Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
GNT Uebung 02-ML
GNT Uebung 02-ML
NU
Technische Universität Berlin
Aufgabe 1
Ein Kasten enthält zwei weiße und drei rote Bälle. Zwei Bälle werden gezogen, der erste Ball wird nicht
zurückgelegt.
a) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, die beiden weißen Bälle zu ziehen?
b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, wenn man den ersten Ball zurücklegen würde?
c) In welchem Fall gilt statistische Unabhängigkeit?
Lösung
a)
P(ω1 ) = 25 , P(ω2 |ω1 ) = 14 , P(ω1 ∩ ω2 ) = 25 · 14 = 10
1
mit
P(ω1 ): Wahrschenlichkeit, dass der erste Ball weiß ist
P(ω2 ): Wahrschenlichkeit, dass der zweite Ball weiß ist
b)
Für die Wahrscheinlichkeit P(ω1 ∩ ω2 ) ergibt sich mit
P(ω1 ) = 25 , P(ω2 |ω1 ) = 25 , P(ω1 ∩ ω2 ) = 25 · 25 = 25
4
c)
Statistische Unabhängigkeit gilt, wenn P( A) = P( A| B)
Fall A): P(ω2 ) = 52 6= 14 = P(ω2 |ω1 ) → statistisch abhängig
Fall B): P(ω2 ) = 52 = 52 = P(ω2 |ω1 ) → statistisch unabhängig
Aufgabe 2
Ein Kasten 1 enthält RAM-Module, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 9/10 fehlerhaft sind. Ein Kas-
ten 2 enthält RAM-Module, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 2/10 fehlerhaft sind. Ein RAM-Modul
wird zufällig aus einem der beiden Kästen gezogen und ist fehlerfrei (ff). Mit welcher Wahrscheinlich-
keit kommt das Modul aus dem Kasten 2?
6 Seite(n) output.tex
GNT UE | WiSe 22/23 | Aufgabenblatt 2 Seite 2 von 6
Lösung
P(K2 ∩ f f ) P(K2)
P(K2| f f ) = = P( f f |K2)
P( f f ) P( f f )
1
P(K2) =
2
1 1 1 8 9
P( f f ) = P(K1) P( f f |K1) + P(K2) P( f f |K2) = · + · =
2 10 2 10 20
8
P( f f |K2) =
10
1 20 8 8
→ P(K2| f f ) = · · =
2 9 10 9
Aufgabe 3
80% der in einer Radaranlage eintreffenden Signale sind mit einer Störung überlagerte Nutzsignale und
20% sind reine Störungen. Aus Erfahrung weiß man, dass beim Empfang eines gestörten Nutzsignals
die Anlage die Ankunft eines Nutzsignals mit Wahrscheinlichkeit von 0.95 anzeigt. Beim Empfang der
reinen Störung zeigt sie die Ankunft eines Nutzsignals mit Wahrscheinlichkeit 0.3 an.
Die Anlage zeige nun die Ankunft eines Nutzsignals an. Man bestimme die Wahrscheinlichkeit dafür,
dass wirklich ein gestörtes Nutzsignal empfangen wurde, d.h. dass die Anlage die richtige Anzeige
macht.
Lösung
P( N ) = 0.8
P(S) = 0.2
P( A| N ) = 0.95
P( A|S) = 0.3
P( N ∩ A)
Gesucht: P( N | A) = P( A)
Die Ereignisse S und N stellen eine vollständige Ereignisdisjunktion dar und es gilt P(S) ≥ 0 und
P( N ) ≥ 0. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Anzeige erfolgt, ist die totale Wahrscheinlichkeit P( A).
P( A) = P( A|S) · P(S) + P( A| N ) · P( N )
P( A) = 0.3 · 0.2 + 0.95 · 0.8 = 0.82
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein gestörtes Nutzsignal empfangen wird und die Ankunft eines Nutz-
signals angezeigt wird, ist:
TU Berlin FG Nachrichtenübertragung SK
GNT UE | WiSe 22/23 | Aufgabenblatt 2 Seite 3 von 6
Die Wahrscheinlichkeit dafür, daß wirklich ein Nutzsignal empfangen wurde, d.h. dass die Anlage
die richtige Anzeige macht, ist:
P( N ∩ A) 0.76
P( N | A) = = ≈ 0.93
P( A) 0.82
Beachte: P( N | A) 6= P( A| N )
Aufgabe 4
In einer Geldbörse befinden sich drei Münzen. Die erste zeigt auf beiden Seiten einen Kopf, die zweite
zeigt beim Werfen Zahl und Kopf mit gleicher Wahrscheinlichkeit und die dritte ist so beschaffen, dass
sie beim Werfen mit Wahrscheinlichkeit 0.8 Kopf und Wahrscheinlichkeit 0.2 Zahl zeigt.
a) Der Börse wird zufällig eine Münze entnommen und geworfen. Nach dem Wurf zeigt sie Kopf. Mit
welcher Wahrscheinlichkeit ist es die erste Münze?
b) Es werden zwei Münzen gleichzeitig aus der Börse entnommen und geworfen. Wie groß ist die
Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Münzen Kopf und Zahl zeigen?
