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Gründonnerstag 2020

Einführung 1:
Liebe Mitbrüder!
Unser Glaube lebt von der Tischgemeinschaft.
Von der Gemeinschaft,
mit Jesus an einem Tisch versammelt zu sein.
Heute fehlt Jesu Gemeinde an seinem Tisch.
Wir sind „unter uns“,
aber das macht uns alle traurig,
das hat keiner von uns jemals so erlebt.
Um so mehr ist mir der Gedanke wichtig,
dass wir heute abend zusammen mit _____________ Namen der Anwesenden nennen
stellvertretend hier sind,
um mit Jesus das Abendmahl zu feiern,
um Jesus in den Garten von Gethsemane zu gehen.
Unser Glaube lebt von der Tischgemeinschaft mit Jesus.
Stellvertretend für alle Gläubigen,
sind wir hier,
im Gebet und in den Gedanken verbunden mit all jenen,
die heute abend so gerne hier wären.

Rufen wir zum Herrn:


Du, inmitten deiner Gemeinde. Herr, erbarme dich!
Dich preisen wir stellvertretend für alle,
die heute abend gerne hier wären. Christus, erbarme dich!
Du verbindest uns zu deiner Gemeinde,
damit wir immer mehr in dir zuhause sind. Herr, erbarme dich!

Preisen wir stellvertretend den Herrn in unserer Mitte im Gloria:


Einführung 2:
Liebe Gemeinde!
Heute Abend feiern wir,
was uns durch das ganze Jahr begleitet:
Die Nähe Jesu in der heiligen Eucharistie.
Das ist das größte Geheimnis unseres Glaubens.
Das ist der größte Beweis Gottes,
dass er uns liebt.
So sehr liebt,
dass er Nahrung wird für uns,
um Leib und Seele zu stärken.
Gott sei Dank,
dürfen wir heute abend dies feiern.
Leider, leider,
können viele nicht dabei sein,
denen es so wichtig wäre,
Christus in der heiligen Kommunion zu empfangen.
Laßt uns stellvertretend für sie,
Jesus Christus lobpreisen
und ihn empfangen die Kraft unseres Lebens.

So rufen wir:
Dank Dir für deine Nähe! Herr, erbarme dich.
Dank Dir für deine Liebe. Christus, erbarme dich.
Dank Dir für deine Kraft. Herr, erbarme dich.
Wir danken Dir und preisen dich!
Denn du bist unsere Hoffnung ,
für jetzt und für alle Ewigkeit. Amen.

Gloria
Predigt 1
Liebe Gemeinde!
Zwei Geheimnisse macht uns dieser Abend bewußt:
Gott macht sich klein,
um bei uns Platz zu finden,
in der heiligen Eucharistie.
Darüber habe ich im vergangenen Jahr mit Ihnen nachgedacht.
Gott macht sich klein,
um uns zu dienen.
Er dient,
indem er den Jüngern die Füße wäscht.
Darüber will ich heute abend mit ihnen nachdenken.
Folgende Gedanken sind ungewohnt,
aber der Geist Gottes drängte mich zu dieser Erkenntnis:

Jesus macht den Drecksdienst (den niedrigsten Dienst) seiner Zeit:


Er putzt die Füße!
Das machen Sklaven,
das machen damals alle,
die unten stehen und wie Dreck behandelt werden.
Ich frage mich:
Was ist der Drecksdienst unserer Zeit?
Hier in Deutschland, in Europa,
im Jahr 2020?
Ich sage es Ihnen:
Klo putzen!
An den Raststätten und Gaststätten,
in Hotels und Schulen,
in Betrieben und öffentlichen Toiletten,
in unseren Krankenhäusern und Altenheimen,
bei Ihnen in Ihrem Haus, in ihrer Wohnung.
Wer schwingt die Klobürste,
damit das Geschäft angenehmer wird?
Das sind Menschen,
die oft sehr von oben behandelt werden!
Gerade in Zeiten von Corona,
ein ganz, ganz wichtiger Dienst.
Das Kastenproblem hat nicht nur Indien.
Das Denken in Kasten,
das haben auch die Europäer,
auch wenn sie es nicht gerne zugeben.
Wie gehen so manche von uns um,
mit den Frauen und Männern,
die im Putzdienst ihre Arbeit tun?
Kommen sie einmal mit ihnen ins Gespräch.
Sie erfahren,
welch freundliche Menschen sie sind,
mit Witz und Humor.

