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KURZE MACHT – LANGES VERMÄCHTNIS. Die Münzen des Usurpators Regalianus und seiner Ehefrau Dryantilla
in den Landessammlungen Niederösterreich - Museum Carnuntinum
SHORT REIGN – LONG LEGACY. The coins of the usurper Regalianus and his wife Dryantilla
in the State Collections of Lower Austria - Museum Carnuntinum
C. Găzdac – E. Pollhammer
ISBN: 978-3-85460-322-3
© 2021 Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Kunst und Kultur
Druck: GRASL FairPrint, Grasl Druck & Neue Medien GmbH, 2540 Bad Vöslau
Cristian Găzdac Eduard Pollhammer
Danksagung.................................................................................................................................11
Das Herrscherpaar.......................................................................................................................13
Die Münzen.................................................................................................................................14
Die Münzstätte............................................................................................................................16
Die Münzen von Regalianus und Dryantilla in den
Landessammlungen Niederösterreich,
Sammlungsbereich Römische Archäologie – Museum Carnuntinum...........................17
Abkürzungen und Erläuterungen der Inschriften auf Münzen............................................19
Karte 1. Das Römische Reich (Mitte 2. Jh. n. Chr.) mit den Fundstellen
von Münzen des Regalianus und der Dryantilla...............................................................21
Karte 2. Virtuelles Carnuntum mit den Fundstellen von Münzen
des Regalianus und der Dryantilla.......................................................................................22
Acknowledgments……………………………………………………………………..….25
The ruling couple……………………………………………………….………..…....…..27
The coins…………………………………………...…………………………………...…28
The mint…………………………………………………………………………….….….29
The Regalianus’ and Dryantilla’s coins in the State Collections of Lower Austria,
department of Roman Archaeology - Museum Carnuntinum……………….…....….30
Abbreviations and explanations of the inscriptions on coins…………………..….….…..33
Map 1. The Roman Empire (mid-2nd century AD) pointing out
places where coins of Regalianus and Dryantilla have been found………..…........….35
Map 2. Virtual Carnuntum pointing out areas where coins of
Regalianus and Dryantilla have been found…………………….……….……........….36
Literaturverzeichnis / References………………………………….……….……..………37
Katalog / Catalogue…………………………………………………...………….…..……41
KURZE MACHT – LANGES VERMÄCHTNIS
Die Münzen des Usurpators Regalianus und seiner Ehefrau Dryantilla
Die künstlerische Gestaltung und Bearbeitung der Abbildungen in diesem Buch wurden
von Harald Wraunek und Niki Gail durchgeführt, denen wir unsere Dankbarkeit
ausdrücken möchten.
Unser Dank gehört auch folgenden Kolleg*innen und Freund*innen: Bernadette Malkiel
(Museum Carnuntinum, Bad Deutsch-Altenburg), Marina Brzaković, Jasmine Cencic
und Ivan Vitek (Kulturfabrik, Hainburg an der Donau), die eine große Hilfe während der
verschiedenen Schreibstadien dieses Buches waren.
Das Herrscherpaar
Publius C(assius?) Regalianus und seine Ehefrau Sulpicia Dryantilla, häufig nur
Regalianus und Dryantilla genannt, führten im Jahr 260 n. Chr. eine Revolte gegen
den damals neu eingesetzten legitimen Kaiser Gallienus an.1 Der Usurpator Regalianus
regierte von Carnuntum aus (heute Petronell-Carnuntum und Bad Deutsch-Altenburg in
Österreich) für eine kurze Zeitspanne, vermutlich nur für wenige Monate. Er konnte seine
Herrschaft allerdings nie über das gesamte Römische Reich ausdehnen. Der literarische
Nachweis zu seiner Person ist äußerst lückenhaft und hinsichtlich seiner Glaubwürdigkeit
problematisch. Widersprüchliche Informationen wurden zu einer Legende verschmolzen.
Der Historia Augusta zufolge hatte er besondere militärische Fähigkeiten und war
Nachkomme des dakischen Königs Decebalus: “Fuit, quod negari non potest, vir in re
militari semper probatus et Gallieno iam ante suspectus, quod dignus videretur imperio,
gentis Daciae, Decebali ipsius, ut fertur, adfinis“.2 (Er war unleugbar ein im Kriegswesen
stets bewährter Mann, der sich dem Gallienus schon vorher verdächtig gemacht hatte,
weil er ein geeigneter Thronkandidat zu sein schien; er war dakischer Abstammung und
soll ein Verwandter von Decebalus selbst gewesen sein).3
Der antike Historiker Aurelius Victor erwähnt in seinen Epitome de Caesaribus, dass
“Regillianus“ zum Statthalter der Provinz Moesien ernannt wurde: “His imperantibus
Regillianus in Moesia, Cassius Latienus Postumus in Gallia Gallieni filio interfecto
imperatores effecti sunt“.4 (Während ihrer Regentschaft [Valerian I. und Gallienus, 253-260
n. Chr.], als Gallienus' Sohn [Valerian II.] getötet wurde, wurden Regillianus in Moesien
und Cassius Latienus Postumus in Gallien zu Statthaltern/Feldherren ernannt.).
