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Institut für Banking und Finance

Finance im Alltag – Formelblatt


Time Value of Money Das Basiswissen zur Geldanlage
Heutiger Wert einer am Ende der Periode t erfolgenden, Rendite einer Anlage: Die Rendite einer Anlage
einmaligen Zahlung (CFt) bei einem Diskontsatz von k: errechnet sich aus dem jährlichen Ertrag dividiert durch
das eingesetzte Kapital. (Bsp. Aktie)
CF
PV
1 k aktueller Kurs Dividende
RenditeAktie
Kaufpreis vor einem Jahr
Bei m Zinszahlungen pro Periode t:
CF Erwartete Rendite [E(r)]: Die erwartete Rendite für
PV
1 ∗ eine Anlage mit N möglichen Rendite-Realisationen, ri,
1 k∗
m i=1,…,N, deren Eintrittswahrscheinlichkeit pi beträgt:

Zukünftiger Wert einer erfolgten Zahlung (CFt):


E r p ·r p ·r p ·r ⋯ p ·r
FV 1 ∗

Barwert einer Serie von Cashflows:


Standardabweichung: Statistisches Mass, welches die
CF durchschnittlichen Abweichungen der Datenpunkte von
PV
1 k ihrem Mittelwert misst. Je grösser die Standard-
,
abweichung, umso grösser das Risiko.
t

Unterjährige Verzinsung: Diversifikation: Aufteilung des Vermögens auf unter-


Effektiver Jahreszinssatz (EAR) schiedliche Einzelanlagen, um das unsystematische,
anlagespezifische Risiko zu reduzieren. Das
EAR 1 1 systematische Risiko (Marktrisiko) kann hingegen durch
Diversifikation nicht reduziert werden.

72 - Regel:
Beta (β): Das Aktien-Beta ist ein Sensitivitätsmass,
Die Regel gibt als Ergebnis die Anzahl Jahre, die bei
welches die Empfindlichkeit einer individuellen Anlage
gegebenem Zinssatz benötigt werden, um das Kapital zu
auf Schwankungen des Marktportfolios zeigt und somit
verdoppeln.
das systematische Risiko einer Anlage misst. Es zeigt
72 daher auch den Risikobeitrag, den eine individuelle

% Anlage zum Risiko des Marktportfolios leistet.
β = 1; Erwartungen: Aktie reagiert in etwa gleich wie der Markt
β > 1; Erwartungen: Aktie reagiert stärker als der Markt
β < 1; Erwartungen: Aktie reagiert schwächer als der Markt
Ewige Rente: Ewig gleich hoher, periodisch anfallender
Zahlungsstrom:
CF
PV Aktives Fondsmanagement: Suche nach Erfolg
k
versprechenden Investitionsmöglichkeiten. Das Fonds-
Jährlich um den Faktor g wachsender, periodisch management beobachtet, überprüft und passt den
anfallender Zahlungsstrom: Fonds den unterschiedlichen Marktsituationen an.
CF Passives Fondsmanagement: Orientiert sich in der
PV Regel an einem wichtigen Marktindex (Benchmark). Nur
k g
wenn sich der zugrundeliegende Benchmark ändert,
wird auch die Zusammensetzung des Fonds geändert.
Annuität: Serie von periodischen, konstanten Zahlungen
(A; Annuitäten) über eine bestimmte Periode (von heute
[t=0] bis Zeitpunkt T):
1 Net Present Value (NPV): Der Nettobarwert einer
1 1 k
RBF , Investition berechnet sich aus der Summe aller auf den
1 k k 1 k
Ausgangszeitpunkt diskontierten Zahlungen abzüglich
der Anfangsinvestition (I0):
1
1 1
1 1 1
1 t
Finanzplanung Behavioral Finance

Schritt 1: Analyse der Bedürfnisse Behavioral Finance: Versucht psychologische Aspekte


