Sie sind auf Seite 1von 29

Wiederholung „Happy

End“
3 mögliche Dialoge
Bạch Hoàng Thục Uyên – positives Ende
Sie wimmert noch, dreht sich zu ihm um und sagt, dann denk doch nicht
mehr daran, mich zu umarmen, du kalter, stumpfer Mann. Sie erinnert sich an
ihre jüngeren Tage, ihre ersten Verabredungen, ihren ersten Kuss im Kino.
Oh, was für ein romantischer Mann er war. Er geht langsam vor ihr her und
denkt daran, wie viele Jahre sie schon zusammen sind. Er erinnert sich an
ihre ersten Verabredungen, ihren ersten Kuss im Kino. Was für ein
romantischer Mann er war. Aber warum hat er sich verändert?, denken beide.
Nun, er ist jetzt älter, er ist nicht mehr sorglos und immer gestresst von seiner
Arbeit, seinem Alltag. Er hat seine Heimatstadt und seinen Traumberuf hinter
sich gelassen, um bei ihr in einem fremden Land zu sein. Es war sicher hart,
aber er tat es aus Liebe. Er hat das für sie getan und er bereut es nie. Er liebt
sie immer noch so sehr und das weiß sie. Jetzt holt sie ihn ein. Sie gehen
nebenher. Beide wissen, dass er sich am nächsten Morgen bei ihr
entschuldigen wird und sie ihm verzeihen wird. Dann werden sie sich
umarmen und alles wird wieder gut.
Phạm Đỗ Thu Thủy - Trennung

Mann: Beeil dich ! Ich hab noch viel zu tun. ( mit einer ärgerlicher Stimme)
Frau:  Warte mal!
Mann: Ne, sonst verpassen wir den Bus
Frau: Daraus solltest du kein Problem machen. Zeit bleibt uns noch! Du hast dich
aber noch nie über mich so aufgeregt, als ob ich etw. Falsches machen würde.
Mann: Ja! Du hast recht. Ich hab mich bloßgestellt gefühlt, als du wie ein
Schlosshund im Kino geheult hast.
Frau: Was ?? Schämst du dich wegen meiner Emotion ? So ein Quatsch. Übrigens,
früher hast du gesagt, dass ich sehr lieb ausgesehen habe, jedes Mal wenn ich
weinte, nicht wahr?
Mann: Genau, es ist aber schon lange her. Hör mal! Ich hab jetzt kein besonderes
Gefühl für dich wie damals, ehrlich gesagt.
Frau: Verstehe. Bin dankbar für dein Geständnis. Dann ist es so weit, diese
einengende Beziehung zu beenden. Zugegeben, ich hab die Nase voll von dir. Alles
Gute!
Mann: Gleichfalls!
Nguyễn Mai Phương Linh – offenes Ende

Happy Ende Dialog


… Sein Mund murmelt immer wieder Flüche. Unerklärlich bleibt sie
stehen. Nach einer Weile hört er auf, zu gehen. Dieser zornige Mann
dreht sich um und richtet nach der enttäuschten Frau hinter sich. Der
angespannte Umfeld wird plötzlich still mit zwei bewegungslosen
Schatten auf der Straße. "Warum heult dieser Gans nicht mehr?", denkt
er. Sie schaut in den dunklen Nachthimmel und flüstert: "Das Leben ist
nicht so schön wie ein Film. So glücklich ist der Anfang, aber nicht das
HAPPY ENDE!“. Dieser brutale Mann ist immer noch dumm und versteht
nicht, was sie sagt. Ohne nachzudenken dreht er sich um und geht
weiter weg. Der enttäuschten Schatten bleibt weiter mit einem
Durcheinander der Gefühlen im Inneren hinter stehen, so ruhig, aber
chaotisch, wie ihr eigenes gebundenes Leben.
Warum hilft es uns selbst ein Ende zu
schreiben?
► Unser Ende muss in Übereinstimmung mit dem Charakter
der Personen in der Geschichte sein. Wenn wir ein Ende
schreiben, müssen wir daher auch die Personen gut
untersuchen und uns fragen: Ist unser Ende konsistent mit
der Geschichte.
Kleine Wiederholung I: Welt der Literatur
► Sie habe in der letzten Woche verschiedene Literaturgenres oder Arten der Literatur
kennengelernt.
► a. Nennen Sie 3 Literaturarten oder Literaturgenres?
► Kurzgeschichte
► Roman
► Fabel
► Märchen
► Ballade
► b. Suchen Sie sich ein Genre heraus und nennen Sie dazu ein Merkmal.
► Fabel 🡪 Tiere als Hauptfiguren
► Märchen 🡪 Gegensatz zwischen Gut und Böse, phantastische Geschichten
► Roman 🡪 komplexe Handlung, verschiedene Themen(z.B. Geschichte, Zukunftsvisionen etc…)
Kleine Wiederholung III: Sprachliche/Rhetorische Mittel
► Sie bekommen jetzt verschiedene Sätze, die sprachliche oder rhetorische Mittel enthalten.
► Ordnen Sie die folgenden sprachlichen Mittel den unterstrichenen Textstellen zu:
► Metapher, Anapher, Hyperbel, Euphemismus, Ironie, Alliteration
1. Er ging todmüde ins Bett und wollte nicht mehr über den Tag nachdenken.
Hyperbel
2. Ich sah gestern im Fernsehen die Nachrichten und musste feststellen: Schon wieder ein militärischer Konflikt zwischen dem
Iran und den USA.
Euphemismus
3. Ihr Chef sah sie noch arbeiten und frage neugierig: „Na, immer noch so fleißig?“
Darauf antwortete sie: „Na ja, ich habe ja nichts Besseres zu tun.“
Ironie
4. Mit Adleraugen beobachtete der Herr Weizmann die katzenhaften Bewegungen der Tänzerin.
Metapher
5. Er wollte gut und gerne sein Studium in diesem Jahr zu Ende bringen.
Alliteration
6. In ihren letzten gemeinsamen Sommerferien hatten sie keinen Stress, keine Hektik, keine Gedanken an die kommenden
schweren Jahre in der Fremde.
Anapher
Literatur I, 2. Veranstaltung:
Eine Kurzgeschichte analysieren:
„Der Nachtvogel“

