbeiten oder auf
Grund von hohen Materialfeuchten entstehen.
10.2 Schnittstellen zwischen unter-
Einfache Lüftung des Gebäudes kann hierfür im schiedlichen Ausführenden
Einzelfall u. U. nicht ausreichen. Dann sind Luft- Werden einzelne Luftdichtheitsschichten oder
entfeuchter oder ähnliche Maßnahmen erforder- Teile einer Luftdichtheitsschicht von unterschie-
lich. Besonderer Aufmerksamkeit bedarf dieser dlichen Ausführenden erstellt, sind die Übergabe-
Problematik vor allem bei niedrigen Außentem- punkte bei der Planung zu definieren und deren
peraturen. mögliche Ausführung vorzuschlagen. Dies ist
Es sollte auch bedacht werden, dass pastöse schriftlich festzuhalten und den später die Leis-
Klebemittel das in ihnen enthaltene Lösemittel tung Ausführenden zur Verfügung zu stellen.
oder Wasser an die Luft und / oder einen geeig- Dies trifft insbesondere bei Gewerketrennung
oder Eigenleistung der Bauherren zu.

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Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

Der Vorschlag ist von den Ausführenden insbe- 10.4 Überprüfung während der Ausfüh-
sondere dann eigenverantwortlich auf ihre Um- rung
setzbarkeit zu prüfen, wenn die Ausführung zu ei-
nem Zeitpunkt stattfindet, wenn der Planer keine Die zunächst wichtigsten Überprüfungen können
unmittelbare Verbindung mehr zum Auftragge- durch in Augenscheinnahme, d. h. ohne Einsatz
ber/ Bauvorhaben hat. von Messtechnik, erfolgen.
Es ist empfehlenswert eine sachkundige Person
mit der Qualitätskontrolle zu beauftragen. Die
10.3 Voraussetzungen für eine hohe Aufgabe kann darin bestehen dem Planer/ Bau-
Qualität der Arbeiten herren bei der Abnahme der Arbeiten zu unter-
stützen und im Bedarfsfall den Weiterbau — auch
Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:
des nächsten Gewerks — zu stoppen.
a) Die Beteiligten sollen genau über den Arbeits-
ablauf und das Ziel der Arbeiten unterrichtet Es ist beispielsweise zu kontrollieren, ob
sein. a) die ausgeschriebenen Materialien eingesetzt
b) Die Beteiligten sollen mit den eingesetzten und die Untergründe ausreichend vorbereitet
Materialien und Verfahren vertraut sein. wurden
c) Die Beteiligten sollen darüber unterrichtet b) während der Bauarbeiten gefährdete Bauteile
sein, dass die Qualität ihrer Arbeit durch eine oder Bauteilschichten (z.B. Folien) ausrei-
Luftdurchlässigkeitsmessung geprüft wird. chend geschützt oder gekennzeichnet sind
d) Alle Beteiligten müssen wissen, dass die dich- c) Arbeiten an schlecht zugänglichen Stellen
tende Schicht nicht beschädigt werden darf. (Spitz- und Kriechböden, Schächten, Ecken,
etc.) fachgerecht ausgeführt sind
e) Die Reihenfolge der Sanierungsschritte, und
damit, die Abfolge und das Zusammenspiel d) an Schnittstellen verschiedener Gewerke Be-
der Gewerke, muss planerisch definiert und schädigungen an bereits erbrachten Leistun-
von der Bauleitung überwacht werden. Dies gen entstanden sind oder entstehen können
hilft unter anderem, nachträgliche Beschädi- (insbesondere bei den Haustechnik- und Aus-
gungen bereits erbrachter Leistungen zu ver- baugewerken)
meiden bzw. im Falle von Beschädigungen, e) die Raumluftfeuchte in einem unschädlichen
die Verantwortlichkeiten zuzuordnen. Diesbe- (z.B. für das Austrocknen der Klebstoffe erfor-
züglich sollten in sich abgeschlossene Leis- derlich) Bereich liegt.
tungen vor dem Ausführungsbeginn weiterer
Hilfreich ist es, gefundene Fehlstellen und Be-
Gewerke, dem Aufbringen von Abdeckungen
schädigungen zu markieren, z.B. mit Klebepunk-
und Verkleidungen oder der Zuteilung von fer-
ten, Leuchtspray 0.ä.. Diese Stellen sollen foto-
tiggestellten oder teilfertigen Bereichen zu La-
grafisch dokumentiert und ihre Nachbearbeitung
gerzwecken o.ä. von der Bauleitung kontrol-
listenförmig verfolgt werden. Eine verdeckende
liert und der Zustand dokumentiert werden.
Arbeit (Verkleidung) darf erst erfolgen, wenn die
f) Ordnung und Sauberkeit auf der Baustelle ist Nachkontrolle die Freigabe dafür erteilt.
nicht nur aus Gründen der Arbeitssicherheit,
sondern auch mit Blick auf die Verschmutzung Es hat sich als hilfreich erwiesen, die Qualitäts-
von für die Luftdichtigkeit wichtigen Unter- kontrolle während der Bauausführung mit Hilfe
gründen oder der Vermeidung von Beschädi- von Messtechnik, z.B. bei Unterdruck, für folgen-
gungen an bereits fertiggestellten Leistungen de Punkte vorzunehmen:
von Bedeutung. - während der Abdichtung schwieriger Stellen
g Das Vorhandensein von Leitern, möglichst - zur Abnahme der Luftdichtheitsschicht
fahrbaren Gerüsten, Hubarbeitsbühnen 0.ä., - zum Schutz der Luftdichtheitsschicht bei
je nach Gebäudetyp und -größe, hilft der Bau- nachfolgenden Gewerken
leitung und nicht zuletzt dem Messteam bei - und zur Sensibilisierung für die Problematik
der Kontrolle der ausgeführten Leistungen aller am Bau Beteiligten.
und der Überprüfung der Luftdichtheitsschicht
im Rahmen der Luftdichtheitsmessung.