Ich staune auch in dieser Zeit,


dass auf einmal die Verkäuferin der Kasse,
„systemrelevant“ ist,
also so wichtig ist,
dass unsere Gesellschaft zusammenbricht,
wenn es diese Frau, diesen Mann,
mit ihrem Dienst nicht gibt.
Krankenschwestern und Pfleger,
sie werden auf einmal „systemrelevant“
und bekommen Boni,
die sonst nur die Herren in den Banken,
für sich beansprucht haben.

Noch etwas:
Alle, die alte Leute pflegen,
ihnen die Füße waschen,
die sind „systemrelevant“,
absolut unverzichtbar,
weil sie dafür sorgen,
dass Menschen würdig behandelt werden,
gerade dann,
wenn sie durch Alter und Krankheit,
sehr verletzlich sind.

Ich weiß,
das Thema ist nicht angenehm,
das hören wir nicht gerne,
an solch einem feierlichen Abend.
Aber,
das ist das Thema Jesu!
Wer macht bei euch die Drecksarbeit?
Wie geht ihr mit diesen Menschen um?
Diese Fragen stellt uns heute abend Jesus.
Keine angenehmen Fragen.
Aber Fragen,
die so leicht zu beantworten sind.

Darum lade ich Sie ein


zur täglichen Fußwaschung im Namen Jesu.
Das kann heute heißen:
Ich benutze die Klobürste!
Ich hinterlasse diesen Ort so,
dass andere froh sind,
ihn so vorzufinden ,
wie ich ihn verlassen habe,
in Ausübung von praktischer Nächstenliebe.

Ich lade Sie ein zur öfteren Handwaschung,


denn das rettet uns vor weiteren Infektionen.

Ich lade Sie mit Freundlichkeit,


den Verkauferendn zu begegnen,
denn halten im wahrsten Sinne des Worte,
„den ganzen Laden am Leben“.

Ich hoffe aber,


dass unser Staat und unsere Gesellschaft,
den Dienst an Alten und Kranken neu bewertet,
denn dieser Dienst ist wirklich „systemrelevant“,
denn es geht um das Überleben
und ein würdiges Leben. Amen.
Predigt 2
Schwestern und Brüder!
Dieser Abend macht uns bewußt: Jesus gibt alles!
Er gibt sich,
indem er von Jünger zu Jünger rutscht
und ihnen die Füße wäscht.
Und diese Jünger sind wir,
alle, die hier in den Bänken sitzen.
Er nimmt unsere Füße in die Hände.
Dazu müssen wir Jesus nah ran lassen.
Dazu müssen wir Jesus das in die Hände geben,
worauf wir stehen.
Im doppelten Sinn des Wortes.
Dazu müssen wir Jesus einlassen
in unser Leben.
Das braucht ein großes Vertrauen.
Jesus ebnet uns den Weg.
Er sagt zu uns:
Du kannst mir vertrauen,
denn für Dich gebe ich alles.
Für dich werde ich einer,
der Sklave genannt wird.
Für dich werde ich einer,
der sich klein macht vor dir,
um dir deine Größe bewußt zu machen.
Jesus gibt alles!
Das macht uns dieser Abend bewußt.
„Ohne Brot können die Deutschen nicht leben!“
85 Kilo Brot isst jeder Deutsche im Jahr.
Die Deutschen sind Weltrekordhalter im Brotessen.
Aber nicht nur für die Deutschen
wird Jesus Brot.
Überall wird in der Welt Brot gegessen.
Gott weiß:
Ohne Brot können die Menschen nicht leben!
Im Brot wird er Nahrung für uns!
Weil unser Schöpfer uns kennt.
Er weiß, wir brauchen die Nahrung für die Seele.
Jesus ist unser Seelenbrot.
Er gibt alles,
damit unsere Seele gesund bleibt
und unsere Seele Heimat hat.
Jesus gibt sich im Wein,
weil er weiß,
dass wir Menschen Freude brauchen,
Freude suchen,
und Freude ersehnen.
Alles in Maßen.
Es ist schon interessant:
Jetzt in der Coronakrise,
da kauften die Deutschen wie verrückt Toilettenpapier,
die Franzosen dagegen kauften die Weinregale leer.
Die Statistik bestätigt es:
Die Franzosen trinken den meisten Wein in Europa.
Dann kommen die Italiener.
An dritter Stelle die Deutschen:
20 Liter Wein im Jahr und 4 Liter Sekt,
trinkt im Durchschnitt der Deutsche.
Jesus wird der Wein für unsere Seele.
Damit wir uns freuen im Glauben daran:
Gott ist freundlich zu uns.
Gott schenkt uns die Gaben der Schöpfung,
damit wir uns daran erfreuen!

