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Die Kinder gehen durch den Wald

Die Kinder gehen durch den Wald


die Sonne scheint, doch es ist kalt.
Der Schulweg, der ist sehr beschwerlich
hier schlief das Straßenbauamt ehrlich.
Die Kinder aber geh`n mit Mut
doch sie sind ständig auf der Hut.
So geh`n sie froh des Wegs einher,
doch plötzlich sieht man sie nicht mehr.
Ein Loch hat beide glatt verschlungen
sie hatten vorher noch gesungen.
Nun sind sie tot, der Lehrer wartet
da er Unpünktlichkeit verachtet.

Die andern Kinder lernen fleißig,


es sind nun nicht mehr zweiunddreißig.
Zwei fehlen, ja das wisst ihr doch,
sie liegen ja in diesem Loch.

Die Mutter wartet schon zu Haus,


die Schule ist doch lange aus.
Was mag denn nur geschehen sein?
Nachsitzen, ja das wird es sein.
Sie setzt sich in den Sessel nieder
und trällert fröhlich Kinderlieder.

Der Vater auf der Arbeitsstelle


isst seine Brote auf die Schnelle.
Er hat sich früher frei genommen
nur um die Raupe zu bekommen.
Er hastet, denn es eilt ihn sehr,
ja was er vorhat, das ist schwer.
Schon lange will er zwischen Bäumen
den Schulweg seiner Kinder räumen.

Er fängt nun bei der Schule an,


glättet den Weg, so gut er kann.
Es gibt nun keine Löcher mehr
er lächelt, denn das freut ihn sehr.
Von nun an wird es in der Kinder Leben
nie mehr Gefahr auf dem Schulweg geben.
Autor: Siegfried Kühn
Das Gedicht „Ein deutscher Dichter bin ich einst gewesen“ stammt aus
der Feder von Max Herrmann-Neiße.

Ein deutscher Dichter bin ich einst gewesen,


die Heimat klang in meiner Melodie,
ihr Leben war in meinem Lied zu lesen,
das mit ihr welkte und mit ihr gedieh.

Die Heimat hat mir Treue nicht gehalten,


sie gab sich ganz den bösen Trieben hin,
so kann ich nur ihr Traumbild noch gestalten,
der ich ihr trotzdem treu geblieben bin.

In fremder Ferne mal ich ihre Züge


zärtlich gedenkend mir mit Worten nah,
die Abendgiebel und die Schwalbenflüge
und alles Glück, das einst mir dort geschah.

Doch hier wird niemand meine Verse lesen,


ist nichts, was meiner Seele Sprache spricht;
ein deutscher Dichter bin ich einst gewesen,
jetzt ist mein Leben Spuk wie mein Gedicht.
Sanduhr des Lebens…

Die Sanduhr des Lebens, sie verrinnt,


wie schnell, dass siehst du an deinem Kind.
Gerade erst geboren, gestern noch so klein,
und morgen verlässt sie für immer dein Heim.

Du bist beruflich sehr motiviert,


stellst fest das du an Zeit verlierst,
du genießt den Urlaub liegst am Strand,
auch da verrinnt die Zeit im Sand.

Hast viele Pläne, bekommst einen Schreck,


denn von deiner Zeit ist schon so viel weg.
Gestern erwachsen, morgen schon alt,
man nennt dich Oma und das schon bald.

Mit grauem Haar wird dir da klar,


wie kurz doch dein ganzes Leben war,
auch wenn man es gern ändern will,
die Sanduhr des Lebens steht niemals still.

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