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PHYSIOLOGIE EINS

WINTERSEMESTER 2021/22

© K. Sudi 2021
Zum Inhalt im WS
Grundlagen (Zellbiologie, Gewebe)
Muskelsystem und Kontraktionsformen
Physiologische Aspekte Krafttraining
Herz/Kreislaufsystem
Stoffwechsel und Energiebereitstellung
Physiologische Aspekte Ausdauertraining
Das endokrine System
Übergewicht, Adipositas, Körpergewichtsregulation
Thermoregulation
Grundlagen Zellbiologie
Zellen sind die Grundeinheit aller bekannten
Lebewesen
Eine Zelle ist die kleinste sich selbst erhaltende
und selbst reproduzierende Einheit des Lebens
Wesentliche Komponenten sind:
• Der genetische Informationsspeicher DNA
(Bauplan für die anderen Komponenten der
Zelle)
• Proteine (bestimmen die Struktur der Zelle
und ermöglichen als Enzyme den Stoffwechsel M. Ruiz Villarreal: Aufbau einer prokaryontischen Zelle der
Zelle)
• Membrane (trennen eine Zelle von ihrer
Umgebung, sind selektive Filter gegenüber
außen und schaffen innerhalb der Zelle
Kompartimente)
Grundlagen Zellbiologie

Wesentliche Komponenten sind

• Reproduktion (Fortpflanzung) des Organismus durch Zellteilung


• Vererbung
• Stoffwechsel (Aufnahme von Rohmaterialien, deren Umwandlung
in neue Komponenten bzw. nutzbare Energie; Entsorgung von nicht
verwertbaren oder für den Organismus gefährlichen Produkten)
• Beweglichkeit
• Fähigkeit zur Proteinbiosynthese (Transkription der DNA auf RNA
und Translation zu Proteinen)
• Reiz- bzw. Erregbar
• Tod
Grundlagen Zellbiologie
1. Kern (Nucleus)
2. Mitochondrien
Alle eukaryontischen
3. Endoplasmatisches Retikulum
Zellen
4. Golgi-Apparat
5. Ribosomen, Lysosomen
Grundlagen Zellbiologie

Zellen sind durch Membranen in geschlossene Reaktionsräume gegliedert (Kompartimentierung), aufgebaut aus einer
Lipiddoppelschicht (in diese sind verschiedene Proteine und -Moleküle
einige Cholesterol
eingebaut)
Fungiert als Schutzwall gegen wasserlösliche bzw. polare Stoffe; lipophile bzw. unpolare Substanzen können die Membran leicht
durchdringen
Aufbau der Zellmembran:
A. Lipiddoppelschicht um eine Zelle
B. Vergrößerter Abschnitt mit eingelagertem
Protein
undCholesterol
Polare Wirkstoffe
lagern sich an der Membranoberfläche an
Amphiphile Stoffe
richten sich entsprechend ihrer Struktur innerhalb der Membran aus
Unpolare Stoffe
reichern sich innerhalb der Membran an
C.polare Kopfgruppe
und nach innen gerichtete
unpolare Alkyl
-Reste
Grundlagen Zellbiologie

Verhalten der Lipiddoppelschicht wird durch Membranproteine moduliert:

Rezeptoren
, Ionenkanäle
undTransporter
- bzw.Ionenpumpen
-Proteine

Rezeptoren sind Proteine, die eine oder mehrere Bindungsstellen für ebenso viele verschiedene
Liganden
aufweisen (Ligand ist oft ein Hormon oder Neurotransmitter); aufgrund der Bindung kommt es zu einer
Veränderung der Proteinstruktur (öffnet einen Ionenkanal oder bringt -Proteine
über die Geinen Stoffwechselzyklus
secondmessenger
innerhalb der Zelle in Gang) „ “
Grundlagen Zellbiologie

Ionenkanäle
sindtransmembranäre
Proteine
, die einEin- oder Ausströmen von Ionen entlang des
Konzentrationsgradienten ermöglichen (spannungs
-, rezeptor
- undligandengesteuerte
Ionenkanäle)

Analog zu den Ionenkanälen gibtPorine


es auch
(ermöglichen den Austausch ungeladener Stoffe entlang eines
Konzentrationsgradienten); Differenzierung aufgrund der Molekülgröße oder infolge bestimmter Stoffklassen

Zusätzlich gibt es Proteine, die aktiv (entgegen dem Konzentrationsgradienten) Moleküle und Ionen von innen
nach außen oder umgekehrt transportieren
Grundlagen Zellbiologie