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Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

11 Rechtliche Aspekte - wenn die Anforderungen einer technischen


Regel übertroffen werden sollen
Während die Luftdichtheit bei neu zu erstellenden
- wenn abseits einer anerkannten Regel gear-
Gebäuden verhältnismäßig einfach zu erreichen
beitet werden soll.
ist, kann sich dies bei der Modernisierung oder
Erweiterung von Bestandsgebäuden oder -bau- Man sollte auch vertraglich vereinbaren
teilen aufgrund einer Vielzahl von Einflussfakto- - Wwelche Grenzwerte gelten sollen (bei Abwei-
ren deutlich schwieriger gestalten. chung von technischer Regel)
Auch müssen sich — insbesondere im Rahmen - welche Qualifikation Ausführende aufweisen
von Modernisierungen — alle Maßnahmen am sollen (z.B. Zertifizierung zum "Dichten und
Gebot der Wirtschaftlichkeit messen lassen. Dämmen")
- _ ob bestimmte Ausführende zum Einsatz kom-
Eine ausreichende Luftdichtheit der Gebäude-
men sollen
hülle bzw. einzelner Bauteile zur Vermeidung von
unkontrollierten Lüftungswärmeverlusten, Stö- - Wwie genau der Sanierungserfolg dokumentiert
rung der thermischen Behaglichkeit, unzulässig und nachgewiesen werden soll (z.B. durch
hohen Tauwasserausfällen, Schäden an der Vorher-Nachher-Messung)
Baukonstruktion infolge Konvektion ist in gesetz- - Wie und von wem die Qualitätssicherung erfol-
lichen Regelungen sowie nach allgemein aner- gen soll (z.B. von externem Messdienstleis-
kannten Regeln der Technik gefordert. ter).
Eine fachgerechte Planung und Herstellung aus- Diesen Wechselwirkungen der einzelnen Fakto-
reichender Luftdichtheit muss deshalb für Neu- ren innerhalb des so entstehenden Spannungs-
bauten und Sanierungen grundsätzlich erfolgen, feldes rund um die Planung und Herstellung einer
Ohne dass hierzu zusätzliche vertragliche Verein- ausreichenden Luftdichtheit im Bestand wurden
barungen zwischen Auftraggeber und Auftrag- bei der Erstellung des vorliegenden Merkblattes
nehmer erforderlich wären. größtmögliche Beachtung geschenkt.
Dies zeigt den hohen Stellenwert der Luftdicht- Dabei wurde das Ziel verfolgt, eine mit dem Neu-
heit. bau zu vergleichende Quantität und Qualität der
In Bezug auf Luftdichtheit ist die geschuldete Be- Luftdichtheit zu erreichen. Wohlwissend, dass
schaffenheit wie folgt definiert: dies im Bestand im individuellen Fall ggf. nur mit
größerem Aufwand zu erreichen ist.
- Soweit gesetzliche Anforderungen bestehen,
sind diese zu erfüllen. Zu einer mangelfreien Für Fälle in welchen der „Neubau-Standard“ nicht
Leistung gehört immer auch die Einhaltung erreicht werden kann, verfolgt dieses Merkblatt
gesetzlicher Vorgaben. Eine Unterschreitung die Prämisse, das Bestmögliche zu tun.
dieses Niveaus kann auch mit einer privatver-
Wird eine ausreichende Luftdichtheit bei einzel-
traglichen Vereinbarung nicht legalisiert wer-