In der Historia Augusta wiederum wird angemerkt, dass Regalianus unter Valerian I.
zum Statthalter von Illyrien erhoben wurde und sich erfolgreich gegen die Überfälle der
Sarmaten behauptete.5 Seine Soldaten riefen ihn zum Kaiser aus, ließen ihn aber schließlich
aus Angst vor der Rache des Gallienus töten.6
Auch bei einem weiteren spätantiken Geschichtsschreiber, Eutropius, findet sich ein
Hinweis auf die Usurpation durch Regalianus, der fälschlicherweise als Trebellianus
bezeichnet wird. Die Erwähnung erfolgt in Zusammenhang mit dem Sieg über einen
1
KIENAST 1990, 220-221.
2
SHA, Tyr.trig., 10.8.
3
Übersetzung: HOHL/MERTEN/RÖSGER 1985, 127.
4
Aurelius Victor, Epitome de Caesaribus, 32.3.
5
SHA, Tyr.trig., 10.2.
6
SHA, Tyr.trig., 10.3-7; vgl. DEMBSKI/WINTER/WOYTEK 2007, 538.
13
anderen Usurpator namens Ingenuus in der Schlacht bei Mursa (heute Osijek, Kroatien):
“Gallienus, cum adulescens factus esset Augustus, imperium primum feliciter, mox
commode, ad ultimum perniciose gessit. Nam iuvenis in Gallia et Illyrico multa strenue fecit
occiso apud Mursam Ingenuo, qui purpuram sumpserat, et Trebelliano“.7 (Gallienus, der in
jungen Jahren zum Kaiser ernannt wurde, übte seine Macht anfänglich mit glücklicher
Hand, dann angemessen, zum Schluss aber in verderblicher Weise aus. In seiner Jugend
vollbrachte er in Gallien und Illyrien viele tapfere Taten, tötete bei Mursa Ingenuus, der
sich zum Kaiser hatte ausrufen lassen, und Trebellianus [= Regalianus]).8
Über die Ehefrau des Usurpators, Sulpicia Dryantilla, ist nur sehr wenig bekannt. Sie
entstammte vermutlich einer senatorischen Familie aus Lykien, wie aus einer Inschrift auf
dem Heroon im lykischen Oinoanda hervorgeht.9 Diese Inschrift nennt einen Proconsul
C. Sulpicius Iustus und seinen Bruder, den Legaten C. Sulpicius Pollio, Söhne einer Claudia
Dryantilla und des Sulpicius Pollio. Bei einem der genannten Brüder könnte es sich um
den Vater der etwa um 210 n. Chr. geborenen Gattin des Regalianus gehandelt haben. Die
wohl nach ihrer Großmutter benannte Dryantilla gehörte demnach zur wohlhabenden
Reichselite.
Die Münzen
Bei den Münzen von Regalianus und Dryantilla fällt zunächst auf, dass es sich durchwegs
um Silbermünzen handelt, die als Antoniniane bekannt sind. Münzen aus Bronze oder
Gold mit den Porträts von Regalianus und Dryantilla wurden nicht gefunden. Zudem
handelt es sich um grobe Überprägungen von Münzen früherer Kaiser, vorwiegend um
Denare aus der Zeit der Severer (s. Katalog).
Die einzigen überlieferten Porträts des Usurpatorenpaares finden sich auf den von ihnen
geprägten Münzen. Die Münzen sind auch die alleinige historische Quelle für den Namen
und die tatsächliche Existenz der Dryantilla.
7
Eutropius, Breviarum, IX.8.
8
Übersetzung: MÜLLER 1995, 127; vgl. BLECKMANN/GROSS 2018, 239; https://www.gottwein.de/Lat/
eutrop/eutrop09.php.
9
IGR III, 500; s. GÖBL 1970, 45; DEMBSKI/WINTER/WOYTEK 2007, 529-530.
10
Diverse Arbeiten behandeln das Leben der beiden, ihre Münzen und die Auswirkungen ihrer Herrschaft,
s. SARIA 1937, 352-354; FITZ 1966; GÖBL 1970; BARNES 1972, 140-182; DEMBSKI/WINTER/WOYTEK
2007, 523-596; GĂZDAC 2015, 37-42; GĂZDAC/MELCHART 2018, 37-40.