Jesus gibt alles!


Nicht für den und den und den! In die Luft zeigen!
Nein, Jesus gibt alles,
für dich und mich! Auf sich selbst und die andern zeigen.

Lassen wir diese Frohe Botschaft


bei uns ankommen.
Hinein ins Ohr. Auf das Ohr zeigen
Hinein ins Herz. Auf das Herz zeigen.

Das verfehlt nicht seine Wirkung.


Wie eine gute Medizin.
Wie ein wohltuendes Essen.
weil Gott dahinter steht.
Weil Gott alles gibt,
in Jesus,
damit wir Anteil gewinnen an dem Alles,
das Gott ist. Amen.
3. Vorlage: Meditation

Zeit, Jesus in der Schrift wie in der Eucharisti e zu begegnen


Zum ersten Mal in unserem Leben gibt es jetzt ein erzwungenes
„eucharistisches Fasten“. Der Grund ist das Corona Virus. Die Eucharistie ist
sicherlich der Mittelpunkt unseres kirchlichen Lebens. Eucharistie ist ein
Erfahrung von Gemeinschaft, eine Feier unseres Glaubens und eine Quelle des
Trostes, des Zuspruchs und der Stärke. Deshalb ist es in der Tat eine
schmerzhafte und traurige Situation für viele Gläubigen. Die meisten Diözesen
haben Vorkehrungen getroffen, um die Eucharistiefeier im Fernsehen und im
Internet zu übertragen. In dieser außergewöhnlichen Situation kann das
sicherlich eine gute Idee sein. Es ist jedoch auch eine Gelegenheit, sich auf
einige der nicht so betonten Aspekte unseres Glaubens zu konzentrieren. Es ist
auch eine Zeit für uns, das inkarnierte Wort im Wort selbst zu empfangen, das
die Heilige Schrift ist. Es ist eine Zeit, in die Bibel zurückzukehren, anstatt darauf
zu warten, nur in der Eucharistiefeier auf das Wort Gottes zu hören.
Von Zeit zu Zeit hat die Kirche die Gläubigen immer gelehrt, Jesus im Wort
Gottes zu begegnen und ihn zu empfangen. Das Zweite Vatikanische Konzil
bekräftigt, dass „die Kirche (…) die Heiligen Schriften immer verehrt (hat) wie
den Herrenleib selbst, weil sie, vor allem in der heiligen Liturgie, vom Tisch des
Wortes Gottes wie des Leibes Christi ohne Unterlass das Brot des Lebens
nimmt und den Gläubigen reicht. In ihnen zusammen mit der Heiligen
Überlieferung sah sie immer und sieht sie die höchste Richtschnur ihres
Glaubens…"(Dei Verbum, Nr. 21). Hieronymus sagt: „Wir essen das Fleisch und
Blut Christi in der Eucharistie, aber auch beim Lesen der Schrift ... Ich betrachte
das Evangelium als den Leib Christi." Und Ignatius von Antiochien sagt: „Wir
müssen uns der Schrift als dem Fleisch Christi nähern " und schließlich
Maximus: „Durch jedes Wort, das in der Bibel geschrieben ist, wird das Wort
Fleisch.“ Auch Caesarius von Arles schreibt: „Wer sorglos zuhört, wird genauso
schuldig sein wie der, der den Leib des Herrn fahrlässig zu Boden fallen lässt."
Deshalb sprechen die Väter von "das Wort brechen", so wie das eucharistische
Brot gebrochen wird.
Diese erzwungene Zeit des "Eucharistischen Fastens" ist eine Gelegenheit für
viele, wieder zu entdecken, dass die Bibel nach der Lehre des Zweiten
Vatikanischen Konzils zur Nahrung aller werden und in jedermanns Händen
sein muss. Familien könnten sich täglich treffen, die Schriftlesungen des Tages
lesen, ein wenig schweigen und in einem Moment der Fürbitte und des
Gebetes abzuschließen. Der Hirtenbrief unseres Bischofs Georg „Beten üben“
gibt uns dazu sehr viele wertvolle Anregungen. Für die Ordensleute könnte das
Stundengebet die Aufgabe enthalten, das Geheimnis Christi im Rhythmus der
Tageszeit zu feiern, um den Tag zu heiligen, das heißt, die Gegenwart Gottes im
täglichen Leben sichtbar zu machen. Dabei kann diese Zeit der körperlichen
Distanzierung gleichzeitig eine Zeit besonderer Begegnung mit Jesus sein, der in
der Schrift ebenso wie in der Eucharistie gegenwärtig ist: durch gebeterfülltes
Hören auf sein Wort.
Diese Fastenzeit 2020 könnte dann eine Quarantäne sein, um sich an Gott zu
erinnern! Mit Gott eine innige Nähe zu pflegen, während wir zum Heil unseres
Nächsten und uns selbst auf Abstand gehen, aber trotzdem einander ganz nah
sind durch das Bewusstsein: Gott verbindet uns und trägt uns! So diese
Quarantäne verstanden, erkennen wir neu: dass der Mensch „nicht nur vom
Brot lebt, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt." (Dt
8,3).
Vorlage von P. Siby Abraham SM, Frankfurt, St. Katharina