Zellkern
Meist rundlich geformt, vom Zellplasma durch eine Membran
(Kernhülle) abgegrenzt (hängt über Kernporen mit dem
endoplasmatischen Reticulum zusammen)
Beinhaltet das Chromatin bzw. die Chromosomen, die die
Erbinformation (DNA) enthalten; damit Steuerung der Struktur
und Funktion der Zelle
Zellkern beinhaltet einen oder mehrere Kernkörper (Nucleolus;
RNA-Synthese und Bildung der Ribosomen)
Mitochondrien
„Kraftwerke der Zelle“ produzieren den Großteil der als ATP
verfügbaren Energie der Zelle
Mitochondrien werden von zwei Membranen abgegrenzt (innere
Membran umschließt die Matrix und bildet Falten und Einstülpungen,
Cristae); damit erhält das Mitochondrium eine riesige Oberfläche zur
Optimierung der Elektronentransportkette [baut an den inneren
Membranen einen Protonengradienten auf und nutzt diesen zur
Synthese von ATP (oxidative Phosphorylierung)]
Grundlagen Zellbiologie

Endoplasmatische Reticulum
Das ER ist ein Netz von membranumschlossenen Röhren und
Zisternen (steht mit dem Zellkern über die Kernporen in
Verbindung und durchzieht die ganze Zelle)
Unterscheidung in das raue ER mit aufgelagerten Ribosomen
(RER) und das glatte ER ohne Ribosomen
Das ER modifiziert Proteine und überträgt Stoffe an den Golgi-
Apparat
Stofftransport großer Moleküle, Fettsäure- und Lipidsynthese
Ribosomen
„Proteinfabriken der Zelle“
Bestehen aus meist zwei Untereinheiten, jede Komponente besteht aus
1-2 sehr großen RNA-Molekülen (ribosomale RNA, rRNA) und mehreren
kleineren Proteineinheiten
Ribosomen kommen sowohl in allen Zellen als auch in Mitochondrien
und Chloroplasten vor, wichtige Rolle in der Translation der von DNA auf
RNA transkribierten mRNA und in der Synthese und Sekretion der
Proteine
Grundlagen Zellbiologie
Golgi Apparat
ist das zentrale Verteilungs- und Stoffaustausch-System der
eukaryontischen Zelle
Hauptfunktion: Aufarbeitung ribosomaler Proteine und deren
Verpackung in Vesikel
GA empfängt Proteinpäckchen aus dem ER, innerhalb des GA werden
diese Proteine modifiziert, indem Zuckermonomere entfernt oder ersetzt
werden, zusätzlich werden die Proteine sortiert, indem
Identifikationssymbole wie Phosphatgruppen („Postleitzahl“) angehängt
werden; diese "Postleitzahl" nennt den Zielort, und die Proteine werden
in Transportvesikeln versendet
Cytoplasmatische Vesikel (Lysosomen, Peroxisomen)
Lysosomen Funktion hängt stark von der Art der Enzymbeladung ab,
können als das Abfallentsorgungssystem der Zelle aufgefasst werden, die
in die Zelle aufgenommene Stoffe zersetzen bzw. abbauen; können ebenso
verbrauchte Zellorganellen entsorgen
Peroxisomen sind Microbodies, die Peroxidase, Katalase und verwandte
Enzyme enthalten. Peroxisomen neutralisieren und entsorgen toxische
Stoffe (z.B. Wasserstoff-Peroxid) und kommen daher besonders zahlreich
im Lebergewebe vor
Grundlagen Gewebe

Epithelgewebe:
Zellschichten, die alle inneren und äußeren Oberflächen bedecken. Es
wird grob in Oberflächen
- und Drüsenepithelien gegliedert

Binde-und Stützgewebe:
sorgt für strukturellen Zusammenhalt und füllt Zwischenräume
(hierzu gehören auch Knochen, Knorpel und Fettgewebe) und im weitesten Sinne weitere
spezialisierte Gewebe (Blut, freie Zellen)

Muskel
gewebe:
Zellen, die durch kontraktile Filamente für aktive Bewegung spezialisiert
sind

Nervengewebe:
Zellen, aus denen Gehirn, Rückenmark und periphere Nerven aufgebaut
sind
Grundlagen Muskelgewebe
Man unterscheidet lichtmikroskopisch
1. quergestreifte Muskulatur(Skelett- und Herzmuskulatur) und
2. glatte Muskulatur(Urogenitaltrakt, Verdauungstrakt, Bronchialsystem, Gefäße
)
Grundlagen Muskelgewebe
Grundlagen Muskelgewebe
Myosinbesteht aus zwei schweren und vier leichten Polypeptidketten, die ein
Hexamermit einem Schaft und zwei Köpfchen bilden
MehrereMyosinhexamere bilden ein verdrilltes dickes Myofilament, aus dem die
Köpfchen herausragen.Myosinköpfchen bilden mitAktinQuerbrückenaus, die
aktiv an der Bewegung beteiligt sind. In den Köpfchen läuft die Hydrolyse des ATP
ab, das die Energie für die Bewegung liefert.