nen Leckagen nicht erreicht, kann das Eindringen
den. Ausnahmen von gesetzlichen Vorgaben
von Raumluft in die Konstruktion durch einen
können nur von behördlicher Seite gestattet
kontinuierlichen Unterdruck im Gebäude, bei-
werden.
spielsweise durch eine Ventilator gestützte Ab-
- Soweit allgemein anerkannte Regeln der luftanlage, technisch verhindert werden.
Technik existieren, markieren diese das zu er-
bringende Niveau. Streit kann darüber entste- Das vorliegende Merkblatt wurde von den Mitwir-
hen, welche Regeln denn schon "allgemein kenden aus unterschiedlichen Bereichen auf-
anerkannt" sind, oder inwieweit sie von Neu- grund ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich der
auf Bestandsbau übertragbar sind. Planung, Herstellung und Messung der Luftdicht-
Es empfiehlt sich, vertraglich explizit zu vereinba- heit bei Neubauten und im Bestand nach bestem
ren Wissen und Gewissen und ohne Anspruch auf
- Wwelche technische Regel von beiden Parteien Vollständigkeit erstellt.
als Vertragsstandard anerkannt ist

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Merkblatt 6-10 Ausgabe: 11.2015/D

12 Literatur
[} EnEV (2009) Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende
Anlagentechnik bei Gebäuden (Energieeinsparverordnung — EnEV April
2013)
2] DIN 4108-2 Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäuden — Teil 2: Mindestan-
forderungen an den Wärmeschutz, Juli 2013
Bl RAL-Gütegemeinschaft Leitfaden zur Montage, Ausgabe 2014-03, Leitfaden zur Planung und Aus-
Fenster und Haustüren führung der Montage von Fenstern und Haustüren
(http://www.window.de/761.html)
M] DIN 4108-7 Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäuden — Teil 7: Luftdichtheit
von Gebäuden, Anforderungen, Planungs- und Ausführungsempfehlun-
gen sowie -beispiele, Januar 2011

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[6] DIN 18599-2 Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End-
und Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwas-
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01] DIN 4108-3 Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäuden — Teil 3: Klimabeding-
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[13] Zeller, Joachim; Luftdichtigkeit von Gebäuden — Luftdurchlässigkeitsmessungen mit der


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Feist, Wolfgang
[14] Zeller, Joachim Luftdichtheitsanforderungen an Materialien — Wie dicht müssen Baupro-
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7th International BUILDAIR-Symposium, Stuttgart 11./12. Mai 2012

[15] DIN EN ISO 7730 Ergonomie der thermischen Umgebung — Analytische Bestimmung und
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keit, Mai 2006
116] DIN EN 12207 Fenster und Türen — Luftdurchlässigkeit — Klassifizierung, Juni 2000

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