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16-04-2018
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ِت ْلَك ُح ُد وُد اِهَّلل َف اَل َت ْع َت ُد وَه ا ۚ َو َم ن َيَت َع َّد ُح ُد وَد اِهَّلل َف ُأ وَٰل ِئ َك ُه ُم الَّظ اِل ُم وَن
„Dies sind die Schranken Allahs, so übertretet sie nicht. Und wer die Schranken Allahs übertritt –
das sind diejenigen, die Unrecht tun.“ (Der edle Koran 2:229)
Unter „Schranken Allahs“ versteht man sowohl die Gebote als auch die Verbote, die zahlreich im
Qur’an und Sunna vorhanden sind. Darunter beispielsweise folgende Gebote[1] aus dem Qur’an:
Das islamische Normensystem bietet dem Menschen nicht nur ein ethisches Ideal, sondern es trägt
auch seinen natürlichen und materiellen Bedürfnissen Rechnung und verlangt von ihm keineswegs,
seine menschliche, ihm ja von Allah (t) gegebene Natur zu verleugnen. Es verlangt von ihm lediglich,
in verantwortungsvoller Weise zu leben – Allah (t), sich selbst und seinen Mitmenschen gegenüber.
Es legt seine Pflichten gegenüber Allah (t) fest; es zeigt ihm seine Rechte und Pflichten sich selbst
gegenüber auf; es regelt durch soziale Rechte und Pflichten die zwischenmenschlichen
Beziehungen, sei es auf privater, wirtschaftlicher oder internationaler Ebene; und es legt sogar die
Rechte und Pflichten der belebten und unbelebten Natur gegenüber fest, um mit der Umwelt in
harmonischem Einklang zu leben.
Ob ein Muslim in der Moschee betet, sich im Kreise seiner Familie befindet, Handel treibt, Verträge
abschließt, Staatsgeschäfte führt oder für Gerechtigkeit in den Krieg zieht,- immer ist es
Religionsausübung im weitesten Sinne und immer wird sein Handeln, wenn er tatsächlich als
Muslim handelt, bestimmt durch das islamische Gesetz (Schari’a)
Islam als eine Art leiser, kaum hörbarer Lebens-Hintergrundmusik, die lediglich in schweren Stunden
etwas lauter klingt, ist kein Islam; die Erfüllung der islamischen Gesetze ist für den aufrichtigen
Muslim kein Selbstzweck, sodass man sie möglichst zu umgehen sucht, sondern notwendiger
Bestandteil der religiösen Haltung, die das Wort „Islam“ umschreibt. Nur ein bisschen Hingabe ist
keine Hingabe; denn wie auch das deutsche Wort „Hingabe“ bereits beinhaltet, bedeutet Islam nicht
eine gefühlsfreie, rein logische und philosophische Überzeugung, sondern vielmehr eine
gefühlsmäßige Bindung, die zu Handlungsweisen führt, die mit dieser inneren Haltung
übereinstimmen. Als Muslim verpflichtet man sich zu dieser inneren Haltung und zu den sich daraus
ergebenden Taten. Und dann findet man in der islamischen Lehre eine Lebensregel, die es
ermöglicht, in Frieden mit Allah (t), mit sich selbst und seinen Mitmenschen und im Einklang mit der
Natur zu leben- Salam, das arabische Wort für „Frieden“, gehört übrigens zur selben Wortfamilie wie
„Islam“.[2]
Eine vorurteilslose Auseinandersetzung mit dem Islam setzt voraus, dass man bereit ist, vertraute
und als selbstverständliche Wahrheit erachtete Wertmaßstäbe und gleichsam als „natürlich“
betrachtete Denkweise in vieler Hinsicht in Frage zu stellen. Forscht man in der Bibel nach, findet
man nicht nur zehn Gebote, sondern auch viele andere Normen, die einige Normen des Islam – wie
Schweinefleischverbot und Schleier – unterstützen; nachstehend seien gleich noch folgende Zitate
aus der Bibel als Beispiele erwähnt:
Alkohol: „Denn er (Johannes) wird gross sein vor dem Herrn, und Wein und starkes Getränk wird er
nicht trinken“ (Lukas 1,15)[3]
Blicken: „Wenn dich aber dein rechtes Auge zu Sünde verführt, so reiss es aus und wirf es von dir;
denn es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verlorengeht und nicht dein ganzer Leib in die
Hölle geworfen wird.“ (Matthäus 5,29)
Blut: „Niemand unter euch darf Blut essen; auch der Fremdling, der unter euch wohnt, darf kein Blut
essen.“ (3.Mose 17,12). „Nur halte daran fest, dass du das Blut nicht essest; denn das Blut ist die
Seele, und du sollst die Seele nicht mit dem Fleisch essen.“ (5.Mose 12,23).