10.01.2020
Autoreninformationen: Ursula Wölfl
► Lebensdaten: 19.09.1929-23.07.2014
► Kinder - und Jugendbuchautorin
► Studium der Germanistik in Heidelberg
► Arbeit als Lehrerin in Darmstadt
► Darstellung vom Alltag, den Problemen und Ängsten von Kindern
► Beispiele für Ihre Werke:
Kurzgeschichte: „Der Nachtvogel“
► Lesen Sie den Text erst einmal durch. Unterstreichen Sie dabei die Ihrer Meinung nach, zentralen
Schlüsselwörter oder Schlüsselsätze bzw. Zitate.
Ein Junge hatte immer große Angst, wenn er nachts allein in der Wohnung sein musste. Seine Eltern gingen oft
am Abend fort.
Dann konnte der Junge vor Angst nicht einschlafen. Er hörte etwas rauschen, und das war, als ob jemand im
Zimmer atmete.
Er hörte ein Rascheln und ein Knacken, und das war, als ob sich etwas unter seinem Bett bewegte.
Aber viel schlimmer war der Nachtvogel.
Der Junge sah ihn immer ganz still draußen auf der Fensterbank sitzen, und wenn unten ein Auto vorüber fuhr,
schlug der Vogel mit den Flügeln, und der Junge sah den riesigen Schatten von den Flügeln an der Zimmerdecke.
Der Junge erzählte seinen Eltern von der Angst. Aber sie sagten nur: „Stell dich doch nicht an! Du bildest dir das
alles nur ein."
Und sie gingen immer wieder am Abend fort, weil sie den Vogel nicht sehen konnten, weil sie das alles nicht
glaubten.
Einmal war der Junge wieder allein, und es läutete an der Wohnungstür.
Der Junge wurde steif vor Angst.
Wieder läutete es.
Es schellte und schellte.
Dann war es still, lange Zeit war es ganz still.
„Der Nachtvogel“: Fortsetzung
► Dann kratzte etwas an der Hauswand. Das war der Vogel! Jetzt kletterte er mit seinen Krallen an der Mauer hoch.
Jetzt war er an der Fensterbank. Und jetzt schlug er mit seinem Schnabel an die Scheibe! Einmal, zweimal, immer
wieder, immer lauter, und gleich würde das Glas zerbrechen, gleich würde der Vogel ins Zimmer springen!
► Der Junge packte die Blumenvase vom Tisch neben dem Bett. Er schleuderte sie zum Fenster.
► Das Glas zersplitterte. Wind fuhr ins Zimmer, dass der Vorhang hoch an die Wand schlug, und der Vogel war fort.
Auf der Straße unten hörte der Junge seine Eltern rufen.
Er rannte auf den Flur, er fand im Dunkeln sofort den Lichtschalter und den Knopf vom Türöffner. Er riss die
Wohnungstür auf und lief den Eltern entgegen.
► Er lachte, so froh war er, dass sie da waren. Aber sie schimpften. Ihre schönen Ausgehkleider waren nass vom
Blumenwasser.
► „Was soll denn das wieder heißen?" fragte der Vater. „Jetzt ist die Scheibe kaputt!"
► „Und mein Mantel! Sieh dir das an!" rief die Mutter.
► „Der Nachtvogel war am Fenster", sagte der Junge. „Der Nachtvogel hat mit seinem Schnabel ans Fenster gepickt."
„Unsinn!" sagte der Vater. „Wir hatten den Schlüssel vergessen, und du hast das Läuten nicht gehört. Darum haben
wir mit einer Stange vom Bauplatz an dein Fenster geklopft."
► „Es war der Nachtvogel, wirklich!" sagte der Junge. „Der Nachtvogel war es!"
► Aber die Eltern verstanden das nicht. Sie gingen immer wieder am Abend fort und
ließen den Jungen allein.
► Er hatte immer noch Angst, er hörte immer noch das Rauschen und Rascheln und Knacken. Aber das war nicht so
schlimm.
► Denn der Nachtvogel kam nie mehr wieder, den hatte er vertrieben. Er selbst hatte ihn vertrieben, er ganz allein.
Fragen an den Text
► a. Welche Personen oder Figuren kommen in der Geschichte vor? In welcher Beziehung
stehen sie zueinander?
► In der Geschichte kommen ein kleiner Junge und seine Eltern vor.
► Ebenso kommt ein Vogel vor, der immer in der Nacht kommt.
► b. An welchem Ort spielt unsere Handlung?
► Die Handlung spielt meist in einem Haus, vor allem im Kinderzimmer des Jungen. 
► Eine Szene spielt auch auf der Straße.
► c. In welcher Zeit spielt die Geschichte?