14
Wie angesichts der kurzen – und überdies illegitimen – Regentschaft nicht anders zu
erwarten, existieren von Regalianus und Dryantilla im Gegensatz zu den numismatischen
Beständen legitimer Herrscher nur wenige Münzen. In dem bisher umfangreichsten
Katalog, der 2007 veröffentlicht wurde, sind 132 Stück angeführt, darunter 61 von
Regalianus und 71 von Dryantilla.11
Bei Online-Auktionen werden die Münzen von Regalianus und Dryantilla bis heute
versteigert und erzielen dabei hohe Preise. Sie gehören zu den teuersten antiken Münzen.
Aufgrund der sehr schlechten Prägequalität mag dies auf den ersten Blick paradox
erscheinen. Sie haben jedoch ein besonderes Charakteristikum: Bei nahezu allen
bekannten Münzen mit den Porträts von Regalianus und Dryantilla handelt es sich um
Überprägungen älterer Münzen, zumeist Denare früherer Kaiser wie Septimius Severus,
Severus Alexander und Maximinus I. Thrax (s. Katalog).
Sobald Regalianus von den Soldaten zum Kaiser ausgerufen worden war, musste er sie
bezahlen, um ihre Loyalität (die allerdings nicht besonders lange anhalten sollte) zu
gewinnen. Um seine Bekanntheit als neuer Kaiser sicherzustellen, ließ er sein Porträt auf
den Münzen verewigen. Im Gebiet rund um Carnuntum gab es keine Silbervorkommen.
Regalianus behalf sich daher damit, möglichst viele alte Silbermünzen aus dem Verkehr zu
ziehen und diese zu überprägen. Es fehlte allerdings an der entsprechenden technischen
Ausstattung und qualifizierten Stempelschneidern,12 was dazu führte, dass die Prägungen
von minderer Qualität waren und häufig auch noch Spuren des ursprünglichen Reliefs
aufwiesen (s. Katalog).
Obwohl die Münzen von Regalianus und Dryantilla aus dem Jahr 260 n. Chr. als
Antoniniane (Strahlenkrone auf dem Kopf des Regalianus, Büste der Dryantilla auf
der Mondsichel) geprägt wurden, ist klar ersichtlich, dass ältere Denare als Schrötlinge
dienten. Die Verwendung von Denaren ist kein Zufall, da gerade in der Zeit um 260 n.
Chr. der Silbergehalt des Antoninians deutlich reduziert wurde.
Eine weitere Besonderheit der Münzen von Regalianus und Dryantilla besteht in der
quantitativen Verteilung ihrer jeweiligen Porträts auf den Münzen. In der römischen
Kaiserzeit unterstand die oberste Münzbehörde direkt dem Kaiser, der auch Münzen für
die Mitglieder der kaiserlichen Familie prägen ließ. Doch zeigte die Mehrzahl der Münzen
stets den eigentlichen Prägeherrn – den Kaiser selbst. Hingegen ist auf den bekannten
Münzen des Regalianus und Dryantilla das Porträt Dryantillas sogar in geringfügig
größerer Zahl vertreten als jenes des Regalianus. Trotz der Zufälligkeit der Überlieferung
11
WINTER 2007b, 570-596; Von Carnuntum zum Christentum 2014, 168.
12
GÖBL 1970, 30; DEMBSKI/WINTER/WOYTEK 2007, 551–554.
15
kann bei der Gesamtzahl der Münzen dieser Aspekt nicht gänzlich unbeachtet
bleiben und es stellt sich unweigerlich die Frage, wer die treibende Kraft hinter der
Usurpation war!?
Die Münzstätte
Aufgrund der historischen Ereignisse und der Tatsache, dass die Rückseite einiger
Münzen von Regalianus und Dryantilla die Inschrift ORIENS AVGG trägt, siedelt J. Fitz
den Herrschaftssitz des Regalianus in Sirmium (heute Sremska Mitrovica, Serbien) an.13
Dagegen könnten nach R. Göbl die Vielzahl der Regalianus-Münzen, die in Carnuntum
gefunden wurden, und die Tatsache, dass die in Carnuntum stationierte legio XIIII Gemina
die einzige zu sein scheint, die in den Münzserien des Gallienus für die Legionen fehlt,
darauf hindeuten, dass Regalianus in Carnuntum residierte.14
Im Jahr 2008 kam bei den Ausgrabungen in der Nähe des Amphitheaters der Lagerstadt
von Carnuntum eine Fehlprägung des Regalianus zum Vorschein, die offensichtlich nie
in Umlauf gelangte.15 Auch der Umstand, dass die große Mehrzahl der Münzen dieses
Usurpators und seiner Frau in Carnuntum und der näheren Umgebung gefunden wurden,
weist darauf hin, dass die Münzprägestätte in Carnuntum zu lokalisieren ist.