Lösung
a)
M j ={Münze j wird entnommen}
K={Kopf wird entnommen}
1
P(K | M1 ) = 1; P(K | M2 ) = 0.5; P(K | M3 ) = 0.8; P( M1 ) = P( M2 ) = P( M3 ) = 3
1
P(K | M1 ) · P( M1 ) 1· 3
P( M1 |K ) = N
= 1 1 1
≈ 0.4348
∑ j =1 P ( K | M j ) · P ( M j ) 1· 3 + 0.5 · + 0.8 ·
3 3
b)
(Mi , M j ) = {Münzen Mi und M j werden entnommen mit i < j}
Abkürzungen: A1 = ( M1 , M2 ); A2 = ( M2 , M3 ); A3 = ( M1 , M3 )
(K,Z)={Wurf der Münze Mi ergibt Kopf und Wurf der Münze M j ergibt Zahl}
(Z,K)={Wurf der Münze Mi ergibt Zahl und Wurf der Münze M j ergibt Kopf}
P( Ai ) = 13
Aufgabe 5
Bei der ersten Ziehung der Glücksspirale 1971 wurden für die Ermittlung einer 7-stelligen Gewinnzahl
aus einer Trommel, die Kugeln mit den Ziffern 0,...,9 7-mal enthält, nacheinander rein zufällig 7 Kugeln
ohne Zurücklegen gezogen.
a) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit 7 gleiche Zahlen zu ziehen?
b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit (1,2,3,4,5,6,7) zu ziehen?
TU Berlin FG Nachrichtenübertragung SK
GNT UE | WiSe 22/23 | Aufgabenblatt 2 Seite 4 von 6
Lösung
a)
Urne U = {01 , ..., 07 , ..., 91 , ..., 97 }
Ω = {( a1 , ..., a7 ); ai ∈ U für i = 1, ..., 7; ai 6= a j für i 6= j}
Variation: Eine Auswahl von 7 aus 70 Elementen unter Beachtung der Reihenfolge. Hier: Ohne Zurück-
legen!
70
|Ω| = 7! · = 70 · 69 · · · 64 ≈ 6.0418245 · 1012
7
10 · 7!
⇒ P ( A1 ) = ≈ 8.3418509 · 10−9
|Ω|
b)
Für jede Zahl stehen 7 Kugeln zur Auswahl, d.h es wird 7 mal aus 7 Kugeln eine gezogen:
77
⇒ P ( A2 ) = ≈ 1.36307 · 10−7
|Ω|
c)
A3 = {( a1 , ..., a7 ) ∈ Ω; mit a1 ∈ {21 , ..., 27 }, a2 ∈ {21 , ..., 27 }\{ a1 }, a3 ∈ {31 , ..., 37 }, a4 ∈ {11 , ..., 17 }, a5 ∈
{41 , ..., 47 }, a6 ∈ {21 , ..., 27 }\{ a1 , a2 }, a7 ∈ {21 , ..., 27 }\{ a1 , a2 , a6 }}
| A3 | = 7 · 6 · 7 · 7 · 7 · 5 · 4 = 288120
288120
⇒ P ( A3 ) = ≈ 4.7688 · 10−8
|Ω|
d)
1. Möglichkeit: 7 separate Trommeln mit jeweils 10 Kugeln mit den Ziffern 0,...,9. Aus jeder Trommel
wird einmal gezogen.
2. Möglichkeit: Ziehen aus einer Trommel mit 10 Kugeln mit den Ziffern 0,...,9 mit Zurücklegen (Varia-
tion mit Wiederholung).
Ωneu = {( a1 , ...a7 ); a∈ {0, ..9}}
|Ωneu | = 107
Jedes Ergebnis A einer Ziehung kann nur durch eine bestimmte Variation erreicht werden.
1
⇒ P( A) = ∀ A = {( a1 , ..., a7 )} ∈ Ωneu
107
TU Berlin FG Nachrichtenübertragung SK
GNT UE | WiSe 22/23 | Aufgabenblatt 2 Seite 5 von 6
Aufgabe 6
Beim Lottospielen werden ohne Zurücklegen 6 Zahlen aus 49 gezogen. Berechnen Sie folgende Wahr-
scheinlichkeiten:
a Alle 6 Gewinnzahlen richtig zu tippen.
b Genau 5 richtige Gewinnzahlen zu tippen.
c Mindestens 3 richtige Gewinnzahlen zu tippen.
d Die Zahl 13 gehört zu den Gewinnzahlen.
e Alle sechs Gewinnzahlen sind gerade.
f Es gibt genauso viele gerade wie ungerade Gewinnzahlen.
Lösung
b
6 43 258
| A5 | = · = 258 ⇒ P ( A5 ) = ≈ 1.845 · 10−5
5 1 |Ω|
c
B = {mindestens 3 richtig} = A6 ∪ A5 ∪ A4 ∪ A3
Ai sind paarweise disjunkt
⇒ P ( B ) = P ( A6 ∪ A5 ∪ A4 ∪ A3 ) = P ( A6 ) + P ( A5 ) + P ( A4 ) + P ( A3 )
6 43
·
4 2 13545
P ( A4 ) = = ≈ 9.69 · 10−4
49 13983816
6
6 43
·
3 3 246820
P ( A3 ) = = ≈ 0.01765
49 13983816
6
⇒ P( B) = P( A6 ) + P( A5 ) + P( A4 ) + P( A3 ) ≈ 0.018637545
d
C = {13 gehört zu den Gewinnzahlen}
C = {13 gehört nicht zu den Gewinnzahlen}
48
|C | =
6
48
6 43
P(C ) = 1 − P(C ) = 1 − = 1 − ≈ 0.1224
49 49
6
TU Berlin FG Nachrichtenübertragung SK
GNT UE | WiSe 22/23 | Aufgabenblatt 2 Seite 6 von 6
f
25
6
P(nur ungerade Gewinnzahlen) = ≈ 0.012665
49
6
25 24
·
3 3
P(drei gerade, drei ungerade) = ≈ 0.3329
49
6
TU Berlin FG Nachrichtenübertragung SK