AktinbildetzusammenmitanderenProteinendasdünne
Myofilament
G-Aktin(kugelförmig
) lagertsichzu demfadenförmigen
F-Aktin zusammen,um dieses Aktin windet sich
Tropomyosin
Im quergestreiften
Muskelist zusätzlichein Troponin
-
KomplexdemAktinfaden angelagert
Grundlagen Nervengewebe
Besteht aus Nervenzellen und Gliazellen
Das Nervensystem des Menschen gliedert sich in das

ZNS mit Rückenmark und Gehirn

Periphere NS (umfasst alle Nerven, die eine Verbindung


zwischen zentralem NS und Körperperipherie schaffen, wie z.B.
Sinnesorgane, Muskeln)

Autonome NS

Aufgaben und Funktion:

Veränderungen der äußeren Umwelt und inneren Umgebung


als Signal aufzunehmen, aufeinander zu beziehen und mit
früheren zu vergleichen

Agieren (willentlich) und nicht nur reagieren


Autonome Nervensystem

Sympathikus

Parasympathikus

Enterische Nervensystem
(komplexes Geflecht von
Neuronen, welches nahezu den
gesamten Magen-Darm Trakt
durchzieht)
Nervenzelle (Neuron)

Neuron (eine auf Erregungsleitung und


Erregungsübertragung spezialisierte Zelle) besitzt
Dendriten und einen Neurit (Axon)

Dendrit: Aufnahme von Information/en (afferent)

Axon: Weiterleitung von Information/en (efferent)


Informations(Erregungs)übertragung über Synapsen
(meistens chemische Synapsen); können die Information
auch modulieren bzw. speichern
Neurotransmitter

Vesikel/
synapt.Bläschen

Ionenpumpe
Präsynaptische Endigung

Calcium Kanal

Bindung an
Rezeptor Synaptische Spalt
Zytoplasma

Postsynaptische Membran (Zelle)

Signal, das als


elektrisches AP
ankommt, wird in chemisches
ein Signal
umgewandelt, in dieser Form über
den zwischen den Zellen bestehenden synaptischen Spalt getragen, und dann wieder in ein elektrisches
Signal umgebildet. Die sendendepräsynaptisch
Zelle ( ) gibt Botenstoffe
(Neurotransmitter
) frei, die sich auf
der anderen Seite des Spaltes
postsynaptisch
( ) an Membranrezeptoren binden
Erregungsbildung
AP ist eine vorübergehende charakteristische Abweichung des
Membranpotentials einer Zelle vom Ruhepotential (bei -50 bis -70mV)

Erregbare Zellen: Nervenzellen, Muskelzellen, einige


sekretorische Zellen

Erregungsbildung: Nervenzellen nehmen Reize oder Signale


von anderen Zellen auf, „übersetzen“ diese in
Membranpotentialveränderungen und können AP`s bilden

Erregungsleitung: Dieses Signal wird entlang dem Axon in


einer Nervenfaser fortgeleitet

Erregungsübertragung: das Signal wird an andere Zellen


übertragen
Attribution -ShareAlike 3.0 Unported ( CC BY -SA 3.0)
Muskelzellen werden über neuromuskuläre Synapsen
erreicht, Muskelzellen können dann ebenfalls erregt werden
und AP`s bilden, die über Einstülpungen der Membran
geleitet werden; Kontraktion der Muskelfaser
Ruhepotential
entspricht in etwa dem Diffusionspotential von innerhalb zu außerhalb der Zellen ungleich
verteilten Ionen

Kalium (K+), Natrium (Na+), Chlorid (Cl−)

Genauer bestimmt wird es durch die Summe der jeweiligen Gleichgewichtspotentiale


unter Berücksichtigung der Membranleitfähigkeiten für diese Ionen

A. Chemische Gradient (Teilchen bewegen sich zufällig und tendieren zu


gleichmäßiger Verteilung)