Neben Carnuntum wurden Münzen von Regalianus und Dryantilla auch an anderen Orten
Pannoniens, meist an militärischen Standorten, gefunden: zum Beispiel in Vindobona
(heute Wien, Österreich) – 1 Münze; Brigetio (heute Szőny, Ungarn) – 3 Münzen; Savaria
(heute Szombathely, Ungarn) – 3 Münzen; Arrabona (heute Győr, Ungarn) – 2 Münzen;
Mursa (heute Osijek, Kroatien) – 1 Münze; Siscia (heute Sisak, Kroatien) – 1 Münze.16
Zudem sind je eine Münze von Regalianus und eine von Dryantilla in den Schatzfunden von
Nagyvázsony (Ungarn) und Apetlon I (Österreich) vertreten.17 Auch wurde eine Münze
des Regalianus außerhalb des Römischen Reiches in Šamorín (Slowakei) gefunden.18
Dieser Ort liegt am linken Donauufer, nur 50 km nordöstlich von Carnuntum (s. Karte
1). Die Münze war mit "zehn bis zwölf " weiteren Münzen vergesellschaftet,19 sodass es
sich wohl ebenfalls um den Teil eines Schatzes oder einer Opfergabe gehandelt hatte. Eine
Münze von Dryantilla “nördlich der Donau gefundene“.20
13
FITZ 1966, 46.
14
GÖBL 1970, 50-53; zur ausführlichen Diskussion s. DEMBSKI/WINTER/WOYTEK 2007, 523-596.
15
GĂZDAC 2015, 39.
16
WINTER 2007a, 550.
17
GÖBL 1954; GĂZDAC 2010, 112-113.
18
DEMBSKI 2001, 71-73.
19
WINTER 2007a, 550; WINTER 2007b, 578, Nr. R 10-3.
20
VONDROVEC 2017, 10; 23, no. 63.
16
Die Verteilung der Fundorte deutet darauf hin, dass die Prägungen des Regalianus und
der Dryantilla einen engen Zirkulationsradius hatten, der hauptsächlich auf die Provinz
Oberpannonien beschränkt war (s. Karte 1). 21
Die in diesem Buch präsentierten 29 Münzen stellen die derzeit größte öffentliche
Münzsammlung des Usurpatorenpaares dar.
Münzen des Regalianus und der Dryantilla haben Seltenheitswert, weil sie nur innerhalb
eines kurzen Zeitraumes geprägt wurden. Zusätzlich macht die enge historische
Verbindung zu Carnuntum die Münzen dieser beiden Usurpatoren, die es auf die Liste
der römischen Kaiser (ob legitim oder auch nicht) schafften, zu wertvollen Fundobjekten
des Museums Carnuntinum als Teil des Sammlungsbereichs Römische Archäologie der
Landessammlungen Niederösterreich, und zu einem wichtigen Bestandteil des kulturellen
Erbes Österreichs.
Die Münzen gelangten ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute durch archäologische
Ausgrabungen, Schenkungen oder Ankäufe in den Bestand des Museums Carnuntinum.
Wie aus dem Katalog ersichtlich, stammen die Münzen aus verschiedenen Bereichen
der Römerstadt Carnuntum: Legionslager, Lagervorstadt (canabae legionis), Forum,
Amphitheater I, Amphitheater II, Zivilstadt und Gladiatorenschule (s. Karte 2).
Seit der Eröffnung des Museums Carnuntinum im Jahr 1904 sind diese Münzen bis heute
Bestandteil permanenter, temporärer und themenkonzentrierter Ausstellungen und
zählen zu den Highlights einer stetig wachsenden Besucherzahl. Sie wurden zuletzt unter
anderem in folgenden Ausstellungen gezeigt: Carnuntum. Das Erbe Roms an der Donau,
1992-2005;22 Von Kaisern und Bürgern. Antike Kostbarkeiten aus Carnuntum, 2008-
2010;23 A.D. 313 – Von Carnuntum zum Christentum, 2013-2016;24 Der Adler Roms.
Carnuntum und die Armee der Caesaren, 2017-2021.25
21
WINTER 2007a, 539; WINTER 2007b, 570-593.
22
CARNUNTUM I, 100, Nr. 234; 117, Nr. 267.
