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NU
Technische Universität Berlin

Fakultät Fachgebiet Prof. Dr.-Ing.


IV Nachrichtenübertragung Sikora

Elvira Fleig, M.Sc.


Raum: E-N 341, E-Mail: fleig@nue.tu-berlin.de
Rechenübung zur VL Grundlagen der Statistischen Nachrichtentheorie
Aufgabenblatt 1 (Wahrscheinlichkeiten) (3.11.2022)
3.11.2022

Hinweise zur Rechenübung


Lösung der Aufgaben: Es wird dringend empfohlen, die Aufgaben vor dem Termin für die entsprechen-
de Rechenübung selbstständig (bzw. in kleinen Gruppen) zu lösen. In der Rechenübung werden die
Aufgaben lediglich vorgerechnet und es wird auf Fragen eingegangen. Der Rechenweg erscheint dann
meistens als relativ einfach, was aber als Vorbereitung für die Prüfung nicht sehr hilfreich ist. Die eige-
nen Fragen und Probleme beim Lösen der Aufgaben lassen sich nur bei der selbstständigen Erarbeitung
des Lösungsweges finden.

Aufgabe 1
Würfelexperiment mit 2 Würfeln. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit P( A) bzw. P( B), als Summe der
Augenzahl eine 7 bzw. eine 6 zu würfeln?
Lösung

A = { ∑ = 7}
Möglichkeiten: 1+6; 6+1; 2+5; 5+2; 3+4; 4+3; → 6 günstige Fälle, 36 mögliche Fälle
6 1
∑=7

P = =
36 6
B = { ∑ = 6}
Möglichkeiten: 1+5; 5+1; 2+4; 4+2; 3+3; → 5 günstige Fälle, 36 mögliche Fälle
5
∑=6

P =
36

Aufgabe 2
Eine Münze wird viermal geworfen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, genau zweimal den Adler zu
erhalten? Lösung
 
n k
Bernoulli B(n, p, k) = p (1 − p ) n − k
k
n=Anzahl der Experimente
k=Anzahl der Treffer
p=Wahrscheinlichkeit für einen Treffer
n = 4; k = 2; p = 0.5

     2  2
1 4 1 1 4! 1 3
B 4, , 2 = = 4
=
2 2 2 2 2! · 2! 2 8

Einfacher: 6 günstige Fälle (0011,0101,etc.) und 24 = 16 mögliche Fälle.

4 Seite(n) output.tex
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Aufgabe 3
Aus einem Kartenspiel mit 52 Karten sollen nacheinander zwei Karten gezogen werden.
a Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden roten Asse gezogen werden?
b Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, eine Herz- und eine Karokarte zu ziehen?
Lösung

a bedingte Wahrscheinlichkeit
2 1
P(rA1) = 52 = 26
1
P(rA2|rA1) = 51
mit
P(rA1 ∩ rA2)
P(rA2|rA1) =
P(rA1)
P(rA1 ∩ rA2) = P(rA2|rA1) P(rA1)
1 1
= ·
26 51

Viel einfacher: 2 günstige Fälle, 2 ! · (52


2 ) mögliche Fälle.
b
13 13
P( H1) = 52 P(K2| H1) = 51
13 13
P(K1) = 52 P( H2|K1) = 51
P(K1H2 ∪ H1K2) = P( H1) P(K2| H1) + P(K1) P( H2|K1)
13 13 13 13 2 · 13 · 13 13
= · + · = =
52 51 52 51 52 · 51 102

Viel einfacher: 2 · 13 · 13 günstige Fälle, 2 ! · (52


2 ) mögliche Fälle.
Bemerkung :
Den ersten Aufgabenteil hätte man auf die gleiche Art und Weise lösen können wie den zweiten
Aufgabenteil.
1 1
P( H A1) = 52 P(KA2| H A1) = 51
1 1
P(KA1) = 52 P( H A2|KA1) = 51
P(KA ∪ H A) = P( H A1) P(KA2| H A1) + P(KA1) P( H A2|KA1)
1 1 1 1 2 1
· + · = =
52 51 52 51 52 · 51 26 · 51