►  Die Geschichte spielt immer am Abend, wenn der Junge schlafen muss.
Fragen für Gruppendiskussion (4 Gruppen)
12-15 min
► Welches Wort (maximal 2 Wörter) sind ihrer Meinung
nach Schlüsselwörter? Warum? Was wird durch dieses
Wort gezeigt?
► Warum erzählt der Junge den Eltern von seiner Angst?
Fragen an den Text: Inhaltsangabe konkret
► d.) Was passiert in dieser Geschichte? Strukturieren Sie Ihre Geschichte in einen Anfang,
einen Hauptteil und einen Schluss.
► Einleitung
► Die Geschichte handelt allgemein von …
► Am Anfang der Geschichte ist ein/eine
► Zu Beginn der Geschichte ist ein/eine
► Hauptteil
► In der Mitte der Handlung…
► Die Geschichte geht damit weiter, dass …
► Die Geschichte wird fortgesetzt, dass …
► Ende
► Die Geschichte endet damit, dass….
► Am Ende der Geschichte …
Fragen an den Text: Inhaltsangabe konkret: Lösungsvorschlag
► In der Kurzgeschichte „Der Nachtvogel“ geht es allgemein um das Alleinsein und die Ängste, die man hat,
wenn ein Kind allein ist.
► Am Anfang der Geschichte kann der Junge nicht einschlafen und er glaubt, dass sich unter seinem Bett
etwas Gefährliches, vielleicht ein Monster befindet.
► Er merkt, dass ein Vogel ihn beobachtet. Der Vogel sitzt draußen auf der Fensterbank und schlägt immer mit
seinen Flügeln, wenn ein Auto vorbeifährt.
► Der Autor hat große Angst vor dem Vogel, aber seine Eltern glauben Ihm die Geschichte nicht.
► Eines Tages gehen seine Eltern noch einmal weg und der Junge war allein. Er hörte die Klingel unten sowie
ein Kratzen. Seine Angst wurde größer.
► Um den Vogel zu besiegen, nahm der Junge eine Vase und warf sie auf den Vogel. Dadurch wurde das
Fenster zerstört.
► Die Vase fällt dem Vater auf den Kopf und er wurde böse. Der Junge sagte, dass er den Nachtvogel gesehen
habe, aber seine Eltern glauben ihn nicht.
► Der Nachtvogel sollte nie wiederkommen und die Eltern gingen weiter aus.
► Am Ende war der Junge stolz darauf, dass er den Vogel, seine Angst vertrieben hat.
Fragen an den Text: weitere Fragen
► e. Welche Reaktion hatten die Personen gegenüber der Angst der Person und warum?
► Die Eltern glaubten dem Jungen nicht. Sie waren teilweise verständnislos´.
► Sie nahmen die Ängste des Jungen nicht ernst und schimpften über ihn.
► f. Wie finden Sie diese Reaktion?
► Ich finde die Reaktion der Eltern etwas typisch, weil Eltern oft den Kindern nicht glauben, wenn
sie eine phantastische Geschichte erzählen.
Fragen zur Textstruktur und zu Textbesonderheiten
► a. Aus welcher Perspektive wurde die Geschichte geschrieben? (Perspektive eines Erzählers
oder Ich-Perspektive)
► Der Text wurde aus der Perspektive eines distanzierten Erzählers geschrieben.
► Der Erzähler beschreibt die Geschichte von außen
► b. Welche sprachlichen Besonderheiten hat der Text? Nutzen Sie dazu Ihre Tabelle aus der
letzten Woche.
Welche Wirkung könnten diese sprachlichen Mittel auf den Leser haben?
► Sprachliche Besonderheit:
Jetzt kletterte er mit seinen Krallen an der Mauer hoch. Jetzt war er an der Fensterbank. 
Anapher
Einmal, zweimal, immer wieder, immer lauter, und gleich würde das Glas zerbrechen, gleich würde
der Vogel ins Zimmer springen!  Anapher
Er selbst hatte ihn vertrieben, er ganz allein.  Ellipse
► Wirkung auf den Leser:
► Spannung für Leser erzeugen, Leser soll keine Pause machen und immer weiter lesen
Erzählperspektiven und
Erzählzeit
https://www.kapiert.de/deutsch/klasse-9-10/lesen-texte-und-medien/
erzaehlende-texte-verstehen/perspektiven-des-erzaehlens/
Auktorialer (allwissender) Erzähler
Allwissender Erzähler
► Der allwissende Erzähler kann in alle seine Figuren hineinschauen und
erzählen, was sie denken und fühlen. Er weiß also alles über sie.
► Sein übergeordneter Standpunkt ermöglicht es dem auktorialen Erzähler