• Was ist Ihr finanzielles Ziel? Wie lange können Sie zu integrieren und zu erklären, wie Gefühle und
auf das investierte Kapital verzichten? Welche gedankliche Fehler die Entscheidungen der Investoren
Verluste können Sie tragen (Risikofähigkeit)? Wieviel beeinflussen.
Risiko möchten Sie eingehen (Risikobereitschaft)?
Schritt 2: Ausarbeitung einer Strategie
Potentielle Fehlerquellen für Investoren:
• Strategische Asset Allocation
Schritt 3: Umsetzung der Strategie Bestätigungsfehler: Menschen neigen dazu
• Aktives oder passives Management? Informationen so auszuwählen und zu interpretieren,
Suche der passenden Titel, Erstellung des Portfolios dass sie sich in ihren eigenen Ansichten und
Schritt 4: Strategie überprüfen Erwartungen bestätigt fühlen.
• Was sind die Gegenargumente Ihrer Strategie? Spielerfehlschluss: Bei zufälligen Prozessen (wie bei
Glücksspielen) wird fälschlicherweise erwartet, dass ein
Ereignis wahrscheinlicher wird, wenn es längere Zeit
Informationseffizienz nicht eingetreten ist, oder unwahrscheinlicher, wenn es
mehrmals eingetreten ist.
Schwache Effizienz: In den aktuellen Preisen spiegeln Verfügbarkeitsheuristik: Stellt eine Faustregel dar, um
sich alle vergangenen öffentlichen Informationen. Keine Sachverhalte beurteilen zu können, auch wenn
Arbitragegewinne durch technische Analysen. Informationen fehlen. Dabei wird die Frage nach der
Halbstarke Effizienz: In den aktuellen Preisen spiegeln Häufigkeit eines Ereignisses anhand der Anzahl
sich alle aktuellen und vergangenen öffentlich passender Beispiele, an die man sich erinnert,
verfügbaren Informationen. Keine Arbitragegewinne beantwortet. Die leicht verfügbaren Beispiele führen
durch Fundamentalanalysen. dann oft dazu, dass die Häufigkeit von Ereignissen
Starke Effizienz: Alle Informationen, auch Insider- überschätzt wird.
Wissen, sind in den aktuellen Preisen enthalten. Auch Ankerheuristik: Beschreibt die Tatsache, dass
mit Insiderwissen sind keine Arbitragegewinne möglich. Menschen sich bei Zahlenwerten von momentan
vorhandenen Informationen beeinflussen lassen, ohne,
dass sie sich dessen bewusst sind. Das Urteil orientiert
Derivate sich dann an einem willkürlichen „Anker“ und hat einen
Einfluss, auch wenn dieser Anker für die Entscheidung
Option: Eine Option ist ein bedingtes Termingeschäft, eigentlich irrelevant ist.
bei dem der Käufer das Recht (nicht aber die Pflicht) Selektive Wahrnehmung: Ein psychologisches
hat, den Basiswert zu einem im Voraus festgelegten Phänomen, bei welchem nur bestimmte Aspekte der
Ausübungspreis zu erwerben (Call-Option) bzw. zu Umwelt wahrgenommen und andere ausgeblendet
verkaufen (Put-Option). Der Optionsverkäufer werden. Dies kann nicht nur bei Anlageentscheidungen
(Stillhalter) muss den Basiswert zum vereinbarten Preis zu systematischen Fehlern führen.
liefern bzw. kaufen, falls der Käufer die Option ausübt.

Future: Der Future ist ein unbedingtes Termingeschäft, Biologie der Finanzmärkte
der die beiden Vertragsparteien verpflichtet, am
Verfallstag eine bestimmte Menge eines Gutes zu Biologie der Finanzmärkte: Erklärt das Zusammen-
einem im Voraus bestimmten Preis zu kaufen bzw. zu spiel an den Finanzmärkten und ihren Akteuren mithilfe
verkaufen. von biologischen Modellen der Evolution.

Credit Default Swap: Ein Credit Default Swap (CDS) Typen von Anlagestrategien: passiv [Buy & Hold];
ist ein Finanzkontrakt, der eine Absicherung gegen das regelgebunden [Rebalancing]; aktiv [diverse Typen, wie:
Ausfallrisiko eines bestimmten Unternehmens (der - Momentum (preisbasiert & prozyklisch)
Reference Entity) gewährt. Die Basis des Kontraktes - Reversal (preisbasiert & kontrazyklisch)
bildet eine Anleihe, die das Referenzunternehmen - Growth (fundamental & prozyklisch)
emittiert hat. Falls dieses Unternehmen zahlungsunfähig - Value (fundamental & kontrazyklisch)]
wird, ermöglicht der CDS seinem Inhaber die Anleihe Interaktionen der Anlagestrategien:
zum Nennwert an den Emittenten des CDS zu Raubtier-Beutetier: Preis- & Fundamentalstrategien
verkaufen. Der Käufer eines CDS leistet bis zum Ende Verdrängungswettbewerb: Mutual Funds vs. ETF
der Laufzeit des CDS, oder bis zum Eintreten einer Symbiose: Derivate zur Absicherung der Aktienrisiken
Zahlungsunfähigkeit (auch Kreditereignis), regelmässig Parasitismus: Hochfrequenzhandel- & Rebalanzierungs-
Zahlungen an den Verkäufer. strategien

Hinweis: Diese Übersicht ist eine vereinfachte Zusammenfassung der


wichtigsten Formeln zum MOOC Finance im Alltag. Wann aktiv – wann passiv investieren:
Markt effizient: passive Strategie verfolgen
www.coursera.org/learn/finanzen

© Institut für Banking und Finance, Universität Zürich – Januar 2017 Markt ineffizient: aktive Strategie verfolgen

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