B. Elektrische Gradient (Spannungsunterschiede tendieren zu einem Ausgleich)

C. Selektive Permeabilität der Zellmembran (in Ruhe vor allem für K+ und – abhängig
vom Zelltyp – für Cl− durchlässig, weniger durchlässig für Na+)

D. Natrium und Kalium Ionenpumpe


Konzentration Konzentration
Ion Verhältnis
intrazellulär (mmol/l) extrazellulär (mmol/l)

Na+ 7 – 11 144 1:16

K+ 120 – 155 4–5 30:1

Ca2+ 10−5 – 10−4 2

Cl− 4–7 120 1:20

HCO3− 8 - 10 26 - 28 1:3

H+ 10−4 (pH 7,0) 4×10−5 (pH 7,4) 2,5:1


Anionische Proteine 155 5
Elektromechanische Koppelung
Bei Erregung der Nervenzelle setzt die präsynaptische
Endigung des Axons den Botenstoff Acetylcholin (ACh) frei,
der sich im synaptischen Spalt verteilt und spezifische
Rezeptoren (ACh-R) in der postsynaptischen Membranregion
einer Muskelfaser erreicht.

Aufgrund der Konzentrationsunterschiede fließt vor allem ein durch


Natrium-Ionen getragener Strom in die Zelle. Die Folge ist eine lokale
Depolarisation der Muskelzelle (Endplattenpotential), diese
Membranpotentialänderung breitet sich über die Zellmembran aus;
wird dabei das Schwellenpotential im benachbarten Sarkolemm
überschritten, öffnen sich hier spannungsgesteuerte Natriumkanäle,
sodass ein AP der Muskelzelle gebildet wird. Dieses AP erfasst dann die
gesamte Zellmembran und löst über nachfolgende Calcium-
Ionenströme schließlich die Kontraktion des Muskels aus
Muskelkontraktion molekular betrachtet
Muskelzelle besitzt Speicher für Calcium (transversale und
longitudinale Tubuli)

Infolge einer Öffnung spannungsaktivierter Calcium-Kanäle


in den transversalen Tubuli der Muskelzelle und die
Aktivierung intrazellulärer Rezeptoren kommt es zu einer
Ausschüttung von Calcium-Ionen aus dem ER der
Muskelzelle.

Das SR stellt einen Speicher für Calcium-Ionen dar und


bildet ein in sich geschlossenes System von Kammern, die
vorwiegend längs zu den Muskelfibrillen verlaufen
(longitudinale Tubuli); daraus kann Ca2+ rasch abgegeben
werden und jedes Sarkomer der Fibrillen erreichen

Dort werden infolge des starken Anstiegs der Calcium-


Konzentration Bindungsstellen für Myosin freigegeben

Folge ist die Verschiebung der Myofilamente


Zusammengefasst
1. Erregung
2. AP im motorischen Nerv
3. AP in motorischer Endplatte
4. Freisetzung von ACH
5. Diffusion des ACH durch den synaptischen Spalt
6. ACH an Rezeptoren der Muskelfaseroberfläche
7. Lokale Depolarisation
8. Auslösung eines AP
9. AP auch in Quertubuli
10. Freisetzung von Ca2+
11. Bindung von Ca2+ an Troponin
12. Konformationsänderung des Tropomyosin
13. Querbrückenbildung
14. „Kraftentwicklung“ zur Sarkomermitte
15. Kontraktion
16. Anlagerung ATP an den Myosin Kopf
17. Lösen des Myosinkopfes vom Aktin
18. ATP Spaltung durch die ATPase des Myosin
Bewegungsauslösung

Motorcortex
Ausführungsorgan für „Bewegungsprogramm“
im MC ist die gesamte Skelettmuskulatur „landkartenartig“
vertreten
Je motorisch differenzierter die Muskulatur der Körpergebiete
ist, desto kleiner und zahlreicher sind die zugehörigen ME und
um so mehr Neurone kontrollieren diese Muskulatur
Anlage des „Körperschemas“ mindestens 2-fach in den primären
(mehr nach Muskeln) und sekundären motorischen Feldern
(mehr komplex nach Bewegungen)
Bewegungsauslösung
Bewegungsauslösung