Ehebruch: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: >>Du sollst nicht ehebrechen.<< Ich aber sage euch:
Jeder, der eine Ehefrau ansieht, um sie zu begehren, hat ihr gegenüber in seinem Herzen schon
Ehebruch begangen. (Matthäus 5,27).
Friedensgruß des Islam: „Friede sei mit euch“ kommt in der Bibel oft vor.[4]
Handabschneiden: „Und wenn dich deine rechte Hand zur Sünde verführt, so haue sie ab und wirf
sie von dir, denn es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verlorengeht und nicht dein ganzer
Leib in die Hölle kommt.“ (Matthäus 5,30).
Inscha’a-llah (= So Allah will): „Nun wohlan, die ihr sagt“ Heute oder morgen wollen wir in die und die
Stadt ziehen und wollen daselbst ein Jahr zubringen und Handel treiben und Gewinn machen – Ihr
wisst Ja nicht, wie es morgen um euer Leben steht! Denn ein Hauch seid ihr, der eine kleine Zeit
sichtbar ist, hernach auch wieder verschwindet. Anstatt dass ihr sagtet: Wenn der Herr will und wir
leben, wollen wir dies oder jenes tun, jetzt aber rühmt ihr euch in euren Prahlereien. Jedes derartige
Rühmen ist böse.“ (Jakobusbrief 4, 13-16).
Schleier: „Da nahm sie (Rebekka, Isaaks Frau) den Schleier und verhüllte sich.“ (1.Mose 24,65).[5]
„Jede Frau dagegen, die betet oder aus Eingebung redet mit unverhülltem Haupt, entehrt ihr Haupt.“
(1.Korintherbief 11,5)
Schweinefleisch: „…und das Schwein, denn es hat zwar gespaltene Klauen, und zwar ganz
durchgespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer, als unrein soll es euch gelten. Von ihrem Fleisch
dürft ihr nicht essen[6], und ihren Leichnam dürft ihr nicht berühren.“ (5.Mose 14,8).[7]
Steinigung: „Wenn eine Jungfrau einem Manne verlobt ist und es trifft sie ein Mann in der Stadt und
liegt bei ihr; so sollt ihr sie beide zum Tore jener Stadt hinausführen und sie zu Tode steinigen…“ (5.
Mose 22, 23-24).[8]
„Die Kirche schuf sich ihre eigenen Maßstäbe. Sie empfand das als Gottes Willen, was in die
Denkvorstellungen der mit ihr verbundenen Gesellschaftsschichten hineinpasste. Oder genauer: Die
führende Gesellschaftsschicht steckte den Rahmen ab, und die Kirche füllte ihn mit christlichem
Gedankengut. Alles, was in diesen Rahmen nicht hineinpasste, wurde weggelassen, umgedeutet
oder verdrängt, gleichgültig, ob das nun ein bewusster oder ein unbewusster Vorgang war.“[9]
Diejenigen, die sich solche Vorgänge leisten, alsdann verschweigen sind die Ungerechten, wie sie
der Qur’an (5:45) beschreibt: „…und wer nicht nach dem richtet, was Allah hinabgesandt hat- das
sind die Ungerechten.“
„Der ultraorthodoxe Rabbi Elieser Schach hat den Holocaust … in einer Rundfunksendung als Strafe
Gottes für sündiges Leben bezeichnet… Gott strafe die Menschen, wenn sie zu viele Sünden
begingen, hatte Schach erklärt und hinzugefügt: „Das letzte Mal, dass er die Vernichtung brachte,
war das Holocaust. Wegen der Sünden bringt der Allmächtige vielleicht schon bald einen neuen
Holocaust über uns, und dies kann schon morgen sein.“ Als Sündenbeispiele nannte der Rabbi den
Verzehr von Schweinefleisch und die Missachtung des Sabbats.[10] Menahem Russak,
Überlebender des KZ Auschwitz und einst mit der Untersuchung von Naziverbrechen betraut, sagte,
Schach habe >>die Nazimörder nicht nur entlastet, sondern sie auch noch zu Gehilfen Gottes
gemacht, die das Volk Israel straften, weil es nicht die Thora befolgte<<…“[11]
Die Schari’a als göttliches Gesetz hat gewisse Vorteile, die die weltlichen Gesetze nie haben: sie ist
vollkommen, edel und dauerhaft. Die Vollkommenheit der Schari’a wird wie folgt begründet: Sie ist
edel und würdig für die Menschen, weil ihr Gesetzgeber Allah ist, unser Schöpfer, Der über seine
Geschöpfe und ihre weltlichen Bedürfnisse kundig ist. Die Schari’a ist dauerhaft; sie braucht nicht
alle paar Jahre je nach Lust und Laune der Machthaber geändert zu werden. Abgeordnete in einem
demokratischen System sind wie Machthaber, weil sie durch ihre Ablehnung oder Zustimmung das
essentielle Schicksal von Menschen beeinflussen: sie werden z.B. nie einem Verbot über Alkohol –
was Allah verboten hat – zustimmen, wenn sie selbst gern trinken und mit Sekt feiern. Auch wenn
sie einem solchen Verbot zustimmen würden, werden sie – wie die Vergangenheit in den Vereinigten
Staaten gezeigt hat – nie Erfolg damit haben. Das göttliche Verbot in der Schari’a hat doch bei den
Menschen deshalb Erfolg, weil es mit dem Glauben an Allah verbunden ist.