23
Von Kaisern und Bürgern 2009, 60, Nr. 105-106.
24
Von Carnuntum zum Christentum 2014, 169, Nr. 254-265.
25
Der Adler Roms 2017, 163, Nr. 11-12.
17
ABKÜRZUNGEN UND ERLÄUTERUNGEN DER
INSCHRIFTEN AUF MÜNZEN
19
PAX PVBLICA = Staatsfrieden
PIVS = Fromm
20
Šamorin
A
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21
Karte 1.Karte
Das 1.Römische
Das Römische
ReichReich (Mitte
(Mitte 2. Jh.2.n.
Jh.Chr.)
n. Chr.)
mitmit
denden Fundstellenvon
Fundstellen vonMünzen
Münzendes
des Regalianus
Regalianus und
undder
derDryantilla.
Dryantilla.
22
Forum
Gladiatorenschule
Amphitheater I
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Amphitheater II Ziv al terpal
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Auxiliark
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L a n
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Pfaffenberg
religiöser Bereich
Karte 2. Virtuelles Carnuntum mit den Fundstellen von Münzen des Regalianus und der Dryantilla.
(Karte basierend auf GĂZDAC/HUMER 2013, 162).
SHORT REIGN – LONG LEGACY
The coins of the usurper Regalianus and his wife Dryantilla
The artistic and accurate works to produce the photos presented in this book have been
carried out by Harald Wraunek and Niki Gail to whom we express our gratitude.
We owe our thanks to our colleagues and friends: Bernadette Malkiel (Museum
Carnuntinum, Bad Deutsch-Altenburgh), Marina Brzaković, Jasmine Cencic and Ivan
Vitek (Kulturfabrik Hainburg an der Donau) for their large help and opinions at various
stages of writing this book.
25
The ruling couple
Publius C(assius?) Regalianus and his wife, Sulpicia Dryantilla, – frequently referred as
Regalianus and Dryantilla – rebelled against the new legitimate emperor, Gallienus, in
AD 260.1 The usurper ruled from Carnuntum (today, Petronell-Carnuntum and Bad
Deutsch-Altenburg, Austria) for a short period, likely just a few months, and never seized
authority over the whole empire. The literary evidence is extremely sparse on Regalianus
and what’s found is wrapped in the midst of a legend with contradictory information.
According to Historia Augusta he was a capable military leader and a descendant from the
Dacian king Decebalus: “Fuit, quod negari non potest, vir in re militari semper probatus et
Gallieno iam ante suspectus, quod dignus videretur imperio, gentis Daciae, Decebali ipsius, ut
fertur, adfinis.”2 (It cannot, indeed, be denied that he had always won acclaim in warfare and
had long been suspected by Gallienus because he seemed extremely capable of ruling and
he was, moreover, a Dacian by birth and a kinsman, so it was said, of Decebalus himself).3
The ancient historian, Aurelius Victor, in his Epitome de Caesaribus mentions ‘Regillianus’
as being appointed governor of the province of Moesia: “His imperantibus Regillianus
in Moesia, Cassius Latienus Postumus in Gallia Gallieni filio interfecto imperatores effecti
sunt.”4 (During their rule [Valerian I and Gallienus, AD 253–260], when Gallienus' son
[Valerian II] was killed, Regillianus in Moesia and Cassius Latienus Postumus in Gallia
were made governors/military commanders).
The same Historia Augusta stated that Regalianus was appointed the governor of
Illyricum under Valerianus I and was victorious against the Sarmatian’s raids.5 His troops
proclaimed him as emperor and later the same troops killed him fearing the punishment
from Gallienus.6
1
KIENAST 1990, 220–221.
2
SHA, Tyr.trig., 10.8.
3
Translation: http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Historia_Augusta/Tyranni_XXX*.html
4
Aurelius Victor, Epitome de Caesaribus, 32.3.
5
SHA, Tyr.trig., 10.2.
6
SHA, Tyr.trig., 10.3–7; vgl. DEMBSKI/WINTER/WOYTEK 2007, 538.
7
Eutropius, Breviarum, IX.8.
27
exercised his power at first happily, afterwards fairly, and at last mischievously. In his
youth, he performed many gallant acts in Gaul and Illyricum, killing Ingenuus, who had
assumed the purple, at Mursa, and Trebellianus=Regalianus).8
Very little is known about the usurper's wife, Sulpicia Dryantilla. She probably came from
a senatorial family from Lycia, as mentioned in an inscription from Heroon in Oinoanda,
Lycia.9 This inscription names a proconsul C. Sulpicius Iustus and his brother, the legate
C. Sulpicius Pollio, sons of Claudia Dryantilla and Sulpicius Pollio. One of these brothers
could have been the father of Regalianus' wife, who was born around AD 210. Probably
named after her grandmother, Dryantilla, therefore, belonged to the wealthy imperial elite.
