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Gerade im Internet hat sich das Medium “Video” in den letzten Jahren rasant etabliert
und bisherige Mediengewohnheiten umgekrempelt. Die alte Aufteilung: “Filme im
Fernsehen, Texte und Bilder im Internet, Sprache und Musik im Radio” gilt inzwischen
nicht mehr. Diese Entwicklung lässt sich vor allem im Unterhaltungsbereich verfolgen,
wo Videoplattformen wie YouTube in kürzester Zeit eine enorme Bedeutung erlangt
haben, aber auch bei “ernsten” Themen wie Nachrichten oder Fachinformationen, die
sich in Form von Online-Videos bequem und “on demand” am Computer abrufen lassen.
Online-Video der Zürcher Architekten "Frei + Saarinen" über den Umbau des Kinos Xenix, veröffentlicht auf
YouTube.
Architektur wird klassischerweise in Form von Bildern, Plänen, Modellen und Texten
präsentiert und kommuniziert. Diese Darstellungsformen sind bewährt und erfolgreich.
Jedoch muss hinterfragt werden, ob sie in der heutigen Mediengesellschaft nicht ergänzt
werden sollten durch Formate, die unserer zeitgenössischen Wahrnehmung stärker
entsprechen. Gerade dann, wenn Architekturprojekte einer breiten öffentlichkeit
zugänglich gemacht werden sollen, hat das Medium “Video” schlichtweg die größeren
Chancen, die begrenzt vorhandene Aufmerksamkeit des Publikums zu binden.
3xn, Kopenhagen: Das dänische Büro präsentiert auf der eigenen Website
(www.3xn.com ) diverse Videos von geplanten Projekten – z. B. für das
Städtebauprojekt “Lighthouse” in Aarhus. Dabei werden Realfilm-Elemente und Fotos
geschickt mit Szenen aus 3D-Animationen kombiniert. Für die Präsentation nutzen 3xn
das weit verbreitete Flash Video-Format (FLV), das 98 % aller Internet-User ohne
Frei + Saarinen, Zürich: Das junge Büro aus Zürich (www.freisaarinen.ch ) ließ den
Umbau eines Zürcher Kinos per Webcam dokumentieren, um via Internet die
öffentlichkeit an dem Bauprojekt teilhaben zu lassen. Aus den aneinander gereihten
Standbildern entstand nach Projektfertigstellung ein Zeitraffer-Film, der die 6-monatige
Bauzeit unterhaltsam dokumentiert. Der Film wurde nicht nur auf der Büro-Website und
bei YouTube platziert, sondern war auch Teil einer Video-Installation an der ETH Zürich.
Martin Saarinen, einer der beiden Büroinhaber, ist vom Marketing-Effekt der bewegten
Bilder überzeugt: “Gerade weil das Medium noch recht neu ist, haben wir viel
Aufmerksamkeit für unser Umbau-Projekt erhalten.” Auch zukünftige Projekte wollen die
Architekten wieder per Video dokumentieren lassen. Den Schnitt übernimmt Saarinen,
der sich inzwischen in eine Video-Schnitt-Software eingearbeitet hat, dabei selbst: “So
bleiben wir unabhängig von einem externen Dienstleister, außerdem sparen wir Zeit und
Geld”.
Trägermedium gebunden. Schon allein aus diesem Grund können die bewegten Bilder
das Foto nicht ersetzen. Je nach Anforderung sollte aber eine bewusste Kombination
der beiden Darstellungsformen in Betracht gezogen werden: So überzeugen Videos
durch die Möglichkeit, auch komplexe Zusammenhänge verständlich zu vermitteln. Mit
Hilfe von Musik und Sprechertext kann der Betrachter in der Regel emotionaler
angesprochen werden als mit einem “stummen” Foto. Darüber hinaus ermöglicht ein
Film die umfangreiche Darstellung eines Themas auf begrenzter Fläche, dieser Vorteil
ist z. B. auf Internetseiten nicht zu unterschätzen. Wichtig ist dabei jedoch die Wahl des
“Deckblatts”, also des statischen Startbilds des Videos: wie bei einem Foto muss dieses
den Betrachter ansprechen – und zum Klick auf den “Start”-Button verleiten.
Auf DVD sollte der Film sofort starten bzw. ein Navigationsmenü erscheinen, ganz so,
wie man es von einer Spielfilm-DVD gewohnt ist. Das bloße Abspeichern des Films z. B.
in Form einer Quicktime-Datei erfordert unter Umständen den mühsehligen Download
der richtigen Abspielsoftware aus dem Internet.
Im Internet hat sich die Präsentation von Video-Dateien im Flash Video-Format (FLV)
bewährt. Aufgrund der weiten Verbreitung des Flash-Players in modernen Browsern
kann dieses Format von 98 % Ihrer Besucher ohne Umwege genutzt werden. Weiterer
Vorteil: Man muss den Film erst auf die Festplatte herunter laden, sondern kann ihn
sofort starten, weil er Stück für Stück nachgeladen wird (sog. Streaming).
YouTube
Sevenload
Videotube
Google Video
dailymotion
blip.tv
WatchBerlin
Videoegg.com
MySpace TV
MyVideo.de
Businessworld
Wer seinen Film dagegen gern im “Eigenbau” erstellt – oder zumindest selbst schneiden
möchte – kommt um die (zeit-)intensive Auseinandersetzung mit der erforderlichen
Software nicht herum. Dazu kommen die Softwarekosten, ca. 1.000 EUR für Profi-
Programme wie Final Cut Pro (von Apple) oder Adobe Premiere, wesentlich weniger für
Einsteiger-Programme wie Premiere Elements (ca. 75 EUR) oder Quicktime Pro (ca. 30
EUR). Kostenlos sind z. B. Apples iMovie (auf neueren Mac-Rechnern bereits
vorinstalliert) oder Microsofts Movie Maker (kostenlos bzw. auf Windows-Rechnern
teilweise vorinstalliert).
Schritt 1: kostenlose Anmeldung bei einem der Video-Portale. Hierfür ist mindestens die
Angabe einer E-Mail-Adresse erforderlich.
Schritt 2: Auswahl der hochzuladenden Video-Datei von der eigenen Festplatte und
Upload (DSL oder ähnlich schneller Internet-Zugang empfehlenswert).
besser. Meist können auch Links zur eigenen Büro-Website gesetzt werden. Dies sollten
Sie unbedingt nutzen.
Schritt 4: Nach der Veröffentlichung des Videos können Sie den sogenannten
“Embed-Code” – das sind ein paar Zeilen HTML – herauskopieren und in den Quellcode
Ihrer Büro-Website einsetzen. Daraufhin erscheint das Video auch auf Ihrer
Büro-Website.
Stand: 25.02.2008