[1] Für weitere Gebote s. z.B. Qur’an 2:43; 2:60; 2:83; 2:153; 2:175; 2:183; 2:187; 2:188; 2:190; 2:195;
2:208; 2:254; 2:278; 2:282; 3:30; 3:97; 3:102; 3:130; 4:1; 4:19; 4:29; 4:58; 4:59; 4:135; 4:136; 5:1; 7:31;
7:55; 16:116; 22:30; 22:77; 24:21; 24:27; 33:70; 47:33; 49:6; 49:11-12; 58:9; 61:14; 62:9; 63:9; 66:8
[3] „In der Bundesrepublik Deutschland ist bei jedem zweiten Nachtunfall Alkohol im Spiel,
mindestens jeder vierte Verkehrstote ist Opfer eines Alkoholunfalls – Schätzungen sprechen sogar
von jedem zweiten. Verordnungen und Polizeikontrollen allein können dieses Problem nicht lösen.“
(Aus den Merkblättern der Polizei)
[6] Zum zweiten Mal ist jetzt eine Erkrankung durch Streptococcus, die vom Schwein stammen, in
der Bundesrepublik bekannt worden. Aus anderen Ländern gibt es mehrere Berichte über solche
durch Streptococcus suis hervorgerufene Infektion des Menschen. Gefährdet sind vor allem
Landwirte, Schlachter und andere Personen, die öfter in Kontakt zu Schweinen kommen. Auch im
jüngsten Fall ist ein Metzger erkrankt. Wie A. Kaufhof und R. Lütticken vo der Technischen
Hochschule Aachen sowieso S. Litterscheid vom Eduardus-Krankenhaus Köln-Deutz in der
„Deutschen Medizinische Wochenschrift“ (Bd. 113, S. 1643) berichten, litt der Patient an
Benommenheit, Schläfrigkeit und starken Schmerzen in der Lendengegend. Erst die
mikrobiologische Untersuchung von Hirnflüssigkeit und einer Blutkur ermöglichte den Nachweis von
Streptococcus suis. Die Erreger können durch die Haut, insbesondere bei Verletzungen, und durch
Schleimhäute in den Körper des Menschen gelangen. Ansteckungsgefahr besteht ebenfalls, wenn
infiziertes Schweinefleisch roh verzehrt wird. Schon nach wenigen Stunden können sich erste
Krankheitszeichen einstellen, meist in der Form einer Hirnhautentzündung, begleitet von Hör- und
Gleichgewichtsstörungen. Vereinzelt wurde schon über Todesfälle berichtet. „Frankfurter
Allgemeine Zeitung Nr.250/ 1988)
[7] „Kaum bekannt ist die Tatsache, dass auf der Veranlassung des Missionars Bonifatius zu Beginn
des 8.Jahrhundert auch Papst Gregor ll. Ein Schweinefleischverbot erließ, dass aber schon bald in
Vergessenheit geriet.“ (Eckert S.29f.)
[8] ‚Abdullah Ibn ‚Umar; Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete: „Die Juden kamen zum
Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, und zeigten bei ihm einen Mann und eine Frau
von ihnen an, die Ehebruch begangen hatten. Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm,
sagte zu ihnen: „Was habt ihr in der Thora für Bestimmungen über die Steinigung?“ Die Juden
sagten: „Wir stellen sie bloß und peitschen sie aus.“ Darauf sagte ‚Abdullah ibn Sallam: „Ihr lügt;
denn dort steht die Steinigung fest!“ Sie brachten dann die Thora und rollten sie auf, und einer von
ihnen legte seine Hand auf die Stelle, an der die Steinigung stand. Er las ihm: „Nimm deine Hand
weg!“ Als er sie wegnahm, wurde der Vers über die Steinigung sichtbar. Die Juden sagten: „Er sagte
die Wahrheit, o Muhammad. Darin gibt es den Vers über die Steinigung!“ Dementsprechend
veranlasste der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, ihre Strafe durch Steinigung…“
(Überliefert bei Al-Buharyy).
[10] Diese Meinung findet Bestätigung durch die beiden Qur’an Verse 5:79-79 wie folgt: „Verflucht
wurden diejenigen Ungläubigen von den Kindern Israels durch die Zunge Davids und Jesus‘, des
Sohnes der Maria. Dies, weil sie ungehorsam waren und (gegen die Gebote) verstießen. Sie
hinderten einander nicht an den Missetaten, die sie begingen. Übel wahrlich war das, was sie zu tun
pflegten.“
RISALE
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