The coins
The most noticeable aspect of the coins of both Regalianus and Dryantilla is that they are
all silver coins known as antoniniani. No other coins of Regalianus and Dryantilla are
known in either bronze or gold.
The second aspect one will observe is that these coins are crudely overstruck on earlier
emperors’ issues (see catalogue).
Despite the short period of reign, owing to the numismatic evidence, Regalianus and his
wife, Dryantilla, still made their way into history.10
The only portraits of this couple of usurpers are known from the coins they minted. In
fact, the name and the historical existence of Regalianus’ wife, Dryantilla, it is known only
because of her coins.
As one may expect from such a short ‘reign’, not to mention an illegitimate one, the number
of coins recovered from either Regalianus or Dryantilla are extremely low, compared with
those of legitimate issuers.
The publication of the largest catalogue of these coins in 2007 contained 132 pieces of
which 61 of Regalianus and 71 of Dryantilla were presented.11
8
Translation: https://www.forumromanum.org/literature/eutropius/trans9.html#8
9
IGR III, 500; see GÖBL 1970, 45; DEMBSKI/WINTER/WOYTEK 2007, 529–530.
10
There are works dedicated to him and his wife analysing their life, coins, and the impact of their ‘rule’ from
over the centuries up to the present time, see SARIA 1937, 352–354; FITZ 1966; GÖBL 1970; BARNES 1972,
140–182; DEMBSKI/WINTER/WOYTEK 2007, 523–596; GĂZDAC 2015, 37–42; GĂZDAC/MELCHART
2018, 37–40.
11
WINTER 2007b, 570–596; Von Carnuntum zum Christentum 2014, 168.
28
A simple search through online auctions will reveal that the coins of Regalianus and
Dryantilla are still showing up and the prices per coin make them, currently, one of the
most expensive ancient coins to be auctioned.
Paradoxically, at the first sight, the coins appear to be of a very poor engraving quality (see
catalogue). However, these coins have a unique aspect. Almost all of the known pieces
reveal the fact that the Regalianus’ and Dryantilla’s coins were overstruck on earlier coins,
usually denarii of previous emperors such as Septimius Severus, Severus Alexander and
Maximinus I Thrax.
Regalianus had to pay the troops as soon as they proclaimed him emperor to ensure
their loyalty (short as it was!) and make certain they knew who the new emperor was by
placing his portrait on the coins. As there were no silver mines in the area of Carnuntum,
Regalianus relied on withdrawing as many older silver coins as possible from circulation
and overstruck them with his and his wife portraits. The absence of proper technology and
high-skilled coin engravers12 led to the minting of poor-quality designed coins, on which
one can still observe, in many cases, the previous monetary type (see catalogue).
At the same time, the coins of Regalianus and Dryantilla reveal that although the coins
were minted in AD 260 as antoniniani (radiated crown on Regalianus’ head, bust of
Dryantilla on crescent) they used older denarii. Not an accidental choice, as around AD
260, the antoninianus was facing a strong debasement in silver content.
Another particularity of the coins of Regalianus and Dryantilla is given by the comparison
of the frequency of their portraits on the coins. The Roman imperial numismatics clearly
indicate that the main issuing authority was the emperor who could also mint coins for the
members of the imperial family. And in many cases, they did so, but the proportions were,
by far, in favour of the main issuer – the Emperor. On the contrary, the frequency of the
portraits on Regalianus and Dryantilla coins suggest a slight predominance of Dryantilla’s
portrait on the coins. This point cannot pass unnoticed and, so, ask ourselves who was,
actually, in charge with the usurpation!?
The mint
On the basis of historical events and the fact that some of the coins of Regalianus and
Dryantilla are inscribed on the reverse ORIENS AVGG, J. Fitz has considered that
Regalianus had his headquarters at Sirmium (today, Sremska Mitrovica, Serbia).13
12
GÖBL 1970, 30; DEMBSKI/WINTER/WOYTEK 2007, 551–554.
13
FITZ 1966, 46.