Weitere Vorlagen:
Lesepredigt Diözese Würzburg
Fürbitten 1
Jesus, du bist denen ganz nahe,
denen viele Menschen nicht gerne nahe kommen.
Wir beten zu Dir:
Für alle, die Dienste tun, die lebensnotwendig sind,
aber in unserer Gesellschaft wenig geachtet werden.
Erhöre uns Christus! Gesprochen oder 181,3
Für alle, die gemieden werden, weil sie etwas Böses getan haben.
Für ihre Familien, die oft mitgestraft werden.
Erhöre uns Christus! Gesprochen oder 181,3
Für alle, die von einer Todbringenden Krankheit geschlagen sind
und denen oft mit Unsicherheit begegnet wird.
Erhöre uns Christus! Gesprochen oder 181,3
Für alle, die unter der Coronakrise leiden und um ihre Existenz bangen.
Erhöre uns Christus! Gesprochen oder 181,3
Für alle, in dieser Zeit dafür sorgen,
dass wir weiterhin gut leben können.
Erhöre uns Christus! Gesprochen oder 181,3

Für uns selbst, dass wir demütig und bescheiden leben,


und so den Menschen begegnen,
nicht von oben herab,
sondern mit dem Blick der Wertschätzung ihres Dienstes.
Erhöre uns Christus! Gesprochen oder 181,3
Jesus, du bist denen nahe,
denen viele Menschen nicht gerne nahe kommen.
Erbarme dich aller, die darunter leiden
und mache sie selbstbewußt durch deine Nähe,
in dieser Zeit
und mache sie stark durch den Glauben
an deine Ewigkeit. Amen.
Fürbitten 2
Jesus, du gibst alles!
Dafür danken wir dir.
Darum rufen wir zu dir:
Erbarme dich aller,
die Opfer werden von Demütigung, Gewalt und Verfolgung,
besonders der Christen im Nahen Osten, in Asien und Afrika.
Erbarme dich, o Herr! Oder gesungen: 154 oder 157
Erbarme dich aller,
die arbeiten in unseren Altenheimen und Krankenhäusern,
die dafür sorgen, dass wir weiter gut leben können.
Erbarme dich, o Herr! Oder gesungen: 154 oder 157
Erbarme dich aller,
die unter Corona leiden,
Schmerzen erdulden, nicht wissen, wie es weiter gehen kann.
Erbarme dich, o Herr! Oder gesungen: 154 oder 157
Erbarme dich aller,
die anderen beistehen,
aushalten, dass sie hilflos sind,
vor der Not und dem Leid eines Menschen.
Erbarme dich, o Herr! Oder gesungen: 154 oder 157
Jesus, du gibst alles!
Dafür danken wir dir.
Mache uns stark durch deine Nähe!
Hilf uns die Lasten zu tragen,
die das Leben uns bringt.
Hilf uns unser Leben zu verstehen,
als ein Weg zu Dir, in deine lichte Ewigkeit. Amen.

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