Aufgabe 4
25 von 10000 Frauen bzw. 500 von 10000 Männern sind farbenblind. Aus 20000 Personen, jeweils zur
Hälfte männlich bzw. weiblich, werde eine farbenblinde Person zufällig ausgewählt.
a Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person männlich ist?
b In einem zweiten Versuch werde eine beliebige Person aus den 20000 ausgewählt. Wie groß ist die
Wahrscheinlichkeit, dass diese Person männlich und farbenblind ist?
Lösung

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a Gesucht ist P(m| f b)


P(m ∩ f b) P(m)
P(m| f b) = = P( f b|m)
P( f b) P( f b)
1
P(m) =
2
525
P( f b) = [ P(w) P( f b|w) + P(m) P( f b|m)]
20000
500
P( f b|m) =
10000
1 20000 500 500 20
→ P(m| f b) = · · = =
2 525 10000 525 21

b Gesucht ist P(m ∩ f b)

20 525
P(m ∩ f b) = P(m| f b) · P( f b) = ·
21 20000
500 5 1
= = =
20000 200 40

Aufgabe 5
Bei einer Qualitätskontrolle können Werkstücke zwei Fehler haben, den Fehler A und den Fehler B. Aus
Erfahrung seien folgende Werte bekannt: Mit Wahrscheinlichkeit 0.05 hat ein Werkstück den Fehler A,
mit Wahrscheinlichkeit 0.01 hat es beide Fehler und mit Wahrscheinlichkeit 0.03 nur den Fehler B.
a Mit welcher Wahrscheinlichkeit hat ein Werkstück den Fehler B?
b Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist ein Werkstück fehlerhaft bzw. fehlerfrei?
c Mit welcher Wahrscheinlichkeit besitzt ein Werkstück genau einen der beiden Fehler?
d Bei einem Werkstück wurde der Fehler A festgestellt, während die Untersuchung auf Fehler B noch
nicht erfolgt ist. Mit welcher Wahrscheinlichkeit hat es auch den Fehler B bzw. nicht den Fehler B?
e Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist ein Werkstück fehlerfrei, falls es den Fehler B (bzw. A) nicht be-
sitzt?
f Sind die Ereignisse „Fehler A“ und „Fehler B“ unabhängig?
Lösung

Gegeben: P( A) = 0.05; P( A ∩ B) = 0.01; P( A ∩ B) = 0.03


a

P( B) = P( A ∩ B) + P( A ∩ B)
denn: B = Ω ∩ B = ( A ∪ A) ∩ B = ( A ∩ B) ∪ ( A ∩ B)
P( B) = 0.01 + 0.03 = 0.04

A ∪ B = {das Werkstück ist fehlerhaft}


P( A ∪ B) = P( A) + P( B) − P( A ∩ B) = 0.05 + 0.04 − 0.01 = 0.08
A ∩ B = {das Werkstück ist fehlerfrei}
P( A ∩ B) = P( A ∪ B) = 1 − P( A ∪ B) = 0.92

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( A ∩ B) ∪ ( A ∩ B) = {das Werkstück hat genau einen Fehler}


P( A ∩ B) = P( A) − P( A ∩ B) = 0.04
P( A ∩ B) + P( A ∩ B) = 0.04 + 0.03 = 0.07

d
P( B ∩ A) 0.01
P( B| A) = = = 0.2
P( A) 0.05
P( B| A) = 1 − P( B| A) = 0.8

P( A ∩ B) P( A ∩ B) 0.92
P( A| B) = = = ≈ 0.9583
P( B) 1 − P( B) 0.96
P( A ∩ B) P( A ∩ B) 0.92
P( B| A) = = = ≈ 0.9684
P( A) 1 − P ( A ) 0.95

f
0.01 = P( A ∩ B) 6= P( A) · P( B) = 0.05 · 0.04 = 0.002

A und B sind nicht unabhängig.

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