29
R. Göbl has expressed a different opinion. The scholar considers that the concentration
of Regalianus coins found at Carnuntum together with the observation that the legion
XIIIIth Gemina, garrisoned in Carnuntum, is the only one missing in the Gallienus
monetary series for the legions could suggest that Regalianus resided in Carnuntum.14
Aside from Carnuntum, coins of Regalianus and Dryantilla were found at Roman sites,
mostly military ones, from Pannonia such as Vindobona (today, Vienna, Austria) – 1 coin;
Brigetio (today, Szőny, Hungary) – 3 coins; Savaria (today, Szombathely, Hungary) – 3
coins; Arrabona (today, Győr, Hungary) – 2 coins; Mursa (today, Osijek, Croatia) – 1 coin;
Siscia (today, Sisak, Croatia) – 1 coin.16
At the same time, one coin each of Regalianus and Dryantilla were part of the hoards from
Nagyvázsony (Hungary) and Apetlon I (Austria).17
One coin of Regalianus was found outside the Roman Empire territory at Šamorín
(Slovakia).18 This locality is on the left bank of the river Danube and just 50 km north-east
from Carnuntum (see map 1). Furthermore, it must be mentioned that this coin was found
together with another “10–12” coins,19 thus, probably part of a hoard or votive offering.
One coin of Dryantilla „was found north of the Danube“.20
The distribution area suggests that the issues of Regalianus and Dryantilla have a narrow
area of circulation mainly limited to the province of Pannonia Superior (see map 1).21
The Regalianus’ and Dryantilla’s coins in the State Collections of Lower Austria,
department of Roman archaeology – Museum Carnuntinum
The 29 coins presented in this book stand, at the moment, for the largest public collection
of this usurper couple.
14
GÖBL 1970, 50–53; for detailed discussions see DEMBSKI/WINTER/WOYTEK 2007, 523–596.
15
GĂZDAC 2015, 39.
16
WINTER 2007a, 550.
17
GÖBL 1954; GĂZDAC 2010, 112–113.
18
DEMBSKI 2001, 71–73.
19
WINTER 2007a, 550; WINTER 2007b, 578, no. R 10–3.
20
VONDROVEC 2017, 10; 23, no. 63.
21
WINTER 2007a, 539; WINTER 2007b, 570–593.
30
Their rarity due to a very short period of minting together with the local history flavour of
these usurpers to be among the list of Roman emperors (legally or not!) make Regalianus’
and Dryantilla’s coins to be regarded as among the most precious artefacts of the state
collections of Lower Austria, department of Roman Archaeology – Museum Carnuntinum,
as well as a national heritage of Austria.
The coins have entered the collection of the Museum Carnuntinum through archaeological
excavations, donations or acquisitions starting from the early 1900’s and continuing today.
As one will easily notice from the catalogue, the coins come from various areas of the Roman
site at Carnuntum: the legionary fortress, the canabae legionis, the forum, amphitheatre I,
amphitheatre II, the ‘Zivilstadt’ and the gladiators’ school (see map 2).
Since the opening of the Museum Carnuntinum in 1904, these coins have been part of
permanent exhibition as well as numerous temporary/thematic ones, they are also one of
the main attractions for an increasing number of visitors. We mention here just some of
the most recent exhibitions in which these coins were displayed: ‘Carnuntum. Das Erbe
Roms an der Donau 1992–2005;22 Von Kaisern und Bürgern. Antike Kostbarkeiten aus
Carnuntum, 2008–2010;23 A.D. 313 – Von Carnuntum zum Christentum, 2013–2016;24
Der Adler Roms. Carnuntum und die Armee der Caesaren, 2017–2021.25
22
CARNUNTUM I, 100, no. 234; 117, no. 267
23
Von Kaisern und Bürgern 2009, 60, nos. 105–106
24
Von Carnuntum zum Christentum 2014, 169, nos. 254–265
25
Der Adler Roms 2017, 163, nos. 11–12.
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ABBREVIATIONS AND EXPLANATIONS OF THE
INSCRIPTIONS ON COINS
33
PAX PVBLICA = State peace
PIVS = Pious
34
Šamorin
A
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35
MapRoman
Map 1. The 1. The Empire
Roman Empire (mid-2nd
(mid-2nd century
century AD) pointing
AD) pointing out places
out places where
where coins
coins of Regalianus
of Regalianus andand Dryantillawere
Dryantilla werefound.
found.
36
gladiators’ forum
school
or amphitheater I
governc e
amphitheater II ‘civ pala
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auxiliary rt ilit
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fort campus legionary fo ‘m bae
na
ca
Pfaffenberg
religious area
Map 2. Virtual Carnuntum pointing out areas where coins of Regalianus and Dryantilla were found
(map based on GĂZDAC/HUMER 2013, 162).
Literaturverzeichnis/References
Der Adler Roms 2017 = F. Humer et al. (eds): Der Adler Roms. Carnuntum
und die Armee der Caesaren. St. Pölten: Amt der NÖ
Landesregierung, Abt. Kunst und Kultur.
