Sie sind auf Seite 1von 1

Prof. Dr.

Friedhelm Reichert Fachbereich I

Fall:

Die Studentin Cigdem Cosgun (C) liest am 01.11.2012 in der „Frankfurter Allgemeinen“ eine
Stellenanzeige vom 30.10.2013, in der Arthur Arbeitsam (A) eine Stelle für eine(n)
Kehlnahtschweißer(in) ausgeschrieben hat. In der Stelle sind die genauen Bedingungen für die Stelle
(insbesondere Arbeitsbeginn, die wöchentliche Arbeitszeit und der Stundenlohn) aufgeführt. Sie
schreibt am 02.11.2012 eine Bewerbung an den A, in der sie u. a. ausführt: „Ich nehme die Stelle zu
den von Ihnen genannten Bedingungen an und halte mich an meine Zusage gebunden. Für eine kurze
Mitteilung Ihrerseits wäre ich Ihnen dankbar.“

A erhält die Bewerbung am 04.11.12 und ist von ihr begeistert. Er schreibt ihr am 06.11.2012 zurück:
„Ich stelle Sie zu den Bedingungen der Stellenanzeige vom 30.10.12 ein und freue mich auf eine gute
Zusammenarbeit.“ Er legt den Brief noch am selben Tag in seine Postausgangsmappe. Leider geht
dieser Brief, nachdem die Sekretärin des A ihn am Abend in den Briefkasten geworfen hat, bei der
Post verloren.

Am 07.12.12 schreibt A erneut an C einen Brief u. a. mit dem folgenden Inhalt: „Ich muss angesichts
Ihres Schweigens leider davon ausgehen, dass mein Brief vom 06.11.2012 nicht bei Ihnen
angekommen ist und darf Ihnen eine Kopie übersenden“. Dieser Brief wird am darauffolgenden Tag
(08.12.12) in den Briefkasten von C geworfen.

Ist ein Vertrag zwischen A und C zustande gekommen?

Anmerkung: Bei dem hier in Rede stehenden Vertrag handelt es sich um einen „Dienstvertrag“, der
in den §§ 611 ff. BGB geregelt ist.

Bearbeitungszeit: 15 Minuten

Das könnte Ihnen auch gefallen