Zwischen dem MC und den MN des Rückenmarks bestehen


direkte Verbindungen und indirekte (meistens durch
Interneurone unterbrochen)
Direkt: Pyramidenbahn PB (tractus corticospinalis), diese gibt
auch motorische Informationen an andere Hirnregionen ab
Daneben gibt es das Extra Pyramidal Motorische System EPS,
Hauptfunktion ist die Rückkoppelung (ausgeprägte rückläufige
aufsteigende Verbindungen zu übergeordneten Ebenen)
PB und EPS wirken sowohl auf die α-MN als auch auf die γ-MN
Aktivierung der PB: Erregung der α-MN und der γ-MN der
Flexoren und Hemmung der Extensoren
Spinalmotorik und Rückenmark

Hauptaufgabe ist die Ausführung einfacher Haltungs


- und Bewegungsmuster; diese können unabhängig von
supraspinalen Strukturen des NS ablaufen, aber auch von diesen kontrolliert und modifiziert werden
Funktioneller Baustein ist der
Reflex(Dehnungs
- und Beugereflex), der Reflex ist die „motorische Antwort“ auf
einen „sensorischen Reiz“

Muskelspindelals „Dehnungssensor“
(Anzahl abhängig von der Größe und Funktion
des Muskels)

Monosynaptischer Reflex (eine Synapse


zwischen Sensor und Effektor)

Beugereflexist eine unbewusste zielmotorische


Reaktion infolge Reizung von z.B.
Schmerzsensoren (polysynaptischer Reflex)
Physiologische Aspekte Kraft und Krafttraining

Leistungsbestimmende Faktoren:

1. Art der Muskelfaser


2. Muskelquerschnitt und Muskelkraft
3. Länge der Muskelfaser
4. Formen der Muskelarbeit
5. Energiebereitstellung
6. Widerstand und
Verkürzungsgeschwindigkeit
Physiologische Aspekte Kraft und Krafttraining

Art der Muskelfaser

Typ 1 Faser (langsame Faser, „slow-twitch“)


vorwiegend in der Stützmotorik zu finden
über kleine α-MN versorgt, mit geringer
Frequenz
10-20 AP/s

Typ 2 Faser (schnelle Faser, „fast-twitch“)


überwiegend in Muskeln mit primär ziel-
motorischer Funktion
über schnell leitende Neuriten großer α-MN
versorgt, Frequenz 40 AP/s
Physiologische Aspekte Kraft und Krafttraining

Fasern einer motorischen Einheit sind entweder Rot oder Weiß


Physiologische Aspekte Kraft und Krafttraining

„Trainierbarkeit und Umwandlung von Muskelfasern“


Buller et al. 1960: Experiment zur Kreuz-Innervation mit
m. soleus und m. flexordigitorum longus
Faserverteilung und Laufdistanzen
Physiologische Aspekte Kraft und Krafttraining

Arten der Muskelarbeit

Isometrische Kontraktion Konzentrische Kontraktion exzentrische Kontraktion


bewirkt eine Haltearbeit (statische bewirkt die dynamisch
-positive bewirkt eine dynamisch
-negative
Arbeit).Keine Längenveränderung, (überwindende) Arbeit; Muskel (nachgebende) Arbeit; Ursprung
obwohl sich das kontraktile verändert seine Länge und und Ansatz des Muskels entfernen
Element des Muskels verkürzt, um Spannung sich voneinander (hohe
eine hohe Muskelspannung zu Spannungsentwicklung)
erzeugen
Physiologische Aspekte Kraft und Krafttraining
Muskelquerschnitt und Muskelkraft
1. Aktive Muskelfaserquerschnitt und maximal entwickelbare Kraft stehen in einem positiven
Zusammenhang

2. Modulation der Kraft über die Rekrutierung motorischer Einheiten

3. Modulation der Kraft über die


Frequenzierung
motorischer Einheiten
Physiologische Aspekte Kraft und Krafttraining

Muskelkraft und Muskellänge


Die Kraftentwicklung des Muskels hängt von der Muskellänge („Ruhelänge“) ab
Beziehung zwischen der Verkürzungsgeschwindigkeit und der Kraft sowie der Leistung

ACSMAdvanced
ExercisePhysiology
, S.145
In Abhängigkeit vom Typ der Muskelfaser
Physiologische Aspekte Kraft und Krafttraining

Muskuläre/nervale Anpassungsmechanismen an
das Training

Kraftzuwachs infolge neuronaler Anpassung

Kraftzuwachs infolge Muskeldickenwachstum


(Hypertrophie)
Physiologische Aspekte Kraft und Krafttraining

Kraftzuwachs infolge neuronaler Anpassung

Mögliche Ursachen:

i) Veränderung auf der Ebene der


Motoneurone (intrinsische Eigenschaften)

ii) Zentrale Einflüsse

iii) Periphere Rückmeldung


EMG

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