37
FMRÖ III.2 = M. Alram/F. Schmidt-Dick, (eds.): Numismata
Carnuntina. Forschungen und Material [Moneta Imperii
Romani 43 – Neubearbeitung; Die Fundmünzen der
römischen Zeit in Österreich III/2]. Wien: Verlag der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 2007
38
KIENAST 1990 = D. Kienast: Römische Kaisertabelle. Grundzüge
einer römischen Kaiserchronologie. Darmstadt:
Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
SARIA 1937 = B. Saria: Zur Geschichte des Kaisers Regalianus. Klio 30.
352-354.
Von Kaisern und = F. Humer (ed.): Von Kaisern und Bürgern. Antike
Bürgern 2009 Kostbarkeiten aus Carnuntum. St. Pölten: Amt der NÖ
Landesregierung.
39
KATALOG / CATALOGUE
KATALOG
Die Fotos
Auf der rechten Seite oben: Fotos der Vorder- und Rückseite im Maßstab 1:1.
Auf der rechten Seite unten: Fotos der vergrößerten Münze (Maßstab 3:1), die den
sichtbaren Teil der Originalmünze hervorheben.
Der Text
Die Münzen sind geordnet nach dem Prägeherrn, Regalianus bzw. Dryantilla, sowie
innerhalb dieser Kategorie in alphabetischer Reihenfolge der Revers-Inschrift, da auf der
Vorderseite (Avers) nur eine Inschrift vorkommt (sofern vorhanden).
Jede Münze wird nach folgendem Schema beschrieben: Nominal, Metall, Stempelstellung,
Durchmesser, Gewicht, Münzstätte, Datierung, Vorderseite, Rückseite, Katalog, Fundort,
Inventarnummer, Bibliografie.
Es werden sowohl die Vorderseite, als auch die Rückseite beschrieben, wobei zuerst die
Inschrift in ihrer vollständigen Fassung und dann die abgebildete Darstellung vorgelegt
werden.
Der Text in eckigen Klammern bedeutet, dass er zwar auf die Münze geschlagen wurde,
aber aus verschiedenen Gründen heute fehlt (z.B. dezentrierte Prägung; Erosion im
Laufe der Zeit). Der Text in runden Klammern ist die didaktische Vervollständigung
der Inschrift, um den Leser mit den lateinischen Abkürzungen auf Münzen vertraut zu
machen.
Um den einzigartigen Aspekt der Münzen von Regalianus und Dryantilla – Überprägungen
älterer Münzen – verständlicher zu machen, wird durch den Text in grauer Farbe
beschrieben, was vom ursprünglichen Münzdesign (Inschrift und Bild) noch sichtbar ist
(sofern vorhanden).
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CATALOGUE
The photos
On the right page, top, photos 1:1 scale obverse and reverse.
On the right page, bottom, enlarged coin’s photos (scale 3:1), pointing out the visible part
of the original monetary type.
The text
The coins are ordered by issuer, Regalianus and Dryantilla, and within this category,
by alphabetical order of the reverse inscription, as there is only one obverse inscription
(where available).
Each coin is described following the scheme: denomination, metal, axis, diameter, weight,
mint, dating, obverse, reverse, catalogue, findspot, inv.no., bibliography.
Both obverse and reverse are described, firstly presenting the inscription in a completed
version and, secondly, the depicted image.
The text between square brackets means the text was struck on the coin but missing now
due to various reason (e.g. misplacing the coin-die; erosion over time). The text between
round brackets is the didactic completion of the inscription to familiarize the reader with
the Latin abbreviations on coins.
To make more understandable the unique aspect of the Regalianus and Dryantilla’s coins
–overstruck on earlier coins – the text in grey colour describes what is still visible from the
initial coin design (inscription and image), when available.
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REGALIANVS
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REGALIANVS
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REGALIANVS
Katalog: RIC V.2, 7; MIR 43, 1713 Catalogue: RIC V.2, 7; MIR 43, 1713
Erster Münzherr: Original issuer:
Septimius Severus, RIC IV.1, 111A (Rom, Septimius Severus, RIC IV.1, 111A (Rome,
197-198) 197-198)
Fundort: Carnuntum 1967 Findspot: Carnuntum 1967
Inv.Nr.: CAR-N-37366 Inv.no.: CAR-N-37366
Literatur: FMRÖ III.1, Nr. 4805; FMRÖ III.2, Bibliography: FMRÖ III.1, no. 4805; FMRÖ
nr. 11694. III.2, no. 11694.
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REGALIANVS
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REGALIANVS
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REGALIANVS
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DRYANTILLA
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DRYANTILLA
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