► Zusammenhänge aufzuzeigen (z. B. Beziehungen zwischen Figuren),
► das Geschehen in Rückblenden zu erzählen (Hintergrund der Handlung),
► Geschehnisse vorwegzunehmen (zukünftige Handlung).

► Du darst den Erzähler aber nicht mit dem Autor gleichsetzen. Zwar hat der
Autor den Erzähler „erschaffen“, aber es ist nicht eine Person!
Allwissender Erzähler
► Beispiel:

“Peter ging auf Maria zu. Er hatte keine Ahnung davon, wie sauer sie
war. Sie dachte schon seit Stunden darüber nach, sich endlich von
ihm zu trennen.
Als er auf sie zukam, fühlte sie nur Hass.
Peter ging es ganz anders. Er blickte auf ihre schönen Haare und
musste an seine Mutter denken. Ach wäre sie doch jetzt nur bei ihm!
Er war immer noch total in Maria verliebt.“
Personaler Erzähler
Personaler Erzähler
► Im Gegensatz zum auktorialen Erzähler weiß der personale
Erzähler nicht alles.
► Der personale Erzähler schlüpft in die Rolle einzelner (oder
mehrere) Figuren und erzählt das Geschehen aus seiner (ihrer)
Sicht in der Er/Sie-Form. Das Geschehen wird wie aus der
Perspektive einer Kamera abgebildet, die dicht hinter dem Er/Sie-
Erzähler steht.
► Demzufolge kann der personale Erzähler auch nur das wissen, was
die Figur, aus dessen Sicht erzählt wird, weiß. Alle anderen
Hintergründe werden dem Leser nicht vermittelt. Dieser nimmt
das Geschehen also ausschließlich aus der Sicht dieser Figur wahr
(Innenperspektive).
Personaler Erzähler
► Beispiel:
„Erika hörte einen Lärm. Wahrscheinlich kam er aus der Küche.
Sie folgte dem Lärm und sah, wie ihr Sohn versucht hatte, sich eine
Packung Milch aus dem Kühlschrank zu holen. Ah, der Stuhl war
umgefallen.
Erika wurde wütend und schaute ihren Sohn Markus böse an:
‚Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du noch nicht an die Milch
herankommst! Warum rufst du mich denn nicht?‘
Markus lachte.
‘Ich bin doch schon groß.‘“
Ich-Erzähler
Ich-Erzähler

►Der Ich-Erzähler oder die Ich-Erzählerin steht


mitten in der Geschichte und erzählt aus
seiner/ihrer Sicht in der Ich-Form.
►Erzählt wird also, was er oder sie denkt oder
fühlt. Was die anderen denken oder fühlen, das
weiß der Ich-Erzähler nicht. Der Ich-Erzähler
hat die Kamera, mit der das Geschehen
aufgenommen wird, selbst in der Hand.
Ich-Erzähler

► Beispiel:

„Es war schon fast dunkel. Ich fuhr die einsame Straße
entlang, als plötzlich aus dem Wald eine Gestalt sprang. Ich
erschreckte mich total. Was war das?
War es ein Mensch?
War es ein Wolf?
Da sah ich, dass es meine Oma war, die in ihrer neuen
Sportbekleidung Marathon trainierte.“
Erzählzeit
Video

► https://studyflix.de/deutsch/erzahlzeit-und-erzahlte-zeit-3179

Das könnte Ihnen auch gefallen